Beiträge von Hanna1963

    Zitat von britta 65

    Ich glaube,Du bist von Natur ein aufgeschlossener Mensch und wenn jemand Dir zu nahe (Freundschaft) kommt hast Du Angst vor Nähe und blockst ab, um nicht verletzt zu werden,könnte das so sein???Britta

    Du machst mich nachdenklich, sehr nachdenklich.

    Zitat von britta 65

    Es ist schon schwierig sich seine eigenen Fehler einzugestehen

    Guten Morgen Britta,

    Fehler.. das ist so ein Begriff, negativ besetzt, nicht funktioniert zu haben etc...

    Weißt Du, ich sehe es so, zu der Zeit konntest Du/ich/wir einfach nicht anders handeln als wir gehandelt haben. Es ging nicht anders. Wir kannten keine anderen Wege. Nun, da wir das ein oder andere erkannt haben, können wir an uns arbeiten und versuchen, es anders zu machen.

    Das ist nichts negatives. Das ist POSITIV, finde ich.

    Viel Kraft für Dich, schenk' Dir selbst die Geduld und das Verständnis, das Du sonst immer anderen schenkst.

    Hanna

    Hallo,

    habe gerade diesen thread komplett durchgelesen. Bin emotional aufgewühlt. Mußte mich erst mal im Zimmer umschauen, um mich zu erden im Hier und Jetzt.

    Meine Mutter war Alkoholikerin - solange ich zurück denken kann. Sie starb mit 47 an den Folgen.

    Sie hat uns beides gegeben, um es mal so auszudrücken. Liebe und Ablehnung. Jetzt liebevolle Mutter, umsorgend, kuschelnd, viel erklärend und singend mit uns - durch äußere Einflüsse ausgelöst (sprich Alkoholpegel stimmte nicht mehr, mein Vater kam nach Hause) von einem Moment zum anderen ablehnend, wegstoßend. Also unberechenbar.

    Mein Vater hingegen war berechenbar. Egal, was man machte oder nicht machte, es war nie richtig und nie genug. Er schrie und schlug. Er hatte mir offen erzählt, daß er mich nicht mehr gewollt hätte. Die beiden ältesten seien aus dem Gröbsten raus und dann sei ich noch gekommen und es wäre eh schon eng genug in der Wohnung und er müsse schuften, um alle durchzubringen.
    Und starrte mich, als ich pupertierte, in einer so widerlichen Art an, daß ich mich vor mir selbst ekelte. Als meine Mutter starb, meinte er, er könne sie durch mich ersetzen. Kompletter Haushalt für ihn und meine beiden älteren Brüder und Mißbrauch an mir.

    Meine Kindheit war geprägt durch das bettelnde Bitten meiner Mutter, dem Vater nicht zu sagen, daß sie was getrunken hat und durch seinen Jähzorn, wenn er mich fragte, ob sie getrunken habe und wo sie es versteckt hätte. Schreien, Prügel.

    Ich habe meine Mutter geliebt und meinen Vater gehaßt.

    Mich haben weder Jungs interessiert noch sonst etwas, was Jugendliche so interessiert. Ich wollte sterben.
    Mein Körper, der sehr weiblich wurde, kam mir vor wie ein Verräter. Ich fing an zu futtern - ohne daß es mir bewußt war. Ich nahm zu und zu. Dafür hörte ich mir von meinem Vater und einem Onkel ständig an, daß ich einen Arsch wie ein "Brauereipferd" hätte. Was meinen Vater trotzdem nicht abhielt.
    Heute weiß ich, daß ich eine sehr weibliche Figur habe, ein bißchen rundlich, aber schön. Ich habe über 40 Jahre gebraucht, um meinen Körper schön zu finden und wenn ich mich sehr betont anziehe keine körperliche Übelkeit mehr zu spüren.

    Meine ersten Beziehungen zu Männer hatte ich spät. Es waren Alkoholiker, wie ich irgendwann merkte. Ich trennte mich, weil ich es nicht noch einmal ertragen konnte und wollte und weil mich weder die Partnerschaften noch die körperlichen Kontakte irgendwie erfüllten, berührten.
    Trotzdem bin ich von einer Beziehung in die nächste.

