Beiträge von hermine78

    Ich bekomme einfach keine Ruhe....

    Er hat mich grade angerufen. Er war bei der Psychologin. Diese hat auch in 2 KH angerufen aber es sind keine Betten frei. Er hat sogar bei meinem Vater angerufen und ihm um Hilfe gebeten, bzw alles gestanden. Das will was heißen. Mein Vater ist ja selber Alkoholiker aber wie gesagt, seid 20 Jahren trocken.

    Nunja... auf dem Rückweg ist er wohl vom Auto angefahren worden. Der Autofahrer hat nur gefragt ob alles OK sei und ist dann im prinziep wieder gefahren. Klar... bei jemandem der nicht Herr aller Sinne ist, kann man es ja machen. Habe ihn gefragt ob er bei Rot über die Ampel gefahren sei, er beschrieb mir die Kreuzung und...naja... da wäre der Autofahrer Schuld gewesen.
    Jetzt Blutet er recht stark und hat Schmerzen. Ich sagte, dass es jetzt die Gelegenheit wäre in ein KH zu gehen, würde ihn auch fahren. Er will sich das überlegen und dann ggf die Feuerwehr anrufen.

    Meine Güte.... zwingen kann ich ihn ja nicht.

    Ich komm einfach nicht zur Ruhe! Evtl ruft ihn mein Vater gleich noch an wenn er von seiner SHG nach Hause kommt. Kann schon sein, dass er ihn dann ins KH fährt.
    Puh..... ich wollte es euch einfach mal berichten.

    Zitat von Vanilla

    Manchmal wünschte ich, er wäre mit einer seiner Affären durchgebrannt! Ich wäre früher zum Handeln gewzungen gewesen.

    Oh ja... solche Gedanken habe ich auch. ( ich gebe zu, sogar endgültigere )

    So, wieder ein Tag rum.

    Jetzt sehe ich so einiges wieder klarer. Bin zwar körperlich tierisch am Ende, mich macht das anscheinend alles krank, aber ich fühle mich wieder besser.
    Ja, er versucht mich in die Veratnwortung zu ziehen. In seiner derzeitigen Situation, so ganz alleine.... auch keine Überraschung. Er hat, oder denkt, er ist ganz alleine auf der Welt. Weiß alleine nicht, an wen er sich wenden kann. Ja, er spricht mit seiner Schwester, mit einem guten Bekannten, jemand aus seiner SHG war wohl auch schon mal bei ihm, aber ansonsten meint er, er ist alleine. Blos weil nicht jeder immer Zeit für ihn hat, und diese nat. auch nur zu ihm kommen wollen, wenn er nüchtern ist. Das kann er im mom aber nicht sehen.
    Ich will ja ganz klar keine Beziehung mehr. Auch nicht mehr, wenn er trocken ist und bleibt. Das macht ihn fertig und sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben, er will alles oder nichts. Das macht mich wiederum traurig. Habe im vor Monaten ja schon mal gesagt, dass ich keine Beziehung mehr will, was die Zukunft bringt, wird man sehen. Gestern habe ich ihm gesagt, das die Zukunft mir meinen Weg gezeigt hat. Er hatte es in der Hand!
    Nun kommt er nat. mit dem Argument, ich mache ja jetzt was.... Jahaaaaaa.... aber zu spät! Zu spät für die Beziehung, für ihn zu spät? Nein.... das gibt es nicht. Dafür ist es nie zu spät. Aber das rafft er in seiner Gefühlslage ja nicht. Ist mit Sichherheit auch schwer. Aber das ist evtl sein Tiefpunkt. Den musste er ja erreichen, sonst gehts nicht.
    Ich für mich persönlich denke "Evtl wird es ja doch nochmal irgendwann was. Weil der Mann der keinen Alk trank, der ist echt super" Aber sagen? Um Himmels Willen, das geht gar nicht. Aber ansich gibt es wohl tatsächlich kein Zurück.

