Wann gehts los, wie gehts los und wie geht es weiter????

  • glück auf simone

    Zitat von susanni

    er ist im krankenhaus,d.h.,er wird versorgt.
    Zu deinem Selbstschutz solltest du da wegbleiben.
    Geh in die SHG und bring in Erfahrung,was du für dich tun kannst.
    Was für ihn ansteht,muss er selbst rausfinden.

    genau so isses ^ alles andere wär blödsinn

    schönen montag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen Traurig66,

    möchte mich da anschliessen. Du hast doch den Firlefanz schonmal mitgemacht und bist in's Krankenhaus. Und? Was hat's gebracht, mal abgesehen davon, daß Du hinterher und währenddessen alles an Energie gegeben hast, was Dir verfügbar war?

    Hat er anschließend gefragt, wo Du diese Energie hernimmst? Hat er anschließend dauerhaft aufgehört zu trinken?

    Ich bin selbst Alkoholiker. Es bringt einen feuchten Kehrricht wenn Du dem nachgibst, es führt genau zu dem was er will. Das kleine Kind will getätschelt und beschützt werden. Und wenn es funktioniert, hat es das was es will und kann weiter machen wie gehabt.

    Soll er die Suppe die er sich einbraockt auch bitte selbst auslöffeln. Is'n erwachsener Mann!

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Ich bin konsequent, aber ohne eure Kommentare würde ich das nicht schaffen, die mir immer wieder vor Augen führen "es bringt nichts".

    Aber ich möchte Bescheid wissen, was passiert denn nun bei der Entgiftung, was stellen die mit einem an und wie reagiert der alkoholverwöhnte Körper. Ist das eine Ausnahmesituation???

  • Liebe Traurig66,

    die Frage kann ich Dir nicht beantworten, da ich keine stationäre Entgiftung machen mußte. Das können Andere sicher besser.

    Ich hätte allerdings eine Gegenfrage. Inwiefern bringt es Dich weiter wenn Du weißt, was mit ihm gerade passiert? Ist Dein Befinden so abhängig von Seinem?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Ich habe schon mit der Frage gerechnet. Nein, es bringt mich nicht weiter und es geht mir auch nicht darum Mitleid zu entwickeln. Ich beschäftige mich mit der Thematik. Alles ist neu für mich, ich möchte alles wissen, um für mich damit besser klar zu kommen. Ich möchte alles 1:1 verarbeiten können. Ich weiß nicht, ob das nachvollziehbar ist, auf jeden Fall ist es bei mir so.

  • Liebe Traurig66,

    mir ging es nicht darum Dich zu kritisieren oder Dein Interesse in Frage zu stellen. Was für Dich richtig und wichtig ist, kann Niemand anders als Du selbst entscheiden.

    Wenn auch im Detail anders habe ich vom Grundsatz her ähnliches hinter mir und habe am Ende feststellen müssen, daß mich das Verstehen nicht weiter gebracht hat. Das einzige was mir geholfen hat war darauf zu achten wie es mir geht und was mit mir passiert.

    Es war völlig Banane wieso, weshalb, warum, auch wenn ich unbedingt die Gründe verstehen wollte, warum meine Ex-Partnerin sich so und so verhalten hat, haben mir letzten Endes auch die Gründe keinen meter weitergeholfen.

    Um ehrlich zu sein wollte ich die nur wissen, weil ich dachte wenn ich die weiß, kann ich was dran ändern.

    Konnte ich aber nicht.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Lieber Kaleu, ich habe es auch nicht als Kritik verstanden. Ich suche und finde in jeder Antwort von euch Stücke, Denkanstöße, die mich ruhiger machen. Leider kann man nicht zwischen den Zeilen schreiben, ob der Kommentar lieb oder böse gemeint ist oder manchmal liest man es einfach so, obwohl es so gemeint war.

    Mich beschäftigen diese Dinge generell, der Vater meines Sohnes ist voriges Jahr am Alkohol qualvoll zugrunde gegangen. Wir waren jedoch seit 16 Jahren geschieden. Damals bekam ich "nur gut" gerade mal die Anfangsphasen mit. Irgendwie mach ich mir auch immer Sorgen um meinen Sohn, Mimik und Gestik, Aussehen, Verhaltensmuster entsprechen dem Vater, was ist, wenn diese eine "Gen" auch noch angelegt ist.

    Deshalb beschäftige ich mich auch damit. Mir ist klar, dass ich nichts ändern kann ... und trotzdem habe ich die Motivation zur SHG zu gehen, obwohl es doch gar nicht mehr mein Problem ist. Einfach die Thematik verstehen.

