Beiträge von HORATIO56

    Hallo Kevin,
    Ich habe mir heute alle Beiträge der anderen zu Deinem Problem durchgelesen. Die Teilnehmer haben alle recht. Wahrscheinlich hattest Du etwas mehr Verständnis erwartet. Ich sehe es ähnlich wie HansHa. Eine neue Beziehung aufzunehmen mit dem Gedanken: Wie bleibe ich gegenüber der Partnerin trocken, ist nicht ratsam. Denke in erster Linie an Dich was Du wirklich möchtest. Ich wünsche Dir ebenfalls viel Kraft und den Willen zur Trockenheit.
    L.G. Horatio56

    Hallo Kevin,
    hier ist wieder Horatio. Habe Deinen Beitrag von heute gelesen. Auf Deine Frage: "Ahnt sie es schon?" kann ich Dir aus eigener Erfahrung die Antwort geben. Sie ahnt es nicht nur, sie weiss es auch. Wahrscheinlich erkennt sie es an Deinem Verhalten. Wenn Du auf Nr. Sicher gehen möchtest, versuche vielleicht heute noch Kontakt mit ihr aufzunehmen und sage ihr die Wahrheit über Dich. Vorausgesetzt Du bist bereit dazu. Also ich wünsche Dir viel Mut und Glück dabei. Es wäre schön, wenn Du für Dich zu einem Ergebnis kommen würdest und dieses eventuell in diesem Forum mitteilen möchtest. :wink:

    L.G. v. Horatio

    Hallo Kevin74,Kann das bei Dir nachvollziehen. Als ich vor 8 Jahren meine jetzige Frau kennenlernte, habe ich auch nicht sofort gesagt, dass ich Alkoholiker bin. Sie kam selbst drauf. Wie??. Werde ich Dir schildern: Wir gingen zusammen auf ein Herbstfest in den Nachbarort. Wir blieben auch einem Stand stehen, an dem es auch Alkohol, etwas zu essen gab und auch alkoholfreie Getränke. Sie bestellte ein Krefelder, ich ein Mineralwasser. Als wir dann gehen wollten,hatte sie die Hälfte des Krefelders getrunken. Sie bot mir an mit den Worten: "Ich schaffe das Glas nicht mehr auszutrinken, trink Du es aus. Ich antwortete: Nein, ich mag kein Alkohol, da ich mir aus dem Zeug nichts mache.Lass es doch einfach stehen.". Sie akzeptierte es und wir gingen weiter über den Herbstbasar. Erst einige Wochen später fragte sie mich, warum ich keinen Alkohol trinke bzw. keinen anrührte. Sie hatte sich es zwar schon in dieser Richung gedacht, aber sie wollte es von mir selbst hören. Als ich ihr meine Geschichte erzählte, bekam ich von ihr eine grosse Anerkennung und wir haben regelmässig über dieses Thema gesprochen. Heute sind wir schon seit 5 Jahren glücklich verheiratet und wir akzeptieren und respektieren uns in unserem, manchmal merkwürdigen Verhalten für Aussenstehende, GEGENSEITIG. Vielleicht liest Du diesen Beitrag mehrmals und entwickelst Deine eigene Strategie, um a. trocken zu bleiben und b. auf diplomatische Art u. Weise Deine Krankheit für Dich selbst zu akzeptieren und Deiner Freundin zu erklären. Sollte sie kein Verständnis dafür haben, wäre zu überlegen, warum sie dieses nicht hat und ob die Beziehung weiter zu vertiefen sein soll. Alles Gute wünsche ich Dir für die nächsten 24 Stunden OHNE ALKOHOL LG. Horatio56

