Beiträge von ossi2

    Ich glaube es nicht....

    Vor einer Stunde ist er nach Hause gekommen, hat seine Sachen abgestellt, den Hund begrüßt und dann war er wieder weg.

    Eben ruft mich meine Mutter an, er sitzt bei meinen Eltern! :evil:

    Er lässt fragen, ob er mir morgen was beim Einkauf mitbringen kann!
    UND: "Ob´s wieder gut ist?" ... ????!!!!!?????

    Meine Eltern tun mir Leid, schaffen sie es nicht sich abzugrenzen.
    Ihr Wunsch, dass alles wieder "so schön wie früher" wird ist einfach zu groß. :cry:

    Es ist zum Verzweifeln!

    ...hmmm, ich denke ihr habt Recht!
    Aus diesem Grunde habe ich ja auch einen Brief geschrieben, als er aus der Klinik kam.

    Ich überlege jetzt nur, wen ich bitten könnte, dabei zu sein.
    Meine Eltern zu fragen wäre naheliegend. Aber die möchten ja immer noch, dass alles so wird wie früher. Das wäre nicht die richtige Wahl.
    Vielleicht bitte ich meinen Sohn, und gleich mit, dass er nur dabei ist und zuhört.

    Ich gehe jetzt mit meinem Hund spazieren und lasse mir das alles noch einmal durch den kopf gehen.

    Ich danke euch für euren Rat und dass ihr so gut auf mich aufpasst! Ist ein schönes Gefühl!

    ossi2

    Hallo Hartmut,

    ich habe meinen Hund bei mir. In wie weit der mir hilft, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass mich in seiner Gegenwart niemand anpacken darf. Der kann auch unterscheiden, ob mir jemand gut oder böse ist.

    Wenn es zu brenzlig wird, kann ich jederzeit zu meinen Eltern, die wohnen nur vier Häuser weiter.

    Nein, wir haben noch gar nichts rechtlich absichern lassen, das ist ja im Moment das Verzwickte. Deshalb möchte ich ja hier bleiben, damit wir Einiges regeln können. Wenn ich von ihm schriftlich bekomme, dass er das Haus übernehmen wird, werde ich sofort losziehen und mir eine neue Wohnung suchen. Vorher kann ich das ja nicht, um mich nicht ins finanzielle Aus zu stürzen.

    Aber "umkippen" werde ich nicht!

    ... ich zittere wie Espenlaub... trotz Beruhigungspillen.

    Er hat vorgestern geschrieben, dass er wahrscheinlich heute in "sein" Haus zurück kommt!

    Ich habe wieder mal Angst.

    Aber ich möchte hier bleiben, will es ihm auch nicht zu leicht machen.
    Und wir müssen das mit dem Haus klären, damit ich mich auf die Suche nach Neuem machen kann.

    Mir ist kotzübel! `Tschuldigung!

    Ach Uschi...
    hab ich dir doch so die Daumen gedrückt, dass ihr (er) das schafft - trotz aller Unkenrufe!
    Es tut mir so Leid für dich!

    Uschi, raffe alle deine Kräfte zusammen und kämpfe für dich!

    Mein Mann kommt heute auch nach Hause. Und ich werde nicht seinem Wunsch entsprechen und abhauen. Nein, ich bleibe hier.... ich versuche es wenigsten, wenn´s nicht geht, husche ich zu meinen Eltern rüber.
    Ich tue mir das nicht mehr an. Bitte du auch nicht. Musst du auch am Wochenende arbeiten? Wenn nicht, ich sitze wahrscheinlich das ganze Wochenende am Laptop, vielleicht können wir uns gegenseitig ein wenig beistehen.

    Übrigens ich bin auch nicht hier geboren.... sondern in Berlin!

    Ich habe hier im Forum ein Zitat geklaut, ich weiß gar nicht, ob man das darf….
    Man möge mir verzeihen!

