Beiträge von Penta

    Hallo Hartmut,

    Zitat

    Mir war es nicht möglich rückwirkend alles bis zur Sucht detailliert zu beleuchten. Möglich jedoch war mir die Risikominimierung. Erst mit den Jahren schaute ich mal mehr oder weniger oberflächlich zurück. Dazu brauchte ich jedoch eine gewisse Stabilität.


    da bin ich voll und ganz bei dir.
    Irgendwelche theoretischen Analysen sind sicher sinnvoll, vielleicht auch nicht. Sie ersetzen aber keinesfalls die Risikominimierung.
    Erst mit der Zeit wurden sie bei mir Bestandteil meiner Risikominierung. Vorraussetzung ist jedoch die Abstinenz!
    Nicht wenige meiner anfänglichen "Theorien" erwiesen sich mit der Zeit als fehlerhaft, allein deshalb weil ich gedanklich noch ziemlich nah am Alkohol und an meinen alten Verhaltensweisen war.
    Als nasse Alkoholikerin empfand ich mich als unfehlbar. Ich musste erst (manchmal schmerzhaft) lernen, mich selbst mit meinem Denken kritisch zu hinterfragen.
    Mir ist heute wichtig, was der Unterschied zwischen Willensschwäche und Krankheit ist. Die Auseinandersetzung mit Themen wie diesen war es, die bei mir Veränderungen bewirkten.
    Ich kann Gelassenheit nicht trainieren wie Gewichtheben. Ich kann Glücklichsein nicht lernen wie Lesen. Ich kann mir aber über so "unwichtige" Sachen wie meine Eitelkeit Gedanken machen oder über die Demut, die ich früher albern fand.
    Und ich stellte für mich fest, womit ich mir schon sehr lange selbst im Wege stand.
    Hier gibt es die Formulierung der "nassen Gedanken". Ich finde das passt sehr gut, denn sie hörten nicht damit auf, dass ich mein letztes Glas wegstellte. Und selbst diese Feststellung hätte mich einige Monate nach meinem Trinkstopp ziemlich aus der Fassung gebracht, schlichtweg, weil mir das nicht bewusst war und ich es deshalb weit von mir wies.
    Viele Grüße, Penta

    Hallo Hartmut,

    dass ich mir über einige Dinge Gedanken mache, geht von mir aus, nicht von meinem Umfeld. Aber mein Umfeld tickt ähnlich wie ich.
    Ich habe verschiedene Themen. Darunter sind viele, die anderen auf den Keks gehen, sie nicht interessieren oder eben doch. Mit denen, die ähnliche Themen interessieren, wie mich, tausche ich mich darüber aus. Mit den Anderen nicht.
    Ich bewerte das nicht.
    Ich finde nicht besser, sich mit "Wortklaubereien" aufzuhalten oder schlechter, es eben nicht zu tun.
    Trocken bin ich. Ich weiß heute, dass ich es u. a. deshalb bin, weil ich mich hier in meiner Anfangszeit sehr intensiv mit "Wortklaubereien" und anderem theoretischen Kram auseinandergesetzt habe. Für mich begann meine Trockenheit in meinem Kopf.
    Das ist sehr sicher Geschmackssache. Niemand muss es mir nachmachen oder gar mitmachen.
    Gruß, Penta

    Lieber Karsten,


    Hallo,

    da mir mir bei solchen Sätzen übel wird, ziehe ich mich aus diesem Thema zurück.


    Karsten


    Ich schreibe seit fast acht Jahren in diesem Forum.
    Sehr lange war ich zahlendes Mitglied und ich denke auch ,ziemlich aktiv in deinem geschlossenen Bereich.
    Auch seit Jahren erlebe ich, wie seltsam du regelmäßig auf manche Beiträge reagierst.
    Ich gehe davon aus, dass du erneut nicht richtig zugehört (gelesen) hast. Aber das ist selbstverständlich nur meine Vermutung.

    Gerade WEIL ich meinetwegen hier bin, schrieb ich bis heute trotzdem weiter.

