So langsam wirds Zeit für mich .....

  • Hallo,
    nach dem lesen dieses Threads ist mir etwas aufgefallen.

    Hier wird eine Diskussion über Kinderpunsch ja oder nein geführt.

    Nach 17 Tagen Trockenheit war ich mir der Gefahr auch nicht bewußt.

    Ich habe aber den schon länger Trockenen einfach mal geglaubt und den "Kinderpunsch" etc. seitdem weggelassen, ohne darüber zu diskutieren.

    Geschadet hat es mir nicht.
    Ich bin sogar Überzeugt, das mich das ein Schritt weitergebracht hat.

    Von der Erfahrung anderer zu provitieren, das war und ist für mich unheimlich wichtig.

    Liebe trockenen Grüße
    Olaf

    Meine Zukunft ist von dem abhängig,was ich bereits heute in die Wege leite

  • @Olaf

    Es ist wie ich finde eine individuelle Grundsatzdiskussion und jeder muss/soll seine Grenze selbst bestimmen oder ziehen und konsequent einhalten.

    Für mich ist es erstmal (oder der erste Schritt) wichtig trocken zu sein und es zu bleiben ..... wie und womit - das sind die nächsten Schritte.
    Ich versuchs langsam anzugehn Bissl verwirrend finde so die "eigenen Grundsätze" anderer. Sei es um diesen doofen Kinder-Punsch, um Besuche von Weihnachtsmärkten, Schampoo und Deos und auch unterschiedliche Meinungen zu Essig wo einmal gesagt wird schädlich/unschädlich und dann wird noch ein Lebensmittelchemiker (?) zitiert der angeblich sagt dasses im Essig Alkohol gibt der vom Körper aber nicht erkannt wird - der nächste empfiehlt Essigessenz ..... naja.

    Schritt -1- heisst für mich erst einmal kein Alk flüssig/oral (incl. + logisch Mundspülung, Coctail-Saucen, div. Kuchen etc.), aber eine Bratwurst ohne Senf - undenkbar.

    Wie ich das weiter einschränken kann/soll/will weiss ich noch nicht.
    Die Abhängigkeit ist ein langer schleichender Prozess - ich sehe die Entwöhnung zwar auch als langwierig, aber (als für mich) als bewusste Arnbeit.

    Gruss

  • @ Martin S.

    Im Endeffekt bin ich deiner Meinung. Das Wichtigste ist das Trockensein für einen demzufolge trockenen Alkoholiker. Daraus resultierend kann mir die Meinung anderer eigentlich auch egal sein, wenn ich meinen persönlichen Weg hin zu einer stabilen Trockenheit gefunden habe.

    Das ist so nachvollziehbar. Dennoch ist mir persönlich die Meinung von Langzeittrockenen sehr wichtig, weil ich gemerkt habe, dass in vielen Aussagen und Empfehlungen sehr viel Wahrheit beziehungsweise Vernunft steckt. Bei der Betrachtung der Erfahrungen bestehen bestimmte Schnittmengen und Gemeinsamkeiten in der Bewältigung verschiedener Herausforderungen für einen trockenen Alkoholiker.

    Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch die selbsternannten Spezialisten unter den Kurzeittrockenen, die ihren eigenen und tollen individuellen Weg propagieren, sich dann noch in Gruppen bündeln, sich gegenseitig beistehen und sich dadurch bestätigt fühlen.
    Wenn du ein wenig länger in diesem Forum liest, wirst du erkennen, dass ein Internetforum auch nur ein Mikrokosmos der Gesellschaft ist. Spinner gibt es überall und das ist ja auch nicht schlimm.

    Die Frage stellt sich allerdings, ob man als trockener Alkoholiker eher auf die Ratschläge der Langzeittrockenen oder eher auf die einfachen individuellen Wege einiger Kurzeit-Spezialisten hören sollte?

    Niemand wird gezwungen, irgendwas zu machen und abweichende Einstellungen sollten auch nicht als "schlimm" bezeichnet werden, allerdings fahre ich mit meiner Konsequenz, die ich mir von den meisten Langzeittrockenen abgeschaut habe, sehr gut.
    Ich möchte mich nämlich irgendwann auch einmal "langzeittrocken" nennen dürfen und begebe mich daher auf bereits erkundete Wege und nicht auf individuelle abentuerliche Wege.

    Gruß

  • hoppegarten

    Jepp ..... im Prinzip ja + kein Widerspruch.

