Beiträge von Auf dem Weg

    So, da war er nun der Geburtstag. ER hat immerhin eine sms geschrieben. War nicht hier und es war ok so. Andernfalls hätte er sich ja auch Gedanken über ein Geschenk machen müssen :lol: Mir ist erst irgendwann nachmittags aufgefallen, dass er mir dieses Jahr wohl nichts schenken wird.

    Naja, war für ihn schon immer eher eine Pflichtübung. Wenn ich darauf hingewiesen hab, dass mir das wichtig ist, hat er sich Mühe gegeben und dann war es auch total schön. Das war vor vier Jahren. Aber ich kann doch nicht immer drängeln und ihm erklären, was mir gut tut. (Also nicht immer wieder, ist ja nicht so, dass ich ein Geheimnis daraus gemacht hätte...) *kopfschüttel* In meinem Umfeld ist er in Gesprächen nun offiziell der EX, schon komisches Gefühl, entspricht aber den Tatsachen. Auch wenn er mir noch schriftliche Küsse sendet...

    Mein Geburtstag war schön, die Kollegen waren sehr, sehr lieb und ich hatte den ganzen Abend nette Anrufe. Sonst war keiner hier - Gäste kommen morgen. Ich glaub, das war mein erster Geburtstag ganz allein. Na und? Hat Spaß gemacht.

    Ich bin jetzt mal für ein paar Tage nicht hier - wegen des Besuchs - dann melde ich mich wieder.

    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende,
    Auf dem Weg


    Hallo liebe Sonnenblume,

    nein, ich bin nicht böse :) . Ich kenne das Gefühl. Manchmal fühle ich mich auch so down, dass ich gucke, ob es jemandem ähnlich oder noch schlechter geht. Quasi um mir zu sagen: Hab Dich doch nicht so. Heute z.B. habe ich wieder festgestellt, dass ich zwar keinen Mann mehr habe, aber immerhin eine liebe Familie. (Zwar in manchem etwas verkorkst, aber ich habe sie.) Andere verlieren ihre Eltern viel zu früh und sind dann auf sich gestellt.

    Tja, wissen, was mir gut tut. Ich bin total kopfgesteuert und kann ganz rational sehen, was welche Auswirkungen hat. Leider ist meine EKA-Vergangenheit und auch die Sehnsucht nach Beziehungen und dem geliebt und gebraucht werden, nicht einfach rational zu verarbeiten. Insofern versuche ich, wenn mich wieder unschöne Gefühle überkommen, mich aufzufangen, bevor ich unsanft auf dem Boden aufschlage.

    Zum Glück bin ich nicht krank geworden. Habe scheinbar extreme Verspannungen gehabt und deshalb schon Kreislaufprobleme. Hab dann nachts auf einem Wärmekissen geschlafen und gleich hole ich noch meine Wärmelampe und dann wirds schon werden.

    Mir tut es auch sehr gut, mich mit Dir auszutauschen. Danke Dir, auch dafür, dass Du so offen bist.

    Ich hoffe, Du hattest einen guten Tag. Dass Du keinen neuen Partner willst zurzeit kann ich nur zu gut verstehen. Ich brauche auch eine Pause. Trotz oder wegen der übergroßen Sehnsucht nach Geborgenheit. Wie kommen eigentlich Deine Kinder mit der Situation klar? (Falls Dir die Frage zu persönlich ist, ziehe ich sie hiermit zurück, dann überlies sie einfach.)

    Liebe Grüße
    Auf dem Weg

    Hallo Sonnenblume,

    na - wie war Dein Tag? Ich hoffe, Du hast etwas Schönes gemacht - vielleicht wenigstens etwas ganz kleines Schönes?

    Wir schreiben noch Mails und verabreden uns gelegentlich zum Chat. Das kann ich aushalten und will es irgendwie auch. Naja, in den Chats werde ich leicht wütend, aber per Mail ist es ok. Telefonieren will ich nicht mehr. Wenn ich seine Stimme höre und höre, wie er mal wieder nichts Nettes sagt und nichts Verständnisvolles und nicht fragt, wie es mir geht... dann werden irgendwelche Knöpfe in mir gedrückt und ich komm aus dem Heulen nicht mehr raus. Das will ich mir nicht mehr antun.

