Beiträge von traurig66

    Jetzt ist mein (Ex)freund seit einem Monat aus der 3-Tage-Entgiftung, erwartungsgemäß sind all seine Euphorien verblasst, wo er in der Entgiftungsphase für sich feststellte, wie negativ sich der Alkohol auf unsere Beziehung und unser Familienleben auswirkte, er aufhört und unserer Liebe und Glück stehen nichts mehr im Wege. So erlebt er jetzt einen absoluten Höhenflug, sämtliche Schuld trifft mich, er sucht für alles einen Sündenbock, bei mir. Er findet seine Alkoholexzesse auch nicht mehr soooooooo schlimm. Denn immerhin geht er in Kneipen und auf Partys und hat keinen Saufdruck, bleibt trocken. Also kann er ja nicht so schlimm dran gewesen sein, so wie ich das sehen würde mit meinem ganzen Reinsteigern. Er wird auch an keinen Gesprächen und SHG teilnehmen, weil er alles im Griff hat und fast narzisstisch über den Dingen steht. Ist dieser Höhenflug normal? Ich erkenne diesen Menschen einfach nicht wieder! Es gibt auch ganz wenige Momente, wo er wieder in sein altes, liebenswertes Muster verfällt, grundsätzlich bleiben jedoch die Schuldzuweisungen und Aggressionen. Kann er damit besser leben, wenn er mir die Schuld an allen Umständen mit und um das Trinken zuweist? Ich find das so schlimm, wie dieser Teufel wirkt!

    Hallo Ihr Lieben, nun bin ich heut aus dem Urlaub gekommen, ich war mit meiner Tochter allein. Weil ich es so wollte! Ich habe es als Neuanfang für mich gesehen. Doch wider erwarten konnte ich im Urlaub keine Sekunde abschalten, ständig drehten sich meine Gedanken um diesen Menschen. Mal waren es liebevolle Gedanken, wie schön unsere gute gemeinsame Zeit war, das perfekte Team, auch für meine Tochter der perfekte Stiefvater ... Sekunden später platzte ich vor Wut, Zorn, Verzweiflung und Enttäuschung, was er mir angetan hat. Ständig bin ich hin und her gerissen. Und ich weiß absolut nicht, wie ich da raus kommen soll. Meine Tochter war so stark im Urlaub, keine Sekunde hat sie mir zu spüren gegeben, dass sie ihn vermisst, doch ich wußte, dass sie es tut. Unsere Beziehung ist beendet, obwohl es nie direkt ausgesprochen wurde. Eine berufliche Chance für ihn lässt ihn 600 km weit weg ziehen, er wollte an der Beziehung festhalten. Doch wo bleibe ich, wenn er 1- oder 2mal im Monat vorbei kommt? Dazu das Hauptproblem, schafft er es diesmal? Er hatte sich nur an seinem derzeitigen Wohnsitz nach einer SHG umgeschaut, an dem neuen nicht. Eine neue große Stadt und dazu er als geselliger Typ, der auf der suche nach neuen Leuten ist und wo findet man die, im Nachtleben, in Kneipen! Einfach nur mit dem Vorsatz durchzuhalten.

    Ich habe im Urlaub auch 2 Bücher zu der gesamten Thematik gelesen, einmal betraf es Kinder von Alkoholikern und das beschäftigte sich mit Coabhängigkeit. Das 1. Buch hat mich extrem aufgewühlt und total runter gezogen. Beim zweiten wechselten die Gefühle.

    Irgendwie fühl ich mich total im Arsch und mit der gesamten Beziehung betrogen und richtig leid tut es mir für meine Tochter, den Kontakt (per Chat und Telefon momentan) gewähre ich ja, aber mir gefällt es nicht, wie er immer noch "einen Fuß in der Tür hat" und sie geschickt über die Familie ausfragt. Das möchte ich nicht, doch er hat dieses Kontrollbedürfnis!

    Naja, das wollt ich nur mal los werden, dass es halt doch nicht so einfach ist, wie ich es mir vorgestellt habe und ich unendlich traurig bin.

    Jetzt sind alle Würfel gefallen, er lässt uns alleine reisen nachdem er mit unserer Tochter gesprochen hat.

