Beiträge von Sisu

    hallo krapfen,

    hach ja, die gute wut, die ich nicht spüren durfte und die ich situationsgerecht an anderen menschen ausgelassen habe und in mich selbst geleitet hab. ja, ich bin jetzt oft sehr wütend auf meine mutter, bei meinem vater gelingt mir das noch nicht wirklich...

    mir ist jetzt bewusst geworden, dass mich meine mutter narzistisch missbraucht hat und entweder mit liebesentzug, tränen u.s.w reagiert hat, wenn ich versuchte mich zu entziehen. meine oma hat mich ebenso behandelt, bei ihr haben wir als ich kleinkind war gewohnt.

    zum beispiel hat sie mir als kindergartenkind mal erzählt, dass sie gar nicht meine mutter sei sondern meine tante und mich nur an kindes statt angenommen hat. als ich mit trauer und tränen reagiert habe hat sie gelacht. es wäre ja nur ein spass gewesen und mich dann getröstet. ich wusste sofort, dass es nicht stimmt was sie mir erzählt, ich war traurig weil sie mir weh tun wollte. :?

    ich muss das lernen, dass es mir gut gehen darf. ich bin noch nicht immer gut zu mir selbst, oft vergesse ich mich....

    Alles Gute Dir,

    Sisu

    hallo melanie,

    ja, ich bin wohl auch co-abhängig, deshalb ist für mich schwierig bei mir zu bleiben und auf mich zu achten.

    es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass ich von meinen eltern nichts erwarten kann. ich hoffe in der klinik hierbei hilfe zu kriegen. alleine krieg ich das so nicht hin.

    ob und in wie weit ich auf meine eltern später zugehen werde, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen. ich wünsche mir, dass ich mit dem zufrieden sein kann was ist und nicht mehr leide. das wird noch ein gutes stück arbeit für mich bedeuten, arbeit an mir selbst.

    alles liebe auch dir,

    sisu

    Zitat von Jessie1983

    Ich denke auch das Mr.Hardcore ne gute Einstellung dazu hat. In meinem Fall wäre das so niemals umzusetzen gewesen, da ich permanent Vorwürfe bekommen hätte und somit gab es für mich nur den letzten Weg - den Kontaktabbruch !
    Ich wünsche Dir viel Glück, egal welchen Weg Du einschlagen wirst.

    Hallo Jessie,

    die vorwürfe habe ich in meiner vergangenheit auch bekommen und hatte mich daraufhin immer mehr zurück gezogen, mich aber immer auch wieder erneut auf gespräche eingelassen, in denen ich erklären sollte.

    allerdings haben mich meine eltern immer so interpretiert, dass ich beleidigt oder halt auch trotzig sei, da ich ja nix anderes nach aussen getragen hab und mir selbst nicht eingestehen wollte wie angstbesetzt ich immer noch war und eben jetzt noch bin.

    ich freue mich über das gewünschte glück und möchte auch dir alles gute auf deinem weg wünschen,

    sisu

    Tja, mehr Antwort dazu kommt wohl nicht, - im Endeffekt muss ich ja eh zusehen, wie ich jetzt bald damit umgehen will und werde.

    Irgendwann nächste Woche gehe ich in die Klinik und dass ich meine Ellis drüber informieren will is mir klar.

    Grad bin ich zu dem Entschluss gekommen, daß ich mich wohl schriftlich mitteilen werde, kurz und knapp. Ich will mich der Reaktion meiner Eltern gar nicht aussetzen und lernen, dass ich mich davor jetzt schützen darf.

    Ich erlaube mir hochoffiziell schwach sein zu dürfen. SO!

    Hallo Paul,

    ich kann nachvollziehen, was Du meinst.

    Mir geht es auch oftmals so. Allerdings liegt dies in meiner Kindheit begründet, da ich EK bin. Du vielleicht auch?

    Wie auch immer, mir fällt es generell schwer mir irgendwas von irgendwem vorschreiben zu lassen und entsprechend auch Hilfe anzunehmen, da ich wirklich niemanden aus tiefsten Tiefen ernst nehmen bzw. vertrauen kann. Das ist eine große Lernaufgabe für mich!