    Dann habe ich eine Therapie gemacht, weil ich das Gefühl hatte, das etwas mit mir nicht stimmt.

    Danach war ich 3 Jahre allein. Gebeutelt von meinen Gefühlen, die alle, wie mir schien, gleichzeitig hochkamen. Aber irgendwie habe ich es geschafft, mich einigermaßen aus dem Sumpf zu ziehen und ich habe begonnen ein Leben zu leben, daß mir erlaubt, auch meine Gefühlen zu fühlen und zu leben.

    Und in dieser Zeit habe ich das erste Mal mit einer Frau eine Beziehung gelebt und wirklich geliebt und bin wirklich geliebt worden - einfach so um meiner selbst Willen.

    Seit einigen Jahren lebe ich allein. Bewußt. Ich bin so mit mir beschäftigt. Auch wenn ich manchmal eingehe vor Sehnsucht nach einem Menschen an meiner Seite. Ich denke, die Zeit wird kommen und der Mensch auch, wenn es soweit ist.


    Ich glaube nicht, daß man statistisch eine Gleichmäßigkeit erkennen kann. Es hängt sicherlich sehr sehr stark von den Personen ab und den weiteren "Mitspielern". In meiner Kindheit war das Bild Mann durch meinen Vater, einen cholerischen Pascha-Großvater und meine Brüder geprägt, die nicht einen Handschlag im Haushalt gemacht haben und die sich in keinster Weise um mich scherten.

    Ihr Lieben, ich danke Euch fürs Zuhören. Es tat mir gut, alles mal zu erzählen.

    Hanna

    Hallo bookfriend,


    Zitat von bookfriend:
    Ich fühle mich oft so ohnmächtig. Ich bin so wütend und kann es nicht rüberbringen.

    Vielleicht gelingt es Dir beim nächsten Mal, wenn Du Dich so ohnmächtig wütend fühlst, Dich zu fragen, warum Du gerade jetzt worauf so wütend bist. Wenn Du freien Lauf lassen könntest, was würdest Du tun oder sagen? Wenn Du es rausschreien könntest, ohne Rücksicht auf Verluste, was würdest Du schreien?

    Ich bin so den Gründen in vielen Fällen auf die Spur gekommen. Sie lagen im übrigen - wie Linde schrieb - immer in der Kindheit.

    Du hast geschrieben, Dein Freund kann Dir dann nichts recht machen.. weißt Du, vom Kopf wußte ich es schon lange, aber so richtig bewußt und auch gefühlt habe ich in letzter Zeit, daß ein Mensch einen anderen nicht glücklich leben kann. Ich habe das bewußt so formuliert. Das kann ich nur selbst. Jetzt während ich das schreibe, fällt mir auf, daß das vielleicht momentan mein Problem ist. Ich komme nicht weiter und die Sehnsucht nach einem Menschen an meiner Seite ist so unermeßlich groß im Moment. Vielleicht weil ich hoffe, daß dann alles gut wird und der andere Mensch mich glücklich macht. grübel.. das muß ich mal näher betrachten.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Gelassenheit, bookfriend.

    Hanna

    Hallo Sonnenstrahl,

    ich habe mich sehr über Deine Antworten gefreut.

    Ich gehe momentan meinem Sternzeichen entsprechend einen Schritt und ein, zwei zurück. Aber ich merke es!! :D Das ist ja schon mal was, oder. Heute habe ich mit meiner Ärztin über eine Kur gesprochen. Ich dachte, sie würde mich auslachen. Werte alle so vorbildlich, daß ich selber es kaum glauben konnte, weil ich mich ja ständig krank fühle. Nichtsdestotrotz befürwortet sie eine Kur und wir haben direkt angefangen den Antrag auszufüllen. Irgendwie freue ich mich, weil ich glaube, daß mir das wirklich gut tun wird und gleichzeitig entwickel ich schon wieder leichte Panik. Die Kur soll mir eine Starthilfe sein, mit meinen Freßattacken umzugehen bzw. sie zu unterlassen und auch Gesprächstherapien sind geplant. mmmhhh, kleine Hanna, nicht schißrig werden, das wird uns gut tun!!!