    Und zu meinem Geburtstag? Wenn ich ehrlich bin - nicht lachen - hätte ich gerne, dass er herkommt, wenn ich nicht da bin und mir einen netten Gruß dalässt. Da wir ja nicht telefonieren, fällt das flach. Eine sms wäre auch nett, glaube ich aber nicht. Er smst mir eigentlich kaum noch. Da er aber noch den Schlüssel zu meiner Bude hat, Wünsche ich mir ein Zeichen in der Form. Schon absurd, oder? Aber ich brauch diese kleinen Wünsche irgendwie.

    Das mit dem Idealisieren der Beziehung wird irgendwann besser. Hast Du vielleicht gute Freunde, die Euch als Paar erlebt haben? Bei mir hat das z.T. geholfen, wenn ich dann hörte: "Warum entschuldigst Du Dich schon wieder für ihn?" "Warum tust Du immer so, als wäre das nicht so schlimm?". Ich denke, es muss auch hier erst die richtige Zeit kommen. Vielleicht hält Deine Seele die Ehrlichkeit über die Beziehung noch nicht aus? So habe ich es mir immer erklärt. Erst wenn ich stark genug bin, kann ich an bestimmte Dinge denken.
    Immerhin müssen wir ja auch damit klarkommen, dass wir in der Beziehung auch negative Seiten akzeptiert haben, die andere vielleicht nicht akzeptiert hätten. Mir ist das manchmal peinlich, wenn mich Freunde fragen, warum ich ihn nach der Affäre nicht sofort rausegworfen habe. Ich konnte nicht. Er log weiter und ich konnte noch immer nicht. Ja, das ist nicht einfach, aber Beziehungen sind nicht einfach :oops:

    Mir gehts heute leider nicht so toll. Ich habe das Gefühl, ich bekomme eine Grippe. Aber außer Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit habe ich auch wiederum nichts, was darauf hindeutet. Mal sehen, wie es morgen früh ist. Zur Not muss ich zum Arzt, will ja nicht die ganzen Kollegen anstecken.

    Liebe Sonnenblume, darf ich Dich mal drücken? Wir schaffen das schon. Und wenn wir wieder in Versuchung kommen, von uns abzurücken und ihn anzurufen oder ähnliches, können wir hier schreiben und uns ablenken. Wie wärs?

    Ganz liebe, aber müde, Grüße von
    Auf dem Weg

    Hallo,

    ich bin's noch mal. Ich habe heute sehr lange im Forum für Co-Abhängige gelesen und frage mich nun, ob zu meinem EKA-Dasein auch noch Co-Abhängigkeit kommt. Scheint mir alles sehr nah beieinander zu sein.

    Bloß das mein Jetzt-Nicht-Mehr-Er nicht nach Alkohol, sondern nach Arbeit und Anerkennung süchtig ist/war.

    Ach, ist das alles kompliziert :roll:

    LG und gute Nacht
    Auf dem Weg

    Hallo Sonnenblume,

    danke, lieb das Du fragst. Ich würde sagen, nach außen funktioniere ich auch alleine ganz gut, in mir drinnen sieht es sehr wechselhaft aus.

    Momentan habe ich große Angst, da draußen könnte keiner sein, der mit mir zusammen sein will und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Zwar kann ich mir rational sagen, dass ich so viele komplizierte und schräge Typen (beiden Geschlechts) kenne und die haben alle einen abbekommen, aber für ich selbst sehe ich da gerade sehr schwarz.

    Ansonsten konzentriere ich mich auf meine Hobbies, besuche gelegentlich eine gute Freundin und versuche, nicht mehr so viel über die Beziehung nachzudenken. Nächste Woche habe ich Geburtstag. Ich habe noch keine Ahnung, wie meine Stimmung sein wird und ob er sich meldet ... Ich weiß, ich sollte bei mir bleiben. Warum vertraue ich nicht darauf, dass ich liebenswert bin???

