Beiträge von lost_in_registration

    Liebe Tinka,

    Du hast meinen Beitrag von heute morgen ja gelesen. Kurz verfiel ich in Zweifel. Was mir geholfen hat, war das Schreiben. Die Erinnerung ist so trügerisch. Jetzt kann ich jederzeit nachlesen, welche vermeintlichen Kleinigkeiten mir positive Gefühle und Reaktionen vermittelten. Vielleicht ist das auch was für Dich, wenn Du mal "rückfällig" wirst. Ich glaube, es wird Dir - solltest Du wann immer an dem Punkt sein, wie ich vor wenigen Stunden - vor Augen halten was Dir gut tut. Mit der Zeit sammeln sich viele solcher Dinge und sollte es Dir schlecht gehen liest Du in Deinen Notizen, pickst Dir eine raus, ziehst los und begehst eine dieser "Untaten" :)

    Wieder einmal: leichtfertig dahergeredet. Funktioniert für Dich vielleicht nicht, funktioniert für mich selbst morgen vielleicht schon nicht mehr. Aber was weiß ich schon heute darüber? Ausprobieren heisst momentan meine Devise. Bisher kenne ich mich nur äußerst passiv. Steht nicht mehr auf meinem Blatt.

    Und was Deine Vermutung in meinem Thread mit dem "sich selbst so streng sehen" anbelangt. Ich werde mich weiterhin auch streng beurteilen. Was ich nur definitv abschaffen werde, ist dieses Sich-Selbst-Hart-Verurteilen, wenn ich Fehler begehe.

    Ganz liebe Grüße,
    A.

    Liebe Tinka,

    vielen vielen Dank für die aufmunternden Worte. Aber gestern (oder war es vorgestern?) ist mir eines wie Schuppen von den Augen gefallen:

    Das erste Mal in meinem Leben ist jegliche Sorge um mich völlig unangebracht! Ich entwickle Energie, wie nie zuvor.

    Etwas anderes das mir immer Kraft gab, war die Auseinandersetzung mit östlicher Philosphie. In sich zu ruhen ist eines der Hauptziele und ich habe es mir jahrelang vorgegaukelt "in mir zu ruhen", spürte das was nicht stimmt, veror das Gefühl schon vor Jahren, ohne dass es mir auffiel.

    Jetzt kejrt es zurück. Die Tatsache allein, dass ich weiß, wie sich dieses Gefühl anfühlt verleiht mir die Fähigkeit es zu erzeugen. Ich Ruhe momentan nicht in mir Selbst, aber ich werde es wie den oben beschriebenen Humor als Werkzeug benutzen. Irgendwann vielleicht neu überdenken. Vielleicht gelange ich an den Punkt und kann irgendwann sagen: Jetzt ist es kein bloßes Werkzeug mehr, sondern "Wahrheit" ... dann bin ich an einem Ziel angelangt. Dufte! Wenn ich das nicht erreiche bleibt es halt ein Werkzeug. Ich kann nur immer wieder sagen, allein das Bewußtsein darüber ist das wichtige, das was es für mich gilt aufrecht zu erhalten.

    Wünsche Dir ebenfalls ein ganz furchtbar schönes Wochenende!

    Liebe Grüße,
    A.

    Guten Morgen Sonnenstrahl!

    Naja, ich habe so gelesen, dass nicht alle Überlebensmuster von EKA's im Erwachsenenalter schlecht sein müssen, gar das Gegenteil davon darstellen können.

    Ich empfand es für mich immer als sehr sehr große Stärke und Entlastung, negative Dinge schnell mit Humor nehmen zu können. Vielleicht ist das dieses antrainierte Leidensempfinden, eher ein Ersatzgefühl, so dass Du die Tragweite, das tatsächliche Leid nicht wahrnimmst, ihm ausweichst.

    Ist mir aber schnurzpiepe! Unterm Strich kann ein jeder nach einem gewissen Zeitraum über negative Erlebnisse lachen. Dinge die schlimm, peinlich oder anderweitig unangenehm waren. Ich betrachte es als "meine Fähigkeit" das oftmals schon nach Minuten zu können. Das wichtige momentan ist mir das neue Bewußtsein. Dieser Humor hat mir immer Kraft gegeben. Seit kurzem räume ich der Vermutung, dass es eine Form Ausweichverhalten darstellt, ihre Existenzberechtigung ein. Ich kann aber nicht alles gleichzeitig angehen. Ich setze mir also lieber Prioritäten und bin einfach froh, wenn ich im Blick behalte, dass ich mich vielleicht auch in dieser Hinsicht neu orientieren muss. Aber halt nicht jetzt. Jetzt BENUTZE ich es erst mal bewußter für meine Zwecke. Schon ist die Sache erst mal für mich geritzt :)

    Ich weiß noch nicht so genau, wo meine Stärken genau sind, kann die Eigenschaften nicht so eindeutig definieren, aber eins ist mir wirklich wirklich klar: Ich BIN stark, mein ganzes Leben lang. Ich kann NICHT untergehen! Diese Fähigkeit geht mir völlig ab ;)