    Du fragst, was ich im Wald gemacht habe, Sonnenstrahl. Den Boden unter meinen Füßen gefühlt, gehorcht, geschnuppert und gleichzeitig Abstand zwischen meine Gedanken und mich gebracht. Mir ist aufgefallen wie viele hier im Forum Bewegung in der Natur für sich entdeckt haben als Hilfe. Ich finde, das ist ein sehr schöner Gedanke.

    Situationen wie Du sie heute beim Warten für die Untersuchungen hattest, kenne ich auch. Ob im Wartezimmer, im Zug, auf einer Bank am See... irgendwie schnacken die Leute immer mit mir. Und meistens sind diese Gespräche so angenehm und mit Tiefgang, daß ich oft erstaunt bin. Gerade ältere Menschen (brüll- ich bin auch näher anne fuffzig als anne vierzig) verabschieden sich oft mit den Worten, daß es sehr nett war, mich kennenzulernen. Kann mir dann mal einer sagen, warum ich so viel allein bin? Geht es Dir auch so, Sonnenstrahl? Ich bin alles andere als kontaktscheu, kann mich auf den Gesprächspartner einstellen als hätte ich ein Diplom in Rethorik (hab' ncoh nicht mal nen Kurs darin) und habe so wenig Freunde. Einmal habe ich eine Kollegin gefragt, mit der ich manchmal spazieren ging, ob sie mir mal eine ehrliche Antwort geben könne, woran das liege. Sie sagte, ich würde so selbstbewußt, so in mir ruhend wirken, daß sie sich manchmal unfertig, unreif fühlen würde. Ich käme nicht arrogant rüber oder so, sondern so weise.. das würde ihr manchmal Angst machen.
    Boh, jetzt kommst Du. Entweder habe ich ein völlig falsches Bild von mir oder ich kann oskar-reif schauspielern oder sie irrt. Oder hab' ich noch eine Möglichkeit übersehen.

    Heute war wieder so ein Tag, an dem ich besser liegen geblieben wäre. Selbstmitleid, Wut, mit dem Schicksal hardern... war alles dabei. ABER ich habe keine Schokolade in mich rein gestopft... na ja, ist ja noch früh. Aber bis jetzt nicht. Ich habe es einfach alles gefühlt, kommen und gehen lassen und versucht, nicht darüber nachzudenken, um nicht wie ein Hamster im Rad jedem miesen Gefühl hinterherzurennen. Versteht Ihr was ich meine?

    Ich wünsche uns allen einen friedlichen Abend, in Harmonie mit uns selbst.
    Hanna

    Hallo Linda,

    nimm' Dir bitte Zeit.. für Dich.. um wieder etwas zur Ruhe zu kommen..

    Der Wunsch ganz tief in Deinem Herzen, daß der Brief bewirkt, daß sich etwas an der Situation, daß sich Dein Vater ändert.. muß durch den Brief nicht in Erfüllung gehen. Das weißt Du sicherlich auch; auch wenn Du etwas ganz anderes hoffst.

    Das ist auch etwas, was uns EKAs ausmacht, die Hoffnung, die uns immer begleitet und all unser verzweifeltes Wünschen, das wir in die Hoffnung legen..

    Komm' etwas zur Ruhe und überleg', ob Du die Enttäuschung, die Du evtl. haben wirst, ertragen kannst.

    Entschuldige die offenen Worte. Aber die Art von Enttäuschung, der Kampf, den DU dann zu kämpfen hast und wirklich konsequent das Gesagte durchzuführen, nämlich ihn nicht mehr zu sehen, den Kampf mußt Du dann kämpfen. Nicht er. Willst Du das?

    Wenn jemand auf einem Sofa sitzt und Du ihm aufhelfen willst, dann geht das nur, wenn er aufstehen will und seinen Hintern ein wenig anhebt. Ich nehme an, daß Du das plakative Beispiel verstehst. Wenn er nicht aufstehen willst, kannst Du noch so an ihm rumzerren, Du wirst ihn nicht vom Sofa hoch bekommen.

    Verzeih', wenn ich mich so offen einmische. Aber ich kann so gut nach voll ziehen, was in Dir vor sich geht. Die Verzweiflung, die Hoffnung, die Ohnmacht und all das.