    Tut mir Leid, dass es bei Dir gerade nicht gut läuft. Was machst Du mit Deiner Zeit, um Dich abzulenken?

    Ganz liebe Grüße von
    Auf dem Weg

    Karotte : Lieb, dass Du darauf hinweist. Aber ich habe kein Problem damit, wenn sich noch mehrere zum Thema äußern. Ich profitiere auch davon beim Lesen.

    Liebe Sonnenblume,

    ich bin zwar nicht Alex, möchte aber sagen, dass ich mich für Dich freue, dass es Dir so etwas besser geht. Ich wünsche Dir viel Kraft, dass Du diese Perspektive für Dich festhalten kannst.

    Bei mir ist es ja ähnlich: Nur weil man immer zusammen gewohnt hat und nach außen hin - jedenfalls meistens zusammen aufgetreten ist - heißt das ja nicht, dass sich die Beziehung innen auch wie eine angefühlt hat. Es hat mir auch total viel gefehlt, nur dass ich mich immer nur temporär dazu geäußert habe und dann gewartet und gehofft habe, dass wir es schaffen, aus dem Negativ-Kreislauf rauszukommen.

    Meine Eltern hatten übrigens auch so eine Ehe: In alle Richtungen immer auf heile Welt machen, gemeinsam sein, erzählen wie toll alles ist. Meine Großeltern sind aus allen Wolken gefallen, als meine Mutter die Scheidung wollte. Dass alles soooo schrecklich sei, hätten sie ja nie gedacht.

    Mhm, was hilft mir das? Ich weiß jetzt wenigstens, woher ich bestimmte Sachen habe und versuche nun zu lernen, dass ich auch anders sein kann und nicht ewig die Muster leben muss, die ich als Kind gelernt habe.

    LG
    Auf dem Weg

    Auch mir ist noch etwas dazu eingefallen:

    Was andere Familien machen ist egal, bei uns ist es so und damit hast Du Dich abzufinden.

    Das hat mir und meinen Geschwistern immer Probleme gemacht, weil wir keine Chance hatten, auch nur darüber zu reden, wie das Leben unserer Freunde ist oder wie man sein Leben auch gestalten kann.

    Wahrscheinlich hatten meine Eltern zu viel Angst, wir könnten Ihr ganzes Eltern-Sein in Frage stellen, obwohl wir manchmal wirklich nur Kleinigkeiten wollten, z.B. Freunde besuchen oder einladen, Ausflüge machen...

    LG
    Auf dem Weg

    Zitat von Karotte

    Hallo, zum Thema schlimme Träume habe ich manchmal mit meiner Therapeutin ein schönes Spiel gemacht. Nämlich die Träume im Wachzustand zu einem guten Ende geführt. Das hilft unheimlich nicht mehr so ne Angst davor zu haben.... und auch dabei ein gutes Gefühl zu bekommen.

    Grüße
    Karotte

    Hallo Karotte,

    ich glaub, Dein Beitrag hat etwas in mir angestoßen, mir ist am WE was Seltsames passiert. Ich hatte einen Traum von einem Streit mit meiner Mutter. Ich habe in der Küche den Inhalt von zwei Dosen vertauscht und sie hat sich maßlos aufgeregt und mich ausgeschimpft. Und dann habe ich im Traum zu ihr gesagt, dass es mir sehr Leid tut, dass ich das verwechselt habe, aber dass es ja nun wirklich nicht der Weltuntergang sei.

    Das hätte ich früher bzw. im realen Leben nie gemacht. Aber im Traum habe ich mich getraut. Hat sich nach dem Aufwachen zwar noch einige Zeit blöd angefühlt, aber ich glaube, das ist ein Schritt in die richtige Richtung.

    LG und Gute Nacht
    Auf dem Weg

    Guten Abend zusammen,

    erst einmal danke für Eure aufbauenden Worte. Zum Glück war ich ja übers Wochenende weg und das hat gut getan.

