Beiträge von Emma2010

    Weiß nicht, wem es euch geht? Mir ist im Laufe meiner Abhängigkeit aufgefallen, dass ich in allem und jedem immer vorrangig das Positive
    wahrnehme. Allerdings auf mich bezogen, mich stets abwertend bedacht und gefühlt habe, habe mich in Gedanken und Wort selbst erniedrigt.
    Dabei hatte z.B. meine Mutter als Kind ein viel härteres Leben, denn sie wurde damals bei ihrer Verwandtschaft abgegeben und als billige
    Arbeitskraft benutzt. Leider unbewusst übernommen habe ich ihre Art Negativismus. Noch heute ertappe mich, dass ich bei Besprechungen, Veranstaltungen, auf Anhieb recht schüchtern bin, Angst habe zu versagen und erst den Schalter im Kopf umlegen muss, bevor mich dann zu zeigen verstehe. Inwieweit das mit Co-Abhängigkeit zusammenhängt, weiß ich nicht.

    Hallo, wie geht es dir?

    Warum liebe Wiesenmeer fühlst dich für diesen Mann so verantwortlich?

    Mein damaliger Lebensgefährte war in seinen schlimmsten Phasen so ähnlich drauf wie deiner, bevor er vollens ins
    Korsakow Syndrom abgerutscht ist.
    Weißt, das was all diese Säufer verbal so von sich geben, das darf man eigentlich nicht ernst nehmen. Diese bizarren Gedanken und Erwartungen und Androhungen, die ändern sich von jetzt auf gleich, oder was meinst du?

    Für mich wars 2010 auch recht schwer ihn im Stich zu lassen und zu gehen, weil ich g`spürt habe, dass sich der Mann alleine nicht mehr
    zurecht findet.
    Allerdings wenn man es genauer betrachtet, so sind die nicht desto trotz gar nicht so hilflos, wie wir das glauben.

    Überlege mal, welche Resilienzen hat dein Freund noch?
    - kann sich in seiner Umgebung orientieren, kennt sich aus wo was ist
    - besorgst sich selbst den Alkohol
    - weiß sich zu helfen, wenn er Hunger hat
    - sperrt abends die Tür ab und macht das Licht aus
    - lässt die Herdplatte nicht eingeschaltet, etc.pp.

    Zudem besitzt er ein Telefon und weiß wo er anrufen kann, wenn was ist und hat jedenfalls genug Kraft, zu schimpfen, zu streiten und zum
    Saufen. Also muss dir keine großartigen Sorgen machen, dass ohne dich seine Welt untergeht.

    Mein Mann hat damals auch als ich ausgezogen war, alle Facetten seiner psychischen Verfassung durchgemacht. Von den Wutanfällen bis zu den
    Depressionen. Und natürlich hat noch mehr gesoffen, als zuvor. Allerdings kann der Körper das nicht mehr all zu lange wegstecken.
    Jedenfalls kam es von Magenschmerzen, Durchfall bis zum Venenverschluss, einer lebensbedrohliche Situation, die ihn ins Krankenhaus gebracht hat.

    Es folgten noch mehrere Aufenthalte im Krankenhaus und Diagnosen, die seine Einstellung zum Alkohol nur wenig geändert haben.

    Jedenfalls hat es mich, wie du dir vorstellen kannst, sehr bekümmert. Ich habe es damals so gemacht, dass ich Anfangs eine Kontaktsperre
    eingehalten habe. Manchmal habe mit seinem Bruder telefoniert, um zu wissen, wie es ihm geht. Nochmal später, wenn er mal wieder angerufen hat, haben wir schon wieder geredet, sofern er halt nüchtern war.

    Ich weiß natürlich nicht, was für dich das Beste ist. Denke mal, so wie es gerade ist, kann es nicht bleiben. Es kann nicht sein, dass du alles
    machst und tust und ihm ein bequemes Leben verschaffst, dafür niedergemacht und beschimpft wirst? Wirst du niedergemacht, weil es nicht richtig ist?
    Auch er hat ein Recht auf ein eigenes Leben, hat ein Recht auf Langweile zu Nachdenken, zum Saufen und zum Weinen.

    Damit gibst ihm ja auch eine Chance auf Veränderung, sofern er das will. Es ist sein Leben und es liegt in seiner Verantwortung.
    Was ist wichtiger? Sein Hab und Gut zu retten und das Leben verlieren? Oder mein Hab und Gut zu verlieren um mein Leben zu retten?

    Ich wünsche viel Glück für euch! Und bitte bedenke, wer sich selbst nicht zu helfen weiß, kann dem Nächsten auch nicht besser beistehen!
    LG Emma

    Liebe Klaudia,

    "Herzlich Willkommen" im Forum.
    Hast du schon mal aufgeschrieben, was du an XY liebst und was nicht? Natürlich hat dein Freund auch seine guten Seiten, die hat doch jeder Mensch.
    Man hat beim Lesen das Gefühl, dass du jemand bist, auf die man sich verlassen kann, ehrlich, hilfsbereit, ein Kumpel zum Pferde stehlen?

    Überlege mal, was hast an Beziehung in deinem Elternhaus vermisst und gibt es etwas an deinem Partner, dass dir die vermissten
    Bedürfnisse zurück gibt? Siehst du bei ihm Charakterzüge, die auch die deinen sind und sitzt ihr deshalb im gleich Boot?

    Wenn ja, ist das alles nicht die Liebe, die dauerhaft ist und dir Halt geben kann.
    Dein Partner ist vielleicht kein schlechter Mensch, allerdings glaube nicht, dass ihr viele Gemeinsamkeiten habt.
    Oder würdest du jemanden, der dir vertraut und alles für dich tut, mit boshaften Worten verletzen, seine Würde mit Füßen treten,
    ihn für deine Zwecke missbrauchen oder wenn er nicht kuscht noch nachtreten?