    Ich musste früher gehorchen und funktionieren, hab ich auch - aber mit heimlichem Protest. Ich bin so zu sagen zum fleischgewordenen Fehlersuchgerät geworden. Den blinden Fleck bei anderen Menschen, das Haar in der Suppe habe ich überall gefunden, darauf hab ich mich quasi spezialisiert 8) "O.K., ich bin schlecht, ich seh es sein. Ihr aber auch, weil ich es weiss und sehe, nur ihr nicht. Jetzt bin ich die Gute unter den Schlechten :P"

    Kommt rüber, was ich sagen will? Besser kann ich´s grad nicht erklären...

    Daß jeder Mensch auf einem anderen Gebiet seine Talente und Fähigkeiten hat, daß man immer von anderen was lernen kann wenn man will, dass habe ich nicht gewusst. Auch nicht, dass kein Mensch perfekt ist...


    Gruß,

    Sisu

    Hallo MrHardcore,

    danke für die Antwort.

    Ich hoffe für mich, dass ich zu einer ähnlich gelassenen Haltung wie Du kommen kann. Derzeit gelingt mir das nicht, - meine Erkrankung wühlt mich zu sehr auf.

    Grad in diesem Moment könnt ich wieder Gift und Galle spucken!


    Alles Gute Dir,

    Sisu

    Schon wieder ein Sisu-Threat :wink:

    In meinem ersten Threat habe ich zum Schluß von meinen Angst-/Scham- und Schuldgefühlen meinen Eltern gegenüber geschrieben, von denen ich mich aber nicht mehr leiten lassen möchte.

    Der Kontakt zu ihnen ist sehr gering. Ich rufe sie nicht mehr an, selten meldet meine Mutter sich. Mit meinem Vater kann und konnte ich mich noch nie wirklich unterhalten. Wenn er gesprächiger ist, dann hat er den nötigen Alkoholpegel und fängt rasch an zu weinen.

    In den vergangenen Jahren musste ich mich immer und immer wieder erklären, wieso ich keinen Kontakt mehr haben möchte. Warum ich mich nicht für das Leben meiner Familie interessiere u.s.w. Ich habe mich auf diese Gespräche eingelassen, bin emotional aber immer wieder als Verlierer dabei raus gegangen.

    Ich will, dass das alles ein Ende findet, gleichzeitig scheue ich mich aber vor einem endgültigen Kontaktabbruch, zumal ich auch Kinder habe denen ich die Großeltern nicht vorenthalten will, - wobei ich mich auch frage, ob sie auf diese "Nummer" nicht verzichten sollten um keinen Schaden davon zu tragen.

    Zusätzlich tun mir meine Eltern wirklich leid, weil ich weiss, dass sie krank sind und mir nicht absichtlich mein Leben versauen wollten.

    Wie habt ihr für euch dieses Dilemma gelöst?

    Lieben Gruß,

    Sisu

    Lieber Kaleu,

    ja, ich merke den Zusammenhang, - war in dem anderen Threat.

    Ich hoffe, ich laber euch nicht hier zu viel zu :oops: Hab grad das Gefühl, dass ich tagelang durch erzählen könnte und wär immer noch nicht am Ende meiner Worte und dem Mitteilungsdrang angekommen.

    Lieben Gruß,

    Sisu

    [quote='Kaleu']
    Sich selbst ausgrenzen halte ich immer für eine sehr miserable Idee.


    Hallo Kaleu, Marcello und überhaupt, ihr Menschen hier...

    Auf dieses "sich selbst ausgrenzen", da möchte ich näher drauf eingehen. Ich erkenne nämlich, dass ich das viele Jahre getan habe, aber nicht so wie ich es hätte tun sollen.

