Beiträge von Jessie1983

    Zitat von sterntaler66

    Ach, ich weiß schon, dass der nächste Absturz kommt. Es ist nur ne Frage der Zeit.
    Liebe Grüße
    sterntaler66

    Hey Sterntaler, Wenn Du das weißt, weshalb machst Du es dann weiterhin mit ? Das, was Du in einem anderen Thread über Deine Ex-Männer schreibst, spricht ja eigentlich Bände und Ich und sicher auch jeder andere hier, würde Dir in erster Linie raten, Dir einen Therapeuten zu suchen, um Deine Abhängigkeit von "solchen" Männern behandeln zu lassen.

    Zitat von Janine3


    Mir genügt meine eigene Familie nicht, ich bin immer noch auf der Suche nach dem glücklich sein obwohl ich doch eigentlich alles habe :(
    Ich möchte nichts verändern, aber ich möchte jeden Tag geniessen können und einfach glücklich sein.
    Warum ist das so schwierig?

    Liebe Janine,

    mir geht es da genauso wie Dir. Auch ich hab eigentlich alles, was ich mit gewünscht habe. Einen tollen Mann, eine süße Tochter, eine eigene, gut funktionierende Familie ohne irgendwelche Suchtprobleme. Und doch geht es auch mir so, das ich nicht glücklich bin. Ich bin ein ziemlich unzufriedener Mensch und nur selten "glücklich". Wobei man da erstmal definieren müsste, was GLÜCK genau ist (?!?)
    Man möchte am liebsten jeden Tag gut gelaunt aufwachen und zufrieden mit sich und der Welt sein. Ich glaube, das hat niemand. Jeder hätte das gern aber niemand hat das so.
    Ein Therapeut hat mir mal den Tipp gegeben das ich mir Bohnen in die Hosentasche stecken soll. Immer, wenn mich etwas glücklich macht, egal wie "klein" die Sache auch ist, soll ich eine Bohne nehmen und sie in die andere Hosentasche stecken. Abends soll man dann nachsehen, wie viele kleine Momente dich an diesem Tag glücklich gemacht haben. Einfach, damit man mal auf der Hand hat, was an diesem Tag gut war.
    Probiers mal !

    LG Jessie

    Zitat von hopehope

    Warum kann man nicht hingehen und sagen: So, Sie sind jetzt dreimal zur Entgiftung gewesen. Das fruchtet nicht. Sie kommen zum Zwangsentzug für paar Wochen. Nein, statt dessen werden die Süchtigen wieder laufen gelassen, um in ein paar Wochen wieder zur Entgiftung aufgenommen zu werden.
    LG, hopehope

    Weil jeder Mensch so leben kann, wie er möchte ! Wenn Dein Mann nicht trocken werden will (was ja so aussieht), würde ihm auch eine "Zwangstherapie" nicht helfen. Das würde wohl so gut wie keinem Alkoholiker helfen wenn es erzwungen wäre. Der erste Schritt danach wäre zum Supermarkt um sich die nächste Flasche in den Kopf zu hauen....

    Tja Login, niemand kann Dir sagen ob es jemals "Klick" machen wird. Es gibt genug Fälle in denen der Alkoholiker weitergetrunken hat und letz endlich auch daran zu Grunde gegangen ist. Auch mein Tipp ist : Distanziere Dich gefühlsmässig, such Dir eine "reale" Gruppe zum Austauschen und lebe DEIN Leben denn das hast Du ganz alleine in der Hand. Das Deiner Mutter leider nicht und wenn das ihr Weg ist, hast Du nur die Wahl dabei zuzusehen, wie sie restlos untergeht oder Du kümmerst Dich um Dich und lässt ihr Problem bei ihr.
    Einfacher gesagt als getan, ich weiß ! Mehr Möglichkeiten gibt es leider nicht, solange sie nicht von alleine wach wird.
    Alles Gute Dir !