    Sieh es mal so! Falls ihr zwei zusammen gehört, dann könnt ihr euch ja das geben, was euch gut tut, euch weiter bringt, wo ihr
    Gemeinsamkeiten habt, ihr Spaß haben könnt. Eben so wie echte Freunde miteinander umgeben.
    Dafür muss man nicht unbedingt zusammenleben und die dunklelsten Seiten des anderen aushalten, wo er selbst sagt, dass du
    gehen sollst. Es schürt meist so richtig die Aggressionen, wenn sich ein Säufer in den eigenen 4 Wänden "volllaufen" lassen will und dabei beobachtet und bekrittelt wird. Zudem ist das ein Verhalten, dem er sich als Single voll hingeben konnte.
    Das gehört zum Alkoholiker-sein dazu. Was war denn der Grund, dass ihr zusammen gezogen seid? Oft weiß man, dass eine Alkoholikerkarriere sehr kostspielig ist und alles Hab und Gut langsam den Bach runter geht.
    Falls er mit den harten Sachen so weiter macht, was glaubst du wie lange er sich dann beruflich noch halten kann?

    Das sind alles Überlegungen, die dir bewusst sein müssen, wenn du den selben Weg gehen willst.

    Auch wenn das Leben bisher nicht besonders gut zu dir war, hast du die Ressourcen um für dich einzustehen. Sehr essentielle Ressourcen, die
    der nasse Alkoholiker nicht hat.

    Fakt ist: Man kann aus "eckig nichts rundes" machen. Pass auf dich auf!
    Alles Gute, Emma

    Zitat

    Ich habe jetzt gerade große Angst vor der Zukunft... Ich habe so oft gedacht, dass ich das alles nicht mehr will, so wie es ist, aber jetzt wo das Ende da ist, krieg ich Panik...

    Es ist glaube eine Tatsache, weiß nicht ob das bei dir auch der Fall ist, dass wir Co-Abhängige uns im Laufe einer Partnerschaft zu sehr verbiegen, wir machen und tun alles, nur um "geliebt" zu werden. Dieses Verhalten kann mit der Zeit eine Beziehung sehr belasten. Denn geht man gar zu symbiotisch miteinander um, gefährdet das unsere Leidenschaft. Eine Paarbeziehung wird irgendwann daran zerbrechen. Versucht man notgedrungen als Ausgleich es mit Abgrenzung und die Differenz wird zu groß, kann man auch schlecht damit leben.
    Wer schon länger in Partnerschaft lebt, kennt oft seine bessere Hälfte recht gut, denke mal, dass man sich ganz gut "lesen" kann.
    Wenn jemand Alkoholiker ist, dennoch ist der/die ja deswegen nicht doof, haben nach wie vor genug Gefühl, um zu wissen, was das Gegenüber
    im Sinn hat.

    Ich finde es sehr bemerkenswert, wie oft etwas eintrifft, was wir von unsern Ängsten meistens schon kennen. Es ist, als würde sich die Angst, die man sich um etwas macht, die Gedanken, die man hat, sich manifestieren.

    Zitat

    > Ich habe oft gedacht, dass ich das alles nicht mehr will,...

    Du bist gerade total fertig, weil deine Ehe möglicherweise in die Brüche geht?
    Warum muss eine Differenzierung in einer Partnerschaft immer gleich so radikal sein? Kann es, wenn es nicht so läuft, wie in unserer Vorstellung, immer nur die Trennung geben?
    Vielleicht kann es ja ein erster Schritt sein, aus dem gemeinsamen Schlafzimmer auszuziehen, den anderen sein zu lassen, wir er/sie ist, alle möglichen Verstrickungen ( gemeinsame Konten, Gefälligkeiten, Verbindlichkeiten,...) aufzulösen, also aus einem Wir-Gefühl wieder zum
    Du und Ich zurück zu kehren. Soll heißen, man kann das eigene Erleben wieder neu ausrichten, es wie eine Reise betrachten.
    Wer bin ich und wie will ich sein, was erwarte ich mir vom Leben?

    Wirst sehen, wenn du möglichst authentisch und standfest bist in deinen Entscheidungen, klar bist in deinen Forderungen und kannst deine
    Gefühle mitteilen, nicht für ihn sondern für dich, dann macht das was mit dem Partner. Zumindest wird er wahrnehmen, woran er bei dir ist, er wird dich ernst nehmen müssen.
    Ich denke mal, das wäre doch schon mal ein Anfang? Daduch bist wieder im Spiel als der Gestalter deines eigenen Lebens.
    Wo die Reise letztlich hingeht, wer weiß?

    Zu guter Letzt: Das Leben ist mehr als Beziehung. Du hast drei tolle Kinder. Bei genauerer Betrachtung bin mir sicher, dass es da einiges gibt,
    dass du liebst, die dich lieben, was dich ausmacht, was es Schönes im Leben gibt?

    Ich wünsche dir einen guten Neuanfang!
    Emma

    Hi liebe emmaleah,

    nur mal angenommen, dein Partner hätte mit allem, was er dir vorwirft recht? Also du erpresst ihn, willst ständig, dass er sich ändert, bist nur
    so nachgiebig, um nicht alleine sein zu müssen, u.u.u.?

    Was könntest denn nun du als Konsequenz aus diesen Verhalten, vielleicht jetzt anders machen?
    Was brauchst du, damit es dir und den Kindern besser gehen kann?

    LG Emma

    Hallo Coup,

    erstmal "Willkommen im Forum" und sei wie es sei, einen hoffentlich annehmbaren Silvestertag.
    Was machst du denn heute? Gemeinsam wirst mit deinem Partner wohl keinen schönen Abend haben können?