    Nun wechseln meine Gefühle, mein Kopf sagt mir, dass sich unsere Wege trennen müssen. Ab 1.8. werden uns durch seine berufsbedingte Versetzung 700 km trennen. Dies ist schon keine optimale Voraussetzung für eine gesunde Beziehung. Ein 2- oder 3wöchiges Aufschlagen bei seiner "angeblichen" Familie das reicht mir nicht. Dazu kommen seine überaus dünnen Argumente, jetzt nach 3 Tagen Entgiftung, dem Alkohol die Stirn zu bieten. Nichts Glaubhaftes. So habe ich ihm das auch mitgeteilt. Mitgeteilt habe ich ihm auch, dass sich hiermit für mich sämtliche Kontakte erübrigen, keine Anrufe, keine Besuche, keine Mails, dass ich ihn nie mehr sehen möchte und das Löschen aller Kontaktmöglichkeiten. Dass für ihn alle Hintertürchen geschlossen bleiben und ich mit dem Urlaub ein neues Leben ohne ihn beginne. Ohne diese ständige Angst, ständige Alpträume.

    Diese Form der Trennung akzeptiert er jedoch nicht, wobei ich den Kontakt zu meiner Tochter zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt habe. Er möchte Kontakt auch zu mir. Wissen wie es mir geht, wie es hier läuft usw usw. Denn wir hatten doch viele schöne Zeiten, meint er. Ich bin jedoch der Meinung, wenn Cut, dann richtig und mit allen Konsequenzen und nicht hier und da noch mal schauen, was ich so tu und mache. Er ist böse geworden und bezeichnete meine Art und Weise "unter der Gürtellinie". Warum ist es ihm so wichtig, dieses Hintertürchen zu haben? Ich kann und will aber nicht damit leben.

    Mir geht es nicht gut und meiner Tochter auch nicht, trotzdem finde ich meinen Schritt richtig. Ich habe überlegt und zurück geschaut, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal glücklich und unbeschwert in seinen Armen lag.

    Kränkt es ihn, nicht geschafft zu haben, seine Familie zu halten, uns glücklich gemacht zu haben, sieht er es als Versagen?

    Liebe Susanni,

    du sprichst mir aus der Seele, bei mir ist es genauso, es ist wie ein Zwang, dem man sich nicht entziehen kann und doch so gern möchte, weil ich weiß, dass er mir nie mehr Gutes tun kann, wie einst in gesunden Zeiten. Mehrere Anläufe haben dies bestätigt.

    Auch ich sehe den Mutter/Tochter Urlaub als riesigen Schritt, 2 Wochen Zeit, sich abzunabeln, mich dem ganzen negativen Zauber zu entziehen.

    Ja, entziehen, kein Alkoholentzug, aber ein Entzug von einem Menschen der Alkoholabhängig ist und mich mit jedem Rückfall gefühlsloser, respektloser und wie auch immer schlecht behandeln würde.

    Ich hoffe, dass alles gut geht.

    Liebe Susanni,

    ja, das ist es, das trifft den Nagel auf den Kopf. Dein Satz beschreibt auch genau mein Gefühl.

    Meine Konsequenz wird durch sein Zutun immer wieder ins Wanken gebracht und so war ich früher nicht. Mir ist jegliche Stabilität abhanden gekommen.

    Deshalb auch möchte ich 2 Wochen Urlaub - ALLEINE - nutzen, um ein Stück zu mich selbst zu finden. Das kann ich an seiner Seite nicht, auch wenn es, so wie er es möchte ein neutraler Urlaub, nebeneinander her wird, denn die Einflüsse wären da.

    Ich hab nur Schiss, er will zur Abflugzeit am Terminal stehen! Das Nein meinerseits akzeptiert er nicht.

    ja, das ist richtig, ich versuche es mit aller Konsequenz, doch er zerstreut meine Gedanken und beeinflusst mich stark, setzt mich auch unter Druck und vor allem sehr geschickt unsere Tochter "Mutti, will nicht, dass ich mit in den Urlaub komme, was willst Du?" usw. Ich habe mir eine Contraliste erstellt, das Durchlesen hilft! Erschwerend kommt demnächst noch hinzu, dass er sich beruflich von 130 auf 700 km distanziert, was für eine gesunde Beziehung schon schwierig ist und in unserem Fall absolut unrealistisch hier wieder neu anzusetzen und etwas aufzubauen.

