[quote='Rainer']
ich habe mein Leben oben geschildert ( ich weiß, es ist ein langer Beitrag ), in der Hoffnung, jemand könnte die Ursache für mein Trinken finden. Die habe ich nämlich leider noch nicht gefunden, kann sie also auch nicht "bekämpfen".
Hallo Rainer,
also erst einmal finde ich es super wie du an dir arbeitest, ich verfolge deine Beiträge schon einige Zeit.
Die Ursache für dein Trinken kann ich dir auch nicht sagen. Ich kann nur einige paralellen ziehen.
Ich weiß bis heute noch nicht Hundert Prozentig den genauen Grund und wie schon Karsten sagt ist es irgendwann auch zweit rangig, denn ohne geht es mir Heute viel besser.
Ich kann nur sagen meine Kindheit war auch nicht schlecht. Ein paar "Schatten" habe ich aber schon in der Terapie aufgedeckt, die mich sicher auch geprägt haben.
Es geht da auch um meine Mutter, aber eigentlich um die Familie meiner Mutter, die wiederum meine Mutter geprägt haben und ich es dann in meiner Erziehung abbekommen habe.
Mein Opa war auch Alkoholiker, meine Mutter und meine Oma haben sehr darunter gelitten.
Ja und so ist er letztes Jahr dann auch im Altersheim mit 80 !!! Jahren verstorben.
Ich hab Ihn noch gesehen, er ist vor dem Kühlschrank gestürzt, als er sich warscheinlich nachschub holen wollte!
Aber ich glaube den Grund fürs Trinken findest du nicht in deiner Erziehung, sondern eher in deiner Art und Weise wie du Probleme anpackst und verarbeitest (oder auch nicht).
Es ist die Summe vieler Faktoren in deinem Leben, die dich in deinem Verhalten prägen.
Ich komme aus der Gastronomie, bin gelernter Koch und habe viele Jahre im Catering gearbeitet. Außerdem habe ich körperliche beschwerden, die oft mit großen Schmerzen verbunden sind (Fibrimyalgie).
Aber das haben andere auch und sind trotzdem keine Alkoholiker geworden! 
Wie ich schon sagte ist die Art und Weise wie du mit dir selbst umgehst.
Ich habe mich immer bis ins letzte gefordert, dann kam die Belohnung, das "Feierabend Bier".
Außerdem habe ich meine Schmerzen täglich mit Alkohol betäubt, damit ich einschlafen konnte.
Ich habe auch andere Sachen teilweise weggetrunken und ich habe getrunken um "dazu zu gehören".
Ich habe getrunken um das "Licht" auszumachen, ich meine die innere Unruhe zu beenden (sei es positive oder negative Anspannung).
Um meine Ruhe zu haben.
Um zu feiern.
Um es mir zu geben. Aus Langeweile,..........
Meist aber war es Belohnung, denn soweit war mir das auch klar, dass Alk. nicht meine Probleme lösen kann.
Der Zusammenbruch kam dann vor ein paar Jahren (bis dahin meinte ich mein Leben noch gut im Griff zu haben, alles war in bester Ordnung), der Auslöser war eine große Enttäuschung in meinem Leben mit der ich nicht fertig geworden bin!
Ab diesem Zeitpunkt war es wie als ob ich mich hab fallen lassen.
Ich Trank dann nur noch, immer und zu jeder Zeit.
Hab meinen Stoff versteckt und bin Meister im lügen und ausreden -erfinden geworden (ich war echt gut, glaub es mir, -keine ungereimtheiten!).
Dann ging es echt körperlich bergab!
Dieses hast du ja so weit ich das bis jetzt mitbekommen habe Gott sei dank nicht mehr mitmachen müssen!
In der Früh erst mal Ko..., dann schnell 2 Bier, in die Arbeit, bis zur Pause hat es gerade so gereicht, Mittag, .......... was soll ich sagen, das mit dem "Feierabend Bier war ein mal!
Ich konnte ohne meinem Level gar nicht mehr funktionieren!!!
Sei froh wenn es bei dir anders war und du die Kurve noch vorher bekommen hast! 
Du hast auch ein turbulentes Leben geführt, mit viel Energieaufwand,
vielen Neuanfängen, und es gibt noch mehr, was ich aus deinem Bericht rauslese, aber das kannst du besser wissen.
Wie du mit einigen Situationen umgegangen bist hast du ja beschrieben, aber ist das nicht die Antwort auf deine Frage?
Was wolltest du mit dem Alkohol erreichen?
Entspannung, Erholung, Belohnung,.....?
Wie bist du damit Umgegangen, mit deinen Gefühlen,.....
Das sind die Fragen die du dir stellen mußt, dann findest du vieleicht auch deine passende Antwort zu deiner Frage.
Lieben Gruß
Hubert.