    So wie du den Alltag mit diesen Mann beschreibst, ist wohl seine Abhängigkeit schon ziemlich massiv? Wahrscheinlich muss er
    bereits trinken, um eine mögliche alkoholbedingte Depression und die Entzugssymptome noch auszuhalten?
    Kurz um: Ein wahrer Teufelskreis den er ohne "adäquate Entgiftung" nicht mehr durchbrechen kann. So ohne seinen
    Willen sowie seine Mithilfe, vom Alkohol wegzukommen, kann man wenig für ihn tun. Vielleicht wird sein persönlicher Tiefpunkt irgendwann
    noch mal was bewirken, muss aber auch nichts heißen.

    Du schreibst in einem andern Thread, dass du jedenfalls nicht vorhast, aus eurem Haus auszuziehen? Das kann ich gut nachvollziehen, allerdings ob es in eurer Konstellation klug ist, sich um jeden Preis durchzusetzen? Ist es nicht möglicherweise eine Option, nur vorübergehend woanders unterzukommen, nicht nur um die gegenseitige Resigations-und Aggressionsdynamik zu unterbrechen? Mit etwas Abstand von ihm, könntest auch nochmal was Neues entdecken, Freiheit atmen, dir ein Umfeld schaffen, wo der gegenseitige Respekt und Geborgenheit einen Platz hat.

    Ich sag es dir, habe in meiner Partnerschaft unglaubliches geleistet und viel versucht, ihm, den einzigen Menschen, der mir was bedeutet
    hat, vom Alkohol wegzubekommen. Nur war`s ein schier aussichtsloser Kampf gegen Windmühlen!

    Was ich aus dieser Zeit mitnehmen konnte (20.. verstorben), ist die Erkenntnis. Man muss als erwachsene Person immer für sich die Verantwortung übernehmen, dass das Leben und mein Umfeld, meine Freundschaften und mein Beschäftigungsfeld entsprechend so lebenswert ist um sich wohlzufühlen.
    Jeder kann ein Leben führen, wo man Nächstenliebe geben kann und empfangen darf. Dazu bedarf es auch keiner Partnerschaft.
    Man darf um der Liebe willen, an keinem Mann/Frau festhalten, wenn das ..Pferd bereits Tod ist.

    Ich wünsche dir den Mut, die Dinge zu verändern, die du verändern kannst. Schritt für Schritt nur vorwärts zu gehen!
    Alles Gute, Emma.

    Hi Feldmaus,

    den von dir beschriebenen Zustand, von ich habe im Moment keine Energie, den kenne ich nur zu gut. Bei mir allerdings weniger durch den Alkohol verursacht, sondern weil meine Ernährung gerade wenn es Stress gab, gewohnt zu süß und zu kohlenhydratreich gestaltet habe. Zudem war es bequem und günstiger, mal schnell eine Tafel Schokolade zu verputzen, als am Herd stehen und vernünftig zu kochen.
    Was ich eigentlich sagen will: Auch Alkohol hat viele Kalorien, welcher vom Körper in Zucker umgewandelt wird. Ist der Körper also mal
    einen gewisses Level gewöhnt, muss er sich erstmal umstellen von jetzt auf gleich auf weniger schnell verfügbare Energie/Zucker.
    Diese Art Entzug macht sich oft als depressiver Zustand bemerkbar.
    Da ich dich nun nicht kenne, es kann genug andere Gründe geben, wenn man schwer in die Gänge kommt. Nicht desto trotz, kann dir eine
    ausgewogene Ernährungsweise und nicht zu viel Zucker helfen, baldigst wieder in Schwung zu kommen.
    Statt Alkohol, lieber ein paar Datteln, Feigen, Studentenfutter, Weintrauben, etc.

    Lieben Gruß
    Emma

    Liebe Missnoalk,

    finde es ganz schön mutig von dir, uns einen Teil deines damals realen Grauens mitzuteilen. Es hat mich wieder dran erinnert, dass
    als meine gedacht bessere Hälfte(XY), immer mal wieder nach einer Sauferei übers Limit, seine cholerischen Wutausbrüche hatte.
    In meiner Panik habe ich mindesten 2 x die Polizei da gehabt (auch weil ich wusste, dass irgendwo Waffen im Haus sind) und die mir behilflich waren, unversehrt die Koffer zu packen und zu gehen.

    Als Gipfel der Frechheit, empfand ich meistens seine Anrufe und seine Reue Tage danach. So unter dem Motto: Ja wirst mir schon einen
    Grund geben haben, wenn mir so wie du behauptest, der Hut hoch gegangen ist. Dran erinnern konnte sich ja nimmer?
    Wenigsten zugeschlagen hat er nicht, wenn auch öfter angedroht, glaube das wäre für mich die Grenze gewesen.

    Im Nachhinein weiß gar nicht, warum ich auf seine Anrufe, noch drauf reagiert habe. Warum mich immer wieder betüdeln lies?
    Heute erkläre es mir so: Meine Herkunftsfamilie hat sich wenig um mich gekümmert und die Beziehungen bis dato, auch nie
    was fixes. Von daher war mir das Klammern vom Trinker nicht ganz unangenehm. Kurios oder?

    Dass du Missnoalk, nun die Kraft gefunden hast, uns deine traumatischen Erlebnisse zu berichten, finde ich klasse. Du musst schon
    viel für dich aufgearbeitet und reflektiert haben.
    Jetzt, wie ich von dir gelesen habe, gehst im eigenen Faden zudem gezielt deinen eigenen Gewohnheiten auf den Grund?
    Ich finde, nur so geht es, man muss selbst das Zepter in die Hand nehmen. So konnte ich meine erhoffte Freiheit
    zurückgewinnen.