    Alles Liebe
    Hanna

    Hallo Anna,

    auch das kenne ich. Das Gefühl nirgends dazu zu gehören. Sich nicht trauen, jemanden anzurufen. Und auch diese nicht so guten Sonntage, an denen man knapp am Abgrund entlang schliddert. Und da helfen die "Notfallpläne" leider wirklich oft nicht. Ich dümpel an solchen Tagen so vor mich hin. Gegen Abend wird es besser und dann ärgere ich mich oft, weil ich ihn nicht genutzt habe. Aber nützt nichts. Ich bin wie ich bin - jedenfalls im Moment. Dann hätte ich was anderes eh nicht genießen können, weil ich innerlich so in Unruhe bin. Kennst Du das auch?

    Du kannst zu uns hier kommen, Anna. Da mußt Du gar nicht vorher anrufen und Dich erklären. Schreib' Dir hier einfach alles von der Seele. Das ist schon ein erster großer Schritt. Und ich freue mich, daß Du Dich heute wieder getraut hast, hier Deine Gefühle mitzuteilen.

    Ich jedenfalls bin froh, daß ich Dir hier von meinen erzählen kann und weiß, daß Du mich verstehst und ich Dir nichts erklären muß.

    Viele Grüße
    Hanna

    ja, liebe Caro, Du warst mit im Wald und der ein andere hier aus dem Forum auch noch. War nett mit Euch den Wald zu genießen :D

    Zitat von Gotti

    Gelassenheit.
    Das war das, was ich lernen musste und noch immer am Lernen bin.
    Gelassen einen Streit beobachten, zuhören, auch schweigen. Schweigen dürfen. Nicht immer mitmachen.
    Einen Tag drüber nachdenken, schlafen. Abwarten.

    Ich danke Dir Gotti. Gestern und heute war ich in Situationen, in denen ich sonst was dazu gesagt hätte. Heute bin ich einfach schneller wieder gegangen als sonst und habe mich der Situation entzogen. Aber ohne etwas dazu zu sagen. Dabei habe ich mich ganz komisch gefühlt... neu, anders, ungewohnt und mich gefragt, ob ich richtig gehandelt habe und habe ständig in mich rein gehorcht. Aber da war keine Wut oder so was wie sonst, keine Zwiegespräche.. einfach nur die tiefe Erkenntnis: das geht mich nichts an. Das zu denken und zu fühlen war mir irgendwie seltsam, komisch.
    Und jetzt kommst Du und sagst ausgerechnet das. Danke Gotti. Danke.

    Liebe Grüße
    Hanna

    ach, Süße, diese lieben aufbauenden Worte nehme ich jetzt mit in den Wald zu dem schönen Rauschen des Windes in den Blättern, der Sonne und dem Vogelgezwitscher.. ich habe mich sehr gefreut.

    Du wohnst nicht zufällig in der Nähe von HH? Ich glaube, wir hätten uns viel zu erzählen... (nicht falsch verstehen, ich möchte Dir und der befreienden Anonymität hier nicht zu Nahe treten). Aber das mußte ich mir gerade mal wünschen, Dich mal live kennenzulernen.

    Von Herzen
    Hanna

    Caro, Süße, ich bin 46 und mir geht es genau so wie Dir. Diese Spielchen, Strategien, Intrigen etc. in der Firma. Ich könnte schreien!!!!!!!!!!! Aber wenn ich mit Freunden rede, höre ich, daß es heutzutage fast überall so ist. Und aufgrund der Wirtschaftskrise befürchte ich, wird es noch schlimmer. Der Grund für all dies ist Machtgier und Angst vor Arbeitslosigkeit. Menschen werden dann komisch, um es mal so auszudrücken.
    Ich sitze da oft und kann nicht fassen, was geredet wird oder was für durchsichtige Machtspiele gespielt werden und die meisten ignorieren es oder machen mit. Und ich hänge da und denke und fühle mit jeder Faser: ICH WILL DAS NICHT MEHR!! Aber ich kann nicht einfach kündigen. Wovon soll ich leben? Mit 46 noch mal neu anfangen? Die Ängste, die dann hoch kommen, sind größer als alles andere.
    Auch ich bin dem allen nicht gewachsen, Caro. Und weiß nicht, was ich machen soll.