    Ich bleibe hart. Für meine Tochter und mich. Ich weiß nicht, wie ich das nächste mal reagiere, denn es wird bestimmt noch so manche Situation geben, wo ich nicht weiß, was ich tun soll. Aber es ist ein gutes Gefühl, stark zu bleiben... aber erst im Nachhinein. Ich habe gestern das Richtige gemacht. Da bin ich mir sicher. Habe ihn zwar von der Autobahnbrücke gelockt, habe ihn in die Wohnung gelassen, aber bin dennoch stark geblieben. :!:

    Hallo Honey

    Kosten entstehen keine, jeder soll die Möglichkeit haben, dort hin zu kommen.
    In der Regel sind dort Menschen, die alle das selbe Problem haben. Zumindest Thematisch gesehen.
    Sämtliche Schichten sind vertreten. Vom Arbeitslosen bis hin zum Richter... alles kann sein.
    Und... alle sind gleich!
    Alles was dort gesagt wird, bleibt dort! Das it ganz wichtig.
    Wie Morgenrot auch schon geschrieben hat, besteht keine Anwesenheitspflicht. Es muss alles freiwillig sein.

    Bei meinem Vater sowie bei meinem Ex ist es zusätzlich noch so, dass verschiedene Angebote stattfinden. Seminare, Vorlesungen wo Ärzte eingeladen werden, gemeinsame Grillabende, Kegelabende, fahren teilweise gemeinsam in den Urlaub und einmal im Jahr findet eine "Fahrt ins Blaue" statt. Das ist alles eine sehr gute Sache. So lernen Betroffene auch im Alltag gemeinsam ohne Alk zu feiern. Ob es überall so ist, das weiß ich nicht.
    Ich gehe manchmal mit meinem Vater mit Kegeln, die Fahrten macht meine Tochter oft mit und die Grillabende verbringen wir, wenn es möglich ist, als Familie gemeinsam.
    Ich finde es für meine Tochter sehr wichtig, sich mit dem Thema auseinander zu setzten. So entsteht keine Angst oder Abneigung. Sie ist damit groß geworden und weiß, dass es alles normale Menschen sind.
    Als ich ihr gestern erzählte, dass XY gleich kurz kommt, sie sich aber nicht wundern solle da er einen Rückfall hat, war sie zwar mitfühlend aber werder erschrocken noch irgendwie negativ gestimmt. Sie weiß es ist eine Krankheit.

    Meine Eltern haben damals auch Angst gehabt, jemanden dort zu treffen. Und prompt passierte dieses. Eine Nachbarin war auch dort. Sie ist auch Alkoholikerin. Das hat niemand gewusst. Es erleichterte meine Eltern mehr, als dass es sie schockierte.

    Ich wünsche dir ganz viele gute Stunden in der SHG. Ich glaube, ich werde mich an meinen Papa wenden und mal wieder öffers was mit dieser Gruppe machen. Es tut oft einfach nur gut.

    Hallo liebe Monty,

    Ja so wird es wohl sein. Er macht jetzt was, weil ich Konsequenter bin.
    Er sagt, er hat es schon öffters versucht, aber nie geschafft. Jetzt will er es durchziehen. Und dann?
    Wie reagiere ich, wenn er im KH ist? Wenn er eine Therapie macht? Ich kann und will keine Beziehung mehr mit ihm haben. Er hat mich zu sehr innerlich kaputt gemacht. Vertrauen ist einfach weg. Und ich gestehe.... wie ich woanders schon schrieb, ich habe ohne ihn wieder Hoffnung. Ist das ihm gegenüber denn fair?
    Angenommen er zieht alles erfolgreich durch, wird ihm dann auch wegen der gescheiterten Beziehung geholfen?
    Hach.... eigentlich weiß ich es doch. Wenn er in der Therapie seine Sorgen offen anspricht, wird ihm auch geholfen. Egal worum es geht!
    Oh Mann ist das ne blöde Situation. Ich hoffe, dass er bald Hilfe bekommt. ( also von Ärzten im KH und so weiter )
    Wir haben vor ein paar Jahren mal gemeinsam im Garten getrunken, das war schon nach seinem Unfall. Das hat er mich eben Vorgehalten. Hm.... also etwas Vorgehalten. "Damals fandest du es auch nicht schlimm, hast selber getrunken." Ja hab ich auch, und es war falsch! Erst sagen, wenn du es nochmal machst dann.... und dann sogar gemeinsam? Ne... was hab ich mir dabei gedacht? Total verrückt. Habe selber geglaubt, dass alles OK ist, habe mir selber was vorgemacht. Habe ihm ja geglaubt, dass er kein Alkoholiker ist.

