• Hallo zusammen,

    nun angelehnt an vielen Post aus dem Forum kommt immer wieder mal bei Quartalstrinker ein Querdenken auf, was das eingestehen Alkoholiker zu sein betrifft oder gar Alkoholismus nicht als Krankheit anerkennen wollen oder können.

    An was liegt das? Was macht es so schwer es zu akzeptieren?

    Ist es die Zeitspanne zwischen der Suff und Trocken-Phase die es schwer macht ?

    Würde mich mal freuen es aus der Sicht von Quartal Trinker (Quartal Alkoholiker ;) ) zu lesen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Karsten und Hartmut,

    mir hat am meisten geholfen, gleich von Anfang an das "Alleinstellungsmerkmal" Quartalstrinkerin für mich abzulegen, obwohl ich rein von den Trinkmengen und Trinkzeiten durchaus als Quartalstrinkerin galt.
    Als ich hier vor längerer Zeit davon las, dass Quartalstrinker in Therapien anders "angefasst" werden, als andere Alkoholiker, war ich froh, nicht in einer solchen Therapieeinrichtung gewesen zu sein.
    Für mich war und ist ausschlaggebend, wohin meine Abhängigkeit führt, bleibe ich aktiv in ihr. Beim Ergebnis (Korsakow, Polyneuropathie, Leberzirrhose, Tod) kann ich nämlich keinen Unterschied mehr erkennen. Genauso wenig wie es Quartals-Alkoholiker gibt, gibt es ein Quartals-Korsakow.
    Letztlich ist es für mich nicht maßgeblich, in welchem Rhythmus oder in welchen Intervallen ich trank, sondern dass ich die Kontrolle immer mehr verlor und die Menge immer weiter stieg.
    Es durfte für mich keine Rolle spielen, dass ich zwischendurch immer noch recht manierlich meinen Job und andere Dinge erledigte. Obwohl sich meine Einschätzung dahingehend auch relativiert hat, denn heute, ohne die Saufphasen zwischendrin, klappt alles viel besser.
    Ich halte von diesen Einteilungen sehr wenig. Sie beschreiben lediglich einen Trink-Typ. Damit, dass ich Alkoholikerin bin, hat das nichts zu tun.

    Grüße, Penta

  • Mir scheint, dass sich die Frage nur bedingt an den Beiträgen der letzten beiden Tage orientiert, da - zumindest im Thema - "Was bringt es, Alkoholiker zu sein?" niemand abstreitet, Alkoholiker zu sein.

    Zum Quartalstrinken (amtlicher Begriff; besser wäre vielleicht der von dir vorgeschlagene "Quartalsalkoholiker") kann ich nur die Erlebnisse meiner letzten 10 - 20 Jahre heranziehen. Es gab Hochphasen - meist im Sommer - in denen ich Freitag, Samstag und Sonntag sturzbesoffen war. Dann gab es Phasen, in denen es sozusagen ausreichte, alle paar Wochen einen Vollsuff einzustreuen. Zum Ende meiner "Karriere" wurden die Phasen der Nüchternheit immer länger, das Besäufnis dazwischen wurde allerdings immer extremer, so dass auch manche Handlungen strafrechtlich verfolgt wurden, Freundschaften kaputt gingen und sich nur noch die Frage stellte, wann es soweit ist, dass das Leben in einem höheren Maße verbaut ist.

    Ein Spiegeltrinken oder das Trinken alleine, unter der Woche o.ä. kannte ich nicht. Auch körperliche Entzugserscheinungen beschränkten sich auf Gliederschmerzen am Montag oder leichtes Zittern. Diese körperlichen Symptome reichten mir allerdings schon vollkommen aus, da die Freiheit, die ich immer suchte, durch die unerwünschten Effekte des Alkohols immer mehr belastet wurde.

    Eine Therapie oder bei einer SHG habe ich nie mitgemacht.

    Grüße

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