Beiträge von Nadinsche

    Habe auch meine Mama verloren und bin so alt wie du Sonnenblume.
    Meine Ma ist noch nicht mal unter der Erde.
    Ich kann meinen Schmerz gar nicht beschreiben, aber hier versteht man mich wohl am besten.
    Ich hatte aber im Gegensatz zu anderen einen schönen Abschied.
    Sie brachte mich noch zum Bahnhof, und wir umarmten uns.
    Abends fiel sie um. Klingt zwar doof, aber sie wird gerade obduziert.
    Mannnn, es ist das eingetreten, wovor ich immer Angst hatte.
    Noch dazu kommt, dass mein Vater schwer verletzt wegen einem Unfall im Krankenhaus liegt...aber mit meinen Geschwistern kann ich viel reden.
    Wir bleiben aber immer bei den schlimmen Erinnerungen hängen.
    Ich drück euch ganz fest. Ich verstehe euch.

    Skype, ich wollte gerade die anderen Beiträge beantworten, da habe ich deine Antwort gelesen. Und auch hier fällt mir auf, dass sich auffällig fürs lange Schreiben entschuldigt wird, dabei war das doch erwünscht :wink: .
    Skype, ich wünsche dir viel Kraft, dass du´s so schaffst, wie du´s dir wünschst.

    Ich finde mich auch in euren Persönlichkeiten wieder, und ja, stimmt, man sollte nicht versuchen, alle Macken loszwerden. Man ist ja ein Teil von ihnen und kann viele positiv verwenden.

    Wegen der einen Sache, die mich zum Grübeln gebracht hat:
    Habe mich entschlossen, dass ich in meinem Hause keinen Alkohol mag, aber niemanden, und da ist mein Freund natürlich der "Betroffene" Alkohol verbieten kann oder darf. Ok. Soweit so gut. Ich glaube, damit können wir leben.

    Wegen dem Streiten. Ich mache auch dicht. Warum? Ist bei mir wohl ne Mischung aus 2 Gründen. 1. Mein Vater hat immer gebrüllt, wenn er mal da war, und da habe ich gemerkt, dass nicht reden besser ist. Da habe ich zwar auch mal x Ohrfeigen gekriegt, weil ich NIX mehr gesagt habe, aber generell kam das besser. Auch heute laufe ich Treppen auf Zehenspitzen, weil es gleich von unten zichte, wenn die Treppe geknarrt hat.
    2. Dann, und das ist der Hauptgrund meines hauptsächlichen Abschaltens: Die Umwelt ertragen. Ich habe als Kind so abgeschalten können, dass ich nichts mehr von meiner Umwelt wahrgenommen habe. Ich habe innerlich gesungen, und dann war ich in meiner Welt. Heute noch mache ich das in seltenen Fällen, wenn ich etwas nicht ertrage. Mir ist der Schutz nicht gelungen, als ich das erste Mal nach Jahren wieder meine Mutter ertragen habe und mir alles angehört habe, was sie zu sagen hatte. Furchtbar! Deshalb hatte ich wohl auch einen Heulkrampf und fühlte mich hundeehlend.

    Wie dem auch sei, ich habe ziemlich gute Laune und bin einfach nur froh, weit weg von Familie zu sein, mein Leben genießen zu können. Wünsche euch ein schönes WE.

    Und wenn jemand noch was zu sagen hat....immer zu
    :)

    Hallo Skype,
    danke für deinen ausführlichen Beitrag.
    Das Buch hört sich interessant an, muss mal gucken, wie ich da ran komme. Schlappe 13 Euro Porto und 21 Tage Lieferzeit, na, muss ich mal gucken, wie ich da sonst dran komme :wink: .

    Was genau hat dich dazu gebracht, mit 36 Jahren eine Therapie anzufangen?
    ...wenn ich mal fragen darf.