    Diese Dinge, die Du beschreibst, das nicht mehr vorhandene Fundament habe ich ja auch vorerst wahrgenommen. Aber mittlerweile ist das Buch (sehr übertrieben dargestellt) mein neuer Gott geworden. Es hat mich entlastet. Wer auch immer ich war, ich muss das nicht heraus finden, denn das war einfach nicht selbstbestimmt. Die Darstellung "unbeschriebenes Blatt" stimmt ja nicht. Nüchtern betrachtet habe ich mich noch nicht soooo sehr verändert. Ich bin der gleiche Typ, wie die letzten 32 Jahre und dennoch ein wenig anders. Dieses wenige andere trägt und erzeugt aber so viele positive neue Entwicklungen, dass mich das "alte Ich" nicht kratzt. Nur noch das, was ich heute tue, um mein Morgen zu bestimmen, erstmalig SELBST zu bestimmen, was ich morgen bin ist wichtig geworden.

    Hach, ich weiß auch nicht so recht. Passt einfach irgendwie, frag ja nicht genau nach ;) Ich habe mir vorgenommen weiterhin zu berichten, da das Schreiben mir gut tut. Werde ich diesen Vorsatz durchhalten? Weiß nicht. Ich weiß nur, ich werde es mir nicht so übel nehmen, falls mir irgednwas dazwischen kommt :)

    Ich wünsche Dir ganz ganz viel Erfolg, Sonnenschein!

    Liebe Grüße,
    A.

    Ach ja, außerdem werde ich meine Therapeutin anrufen und in Erfahrung bringen, ob es etwas gibt, dass ich im Vorfeld tun kann, was uns den Start in unsere Zusammenarbeit kommende Woche erleichtert.

    Und mal wieder aufräumen ist angesagt. Bin echt verwahrlost in den letzten Tagen :)

    Außerdem sehe ich heute abend meine Freundin, wenn ich das nicht falsch verstanden habe.

    Und wenn ich die Zeit dafür finde, ein paar Auktionen bei dem großen Internet-Auktionshaus einstellen, um mich weiter von materiellem Ballast zu befreien.

    Irgendwelche Sorgen für heute? Nein. Ein paar Dinge, die noch ausstehen, die mich aber nicht mehr so bedrücken, weil die Zeit dafür noch nicht gekommen ist.

    Nach nur wenigen Stunden Schlaf, erwache ich und stelle fest, dass ich ein angestammtes Muster des Zweifelns zurückgleite. Einige (eher negative) Vermutungen, die ich bereits gestern hegte, sind irgendwie die ersten Gedanken, mit denen ich in den Tag starte.

    Wie kann sich bereits nach wenigen Tagen eine vermeintlich so gravierende Besserung im Selbstempfinden ergeben? Mache ich mir was vor? Ist da in mir vielleicht irgendwo ein unbewußter Selbstschutz ausgelöst worden, der sich der Thematik gegenüber versperrt und ich mir wieder nur vorlüge, dass schon alles gut wird, obwohl es das nicht ist? Ist das, was Du anders als sonst gemacht hast der "richtige" Weg oder eher emotionale Überreaktion?

    Gott sei Dank konnte ich diese Zweifel schnell beiseite räumen. Die vielen Kleinigkeiten, die ich in den letzten 4 Tagen anders machte, zeichnen sich positiv in meinem Leben ab. Ich muss mich nur umsehen, mir die eMails ansehen, die ich mit Menschen ausgetauscht habe, die Briefe, die ich geschrieben habe, die Gedanken, die in meinem "Orientierungsbuch" festgehalten wurden. All das bestärkt nach wie vor. Vielleicht schaffe ich es ja in naher Zukunft, dass meine ersten Gedanken nach dem Aufwachen positiver Natur sind.

    Ich habe schon eine halbe Ewigkeit ein Problem mit "normalem" Einschlafverhalten. Ich muss immer beschäftigt sein, bis ich vor Erschöpfung in den Schlaf finde. Ich muss lesen, rätseln oder einen Film schauen. Ich kann nicht abends das Licht löschen und mich hinlegen, noch 20 Minuten den Tag verarbeiten oder vielleicht eine kurze Orientierung für den kommenden Tag aufstellen und dann ruhig einschlummern.

    Gestern habe ich es wieder einmal, aber deutlich bewußter versucht. Es hat nicht funktioniert. Trotz allem gab es auch dort eine positive Entwicklung. Die Gedanken, die mich wie immer wach hielten, waren nicht so derb negativer Natur. Ich habe ein wenig über den Tag nachgedacht und mir einen kurzen Leitfaden für heute zurecht gelegt und war damit auch zufrieden. Tatsächlich habe ich das erste Mal seit Wochen auch wieder bewußt geträumt. Es hat nur 10-15 Minuten gedauert, in die gleiche positive Zuversicht zurückzufinden, die ich gestern den ganzen Tag über empfand. Ich bin heute nicht so euphorisch, wie gestern, aber nicht weniger voller guter Hoffnung. Das Schreiben werde ich definitiv beibehalten. Es hat mir früher vermeintlich schon geholfen, aber mit 19, 20 rum habe ich das irgendwie eingestellt.