    Aber das möchte ich dir jetzt unbedingt schicken:

    Was das Leben leichter macht:
    - der Mut, das zu ändern, was wir ändern können,
    - die Gelassenheit, das hinzunehmen, was wir nicht ändern können,
    - die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

    :D ...nee, Sylt ist es nicht.
    Ich wohne in Ostfriesland, also vor den ostfriesischen Inseln. :lol:

    Uschi, jeder muss seinen Weg finden. Wenn es dir gut geht, mit dem wie du es handhabst, denke ich es doch in Ordnung. Man merkt, du hast dich auf den Weg gemacht ... zu dir ... in kleinen Schritten.
    Wichtig ist, dass man alles was man tut vor sich selbst verantworten kann.

    Ich wünsche alle Kraft, die du brauchst!

    ossi2

    Stimmt Gotti,
    Vertrauen habe ich nun nicht mehr in meinen Arzt.
    Es kommt ja auch noch dazu, dass er Kunde meines Mannes ist. Ist doch klar, dass er alles tun wird, dass es ihm gut geht. Auch wenn er mich dafür über die Klinge springen lässt. Klingt brutal, du weißt bestimmt, wie ich´s meine.
    Also werde ich mir einen anderen suchen. :idea:

    Und ich warte jetzt erst einmal den Termin bei der Suchtberatung ab.

    Mir geht es heute wieder etwas besser.
    Ich habe ja Pillekins bekommen, mit denen konnte ich nun endlich mal wieder schlafen... Bis 10:00 Uhr!
    Es tut mir auch gut, nicht arbeiten zu müssen. Ich muss nicht früh hoch, kann mich um mich kümmern. Viel Organisatorisches, Papierkram usw., hat ja nun mein Mann den Rosenkrieg eröffnet.
    Die restliche Zeit sitze ich an meinem Laptop und schreibe mir die Finger wund, hier im Forum. Ist eben im Moment mein Weg, mit dem Ganzen fertig zu werden. Von Tag zu Tag merke ich aber, wie es mich schwächt.
    Ich weiß, wie selbstbewusst und stark meine ersten Einträge hier klangen.
    Aber wir wissen es alle, zu sagen man trennt sich fällt noch leicht gegenüber dem, was man danach alles ertragen muss.
    Anfangs war ich geschockt, wütend und gekränkt.
    Heute bin ich nur noch traurig. Und begreife erst jetzt nach und nach, was mit mir passiert.

    ossi2

    Hallo Uschi,
    wenn ich jetzt so unser beiden Geschichten vergleiche, sehe ich große Ähnlichkeit.

    Mein Mann hatte ja vor zwei Jahren, nach seiner dritten Bauchspeicheldrüsenentzündung auch gesagt, er trinkt keinen Alkohol mehr. Keine Entgiftung, keine Therapie, keine SHG. Ich habe genauso gezweifelt, wie du jetzt, ob er das schafft. Habe immer wieder das Gespräch mit ihm gesucht, doch mal irgendwie sich beim Durchhalten helfen zu lassen. Er sah keine Veranlassung. Meine Angst wurde immer größer. Habe ich es ihm (so wie ich ihn kenne) wirklich nicht zugetraut, es so zu schaffen. Allmählich packte ich ihn immer mehr in Watte, um ihm keinen Auslöser für´s Trinken zu bieten.

    Wie´s jetzt, nach zwei Jahren geendet ist, weißt du ja.

    Uschi, willst du dir das antun?
    Ich bin heute krank, werde mit dem allen nicht so richtig fertig.
    Ich habe zwei Jahre gehofft und gebangt... vergebens!
    Wie lange willst du das aushalten?
    Oder hoffst du wirklich, dass er es schafft?
    Bist du ehrlich zu dir selbst?
    Sorry, wenn ich dir mit diesen Fragen zu nahe trete! Uschi, ich möchte dich nur davor bewahren, dass du nicht so leiden musst, wie ich.

    Liebe Grüße von der Küste!
    Kannst du mir sagen, auf welcher Insel du wohnst?
    Ich wohne in der Nähe von 6 Inseln. :wink:

    Ja Avalon, diese Sucht hat diese Macht! Uschi und all die anderen hier können dir das bestätigen. Du kannst nichts dagegen tun. Kannst nichts für ihn tun. Ich weiß, wie schwer es ist, das zu verstehen. Lieben wir doch unsere Partner und möchten ihnen helfen. Wir sehen, dass sie sich ganz langsam zerstören. Möchten sie eigentlich schütteln, damit sie wieder zu sich kommen. Das passt einfach nicht zusammen, wir lieben sie und sollen sie fallen lassen. Wir haben geschworen, durch Dick und Dünn zu gehen. Er ist doch krank und braucht Hilfe!
    Nein!

