Beiträge von fatima

    liebe leute!

    habt ihr erfahrungen mit selbsthilfegruppen für angehörige von alkoholikern?

    ich habe bereits herausgefunden, wo solche treffen in meiner umgebung
    stattfinden. leider ist es aber mit den 2 kids ziemlich aufwendig (da ich
    sie abedns ein paar stunden allein lassen müsste und zu oma und opa will
    ich sie nicht geben- meine mutter ist süchtig und würde das als angriff
    sehen, dass ich in eine gruppe gehe- und wenn mein vater die kids
    dann betreuen würde, würde sie ihm wohl die hölle heiß machen, mir
    auch noch dabei zu helfen...)

    meine kleine ist recht anstrengend abends- einem babysitter traue ich
    nicht zu, damit fertig zu werden. vielleicht bin ich aber auch im unrecht und
    sollte es dennoch versuchen...

    kann das forum hier eine gruppe ersetzen? oder meint ihr, es sei
    unerlässlich, zusätzlich eine gruppe zu besuchen?

    was kann die gruppe, das hier nicht geht?

    ich muss dazu sagen: seit ich hier (wenn auch nicht wöchentlich) schreibe
    und lese, sind mir einige lichter aufgegangen und "in a nutshell":

    es ist großartig. ich entdecke mein "ich" wieder!

    dankeDANKE.

    ich fürchte nur, dass ich vielleicht zu leicht in phasen rutsche, in denen
    ich hier wieder weniger lese und folglich dazu neige, dinge wieder
    nach altgewohnten (kranken) mustern zu lesen.

    es ist manchmal zu leicht, nicht ins forum zu kommen...

    und schockierend, seine eigenen berichte zu lesen: an dem punkt war ich
    schon und habe es doch wieder rückgängig gemacht.

    wie sind eure erfahrungen mit selbsthilfegruppen?

    danke im voraus für eure antworten!

    lg

    fatima

    hallo liebe leute

    Ich bin co-abhängig... und das schlimmste ist, ich habe das gefühl, es viel
    zu spät zu erkennen!

    ich will bewusst leben.

    ich will mich klar meinem ICH stellen.

    Ich will meinen kindern eine gesunde atmosphäre bieten!

    ich habe, wie ein süchtiger, rückfälle an mir beobachtet.

    ich ärgere mich sehr über meinen co-abhängigen vater (meine mutter
    ist bei uns die alkoholkranke), aber ich vermute, dass dieser ärger
    spiegelt, wie unwohl ich mich in mir selbst fühle.

    ein paar fakten:

    - ich jobbe, aber verfüge nicht über genug einkommen, um die schulden
    zu tilgen, die mein (von mir getrennt lebender) ehemann verursacht
    hat, für die ich (welch edelmut) damals einen kredit nahm (natürlich, wie
    das immer ist, voll hoffnung er würde durch diesen akt des edelmuts
    endlich zur vernunft kommen, nun, kurz: dem war nicht so).

    mein vater tilgt diese schulden für mich.

    - ich habe relativ flexible arbeitszeiten und nun, ich muss es zugeben:

    ab und zu, quatsch: OFT bin ich später zur arbeit (dafür kehre ich
    natürlich später zurück) um zuhause noch zu lernen (hole das abi nach)
    oder haushalt zu erledigen. an solchen tagen holt mein vater meine
    kleine aus dem kinderladen ab, od. macht hausaufgaben mit meinem
    sohn.

    ich habe schon sehr oft verboten, dass meine mutter die kinder allein
    nimmt.

    meine mutter ist wohl quartalstrinkerin mit wochenlangen abstinenzphasen.

    mein co-abhängiges verhalten:

    in solchen phasen schleicht sich bei mir nachlässigkeit ein. ich beginne,
    ihre sucht zu verdrängen. mein vater "unterstützt" mich natürlich in
    dieser sicht "man kann ja eh nichts tun und es dauernd ansprechen
    gibt ja nur ärger; sie ist zurzeit ja sehr gut drauf".