    Zuallererst werde ich - nachdem meine Kaffeesucht gestillt ist - ein paar Sachen verpacken. Ich habe mich auf materieller Ebene von einem Teil meiner Sammlung getrennt. Ich sammle schon mein Leben lang, zum ersten Mal habe ich aber den Eindruck, dass es sein könnte, dass ich mich damit vervollständigen wollte. Aber auch eine Sammlung hat kein Ende. Es ist nie genug, weist vielleicht schon suchtähnliche Strukturen auf. Diesen suchtähnlichen Faktor werde ich jetzt unterbinden und auf ein gesundes Maß reduzieren. Mich von einem großen Teil meiner Sammlung trennen, den glücklich macht es mich nicht. Nur für einen Augenblick, aber begegne ich einem Sammler, dessen Sammlung "vollständiger" ist als meine empfinde ich Neid. Plötzlich dumm für mich. Also: weg damit!

    Was danach kommt? Weiß noch nicht. Vielleicht setze ich mich ins Cafe, lese oder schreibe ein bisschen. Irgendwas wird sich schon ergeben. Irgendwas, dass ich sonst anders machte werde ich heute auf eine neue Art angehen. Neu überdenken.

    Hey, das klingt ja schon fast so als hättest Du ein wenig Hoffnung schöpfen können. Ich lese sogar ein Lächeln heraus, dass Deinem ersten Beitrag verständlicherweise gar nicht zu entnehmen war.

    Habe ich bei meinem eigenen Thread aber auch nicht getan. Aber siehe da, mein Thread ist nur 2 Tage alt. Und ich fühle mich schon so bedeutend besser.

    Meine Freundin hilft mir grad mich von dem Muster zu trennen "gebraucht zu werden". Ich will nicht gebraucht werden, sie soll mich wollen. War mir bis gestern nur nicht so klar. Klang im ersten Moment so hart und nüchtern für mich, aber sie hat einfach recht... hat sie sowieso ständig. Gruselig ;)

    Gestern konnte ich während eines stundenlangen Gesprächs mit einem langjährigen Freund das erste Mal seit Wochen wieder richtig, aus tiefstem Herzen Lachen. Ist mir aufgefallen. Tat gut. Werde ich wiederholen.

    Heut war ich in der Innenstadt unterwegs. Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation spricht mich an: "Guten Tag. Sie haben doch sicher auch ein Herz für Kinder" ... Abrupt denke ich: Ja, eines habe ich im Moment ganz besonders im Blick. Ich musste ne Stunde lang bis über beide Ohren grinsen.

    Es sind so viele Kleinigkeiten, die mir viel bewußter auffallen. Klasse!

    Würde gerne von Dir hören, ob und was das Buch Dir gebracht hat, wenn Du soweit bist.

    Ich muss jetzt ins Bett, der Geist ist willig, aber der Körper schwach.

    Wünsch Dir alles Gute!
    A.

    Liebe Tinka,

    so genau kann ich Dir das gar nicht sagen. Ein großer Schritt, war die Lektüre des Buchs "Familienkrankheit Alkoholismus", denn dieses Buch hat mich so sehr von meiner Verantwortung befreit, mich geradezu angeschrien mir keine Vorwürfe zu machen, dass ich bin, wie ich bin. Hat mir erklärt warum ich bin, wie ich bin. Es war nicht leicht, die ganze Lektüre über habe ich meine Tränen zurückgehalten wie ein junger Welpe. Letzten Endes hat es mich aber enorm, ganz ganz tiefgreifend entlastet.

    Und jetzt? (Banal) Hey, es gibt mich nicht mehr, also bin ich momentan ohne Fehler. Ja, ich habe keine Stärken, aber auch keine Schwächen :) In den ersten Tagen war ich schwer verwirrt (bin ich auch immer noch), aber nachdem ich mich ein wenig sortiert habe, habe ich mich gefragt: Was aus Deinem bisherigen Leben bedrückt Dich und wird morgen noch da sein, weil dieser Mensch, den Du nun definieren wirst, dem nicht ausweichen kann. Diesen Dingen widme ich grade. Ich habe mich bei einigen entschuldigt, was auf positive Resonanz stößt. Mit anderen habe ich offen geredet, was ebenfalls auf positive Resonanz stieß. Ich habe mein zu Hause neu entdeckt, mich von Dingen getrennt, von denen ich auf einmal denke, sie könnten meine Entwicklung verlangsamen oder gar aufhalten. Ich höre in mich hinein, stelle fest, dass ihc mir allen möglichen Quatsch gönne, aber im Restaurant spare. Also ging ich heute ins Restaurant, bemerkte, wie mein Blick zu den Preisen schielte und entschied mich, nicht auf den Preis zu achten (Studentengewohnheit ;-)) sondern mir heute mal das Gericht zu bestellen, dass mir am meisten zusagte. Kleinere und größere Dinge, die mir ein gutes Gefühl vermitteln. Klar muss ich drauf achten, dass ich meine Miete bezahlen kann, aber dieses ewig drauf achten muss weg. Steht nicht mehr auf meinem Zettel! :)

    Ich beginne kommende Woche eine Therapie, aber diese soll hauptsächlich den Nachreifungsprozess und die Abnabelung von alten Verhaltensmustern anstossen. Ich freu mich drauf :) Dann bin ich halt irgendwo stehen geblieben und habe viel nachzuholen. Pack ich's an. Definiere mich neu. Vorsätze: Entdecke Deine Bedürfnisse, erfülle diese, lerne besser aus Fehlern und nimm sie Dir nicht so zu Herzen, wie diese alte Person, die ich mal war. Ich denke da wird noch so einiges auf mich zukommen, aber hey, meine Güte: Es KANN nur besser werden. Und das wird es auch!