    Verantwortung übernehmen habe ich ein Glück schon aufgehört. Das kam hauptsächlich durch meine erste Beziehung nach dem Auszug. Ich war so weit unten (nervlich), dass ich mich irgendwann mal mit dem Thema beschäftigen MUSSTE und mir auch das erste Buch darüber kaufte. Es hat mir damals schon ziemlich geholfen. Es war ein erster Schritt. Ich hatte damals noch nie drüber geredet. was passiert ist, haben die wenigsten erfahren (er hatte mich z. B. eingesperrt). In dieser Hinsicht bin ich ziemlich egoistisch geworden.

    Auch im Job drücke ich mich um Verantwortung. Werde durch meine Zuverlässigkeit, Gründlichkeit und Kenntnissen geschätzt, aber ich wundere mich über meinen Erfolg auf der Arbeit, wobei wir beim fehlenden Selbstbewusstsein sind. Ich weiß was ich kann, auch wenn ich Jahre andereres hören musste, aber bei Kontakten bin ich echt komisch. Ich wundere mich, wenn mich jemand mag, und erst wenn man mich dreimal angerufen und gefragt hat, komme ich auch mal auf jemanden zu. Ich selbst würde nie dreimal hintereinander fragen, wenn mich die andere Person sich nicht zwischendrin melden würde. Das will ich ändern, aber es fällt mir sehr schwer. Bin ziemlich eigenbrödlerich, wobei ich dann denke, woher soll das auch kommen, wenn man es alleine immer leichter hatte.

    Ich habe das Gefühl, das ich ganz langsam das aufbaue, was mir in meiner Jugend nicht vermittelt werden konnte.

    Dass andere auf mich Rücksicht nehmen müssen, nein, das erwarte ich nicht, aber ich sollte manche Dinge ändern, ja, und das versuche ich auch, ist nur oft nicht so einfach.

    Ja, ich verlasse nur auf mich selbst. Vertrauen kann ich bei meinem Freund außer was den Alkohol betrifft, da schnürt´s mir echt noch die Kehle zu.

    Eine Folgerung, die mir erst vor wenigen Jahren bewusst wurde: Als ich 10 Jahre alt war, hatte ich meine letzte Geburtstagsfeier zu Hause. Wir haben gespielt (laut, klar), so dass mein Vater reinkam und so rumbrüllte, dass alle Kinder nach Hause wollten. Seitdem habe ich nie wieder bei mir zu Hause gefeiert. Immerhin habe ich jetzt wesentlich mehr Besuch als früher. Geburtstag habe ich zu Hause zwar immer noch nicht gefeiert, aber das kommt auch noch. :wink:

    Hat denn sonst keiner noch typische Verhaltensmerkmale, die er gerne loswerden will?

    So, jetzt finde ich auch mal etwas Zeit. Eine kurze Vorstellung über mich findet man im Vorstellungsbereich.

    Ich bin also schon Jahre von meiner Familie, ziemlich weit weg sogar, Kontakt habe ich telefonisch alle paar Monate. Da ich in letzter Zeit gar nicht nach dem Rechten geguckt habe (denn Zuhause kann ich es wirklich nicht nennen), meldete sich meine Mutter das erste Mal seit 6 Jahren an. Da ich ja wie gesagt weit weg wohne, ist es schlecht, sich von der Verwandtschaft nach ein paar Stunden wieder zu verabschieden.

    Warum ich es zugelassen habe? Ich wollte mal gucken, wie weit meine Mutter war. Wir leben zwar verschiedene Leben, aber das heißt nicht, dass ich nicht wissen will, wie es um sie steht.

    Okay, es war ein Fehler, ja. Da ich einen Tag nach ihrer Ankunft arbeiten musste, hatte sie genug Zeit, sich zu betrinken. Als ich nach Hause kam, wurde ich sehr an meine Kindheit erinnert. Ich heulte mir die Augen aus, weil ich mir ausgeliefert vorkam, so an früher erinnert, wirklich zugemüllt wurde. Ich die Mutter, meine Mutter das Kind.
    Im Gegensatz zu früher ist sie gar nicht mehr einsichtig, da in späterern Jahren mein Vater angefangen hat mit zu trinken, und so haben sie sich ihre eigene Welt aufgebaut. Es ist okay, und ich versuche auch gar nichts mehr daran zu ändern.