    Penta

    Liebe Sunshine,

    Zitat

    Penta schrieb:

    Mir fehlen die "neuen" Gedanken. Ich habe abgegrast, dass der Sucht nicht mit Logik beizukommen ist und ich habe für mich (!) erkannt, dass der Alkoholkonsum lediglich ein Symptom ist.

    Tja, das ist aber überall so, oder?
    Irgendwann hat man alles "abgegrast", ist übrigens in Realen Gruppen auch nicht anders, finde ich, zumindest nach meiner eigenen Erfahrung.
    Ich glaube nicht, das es der einzige Sinn einer SHG ist, ein Lieferant für "neue" Gedanken zu sein.
    Dann würden ja viele nicht mehr hingehen, denn irgendwann hat man echt jeden Gedanken schonmal gelesen oder gehört.
    Ich habe hier wohl mittlerweile einige Tausend Geschichten gelesen, und manche Gedankengänge auch schon x-mal gehört.
    VIel Neues kommt da für mich nun auch nicht mehr rüber.


    Ach da kann man auch mal das eine oder andere Buch in die Hand nehmen und stellt fest, dass schon vor vielen Jahren Leute ähnliches dachten, wie einige heute, es aber anders formulierten oder aus anderen Perspektiven betrachteten.
    Und auch wenn es vielleicht schwer nachzuvollziehen ist, gerade diese Bücher sprechen mich an, wie auch einige Berichte hier.
    Wenn ich von "neuen Erkenntnissen" schreibe, meine ich nicht, dass ich das Forum wie ein Lehrbuch lese und mich fortbilde, sondern ich lese hier regelmäßig und schreibe manchmal (wie ich auch schrieb), weil ich auf der Suche nach neuen Erkenntnissen in dem Sinne bin, dass sie mich ansprechen in dem, was ich bisher auch schon dachte, nur vielleicht nicht bis zum Ende oder anders herum.
    Und natürlich liegen da einige Geschichten oder Berichte eher in meinem Blick als andere. Genau wie ich mich im realen Leben mit einigen Menschen lieber unterhalte, als mit anderen.

    Zitat

    Wenn ich nur was "haben" will, sprich, hier was abgrasen will, dann finde ich das recht egoistisch und so funzen Gruppen auch nicht, denke ich.


    Für mich trifft das nicht zu.
    Ich schrieb hier:

    Zitat

    Darin sehe ich den vordringlichen Sinn meines Schreibens hier: Für mich Erkenntnisse zu erlangen.


    Soll heißen, in erster Linie bin ich für mich hier und schließt nicht aus, dass wenn ich anderen damit helfen kann, ich mich freue, ich mir aber auch dessen bewusst bin, dass nicht alles, was ich schreibe, etwas für jeden ist.

    Schönen Gruß, Penta

    Tach Hull,

    mir bringt es derzeit wenig, im Forum zu schreiben. Mir geht es vielleicht ähnlich wie dir.
    Mir fehlen die "neuen" Gedanken. Ich habe abgegrast, dass der Sucht nicht mit Logik beizukommen ist und ich habe für mich (!) erkannt, dass der Alkoholkonsum lediglich ein Symptom ist.
    Darin sehe ich den vordringlichen Sinn meines Schreibens hier: Für mich Erkenntnisse zu erlangen.
    Allerdings dauerte es bei mir einiges an Zeit, bis ich die für mich wichtigste Erkenntnis erlangte, nämlich dass ich wohl niemals alles wissen werde. Deshalb lese ich hier noch und schreibe manchmal.

    Zitat

    Wenn ich mir die meisten Themen ansehe, sind die darin beschriebenen Probleme, im Grunde auch nicht auf den Alkohol zurückzuführen.


    Genau.
    Denn der Alkoholkonsum ist auf andere Probleme zurückzuführen. Dort liegt mein Interesse.
    Für das Weglassen von Alkohol aus meinem Alltag brauche ich kein Forum oder ne SHG.
    Vielleicht ist das vermeintlich Anspruchslose anspruchsvoller als du derzeit wissen kannst, weil auch du vielleicht nicht alles weißt? Wer weiß?
    Grüße, Penta

    Liebe Yvonne,

    willkommen hier!