    Entschuldige bitte, wenn ich das alles so leichtfertig und -herzig formulieren. Ich bin mir bewußt darüber, dass ich hier über einen mühsamen und eventuell mein Leben lang andauernden Prozess rede. Es wird Punkte geben, an denen ich scheitern werde schätze ich. Aber das ist mir zumindest heute erst mal irgendwie egal. Ich sag mir dann: Du lebst heutzutage in einer Gesellschaft mit dem Motto "lebenslanges Lernen". Es gibt kaum noch Jobs und Firmen, in denen ich mein Leben lang verweile. Die neue Stadt, die neue Firma, die neue Umgebung zwingen mich zum Umdenken. Aber letztlich: Was soll an lebenslangem Lernen schon falsch sein.

    Mir mag jemand sagen, dass ich mir die Dinge schöner rede, als sie sind. Dass ich einer gewissen Form von Verleugnung unterliege und ein altes Muster aufgreife. Und in Teilen hat dieser Jemand recht. Denn ein altes Muster von mir ist es, viel schwarzen Humor zu haben. Das war einmal eine Stärke. In Teilen werde ich diese alte Stärke in mein neues Leben integrieren, werde sie aber - im Gegensatz zu früher - mit einer Portion Bewußtsein vermischen, so dass ich nicht vergesse wozu, weshalb und warum dieser Neuanfang mir so wichtig ist.

    Ich hoffe, Deiner Frage einigermaßen gerecht geworden zu sein. Gerne Teile ich Dir weiterhin mit, wie ich so mit mir umgehe und welche (vermeintlichen) Erfolge sich für mich ergeben, was mich bestärkt, mir positive Erfahrungen beschehrt.

    WIch wäre auch brennend an Deinem (bitte nicht abwertend verstehen) "Resozialisierungsprozess" interessiert. :)

    Gruß,
    A.

    Liebe GaJa,

    da Du meinen Thread ja gelesen hast, weißt Du ja auch, dass ich keinen Vater hatte. Deshalb kann ich auch nicht feststellen, wie man diesen Spagat bewältigt, zu dem Du Dich nun gezwungen siehst.

    Momentan begreife ich erst, welche Schädigung das Aufwachsen mit einer trinkenden Mutter hinterließ. Welche Defizite sich durch einen nicht vorhandenen Vater ergeben kann ich gar nicht beurteilen.

    Dennoch fallen mir abrupt Dinge aus genanntem Buch ein, wie z.B. dass Kinder Schädigungen davon tragen können, wenn Eltern ihre Kinder (unbewußt) in die Situation bringen sich für einen von beiden entscheiden zu müssen, obwohl ihr Wunsch sicherlich ist, beide mögen zu dürfen

    Wie mein Thread ja ergeben hat, war das so meine persönliche Kritik an dem Buch. Es ging nicht darauf ein, wenn nur ein Elternteil zur verfügung steht, eben der Nasse Part.

    Die Anleitung, die mir so fehlte, wirst Du Deinen Kindern geben können. Je nachdem, wie oft der Vater nüchtern ist, wird auch er ihnen Anleitung und Orientierung geben können. Was mich persönlich aber nachhaltig geschädigt hat, sind die unzuverlässlichen Aussagen, die leeren Versprechungen, die mein Grundvertrauen geschädigt haben, so dass ich von Grund auf mißtrauisch wurde. Einfach allen gegenüber. Aber das ist so ein Beispiel. Wenn Du Deine Sinne dafür schärfst kannst Du das vielleicht verhindern und es vielleicht sogar Deinen Kindern klar machen. Sollte er den Kindern gegenüber Versprechungen machen ist es vielleicht notwendig dem Einhalt zu gebieten. "Papa kann nicht anders, er meint es nicht böse". Auch in intakten Familien werden Versprechungen nicht eingehalten, aber der Maßstab ist glaube ich sehr entscheidend. Ob ein Versprechen "mal" geborchen wird, oder ob es nahezu "ständig" gebrochen wird, wie es Alkoholiker tun, wenn ihnen "mal wieder" die Sucht in die Quere kommt.

    Noch einmal möchte ich betonen, dass ich "Anfänger" bin. Nimm Dir nur das heraus, was Dir gut und richtig erscheint. (Macht sowieso ein jeder, trotzdem möchte ich es erneut aussprechen)

    Nichts für Ungut, aber: Ich drück Dich :)

    A.

    Hallo Tinka,

    es ist immer wieder überraschend, wie groß der gemeinsame Nenner der EKA's oft ist.