    Seine Euphorie: "Es ist machbar." Warum hält er an der Beziehung fest? Warum macht er mir die Trennung so schwer?

    Wohlgemerkt besteht seinerseits nur der Vorsatz über einen kurzen Zeitraum zur SHG zu gehen.

    erst wenn er in seinem Leben auch Dinge ändert, erst dann kann es gelingen, dass er trocken bleibt.
    Einfach nur nicht trinken reicht da nicht aus.

    Sinngemäß habe ich ihm das so neutral wie möglich versucht zu sagen, natürlich wurde das seinerseits als Angriff gewertet "Ja, klar, dass ich gar keine Freunde mehr habe und du mich für dich allein."

    Im übrigen weiß ich jetzt, dass er nur 3 Tage in der Klinik war.

    Natürlich habe ich mit meiner Tochter gesprochen, leider ist alles einseitig und wird nur durch mich dargestellt. ER hat Kontakt zu ihr, doch hat er ihr noch nie gesagt, dass er ein Alkproblem hat, noch dass er grad von der Entgiftung aus dem Krankenhaus anruft, das weiß sie nur von mir und ich finde sie hat ein Recht darauf es zu wissen. Jetzt habe ich seine Krankheit geoutet, doch nun weiß sie auch, warum ich oft sehr traurig und depressiv bin und warum ihr Stiefvater sich wochenlang nicht hören und nicht sehen lässt.

    Zum Urlaub hatte ich hier schon geschrieben, dass sie den Urlaub allein mit mir verbringen möchte, aus dem Grund, dass sie weiß in welches Loch ich wieder falle, wenn der Urlaub vorbei ist und er in seine 2. Wohnung fährt, in sein Hintertürchen und die gesamte Situation offen ist. Sie möchte, dass es mir gut geht, weil wir zwei zusammen leben.

    Ich habe ihm mitgeteilt, dass es keinen Familienurlaub geben wird. Die Reaktionen waren die, mit denen ich gerechnet hatte. Erstmal Ignoranz von seiner Seite, ob er uns abholen soll, dann können ja ein extra Zimmer nehmen (ist aber nicht buchbar), dann können ja neutral Urlaub machen, nebenher (das funktioniert aber auch nicht, der Kontakt ist auf dem Zimmer und bei den Mahlzeiten gegeben). Als letztes kam, ich hab die Hälfte gezahlt, ruf dich morgen (heute) an! Bisher blieb mein Telefon still, hab auch schon mächtig Herzrasen, falls es doch klingelt.

    Ich weiß, dass er nach der Entgiftung wieder draußen ist, nach 5 Tagen. Ist das ausreichend?

    Auch wenn er grad die Trockenphase hat, kann man denn Wut, Arroganz, Ignoranz, Egoismus auf den Alkohol schieben? Vorher war er zumindest nicht so!

    Ihr Lieben, ich fühle mich so machtlos, im Inneren schon überrumpelt. Ich denke Mal, er wird auf seinen Urlaub bestehen. Durch Urlaubsfreude, im Wasser tummeln und und und, unsere Tochter auf seine Seite ziehen, um zu demonstrieren "guck her ... Niemand hat ein Problem mit mir, nur du ... also läuft bei dir nicht alles rund". Dass nur ich ein Problem mit seinem Alk habe, das hat er schon mehrfach geäußert. Ich weiß auch, dass er die 2 Wochen Urlaub trocken bleiben kann. Jetzt nimmt er sich wieder seine Familie, weil er sich einsam fühlt nach der Entgiftung und nach dem Urlaub, wenn der Saufdruck wieder kommt, sind wir für 2 - 3 Wochen egal.