    Es gibt eine Statistik, die besagt, dass ein Alkoholkranker im Schnitt 10 weitere Mitmenschen (Familie, Freunde, Arbeitskollegen) mit sich reißt!

    Avalon, schütze dich! Grenze dich ab!
    Auch dieses Grübeln darüber, warum er doch trinkt, obwohl er doch wissen müsste, dass es schädlich für ihn ist, tut dir nicht gut. Wir können das nicht nachvollziehen, können nur akzeptieren, dass es so ist.
    Ich habe jetzt einen vielleicht etwas komisch klingenden Tipp für dich: Höre auf deinen Bauch, denn der ist dein ICH. Höre in dich hinein, was dir gut tut. Dein Bauch kann dir das sagen, wenn du ihn anhörst. Klingt komisch, oder?
    Deinen Verstand lass ein wenig ruhen, oder frage ihn nach anderen Themen, zermartere dir nicht den Kopf mit der Frage WARUM!

    Mein Mann als Beispiel:
    Er hatte vor Kurzem seine VIERTE Bauchspeichedrüsenentzündung durchlitten. Das bedeutete für ihn unbeschreiblich starke Schmerzen, bis zum Abdrehen! Nach der Ersten hat man ihm schon gesagt, dass der nächste Tropfen Alkohol für ihn tötlich sein kann! Inzwischen sind auch seine Leber, seine Nieren und jetzt auch sein Herz geschädigt!

    ???

    Kann man das Verstehen? Nein!

    Avalon, pass auf dich auf!
    ossi2

    Hallo avalon,

    genau diese Fragen stellen wir (ich,seine Frau, seine Familie und Freunde) uns auch. Warum tut er das? Warum zerstört er so sein Leben?
    Er wurde vor die Entscheidung gestellt, seine Ehe oder der Suff! Er hat einen mächtigen Schuss vor den Bug bekommen, in dem er nun weiß, dass ich gehe. Jeder nahm nun an, dass er spätestens jetzt anfangen würde, um seine Ehe, um mich zu kämpfen. Nein, nichts dergleichen von ihm! Im Gegenteil, er verhält sich wie ein beleidigtes Kind. Er rennt zum Anwalt, redet von Scheidung und will mich aus unserem Haus heraus haben. Das kann niemand nachvollziehen.

    Inzwischen erkenne ich welch riesige Macht diese Sucht hat, die seine Gedanken und sein Handeln voll kontrolliert. Ja, die Sucht hat die Kontrolle über ihn übernommen. Er ist nur deren Marionette.
    So sehe ich das.

    Avalon, schütze dich vor dieser Macht, bevor sie dich auch vereinnahmt!

    LG ossi2

    Fliegender Stern :

    Doch meine Liebe, du sollst hier unbedingt deine Meinung äußern. Dafür haben wir uns hier alle angemeldet, damit man die Meinung anderer Betroffenener erfahren kann. Denke ich jedenfalls, dass das den anderen auch so geht.
    Und wenn du meine Geschichte gelesen hast, dann kennst du mich ja schon... wenigstens ein Wenig. :D

    Du hast Recht, wenn man nachts im Bett liegt, und draußen polterts, dann bekommt man´s mit der Angst zu tun.
    Ich war ja in einem anderen Zimmer und wusste überhaupt nicht, was er da treibt. Ja, man fühlt sich völlig machtlos und ausgeliefert.
    Ich hoffe, das muss ich nicht noch öfter erleben! Und dir wünsche ich das auch!