    Ich begann mein Äusseres zu verändern und empfand eine große Genugtuung, wenn ich grade meiner Familie und anderen Menschen die ich blöde fand nicht gefiel. Haare in schrillen Farben färben und hoch toupieren, Haare abrasieren, fast Glatze u.s.w. Schwarze Kleidung, und das wirklich um mich abzugrenzen. Ich war zu der Zeit der Exot in der Kleinstadt und habe noch bis vor kurzem eher mit der Aussenseiterrolle gespielt als diese aufzugeben. Grosse Tattoos rundeten die Sache ab, das konnte wirklich niemand mehr in meiner Herkunftsfamilie nachvollziehen und das war anscheinend sehr gut für mich.

    Ich hatte früher vorgehabt mir eine Art Rüstung auf Rücken und Schulter stechen zu lassen, mittlerweilen den Gedanken verworfen obwohl ich zugeben muss, dass ich immer wieder mal damit liebäugle.

    Räumlich habe ich meine Familie schon lange verlassen, emotional nie. Immer wieder auf ein Neues Psychoterror in mir, weil ich keinen klaren Schlussstrich ziehen konnte.

    Meine Worte haben nie ausgereicht um mich abzugrenzen, Anfeindung, Unverständnis und Spott war das, was ich erntete.

    Dadurch, dass ich immer anders sein und aussehen wollte als andere Menschen, habe ich aber auch nie einen wirklichen Zugang zu ihnen finden können. Nur wenige Freunde kennen mein sensibles und verstörtes Innenleben.

    Noch jetzt ist in mir der Wunsch individuell zu sein, natürlich individueller als alle anderen Individuen. Tja, schauen wir mal, wie ich es schaffe, mich damit auszusöhnen.

    So, genug erzählt, bis später mal, ihr Individuen :wink:

    Hallo zusammen,

    ich will nur kurz sagen, wie treffend und gut ich den Bericht von Frozen Tears finde :)

    Mir ist erst jetzt bewusst geworden, dass ich durch das Annehmen meiner inneren Kinder ein lebenswerteres Leben erlernen kann und habe mich an die Arbeit gemacht.

    Alles Gute und viel Kraft wünsch ich euch allen,

    Sisu

    Stichwort: Heimatlosigkeit oder auch Bindungslosigkeit

    Geht es euch auch so, dass ihr das Gefühl habt nirgends wirklich hin zu gehören, euch gleichzeitig danach sehnt aber dennoch Angst habt irgendwo tatsächlich anzukommen?

    Mir fällt das immer wieder bei mir auf. Für mich ist innerlich z. B. eine Welt zusammen gebrochen als ich zum ersten Mal schwanger war und erkannt habe, dass ich nun mein Leben lang mit dem Vater meines zukünftigen Kindes verbunden bin, - obwohl er ein wirklich liebenswerter Mensch ist und war.

    Hallo Tigger,

    ich möchte mich auch bei Dir melden. Weiss grade nur nicht so recht wie ich anfangen soll wg. Chaos im Kopf. 8)

    Meine Herkunftsfamilie ist sowohl psychisch krank als auch alkoholabhängig und das über Generationen. Ich selbst bin typisches Alki-Kind und leide noch im Erwachsenenalter sehr an meiner traumatischen Vergangenheit.

    Seit meiner Kindheit leide ich unter Depressionen, psychosomatischen Erkrankungen, (Migräne, Magen-Darm-Beschwerden, chron. Bronchitis) und habe große Schwierigkeiten ein lebenswertes Leben hinzukriegen.

    In der Vergangenheit habe ich über längere Zeit Therapien gemacht die mir aber nicht geholfen haben, allerdings weiss ich heute, dass ich mich nicht wirklich einlassen konnte und wollte. Antidepressiva hatte ich abgelehnt. Es gab ein paar Jahre in denen ich selbst getrunken habe, weil ich dem psychischen Druck nicht mehr stand halten konnte und keinerlei Vorteil mehr in der Nüchternheit gesehen habe. Allerdings hatte ich mein Leben noch soweit im Griff, dass ich im Aussen relativ normal funktioniert habe. Dass ich wegen meiner Vergangenheit häufig traurig war ist in meinem heutigen Umfeld bekannt gewesen und fiel somit nicht weiter auf oder ins Gewicht.

    Ich habe mich jetzt entschlossen, da ich vermehrt unter Angstattacken leide in eine psychosomatische Klinik zu gehen. Das wird nächste Woche sein.