    Ich wünsche dir alle Hilfe, die du brauchst auf deinem weiteren Weg, sowie eine friedliche Adventzeit.
    Liebe Grüße Emma

    Hi, ich war mal Co-Abhängige und das Schönste am Forum war und ist, hier auf Gleichgesinnte treffen zu könnte, hierher zu kommen und zu gehen, wie es mir meine Zeit erlaubt, mich einzubringen oder auch nicht, im Fluss zu bleiben von Geben und Nehmen.
    Schade, dass es damit nicht genug ist.
    Heutzutage, wer im Suchtkarussell paddelt, kann derart viele Hilfsangebote bekommen, über Beratungsstellen, Fachbücher, Psychologen,
    etc,pp. Allerdings hier im Forum, hatte schon das Gefühl, mich nicht verpflichtet fühlen zu müssen.
    Ich suche online auch keinen engen Freundeskreis, um meine emotionalen Bindungsbedürfnisse zu befriedigen. Allerdings schätze ich wie schon angesprochen, hier eine Art Hafen zu haben, einen Treffpunkt, wo man sich im gewissen Sinne anonym kennt und versteht.
    Wahrscheinlich bin halt für die Forum-Verantwortlichen, also nur mehr eine Eintagsfliege, von der man nicht leben kann?

    Daher heißt es für mich nun auch, dass es mal wieder Zeit ist für Veränderung und mal so, nach ca. 10 Jahren weiterzuziehen.
    Also denn, Glück auf, wünsche Euch und besonders allen Moderatoren, einen guten Neustart und sich der Einsatz allemal gelohnt hat.

    Alles Gute!
    EMMA

    Hallo Moony,

    wie geht es dir heute? Schön, dass du hier in unsere Selbsthilfegruppe gefunden hast.
    Herzlich Willkommen!

    Ich sehe bei deiner Problematik zwar auch nicht gerade ein Licht am Ende des Tunnels. Allerdings wenn ich
    dich lese, kommt mir das Thema "Gewaltspirale" in den Sinn. Googelt das doch mal, vielleicht kannst du
    damit etwas anfangen?

    Jedenfalls hoffe ich, dass du in der Beziehung nicht noch mehr kaputt gehst, hast doch schon so viele Verletzungen
    erlebt. So wie er dich in seinen Aggressionsphasen behandelt, dass hat echt kein Mensch verdient.
    Egal wie er sich auch weiter entwickelt, ob trocken oder nicht, ist das bestimmt kein Mann, um mal eine Familie
    zu gründen.

    Pass auf dich gut auf! Es gibt auch die Möglichkeit, wenn es eng wird, dass du für ne `Weile, in einer psychosomatischen
    Klinik aufgenommen wirst, wenn du das willst.

    Liebe Grüße
    Emma

    Hi Sorra,

    ich wollte keinesfalls was schlechtes über deine Eltern sagen. Als Kind trägt man ja auch einen Teil der Eltern in sich und sicher war auch nicht alles schlecht. Auch aus religiöser Sicht, gilt es im gewissen Sinn, seine Eltern zu achten. Das wird so von Generation zu Generation weitergeben, weil ein Teil in uns will ja auch in Liebe mit den Eltern verbunden sein.

    Aus der Sicht deines Bruder, wurde er von seinem Vater gequält und von seiner Mutter nicht geschützt, daher hat er zu Beiden keine Beziehung.
    Die Gründe, dass der Vater krank war und die Mutter in Abhängigkeit und in der Not, konnte die Kinderseele nicht differenzieren.
    Es gibt viele dramatische Geschichten, durch Krieg, Flucht, Missbrauch etc., Traumen, die über Generationen weiter wirksam sind.

    Ich kenne dich zwar nicht, aber entnehme aus deinen Erfahrungen und deiner Ausdruckskraft, dass du die Kreativität und den Willen hast, auch wenn es schwer war und ist. Es kostet halt enorm Kraft, sich mit möglichen Belastungen auseinander zu setzen, für sich und die Angehörigen zu kämpfen.
    Deine Mutter hat es sicher nicht leicht gehabt und ist, nach deinem Gefühl zu ihr entnommen, eine gute Frau.
    Hilfreich ist immer, sich seiner Stärken und seiner Resilienz bewusst zu sein, sich innerlich einen Raum zu schaffen (Fantasiereise), der Schutz und Halt gibt, soziale Kontakte zu pflegen, die Kraft geben und Verbindung schaffen.

    Ich hoffe, für deinen Bruder, dass er sich Rat und Hilfe in allen Lebensfragen, bei den zuständigen Beratungsstellen zu holen vermag. In den Drogenberatungsstellen gibt es Angebote und geschulte Sozialarbeiter, auch dann, wenn man nicht suchtfrei ist.
    Dafür sind sie da.

    Ich finde, deine Entwicklung ist sehr beachtlich, mach weiter so!
    Alles Gute
    Emma

    Hallo und herzlich Willkommen hier!

    Ich habe grade eben deine Geschichte gelesen und finde es sehr beeindruckend, dass du so für dich einstehst. Genauso wie dein Bruder, hast aufgrund dem Beziehungsstress zwischen den Eltern, wahrscheinlich schon recht früh, nicht mehr Kind sein dürfen?
    Wie hast du es damals geschafft, dass dich die verbalen Ausraster deines Vater nicht kaputt gemacht haben?
    Weiß zwar nicht, um wie viele Jahre, dein Bruder jünger ist als du. Möglicherweise war er damals gerade in einem Alter, wo er weder vom Vater noch bei der Mutter, eine Bindung und Sicherheit erfahren konnte. Erlebnisse dieser Art prägen sich in eine Kinderseele ganz tief ein, sie wissen nicht damit umzugehen. Wenn immer wiederkehrend enormes aggressives Potential in der Luft liegt, ist das für die Kinder jedes Mal aufs Neue eine "Cortisoldusche".