    Das kann ich so unterschreiben :D
    Als ich noch nicht schwanger war, wir aber trotzdem mal so über das Thema Geburt an sich sprachen, war für mich klar, das mein Mann niemals bei der Geburt dabei sein wird. Aus Deinen oben genannten Gründen. Was ist, wenn ich ausflippe ? Das ganze KH zusammenbrülle ? Mal ganz zu schweigen davon, das so ne Geburt nicht unbedingt "ansehnlich" ist....
    Als es dann 2008 soweit war und die Geburt eingeleitet werden musste, war mir unbehaglich zumute. Ich hatte das "Glück" (ha, ha) das die Geburt 17 Std. lang dauerte und bei so viel Zeit gewöhnt man sich auch dran, das der Partner neben einem sitzt und weiß es im Laufe der Zeit zu schätzen. Rückblickend war das - für ihn - sicher ne Hammernummer. Die Unmengen an Blut, die Kleine musste letz endlich auch noch mit der Zange geholt werden und und und. War alles nicht so schön ! Er hat es aber nie bereut, das er dabei war - und ich auch nicht. So unangenehm das am Anfang alles ist, so leichter wird es Dir mit der Zeit fallen, wenn jemand an Deiner Seite ist, Dir bei steht und Dir damit etwas hilft.
    Toi, toi, toi für Deine Geburt. Wird alles gut gehen :)

    Ich kann meiner Vorrednerin da nur recht geben.
    Was bewegt Dich dazu, den Kontakt wieder aufnehmen zu wollen ? Nur, weil es passieren könnte das er stirbt und Du den Kontakt zu ihm gemieden hast ? Oder vermisst Du IHN, als Vater ?
    Die Geschichten, die Du erzählst, sind übel. Ich weiß nicht ob ich zu so jemanden den Kontakt suchen würde. "Gesund" ist das bestimmt nicht.
    Ich denke es ist eine gute Idee mal zu einem Psychologen zu gehen. Allein um das mal loszuwerden und eine neutrale Meinung zu dem Thema zu hören.
    Was Deine Mutter betrifft .... wir leben in Deutschland und hier gibt es einige Möglichkeiten. Wenn sie eine teure Wohnung nicht finanzieren kann, muss sie eben eine günstigere suchen. Wärst Du jetzt schon verheiratet, hättest ein Kind und würdest mit Deiner Familie zusammen leben, müsste sie auch für sich alleine zurecht kommen und Du würdest DEIN LEBEN leben, denn das ist nunmal der Lauf der Dinge und nicht, ewig unglücklich zuhause zu bleiben weil es zu anstrengend ist, neue & bessere Wege zu finden.
    LG Jessie