    Zunächst vorneweg: Ich bin nicht der Meinung, dass Alkoholiker nicht die Verantwortung für ihr Handeln tragen. Ich erlebe Alkoholiker, die sich für Alkoholiker und damit krank halten und durchaus die Verantwortung für ihr Tun übernehmen. Andererseits kenne ich Menschen, die sich für gesund halten und dennoch ziemlich schwer damit tun, Verantwortung zu übernehmen.
    Die Frage nach Alkoholismus als Krankheit ist für mich etwas Anderes, als die nach der Übernahme der Verantwortung für sein eigenes Tun.

    Die Ahndung von Straftaten führt in den seltendsten Fällen dazu, dass ein Opfer Genugtuung oder gar Heilung erfährt.
    Das ist vollkommen unabhängig davon, ob ein Täter Alkoholiker, also krank, oder nicht ist und deshalb ein ganz eigenes Problem.
    In den vergangenen Jahren wurde beim Opferschutz nachgebessert. Allerdings noch nicht genug, da gebe ich dir vollkommen Recht.

    Eine andere Frage ist, ob es im Interesse deines Wohlergehens jetzt Sinn macht, sich dieser allgemeinen Ungerechtigkeit zu widmen und große Kriege gegen gesellschaftliche Zustände zu führen oder ob du einen Weg findest, der dir ermöglicht, wieder einen unbeschwerten Alltag zu erleben.
    Ich halte sehr viel davon, eine Haltung zu haben. Wenn diese Haltung dann aber dazu führt, verbittert und zerknautscht vor Wut durch die Welt zu laufen, finde ich sie kontraproduktiv.

    Zitat

    Ich hab mir für nächste Woche ein*pikantes*Date angelacht mit einem alten Bekannten...das wird mir sicher helfen, mein Selbstbewusstsein wieder auf zu frischen und meine große Liebe endgültig ab zu haken.


    Viel Glück dafür!

    Grüße, Penta

    Hallo Thalia,

    ich freue mich für dich.
    Das Loslassen hat auch für mich ausschließlich mit mir zu tun. Es kann entlasten und gleichzeitig Freiräume schaffen und klärt für mich Verantwortlichkeiten.
    Es hat für mich nichts damit zu tun, gleichgültig zu werden oder gar Abschiede zu inszenieren.
    Loslassen ist für mich nicht gleichbedeutend mit Fallen-lassen oder Ver-lassen. Denn wohin es geht, bleibt beim Loslassen unbedeutend.
    Ich freue mich deshalb für dich, weil ich dich begleiten darf, seit du hier bist und damit deine Entwicklung erlebe. Ich hoffe, das bleibt noch sehr lange so.
    Ich denke, dass echte und konstruktive Verbindungen zwischen Menschen nur gelingen, wenn die Beteiligten das Loslassen beherrschen, denn es bleibt nicht aus, dass sich Menschen hin und wieder zu nahe kommen.
    Über die Jahre habe ich auch im Kontakt zu dir erfahren, wie Loslassen funktioniert, ohne zu kränken oder Kränkungen zu erfahren. Auch ich vertraue dir. Ich denke, Vertrauen ist eine, wenn nicht sogar die wichtigste Grundlage für das Loslassen.