    @Alex: Ja, ich denke auch, dass das die Chance ist, mich endlich von ihm zu lösen. Heute bin ich sogar soweit, mich so oder so zu lösen. Egal, ob er geht oder nicht. Habe eben schon eine Rechtsberatung angemailt, um zu klären, wie es mit der Wohnung hier weitergehen kann. Er hat vorhin auch gemailt, wie immer mit Küssen etc. Ich habe keine Lust zu antworten, kann mich auch allein im Kreis drehen.

    Sonnenblume : Danke, mein Bauch sagt, das geht nicht. Der kann nicht gut zu mir sein - er kann ja auch nicht gut zu sich sein. Er hat einfach keine Lust mehr auf die Beziehung zu mir, was er derzeit macht, ist scheinbar Zeitvertreib für Ihn. Auf meine Kosten.

    @statistik: Über die "Schublade" EKA musste ich am WE öfter nachdenken. Ich glaube, das klingt negativer, als es ist. Ich denke momentan öfter mal bei mir: Ach, ist das Auf-dem-Weg-Kind heute wieder einmal zu Gange? Wenn ich mir sage, dass das erwachsene Kind in mir Zuwendung will, dann finde ich das eigentlich ganz liebevoll und gar nicht nach Schubladendenken. Mir scheint, es gibt ganz verschiedene EKs, die EKAs sind nur einige davon.

    Nun muss ich mal ins Bett. Mal sehen, was der Tag morgen bringt. Ich hoffe, meine stabilisierte Stimmung hält sich.

    LG
    Auf dem Weg

    Hallo zusammen,

    ich freue mich, dass es hier noch einige gibt, die über ähnliche Themen nachdenken. Leider kann ich gerade nicht auf Eure Beiträge eingehen, da es mir eben mal wieder den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

    Ich habe Ihn getroffen und wir waren essen, alles war ganz schön, wir haben geredet, ich habe versucht, keine Ansprüche und Erwartungen zu haben und mir eingebildet, das könnte funktionieren.

    Hat es nicht.

    Er hat mir eröffnet, dass er sich auf einen Auslandsjob bewirbt und dann für fünf Jahre nach Afrika ginge. Er weiß, dass ich nie mitkommen würde. Sämlichte Chance, unsere Beziehung zu retten, wären damit zunichte. Das zu akzeptieren, fällt mir gerade echt schwer. Zudem er mich weiterhin sehen will und auch gern mehr als nur zusammen essen gehen.Er sagt,eine Entscheidung für das Ausland wäre keine Entscheidung gegen uns. Häh? Wenn er dann mit über 40 wiederkommt, werde ich sicher nicht darauf warten, dass er dann vielleicht Lust und Zeit für eine Familie hat.

    Wenn ich es nur schaffen würde, den Kontakt ganz abzustellen. :oops:

    LG von einer gerade echt verzweifelten
    Auf dem Weg

    PS: Es ist nicht so, dass ich nicht mitgehen würde. Habe auch schon eine Weile da gelebt. Aber es gibt keine Perspektive. Dort bleiben nach ein paar Jahren ist nicht möglich und hier hätten wir dann beide keinen Job und kein Geld. Zudem werde ich den Verdacht nicht los, dass er nur die Gelegenheit nutzt, vor seinen Problemen wegzulaufen. Und dabei mache ich nicht mit.

    Hallo,

    das liest sich gut und ich finde es motivierend, dass ich auf bessere Zeiten hoffen darf :lol: . Super, dass Du den Zahnarzt so überstanden hast, da sollte ich auch mal wieder hin.

    Ich kann momentan echt gut auf mein Bauchgefühl vertrauen. Das Problem ist nur, dass es natürlich schmerzt zu wissen, dass ich ihn momentan nicht körperlich um mich haben kann (heule ja schon beim Gedanken daran). Mein Bauch zeigt mir den richtigen Weg, ich muss ihn nur lassen.