    Ich zwing mich zur Ruhe, so richtig gelingt mir dies aber nicht.

    auch hier auf noch eine Antwort, ob meine Tochter ihn nicht bitten könnte. Ihre klare Positionierung lautet "ich halt mich da raus". Das der "Vater" die Familie verlassen soll, weil er seinen Alk nicht in Griff bekommt und obwohl z. Z. Entgiftung sagt, "kann sein, dass ich es schaffe, kann sein auch nicht," bringt sie irgendwo in Gleichgültigkeit. Im Urlaub würde sie von seiner Anwesenheit profitieren, ich weiß, dass die beiden ihren und viel Spaß hätten. Für mich gewähre ich aber meinen Partner wieder dieses Hintertürchen, nach dem Motto "Er kann machen, was er will - ihm wird ja eh alles verziehen - und in den Genuss des Familienurlaubes kommt er auch" .Ich kann sie nicht darum bitten, ich habe mit ihm das Problem, nicht sie. Das eine ist unsere Beziehung, das andere die Vater-Tochter-Beziehung, die funktioniert, offensichtlich für mein Mädchen.

    Ist schwierig, grad mit einem Kind.

    Hallo Kaleu,

    meine Tochter liebt ihn über alles (er ist seit 7 Jahren ihr "Stiefvater"). Hat sie aber wesentlich geprägt und erzogen. Von seinen Exzessen hat sie nie etwas mitbekommen. Mitbekommen hat sie aber ihre Mutter in solchen Momenten als Häufchen Elend.

    Sie sagt, im Grunde genommen möchte sie es auch nicht, dass er mitkommt, weil sie dann genau wüßte, wie schlecht es mir im Urlaub und danach wieder geht und nicht er das sieht, sondern nur sie Zuhause.

    Das Telefonat zwischen den Beiden hörte sich aber anders an, weil er ganz bewußt Pläne mit ihr für den Urlaub schmiedet und sie einhakte. Ich weiß nicht, ob sie sich nur so verhält, um nicht unnötig in den Stress hineingezogen zu werden, mir gegenüber sagt sie es jedenfalls.

    Ich habe vielleicht zu viel drum rum geschrieben (tun Frauen ja gern). Mir geht es in erster Linie um den gemeinsam geplanten und gemeinsam bezahlten Urlaub, der für uns 3 ansteht.

    Dass ich ihn am liebsten nicht mithaben will, scheint er zu ahnen, deshalb versucht er jetzt den anstehenden Urlaub mit unserer Tochter schönzureden und das finde ich unmöglich, das Mädchen so aufzuheizen.

    Die Teilnahme am Urlaub kann ich ihn nicht verbieten, weil er sich finanziell hälftig beteiligt hat, ich kann nur an seine Vernunft appellieren, sich selbst auszuschließen.

    seit 14 Tagen mal mehr, z. Z. mehr, SMS-Kontakt, seit 3 Tagen Klinikaufenthalt zur Entgiftung.

    Ich versuch zu Hause den Ball schön flach zu halten und mich von seiner Euphorier nicht anstecken zu lassen. Angerufen hat er mich seit fast 3 Wochen nicht mehr, nur SMS, was ich nach dem was passiert ist und wir ja eigentlich eine Beziehung führ(t)en, absolut nicht nachvollziehen kann.

    Nächste Woche geht theoretisch der gemeinsame Urlaub los. Seit 2 Tagen kontaktiert er unsere Tochter, was durchaus legitim ist, per SMS und gestern auch per Anruf. Im Telefonat kam immer wieder "ich freu mich auf den Urlaub", so dass sie zwangsweise antworten soll "ich auch" ... kein Wort von ihm zur Aufklärung oder dgl., dass er in der Klinik ist und wie es um ihn steht. Das alles weiß sie nur von mir.

    Er geht davon aus, dass er per SMS aus "DER NUMMER" kommt und planmäßig mit seiner Familie in den Urlaub fliegt, für meine Tochter reicht ein Telefongespräch, für mich nichts (ob ich ans Telefon gehen würde, steht wo anders :roll: )

    Damit ist doch das ganze Problem nicht gelöst und für mich sind die Dinge, die er bereit ist zu unternehmen (per SMS mitgeteilt) zu dünn.

    Mich regt auf, dass ich abends SMS bekomme wie immer "gute nacht" usw.

    Wie erklärt man so ein Verhalten? Ist das Verdrängung, Verniedlichung, Egoismus ... was?

    Gestern war mein erster Besuch in der SHG. Ich habe mich wohl und aufgehoben gefühlt. Die Runde bestand aus etwa 10 Leuten, alles Angehörige und fast ausschließlich stand das Problem Alkohol. Da in der Gruppe 6 Neue waren, bekam Jeder die Möglichkeit über seinen "Fall" zu berichten. Ein Austausch kam noch nicht so sehr zustande.