    Ihr Lieben, ich brauche eure Hilfe so sehr. Jeder Beitrag tut mir wirklich gut. Ich könnte 24 Std hier schreiben und lesen. Das zeigt mir, wie krank ich doch selber mittlerweile bin. ( oder schon immer war )

    Achso... er meinte..."Darf man denn nicht auch mal Fehler machen?" Ich sagte "Doch, aber man muss diese auch eingestehen. Und das machst du nicht:" Er: "Doch... ich habe viel Mist gemacht, aber jetzt änder ich mich ja."
    Ja er will sich ändern. Wird er sich denn auch ändern?
    Ist es fair, ihn jetzt... wo er angeblich was machen will..... hängen zu lassen?

    Ja ich weiß... die perfekte CO! Ja es ist fair. Ich weiß. Mein Leben und das meiner Tochter steht an erster Stelle! Das muss ich mir immer wieder sagen.
    Dennoch sitzt da irgendwer in meinem Ohr der sagt "Sag mal gehts noch? Lass ihn doch hängen, dann wird es nie gut. Und du bist frei. Aber Schuld!!!" Ist des normal?

    Heute ist es eine Woche her.... eine Woche nach dem großem Knall.

    Vorhin hat mich meine Nachbarin angerufen, sie hat ihn an der Bude getroffen und macht sich Sorgen, da er jetzt auf der Autobahnbrücke steht. Ich habe ihr gesagt, dass er sich nichts antun wird. Er evtl nur nachdenkt oder es eine Masche sei. Sie fragte mich aber, ob ich ihn nicht doch anrufen könnte, weil er so fertig ist. Naja... habe ich dann wiederwillig gemacht.

    Nat. hatte er getrunken, aber nicht so viel wie manches mal zuvor. Er kam auch zu mir in die Wohnung und trank sein Bier. Da ich distanziert von ihm bin, hat es mir komischerweise nichts ausgemacht.
    Wir haben uns etwas unterhalten und schnell gestand er mir recht viel. Er hatte Angst mir alles zu sagen. Wolle mich wieder haben, es hätte ohne mich keinen Sinn. Ich sagte ihm, dass ich nicht mehr will und nicht mehr kann. Ich selber am Ende angelangt bin. Er war ganz erstaunt. Hätte nie gedacht, dass es mir so schlecht geht.
    Habe ihn gefragt, ob er alles geregelt hat, was er zu regeln hat. Hat er angeblich, das wäre ja schon mal ein Anfang. Ungeflegt sah er auch nicht aus. Habe ihn gefragt, ob ich in der Psychiatrie anrufen soll.... er meinte, wenn es keine gemeinsame Zukunft gibt, dann hätte es ja auch keinen Sinn. Ich sagte ihm, dass er es für sich tun soll. Nicht für mich. Er noch ein ganzes Stück seines Lebens vor sich hätte, ob mit... oder ohne mich. Er stimmte dann zu.
    Ich rief da an, aber da er kein echter Notfall ist ( ich nehme an Suizdgefährdet ), haben die heute Nacht kein Bett frei, aber morgen am Tag solle er sich melden.
    Morgen hat er eh einen Termin bei seiner Psychologin, wenn er denn hin geht, kann sie ja auch was regeln.... evtl.

    Jetzt frage ich mich, ob ich richtig reagiert habe.
    Ich habe ihm zwar klar gesagt, dass ich keine gemeinsame Zukunft mehr sehe, aber ist das so richtig gewesen? Hätte ich ihn überhaupt anrufen sollen? Hätte ich ihn in die Wohnung lassen sollen oder lieber draussen reden sollen?

    Ich ärger mich. Vor allem über mich! Ich hätte am Besten gar nicht anrufen sollen, oder? Er hätte evtl auch selber besser im KH anrufen sollen, so hab ich des jetzt wieder gemacht. :(

    Maaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan.... wie reagiert man denn am Besten?

    Was mache ich für mich...... Okay.....

    Erstmal meine Ziele die ich immer hatte und nicht verfolgen konnte, weil es einfach unmöglich war.

    Ich wollte nie ein Einzelkind haben. Wollte gerne noch einmal Mutter werden, das klingt jetzt nicht mehr so unmöglich und es macht mich froh! Selbst wenn es nicht so kommen sollte.

