Beiträge von hoppegarten

    Hallo Peter,

    ich habe gestern Abend die erste Hälfte deines Erfahrungsberichtes und eben die zweite Hälfte gelesen.
    Auch ich möchte dir meinen Respekt zukommen lassen.

    Bewegend und eine starke Motivation.
    Vor allem deine Ruhe und dein ungetrübter Blick auf die Probleme des Lebens haben mich sehr beeindruckt.
    Das wünsche ich mir auch, vor allem die Dinge ruhiger und gelassener angehen zu können.

    Alles Gute in deiner neuen Heimat.

    Besten Gruß

    @ gavris

    Der Alk gibt dir keine Geborgenheit. Er hat lediglich immer noch solch einen starken Einfluss auf deine Gedanken, dass du dir diese vermeintliche Geborgenheit einredest.

    Der Alkohol ist auch kein Freund, sondern ein intelligenter Feind, der es perfekt beherrscht, dir ins Ohr zu flüstern, dass er dein Freund ist.
    Dabei saugt er dich aus, bis du dich wieder von ihm abwendest und er dann wieder mit der Masche anfängt, dir einzureden, dass er dein einziger Freund ist. Die Konsequenz ist, dass du immer mehr den Bach herunter gehst.

    Erkenne diese Lüge.

    Und deinem Bruder solltest du vollkommen direkt sagen, dass diese Aktion nicht noch einmal passieren darf. Er ist 16 und sollte nicht mehr so blöde sein, den Ernst der Lage nicht zu verstehen.

    Gruß

    Zitat von Martin S.

    hoppegarten


    Interessant :) ....das ist von dir Nov/2009, also grob ein Jahr alt .... und so ähnlich denke ich auch (noch) im Moment.


    Klar sind das "nasse" Gedanken - mir hilfts (denke + hoffe ich) irgendwie auf diesem Weg mich mal zu sehen.
    (P.S. Ich finde solche Gedanken für mich nicht schlimm - dafür habe ich zu viel Schiss vor dem "ersten" Bierchen wo ich genau weiss was dann kommt. Noch ein Bierchen und noch ganz viele - und dann geh ich richtig kaputt usw. + das Märchen vom kontrollierten Trinken passt vielleicht auf ganz, ganz wenige - niemals auf mich und das weiss ich.)

    Hm .... hat sich da deine Einstellung (mehr oder weniger) geändert :?:


    Hallo,

    ja, meine Einstellung hat sich auf jeden Fall geändert.

    Zu der Zeit, aus der das Zitat stammt, habe ich einen definitiven Verzicht gespürt. Und ich sehe die damalige Wut in meiner Aussage, sodass es wirklich interessant ist, dass du sie hervorgekramt hast.

    Und es waren auch nasse Gedanken, wie du schreibst.

    Erst später habe ich gespürt, dass die Verzichtsgedanken verschwunden sind und erst später habe ich realisiert, dass ein Leben ohne Alkohol keineswegs ein Leben des Verzichts ist, sondern ein Leben mit deutlichen Zugewinnen in der Lebensqualität.

    Auch habe ich erst später verarbeitet und für mich angenommen, dass das Teilnehmen an Partys, Feiern, allgemein sozialen Anlässen, bei denen viel getrunken wird, für mich nicht mehr wichtig ist und daher keinen Verzicht mehr darstellt.

    Ich habe auch nie verlangt, dass jeder erst seit kurzer Zeit trockene Alkoholiker sofort die Vorteile und die Demut eines alkoholfreien Lebens akzeptieren oder wertschätzen muss.
    Das habe ich auch nicht geschafft und es wäre vermessen, zu behaupten, dass dies so einfach mal nebenbei zu machen sei.

    Bei mir aber hat mit der Zeit ein Gedankenwandel stattgefunden.
    Und ich bin der Meinung, dass ich jetzt wieder trinken würde, wenn ich immer noch einen Verzicht spüren würde, also alle trinkenden Menschen beneide, weil ich etwas verpasse.
    Ich verpasse aber nichts, ich habe viel dazu gewonnen.

    Grüße

    @ Frank P.