    Liebe Grüße Simone

  • Gestern war mein erster Besuch in der SHG. Ich habe mich wohl und aufgehoben gefühlt. Die Runde bestand aus etwa 10 Leuten, alles Angehörige und fast ausschließlich stand das Problem Alkohol. Da in der Gruppe 6 Neue waren, bekam Jeder die Möglichkeit über seinen "Fall" zu berichten. Ein Austausch kam noch nicht so sehr zustande.

    Mein Lebensgefährte befindet sich nun seit gestern in der Klinik. Seine Euphorie, es beim 2. Anlauf zu schaffen, ist schon fast beängstigend und ehrlich gesagt, habe ich mich nach den ganzen Entbehrungen, wo er seiner Sucht in der letzten Zeit den Vorrang gab, schon fast überrollt gefühlt.

    Ich schwanke schon wieder, das merke ich und die Tendenz, ihm zu glauben, ist schon da. Jetzt, wo er so viel vor hat, bin ich diejenige, die ihn im Stich lässt?

    Ihm wurde empfohlen, konsequent eine SHG ein halbes Jahr lang aufzusuchen, danach sporadisch. Wenn es "bränzlich" wird hat er einen Sofortkontakt zu den AA. Für mich klingt das alles zu dünn?! Ist es das auch? Er möchte das Ganze nie nie mehr durchmachen.

  • glück auf simone

    schön das du ne shg gefunden hast bei der du dich wohlfühlen kannst

    "ihm" hilfst du am besten+meisten wenn du ihn "sich selber helfen" lässt

    Zitat von traurig66

    konsequent eine SHG ein halbes Jahr lang aufzusuchen, danach sporadisch.

    ich hab viele jahre mehrere SHG regelmäßig besucht

    Zitat von traurig66

    Wenn es "bränzlich" wird hat er einen Sofortkontakt ...

    dafür hatte ich ne ganze liste (über 100 namen)

    schönen sonnensommerdienstag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Simone,

    seine Euphorie ist erstmal normal. Ich hab sie damals ausgenutzt um in den ersten zwei Wochen ganz viele Schritte zu unternehmen, da mich die Euphorie eine Weile tragen konnte und die Energie nutzte ich um für mich selbst ein paar Sicherheitsnetze und doppelte Böden einzurichten.
    Konkret gesagt, bin sofort in eine SHG, zur Suchtberatung, hab Freunden von mir von meinem Problem erzählt usw.

    Obwohl mir im Vergleich zu vielen anderen Alkoholikern meine Trockenheit etwas leichter fällt, hätte ich es ohne SHG auf keinen Fall so weit geschafft. Und das bedeutet auch regelmäßig über einen langen Zeitraum dorthin zu gehen. Ich bin jetzt 5 Monate trocken und hab bisher nur einen Termin meiner SHG sausen lassen und den für einen Fußballabend mit Freunden und auch nur, weil ich mich wirklich stabil genug dafür gefühlt habe.

    Was ich brauche um trocken zu werden und vor allem zu bleiben, mußte ich in der ersten Zeit aber unbedingt selbst lernen, verstehen und teilweise ausprobieren, damit ich mit meinem eigenen Problem auch so klar komme, daß es mir am Besten hilft. Die beste Hilfe für ihn ist daher, wenn Du ihn völlig auf sich gestellt sich selbst überlässt.

    Wenn Du willst, kannst Du ihm mentale Unterstützung geben, aber mehr auch nicht.

    Achte auf Dich und lass DIch von seiner Euphorie nicht überrollen, die hält nicht ewig an, erst dann beginnt der eigentliche Weg an dem er selbst erkennen kann, ob er tatsächlich dazu gelernt hat. WÄhrend der ersten Euphorie erscheint alles möglich, da die einen komplett trägt.

    Manche sind der Meinung, es wäre besser die Anfangseuphorie massiv zu dämpfen, bei mir wäre das nach hinten losgegangen. Ich hab meine euphorische Phase unbedingt gebraucht weil ich in dieser endlich wieder handlungsfähig war und viele innere Blockaden auf einen Schlag lösen konnte.