    Trotz allem bin ich davon überzeugt, daß vieles an mir liegt, an meiner Sichtweise der Dinge und an meiner Art damit umzugehen.
    Meine Kollegen sagen manchmal, daß sie mich bewundern, weil ich so gradlinig und konsequent bin. Aber wie ich mich fühle, ahnen sie nicht.
    Aber das zeigt mir, daß auch sie sich eigentlich mit all dem nicht wohl fühlen, sondern lediglich einen Kompromiss leben und leiden. Genau wie ich. Nur, daß ich manchmal Grenzen aufzeige oder jemanden in Schutz nehme... wofür mein Chef mich respektiert, aber eben auch mehr im Visier hat als die anderen.

    Ach, ich wünsche uns zwei Hübschen Kraft und Weisheit und vor allem Vertrauen in uns selbst, daß selbst, wenn die steife Brise mittenmang von vorn kommt, wir Halt in uns selbst finden und uns treu bleiben und genug Mut im Rücksack ist, damit wir an uns selbst glauben können... lächel..

    Ganz ganz liebe Grüße
    Hanna

    Hallo Anna,

    herzlich willkommen hier. Ich bin auch noch neu, aber ich merke schon, daß es mir hilft, mich selbst besser zu erkennen und mir hilft es unglaublich, daß nicht ICH einfach seltsam bin, sondern daß mich mein bisheriges Leben so gemacht wie ich bin und es anderen ganz genauso geht.

    Zitat von Anna09

    Tschuldigung, das wird grad' alles etwas wirr, aber ich kann es gerade nicht anders ausdrücken.

    Für mich klang das gar nicht wirr, ich konnte mich gut in Deinen Worten und Empfindungen wieder finden.

    Trau' Dich hier Deine Gedanken, Empfindungen raus zu lassen. Alles mal auszusprechen tut gut.

    Bis dann
    Hanna

    Hallo Renate,

    Deine Beschreibungen von der Natur und wie Du sie wahr genommen hast, hat in mir Lust geweckt, spazieren zu gehen. Das werde ich nachher machen. Auch Dein Impuls, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, damit man nicht immer denkt... das hatte ich schon wieder vergessen. Wieso vergißt man so oft die wichtigen Dinge, die einem helfen? Das muß ich wohl noch üben, damit ich es verinnerliche. Achtsam sein im Hier und Jetzt, damit die Gedanken einen nicht in die Vergangenheit holen.

    Lieben Dank dafür.
    Hanna

    Hi Caro,

    wie in meinem Gedicht eben beschrieben.. jeder Tag ist anders. Mal ein guter, starker, mal ein schwacher. Heute bin ich eher so dazwischen und kämpfe darum, daß es nicht ins Schwache kippt. Wäre nicht dramatisch. Gehört zu meinem Leben dazu. Aber ich will es heute nicht!!

    Mein cholerischer Chef ist in Urlaub. Die letzte Woche hätte also eigentlich super gut sein müssen. War sie aber nicht. Was mir bestätigt, daß es nicht nur an seinem Geschreie liegt. Da sehe ich Parallelen zu Deinen Gefühlen im Job. Es liegt auch an mir und wie ich damit umgehe. Nicht immer nur an den anderen. Diese grundlegende unstillbare Sehnsucht nach Anerkennung, Harmonie und Liebe in mir führt dazu, daß ich mir selbst oft im Weg stehe und handle und rede, wie ich nicht handeln und reden will und es trotzdem tue. Dein Satz, man könne auch mal die Klappe halten (sinngemäß) hat mir einen Stich versetzt. Positiv. Ja, dachte ich, warum nehme ich mich und meine marode Gefühlswelt immer so wichtig??!!!! Und gebe immer meinen Senf dazu. Geh'doch einfach arbeiten und leb' Dein Leben, dachte ich so zu mir. Dann wäre vieles einfacher. Ich denke zu viel und genieße zu wenig oder so.. verstehst Du, was ich meine?

    Ich freue mich immer wieder, Dich hier zu treffen und zu sehen, wenn Du online bist oder gepostet hast.