    Heute wurde ich wieder einmal ganz wunderbar selbst gespiegelt: Er war kurz hier und hat Sachen geholt und einen Brief dagelassen für mich. Ich war bei der Arbeit. Ich hatte gehofft, er würde etwas Nettes schreiben (hab die Wohnung ein wenig umgeräumt und hatte mir erhofft, dass er mein neues Sofa kommentiert). Wie blöd *kopfübermichselbstschüttel*, dass ich mich da so festlege. Er hat dann aber auf ältere Fragen von mir Bezug genommen und ich versuche, das auch gerade zu schätzen zu wissen. Gar nicht so leicht, wenn man sich einen ganz anderen Brief ausgemalt hat.

    Ach ja - Sachen hat er wieder kaum mitgenommen, die Post ist immer noch hier...

    LG
    Auf dem Weg, die jetzt noch mal kurz in die Stadt düst und sich aufrafft zu ein paar Erledigungen

    Hallo Sonnenblume,

    so war es bei uns nicht. Zum Glück hat meiner Mutter immer nach bestem Wissen für uns sorgen können und solche Dinge wie essen, saubere Kleidung, ein Auge darauf, was in der Schule los ist, hatte sie immer. Allerdings ist sie irgendwann sehr krank geworden und Gott sei Dank, haben wir sie immer noch. Sie hat immer super tapfer gekämpft und ihre Kinder waren oft die Motivation dafür, durchzuhalten. Sicher ist es natürlich nicht, aber es ist nicht auszuschließen, dass der Stress mit ihrem Mann dazu beigetragen hat.

    Dadurch dass mein Vater eher ein unauffälliger Trinker ist (Bier, Wein, Wein, Bier, Tee mit Rum nach Feierabend) waren auch die Bedrohungen eher latent, aber da.

    Harmoniesucht kenne ich von mir auch. Einerseits bin ich total harmoniesüchtig. Andererseits schlägt es manchmal um und ich werde total streitlustig. Gut, mein Partner ist wohl noch viel harmoniesüchtiger als ich und dadurch habe ich ihm dann oft Vorwürfe gemacht, wenn ich unsere Situation nicht mehr aushalten konnte. (siehe Thread EKAs in Paarbeziehungen) Jetzt versuche ich immer genau auf mich zu schauen, ob ich Streit um der Sache willen will oder Harmonie um der Sache willen oder um meinetwillen. Diese eeeewige Unsicherheit, was ich schon an Zeit mit Nachdenken über mich verbracht habe. Manchmal wäre ich gern total ungestüm und bedenkenlos.

    LG
    Auf dem Weg

    Hallo,

    auch ich lese mich hier so durch die Definitionen und Erklärungsversuche - bin noch ganz neu bei Euch - und erkenne mich sehr oft in Euren Aufzählungen wieder.

    Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob mir wirklich vermittelt wurde, ich sei nicht wichtig. In der Folge bestimmt, aber die Art der Vermittlung war doch viel subtiler. Ich war sogar sehr wichtig: Mein Zimmer musste immer picobello aussehen, die Noten in der Schule mussten immer sehr gut sein, die Pflichten im Haushalt sollten erfüllt sein und zwar gründlich und nicht nur irgendwie. Kurz: ich durfte einfach nur nichts wollen, was irgendwie Ärger machen könnte. (z.B. Freunde einladen, allein in die nächste Stadt in eine Theateraufführung fahren - mit 15, das regt mich heute noch auf).

    Eines meiner größten und schwierigsten Erbstücke aus meiner Kindheit ist die Kommunikation: Wenn Du Dich ärgerst, sag es keinem. Wenn Du wütend auf Deine Eltern bist, sag es bloß nicht. Du würdest gern über die Familiengeschichte sprechen - besser nicht. Es geht Dir nicht gut? Behalts für Dich. Das wurde so natürlich nie explizit gesagt, schwang aber doch immer irgendwie mit. Noch heute bin ich überrascht, was vermeintlich einfache Telefonate für familiäre Kommunikationskrisen auslösen können.