    Hallo Karsten, Hallo Ihr Forenteilnehmer,
    Habe mich lange Zeit nicht in diesem Forum gemeldet. Vielen Dank an Karsten, für die nette Nachfrage. Aber mir geht's gut. Habe am 14. Sept. meinen 10.Jahrestag der Alkoholabstinenz begangen. Ich habe mich dafür belohnt, indem ich mir einen neuen Computer zugelegt habe, da der alte nicht mehr so gut funktionierte. Ich kann auch jetzt ohne das meine Rechner abstürzt, etwas mehr in diesem Forum über mich mitteilen.
    Vielleicht wird sich der eine oder andere Fragen, wie ich bisher und auch weiterhin mit meiner langen Abstinenz umgehe. Sicher wissen vielleicht einige, die lange abstinent leben, wie sie mit ihren Verhaltensweisen umgehen können. Da es bei mir auch Alltagsprobleme gibt, versuche ich, nicht bei Problemen in meine alten gedanklichen Strickmuster zu verfallen. Ich habe, Gott sei Dank, einen regelmäßigen Kontakt zur wöchentlichen SHG, und auch die Gelegenheit, bei einer professionellen Suchtberatung regelmäßig eine Supervising durchzuführen. Diese Verhaltensweise bzw. kontinuierliche Hilfestellung weiss ich sehr zu schätzen und wird mir auch weiterhin für die Zukunft in meiner Abstinenz weiterhelfen. Ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, Alkohol zu mir zu nehmen, weil ich diese Substanz nicht mehr brauche.
    Werden jetzt diesen Beitrag beenden. Seid aber versichert, dass mein nächster Beitrag nicht lange auf sich warten lassen wird.
    Bis dahin wünsche ich allen Forenteilnehmer alles Gute.

    Hallo liebe Forenleser,
    Ich wurde schon viel gefragt, welche Strategie ich hinsichtlich der Abstinenzstabilisierung bevorzuge. Ehrlich gesagt gibt es weder ein Patentrezept noch eine Standardstrategie. Am Anfang meiner Abstinenz stand die SHG im Vordergrund, die heute in meinem Alltag bzw. Wochenablauf ein Teil meiner Strategie zum Selbstschutz geworden ist. Als ich mich entschieden hatte, trocken zu bleiben, lebte ich noch allein. Damit ich es auch mit meiner Abstinenz ernst meinte, entwickelt ich für mich einen Strukturablauf meines Alltags. Dieses half mir bis heute immer mehr meine Abstinenz zu festigen.
    Heute habe ich meine Alltagsstruktur sowie meinen Wochenablauf geringfügig geändert. Abgestimmt auf meine jetzige Ehefrau. Wir reden, wenn es mir schlecht geht; umgekehrt höre ich zu, wenn sie ihre Bedürfnisse realisieren möchte. Selbstverständlich teile ich ihr meine Bedürfnisse ebenfalls mit. Aus dem gemeinsamen Gespräch heraus ergibt sich eine Kompromisslösung mit der wir beide sehr zufrieden sind. Am Wochenend nutzen wir gemeinsam die Freizeit, aber jeder für sich geht zeitweise seinen Interessen nach. Wichtig ist für uns beide immer das Gespräch. Bei kleinen Unstimmigkeiten, die nie in einem Streit ausarten, respektieren wir gegenseitig die Meinung des anderen, obwohl jeder von uns zum Zeitpunkt der Diskussion eine andere Meinung vertritt. Wenn wir es wollen, werden die Meinungen am darauffolgenden Gruppenabend mit der Gruppe beredet. Danach nehmen wir uns einige Tag Zeit, über bestimmten Themen mit ungleicher Meinung nachzudenken und versuchen später in einem gemeinsamen Gespräch Kompromisse zu erarbeiten. Wichtig dabei ist, eine gewaltfreie Kommunikation einzuhalten. Dieses funktioniert bei uns immer. Selbst wenn es die banalen Alltagsschwierigkeiten sind. Bis dahin wünsche ich Euch alles Gute und viel Erfolg für Eure Abstinenzstabilität. :)