    Auch ich danke dir für dein Hier-Sein,
    Penta

    Hallo Karsten und Hartmut,

    mir hat am meisten geholfen, gleich von Anfang an das "Alleinstellungsmerkmal" Quartalstrinkerin für mich abzulegen, obwohl ich rein von den Trinkmengen und Trinkzeiten durchaus als Quartalstrinkerin galt.
    Als ich hier vor längerer Zeit davon las, dass Quartalstrinker in Therapien anders "angefasst" werden, als andere Alkoholiker, war ich froh, nicht in einer solchen Therapieeinrichtung gewesen zu sein.
    Für mich war und ist ausschlaggebend, wohin meine Abhängigkeit führt, bleibe ich aktiv in ihr. Beim Ergebnis (Korsakow, Polyneuropathie, Leberzirrhose, Tod) kann ich nämlich keinen Unterschied mehr erkennen. Genauso wenig wie es Quartals-Alkoholiker gibt, gibt es ein Quartals-Korsakow.
    Letztlich ist es für mich nicht maßgeblich, in welchem Rhythmus oder in welchen Intervallen ich trank, sondern dass ich die Kontrolle immer mehr verlor und die Menge immer weiter stieg.
    Es durfte für mich keine Rolle spielen, dass ich zwischendurch immer noch recht manierlich meinen Job und andere Dinge erledigte. Obwohl sich meine Einschätzung dahingehend auch relativiert hat, denn heute, ohne die Saufphasen zwischendrin, klappt alles viel besser.
    Ich halte von diesen Einteilungen sehr wenig. Sie beschreiben lediglich einen Trink-Typ. Damit, dass ich Alkoholikerin bin, hat das nichts zu tun.

    Grüße, Penta

    Hallo Hull,

    Zitat

    du scheinst immer einen gewissen Alkoholpegel gehalten und einigermaßen kontrollierte Verhaltensweisen an den Tag geleget zu haben; dies war bei mir nie der Fall (Quartalstrinker)


    Ich war Quartalstrinkerin, die zwischen den Saufphasen einigermaßen kontrolliert funktioniert hat.
    Wenn ich erst angefangen hatte zu trinken, wusste ich oft erst am nächsten Tag wieviel es war, wenn ich die leeren Flaschen zählte.
    Lange Zeit konnte ich die Saufzeiten und manchmal die Menge kontrollieren.
    Das gelang zum Schluss immer seltener. Diese Veränderung nahm ich wahr.

    Zitat

    Ich habe hier auch von ein paar Personen gelesen, dass sie nur noch die Wahl hätten, zu sterben oder zu saufen. Ähnlich habe ich es für mich festgelegt und dadurch kommt die Gewissheit, nie wieder zu trinken.


    Eben weil ich gemerkt habe, wie sich mein Trinken veränderte, weiß ich heute (Alkoholabhängigkeit), wohin die Reise geht.
    Ich sage nicht, dass ich nie wieder saufe, sondern ich weiß, dass ich daran krepieren werde, sollte ich es tun. Daran gibt es für mich keinen Zweifel, weil ich Alkoholikerin bin.

    Gruß, Penta

    Hallo Hull,

    Zitat

    folglich stelle ich mir die Frage, weshalb diese "Einsicht" nun irgendetwas beeinflussen soll, wenn sie a) stets vorhanden war und b) keinen Wert hatte und hat.

    a) Bei mir war die Einsicht nicht stets vorhanden
    b) Sie ist für mich nicht wertfrei.

    Zitat

    Ich sehe einen nassen Alkoholiker als charakterschwach an, wenn er unzufrieden ist, aber nichts ändert.

    Charakterschwache Alkoholiker, charakterschwache Menschen sind für mich Wortschöpfungen aus dem Bereich der Tautologie.

    Ich gehe davon aus, dass du lange vor deinem Alkoholausstieg ein zufriedener nasser Alkoholiker warst. Das unterscheidet sich in der Tat sehr von meinen Erfahrungen.
    Ich war erst ab da eine zufriedene Alkoholikerin, als ich aufgehört hatte zu saufen.
    Aber ich war lange zufrieden, als ich soff, ohne mich als Alkoholikerin zu sehen und/oder eine gewesen zu sein.
    Ich trank, weil ich ohne den Stoff unzufrieden war, wie andere Alkoholkonsumenten auch.
    Ich kenne viele Menschen, die nicht auf ihr Glas Wein oder zwei oder drei verzichten wollen und damit sehr zufrieden sind. Ob sie Alkoholiker sind, weiß ich nicht.