    Liebe Grüße
    Hanna

    Ja, Caro, is Dein Leben. Aber das alles zu erkennen und zu bekennen, dazu gehört Demut und Mut. :wink:

    Meine Bewunderung hast Du!!! Ich lese Deine Beiträge immer sehr sehr gern; sie lassen mich hoffen, daß ich es auch schaffe.

    Ich wünsche Dir einen sonnigen, innerlich friedlichen Tag.

    Hanna mit Hut auf :lol:

    Wo ist die Hand, der ich vertrauen kann?
    Die Hand, die sich nie entzieht?
    Die Hand, die mich sieht
    Und die mich liebt?
    Es könnte meine eigene sein?
    Aber mit ihr fühle ich mich allein.
    Wieso nur möchte ich immer zu zweit sein
    Und lasse trotzdem niemanden in mein Leben rein?
    Zerrissen und voller Sehnsucht,
    Hoffend und doch auf der Flucht.
    Unstet und launisch
    Unzufrieden und traurig.

    Unstillbare Sehnsucht
    Nach Liebe und Geborgenheit
    Lachen und Sicherheit
    Das habe ich mein Leben lang.

    Das gebe ich anderen Menschen
    Sie lieben mich und trauen mir
    Und sie bauen auf mich
    Ich sei der Fels in ihrem Leben
    Wieso kann ich mir selbst das nicht geben?

    Nimm' es einfach an
    und bau' auf Dich
    Fang' endlich an
    Und liebe Dich.

    Ach, wenn es doch so einfach wär.
    Dann nähme ich alles nicht so schwer.
    Dann wäre ich jeden Tag mutig und stark.
    Würde mich nicht isolieren
    Und müßte innerlich nicht so frieren.

    Meine kleine Kinderseele ist traurig.
    Sie will spielen, schaukeln und in der Sonne tanzen
    Will sich nicht zu Hause verschanzen.
    Traut' sich aber nicht raus
    Ohne DIE Hand aus'm Haus.
    Meine eigene reicht ihr nicht.
    Sie war Schutz gegen den Mißbrauch nicht.
    Sie war Schutz gegen die Launenhaftigkeit der Mutter nicht.

    Jetzt traue ich mir selber nicht.

    Wann hört es auf?
    Wann fängt das Leben an?
    Wenn ich mir verzeihen kann?
    Wenn ich mich lieben kann!?

    Ich wünsche uns allen, daß der Knoten platzt.
    Und Ihr von Herzen lacht.

    Und wir alle glücklich werden.

    Von Herzen
    Hanna

    Liebe Sonnenstrahl,

    gerade habe ich Deinen thread durchgelesen. puhhh. Es war als würde ich meine eigenen Gedanken, Ängste und Gefühle lesen.

    Dieses Gefühl, so nicht leben zu wollen, aber auch nicht wissen wie und was man konkret ändern könnte und auch diese Angst davor. Gleichzeitig vom Kopf wissen, daß äußere Veränderungen die innere Zerrissenheit nicht einfach weg zaubern würde.

    Die körperlichen Reaktionen auf Situationen, Gedanken etc.. oft ohne es selbst zu erkennen und die sofort aufkommende Angst, Krebs zu haben.

    Sich eine Familie, einen Menschen wünschen, der einen liebt wie man ist. Gleichzeitig vom Kopf wissen, daß man das eh nicht zulassen würde, weil man sich selbst für nicht liebenswert hält.

    Diese Zerrissenheit, wenn jemand da ist, ihn sich gleichzeitig weg wünschen etc.

    Diese bleierne Müdigkeit..., Schmerzen, Atemnot, Schwindel.. und die Ängste und Gefühle, die daraus entstehen..

    Hier schreiben wollen und es nicht tun, weil man denkt, man muß auch mal was Positives schreiben..

    Diese Hin und Her in einem selbst.. als würden Gefühle und Kopf, Körper und Gedanken, Vergangenheit und Jetzt, Ängste und Hoffnung ständig, wirklich ständig 24h lang kämpfen. Das macht mich vermutlich so müde.

    Liebe Sonnenstrahl, ich kenne all das haarklein. Es war als hätte ich meine eigene Gefühlswelt gelesen.

    Ich wünsche Dir Kraft und fühl' Dich verstanden von mir.
    Liebe Grüße
    Hanna