    Das normale Leben beginnt erst dann wieder, wenn diese Phase vorbei ist, dann zeigt sich wie weit er ist. Vorher ist das alles noch sehr wackelig und läßt keine Rückschlüsse zu. Bremsen oder ihn runterholen brauchst oder solltest Du auch nicht unbedingt, das ist nicht Deine Aufgabe, am besten ist wirklich, wenn Du Dich da raushälst, es ist allein seine Sache.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Simone,

    ich habe mit erstaunen die Empfehlung für deinen Partner gelesen. Warst du dabei als die Empfehlung ausgesprochen wurde?

    Ich bin bereits seit ein paar Jahren trocken und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Erkenntnisse sich so geändert haben. Wie Silberkralle bereits anmerkte nicht Monate sondern Jahre sind die Empfehlungen für den Besuch einer Selbsthilfegruppe. Gerade bei Neulingen sind brenzlige Situationen gefährlich, da braucht es schon einen engen Kontakt zu Betroffenen (Selbsthilfegruppe oder ähnliche).

    Kann es sein, das dein Partner sich seine Situation schönredet oder dir das Gefühl vermitteln will – alles nicht so schlimm -?

    Sei wachsam, so einfach wie dein Partner die Sache darstellt, ist es nicht.


    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • seit 14 Tagen mal mehr, z. Z. mehr, SMS-Kontakt, seit 3 Tagen Klinikaufenthalt zur Entgiftung.

    Ich versuch zu Hause den Ball schön flach zu halten und mich von seiner Euphorier nicht anstecken zu lassen. Angerufen hat er mich seit fast 3 Wochen nicht mehr, nur SMS, was ich nach dem was passiert ist und wir ja eigentlich eine Beziehung führ(t)en, absolut nicht nachvollziehen kann.

    Nächste Woche geht theoretisch der gemeinsame Urlaub los. Seit 2 Tagen kontaktiert er unsere Tochter, was durchaus legitim ist, per SMS und gestern auch per Anruf. Im Telefonat kam immer wieder "ich freu mich auf den Urlaub", so dass sie zwangsweise antworten soll "ich auch" ... kein Wort von ihm zur Aufklärung oder dgl., dass er in der Klinik ist und wie es um ihn steht. Das alles weiß sie nur von mir.

    Er geht davon aus, dass er per SMS aus "DER NUMMER" kommt und planmäßig mit seiner Familie in den Urlaub fliegt, für meine Tochter reicht ein Telefongespräch, für mich nichts (ob ich ans Telefon gehen würde, steht wo anders :roll: )

    Damit ist doch das ganze Problem nicht gelöst und für mich sind die Dinge, die er bereit ist zu unternehmen (per SMS mitgeteilt) zu dünn.

    Mich regt auf, dass ich abends SMS bekomme wie immer "gute nacht" usw.

    Wie erklärt man so ein Verhalten? Ist das Verdrängung, Verniedlichung, Egoismus ... was?

  • Hallo Simone,

    Du machst im Augenblick einen ganz großen Fehler. Du gehst von Dir aus. Du gehst davon aus, wie Du Dich jetzt verhalten würdest wenn Du an seiner Stelle wärst und Dich dann wieder in Deine Lage versetzen würdest.

    Zum einen funktioniert das nicht, weil er er ist und nicht Du. Zum Anderen bist Du widerum nicht er und kannst gar nicht vorhersehen wie Du in seiner jetzigen Situation handeln würdest.

    Lass das interpretieren und die Rückschlüsse sein. Das bringt nichts - es bringt vor allem Dir nichts.

    Schau Dir an was ist und nicht was sein könnte oder sollte.

    Dein eigenes Verhalten ist nicht weniger durchsichtig als seines. Du sagst wenn er anrufen würde, würdest Du vielleicht gar nicht rangehen. Du befindest Dich in einer Art Machtkampf. Das ist für Niemanden hilfreich.

    Von ihm kommt nichts. Ok. Punkt. Das ist er, das ist sein Verhalten. Nicht mehr und nicht weniger. Das einzige was Du daraus schlussfolgern kannst und solltest ist, daß es Anderes gibt was im Augenblick für ihn wichtiger ist als Du oder die Beziehung mit Dir.
    Welche Ursachen das hat ist seine Sache.

    Deine Sache ist eine Andere. Wenn Dir das zu wenig ist, dann ist das so. Dann tut es weh. Dann bleibt Dir nichts übrig als entweder Konsequenzen zu ziehen oder abzuwarten bis die Möglichkeit zu einer Klärung wieder besteht.

    Was bringt es Dir wenn Du sein Verhalten erklärst? Es ist doch völlig egal ob es Verdrängung oder Egoismus oder, oder, oder ist. Für Dich ist wichtig, was es bei Dir auslöst, nicht seine Ursache.