    Leider können sich in dem Moment die Kinder auch nicht zur Mutter flüchten, weil die selbst im Streit auf 180 ist und den Schutzbedürftigen
    zusätzliche Angst übermittelt.
    Dein Bruder hat schon einen Grund, warum er trinkt. Es ist sein Bewältigungsmechanismus, mit Belastungen umzugehen. Du hast irgendwo geschrieben, ist derzeit arbeitslos, depressiv, ev. finanziell angespannt.
    Daher reguliert er sich mit dem Alkohol runter, um mit der Situation umzugehen, sich auszuhalten. Was anderes kennt er nicht (Trost, Geborgenheit, Schutz, Vertrauen,..). Willst du ihm also den Alkohol wegnehmen, wird er das eher von dir als Verrat empfinden.

    Traurig ist, dass er sich mit der Sauferei und dem Kiffen jetzt so ruiniert, weil die Eltern eben mal Sch ...e waren. Letztendlich, wenn er immer
    mehr in die politoxische Sucht reinkippt, wird es auch mal für Therapeuten ganz schwer, ihn noch zu retten.

    Dennoch, sollte es hier ja besonders auch um DICH gehen. Ich wünsche dir, dass du lernst, von deinem Bruder das zu bekommen, was dir gut tut.
    Und wenn du mit ihm telefonierst oder sonst Kontakt hast, gut auf dich achtgibst, dann den Kontakt unterbindest, wenn es dir zu viel ist.
    Thema: Selbstführsorge.
    Glaube auch, dass du "ihm" nicht helfen kannst, da bräuchte er viel eher eine Traumatherapie, die er aber nicht bekommt, solange er säuft.

    Zeige ihm, zeige dir, dass es auch anders geht, dass das Leben Sinn macht und schön ein kann.

    Alles Liebe
    Emma

    Hi Yvonne,

    wie geht es dir? Hast in einem Thread geschrieben:
    > Das ist auch das Mühsame für die Familie, die immer mehr versucht, Probleme aus dem Weg zu schaffen.
    > Je mehr ich geklärt habe, umso mehr hat er gesoffen.

    Und: > Da du eine von denen zu sein scheinst, die nicht hören wollen, was ein Co zu sagen hat,...

    Was bedeutet es für dich Co zu sein? Weißt, wenn ich da so an meine aktive Zeit zurück denke, fällt mir ein ganzer Rattenschwanz an
    Grenzüberschreitungen ein, wie z.B. dem Süchtigen das Leergut wegräumen, seine Termin vereinbaren, Fahrtendienste übernehmen,
    sein Konto checken, Ausreden erfinden bei Familienfeiern, etc.pp

    Man tut und macht, in der Hoffnung, dass sich die Situation mit dem Abhängigen entspannt, und dennoch ändert sich rein gar nichts.
    Das ist Co sein und der Co fühlt sich auch noch gut dabei, ist so hilfsbereit, so fleißig und verantwortungsvoll?
    Doch ist diese Verhaltensweise in Punkto Sucht nicht desto trotz ziemlich daneben. Wahrscheinlich füllt sich der Süchtige sogar unwohl, bemuttert, fremdbestimmt und ähnliches.

    Ich bin damals mit einigen Geschwistern bei meiner Mutter aufgewachsen, mein Vater war früh verstorben, klar musste man da zusammenhalten,
    mithelfen, sich gegenseitig unterstützen. Bis mir in der Beziehung mit einem Suchtkranken alles über den Kopf gewachsen ist und von
    Co-Abhängigkeit noch nie was gehört hatte, dachte ich noch meine Hilfsbereitschaft ist eine gute Eigenschaft, mich anzupassen, bin
    rücksichtsvoll, zurückhaltend, so gesehen war meine Kinderstube ein gutes Lernfeld, um eine gute Co zu sein.

    Nachdem mich nun schon einige Zeit mit meinen Gedanken, Gefühlen und Prägungen auseinandergesetzt habe, denke mal kenne ich
    meine Auslöser. Derzeit lebe nach 2 Jahren Singledasein, wieder in einer Partnerschaft, genau genommen ist es die erste normale
    Partnerschaft.
    Zusammengefasst: Er macht seins und ich mach meins. Wenn wir zusammen sind reden wir drüber. Ansonsten unternehmen wir was und wir genießen unsere Zeit.
    Genau genommen, brauche eh keinen Mann, damit ich jemanden zur Hand habe, der mir hilft, der für mich einspringt, soviel Selbstständigkeit
    lernt man als Single. Auch mein Partner benutzt mich nicht als seine Hilfskraft, wär ja noch schöner.

    Als Co, als junge Frau wusste ich es nicht besser, was normal ist. Selbstbewusstsein hatte auch keins.

    Es macht mich oft schon nachdenklich, wenn das "Ich bin Co" von den Usern hier, so leicht über die Lippen kommt.
    So als würde man sagen, ich bin Atheist oder bin Vegetarier.
    Nein, Co-Abhängigkeit ist selbst verletzend, es macht krank, macht unzufrieden, einsam und arm.

    Yvonne, ich glaube, machst es schon besser, als ich damals, lass dich nicht vom Schreiben abhalten, auch wenn mal etwas Gegenwind bekommst. Mir selbst ist wichtig, die unbewussten Gedanken auszugraben und aufzuschreiben, und damit wieder Platz für Neues ist.

    In diesem Sinne, ein frohes Schaffen!
    LG Emma

    Hi Yvonne,

    Zitat

    ....schliesslich hat er mich/uns in dieses Unglück gestürzt. Da ist es mir auch langsam egal, ob er krank ist.

    Diese Ansicht ist doch völlig nachvollziehbar und legitim. Wenn du es damit hinbekommst, dich besser abzugrenzen, dann bist auch nicht
    mehr so leicht zu verletzen.

    Mit meinen Mann hatte es einige Jahre gegeben, wo ich oft nicht wusste, wem grade vor mir habe, Jekyll oder Mr. Hyde.
    Was ich noch wichtig finde, ist es vielleicht auch auf die eigene Kommunikation zu achten.
    Da ihr ein gemeinsames Kind habt, werde ihr wohl immer wieder miteinander reden müssen. Kennst das sicher auch, dass der Süchtige versucht, dir die Schuld für sein Verhalten und seine Beleidigungen zu geben, auch wenn es gar keinen Grund dafür gibt.