    Hallo Ballerina,
    auch ich verstehe Deine Sorgen. Irgendwie sitzen wir hier ja alle im selben Boot :( .
    Ich zog mit 17 von Zuhause aus und das war die beste Entscheidung meines Lebens. Selbst heute, 11 Jahre später, bin ich immernoch froh, das damals getan zu haben. Es ging so nicht mehr weiter, ich war ein psychisches Wrack, hatte einen Selbstmordversuch hinter mir, bis ich endlich aufwachte und den Weg erkannte, aus der Psychohölle meiner Mutter zu entkommen. Dadurch brach damals kurzzeitig der Kontakt ab, bis ich für irgendwelche Unterlagen eine Unterschrift von ihr brauchte (ich war ja noch keine 18). Dadurch "näherten" wir uns wieder an, was ne zeit lang gut ging. Ich wusste ja, das ich nun in "Sicherheit" bin - in meinen eigenen 4 Wänden. Wenn sie Abends anrief, ging ich einfach nicht ans Telefon und wenn sie vor der Tür stand, öffnete ich nicht, wenn ich sie nicht sehen wollte. Das war ein traumhaftes Gefühl weil ich es jahrelang gewohnt war, ihr nicht aus dem Weg gehen zu können. Als ich noch daheim wohnte und sie mal wieder besoffen war, gab es kein entrinnen. Wenn sie diskutieren wollte, wollte sie diskutieren. Da brachte es auch nichts, sich im Bad einzuschließen oder im Kinderzimmer zu verkriechen. Sie kam sowieso hinterher und laberte einen stinkbesoffen voll. Man, was eine Zeit.... Mal ganz zu schweigen von ihren "Psychospielchen", die sie sonst so drauf hatte....
    Als ich 2008 meine Tochter bekam, dachte ich kurzzeitig, sie würde sich ändern. Einen Sinn im Leben sehen, eine Therapie machen.... Pustekuchen ! All die Jahre hatten wir ein völlig gestörtes Verhältnis zueinander. Wenn man meine Mutter reden hörte was sie bei Dritten über unsere Beziehung zueinander loslässt, dachte man, die Frau hat sie nicht mehr alle. Wir 2 hätten ne Bomben Beziehung zueinander, wie beste Freundinnen, reden über alles etc. Als ich dann- ohne sie - im Ausland heiratete, bröckelte ihre Fassade etwas denn für die Leute, denen sie unser tolles Verhältnis nahelegte, war es nicht nachvollziehbar, das sie - als meine "beste" Freundin *lol* - nicht bei der eigenen Hochzeit der Tochter anwesend war. Das hielt sie mir also noch Jahre später vor.
    Ende 2008 zogen wir dann weg aus meiner Heimatstadt. 200 km weg von meiner Mutter und das war wohl auch eine super Entscheidung. Seit 2009 hab ich keinen Kontakt mehr zu ihr. Mal sporadisch, wenn sie mich oder meinen Mann mit bitterbösen Mails bombadiert aber ansonsten ist da Funktstille und ich bin froh drum. Auch wenn das nun alles positiv klingt und im Grunde auch positiv ist, kämpfe ich trotzdem fast Tag täglich mit mir und meinen Selbstvorwürfen. Ich muß mich um sie kümmern, sie hat ja niemanden mehr, was bin ich für eine eiskalte Tochter, was soll ich tun, wenn ihr was passiert etc. Ich denk das ist "normal" in dieser Lage. Ich habe über Jahre eingetrichtert bekommen, das ich für sie da sein muss, ihre Launen ertragen muss, ihre "Krankheit" hinnehmen muss.....
    Aber im Großen & Ganzen geht es mir viel, viel besser ohne sie. Und diese "üblen schwarzen Tage" mit Selbstvorwürfen werde ich auch in Angriff nehmen. Bald geht meine Tochter in den KiGa. Dann habe ich die nötige Zeit & Ruhe, um meine verkorkste Kindheit aufzuarbeiten.
    Dir wünsch ich jedenfalls alles Gute !

    LG Jessie

    Oh ja, ich denke sehr viel, sicherlich viel zu viel, an den Tod. Das kommt wohl daher, das mein Vater ganz plötzlich schon mit Anfang 30 an Krebs starb. Das Thema "Tod" erreichte mich also noch im Grundschulalter und seither hatte ich Angst vorm Leben an sich. Heute ist das noch genauso ausgeprägt. Wenn mir jemand erzählt, er will beispielsweise in 3 Jahren ein Haus bauen, in 5 Jahren Kinder bekommen oder in 6 Jahren verreisen, muss ich schmunzeln und denken "na hoffentlich schaffste das auch so, wie Du Dir das ausmalst". Ich find so Leute SCHRECKLICH ! Träume zu haben und zu erfüllen, gut und schön aber denkt NIE jemand daran was ist, wenn das nicht erreicht werden kann ? Warum geht jeder Felsenfest davon aus, noch Jahrzehnte lang zu leben ? Keine Ahnung, da bin ich wohl völlig anders denkend....ICH würde somit auch NIEMALS ein Haus kaufen bzw. bauen. Wär mir viel zu unsicher. Kann irgendwer die nächsten 30 Jahre überblicken, bis das Ding abbezahlt ist ?
    Heute erst wieder sah ich die Todesanzeigen in unserer Zeitung. Da standen dann die Anzeigen für die über 90 jährigen Verstorbenen genau neben einem Toten von gerade mal 27 Jahren. Erschreckend aber daran sieht man halt immer wieder, das es ganz, ganz schnell gehen kann.

    Hey Gianna,

    naja...gerade so "übermäßiger" Alkoholkonsum und zusätzliche "Ausraster" führen eben oft dazu, das man sich distanziert oder auch trennt, weil die Liebe erloschen ist. Das ist in so fern, für mich, verständlich. Jetzt muß man halt gucken, wie es weitergeht bzw. ob es überhaupt weitergeht. Das mit dem Brief ist eine gute Idee. Erzähl mal, wie er darauf reagiert hat. Ansonsten kann ich Dir nur raten, es weiterhin mit reden zu versuchen. Das ist nun mal der Schlüssel zu allem. Ich drücke die Daumen !