    ich habe also meine verbote wieder gemildert, verdrängt, und nicht mehr
    gegen dieses co-abhängigen-verhalten angekämpft.

    ich fühle mich recht schuldig, einerseits terror zu machen/ zu verursachen
    (indem ich meinem vater vorträge über co-abhängigkeit halte) und
    andererseits seine hilfe bei den schulden gern in anspruch zu nehmen.

    ich bin also ein nicht erwachsener, selbständiger mensch.

    ich fühle mich so, wie sie es oft darstellt:

    ein blutsauger, der ihnen ihr geld absaugt und gleichzeitig unloyal ist.

    das ist auch total co-abhängig, entspricht aber meinem oft niedrigen
    selbstwertgefühl.

    als ich vor ca. 6 mon. nach und nach einiges an hilfe (sei es nun kinder-
    betreuung oder finanzielle) abbaute, fühlte ich mich wertvoller.

    dann ließ ich mich wieder einlullen.

    eine große angst ist auch: schaffe ich es ohne ihre hilfe mit 2 kids
    und geringem einkommen das abi nachzuholen?

    ich will es schaffen. ich fühle mich seit meinem schulversagen als
    versagerin, denn ich durfte immer alles, nur die noten sollten
    stimmen!

    un das habe ich in den müll geworfen. ich habe kinder bekommen, in
    einer ehe gelebt, die von suchtverhalten geprägt war und nichts
    geschaffen.

    für meine eltern ein horror-lebensentwurf (und andere kinder haben sie
    nicht).

    ich überlege ernsthaft, weiter von ihnen wegzuziehen.

    die schulden haben es an sich, sich zu erhöhen, wenn die zahlungen
    nicht mehr eingehen. ich will es irgendwie mit meinem gewissen
    vereinbaren, dass mein vater mir da hilft.

    aber vermutlich müsste ich dafür andere dinge ändern, um mich nicht
    als mensch zu fühlen, der nur an SICH denkt.

    außerdem leiden natürlich auch die kinder unter dem akuten geldmangel.

    ich will nicht sagen, dass ich mir das nicht eingebrockt hätte. aber die
    kinder zahlen nun mit für meine fehler.

    das einzig gute: mein sohn und ich können über das meiste offen reden
    (er wird bald 10) und ich hoffe das bleibt so.

    liebe grüße an euch alle.

    fatima

    hallo!

    tja.. wenn die nekel ins spiel kommen. das gibt dem ganzen besch***
    problem dann nochmal eine weitere facette, nervenaufreibend...!

    bei uns ist es mein co-abhängiger vater, dem ich zu verstehen geben
    konnte (nachdem oma einmal in arg besoffenem zustand mit meinem
    sohn -damals ca. 6j.- allein war), dass so etwas zum kompletten
    bruch führen würde.

    bis jetzt vertraue ich auf ihn, dass er, wenn es in irgendeiner weise nicht
    mehr "koscher" zugeht, die kids zu mir bringt.

    allerdings ist mein sohn bald 10j. alt und ich habe ihm schon von omas
    krankheit erzählt.

    ich wollte KEIN vertuschen, keine lügen und all das, was man mir als
    kind vorgemogelt hat (bis ich dachte, ICH hätte ein problem)!

    traurigerweise weiß mein sohn nun, dass es eben zur krankheit von
    oma gehört, dass man sie ab und zu nicht besuchen kann!

    er weiß auch, dass oma, wenn sie scih zb plötzlich (mitten am tag)
    komplett zurückzieht, ihm nichts mehr an oma bieten kann, sprich, er
    vielleicht noch von opa und den kids der nachbarschaft, aber nicht
    mehr von einer "normalen" oma profiteren kann.

    mein vater und er tun dann so, als sei sie eben müde/krank und habe
    sich zurückgezogen. auf nachfragen erklärt mein vater ihm auch die
    wahrheit, und bisher hat er es relativ kommentarlos hingenommen.