    Wenn ich verbal angegriffen wurde, hat mich das natürlich oft wütend gemacht und habe zurück geschlagen, versucht mich zu rechtfertigen.
    Leider bringt das gar nichts. Besser ist es mit weniger DU-Botschaften und mehr ICH-Botschaften auszukommen.

    Alkoholiker sind nach meiner Einschätzung oft ziemlich sensibel. Manchmal reicht schon unsere enttäuschte Mine, dass derjenige
    auszuckt. Oder der Süchtige kommt zur Tür rein und man merkt es ja, wenn jemand getrunken hat. Als Co hat man ebenso den 7. Sinn.
    Beginnt man also ich Kommunikation mit dem Vorwurf: Hast du schon wieder getrunken oder du bist ja betrunken?
    No na, wenn jemand abhängig ist, dann ist die Bemerkung überflüssig.

    Mit ICH-Botschaften ist man besser dran. Das macht mich traurig.... ich kann so nicht mehr.... ich fühle mich verletzt von dem...

    Alkoholiker sind meistens sehr manipulativ. Klappt es nicht mit dem verbalen Angriff, dann versuchen sie es mit ihren guten Willen.
    Also kommt dir entgegen. Doch als Co solltest den Strohhalm nicht aufgreifen, sich lieber ablenken, weggehen, jene Distanz fortsetzen,... solange
    bist jener/e seinen A.. hochkriegt und zur Therapie geht.

    Allerdings meistens kommt der Co mit ein bisschen Abstand auf die Beziehung schnell drauf, dass die Zukunft ohne den süchtigen, bzw.
    trockenen Alkoholiker wesentlich vielversprechender ist, und man echt keine Angst vor dem Alleinsein haben muss.

    Ich gehe mal davon aus, dass ist dir das schon klar ist. Bleib bei dir und deinen Bedürfnissen, dann machst alles richtig.

    Liebe Grüße
    Emma

    Hi Yvonne,

    Hast mein Posting von vorhin gut auf den Punkt gebracht.
    > Diese Sichtweise sagt eigentlich nichts anderes aus, als dass man hätte alles anders/besser machen können,...

    Nun, ich schreibe ja nicht hier im Forum, wenn nicht wüsste, was Sache ist.
    Ich bin ja auch mal in deiner Situation gewesen und habe mich auch wie du, um nichts besser verhalten und gehandelt.
    Bevor mich mit wissenschaftlichen Büchern über Alkoholismus auseinander gesetzt habe, dachte ich noch, hm eigentlich ist mein Partner
    nur ein ziemlich nazistischer A... Bis ich erstmal das Wesen der Krankheit gecheckt habe und die Verhaltensweisen, die typisch sind für alle
    mit eben dieser Krankheit.

    Wenn man sich mit den Mustern von Co-Abhängigkeit auseinander gesetzt hat, ist es bisserl naiv zu denken, nur in der Beziehung zum Süchtigen =
    Co. Und falls mich nicht verhalte, wie ein unterdrücktes Hausmütterchen, dann auch keine Co mehr, bzw. ohne den Unruhestifter, auch keine Co
    mehr? Du siehst es ja jetzt in deiner Geschichte, ihr seid soviel ich mitbekommen habe, derzeit getrennt, aber deine Gedanken kreisen in jeden
    deiner Postings um ihn und seinen Bockmist.
    Nun, ist irgendwie auch normal, wenn man noch mitten drin steckt. Ich mache dich auch nur drauf aufmerksam, damit es dir eben auffällt.

    Sag mir doch bitte noch, was hat denn Empathie mit genug Unterstützung und Mitleid zu tun. Ich bin nämlich in einem sozialen Aufgabenbereich
    tätig und glaube mir, aus Mitleid wäre mein Beruf nicht zu stemmen.
    Empathie ist für mich zu fühlen, wie es jemanden geht. Nur durch die Ausbildung und meine Erfahrung, bin somit in der Lage, eine Situation auch adäquat einzuordnen und dann entsprechend zu handeln. Glaube, dass muss auch jede/r Co mal lernen, um wieder heil aus der Geschichte rauszukommen.

    Zu guter Letzt: Thema Emanzipation! Ich hoffe, es gibt auch in Sachsen noch was zwischen dem unterdrückten Hausmütterchen und einer
    Emanze? Und Emanzipation bedeutet auch nicht geschlechtsbezogen.
    Ich halte mich z.B. für emanzipiert, weil ich aus meiner eigenen Geschichte was gelernt habe, wieder mit genug Selbstwertgefühl durchs Leben
    spaziere, meine Beziehungen frei von Abhängigkeit genießen kann, meinen Platz im Leben gefunden und mich von nichts und niemanden
    ausnützen lassen will, mich angenehm mit mir und der Welt verbunden fühle.

    Das war halt nicht immer so, bin dankbar dafür und genieße es wie`s ist.

    Ich bin mir sicher, wenn dein Weg auch noch lang ist, schafft du das was du willst.
    LG Emma

    Liebe Yvonne,
    ja, ja Aufwachen tut weh.

    Zitat

    Unstrittig ist für mich, daß der Alkoholiker sich nach jahrelangem Saufexzess viel Hirn wegsäuft und damit auch Eigenschaften wie Empathie und Gewissen. Mein Mann war über 30 Jahre drauf...da bleibt nach der Entziehung offensichtlich nicht so viel übrig. Er wird immer wieder dämliche Entscheidungen treffen und ganz überheblich denken, daß er die Dinge im Griff hat. Weitsicht oder das Bewusstsein über Konsequenzen sind Fehlanzeige.