    Nun zu deiner Frage:
    Mein Mann hatte vor zwei Jahren seine vierte Bauchspeicheldrüsenentzündung. Ich wusste, dass er keinen Tropfen mehr trinken durfte. Er sagte danach natürlich auch, dass er niiiieee wieder Alkohol trinkt. Wann er dann doch wieder angefangen hat, weiß ich nicht, weil er das ja bis vor Kurzem total verheimlicht hat.
    Genau diese Tatsache macht mich ja so fertig, dass er mich ja die ganze Zeit belogen und betrogen hat. Ich wusste, dass er es nicht schaffen wird, weil er ja keine Therapie gemacht hat. Habe unbeschreibliche Ängste und stetig wachsende Sorgen ausgestanden. Er machte sich sogar manchmal darüber lustig, wenn ich ihm von meinen Sorgen erzählte. Dies empfinde ich als absoluten Vertrauensbruch, dass ich nicht wusste, dass er schon längst wieder trinkt.

    Schönen Abend dir!
    ossi2

    Hey Weißbär,
    dass mein Arzt ´ne komische Einstellung zum Umgang mit einer Suchtkrankheit hat, hätte ich eigentlich vorher wissen müssen.
    Ich war ja schon im Sommer bei ihm, weil ich mir Sorgen machte, da es meinem Mann gesundheitlich schon länger nicht so gut ging. Er fragte auch, ob er wieder trinkt. Ich konnte nur sagen, dass ich es zweimal erlebt hatte, aber immer wieder den Verdacht hatte. Er hat das Thema dann total herunter gespielt.
    Ja, ich hatte wirklich den Eindruck, dass es ihm nur um meinen Mann geht. Ich musste ihn sogar zweimal drauf hinweisen, dass ich Hilfe brauche, dass ich nicht wegen meines Mannes da wäre.
    Naja, nun hab ich die Pillen, die werde ich aber nur im Notfall nehmen, wenn ich nicht schlafen kann, oder so wie heute, meinen Tag noch nicht mal geregelt bekomme.
    Ich hatte heute richtig Angst vor mir selber. Ich hatte das Gefühl, gleich durchdrehen zu müssen, war total angespannt, das Herz schlug mir die ganze Zeit bis zum Hals und ständig schüttelten mich Weinkrämpfe.
    Es war schrecklich!!!
    Aber jetzt geht es mir etwas besser, hab mich, zumindest körperlich beruhigt.

    Bleibt tapfer!

    Hallo ihr Lieben!

    Ich danke euch, für eure Antworten, eure Wünsche und euren Zuspruch! Das tut so gut! Hier finde ich wirklich immer wieder die Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin, was mir hier im realen Leben immer wieder schwer fällt, bin ich doch von so viel Zweifel umgeben.

    Heute Vormittag war ich nun bei meinem Hausarzt. Ich habe gestern Abend noch giftige Emails mit Stichworten wie: "mein Haus", "Anwalt" und "Scheidung" von ihm bekommen. In dieser Nacht habe ich wieder nicht schlafen können, es hat mich wieder ganz schön aufgewühlt. Heute Morgen habe ich dann ganz eindeutig gespürt, dass ich das alles nicht allein schaffe. Auf der Arbeit ging gar nichts mehr.
    Mein Arzt, der unser gemeinsamer ist, hat mir dann auch noch ins Gewissen geredet: "Er liebt sie doch! Er ist doch jetzt nur beleidigt und gekränkt."
    Naja, er hat mir ein paar Pillen zur Beruhigung aufgeschrieben, mir einen gelben Schein in die Hand gedrückt und gemeint eine Psychotherapie würde mir jetzt auch nicht helfen, da ich min. ein halbes Jahr warten müsste. Ich habe dann zu Hause die Suchtberatungsstelle angerufen und für nächste Woche einen Termin bekommen. Bis dahin werde ich mich ganz aktiv hier in diesem Forum bemühen. Ihr seid sowas, wie meine Stütze. Kann man das so schreiben? Ich empfinde es jedenfalls so.

    Jetzt gehe ich erst einmal mit meinem Hund eine große Runde, dann werde ich erst eine Pille nehmen. Traue ich mich gar nicht, solange ich noch aus dem Haus muss.