    Hallo liebe Forenteilnehmer,
    möchte mich mal wieder im Forum melden. In der Woche habe ich abends keine Lust meinen Rechner zu starten, da ich noch tagsüber berufstätig bin. Ich hoffe Ihr habt Verständnis dafür. Meine Woche ist sehr positiv verlaufen aber auch anstrengend. Mein Ehegattin hat eine OP hinter sich und kann den Haushalt nur bedingt schmeissen. Da ich aber längere Zeit vor meiner jetzigen Ehe allein gelebt habe, fällt mir die aktive Unterstützung im Haushalt nicht schwer. Ich unterstütze meine Frau sehr gerne und das es mir trotz meiner Suchtkrankheit leicht fällt sie im Haushalt zu unterstützen, bin ich sehr froh. Ich vergesse dabei aber mich selbst nicht. Meine Angehörigen haben sehr viel Verständnis, wenn ich für mich auch etwas tue, was mir gut tut. Hilfe im Gespräch bekomme ich auch jede Woche in meiner SHG. Dort stelle ich fest, dass einige abstinent lebende Suchtkranke noch am Anfang ihrer Abstinentsfindung stehen. Ihr werdet mir recht geben, dass Anfangs eine gewisse Abstinenzstruktur schwer zu finden ist. Aber ich habe es bis jetzt, Gott sei Dank geschafft, nicht mehr in mein damals gewohntes Strickmuster zurückzufallen. Es ist heute selbstverständlich für mich, meine neue Alltagsstruktur einer tägliche Selbstkontrolle zu unterziehen. Dabei hilft mir meine Ehegattin, die SHG und neuerdings auch dieses Forum. Ich würde mich freuen, welche Meinung Ihr habt und wie Eure Abstinenzarbeit aussieht. Bis dahin wünsche ich Euch alles Gute !
    Liebe Grüsse von horatio56. :D

    Hallo Vince,
    Es gehört sehr viel Mut, Deine Geschichte in einem Forum so ausführlich zu schildern. Damit hast Du für Dich bereits einen großen Schritt bezüglich Deiner Veränderungsabsichten getan. Weiterhin lese ich zwischen den Zeilen, dass Du bereits weitere Schritte ins Auge fast, aufgrund Deiner vergangenen Therapieerfahrung. Vielleicht denkst Du einmal darüber nach, den Schritt zu einer Suchtberatungsstelle in Deiner Nähe zu wagen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass die Beratungsgespräche nur zu Deiner Orientierung dienen, welche Wege Du aus Deiner Sucht und auch aus Deiner Depression führen könnten. Ich habe eine Stieftochter, die z. Zt. ebenfalls an Depressionen leidet. Ihre Mutter u. ich haben ihr unsere Begleitung angeboten, die sie auch annahmen. Dieses ist nun 6 Wochen her. Das Ergebnis ist: Meine Stieftochter besucht seit 4 Wochen eine Tagesklinik mit bereits kleinen Teilerfolgen. Vielleicht hilft Dir meine Schilderung weiter. Ich bin sicher, dass Du Dein Ziel erreichen wirst, indem Du Dir den Weg dahin mit kleinen Zielen absteckst. Entscheiden kannst Du nur für Dich allein. Also bis dahin viel Erfolg. Es grüsst Horatio56.

    Hallo Linde,Hallo Weißbär,
    Vielen Dank für Euren Willkommensgruss. Es tut gut in eine neue Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
    Gleichzeitig Dank für den Tipp von Linde. Werde gleich den Versuch starten. Nur ich kenne leider nicht die Vorgehensweise, das Geschriebene aus meinem Textprogramm in dieses Forum kopieren zu können.
    Sicherlich können auch alte Hasen, wie ich auch von etwas von anderen alten Hasen lernen und gegegebenfalls, wenn es passt, in meine Lebenstruktur mit einbinden. Bis bald liebe Freunde.
    Gruss von Horatio.