    Aber:
    Manche Tipps + Ratschläge der Langzeittrockenen kann ich sofort annehmen, andere eher nicht weils nicht passt oder ich "zu bockig" bin oder noch Zeit brauche um zu verstehen was gemeint ist - und da sehe ich das eigentliche Problem für "Neulinge" hier sich mit der Sprache dieses Forums auseinanderzusetzen oder sie zu lernen - über Gefühle, Probleme, sowie auch Alkohol wird ja echt wenig in unserer Gesellschaft geredet :!:

    Individuelle Wege sind überdenkenswert - mehr nicht. Ich versuche aber/auch für mich erst einmal von allen Seiten das anzunehmen was zu mir zu passen scheint - das ist vorerst sicher reiner Selbstschutz vor dem heimlichen "NEIN" zum trocken-sein-und-es-auch-bleiben-wollen (oha - was ein Wort - ich hoffe das ist bissl verständlich was ich meine).

    :arrow: Fakt: Ich möchte (wenn es nicht extrem wichtig ist) nix annehmen wovon ich nicht wirklich und echt überzeugt bin - das sind dann die schwächsten Glieder der ganzen Kette die am ehesten reissen.

    Und Bitte ..... das ist alles nur ein gedanklicher Rohbau - entwicklungsfähig :x

    Gruss

  • @ Martin S.
    Deine Einstellung ist gut. Lass dir die Zeit und nimm auch nichts an, von dem du nicht überzeugt bist. Bin auch deiner Meinung, dass es dann nichts bringt, weil es halbherzig umgesetzt wird.
    Mein Hinweis zielte vor allem darauf ab, sich eher an den Aussagen von Langzeittrockenen zu orientieren als an diversen anderen schwammigen Meinungen.

    @ miramax
    Ich verstehe deine momentanen Beweggründe nicht.

    Dies ist der Thread vom Martin S.
    Du aber tauchst aus dem Nichts auf und machst mich schräg an. Das sei dir gelassen, aber eben dies wirkt komisch. Auch empfinde ich es als fast schon unverschämt, einen User zu einem Thread zu drängen. Hätte ich das momentane Bedürfnis, meine derzeitigen Probleme und Fragen zu klären, würde ich das von mir aus schon machen.
    Du solltest eventuell zuerst an deine Selbsthilfe denken und dir nicht den Kopf über meine Selbsthilfe zerbrechen.
    Darüber hinaus ist es schon gewagt, zu behaupten, sich ein Bild von jemandem machen zu können, den man nicht kennt und der ferner nur sehr wenig von sich persönlich in diesem Forum mitteilt.
    Dafür habe ich meine Gründe, sehe aber keinerlei Erklärungsbedarf dir gegenüber.

    Grüße

  • hoppegarten

    Zitat von hoppegarten


    Mein Hinweis zielte vor allem darauf ab, sich eher an den Aussagen von Langzeittrockenen zu orientieren ...

    ja. Nee. Is schon klar :D

    Am Anfang hatte ich mich dagegen ja auch noch bissl gewehrt - logisch - Ich weiss ja sowieso alles besser sonst wäre ich nicht hier 8) aber wie gesagt - ich nehme im Moment Tipps, Anregungen und Kritik als Orientierung "wahr" und gerne an und ob das alles in mein Puzzle passt wird sich zeigen ....

    n8 + Gruss

  • hallo ihr

    ich meine, das hier eine gesunde mischung sein muß. am anfang risikominimierung um jeden preis, weil-> keine erfahrung. mich triggert senf oder parfüm nicht weil ich das auch vom kopf her nie mit alk in verbindung gebracht habe. wer so stark abhängig war das er das zeug bei entzug sogar gesoffen hat ( putzmittel, spiritus, parfüm), klar das der da nen riesen bogen drum machen muß. auch sind oft gerüche und klänge/geräusche völlig unbewußt im kopf mit alkohol verbunden, und hier wirds gefährlich. darum ist ein gang über den weihnachtsmarkt für viele eben ein risiko. unser hirn stellt oft die seltsamsten verknüpfungen her und plötzlich ist der druck da und man weiß manchmal überhaupt nicht warum. je länger man trocken ist um so besser weiß man um diese verknüpfungen. dem kann man auch im alltag nun mal nicht immer entgehen, das ist utopisch. da muß ich lernen mir gegenmaßnahmen bereit zu halten. das alles braucht aber zeit und daher ist am anfang nun mal die risikominimierung das einzige was man anraten kann. hier zu sagen, ich muß das ja lernen also kann ich doch gleich damit anfangen wäre unter normalen umständen zwar logisch, aber bei unserer krankheit kann das eben auch tötlich enden wenn man in so ne triggerfalle tappt. daher ist es für uns eben notwendig erst mal im kopf trocken zu werden, zu lernen was mach ich im notfall, wie geh ich mit saufdruck um, und dann kann ich genau hinschauen was den denn bei mir auslösen könnte. das ist nicht in paar wochen getan, das kann jahre brauchen, aber es geht um mein leben, da kann ich mal ne weile kürzer treten. all die jahre im suff hab ich ja nu auch nicht wirklich gelebt, da kommts dann auch nicht auf ein oder zwei weitere an.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Martin,