    Hey Patsy,
    es tut mir leid, das es so kommen musste ! Ich hab ähnliches erfahren und weiß in etwa, wie Du Dich fühlst. Ich hab auch den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, bis irgendwann ein Anruf kam "sie hätte einen Knoten in der Brust". Mir ist damals ziemlich der Ar*** auf Grundeis gegangen. Plötzlich kommen Fragen wie "war es das wert, den Kontakt abzubrechen", "was ist wenn sie stirbt und wir nichts mehr klären können" etc. Letz endlich wurde aber kein Knoten entdeckt. Gelogen hat sie nicht, das weiß ich 100 %ig, aber es kam halt - trotz Untersuchungen - nichts weiter bei raus.

    Deine Mutter hat sich einen Alkoholiker als Freund gesucht weil ein "normaler" Mann dabei kaum zuschauen würde. Der wäre schneller weg, als sie gucken könnte. Also sucht man sich jemanden, der genauso unten ist, wie man selbst.

    Vielleicht solltest Du mal schauen ob Du eine Angehörigengruppe findest ? Ich hab gehört das einem Gespräche mit anderen "Betroffenen" zu dem Thema sehr weiterhelfen können, was das persönliche Seelenheil betrifft.

    Alles Gute Dir !

    Zitat von Misery

    Die Schuld an seinem getrinke bekomme natürlich ich und auch einige andere. Dann weiß er das es mich verletzt, wenn er trinkt, es interessiert ihn überhaupt nicht. Wenn ich ihn darauf anspreche, natürlich wenn er nüchtern ist, wird er sauer und fängt an mir Vorwürfe zu machen!Ich denke er ist abhängig! Was meint ihr?

    Ja, warum ziehst Du Dir diesen Schuh überhaupt an und lässt Dir sowas an den Kopf schmeißen ? Die große Liebe scheint das wohl kaum zu sein, sonst würd er wohl kaum so reagieren.
    Mein Tipp an Dich : Du bist jung und findest sicher einen geeigneteren Partner als einen, der ne Million eigene Probleme hat und diese nicht geregelt kriegt ! Wenn Du in Kreisen aufgewachsen bist wo es Alkoholprobleme gab, sollten bei Dir alle Alarmglocken schrillen. Du kannst ihn nicht beschützen oder bevormunden. Er ist alt genug und weiß, was er tut. Jeder lebt, wie es gefällt und wenn DU damit ein Problem hast, dann sieh zu das Du Dich aus SEINEN Problemen löst, DEIN EIGENES Leben lebst und nicht völlig in die Co-Abhängigkeit abrutschst.
    Es gibt hier mehr als genug Kinder von Alkoholikern. Selbst die eigenen Eltern lassen sich nicht überzeugen, eine Therapie zu beginnen und das obwohl man sagt, das es kein engeres Band gibt als das der Mutter zu ihrem Kind. Du siehst...Dein Freund wird keinen Entzug FÜR DICH machen. Mit viel Glück macht er den irgendwann mal für sich selber aber das ist reine Glückssache und ob es jemals dazu kommen wird, ist äußerst fraglich !

    Zitat von anna25

    mal ist es so, dass ich ihn abgöttisch liebe, dann ist so, dass ihn hasse oder das schlimmste, dass er mir total egal ist. ich könnte ihn wochenlang ignorieren. mir tut es erst dann weh, wenn er mich auch ignoriert oder ich das gefühl habe, ihm egal geworden zu sein... ist das normal???