    Schönen Tag und LG
    Auf dem Weg

    Guten Morgen Karotte,

    ja, es hat schon gut getan, den Brief zu schreiben, auch wenn es nicht ganz tränenfrei abging. Das gleiche Problem hatte ich gerade bei einer Nachricht an Ihn. Er hat mich eingeladen, bei ihm zu übernachten, wir treffen uns in ein paar Tagen bei Freunden. Ich habe die Frage gestern und heute von allen Seiten durchdacht und bin konsequent geblieben und habe soeben nein gesagt.

    Dieses "heile Beziehung" für ein paar Stunden möchte ich nicht mehr. Es entspricht auch nicht meinen Gefühlen. Ich sehne mich zwar sehr nach ihm, aber mein Körper sagt mir sehr deutlich, dass seine Zärtlichkeiten (ohne klare Entscheidung für uns) mir nur Entzugserscheinungen verursachen. Das habe ich ihm so ähnlich auch gesagt. Jetzt sehen wir uns zwar, aber ich fahre danach zurück in meine Wohnung.

    Es ist traurig, aber besser so. Meiner Meinung nach haben wir ohne (gemeinsame) therapeutische Unterstützung keine Chance, gemeinsam wieder auf die Füße zu kommen. Ob ich für mich allein noch solche Unterstützung brauche oder möchte - diese Entscheidung steht noch aus.

    So, nun bin ich wieder einigermaßen ok und starte in den Tag. Mal sehen, was ich diese Woche noch schönes mache. Am WE besuche ich ganz liebe Freunde, d.h. andere Luft, andere Leute...

    Und Du - wie bist Du diese Woche gut zu Dir?

    LG
    Auf dem Weg (mal gehend und mal stehend :wink: )

    Hallo Karotte,

    ich habs getan und den Brief auch gleich eben zur Post gebracht. Keine Details, aber zumindest den Stand der Dinge, dass wir getrennt wohnen, ob es wieder eine Beziehung geben kann und wie völlig offen und dass Er sich in eine andere Frau verliebt hat. Das entspricht den Tatsachen.

    Jetzt sage ich Ihm kurz Bescheid. Hab überlegt, ob das richtig ist oder nicht. Aber ich glaube es ist fair, wenn er nicht damit überrumpelt wird.

    Der heutige Tag war ganz ok. Ich konnte meist bei mir bleiben und bin in kein Loch gefallen.

    Tut gut, hier zu lesen und zu schreiben.

    LG
    Auf dem Weg

    Oh ja, das kenne ich auch. Als Kind hatte ich einen ganz speziellen Alptraum, der immer mal wieder kam: eine Wiese voll mit riesigen Schafen und ich bin eine kleine Ameise, die versucht, irgendwie zwischen den vielen vielen Schafbeinen durchzukommen und wegzulaufen...

    Mittlerweile hatte ich diesen Traum schon ewig nicht mehr. Dafür habe ich gelegentlich schlechte Träume von Prüfungen/Schulsituationen (war immer eine super Schülerin und hatte während der Schulzeit nie solche Träume). Besonders nahe gehen mit Träume, in denen ich mich wegen etwas völlig Sinnfreiem mit meiner Mutter streite. Ich mag meine Mutter und bin froh, wie sie ihren Weg geht. Trotzdem träume ich häufiger so schlecht über sie. Das nagt manchmal einen ganzen Vormittag an mir.

    LG
    Auf dem Weg

    Stimmt, dann hänge ich eben ein bisschen durch :?:wink: , es gibt wirklich schlimmeres. Mein Problem ist derzeit noch sehr, dass ich mich immer frage, was er denkt, was ich über ihn sagen darf und was nicht (wir haben viele gemeinsame Freunde, die ich derzeit häufiger spreche, er nicht), ob ich ihm wehtunkönnte (so ein Käse eigentlich, ich lasse ja eher zu, dass er mir wehtut).

    Neue Herausforderung: Sein Vater hat angerufen und wollte mal hören, wie es uns geht. Zum Glück war ich nicht da und musste nicht direkt reagieren. Er weiß also immer noch nichts von der Sache. Ich wollte es ihm eigentlich nicht sagen müssen, aber ich mag ihn und werde nun morgen einen Brief schreiben und ihm die aktuelle Situation erklären. Was meinst Du, wäre das ok? Und ich werde nicht vorher meinen Partner um Erlaubnis fragen.