    Habe nie ne Therapie gemacht, ich habe eigentlich immer gut funktioniert (ok, ich habe das Abi geschmissen) und das frühe Erwachsen werden kam mir eher zugute.

    So. Es hat mich schon gestört, dass sie in meiner eigenen "unschuldigen" Wohnung war. Obwohl es mir heute gut geht und nur so ein paar Rückschläge mich manchmal wieder lahm legen, habe ich auch ein paar Macken.

    Ich habe eigentlich keinen Alkohol zu Hause. Leider habe ich in letzter Zeit einiges geschenkt bekommen (Geburtstag), normalerweise schenke ich es dann auf der nächsten Party weiter. Ich trinke ab und zu, hm, vielleicht 1-2 Mal im Monat mit Freunden beim Weggehen, habe aber viel zu viel Angst, selbst abhängig zu werden.
    -Auch bei meinem Freund. Er wusste zwar von der Alkoholsucht meiner Eltern, aber er dachte, ich hätte das längst für mich akzeptiert. Jedenfalls bin ich ziemlich ausgeflippt, als er sich einen Rest einschenkte, den meine Mutter da gelassen hatte. Ich muss dazu sagen, dass er nicht viel trinkt, vielleicht sogar noch seltener als ich, aber ich hätte gerne die Kontrolle darüber, da ich wahnsinnig Angst habe, dass uns dasselbe passiert. Das verstehe er nicht. Er versteht auch nicht, dass man noch unter etwas leiden kann, das Jahre vorbei ist. Aber so wirklich vorbei ist es ja nicht, sonst hätte ich ja auch eine Bilderbuchfamilie wie er und hätte regelmäßigen Kontakt.

    Jedenfalls habe ich ihm dann wenn auch es mir schwer fiel von meinen Ängsten erzählt und ich es gut fände, wenn zu Hause kein Alkohol getrunken werden würde bzw. keinen zu Hause zu haben. (Wir sind seit ca. einem Jahr zusammen).
    Ich weiß, damit kann ich auch keine Alkoholsucht verhindern. Habe ich überhaupt ein Recht dazu? Letztendlich hat er verstanden, warum und wie und auch akzeptiert. Als ich früher spitze Bemerkungen machte, deutete er es als allgemeine Kontrolle in der Partnerschaft, aber in keinster Weise wegen meiner Erfahrungen...Aber es schnürt mir nun mal die Kehle zu, wenn ich ihn trinken sehe, und wenn es nur einmal im Monat und ein Glas Wein ist. Ich konrolliere automatisch die Menge der Flaschen im Haus. Das habe ich früher gemacht, um feststellen, ob ich Schwachsinnsgelaber ernst nehmen sollte oder nicht. Trotzdem weiß ich nicht, ob ich bei jemanden, der nie was mit Alkoholsucht zu tun hatte, Verständnis verlangen kann?!

    Das ist nur eine meiner Macken, aber es gibt da noch ein paar (eher) Versteckte, die wohl aus einem Alkoholikerkind-Dasein. entstanden sind.

    Habt ihr auch welche? Welche sind das? Redet ihr darüber? Erwartet und bekommt ihr Verständnis?

    Sollte ich noch etwas für "Verdauen" tun? Oder ist und begleitet das einem ein Leben lang?

    Danke fürs Lesen. :wink::wink:

    Ich weiß gar nicht, warum ich auf diesen Seiten hier gelandet bin, denn eigentlich ist das Thema für mich erledigt. Trotzdem habe ich manchmal wie heute das Gefühl, mich wieder damit beschäftigen zu müssen.