    Hier bin ich wieder. Ich hatte im 1. Teile mit meiner Bundeswehrzeit aufgehört. Wie bereits erwähnt, lernte ich dort das Saufen. Leider habe ich immer noch nicht wahrgenommen, dass die Alkoholsucht mich voll im Griff hatte. Nachdem ich meine Wehrzeit beendete heiratet ich 1979. Ich war 19 Jahre verheiratet. Aus dieser Ehe habe ich einen Sohn der jetzt 24 Jahre alt ist. 1998 wurde ich rechtskräftig geschieden. Ihr könnt Euch vorstellen, warum diese Ehe in die Brüche gegangen ist. Natürlich bedingt durch meine Sucht. Leider hat mein Sohn, damals war er 11 Jahre alt, alles mitbekommen. Auch meine Alkoholabhängigkeit. Im Jahr 2000 habe ich unter Druck meines Arbeitgebers eine Entgiftung in Angriff genommen. Nach der Entgiftung suchte ich eine Selbsthilfegruppe auf, die ich bis 2005 regelmäßig besuchte. 2005 habe ich erneut geheiratet. Ich bin heute mit meiner jetztigen Ehefrau sehr glücklich. 2006 habe ich mit Hilfe meiner jetzigen Ehefrau in unserer Gemeinde eine eigene Selbsthilfegruppe gegründet, die heute etabliert ist. Wir haben 12 Gruppenmitglieder, die sich 1x wöchentlich regelmäßig austauschen. Z. Zeit besuche ich eine Suchtkrankenhelferseminar, dass 2 Jahre dauert und wird im September diesen Jahres beendet sein. Ziel dieses Seminares ist der ehrenamtliche Suchtkrankenhelfer. Ich hoffe mit meiner Kurzgeschichte Euch einen Einblick gegeben zu haben und denke wir werden einige Erfahrungen austauschen, die ich noch nicht kenne.
    Vielen Dank an jeden Leser, der Interesse an meiner Kurzgeschichte gezeigt hat.

    Hallo Ella,
    Ich habe Deinen Beitrag heute gelesen. Auch die Antworten der anderen. Inhaltlich kann ich allen Antworten bzw. Hilfestellungen nur zustimmen.
    Das Problem bei allen Angehörigen ist die Hilflosigkeit aufgrund stark emotionaler Bindungen. In Deinem Falle ist es Deine Mutter, der Du mit all Deinen Kräften helfen willst. Leider kann ich mir vorstellen, dass Deine Kraft am Ende ist. Vielleicht hilft es Dir selbst, vor Ort eine Selbsthilfegruppe zu suchen, wenn vorhanden. Eine andere Variante wäre dieses Forum, bei dem Du Dich, ich sage es mal so "entlasten kannst." Auch wenn Deine Sorgen insbesondere Deine Ängste z. Zeit immer die gleichen sind. Ich würde mich in Deiner Situation in Form von schriftlicher Mitteilung bezügliche dieses Forums regelmäßig melden. Glaub mir, es wird sicherlich mit der Zeit Deinem Gefühlsleben helfen.
    Vielleicht bis bald mal. Bis dahin Tschüss. :)

    Bei mir war es mit der Sucht, wie bei vielen Suchtabhängigen, eine schleichende Angelegenheit. Ich machte Bekanntschaft mit dem Alkohol in meinem 15. Lebensjahr. Wie üblich, war der Gruppenzwang größer als die eigenen Vernunft. Ich wollte "Dazugehören". Anfangs bin mit den damaligen Kollegen, mit denen ich zusammen eine Berufsausbildung gemacht habe, regelmäßig am Wochende in die Disko gegangen. Selbstverständlich gehörte der Alkohol (anfangs edit Markenname editiert - edit , später das "Kühle Blonde", immer dazu. Ergo verselbstständigte sich mein Alkoholkonsum, damals in Maßen, ohne dass ich mir Gedanken gemacht habe. Meine Eltern hatten mich damals angemahnt, dass ich zuviel Bier trinken würde, habe aber nur immer "ja,ja" gesagt. Also mit dem Hintergedanken (lass mich damit in Ruhe, ihr seit ja doof).
    Mitte der 70iger Jahre wurde ich zur Bundeswehr eingezogen. Dort habe ich erst das exzessive "Saufen" -GELERNT-. Hier möchte ich erst einmal Pause machen. Bitte habt Verständnis dafür, da ich das bisher geschriebene bedingt durch unerwarteten Absturz meines Rechners, nicht noch einmal schreiben möchte. Seht dieses als 1 Teil meiner Kurzgeschichte. Ich werde auf Euch auf jeden Fall den 2., 3. usw. mitteilen. :D