    Sollte er anrufen und Du willst eh nicht mit ihm reden, dann geh nicht dran. Aber Du willst ja eigentlich mit ihm reden, dann nicht ranzugehen um es ihm sozusagen heimzuzahlen ist doch ziemlich infantil.

    Du bist gedanklich völlig bei ihm und machst Dein gesamtes Befinden von ihm abhängig. Mehr Co geht schon nicht mehr.

    Lass ihn seinen Mist alleine durchziehen. Wenn er auf'm Egotrip ist kannst Du nichts, aber auch gar nichts daran ändern. Du bist erst wieder gefragt, wenn er wieder ankommt und so tut als wäre nichts gewesen. Dann erst ist es an Dir ob Du das so hinnimmst oder dann anschliessend Konsequenzen einforderst.

    Sieh was ist. Für Dich ist im Augenblick die Beziehung das Wichtigste - für ihn nicht!

    Auch wenn es Dir weh tut. Das ist auch schon alles.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Ich habe vielleicht zu viel drum rum geschrieben (tun Frauen ja gern). Mir geht es in erster Linie um den gemeinsam geplanten und gemeinsam bezahlten Urlaub, der für uns 3 ansteht.

    Dass ich ihn am liebsten nicht mithaben will, scheint er zu ahnen, deshalb versucht er jetzt den anstehenden Urlaub mit unserer Tochter schönzureden und das finde ich unmöglich, das Mädchen so aufzuheizen.

    Die Teilnahme am Urlaub kann ich ihn nicht verbieten, weil er sich finanziell hälftig beteiligt hat, ich kann nur an seine Vernunft appellieren, sich selbst auszuschließen.

  • Hallo Simone,

    dann hab ich Dich echt gründlich missverstanden.

    Hhhm, schwer. Was sagt denn Deine Tochter? Will sie, daß ihr Vater mitkommt?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    meine Tochter liebt ihn über alles (er ist seit 7 Jahren ihr "Stiefvater"). Hat sie aber wesentlich geprägt und erzogen. Von seinen Exzessen hat sie nie etwas mitbekommen. Mitbekommen hat sie aber ihre Mutter in solchen Momenten als Häufchen Elend.

    Sie sagt, im Grunde genommen möchte sie es auch nicht, dass er mitkommt, weil sie dann genau wüßte, wie schlecht es mir im Urlaub und danach wieder geht und nicht er das sieht, sondern nur sie Zuhause.

    Das Telefonat zwischen den Beiden hörte sich aber anders an, weil er ganz bewußt Pläne mit ihr für den Urlaub schmiedet und sie einhakte. Ich weiß nicht, ob sie sich nur so verhält, um nicht unnötig in den Stress hineingezogen zu werden, mir gegenüber sagt sie es jedenfalls.

  • glück auf simone

    Zitat von traurig66

    Wie erklärt man so ein Verhalten? Ist das Verdrängung, Verniedlichung, Egoismus ... was?

    ignoranz? - wil nich sein kann was nich sein darf?

    denk an dich

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von traurig66

    ich kann nur an seine Vernunft appellieren, sich selbst auszuschließen.

    gute idee ^

    könnte deine tochter ihn bitten?

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo traurig66,

    ich hab das gleiche Dilemma, mein Mann ist jetzt 3 Wochen ausgezogen, und unser geplanter Urlaub ist Ende Aug., und er hat zu den Kindern gesagt, dass er als "richtiger Papa" bis zu unserem Urlaub wieder "fit"ist.
    Ernimmt für sich den Urlaubstermin als Ziel vor.
    ...da lachen ja die Hühner... :evil:
    Nun macht er auch bei jedem Besuch, bei jedem Gespräch die Kinder heiß auf den Urlaub zu viert.
    Ich hab ihm knallhart gesagt, dass er wohl wüßte was er anrichten würde, wenn er nur einen Schluck trinken würde...er hat genickt "das mach ich ja nicht"...ich hab ihn erinnert, dass der Urlaub 2 Wochen lang ist , solang hat er noch nie ausgehalten.
    Die KInder wollen ihrem Papa jetzt halt die Chance einräumen.
    Nur wenn er jetzt trinkt, kriegen wir es ja garnicht mit.
    Und der große "OHHH-er trinkt doch"Effekt will ich nicht in meinem Urlaub haben.
    Nur was tun ????

    Liebe Grüße,
    nici
    (die ihren Urlaub - ohne Stress - soooo nötig hätte )

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