    Grübelnde und sehr müde Grüße
    Auf dem Weg

    Hallo Karotte,

    danke für die nette Begrüßung. Ich weiß, dass Du recht hast, kann mich aber noch nicht zu etwas durchringen. Bzw. noch nicht zu diesem Schritt mit der Wohnung (der für mich ungefähr den allerallerschwersten darstellt). Ich habe schon vorher für mich die Entscheidungen gefällt, dass ich mit meinem Noch-Partner nicht mehr intim sein möchte. Das fühlte sich nicht richtig an und mein Körper rebellierte. Der nächste Schritt war die Entscheidung, dass ich nicht mehr möchte, dass er bei mir übernachtet.

    Das war letzte Woche und seit dem hänge ich durch und versuche mich wiederzufinden. Wenn das nicht so verdammt schwierig wäre.

    LG
    Auf dem Weg

    Hallo,

    ich bin ganz neu hier, lese aber schon ein Weilchen bei Euch mit und möchte gern meine derzeitige Sorgen mit Euch teilen und ein paar Denkanstöße bekommen.

    Also - zu mir und meiner Situation:

    Bin fast 30, ältestes von drei Geschwistern, Vater steht dem Alkohol sehr nahe, damit kann ich aber einigermaßen umgehen, jedenfalls wenn ich nicht bei Familientreffen direkt mit der Trinkerei konfrontiert werde.

    Meine Kindheit war - nun ja. Meine Eltern wollten immer nur das beste. Beim ältesten Kind war es vielleicht manchmal zu viel des Guten. In der Erinnerung ging es sehr streng zu, zum Glück fiel mir die Schule leicht, dafür bekam ich auch Anerkennung. Das Hauptproblem war, dass eigentlich alle Kinder nie wussten, woran sie waren. Gute Laune, schlechte Laune, Stress, Strenge, Freiheit, Enge usw usw - Stabilität war das nicht gerade.

    Meine eigene Paarbeziehung scheint das ordentlich beeinflusst zu haben. Wurde mir aber erst durch die Lektüre von Robin Norwood klar und seit dem forsche ich dem nach. Nach sieben Jahren Beziehung hat mich mein Freund betrogen und ich komme nicht von ihm los und will das auch noch gar nicht. Ich habe ihn immer mit organisiert und war quasi Freundin, Mutter, Therapeutin, Sekretärin... alles in einem. Nunja, der Aspekt der Partnerin ging wohl unter, denn das hat er sich anderswo geholt.

    Wir leben jetzt getrennt (zuvor immer in einer Wohnung), fast alle seine Sachen sind noch hier. Er kümmert sich nicht darum, wir treffen uns gelegentlich, doch das ist mir zu wenig. Ich will Antworten auf meine Fragen bezgl. Seitensprung und Zukunft der Beziehung und ich bekomme keine. Ich will wissen, wann er seine Sachen holt, ab wann ich die Miete allein zahlen muss, will, dass er sich entweder zurückzieht oder auf mich zubewegt. Da ist aber aus meiner Sicht nur Stillstand.

    Meine Ahnung: mein Freund ist ebenfalls EKA. Auch in seiner Familie gibt es massive alkoholprobleme, er trinkt nicht, denkt dafür aber nur an seine Arbeit.

    Wie komme ich da heil wieder raus? Vielleicht sogar: Wie hat unsere Beziehung noch eine Chance? Ich gehe in eine SHG und will evtl. auch eine Therapie beginnen, um endlich bei mir anzukommen. Er überlegt gerade, ob bei seinem Lebenswandel (nur Arbeit, bis zur körperlichen Erschöpfung, null Sozialleben, momentan auch null Beziehung) nicht ein Leben ohne Beziehung besser wäre und zwar dauerhaft, nicht etwa vorübergehend.

    Haben Beziehungen unter EKAs eine Chance? Wie kann das gehen?

    Ich danke Euch fürs Lesen.

    LG

    Auf dem Weg