    Der gestrige Vorfall ist ein weiterer Hinweis darauf, im Internet vorsichtig zu sein.
    Ich halte es auch für falsch, in welcher Form einige Forenmitgleider hier im offenen Bereich persönliche und auf die reale Person zurückzuführende Informationen bekannt machen.

    Zwar passen die Moderatoren hier sehr gut auf, aber manche Aussagen gehören einfach in den geschlossenen Bereich, auf den nicht jeder Spaßvogel oder jede Person mit bösartigen Hintergedanken zugreifen kann.
    Das Internet ist schon lange nicht mehr als Spielplatz ohne Gefahren zu verstehen.

    Abgesehen davon, ist der Person, die gestern geoutet wurde, an sich nur eine Sache vorzuwerfen.
    Sie hat gelogen, allerdings nicht nur sich selbst belogen, sondern alle User des Forums, vor allem diejenigen User, die sich mit ihren Berichten beschäftigt haben.
    Und vor allem hat sie mit ihren Ansichten über Alkohol im Haus etc. neue User gefährdet.
    Einem trockenen Alkoholiker kommen diese Gedanken einfach nicht, weiterhin Alk einzukaufen, mit Alk zu kochen und Alk im Küchenschrank zu haben.

    Auch wenn dann einigen Usern vorgeworfen wird, in irgendwelchen Ecken nach Staub zu suchen, ist das Suchen in den Ecken und das Hinweisen auf die Lüge immer noch besser, als die Lüge zu dulden und zu wissen, dass die besagte Person einfach nicht ehrlich ist, ja möglicherweise eine geöffnete Flasche neben dem Rechner stehen hat und dann ihre Weisheiten in das Forum knallt.

    Gruß

    @ Martin S.
    Deine Einstellung ist gut. Lass dir die Zeit und nimm auch nichts an, von dem du nicht überzeugt bist. Bin auch deiner Meinung, dass es dann nichts bringt, weil es halbherzig umgesetzt wird.
    Mein Hinweis zielte vor allem darauf ab, sich eher an den Aussagen von Langzeittrockenen zu orientieren als an diversen anderen schwammigen Meinungen.

    @ miramax
    Ich verstehe deine momentanen Beweggründe nicht.

    Dies ist der Thread vom Martin S.
    Du aber tauchst aus dem Nichts auf und machst mich schräg an. Das sei dir gelassen, aber eben dies wirkt komisch. Auch empfinde ich es als fast schon unverschämt, einen User zu einem Thread zu drängen. Hätte ich das momentane Bedürfnis, meine derzeitigen Probleme und Fragen zu klären, würde ich das von mir aus schon machen.
    Du solltest eventuell zuerst an deine Selbsthilfe denken und dir nicht den Kopf über meine Selbsthilfe zerbrechen.
    Darüber hinaus ist es schon gewagt, zu behaupten, sich ein Bild von jemandem machen zu können, den man nicht kennt und der ferner nur sehr wenig von sich persönlich in diesem Forum mitteilt.
    Dafür habe ich meine Gründe, sehe aber keinerlei Erklärungsbedarf dir gegenüber.

    Grüße

    @ Martin S.

    Im Endeffekt bin ich deiner Meinung. Das Wichtigste ist das Trockensein für einen demzufolge trockenen Alkoholiker. Daraus resultierend kann mir die Meinung anderer eigentlich auch egal sein, wenn ich meinen persönlichen Weg hin zu einer stabilen Trockenheit gefunden habe.

    Das ist so nachvollziehbar. Dennoch ist mir persönlich die Meinung von Langzeittrockenen sehr wichtig, weil ich gemerkt habe, dass in vielen Aussagen und Empfehlungen sehr viel Wahrheit beziehungsweise Vernunft steckt. Bei der Betrachtung der Erfahrungen bestehen bestimmte Schnittmengen und Gemeinsamkeiten in der Bewältigung verschiedener Herausforderungen für einen trockenen Alkoholiker.

    Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch die selbsternannten Spezialisten unter den Kurzeittrockenen, die ihren eigenen und tollen individuellen Weg propagieren, sich dann noch in Gruppen bündeln, sich gegenseitig beistehen und sich dadurch bestätigt fühlen.
    Wenn du ein wenig länger in diesem Forum liest, wirst du erkennen, dass ein Internetforum auch nur ein Mikrokosmos der Gesellschaft ist. Spinner gibt es überall und das ist ja auch nicht schlimm.

    Die Frage stellt sich allerdings, ob man als trockener Alkoholiker eher auf die Ratschläge der Langzeittrockenen oder eher auf die einfachen individuellen Wege einiger Kurzeit-Spezialisten hören sollte?

    Niemand wird gezwungen, irgendwas zu machen und abweichende Einstellungen sollten auch nicht als "schlimm" bezeichnet werden, allerdings fahre ich mit meiner Konsequenz, die ich mir von den meisten Langzeittrockenen abgeschaut habe, sehr gut.
    Ich möchte mich nämlich irgendwann auch einmal "langzeittrocken" nennen dürfen und begebe mich daher auf bereits erkundete Wege und nicht auf individuelle abentuerliche Wege.

    Gruß

    Ja, der Teufel lässt sich nicht mehr so oft sehen, aber diverse Berichte über Alkoholiker, die über 10 Jahre nicht getrunken haben, dann rückfällig wurden und daran starben, zeigen uns ja, dass der Teufel immer da sein wird und auch nach langer Zeit plötzlich zum Angriff übergehen kann.

    Man sollte sich daher nie zu sicher sein und die Wachsamkeit bewahren, immer und überall!

    Grüße

    @ Martin S.

    Die Haut nimmt durchaus den enthaltenen Alkohol auf.
    Vergleich das einfach mal mit Nikotinpflastern.

    "Schlimm" kann man schlecht sagen. Ich stellte mir die Frage, ob ich meinen Körper vom Alkohol befreien will oder nicht.

    Das nicht Benutzen von Parfum gehört für mich dazu.

    Gruß

    Zitat von Frank P.

    Mundwasser,Zahnpasta,Deodorants,selbst bei Duschgels ist Alkohol enthalten - doch um ehrlich zu sein hatte ich vor 13 Tagen andere Dinge die mich geplagt haben.Nun schaue ich schon drauf was ich mir in den Mund spüle bzw. auf die Bürste streiche oder unter die Achseln sprühe etc. - das ist eben die absolute Trockenheit...wenn denn der Wille dazu vorhanden ist.

    Hallo,

    bei Mundwasser und Deos (zwei Dinge, auf die ich keineswegs verzichten möchte), gibt es einige alkoholfreie Alternativen, selbst bei Discountern.

    Auf Parfum, aber auch Seifen, Body Lotions und Duschgels, die Alkohol oder Parfum enthalten, verzichte ich.

    Gerade Seifen, Body Lotion und Duschgels sind bei Discountern, selbst in Drogerien an sich nie ohne Alkohol bzw. Parfum. Günstige Alternativen habe ich noch nicht entdeckt.

    Zum Essen: Auch auf Senf, Mayo, Ketchup, eingelegte Gewürzgurken usw. usw. verzichte ich.

    Es ist eine Umstellung, hat aber zwei enorme Vorteile:

    1. Ich gehe keinerlei Risiko bezüglich enthaltenem Alkohol ein
    2. In Verbindung mit Sport erreicht man sehr schnell eine Gewichtsabnahme, weil viele Dinge, die man weglässt, enorme Kalorienbomben sind.

    Primär ist natürlich der Alkohol relevant.

    Nur nochmal nebenbei.
    Und ich kann natürlich auch verstehen, dass in den ersten Wochen andere Dinge geregelt werden müssen.

    Gruß

    @ Martin

    Mach das auch. Und lass dich nicht unter Druck setzen bzw. setze dich nicht selbst unter Druck.

    Ich wollte auch nur vermitteln, dass Alkohol im Essen auch sehr schnell nach hinten losgehen kann. Entstehender Suchtdruck, weil man ein Eis mit Alkohol isst, nicht auf die Inhaltsstoffe von Saucen etc. achtet oder eine Praline nascht, weil der beste Freund doch versichert hat, dass kein Alkohol enthalten ist, obwohl welcher enthalten ist, kann sehr fatal enden.