    Mein Lebensgefährte befindet sich nun seit gestern in der Klinik. Seine Euphorie, es beim 2. Anlauf zu schaffen, ist schon fast beängstigend und ehrlich gesagt, habe ich mich nach den ganzen Entbehrungen, wo er seiner Sucht in der letzten Zeit den Vorrang gab, schon fast überrollt gefühlt.

    Ich schwanke schon wieder, das merke ich und die Tendenz, ihm zu glauben, ist schon da. Jetzt, wo er so viel vor hat, bin ich diejenige, die ihn im Stich lässt?

    Ihm wurde empfohlen, konsequent eine SHG ein halbes Jahr lang aufzusuchen, danach sporadisch. Wenn es "bränzlich" wird hat er einen Sofortkontakt zu den AA. Für mich klingt das alles zu dünn?! Ist es das auch? Er möchte das Ganze nie nie mehr durchmachen.

    Lieber Kaleu, ich habe es auch nicht als Kritik verstanden. Ich suche und finde in jeder Antwort von euch Stücke, Denkanstöße, die mich ruhiger machen. Leider kann man nicht zwischen den Zeilen schreiben, ob der Kommentar lieb oder böse gemeint ist oder manchmal liest man es einfach so, obwohl es so gemeint war.

    Mich beschäftigen diese Dinge generell, der Vater meines Sohnes ist voriges Jahr am Alkohol qualvoll zugrunde gegangen. Wir waren jedoch seit 16 Jahren geschieden. Damals bekam ich "nur gut" gerade mal die Anfangsphasen mit. Irgendwie mach ich mir auch immer Sorgen um meinen Sohn, Mimik und Gestik, Aussehen, Verhaltensmuster entsprechen dem Vater, was ist, wenn diese eine "Gen" auch noch angelegt ist.

    Deshalb beschäftige ich mich auch damit. Mir ist klar, dass ich nichts ändern kann ... und trotzdem habe ich die Motivation zur SHG zu gehen, obwohl es doch gar nicht mehr mein Problem ist. Einfach die Thematik verstehen.

    Liebe Grüße Simone

    Ich habe schon mit der Frage gerechnet. Nein, es bringt mich nicht weiter und es geht mir auch nicht darum Mitleid zu entwickeln. Ich beschäftige mich mit der Thematik. Alles ist neu für mich, ich möchte alles wissen, um für mich damit besser klar zu kommen. Ich möchte alles 1:1 verarbeiten können. Ich weiß nicht, ob das nachvollziehbar ist, auf jeden Fall ist es bei mir so.

    Nach einem für mich doch schönerem WE als erwartet (hab mich besonnen, geputzt, gefaulenzt usw. usw.), bekomme ich in der letzten Nacht eine SMS von meinem Freund. Er wäre jetzt mit 2.38 Promille im Krankenhaus. Er hat Angst. Ich habe schon befürchtet, dass es in Kürze wieder dazu kommt. Die ganze WM, ab 13.30 Uhr Spiele und Fußball = Bier trinken = Party. Jeden Morgen um 7 Uhr bekam ich ne Jammernachricht, dass alles traurig wäre, er möcht seine Familie. Um 7 Uhr, da wußte ich gleich, dass er kein Frühaufsteher geworden ist, sondern von seinen Nachtzügen zurück.

    Was ich jetzt wissen möchte, wie soll ich reagieren, soll ich überhaupt noch. Voriges Jahr ging er auch spontan ins Krankenhaus und ich war schwups für ihn da.

    Was passiert im Krankenhaus? Wird der Körper entgiftet? Was erlebt man psychisch und physisch? Wie ist der Tagesablauf? Gibt es auch Einzel- oder Gruppengespräche?

    Morgen wäre der 1. Tag, wo ich zu einer SHG gehen könnte. Die ist aber nicht spezifisch für Alkoholiker, sondern allgemein für Suchtmittelgefärdete und Angehörige. Was anderes gibt es bei uns in der Gegend nicht. Ist das trotzdem was für mich?

    Danke, ich wünsch euch und mir einen schönen Tag