    Irgendwann stellte sich bei mir aber mit und wegen des Rausches, den ich regelmäßig und unkontrolliert erlebte, Unzufriedenheit ein.
    Dass ab da für meine Unzufriedenheit zusätzlich zu allem Anderen nun auch mein Alkoholismus ursächlich war, wurde mir erst kurz vor meinem Ausstieg bewusst.
    Ich trank nicht von Anfang an abhängig. Der Übergang vom Gläschen Wein hin zu zwei und mehr Flaschen abends vollzog sich bei mir schleichend und dauerte einige Jahre.
    Das Bier, der Wein waren mit den Jahren zu meinem Antidepressivum geworden. Dass sie selbst inzwischen mein „Problem“ waren, war mir nicht bewusst. Charakterschwäche? Gern auch Dummheit oder Naivität.
    Und da bin ich bei dem, was Thalia schon schrieb. Ich wollte meine Trinkerei ab dem Zeitpunkt aufgeben, als ich sie wegen ihres Suchtcharakters („Alkoholikerin“) und der damit einhergehenden Auswirkungen (Kontrollverlust...) als Ursache für meine Unzufriedenheit ausgemacht hatte.
    Oder andersherum: Ich hätte keinen Anlass gehabt, aufzuhören Alkohol zu trinken, wäre ich keine Alkoholikerin, sprich: wäre ich mit meinem Alkoholkonsum und dessen Folgen zufrieden gewesen.


    Grüße Penta

    Hallo Kamarasow,

    Zitat

    Die Unkenntnis über die Krankheit ist groß.
    [...]
    Mein Sohn weiß nur, dass ich nichts mehr trinke. Der Begriff Alkoholiker fiel ihm gegenüber, denke ich, nicht. Es ist derzeit kein Thema zwischen Vater und Sohn.

    Warum sorgst du nicht dafür, dass die Unkenntnis über die Krankheit geringer wird?
    Zumindest bei deiner Familie und erst recht gegenüber deinem Sohn.
    Von Krankheiten, die niemanden in meinem Umfeld betreffen, habe ich auch wenig Ahnung.

    Das kleine Wort "Alkoholiker" hatte bei mir oft eine sehr große Wirkung. Zumindest sorgte es dafür, einige meiner Handlungen zu erklären.

    Für mich ist gerade diese Offenheit im nahen Umfeld ein wesentlicher Bestandteil meiner Risikominimierung.
    Bis heute finden bei mir keine Feiern statt, auf denen es Alkohol gibt. Feiern, die mir von vornherein zu alklastig erscheinen, finden nach wie vor ohne mich statt, auch sogenannte Familienfeiern. Unverständnis dafür ernte ich nicht und als Einsiedlerin lebe ich deshalb immer noch nicht.
    Es ist bei mir eher so, dass ich, seit ich keinen Alkohol mehr trinke, mein Einsiedler-Dasein aufgeben konnte.

    Viele Grüße,
    Penta

    Hallo Karsten,

    ich setzte auf alkoholfreie Begleiter.
    Sehr unterstützend waren meine Kinder dabei. Sie wussten von meinem Vorhaben, trocken leben zu wollen und hätten jede kleine Abweichung sofort wahrgenommen. Sie waren nicht meine Aufpasser, aber ich fühlte mich in ihrer Begleitung sicher.
    So waren irgendwelche Aktivitäten, die typisch alklastig sind, von vornherein ausgeschlossen.
    Mein nächster Urlaub ist eine Rundreise, bei der an einem Tag auch eine Alkoholbrennerei besichtigt wird. Das hätte zu Beginn meiner Trockenheit nicht stattgefunden. Ich war mir sehr unsicher, was meine Trockenheit anging.
    Heute bin ich durchaus gespannt auf die Gebäude dort und die Technik. Das Produkt interessiert mich nicht.
    Außerdem reise ich nach wie vor in alkoholfreier Begleitung, ein sehr angenehmes Überbleibsel meiner anfänglichen Risikominimierung.