    Deine Wut in Ehren, aber denke mal in einem Alkoholiker-Forum sind auch Leute, die auch sehr viel durchgemacht haben und sich grämen, dass das Leben nicht so gelaufen ist, wie gewollt. Aber sie sind hier und arbeiten an sich, so im Gegensatz zu dir. Arbeitest ja nach wie vor indirekt mehr an ihm. So gesehen ist deine Co-Abhängigkeit wie gehabt, sehr präsent.
    Wo bleibt also deine Empathie, in Bezug auf die Krankheit Alkoholismus? Oder bist jetzt nur so gekränkt, weil er dir entglitten ist? Finde es hat doch jeder das recht, wenn auch verheiratet, so zu leben wie man will. Vielleicht ist ihm ja einfach alles zu viel geworden? Vielleicht ist auch dir alles zu viel geworden und hast es nie zugeben? Firma, Frau (Mann) und Kind?
    Wäre es da nicht viel wichtiger, jetzt zu überlegen, wie ihr gemeinsam noch gute Eltern für euer Kind sein könnt?

    Wann hast eigentlich gemerkt, dass der Kampf verloren ist?

    quote] Warum ich ihn geheiratet habe? [/Quote
    Wenn dein Mann seit 30 Jahren trinkt, dann hast auch schon vor der Ehe was merken müssen. Oder hast dir gedacht, du kannst ihn dir eh zurechtbiegen? Dann nur gut, dass das reale Leben da nicht mitspielt.

    Yvonne, schreibe dir das nicht um dich zu kritisieren, sondern nur damit du eventuell auch noch andere Sichtweisen in Betracht ziehst, als derzeit.
    Ich weiß schon, wass man als Partner eines Alkoholikers alles mitmacht, nicht desto trotz hätte man ja auch den STOPP-BUTTON drücken können, oder nicht?
    Also jetzt hast eine echte Chance, nachdem er weg ist, aus deiner Opferrolle raus zu kommen und nur für dich und dein Kind da zu sein.
    Es lebe die Emanzipation!

    Kopf hoch und alles Gute
    Emma

    (Meine Antwort gehört eigentlich in deinen Thread, aber hab`s mit dem Zitieren nicht hin bekommen).

    Servus, sorry habe mich vllt. bisschen verwirrend ausgedrückt.

    Ich wollte darauf hindeuten, dass Co-Abhängigkeit zwar anders als nasse Alkoholiker eben auch süchtig sind. Die ungestillte Sehnsucht nach
    Liebe, geliebt zu werden, ist auch eine Art Sucht. Daher mein Hinweis, erstmal einen Kontaktabbruch zum nassen Alkoholiker hinzubekommen, bevor du von einer Selbsthilfegruppe profitieren kannst.
    Co-Abhängigkeit hat auch genauso wie das Alkoholiker-Profil eindeutige Verhaltensmuster, mit denen du dich auseinandersetzen musst um
    zu begreifen, was mit dir los ist.
    Abhängigkeit ist meistens auf die fehlende Bindung in der Kindheit zurückzuführen. Sofern du den fehlenden Anteil, das Defizit an Liebe damals, noch nicht aufgearbeitet hast, es gibt auf der Welt keinen Menschen, der dich so sehr liebt, wie du es brauchst. Hattest du denn damals sonst jemanden, dem du vertrauen konntest, jemand der für dich da war?

    Wie dem auch sei, ist es dennoch kein Weltuntergang, wenn die Kindheit nicht optimal war. Wer hatte die schon? Man kann auch später noch vieles
    nachholen. Zum Neubeginn steht da gerne die Selbstliebe und die kann dir niemand nehmen, wenn du es nicht willst.
    Je nach Bedarf kann auch mal eine psychologische Begleitung sehr ratsam sein.

    Um nicht zu sehr abzuschweifen. Sicher kennst mittlerweile die typischen Katz-und Mausspiele in einer Beziehung mit Alkoholproblematik.
    Ich bin sicher, wenn du nicht wieder auf ihn zukommst, wird er früher oder später wieder bei dir anklopfen. Das hat aber nichts mit
    Liebe, mit seiner Sehnsucht zu tun, eher geht's um den gekränkten Stolz oder um zu gucken, wieviel Macht er noch über dich hat.

    Also sei bitte nicht überrascht, wenn der Mann sich zwischendurch mal wieder einsichtig und anständig benimmt.
    Leider ist das so die Masche, die immer mal wieder abgespielt wird, wenn der Co nicht funktioniert.

    Daher hoffe für dich, dass du diesmal stark bleibst und besser für dich einen neuen Weg ausprobierst.

    Mach`s gut und schönes WE
    Emma

    Hallo Heidi,

    soviel ich weiß, sollten hier im Forum "nasse Alkoholiker" erstmal einige Tage nüchtern sein und eine Erstuntersuchung beim Arzt absolviert haben, bevor sie dieser/einer Selbsthilfegruppe beitreten. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

    Bei den Co-Abhängigen lässt sich das Verhalten zwischen "nass und trocken" zwar nicht so klar differenzieren, allerdings erinnert mich deine Beobachtungsgabe, wie es deinen Postings zu entnehmen ist, an das typisch nasse Denken wie von allen Süchtigen.

    Daher finde ich es gut, wenn du es schaffst, den Kontakt zu deinem Freund erstmal abzubrechen, wenigsten für die nächsten 2 -3 Wochen, sofern du kannst. Konzentriere dich dabei auf dich, deine Gedanken und deine Gefühle. Tagebuch schreiben kann dir auch dabei hilfreich sein.

    Denn würde auf Anhieb meinen, du hast dich in dieser Partnerschaft mittlerweile ziemlich selbst verloren? > So unter dem Motto: "Er
    tut was er will und ist wie er ist, ganz ohne Rücksicht auf dich". Nichtdestotrotz hast ihn sehr gern, wie du schreibst. Warum?
    Warum bist du so anspruchslos? Lässt du erniedrigen, dich benutzen und wieder abservieren? Merkst du das denn nicht?