    Ich weiß erst seit kurzem von EKA, mir war vorher nicht klar, welche Schädigung ich davon trug und welch gravierenden persönlichen Defizite ich in mir trage. Die Folge: ein scheinbar bodenloses Loch. Ich befinde mich momentan in einer ähnlichen Situation, wie Du. Wer bin ich eigentlich? Ich war so verwirrt und bin es auch immer noch, aber plötzlich finde ich das gar nicht so schlecht.

    Das bloße Wissen darum, dass ich EKA bin, hat mich entlastet. Banal ausgedrückt: Heute ist es mir egal, dass ich nicht weiß wer ich bin, denn morgen werde ich entscheiden, wer ich übermorgen sein werde!

    Ich empfinde auch irgendwie Freude daran, ein unbeschriebenes Blatt zu sein. Endlich habe ich die Wahl, mich selbst zu definieren. Wird es einfach? Glaube nicht. Werde ich Rückfälle haben, in alte Muster zurückgleiten? Denke schon. Werde ich mich davon aufhalten lassen oder in Zweifel stürzen, sobald ein Rückfall kommt? Mein "altes Ich" ja, auf mein leeres Blatt Papier steht deutlich: Nein!

    Augenblicklich weiß ich nicht, wer ich bin. Tagtäglich beobachte ich mich, frag mich, was tue ich da und will ich das so. Nehme ich war, dass ihc in alte Muster abgleite, bin ich nicht enttäuscht, dass mir das passiert, denn das ist natürlich. Ich bin eher froh, dass es mir auffällt, wenn ich zurückfalle. Ich sag mir dann: Hey, so wolltest Du das doch nicht mehr machen, steht doch nicht auf deinem Blatt. Nimm Dir Zeit und Ruhe und dann wird's schon. Ich entwickle Richtig Genuß daran mich neu zu entdecken, mich neu zu organisieren. Wer auch immer ich meine bisherigen 32 Lenzen war - klingt jetzt hart, aber für mich ist es so - möge er in Frieden Ruhen. Ich glaube nicht, dass ein Mensch eine 180° Kehrtwende vollführen kann, also werde ich auch einen Teil erhalten. Und zwar die Dinge, die ich bisher als meine Stärken erachtete. Augenblicklich sind das noch nicht so viele, weil ich mich ja immer so schwach fühlte, aber ich entdecke immer wieder neue.

    Will sagen: Mir hilft es, dass ich nicht weiß wer ich bin. Ich begrüße den Neuanfang.

    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, denn bis vor kurzem hat mich diese Frage ebenso zermürbt, wie Dich. Du findest Deinen Weg, ganz ganz sicher!

    Liebe Gaja,

    gleich im Vorfeld sage ich Dir, dass Du meine Einschätzung "mit Vorsicht" genießen sollst. Denn ich bin 32 Jahre und habe die Feststellung, dass ich ein EKA bin, erst vor kurzem gemacht, bin selbst erst am Anfang mir selbst zu helfen und eventuell gar nicht in der Lage, anderen beizustehen.

    Aber ich habe vielleicht einige Ansätze für Dich. Vielleicht erscheinen sie Dir ja hilfreich.

    Wenn ich das richtig verstehe, geht es Dir auch sehr darum, die Kinder vor eventuellen Schädigungen zu schützen. Gleichzeitig möchtest Du ihnen aber den Vater nicht vorenthalten.

    Vielleicht würde es Dir helfen, Dir u.a. mit Hilfe von Literatur über die möglichen Schädigungen und deren Ursachen ein Bewußtsein zu schaffen, den Blick dafür zu schärfen welches schädigende Situationen sind, wenn Kinder ihnen über einen genügend langen Zeitraum ausgesetzt sind. Geht es Dir um Deine Kinder, kannst Du nämlich unbewußt ebensolche Fehler machen, wie der süchtige Part der Familie.

    Das Buch "Familienkrankheit Alkoholismus" von Ursula Lambrou hat mich schier überwältigt. Ich glaube, es könnte Dir von Nutzen sein. Was ebenfalls für das Buch spricht, ist die Tatsache, dass es bereits in der 16. Auflage erschienen ist. Die meisten schaffen nicht mal eine zweite :)

    Was den von Dir erwähnten Fakt betrifft, dass Du Züge einer Co an Dir wahrnimmst, kann ich Dir leider nicht helfen. Aber ich habe hier unter dem zweitobersten Thread "Merkmale für ein EKA" immer wieder Menschen gefunden, die nach dem Unterschied zwischen Co und EKA gefragt haben. Ich habe mich nicht dazu geäußert, aber für meine Begriffe ist eine der allerwichtigsten Unterscheidungen: Der Co hat die WAHL

    Was ich sehr schwer und über Jahre hinweg lernen musste. Was ich in jeglicher Literatur, in einem jeden Gespräch, in allen Foren und auf Internetseiten von Hilfsorganisation fand war immer und ausschließlich der gleiche Tenor: DU hast nicht die Macht, den Alkoholiker zu heilen. Ich habe in meiner Kindheit unterschiedlichste Rollen angenommen, geweint, gedroht, gefleht, geliebt, gehasst, such Dir was aus. Meine beiden Geschwister haben die gleichen und auch andere Sachen probiert. Nichts half. Warum meine Mutter jetzt trocken ist? Keine Ahnung. Aber ich habe es nicht erzeugt. :( :( :(

    Schmerzlich, aber irgendwie auch "logisch". Betrachte ich Alkoholismus als das was es ist - eine Krankheit - kann ich Alkoholismus genausowenig heilen, wie andere Krankheiten. Das Medikament wäre er selbst.