    Selbst würde ich mich nicht als Alkoholiker bezeichnen, weiss aber, dass ich ein enormes Suchtpotential in mir trage, - bin z. B. Kettenraucher.

    Rückblickend betrachtet würde ich sagen, dass die Mitglieder meiner Familie ebenfalls in ihrer Kindheit psychisch erkrankt sind und durch Nachahmungsverhalten zu Alkoholikern wurden bzw. in Einzelfällen auch Medikamentenabhängig.

    Tigger, ich wünsche Dir, dass Du wie ich den Mut finden wirst Dir helfen zu lassen. Lieben Gruß,

    Sisu

    Na, spitze, Marcello. Willste mir jetzt noch zusätzlich Angst machen :lol:
    Hab mir grad mal wieder alles gegeben und mir die netten Kollegen per Google angetan und spontan Gänsehaut auf´m Kopf gekriegt.

    Haustiere im Allgemeinen habe ich bewusst nicht, da ich jegliche zusätzliche Verantwortung nicht haben will. Zu meiner derzeitigen Erkrankung bin ich ja noch Mutter von 2 Kids für die ich versuche da zu sein so viel es mir möglich ist, auch wenn das grad verschwindend gering ist. Sie leben beim Papa mit dem ich eine platonische Liebesbeziehung habe. Mehr geht grade gar nicht.

    Ich hoffe, dass der Weg in die Klinik eine Art "Brückengang zur goldenen Stadt" für mich werden wird!

    Ja, genau, ich bin immer noch da. I´m a survivor :D

    Die Problematik besteht für mich darin, dass ich teilweise von diesen Gefühlen der Bedrohung, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit überrollt werde. Aber wie ich schon geschrieben habe, daran jetzt konkret arbeiten will.

    Danke für Deine Antwort, Marcello :D

    Zitat von Marcello

    Warum keine Hoffnung mehr haben? Gibt es ernsthafte Gründe dafür?

    In meinem Fall gibt es ernsthafte Gründe auf die ich nicht wirklich nah eingehen will. Um nur einen Grund zu nennen, - psychischer Hospitalismus im Säuglingsalter wg. wochenlanger Behandlung auf Isolierstation und mit hoher Wahrscheinlichkeit körperliche Misshandlung durch Fremdperson bzw. Personal der Klinik.

    Lieber Kaleu,

    ich freu mich, dass Du verstehen kannst in welchem Dilemma ich mich grade befinde.

    Wie ich bin weiss ich nicht. Wie hättest Du mich denn gerne?

    Was ich will weiss ich nicht. Was willst Du denn von mir?

    Ich werde mich jetzt erst einmal damit abfinden müssen, dass ich völlig verwirrt bin und den Gedanken zulassen, dass ich in kleinen Schritten Veränderungen herbeiführen darf und eben auch kann.

    Mit mir selbst bin ich sehr ungeduldig und erwarte immer von mir, dass ich mit einer Art "Urknall" alles zum Guten wenden kann/ muss. Ich beschäftige mich ja nicht erst seit Heute mit meiner Vergangenheit und dieser Umstand treibt mich eben auch total um.

    Ich müsste doch schon viel weiter gekommen sein :roll:

    Mich treibt grade um, wie ich meinen Eltern damit begnen soll, dass ich mich nun bald stationär behandeln lasse und eben auch dort keinen Kontakt zu ihnen haben möchte.

    Ich traue mich immer noch nicht wirklich meinen Wunsch nach Abstand zu formulieren. Zu meinen Eltern habe ich schon eine ganze Weile nur sehr sporadisch Kontakt. Selbst dieser Kontakt macht mich fertig, weil ich sehe dass mein Vater immer noch trinkt und meine Mutter nach wie vor so tut als wenn nix wär. Zu meinem Vater habe ich übrigens nie einen wirklichen Kontakt aufbauen können.

    Mich macht das fertig, dass ich noch nicht einmal weiss, ob ich meine Eltern liebe. Ich empfinde immer nur Schuld, Angst oder Mitleid für sie.