Liebe Uschi, dein und mein Hoffen auf eine ruhige Nacht hat sich für mich leider kurz vor Zwei (!) zerschlagen... Ich bekam eine SMS von meinem Mann. Mein erster Gedanke war: Was egoistisch! Ich muss früh aufstehen und arbeiten gehen! Er schrieb, dass er eben (!!!) ein Gespräch gehabt hätte, wobei man ihm gesagt haben soll, dass wir gemeinsam dort in der Klinik beraten werden könnten, wegen unseres Eheproblems! Was? Eheproblem? Wo holt er das nur wieder her? Und er hat gefragt, ob ich bereit bin, einen gemeinsamen Weg mit ihm weiter zu gehen. Erst wollte ich auf diese SMS eine saftige Antwort schreiben. Diese Idee habe ich aber ganz schnell verworfen. Habe gedacht: Nein! Keine Antwort, schon gar nicht per SMS! Nach dem Handybimmeln konnte ich nicht mehr einschlafen. Hatte auch ein wenig Angst, dass er nun, wo ich ja nicht geantwortet habe, schnell nach Hause kommt. (10 min Autofahrt, sein Auto steht vor der Klinik) Gottseidank kam er nicht. Ich hatte mir dann aber später noch überlegt, morgens in der Klinik anzurufen, von dem Vorfall zu erzählen und anzubieten, dass ich zum klärenden Gespräch in die Klinik komme. Ich dachte, unter therapeutischer Aufsicht wäre vielleicht eine gute Möglichkeit, ihm zu sagen, dass er keine weitere Chance von mir bekommt und meine Entscheidung unwiederruflich ist. Dann merkte ich aber, wie sehr mich nur die Gedanken an diese SMS und meine mögliche Reaktion darauf, aufregten, mir immer unwohler wurde mit diesem Gedanken, dass ich mich dann nach längerem Grübeln dazu entschließen konnte, gar nichts zu tun. Ich habe bisher nicht auf die SMS reagiert, werde es auch nicht tun.
Ich habe dabei auch an euch hier gedacht. Habe mich gefragt, was würdet ihr zu meiner Reaktion sagen. Und ich war mir sicher, ihr würdet mich darin bestätigen, ihn "hängen" zu lassen, stimmts?
Bisher habe ich auch noch keine bisschen Reue in seinen Worten oder Taten erkennen können. Und überhaupt keine Einsicht, dass sein Trinken der Auslöser für den ganzen Schlamassel ist. Nun haben wir auch schon Eheprobleme, höre ich zum ersten Mal. Seine Uneinsicht bestätigt mich nur immer wieder darin, dass es mein einzig richtiger Weg ist, mich von ihm zu trennen. Ich habe keine Hoffnung, dass er es schafft und wir eine ?te Chance bekommen.
Uschi, du fragst wann er aus der Klinik kommt. Also, wenn er durchhält, ist er nach 14 Tagen dort wieder raus, wenn er nicht durchhält wohl eher. Ich denke, dieser Aufenthalt ist nur zum Entgiften, mit therapeutischer Begleitung. Das kann ja noch nicht alles sein. Aber ich denke für ihn schon. Länger wird er nicht seiner Arbeit fern bleiben wollen. Ich werde abwarten...
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!