    Ich wünsche Dir alles, alles Gute. Auf dass Du für Dich Deine Ansätze findest, die Dir und Deinen Kindern die bestmögliche Unterstützung sind.

    A.

    Linde66

    Die Mermale habe ich mir durchgelesen. Allerdings kam es mir so vor, als stünde einfach schon vieles in dem Buch. Einige wenige Sachen haben mich dennoch berührt und dafür hat sich der "Aufwand" schon gelohnt.

    Es ist irgendwie seltsam, wie scheinbar schnell sich eine Besserung einstellt. Nie habe ich ein Buch in Händen gehalten, dass mich Seite um Seite mit Selbsterkenntnis und Erklärung erschlägt. Dass sich innerhalb nur weniger Tage dermaßen viel Akzeptanz einstellt und ich so flott eine positive Erwartungshaltung mir und der Thematik gegenüber entwickelt. So viel Furcht ist von mir gewichen, so vielen Dingen, denen ich mein Leben lang unbewußt ausgewichen bin habe ich mich schon gestellt und bisher ist jegliche Angst, die ich mit dem sich stellen in Verbindung brachte, positiv belohnt worden. Zunehmend fallen Puzzlestücke an die richtigen Stellen und der 'Tabula Rasa' ist mehr als willkommen.

    Momentan kann ich nur irgendwie die Trauer, die ich die ganze Zeit spüre noch nicht akzeptieren. Nach wie vor halte ich meine Tränen zurück, weil es mir so leicht fällt. Aber ich schätze, dass wird sich in den kommenden Tagen ergeben.

    Wenn sich dieses unbeschriebene Blatt, dass ich momentan darstelle, mit Inhalt füllt, finde ich vielleicht auch einen Namen für mich.


    Weißbär
    Ja, Deiner Vermutung räume ich ihre Berechtigung ein. Erstmal muss ich aber entdecken, was mich zufrieden und glücklich macht. Die Erlaubnis werde ich mir erteilen.

    Gestern hatte ich ein stundenlanges Gespräch mit einem langjährigen, sehr intelligenten Freund. Der hat mir noch ganz andere Dinge eröffnet.

    Mein Leben lang habe ich Schwierigkeiten mit so - ich sag mal - der "Esoterikschiene" gehabt. Ich kann mich mit vielen Büchern nicht anfreunden, werde von vielen Büchertiteln abgeschreckt. Ich finde es nicht nur unsinnig, sondern geradezu unannehmbar für mich, wenn ein/e Autor/in hergeht, sich einen beliebigen Begriff (wie etwa KRAFT) hernimmt, sich zu jedem Buchstaben Schlagwörter einfallen lässt und dies zur Formel für ein glückliches Leben erklärt. Das ist mir letztlich vielelicht zu simpel? Ich gestehe dem Leben nicht zu, dass es sich so einfach erklären lässt. Vielleicht, weil es mir so viel komplizierter erscheint? Aber: Vielleicht irre ich mich auch. :)

    Worauf ich hinaus will: In dem Gespräch mit meinem Freund sind ganz andere Ansätze gefallen, mit denen ich mich selbst schon beschäftigt habe, die ich nur nie auf mich bezogen habe. Die biologische Komponente. Glück und Zufriedenheit sind für mich nicht nur positive Gedanken, Dinge, die ich tue und die mich dann zufrieden stellen. Sondern auch Botenstoffe im Gehirn. Serotonin und Dopamin, die ausgeschüttet werden und das Empfinden erzeugen. Vielleicht darf ich also diese Komponente nicht außer Acht lassen. Sollte vielleicht in Betracht ziehen, dass ich mehr Verknüpfungen zulassen und erzeugen muss, die zur Ausschüttung führen. Aber das ist lediglich ein Teil des Gesamten, kein Allheilmittel oder so. Und es spiegelt lediglich meine eigene Auffassung wieder, keinesfalls will ich generalisieren. Die "Wahrheit", die Dinge, die einem Individuum weiterhelfen sind zu individuell. Für mich mag das aber greifen.

    Hi,

    ich bin 32 Jahre alt und dachte immer, ich komme so gut klar. Weit gefehlt, schätze ich.

    Ich habe nie ein Geheimnis draus gemacht, unter welchen Umständen ich aufgewachsen bin, aber immer auch mir und somit anderen weiß gemacht, alles sei easy. Ist also wenig verwunderlich, dass ich in 32 Jahren nie jemandem begegnet bin, der die Vermutung äußerte, dass irgendwo was hängen geblieben sein muss. Bis jetzt. Meine Freundin konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ich der Nummer ohne innerlich Schaden zu nehmen entwachsen bin. Da sie sich für das Ding an sich und sicherlich auch für mich interessiert, hat das Nachhaken in meinen Kindheitserinnerungen nur eins hervorgebracht: Schmerz. Schmerz, von dem ich gar nicht wusste, dass er da ist. Und die unverrückbare Erkenntnis, dass eben gar nichts 'easy' mit meiner Kindheit ist.