    na hast Du heute Nacht von Kinderpunsch geträumt - geträumt deshalb m.M nach weil Du ja gestern mit dem Zeugs in fast jedem Posting konfrontiert wurdest :wink:
    Wie geht es Dir heute?

    schönen Gruss

    Frank

  • Zitat von Martin S.

    :arrow: Fakt: Ich möchte (wenn es nicht extrem wichtig ist) nix annehmen wovon ich nicht wirklich und echt überzeugt bin - das sind dann die schwächsten Glieder der ganzen Kette die am ehesten reissen.

    Hallo Martin S.,

    Fakt ist folgendes: Nachdem ich viele vergebliche Versuche mit Trinkpausen gemacht habe, war ich am Ende. Ich habe die Demut besessen, das zuzugeben und mir helfen zu lassen... Und ich habe alle Hilfe angenommen, die ich kriegen konnte. Wenn mir einer was gesagt hat, was sich mir nicht gleich erschlossen hat, habe ich es mitgenommen und nicht gleich das Gegenteil behauptet. In den meisten Fällen hat sich später heraus gestellt, dass diese Menschen recht hatten. Und das schwache Glied in der Kette waren und sind nicht die Ratschläge der anderen, sondern ICH.


    Zitat von hoppegarten

    @ HansHa

    Am Anfang waren das auch nicht meine Gedankengänge. Erst nach mehreren Rückfällen.

    Erst dann war mir klar, dass ich die Krankheit entweder radikal und konsequent angehe oder weiterhin nach Methode "WischiWaschi" vorgehe und es dann auch ganz lassen kann.

    Hallo hoppegarten,

    das schließt ja die Trockenheit nicht aus. Ich habe damit nur gemeint, dass die für mich klar gesetzte Grenze sehr hilfreich beim Setzen von Prioritäten war und ist. Ist vielleicht auch eine Wechselwirkung zwischen Grenze und Priorität.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • @Frank

    Gähn ..... ich mach mir mehr Sorgen wo ich meine nächste Dose Schoko-Sprüh-Sahne her bekomme .... :D

    @all
    Nochmal ..... Ich nehme Ratschläge die mir scheinbar gut tun bedenkenlos an ..... über alles andere denke ich nach und behalte es im Hinterkopf. Für mich ist es erst einmal wichtig nichts zu "trinken", also Alkohol in jeglicher Form oral ist tabu ..... die ganzen "Ratschläge" über Senf, Ketchup, Essig, Schampoo, Deo etc. sind im Moment nicht so mein Ding, aber auch das behalte ich im Hinterkopf (....sagt auch meine Ärztin) und ich denke nicht dass ich bisher (öfters) das "Gegenteil" behauptet habe - ich versuche nur meine "Tagesform oder Gedanken" oder "Stimmung" auszudrücken und die ist nicht immer gleich.

    :arrow: Meine Blutbild ist o.k. (Bauchspeicheldrüse gut, Leber erhöht) ... fehlt noch EEG + SHG.

    Gruss am Tag 18. :lol:

  • Hallo Martin,

    nachträglich noch herzlich willkommen hier im Forum! Schön, dass Du hier bist! :D

    Ich habe jetzt Deinen Thread nachgelesen und finde Du machst das bis hierher sehr gut. Du hast Dich nicht in sinnlose Provokationen (die Dich persönlich ja gar nicht betoffen haben) reinziehen und verstricken lassen - diese Gelassenheit hätte ich am Anfang bestimmt noch nicht gehabt :wink: . Du erscheinst mir ruhig und überlegt ... was ich als sehr angenehm empfinde.