    Ich werde jetzt mehr auf mich achten! Mir mal wieder was nettes gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. ( denn ich konnte mir nie was ohne schlechtes Gewissen kaufen, da mein kranker Partner kaum Geld hat ) Ich werde mich gesünder Ernähren und somit darauf hoffen, einige Kilos zu verlieren.
    Ich werde hier mal richtig klar Schiff machen. Alles was ich nicht mehr brauche-> WEG DAMIT! Muss auch renovieren..... wie ich das alleine machen soll weiß ich allerdings noch nicht wirklich. Aber da findet sich eine Lösung.
    Ich werde mir ein Polster ansparen und die Schulden, die ich bei meiner Schwester habe, begleichen!
    Meine Tochter steht im Mittelpunkt! Nicht mein kranker Partner! ( Ex-Partner )
    Ich werde Kontakte pflegen! Irgendwann mal wieder Ausgehen ohne ständig aufs Handy schauen zu müssen!
    Werde nicht mehr so oft sagen "Ich habe keine Lust!" Ich habe Lust!!! Auf Arbeit, Lust auf das Aufräumen, Lust auf das LEBEN!
    Was ich mit dem Auto mache, weiß ich noch nicht so wirklich. Er hat es damals bezahlt aber auf dem Papier steht mein Name. Er meint, ich könne es behalten.... ob ich das will, weiß ich noch nicht.

    Das ist das, was ich mir vorgenommen habe. Und das sollte das normalste der Welt sein.

    Natürlich brauche ich Zeit dafür, aber der erste Schritt ist gemacht. Meine Gedanken kreisen nat. noch um Ihn! Mache mir Sorgen. Aber..... es ist seine Baustelle, nicht meine!

    Liebe Honey,

    es ist nicht Hoffnungslos! Du nimmst DEIN Leben in die Hand. Wenn ER trinken will, na dann trinkt er halt. Das ist seine Entscheidung wie er sein Leben gestalten will.

    Ich bin ja auch noch ganz am Anfang, aber das habe ich sehr verinnerlicht. Klar mache ich mir auch meine Gedanken und Sorgen, aber ich lasse es nicht mehr zu sehr an mich ran. Ich rufe ihn ja auch nicht an. Werde die wichtigsten Dinge von seiner Schwester erfahren, aber nicht von ihm. Die ewigen Gespräche bringen ja auch im jetzigem Zustand nichts!!!
    Alkohol in der Gesellschaft ist normal! Nur kann der Alkoholkranke nicht normal damit umgehen. So ist meine Meinung.

    Liebe Honey. Kümmer dich um dich selbst. Was willst du für DEINE Zukunft?

    Liebe Grüße

    Hm..... da mich in der jetzigen Situation noch keiner seiner Nachbarn angesprochen hat, kann ich dir auch keine Verhaltensregel sagen. Aber ich kann dir sagen, dass WENN mich jemand ansprechen würde, ich schon die Wahrheit sage. Er ist Krank! Ich muss dazu ja nicht tief ins Deteil gehen um diese Aussage zu tätigen.

    Beispiel aus meiner Kindheit ( hat mich sehr beeindruckt )

    Nachbar: Hey warte mal X! ( mein Onkel ) Was ist mit Y los? Trinkt er wieder?
    Onkel: Ja, und? Was dagegen? Er ist Krank!
    Nachbar: Naja, ist das nicht fürchterlich unangenehm? Peinlich?
    Onkel: Nein. Aber das weißt du doch selber, oder? Kümmer dich um deine Sorgen.

    Ich fand das als Kind total frech! Habe dann aber später erfahren, dass derjenige der gefragt hat, selber Alkoholiker ist und von sich selber ablenken wollte.
    Meine Erfahrung ist, dass so ziehmlich jeder min. einen Alkoholkranken in der Familie hat. Es nur nicht zugeben will und dann andere Alkoholiker gefundenes fressen sind.
    Wenn mein Ex-freund sich hilfe sucht, dann werde ich ihn vor solchen "Aasgeiern" schützen, wenn er sich nicht helfen lässt, dann nicht.
    Es gibt aber auch Menschen die bewusst fragen, weil sie, ( genau wie du hier ) hilfe brauchen. Weil sie das selbe Problem haben.

    Man muss selber rausfinden, was am Besten ist. Das wichtigste ist aber, dass man vor Freunden und Familie ehrlich ist.