    Wir sind uns einig darüber geworden, dass ich mich mit meiner Vergangenheit auseinander setzen muss und das will ich auch. So verloren ich mich auch augenblicklich fühle, so denke ich doch, dass ich gestärkt daraus hervor gehen werde. Bewußter vor allem. Aber momentan ist meine ganze Existenz, mein Fundament so in Frage gestellt. Ich weiß nicht, woran ich mich halten soll, weiß nicht, was richtig und wichtig, was normal ist, woran ich noch glauben kann und ob die Dinge, die mich sonst immer aufrecht hielten überhaupt gut und sinnvoll sind.

    Wir sind viel im Internet gesurft und auf das Muster "Erwachsene Kinder von Suchtkranken" gestossen. Ich habe mir dann das Buch "Familienkrankheit Alkoholismus", das mit Sicherheit viele hier in diesem Teil des Forums ebenfalls kennen, gekauft und mich dort wiedergefunden. Erinnerungen tauchen auf, auch Erklärungen. In gewisser Form tut es gut. Aber oftmals treffen die Beschreibungen der Familiensituation auch nicht auf mich zu, weil - wenn ich das richtig sehe - keine alleinerziehende Alkoholiker beschrieben werden. Sicher, es gibt getrennt lebende Familien. Und auch wenn es sich dann so verhalten sollte, wie in dem Buch beschrieben: auch der nicht trinkende Elternteil kümmert sich eher um den trinkenden Teil, statt um die Kinder, so stelle ich mir doch vor, dass es da immerhin noch jemanden gab.

    Bei mir war es anders. Mein Vater ist verstorben, als ich 6 Jahre alt war. An einem goldenen Schuß. Meine Mutter hat sich irgendwie aus der Heroinsucht rausgekämpft, aber hat dann viele Jahre getrunken. Fast 20 Jahre. Heute ist sie trocken. Sie kann sogar mal einen Abend trinken, ohne rückfällig zu werden, obwohl sie es weiß Gott nicht einfach hat. Sie ist depressiv, voller Scham und Schuldgefühle. Hat vor wenigen Jahren eine zweite Liebe an Krebs verloren. Ist allein, ohne Perspektive.

    Naja. Worauf ich hinaus will ist, dass ich in meiner gesamten Kindheit keine Anleitung hatte. Es gab nicht eine einzige erwachsene Person in meinem Alltag, die ich hätte respektieren können und die mir Anleitung gab, wie das Leben funktioniert. Heute bin ich einfach nur verloren. Wie kann ich davon ausgehen, dass ein Kind sich das Leben erklärt ohne falsche Interpretationen und Verhaltensmuster zu entwickeln? Gar nicht. Deshalb ist augenblicklich mein 'Ich' auch so in Frage gestellt.

    Das oben erwähnte Buch ist laut Inhalt das erste Buch, dass sich dem Thema EKA annimmt. Aber es ist von 1990. Gibt es mittlerweile weitere, empfehlenswerte Bücher über das Thema? Eventuell welche, die in Teilen auch Familienstrukturen ansprechen, in denen es keine erwachsenen Vorbilder für die Kinder gibt? Wer ist ebenso aufgewachsen und was hat ihm/ihr geholfen?

    Mein Leben heute ist voller Unzufriedenheit mit mir selbst. Ich habe kein Lebensziel und somit keinerlei Ansporn. Ich habe auf dem zweiten Bildungsweg mein Abitur nachgeholt, dann 3 Semester Wirtschaftsmathematik studiert, es aber abgebrochen, weil es extrem viel Arbeit war und ich mir nicht zutraute, das Studium in angemessener Zeit abzuschliessen. Ich wechselte dann auf eine Fachhochschule in einen Ingenieursstudiengang. Regelstudienzeit wären 6 Semester, aber ich bin jetzt im 8-ten. Habe von insgesamt 36 Klausuren noch 13 offen. Habe verpasst mich dieses Semester für Klausuren anzumelden. Total dumm. Denn ich glaube, es wäre wichtig, den Abschnitt Student zu beenden. Vielleicht muss ich gar nicht so viel Angst haben, keinen Job zu finden, weil ich zu alt bin? Vielleicht muss ich den Glauben daran stärken, dass ich nicht der einzige Student bin, der sich zu wenig ausgebildet fühlt und Angst davor hat, in der Praxis zu versagen? Und es könnte so einfach sein. Mein Notendurchschnitt liegt bei 1,57. Ich kann sehr gut lernen, auch wenn letztlich vieles wieder in Vergessenheit gerät. Warum habe ich so wenig Ansporn? Warum bleibe ich so krass hinter meinem Potential zurück, obwohl ich mir so klar darüber bin, dass es mich aufbauen würde, dass ich dann stolz auf mich sein kann? Denn wenn ich will, traue ich mir alles zu, habe einiges auf dem (IQ-)Kasten. Warum will ich nicht? Warum erhalte ich diese mich unglücklich machende Situation aufrecht?