    Ja Weißbär, genau so sehe ich das auch mit meinem Brief. All das, was ich aufgeschrieben habe, hätte ich niemals sagen können in einem persönl. Gespräch. Und die Gefahr, dass man Dinge sagt, die man eigentlich nie sagen wollte, die ist natürlich groß. Davor wollte ich mich schützen. Mir war es aber ganz wichtig, dass er erfährt, wie ich mich fühle. Und diesen Brief kann er immer und immer wieder lesen. Worte sind doch manchmal nur "Schall und Rauch".

    LG ossi2

    Hallo Uschi,

    ich habe ja hier im Forum schon ganz viel gelesen, auch zum Thema der Androhung eines Suizids. Da ich überhaupt nicht wußte und weiß, wie er reagiert, ich ihm aber wirklich alles zutraue, habe ich mich auch darüber belesen.

    Es war aber eine total besch.... Situation, dass ich nun alle anderen bruhigen musste, mit Worten, wie: "Wer sich umbringen will, der tut das auch, der redet nicht davon." und Ähnliches. Ich habe mich wirklich nicht wohl gefühlt dabei, und trotz des Wissens war ich doch sehr beunruhigt.

    Also, mit meinen Eltern habe ich mich heute ausgesprochen...
    Jetzt kann ich sie ein wenig verstehen und sie mich auch.
    Sie meinten, sie hätten von all dem, was ich ihnen nun erzählt habe, was in den letzten zwei Jahren bei uns los war, nichts gemerkt oder geahnt. So ist es wohl bei uns Co-Abhängigen, nach außen immer heile Welt vorspielen. Sie sagen, sie waren regelrecht geschockt, dass ich nun von einem Tag auf dem anderen mich von meinem Mann trennen wollte.
    Sie haben mich nun eindringlich gebeten, eher was zu sagen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Ich sehe nun ein, dass sie auch ganz hilflos der Situation gegenüber stehen.
    Ich habe ihnen auch gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass sie gar nicht merken, oder sie nicht interessiert, dass es mir, ihrer Tochter, so schlecht ginge. Sie haben mich in die Arme genommen, (das war sehr schön) und mir gesagt, dass das so nicht ist, dass sie mich nur nicht verstanden habe und deshalb so "abblitzen" lassen haben.
    Ich denke, wir können jetzt verständnisvoller miteinander umgehen.

    Liebe Uschi, ich verfolge auch deine Geschichte ganz intensiv und wünsche dir ganz viel Geduld und Kraft und dass dein Mann einer von den 5% ist, die es ohne therapeutische Hilfe schaffen!

    Liebe Grüße!
    ossi2

    Danke Emma für deine Antwort!

    Wie´s mir geht? Nachdem ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte, bin ich als Nervenbündel zur Arbeit, hatte dort dann, nachdem ich gefragt wurde, wie´s mir geht einen Zusammenbruch und meine Chefin hat mich eindringlich gebeten mir Hilfe zu holen. Ich habe ihr erzählt, dass ich die Anschrift und Tel.nummer von der nächsten Suchtberatung schon habe und auch schon daran gedacht habe, zu meinem Hausarzt zu gehen. Bis gestern habe ich mich aber noch davor gescheut, auch weil ich ganztags arbeite und einen Hund zu Hause habe, den ich nicht noch länger allein lassen möchte.
    Aber gestern Abend bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich gemerkt habe, ich schaffe das nicht alleine. Aber heute habe ich auch noch niemanden angerufen. Ich habe auch ein bisschen Angst, dass Dinge von früher, die ich offensichtlich auch noch nicht verarbeitet habe, dann wieder hoch kommen. Sie krabbeln gerade ganz langsam an die Oberfläche.

    Ich habe gestern spät abends noch einmal mit meiner Schwägerin telefoniert, nachdem ich über das, was sie mir erzählt hat, nachgedacht habe und über das Thema Suizid hier nochmal nachlesen konnte. Wir waren dann beide der Meinung, dass das nur eine ganz gemeine Drohung von ihm war. Und wir haben uns gegenseitig darauf aufmerksam gemacht, das er auch Einiges getan hat und gesagt hat, das eindeutig wiederlegt, dass er sich was antun würde. Ich war dann richtig sauer, dass er allen solche Angst macht.