    er hat sich mit mir unterhalten, wollte wissen, was oma tun KÖNNTE,
    damit es ihr besser ginge, und weiß auch, dass sie derzeit nicht
    willens ist, etwas zu ändern. er findet das doof, aber traurig ist er nicht.
    er nimmt es eher als gegeben.

    einen kompletten bruch wollte ich nie. ich habe mir lediglich vorgenommen,
    dass, sollte mein vater etwas vor mir vertuschen, ich ihm dann meinen
    sohn nicht mehr anvertrauen kann. da er das weiß, und vielleicht auch
    aus anderen gründen, versteckt er nichts vor mir.

    Meinst du, du könntest mit deiner mutter ein ähnliches level an ehrlichkeit
    erreichen? DAMIT es nicht irgendwann zum echten bruch kommt?

    LG fatima

    hallo dingsbums

    das problem ist, du willst das, was innen nicht stimmt von außen
    reparieren.

    ich verstehe diesen wunsch und hatte ihn auch schon, glaube aber, dass
    dies nie funktioniert.

    sie (meine und deine mutter und all die anderen) ruhen nicht in sich.

    ein mensch der in sich ruht, hätte kein problem damit, einen monat
    nicht von anderen beschäftigt zu werden!

    ein mensch, der probleme hat wie unsere mütter, dem nutzt alles "angebot"
    von außen nichts, da das nur oberfläche ist.

    verhaltensweisen ändern und einen lebenssinn finden, kann man
    wahrscheinlich nur allein bzw. mit hilfe eines therapeuten.

    meine mutter hält menschen, die zur therapie gehen für verlierer,
    die es selbst nicht hinkriegen.

    ich allerdings habe erkannt, komme überhaupt nicht an sie heran.

    sie bewegt sich irgendwo außerhalb meiner kontrolle in ihren
    eigenen abgründen.

    ob sie je herauskommt?

    ich wieß es nicht. ein teil von mir hat sich mit der nicht ganz unwahr-
    scheinlichen aussicht abgefunden, dass sie vielleicht NIE ein leben
    ohne suchtbefriedigung führen wird.

    und mit dieser erkenntnis meiner eigenen machtlosigkeit ist komischer-
    weise, neben aller trauer, auch ein bischen erleichterung gekommen.

    die wünsche ich dir auch!

    LG fatima

    hallo liebe leute

    ich war schon wieder eine weile weg. mein fokus lag zwischenzeitlich auch
    mehr auf mir und meinen gesunden verwandten-

    ich habe es genossen, das thema alkoholabhängigkeit ein wenig beiseite
    schieben zu können!

    allerdings ist es nie ganz weg vom tisch, da es sich ja um meine mutter
    (früher auch um suchtverhalten meines mannes) dreht.

    das co-alkoholiker-verhalten meines vaters nervt mich grad sehr!!!

    und da ihre sucht nun wieder verstärkt hervorkommt (sie arbeitet seit
    mitte letzten jahres gar nicht mehr und ist nach langer krankschreibung
    in die rente entlassen- angeblich war dies immer der moment, indem
    sie sich um ihre sucht kümmern würde... haha), sprich: die ätzenden
    phasen zunehmen--

    kriege auch ich es wieder vermehrt mit!

    das geht soweit, dass mein papi sie lobt, weil sie mal den tag nicht
    nur im bett (depressiv) verbracht hat.

    bzw.: überhaupt seine art, von ihr zu reden, nervt mich gewaltig.

    andauernd ankündigungen über ihre befindlichkeit-- who cares??

    ein gespräch fängt man doch nicht immer mit einer bestandsaufnahme
    über eine 3. person an (es sei denn sie ist schwerkrank und kurz vor
    dem abgang... aber vielleicht ist sie das?), zb:

    - wie geht´s? (merke: frage nur an ihn gerichtet)

    - gut! wir haben einen schönen spaziergang gemacht und sie war auch
    recht gut drauf, ganz friedlich.