    Puh...das ist ein harter Satz :(
    Bist Du sicher das es sich um Liebe handelt und nicht nur um die Gewohnheit oder um die Angst, allein zu sein ? Denn wenn das o.g. nicht übertrieben von Dir dargestellt ist, fände ich das schon bedenklich. Gerade das ewige ignorieren, ohne ein "schlechtes Gewissen" zu kriegen...
    Ich denke viele Frauen erwarten häufig viel zu viel von den Männern. Das ist nicht nur in diesem Bereich hier so. Der Mann soll sofort wissen, was mit einem selbst los ist und wenn das nicht so funktioniert, motzt man, weil man sich nicht verstanden fühlt. So funktioniert das nicht !
    Das A und O ist es, ZU REDEN ! Warum fragst Du ihn nicht ganz einfach, warum er sich nicht mehr für "Dein Problem" interessiert ? Warum äußerst Du nicht, wenn Du wieder in depressive Phasen abrutschst ? Was Du denkst, was Du fühlst ?
    Es gibt Tage, da quatsche ich meinem Mann das Ohr ab. Ich weiß, es nervt ihn manchmal aber er hört mir trotzdem immer zu, bis ich fertig bin :) . Das ist seit bald 10 Jahren Zusammensein immer das A und O bei uns gewesen. ÜBER ALLES REDEN denn keiner von uns ist hellseherisch begabt und kann den anderen in den Kopf gucken.

    Das ist ein interessantes Thema :)
    Ich habe mich bewusst für ein Kind entschieden ! Ich war zwar erst 25, als meine Kleine geboren wurde aber ich persönlich wollte nie eine "alte Mama" sein. Für mich stand und steht es außer Frage, mit 35 oder 40 weitere Kinder zu bekommen. Das wird entweder jetzt demnächst passieren oder gar nicht mehr.
    Klar macht man sich über seinen "psychischen Schaden" Gedanken und ob es so sinnvoll ist, bei all seinen Problemen Kinder zu planen.
    Ich würde es jederzeit wieder so tun ! Meine Tochter ist so ganz anders als ich. Sie ist ein Strahlemann. Immer gut gelaunt, immer am lachen. Sie ist so dermaßen lebensfroh, so Energiegeladen, ...Ich frag mich immer, woher sie das hat *g*
    Ich war ein völlig anderes Kind, obwohl meine frühe Kindheit ja auch normal und ohne Alk verlief. Trotzdem war ich irgendwie immer mies gelaunt, fühlte mich nicht verstanden und war trotzig.....
    Kinder beschäftigen einen voll und ganz, was natürlich den weiteren Vorteil hat, das man einfach nicht mehr so viel Zeit zum grübeln hat.

    Naja, Du musst selber wissen, welchen Weg Du gehen willst aber ich denke nicht, das Du Deine wertvolle Freizeit opferst, wenn Du eine Therapie beginnst. Jeder sollte selbst wissen, was ihm wann wichtig erscheint aber ich denke, Du machst da nen riesigen Fehler. Deine Trauer wird nicht so einfach verschwinden und auf kurz oder lang riskierst Du, das irgendwann alles unter Dir wegbrechen wird. Dein ganzer Alltag, Deine Beziehung....

    Hallo Selina,

    Naja, wenn sie denn wirklich ein Therapieangebot annehmen MÖCHTE, wird sie ne Lösung finden. Sei es einen Nachbarn/Bekannten fragen, ob er sie fahren kann oder ein Taxi rufen.
    Du solltest IHR Problem nicht zu Deinem Problem machen. Deine Mutter wird seid Jahren wissen, das sie auf ihr Auto angewiesen ist. Hätte man also absehen können das es so kommen kann, wenn man unter Alkoholeinfluss fährt...
    Am Rande versteh ich Deine Sorgen schon aber ich denke auch, das Du da viel zu sehr mit drin hängst und Dich damit, auf kurz oder lang, kaputt machen wirst. Sie ist erwachsen, alt genug um zu wissen, wie sie leben möchte.