    Die Bitte um eine weitere Chance, die habe ich schon oft von ihm gehört und in den letzten Tagen auch von anderen. Ich denke auch jedesmal darüber nach, aber ich habe absolut keine Hoffnung, dass wir noch eine Chance haben.

    Ja Emma, ich muss unbedingt was für mich tun. Danke für deinen Zuspruch!

    ossi2

    Hallo....
    ich bin völlig fertig, weiß nicht, was ich machen soll. Ich zittere am ganzen Körper, mir ist speiübel...

    Heute kam mein Mann ja nun aus der Klinik von der Entgiftung.
    Den Brief, den ich ihm geschrieben habe, indem ich all meine Empfindungen aufgeschrieben habe und dass ich mich von ihm trennen möchte, ihm nicht mehr vertrauen kann, den habe ich auf den Küchentresen gelegt, damit er ihn gleich findet, wenn er nach Hause kommt. Er stand gegen Mittag dann vor meiner Arbeit, meine Chefin hat ihm gesagt, dass ich jetzt nicht raus kommen könnte. Als ich um 14:00 Uhr Feierabend hatte, fuhr ich voller Anspannung nach Hause... aber er war weg. Ich habe gesehen, dass er seine Sachen für seine Arbeit alle eingepackt hat, deshalb wusste ich, wo er hingefahren war, in seine Wohnung. Er hat mir noch einen Zettel hingelegt mit einer Entschuldigung und einer Bitte um eine Chance.

    Heute Abend rief mich meine Schwägerin an, die war sehr besorgt, sie hatte mit ihm kurz vorher telefoniert. Kurz: Sie meinte, er wolle sich was antun, sagte Dinge, wie: Das Leben hätte keinen Sinn mehr für ihn und Ähnliches. Sie hat mir auch erzählt, dass er ihr meinen Brief vorgelesen hat, und sie überrascht war, weil das alles so endgültig klingt.

    Dann telefonierte ich mit meinen Eltern. Die erzählten mir auch, dass er mit meinem Brief bei ihnen war...
    "Ihr müsst doch miteinander reden!", "Du kannst doch nicht so einen Brief schreiben!", "Das kommt doch so überraschend!" Nachdem ich versucht habe, dass dies meine einzige Möglichkeit war, also schreiben anstatt reden, und ich gesagt habe, dass ich die ganze Zeit davon gesprochen habe, dass ich nicht mehr mit ihm leben möchte, kam nur noch ein "Mach doch was du willst!"

    Vorher sagten sie mir noch, dass auch mein Schwiegervater überall anruft, weil mein Mann nicht an sein Handy geht.

    Nun bin ich fix und fertig... Zum Einen, weil man nun von mir erwartet, dass ich irgendwas unternehme gegen seine Selbstmordäußerungen. Und zum Anderen, weil wirklich alle so überrascht sind, dass ich wirklich nicht mehr mit ihm leben will und kann.

    WAS SOLL ICH MACHEN???

    Bitte helft mir!

    Hallo!

    Gleich als erstes: Der Kamin ist schon wieder an! :D

    Was ich eigentlich schreiben wollte: Ich denke, ich habe zwei weitere "Co-Knöpfe" oder auch Zeichen meiner Co-Abhängigkeit gefunden.

    Zum Ersten:
    Seit ich meinen Mann vor 5 Jahren kennen gelernt habe, haben wir uns nie gestritten! Ich war bisher sehr stolz darauf...
    Seit dem Tage X (als sein Lügengerüst zusammenbrach) habe ich sehr viel über unsere Beziehung, seine Alkoholsucht und meine mögliche Co-Abhängigkeit nachgedacht. Und ich sehe diese Tatsache nun in einem ganz anderen Licht. Ich weiß, ich habe von Anfang an bei Meinungsverschiedenheiten klein beigegeben. Warum? Hmm... Am Anfang vielleicht aus purem Mitleid. Als wir uns kennen lernten, wirkte er so zerbrechlich, traumatisiert von der Scheidung von seiner 1.Frau. Ich wollte ihm nichts entgegen setzen, wollte ihn zur Ruhe kommen lassen, Vertrauen fassen lassen.
    Ich muss dazu sagen, eigentlich diskutiere ich gern und viel. Mag es eigentlich gar nicht, wenn jemand nicht seine Meinung sagt, nur um sich nicht mit einem Contra auseinander setzen zu müssen.
    Ich weiß nicht, wann ich begann zu allem Ja und Amen zu sagen, und in seinem Sinne zu handeln, nur um ihm keinen Grund zum Trinken zu geben. Der Übergang muss fließend gewesen sein.