    Die Senf-Sache ... da bin ich gespannt, wie sich das entwickelt.

    Ich wünsche Dir weiterhin einen guten trockenen Weg und grüsse Dich herzlich, liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • @all

    Wer vermittelt eigentlich ambulante Therapie, Betreuung, Beratung o.ä.?

    Ich hab jetzt übernächste Woche einen Termin in einer Suchtberatungsstelle von der Diakonie. Können die mich vermitteln oder doch eher meine Hausärztin (Neurologe/EEG steht natürlich noch an)?

    Gruss

  • Hallo Martin,

    das ist genau die Frage, die Du bei Deinem Termin nächste Woche stellen kannst.

    Eine Suchtberatungsstelle ist dafür genau der Richtige Ansprechpartner

    Liebe trokene Grüße
    Olaf

    Meine Zukunft ist von dem abhängig,was ich bereits heute in die Wege leite

  • Gedanken ....

    ich bin heute ein wenig überrascht - nicht geschockt oder irritiert - wie oft ich Alkohol rieche in der Schlange im Supermarkt oder im Fahrstuhl oder einfach auf der Strasse vom Mensch vor mir seit ich nicht mehr in meiner "eigenen Wolke" herumwandele :roll:

  • glück auf martin

    Zitat von Martin S.

    Gedanken ....

    ich bin heute ein wenig überrascht - nicht geschockt oder irritiert - wie oft ich Alkohol rieche in der Schlange im Supermarkt oder im Fahrstuhl oder einfach auf der Strasse vom Mensch vor mir seit ich nicht mehr in meiner "eigenen Wolke" herumwandele :roll:

    stimmt der alk + alkoholisierte leute sin allgegenwärtig
    wie fühlst du dich dabei wenn du das merkst (außer überrascht)?

    schönen sonnabend

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Martin!

    Wenn du eine zeitlang auf etwas verzichtest, wirst du dafür "empfindlicher", sensibler.
    Wenn ich meine "Fastenphase" habe, rieche ich überall Schokolade.

    Den Überweisungsschein zur Therapie bekam ich ganz einfach von meiner Hausärztin, mit der ich über mein Problem geredet habe.
    Manche Ärzte kennen auch bestimmte Therapeuten, aber andererseits ist es ja von Mensch zu Mensch verschieden, mit wem man zurechtkommt.
    Und das musst du selbst rausfinden.

    Wünsch dir viel Glück und Erfolg bei der Suche! und eine gute Verarbeitung deiner Probleme!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Martin,

    Schokosprühsahne gebunkert?Mich würde es auch interessieren wie Du Dich dabei gefühlt hattest den Alkoholgeruch von anderen Menschen wahrgenommen zu haben.

    schönen Gruss

    Frank

  • @frank
    silberkralle

    .... seien wir doch mal ehrlich. Zumindest die Bier- und Weinfahne riecht sauer, verfault und bissl nach Kotze. Cognag- oder Whiskey-Fahnen konnte ich noch nit rausschnuppern - die riechen vielleicht "angenehmer" :roll:
    Gefühlt? Hab ich eigentlich nix .... keine Ahnung - zumindest war mirs nicht danach "die Luft anzuhalten".

    no Probs - Tag 19. wobei ich grade rumgrübel ob mein "emotionaler Tiefpunkt" und das zarte "Nein" nicht schon vorher da waren.

    Gruss

  • Hallo Martin,

    ja solche Situationen wird es immer und immer wieder geben,denn total sich dem Alkohol zu entziehen geht absolut nicht - gerade in Supermärkten,in der Bahn,im Bus u.s.w
    Und mit Scheuklappen und Nasenklammer möchte ich mein alkoholabstinentes Leben nicht leben wollen.Krank sein bedeutet für mich nicht ausgeschlossen zu sein.

    schönen Gruss

    Frank

  • Hallo Martin,

    entschuldige wegen Doppelpost - habe eben gelesen das Du ziemlich viel für Zigaretten ausgibst :shock: ich rauche auch ganz gerne und habe mir eine Stopfmaschine gekauft (3,50 €) die mir schon 2 Jahre hilft mein tägl. Nikotin zu inhallieren - ne Dose Tabak (170 g) hält locker 2 Wochen (~14€) so hätteste 52 € über für Dich pro Monat...nur ein Vorschlag.

    schönen Gruss

    Frank

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