    Dies kann man schon ausschließen, indem man sich bezüglich des Essens sensibilisiert.

    Viel Erfolg und Kraft.

    Zitat von Martin S.

    Und das "Nichts-Trinken" steht für mich schon am Anfang oder als Start zur echten Trockenheit - den genauen Weg kenne ich noch nicht, aber bisher hab ichs immer alleine versucht - eher "rumeiernd und ziellos" und geändert hatte ich nix (klappt nicht .... klar).

    Hallo,

    du solltest folgende Aussage nochmal überdenken. Dazu wird dir aber auch, wenn die Zeit da ist, jeder Therapeut und jeder mit der Materie vertraute Arzt raten:

    "und die Lebensmittel …. naja. Essig, Weinsauerkraut, etc. hat für mich nix mit “Trinken“ zu tun."

    Wenn du den Alk aus deinem Leben haben willst, dann hat es nicht viel Sinn, Weinsauerkraut beziehungsweise Speisen mit Alk zu dir zu nehmen.
    Dann nämlich wirst du nicht trocken sein.
    Du trinkst keinen Alkohol, aber Alkohol ist dennoch in dir.

    An sich nicht logisch, oder?

    Gruß

    @ Gotti

    Ja, abgesehen davon ob man weiß, dass alkholfreier Sekt/Bier Alkohol enthält, ist es mir von Anfang an nicht in den Sinn gekommen, diese Getränke zu mir zu nehmen.
    Ein rein logischer Gedankengang. Weshalb sollte ich etwas trinken, das genau so schmeckt wie die Getränke, die ich aufgrund meiner Sucht nicht mehr trinken kann?

    Wieso?

    Das sollte auch kein Angriff sein, allerdings verstehe ich es nicht.
    Selbst Eltern wissen (jedenfalls die, die ich kenne), dass sie ihren 10-jährigen Kindern kein Glas mit "alkoholfreiem" Sekt vorsetzen.

    Ich gehe einfach davon aus, dass jeder Alkoholiker, der trocken bleiben will und hier im Forum angemeldet ist, den Begriff "Alkoholismus" oder "Alkoholiker" googeln kann. Das reicht schon aus, um innerhalb von wenigen Minuten wichtige Informationen zu erhalten.

    Wenn ich krank bin, sollte ich mich über meine Krankheit informieren.
    Und wenn ich es ernst meine und wirklich trocken bleiben möchte, dann erst recht.

    Gruß

    @ Preha

    Das stimmt, die Forenmitglieder haben sich zu einem großen Teil mit ihrer Krankheit auseinander gesetzt.

    Hat man dies, ist es grundsätzlich fraglich, weshalb man als trockener Alkoholiker überhaupt auf die Idee kommt, "alkoholfreien" Sekt zu trinken?

    Das sind Informationen, die jeder, der sich auch nur ansatzweise mit Alkoholismus beschäftigt, eigentlich schon haben sollte.
    Das bezieht sich auch auf angeblich verkochenden Alkohol im Essen.

    Anderen sind diese Hinweise natürlich wieder schei... egal, gell?


    Gruß

    Für wen du das machst?

    Für dich machst du es.

    Deine Gedanken bezüglich Verzicht, etwas verpassen und das Beneiden der trinkenden Menschen sind nicht gut und führen dich zielsicher in den Rückfall.

    Die anderen trinken, das ist richtig. Du solltest das aber nicht nur als "die anderen dürfen trinken, nur ich nicht" interpretieren. Viele Menschen müssen einfach trinken, weil sie ohne den Alk keine feierlichen Anlässe bestehen können. Auch wenn diese Menschen nicht alle süchtig sind, halte ich dieses Verhalten für fragwürdig.

    Würde es dir denn heute mit Kater und Entzugserscheinungen besser gehen, wenn du gestern getrunken hättest und heute wieder trinken würdest?
    Würde das Saufen deine Situation positiv verändern?

    Frag dich das mal genau und erkenne den Selbstbetrug, die Lüge, die hinter diesen Gedanken steht.
    Alkohol hilft dir nicht, er zerstört dich.

    Gruß