    Es gab da einen bezeichnenden Vorfall vor ca. einem Jahr: An einem Wochenende (er ist ja nur am Wochenende zu Hause), beim Frühstück hatten wir eine kleine Meinungsverschiedenheit (ich wusste kurze Zeit später gar nicht mehr, worum es ging, war wirklich banal). Ich weiß nur noch, dass ich erstmal nichts gesagt habe.
    Naja, kurz beschrieben: Gegen Mittag merkte ich, dass er samt seiner Sachen für die Woche zu seiner Wohnung an seinem Arbeitsort (ca. 170km) abgehauen ist. Mir tat die ganze Sache so Leid, ist er doch so selten zu Hause. Ich setzte mich in meine Auto und fuhr ihm hinterher. Der Schock, als ich bei ihm ankam: Er war sturzbetrunken!!! :shock: Und machte mich auch noch an! Ich habe mich auf dem Absatz umgedreht und fuhr so wieder nach Hause. Hab die ganze Fahrt Rotzblasen geheult. Danach vergingen drei Tage, an denen ich nichts von ihm hörte. Wie er dann wieder anrief, tat er so, als wäre nichts gewesen. Und ich habe es so gelassen. Habe nie mehr etwas dazu gesagt oder gefragt.
    Ich glaube seit dem hatte ich keine eigene Meinung mehr, ihm gegenüber. Hielt mich total zurück, wenn ich etwas anders sah, als er.

    Was meint ihr? Co total, oder?

    Meinen zweiten Co-Knopf werde ich doch erst morgen beschreiben…

    Bis dann…
    Schönen Samstagabend euch allen!
    Ossi2

    Hallo Billy,

    herzlich Willkommen hier!

    Ich denke, du hast den richtigen Weg gewählt, für dich und für ihn. Dein Verstand sagt dir (wie es ja auch Dorothea dir schon bestätigt hat), dass du ihm nicht helfen kannst. Aber er hat noch seinen Platz in deinem Herzen, das kann ich gut verstehen, 15 gemeinsame Jahre hinterlassen ihre Spuren...
    Aber:
    Du tust ihm kein Unrecht!
    Du tust das einzig Richtige für dich!!!
    Du musst nicht hart sein... aber konsequent, sonst wirst du und deine Entscheidung nicht ernst genommen.
    Du musst dich schützen, um dich von diesem immer stärker werdenden Sog in die Sucht (inkl. Co-Abhängigkeit) zu befreien.

    Ich mag im Moment, bin gerade dabei mich von meinem Mann zu trennen, nicht mit ihm reden, mag ihm noch nicht mal in die Augen schauen. Damit er es nicht schafft, mein Mitleid oder sogar mein schlechtes Gewissen zu wecken.

    Zu seinen Selbstmorddrohungen möchte ich dir sagen, ich glaube nicht, dass du ihn aufhalten kannst, wenn er sich wirklich was antuen möchte. Bitte glaube du das auch nicht!!!
    Und lass dir diese Last der Verantwortung dafür nicht von ihm aufbürden!

    Liebe Grüße!
    ossi2

    Hallo zusammen,

    wisst ihr was? Ich bin gerade richtig stolz auf mich...

    Warum?

    Ich habe mir eben zum ersten Mal den Kamin angemacht.
    Nicht das ich das nicht schon vorher konnte. Aber ich habe es mir nie gegönnt, habe mich nicht getraut, diese Atmosphäre und Wärme so allein, nur für mich, zu genießen.

    Mein Mann kam ja nur am Wochenende nach Hause, dann war der Kamin natürlich häufig an.

    Aber heute ist Dienstag - und der Kamin ist trotzdem an! Und ich finde das soooo schööööön!

    Wünsche euch allen auch einen gemütlichen Abend!