    Ich weiß nicht wie viel er so trinkt. Es hieß immer " Iiiiiich rieche nach Alkohol??? Komisch, verstehe ich gar nicht!" *kopfkratz*
    Wir haben noch nie zusammen gewohnt, ich wollte es auch wegen seiner finanziellen Situation nie. Er hat sein Leben nach der Trennung mit der Ehefrau nicht richtig in den Griff bekommen. Hat ansich immer nur das gemacht, was ich gesagt habe.
    Seid wann er jetzt wieder trinkt, weiß ich ich nicht. Ich vermute aber, dass es seid ca einem jahr ist. Im November habe ich mich desswegen schon von ihm getrennt und seid Sonntag will ich nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ich kann einfach nicht mehr.
    Diese Lügen.... Selbstlügen, Selbstmitleid... ne, das kann ich nicht mehr ertragen. Es wiedert mich an!
    Seine Schwester hat eben angerufen und mir gesagt, was so los ist. Er sagt wohl immer nur, dass er mich vermisst. Er wieder jemanden in den Arm nehmen will. Angeblich war er wohl beim Arzt und bekommt eine Einweisung ins KH sobald da ein Platz frei ist. Ob er sich mittlerweile als Arbeitssuchend gemeldet hat, weiß sie selbst auch nicht. Aber trinken tut er wohl noch. Vor ihr zwar auch nicht, aber vor einem Bekannten hat er wohl gefragt, ob es ihn stören würde, wenn er Bier trinken würde. ( später hat er diesen dann wohl angerufen, und gesagt, er hätte das Bier nun weggeschüttet .... na wers glaubt )
    Die Schwester kann mich gut verstehen. Hat selbst den Streifen als Ehefrau hinter sich. Ihr Mann starb an der Sucht. Sie will ihn derzeit auch nicht sehen. Kann es auch nicht ertragen, aber sie telefonieren jeden 2ten Tag.
    Wie du siehst.... ich weiß herzlich wenig über sein Trinkverhalten. Ich habe zwar immer was gerochen, aber er gab es ja nie zu. Ich weiß nur, dass ich das jetzt schon zum 4ten mal mitmache, und das wird das letzte mal sein, dass ich es mitbekomme. Ich will das nicht mehr. Ich werde ihn im KH schon unterstützen denke ich, evtl Wäsche machen oder sogar neue Kleidung kaufen, aber nur, damit er was gescheites da hat.
    Nur..... wenn er jetzt in ein KH gehen wollen würde, dann könnte er es doch tun, oder nicht???? Also bei den Bekannten von meinen Vater ging das immer sofort! ( SHG, ich habe sie dann teilweise sogar gefahren )
    Weiß nicht, ob man ihn das alles glauben kann. Kann mir gut vorstellen, dass er das wieder nur erzählt. Anwaltstermin->verschlafen! Termin beim Psychologen-> verschlafen! Das wusste ich gar nicht, kam jetzt erst raus..... na super! Was soll nur aus ihm werden? So kann ihm wohl niemand helfen!

    Ich habe ein Merkmal, was zumindest für meine Familie ( Schwestern zutrifft )
    Wir sind alle in sozialen Berufen. Wir helfen anderen in ihrer Not.
    Ich für mich persönlich kann sagen, dass ich mehrere Personen in einer bin. Die eine Person ist Lustig die jeder mag, die Andere abweisend, die nächste Schüchtern. Nur auf der Arbeit bei den Kunden bin ich Konstant. Wenn man andere Personen über mich befragen würde, würde wohl sowas dabei rauskommen. A: "die ist voll ruhig" B:"Hä? Die ist total lustig" C:"Lustig? Die ist total komisch und Abweisend!" D:"Über wen redet ihr? Die ist total lieb, hilfsbereit und immer für einen da."
    Dessen bin ich mir durchaus bewusst, und auch da muss ich echt was ändern.
    Ausserdem kann ich zwar sehr gut für andere entscheiden, aber für mich Entscheidungen zu treffen, fällt mir absolut schwer! :?

