In den letzten Tagen habe ich mich sehr viel auf mich konzentriert und mir etwas Ruhe gegönnt. Ich habe einen Termin bei der Suchtberatung ausgemacht. Ich freue mich sehr darauf, mit der Dame zu sprechen und erhoffe mir Wegweiser in die richtige Richtung. Ich weiß aber auch, dass mir die Entscheidung im Endeffekt keiner abnehmen kann. Vor dieser Entscheidung fürchte ich mich schon heute.
Aber was ich weiß, ist, dass ich ihr nicht mehr länger beim Trinken zuschauen kann/will. Und dass ich den Gestank (Rauch) nicht mehr ertragen kann. Das bedeutet für mich, dass ich sie nicht mehr besuchen kann, und wenn, dann nicht mehr über Nacht bleiben.
Bevor ich ihr das sagen werde, steht wahrscheinlich noch ein Gespräch über den Alkohol, Krankheitseinsicht / mögliche Therapie bzw. Hilfe annehmen.
Mit ihr darüber zu sprechen ist unglaublich schwierig, da sie bisher darauf reagiert hat, indem sie mich sofort persönlich angegriffen hat.
Ich habe in den letzten Tagen auch das Buch "Familienproblem Alkohol" von Sylvia Berke gelesen. Habe uns beide so sehr wiedererkannt! Ein Zeichen dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin - nicht zuletzt wegen Ratschlägen wie "Denken Sie an sich" oder "Helfen Sie dem Alkoholiker, indem sie ihm NICHT helfen!"
Bei ihr selbst habe ich mich nur per SMS gemeldet. Es kamen nach etlichen Stunden 2 Worte zurück. Ich weiß, dass sie beleidigt ist.. aber das ist immer so! Anstatt eine SMS hätte ich sicher anrufen sollen, und zwar früher, statt anzurufen, wäre ich am besten gleich zu ihr gefahren ..
Im Endeffekt kann/konnte ich es ihr nie Recht machen und musste mir immer wieder anhören, wie wenig ich mich denn um meine arme kranke Mutter kümmern und mich für sie interessieren würde. Sehr belastet hat mich auch, dass eine Freundin von ihr mir einmal dasselbe vorgeworfen hat. Da traut man seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr... auch das schreibt Frau Berke in ihrem Buch.
Jedenfalls tut es mir sehr gut, hier schreiben zu können und auch eure Meinungen dazu zu hören. Mir tut auch gut, mich endlich um mich zu kümmern. Immer wieder muss ich an meerli's Beitrag denken, in dem sie schrieb, dass sie sich jetzt nach dem Duschen eincremt, da sie das vorher "nicht wert" war.
Mir ist das gar nicht so aufgefallen, aber ich habe in sehr vielen Dingen genauso gedacht. Das fällt mir gerade alles massiv auf.. und es tut einfach gut, das zu ändern.
Ich schicke mal ein dickes Danke an euch alle hinaus in die Nacht....