    Ach, da fällt mir doch noch was interessantes ein :)
    Ich hatte mal einen Brieffreund, der höchst gläubig war und mich laufend mit Briefen bombardierte, die über Gott und seinen Glauben handelten. Er legte mir ständig Prospekte anbei, ich bekam eine Bibel....Ich fand das irgendwie leicht beängstigend manchmal. Naja, aber er war ein netter Kerl und somit schrieb ich ihm weiter und probierte herauszufinden, wie es gelingt so sehr an jemanden glauben zu können, den man nicht mal sieht. Wirklich verstanden habe ich es leider nie. Allerdings hatte ich irgendwann ein äußerst interessantes Erlebnis.
    Ich las ja Tagelang die ewig langen Briefe und Broschüren, die über Gott handelten und irgendwas hat sich da wohl "verinnerlicht".
    Eines ganz normalen Morgens bin ich dann aufgestanden und war zum ersten (und leider auch zum letzten) Mal in meinem Leben völlig gelöst innerlich. Ich war überglücklich, zufrieden und hatte das Gefühl, nicht mehr allein zu sein, beschützt zu werden. Klingt total bekloppt, ist aber schwer zu beschreiben. Ich war schon immer ein pessimistischer, eher unzufriedener Mensch. An diesem einen Tag war ich es nicht. Ich war zufrieden mit allem, vorallem mit mir selber und das war das schönste Gefühl, das ich jemals hatte. Noch heute denke ich oft an diesen einen Tag zurück (ist mittlerweile auch schon 11 Jahre her). Sowas passierte leider nie wieder :( Ich frag mich heute noch, was das genau war, was das zu bedeuten hatte und kann diesen Tag einfach nur mit dem Briefe schreiben in Verbindung bringen und nicht an puren Zufall denken, weil ich so eben noch nie zuvor gefühlt hatte. Sehr sonderbar...
    Naja, danach hab ich immer mal wieder versucht zu Gott zu finden aber es gelingt mir leider bis heute nicht :(

    Hallo Marthe,

    ja ja... das ist wohl unser Los im Leben. Es gibt wohl kein Kind eines Alkoholikers, das keine Schuldgefühle hat. Auch ich habe sie nach wie vor, obwohl ich vor 2 1/2 Jahren den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen habe. Seither geht es mir zwar deutlich besser, trotzdem gibt es immer wieder Tage an denen die Schuldgefühle kommen oder an denen ich mich frage "was ist, wenn sie sich tot säuft oder besoffen vor ein Auto rennt ? Wenn es keine Möglichkeit mehr geben wird, nochmal über alles zu reden ?". Es ist hier öfter mal zu lesen, das ein betroffener Elternteil starb, ohne das sich die Kinder noch verabschieden konnten und das ist natürlich ne Sache, die sich wohl niemand wünscht.
    Im Prinzip Schwachsinn denn WAS soll ich noch mit ihr besprechen ? Ich habe 15 Jahre auf sie eingeredet, was nicht fruchtete. Ich habe sie vor die Wahl gestellt und bin letz endlich aus ihrem Leben geflüchtet - was nicht fruchtete. Ich habe ihr ihr Enkelkind "genommen" durch den Kontaktabbruch - was auch nicht fruchtete. Man sollte meinen IRGENDWANN, spätestens aber doch wenn man die eigene Tochter verliert, wird man wach. Aber nein, es passierte nichts. Schlimmer noch. Sie macht nun meinen Mann für unsere gestörte Mutter-Kind Beziehung verantwortlich. ER hätte uns auseinander getrieben, er würde mir den Kontakt zu ihr verbieten.... Die Frau ist so krank, es ist nicht mehr in Worte zu fassen ! Jeder ist an ihrer Sucht Schuld, nur sie selbstverständlich nicht ! Du siehst, auch ich habe Wut und Agressionen in mir, das ist wohl ganz normal.
    Viell. solltest Du eine neue Therapie beginnen. Das hab ich Ende dieses Jahres vor, wenn meine Kleine im Kindergarten ist und ich die Zeit habe, um mich darauf konzentrieren zu können. Einen anderen Weg wird es da sicher nicht geben :(

    Alles Gute Dir !

    Ich kann zum Thema nicht viel sagen. Ich bin zwar evangelisch getauft, habe aber nie einen Draht zu "ihm" gefunden. Ich stehe auf Kirchen und guck mir im Prinzip jede an, die ich noch nicht kenne, mehr aber auch nicht. Meine Eltern waren nicht gläubig und somit hab ich auch nie etwas mit dem lieben Gott zutun gehabt. Schade denn ich denke schon, das einem der Glaube bei vielem weiterhelfen kann.....