    Grüße, Penta

    Hallo Mario B.,

    ich finde interessant, dass du die Grundbausteine nach wie vor so interpretierst, dass sie dich einschränken und ich habe meine Zweifel, ob ich unter dieser Voraussetzung jemals trocken geblieben wäre.

    Zitat

    Die soziale Isoliertheit quält mich in der Tat.


    Dann tu etwas dagegen!

    ... bevor Alkohol als sozialer Schmierstoff wieder eine Alternative wird.

    Geh raus und bewege dich. Lerne Menschen kennen, die anders sind, als das, was du bisher erlebt hast.
    In Büchern zum Alkoholismus wirst du eher wenig soziale Kontakte knüpfen können.
    Soweit ich die Grundbausteine in Erinnerung habe, gibt es dort einen Punkt zu einem sozialen Umfeld. Wie sieht es da bei dir aus? Was tust du konkret dafür?
    Der große Umbruch fand bei mir was das betrifft nie statt.
    Es waren die kleinen Dinge des Alltags, der Tee zwischendurch mit Kollegen, die mich früher nie interessierten, die Begegnung beim Radfahren irgendwo in einem Nationalpark auf dem Rastplatz, der Urlaub ganz allein...

    Du hast es ganz korrekt geschrieben: Nur nicht trinken wird nicht reichen.

    Grüße, Penta

    Hallo Carl Friedrich,

    Zitat

    Das ähnelt der Diskussion, ob das berühmte Glas halb voll oder halb leer ist.


    stimmt. Es war blödsinnig formuliert.
    Es hätte besser heißen sollen:
    Als nasse Alkoholikerin empfand ich dieselbe Risikominimierung als worst case, die ich heute nicht wieder hergeben mag.
    Danke für den Einwand.

    Schönen Gruß, Penta

    Sehr geehrter Tomc,

    Zitat

    Warum wird denn immer das worst case Szenario bemüht? Soll man nicht positiv denken? Verstehe ich nicht.


    Positiv denken im optimalen Sinne bedeutet nicht, die Augen vor der Realität zu verschließen.
    Deinem Suchtgedächtnis wird es egal sein, wenn es anspringt.
    DIR sollte nicht egal sein, das Anspringen des Suchtgedächtnisses möglichst zu vermeiden.
    Was ist daran Worst Case?
    Was ist daran NICHT positiv?

    Feundliche Grüße, Penta[/i]

    Zitat von Tomc


    Ich bleibe jetzt auch hier im Forum angemeldet, so das auch meine Frau, wenn sie möchte, meine Einträge lesen kann. Für mich wieder ein ganz schöner Schritt in Richtung Offenheit. Fällt mir nicht leicht.

    Hallo Tomc,

    Worin siehst du den Nutzen für deine Frau, wenn sie hier mitliest?
    Das, was hier bisher von dir steht, kannst du ihr nicht persönlich sagen? :shock:

    Penta

    Hallo Berta,

    herzlichen Glückwunsch zu zehn trockenen Jahren!
    Auch ich hatte viele Jahre mit Depressionen zu tun.

    Zitat

    Ein Freund meines Mannes, der praktischer Arzt ist, meinte einmal zu mir, er verstehe nicht, weshalb ich Antidepressiva nehme. Er habe mich noch nie depressiv gesehen Mit den Augen rollen
    Hat mich schockiert, wieviel Unwissen über eine so häufige Krankheit selbst bei einem Mediziner herrscht.


    Ich kenne einige Psychologen, die ganz offensichtlich nicht so viel Ahnung von Depressionen haben. Dass sie inzwischen recht gut therapierbar sind, scheint nicht nur Patienten, sondern tatsächlich auch Psychologen unbekannt zu sein.

    Zitat

    Sich mit sich beschäftigen - nicht durch Aktivitäten ablenken lassen!


    Das half auch mir.
    Ich wünsche dir und deiner Katze alles Gute!
    Schreib weiter deine Briefe. Tu es für dich.

    Viele Grüße,
    Penta