    Klar liegt das auch an seinem Alkoholmissbrauch, aber nicht nur. Zwar kenne ihn nicht, doch denke nicht, dass dieser Mann derzeit liebesfähig, bzw. beziehungsfähig ist. Es gibt leider viele von dieser Sorte egoistischer und berechnender Menschen, die mit so manch` liebesbedürftigen Seelchen leichtes Spiel haben und von daher auch keinen respektierenden Umgang pflegen.

    Ich bin trauriger Weise ja auch mal in dieser Falle gehockt, daher weiß ich nur zu gut was das bedeutet und wie verletzlich man sein kann.

    Also heißt es, 1 x sich selbst ernst nehmen, also darfst ihm nicht mehr nachlaufen. Grenzen setzen, Hilfe annehmen, lieber Freundschaften zu Gleichgesinnten pflegen als ihm nachzuweinen!
    Denn du vergeudest nur deine Zeit, wenn du mehr seine Baustellen im Fokus hast als deine.

    Ich wünsche dir, dass du bald wieder (außer ihm) noch sehen kannst, was es sonst noch alles Schöne und Liebenswerte im Leben gibt.
    Ich wünsche dir alles Gute für die nächsten Schritte und die nötige Klarheit.

    Ganz lieben Gruß
    Emma

    Hi Karotte,

    kann mich noch wage an deine Threads vom damals erinnern. Man möchte meinen, hast schon lange genug gelitten? Ich verstehe daher nicht
    ganz, warum du die Vergangenheit wieder aufgerollt hast. Will und kann nicht drüber urteilen, was für dich gut und richtig ist.
    Ich bin ja da so der Typ, der die Vergangenheit grade sein lässt und auch verzeihen kann, was war. Alles was dich noch beschäftigt, kannst mit
    einer Psychologin wahrscheinlich viel effektiver besprechen, als noch mit ihm.
    Falls dir noch was an ihm liegt, dann gäbe es da ja auch noch die Möglichkeit, dich mit ihm zu freuen, falls er noch eine Abstinenz
    hinbekommen hat und wenn er eine neue Freundin hat, ja warum denn nicht? > Man lebt halt nur einmal.

    Dass du nach 8 Jahren Trennung noch nicht loslassen kannst oder willst, ist denke mal, ist zumindest für mich nicht mehr nachvollziehbar.
    Nur aus der Einsamkeit heraus, das kann keine Basis für eine Partnerschaft sein. Glaube mir, da kann dir niemand von außen die Tür zu
    deinen Innenleben öffnen und dich befreien, da hast nur du selbst
    die Macht, wieder auf Menschen zuzugehen, dich zu zeigen, neue Kontakte zu knüpfen, dich aufs Leben einzulassen.

    Ich finde, echte Freunde gönnen einander was einem gut tut. Und für einen Neubeginn eurer Beziehung, geht's gar nicht, wenn ihr die alten
    Geschichten wieder und wieder aufwärmt, dann sollte die Toleranz eine Grundlage sein und mögliche Gemeinsamkeiten, auf die ihr
    noch aufbauen könnt.
    Allerdings wenn er ja eh eine Neue hat, zeigt das auch, dass er mittlerweile vllt. ganz woanders steht als du, sie ist dann entweder seine
    neue Co oder eine echte Perspektive für seinen neuen Lebensabschnitt.

    Liebe Karotte, dass Leben ist zu kurz um nur traurig zu sein. Klar, das sagt sich so leicht. Doch soviel ich noch von dir weiß, hast auch ganz andere,
    kreative und lebensfrohe Seiten an dir, und mit einer Resilienz gesegnet, die sicher nicht jeder von uns hat.

    Ohne Karotten wären so einige Gerichte langweilig, Karotten sind ein echtes Powerfood, voll mit Vitaminen und dennoch
    finanziell erschwinglich, mit einem vollen Sack Karotten, musst mal in`nem Pferdegehöft spazieren, damit machst dir stets so richtig
    gute Freunde.

    Alles Gute auf dem Weg, liebe Grüße
    EMMA

    Servus,

    ich habe so die Erfahrung gemacht, dass der Alkohol in der Vorstellung bisschen so wirkt,... wie Antidepressiva.
    Man erhofft sich durch die aufputschende Wirkung, dass alles im Leben mal wieder leichter fällt, wieder besser drauf ist, sich von
    den Sorgen distanziert oder noch besser, sie ne Weile vergessen könnte.

    In Wahrheit allerdings gewinnt man wesentlich mehr Nachteile als Vorteile. Antidepressiva genauso wie Alkohol verursacht
    Kopfschmerzen und Übelkeit und das bisschen Antrieb ist genauer betrachtet, genau der Grund, wenn im Leben nichts mehr
    weitergeht. Man dreht bestenfalls Tag für Tag im Hamsterrad seine Runden. Mit solch gedämpfter Wirkung lässt sich vieles, was bei klaren
    Kopf an die Nieren geht, schön reden. Jedoch in Wirklichkeit sieht man von den echten, ehrlichen möglicherweise Herausforderungen sowie
    Perspektiven wenig, wenn unsere Wahrnehmung, die Gefühle durch die Drogen beeinträchtigt/manipuliert werden.

    Und noch b...scheidener, wenn dann mal der Gewöhnungseffekt da ist und sich die Gedanken stets im Kreis drehen, man weiß eigentlich noch
    was richtig ist und doch das Falsche tut.

    Genau genommen also eine hausgemachte Zivilisationskrankheit, wenn man zuviel hat, vermeintlich uns zu gut geht, und dennoch
    das Leben von einer inneren Unzufriedenheit gekennzeichnet ist, warum also nicht mal was riskieren?

    Ob das allerdings der richtige Weg ist, nach 11 Jahren Trockenheit?

    LG Emma