    Ich habe meiner Familie vor ein paar Jahren den Rücken zu gekehrt. Eher so von Zeit zu Zeit, bis ich endgültig ins Ausland gezogen bin. Meine Kindheit war eigentlich von Alkoholismus geprägt. Meine Mutter arbeitete oder trank, meistens heimlich, war aber oft nicht ansprechbar. Da mein Vater oft geschäftlich unterwegs war, bekam ich ihn nicht so mit, außerdem ist er Choleriker und da war ich immer froh, wenn er weg war. Als er so als ich 17 war öfter nach Hause kam, merkte ich, dass er auch trank. Anders halt. Öffentlich, und er wurde so friedlich wie ein Lamm. Irgendwie hatte ich sehr früh die Verantwortung vor allem für die Mutter übernommen. Noch dazu sind wir ursprünglich keine Deutschen, zwar sind meine Eltern geschäftlich erfolgreich, aber z. B. bei Formalitäten war ich immer zuständig. Ich bin das Küken in der Familie und bekam am meisten mit. Ich weiß noch wie mein Bruder sich früher so aufregte und mich da "rausholen" wollte. Allerdings wollte ich das als Jugendliche nicht so wahrhaben und ging nicht so drauf ein. Als ich dann begriff, haben meine Geschwister (wir sind zu 3.) wohl resigniert. Sie sagen nur noch: Uns gefällt das auch nicht, aber man kann sie doch nicht im Stich lassen. Sie kommen zum Essen, erledigen Dinge, normales Familienleben halt, und das Thema wird ignoriert.
    Mit Mutter kann man reden, wenn sie alleine ist, aber mit dem Vater nicht. Jedenfalls habe ich gemerkt, dass ich nicht viel machen konnte, informierte mich viel und stellte für mich selber fest, dass es mir am besten geht, wenn ich ohne sie bin. Ich komme ca. einmal im Jahr für drei Tage vorbei, will keinen Streit, einfach nur den Abstand.
    Ich habe es im Bösen versucht, im Netten, mit Hilfe, mit Ignorieren, mit allem und ich weiß, dass sich sowieso nie was ändern wird. Außerdem wird es ja von allen toleriert und ich bin die "Böse". z. B. habe ich mal zu meiner Mutter gesagt:"Ja, ich komme, aber ich gehe gleich wieder, wenn du nicht nüchtern bist.". Dann quakte sie kleinlaut vor sich hin. Und abends bekam ich dann einen Anruf, was ich wieder mal mit der Mama gemacht habe, sie sei total aufgewühlt, weil ich gesagt hätte, ich würde nicht mehr kommen. Da werden einfach die Worte verdreht.
    Und irgendwie ärgert es mich manchmal. Ich bin alleine, habe noch keine Familie gegründet, mir geht es aber sonst gut, habe Freunde, ich habe mir ein schönes Leben ohne Familie aufgebaut. Ich habe letztens von ein paar Problemen erzählt, die für mich gravierend waren, habe sie natürlich längstgehend alleine gelöst...hat mich da einer jemand gefragt, was mit dem Thema ist? NEIN. Statt dessen ruft mich meine Mutter an und fragt, ob sie den neuen Mietern meine Nummern geben kann, falls was ist.

    Irgendwie ist es doch gemein, oder? Ich werde bestimmt nicht zurück kehren, ich fange immer an, Verhaltensweisen anzunehmen, die mir nicht gut tun. z. B. werde ich total steif, baue eine Schutzfunktion auf, sage und höre nichts mehr, und viele halten mich für stumm. Dieses Verhalten habe ich weitgehend ablegen können.
    Aber irgendwie fehlt mir schon ein bisschen das eigene Blut der Familie, die für einen da ist. Anscheindend muss ich warten, bis ich meine eigene Familie gründe, falls überhaupt, ich frage mich aber schon, warum ich die "Böse" bin. Bin ich jetzt geschädigt, weil ich mich aus der Co-Abhängigkeit gelöst habe? Irgendwie ist man so oder so mitgehangen und mitgefangen. Außerdem habe ich in mir so ein eingeprägtes: Dich will eh keiner. Du musst perfekt sein. Du bist stark. Du kannst eh nix (-> hat mein Vater immer gesagt.) Wäre ich wie meine Geschwister, würde ich mir wenigstens mit ihnen eine Friede-Freude-Eierkuchen Familie zurecht formen 8) . *zynisch*. Manchmal denke ich auch, dass ich mir alles eingebildet habe...Aber dazu habe ich einfach zu viel gesehen.
    Ich musste das einfach mal loswerden. Danke, falls es jemand zu Ende gelesen hat :).