    Mit der Arbeit verhält es sich ähnlich. Ich habe einen Job mit wirklich guter Perspektive und ich geniesse extrem viel Freiheit. Aber ich mache mir das selbst kaputt. Arbeite viel weniger, als gut und angemessen wäre. Sorge nicht dafür, dass der Job Fahrt aufnimmt, ich nach dem Studium da bleiben kann, sondern steuere irgendwie das genaue Gegenteil an. Warte geradezu auf meine Kündigung. Halte sie schon seit Monaten für überfällig. Dabei wäre auch das so einfach und könnte so viel Spaß machen. Und ist so erfolgversprechend. Umsatzbeteiligung inbegriffen.

    Und dann meine Beziehung. Meine Güte. Diese Frau ist so wundervoll. Noch nie in meinem Leben habe ich definieren können, was Liebe ist und durch sie spüre ich tagtäglich, was es ist. Vorher wußte ich das Gefühl nicht so richtig zu interpretieren. Da gibt es die eine, die habe ich geliebt. Dann kommt eine andere und die liebe ich mehr? Wo ist das Ende? War das mit der ersten dann überhaupt Liebe? ... Jetzt weiß ich es. Tagtäglich spüre ich, dass ich diesen Menschen liebe und sie erwiedert diese Liebe. Noch nie habe ich so einen tollen Menschen kennen gelernt. Sie setzt den Maßstab so hoch, dass ich - sollte diese Beziehung in die Brüche gehen - vermutlich nie wieder an einen Menschen gerate, der diesem Maßstab gerecht würde. Und ausgerechnet jetzt muss ich in so eine Phase eintreten, in der ich Beginne an ihrer Liebe zu zweifeln? In der ich so wenig Selbstwertgefühl habe, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, liebenswürdig zu sein? Bin so destruktiv, dass ich gestern hergehe, mir mit ihr zusammen einen hinter die Binde gieße und 'nur', weil ich ehrlich sein will, weil ich lernen will zu mir zu stehen, ausdrücke, dass ich zweifle? Dass ich vielleicht Glück, Vertrauen und Liebe untrennbar mit Enttäuschung verbinde? Mein Gott... welcher Idiot ausser mir geht schon zu seiner Traumfrau und sagt ihr: Hey, ich zweifle an der Liebe generell und somit auch an Deiner Aufrichtigkeit?!?

    Diese Liebe muss ich erhalten. Ich muss diese Beziehung erhalten. Ich wünsche mir eine gemeinsame Zukunft mit ihr. Unsere Kommunikation ist sehr gut, sie lässt mich nicht im Unklaren darüber, wie sie zu mir und zur derzeitigen Situation steht. Diese Nüchternheit erschreckt manchmal, gibt aber auch Halt und Orientierung. Aber ich darf mir das nicht zerstören. Ich muss ein Lebensziel entwickeln, für mich, nicht für uns, denn ich darf mein Glück nicht von ihr abhängig machen. Ich muss mein Studium beenden. Die Angst davor verlieren, was danach kommt. Ich muss mich selbst lieben lernen, Stolz auf mich sein, um auch daran glauben zu können, dass meine Freundin mich liebt.

    Auch hier wäre ich für Buchempfehlungen, etc dankbar. Beziehung, was ist das? Wie belaste ich uns nicht zu sehr mit der momentanen Situation, die sich ja mit Sicherheit noch eine Weile hinstrecken wird? Wie lerne ich, mich zu lieben und somit ihre Liebe zu akzeptieren? Wie entdecke ich Fehlverhalten, das diese Liebe nur überfordernd und erdrückend machen würde?

    Ich beginne Anfang März eine Therapie. Allerdings wird diese sich nicht hauptsächlich dem Thema EKA widmen, sondern wohl eher eine Form Coaching werden. Ein Lebensziel zu entwickeln, mich selbst zu definieren. Blinde Flecken für mich aufdecken. Wer bin ich heute und wer will ich vielleicht morgen lieber sein? Was will ich darstellen? Herausfinden, was mir Freude bereitet, was mich glücklich macht. Nachreifen.

    Mit dem Thema EKA werde ich mich vorranging privat auseinandersetzen. Vielleicht mit meiner Schwester die Kindheit zum ersten Mal thematisieren, mit Büchern, mit Freunden, hier im Forum. Ich habe mir auch fest vorgenommen Al-Anon aufzusuchen. Die Sitzungen sind keine 3 Minuten Fussweg von meiner Wohnung entfernt.

    Danke für's 'zuhören'

    Ich möchte mich nicht mit meinem Forumnamen verabschieden. Das finde ich seltsam vor Menschen, denen ich meine Gefühle eröffne. Aber ich möchte meinen Namen auch nicht nennen, da er recht selten ist und ich nicht möchte, dass ein potentieller Arbeitgeber darauf stösst, da es ja heute gang und gebe ist, Bewerber zu googeln. Ich bitte um Euer Verständnis dafür.

    Wie gesagt: Danke schön