    Es ist echt schlimm. Habe eben seiner Schwester eine SMS geschickt, sie meldet sich wenn sie zu Hause ist. Ich denke, dass ich dann einiges erfahre. ( habe eben auch bei ihm angerufen, aber wieder aufgelegt als er dran ging )
    Ich kann einfach nicht nur an mich denken. Habe in der Vergangenheit öffters mal diese Zeit ersehnt, und merke, dass mir was fehlt. Er fehlt mir. Mit er, meine ich aber, ihn ohne Alk... und ihn ohne Alk hatte ich aber schon lange nicht mehr.
    Ich habe ja nie alles mitbekommen. Aber heute morgen ist mir klar geworden, dass es schon lange so gehen muss. Immer wenn ich ihn angesprochen habe, tat er so erschüttert... Ich? Nein... im Zug war da so eine Gruppe und da wurde Bier verschüttet und so was.... so ein Schmarrn!!!
    Er war bei Zig Ärzten in letzter Zeit... Pah! Hätte er sich alles sparen können, er wusste doch wieso es ihm so schlecht geht. Er schwizt nachts sehr stark und ich dachte schon, er hätte Zuckerprobleme. Pah!!! Wie naiv! Er konnte sein Urin nicht mehr halten und ich dachte, er hat ein Kontinenzprobelm..... Hallo? War ich echt so bescheuert??? Ich bekomm langsam echt Hass.... Im Hinterkopf war immer der Alkohol, aber sein Wort galt mir mehr. Wie doof von mir!

    Ich habe mal sowas ähnliches gesehen.
    Da ging es um trockene Alkoholiker ( nicht lange trocken ) die glaubten, keine Alkoholiker zu sein. Denen wurde dann gesagt, dass sie es mit sich selber ausmachen sollten.
    Sie durften Alk kaufen wenn sie es wollten. Sie konnten ihn mit ins Zimmer nehmen, wenn sie es wollten. Sie durften trinken wenn sie es wollten. Es ging wohl über ein WE, also nicht die ganze Zeit so. Sollten aber am nächstem Tag ehrlich ( vor allem zu sich selber ) sein. Insgesammt waren es wohl 20 die das durften, und 15 oder so sind dem Alkohol unterlegen gewesen. Bzw... 15 haben ihn gekauft und 10 oder so, haben ihn auch getrunken.
    Was aus diesen 10 geworden ist, weiß ich nicht, ( fingen wohl wieder bei NUll an ) aber die anderen 5 waren stark beeindruckt und sahen sich vortan als Alkoholiker.

    Das ist bestimmt schon 3 Jahre her als ich das gesehen habe. Wo es war und wie es hieß... leider keine Ahnung.

    Tag 5

    Nachdem ich ihn ja am Dienstag kurz gesehen habe, frage ich mich, was er macht. Wie es ihm geht? Er meldet sich wirklich gar nicht, genau wie ich es ihm gesagt habe. Ich hätte nie gedacht, dass er es durchsteht. Der größte Schock dürfte jetzt wohl vorbei sein. Jetzt gibt es ansich nur 2 Möglichkeiten... entweder er hat es geschnallt, oder er trinkt seinen Kummer weg.
    Ich würde wirklich zu gerne wissen, was er treibt. Aber ich werde ihn nicht anrufen! Zumindest jetzt noch nicht. Irgendwann werde ich es müssen, da er noch mein Rad hat. ( Habe ihm Samstag noch ein "neues" gebrauchtes gekauft" )
    Ich für mich, konnte meine Gedanken "wegarbeiten". Vor dem WE habe ich etwas Angst, Feiertag und ich hab frei. Da können die Gedanken wild um sich greifen. Habe schon überlegt morgen mit der Kleinen ins Kino zu gehen und Sonntag auf den Flohmarkt.... oder irgendwas! Da kann man mal sehen, wie es mich selbst zerreist.
    Ich weiß nicht wirklich ob es gut ist, sich gar nicht mehr zu melden... oder ob ich mal leise anklopfen soll. Kann ich das denn schon ertragen??? Selbst wenn er nüchtern sein sollte, wird er ja traurig sein und mich ansprechen... kann ich das schon? Ich glaube nicht. Aber kann ich weiter einfach nichts tun? Ich weiß es nicht. Würde mich am liebsten freiwillig zum WE-Dienst melden... aber das bringt mir ja auch nichts. Ich muss da durch. Er muss da durch.
    Ich merke, wie ich meine Tochter verhätschel... das muss auch aufhören.
    Mensch.... ist das alles XYZ