    - ja und was macht sie jetzt? (um den fokus drauf zu lenken, dass sie
    jetzt eben, nach einem kurzen spaziergang, wieder für 6 std.
    ins bett gekrochen ist....!)

    - naja, man hat sich zurückgezogen, sie hat halt fußschmerzen, das
    verstehe ich auch.

    - emmm... das war ein spaziergang, kein marathon, und wo bitteschön
    ist sie denn jetzt toll drauf??? (aggression steigt.........)

    -----

    versteht ihr mich, wenn ich in dem moment einen riesen-widerwillen
    empfinde und mich fragen muss: bringt es was, ihm JEDESMAL einen
    vortrag zu halten oder verpufft die wirkung dieser vorträge über
    co-abhängiges verhalten dann gänzlich?

    oft schaffe ich es, das gespräch ruhig zu beenden, aber manchmal
    platzt mir der kragen. danach fühle ich mich auch nicht toll, aber momentan
    befreit von meinen aggressionen.

    wie co-abhängig bin ich, weil ich ja doch gern zeit mit meinem vater
    und selbst mit ihr (wenn sie nicht grad total der sucht erlegen ist)
    verbringe und in dieser zeit, um sie nicht nur mit dikussionen zu
    belegen, logischerweise teils die augen verschließe um das (teils
    wenig vorhandene) positive sehen zu können?

    wie geht ihr mit solchen co-abhängigen elternteilen um?

    LG fatima

    hallo leute!

    habe gerade mal wieder virtuell durch alte threads geblättert.

    dabei stelle ich fest: die spirale geht- wenn auch langsam-
    leider abwärts!

    auffällig daran ist vor allem:

    die menge der cleanen zeit ist inzwischen geringer, als die menge
    zeit, in der entweder:

    - getrunken wird

    - depressiv im bett rumgehangen wird (angeblich nachts schlecht
    geschlafen wegen körperl. beschwerden - die sie zwar tatsächlich
    hat, die jedoch "erweitert" werden als grund für passivität/schlechte laune)

    - total miese laune (paranoia, aggressionen, weinerliche, selbstmitleidige
    stimmung) am start ist

    - man sich sozial isoliert (nicht ans tel. geht, schwester/tochter/enkel/
    freunde etc. nicht sehen will...)

    miese bilanz, leider.

    werde mich wohl dieses WE nochmal bemühen, ihr zur suchtberatung
    zu raten, bzw. zur selbsthilfegruppe oder am besten gleich klinik.

    aber auch hier weiß ich: das dient eher meinem pflichtgefühl, als der
    tatsächlichen änderung der sache. sie wird wohl abblocken, abwehren,
    wie immer...

    lg fatima

    hallo liebe arv und liebe linde

    die "brauchbar"-wortwahl hab ich auch

    das ist -zumindest bei mir- ein komplex den mir meine "perfekte
    mutter" eingeredet hat

    also grob gesehen haben meine alkoholkranke mutter und mein
    co-vater auch ähnliche züge wie arv ihre eltern beschrieben hat

    nämlich 2 könner, die es offiziell zu was gebracht haben, einen gewissen
    status haben, der ihnen auch SEHR wichtig ist

    zudem ist es wichtig, nie auszusehen wie "unnütze" menschen: also
    leute, die "sich gehen lassen", sowohl äußerlich als auch innerlich

    und angeblich lagen die meisten familienprobleme an meinem ausbruch
    aus dieser fassade

    weil ich merkwürdigerweise nicht so "funktionierte" wie ich sollte-
    also auch etwas in richtung "unbrauchbar"

    ich weiß das ist alles quatsch- aber habe trotzdem ein irre schlechtes
    gewissen zb dass ich noch nicht DEN tollen job etc habe, wie sie es in
    meinem alter längst gebacken gekriegt hatten

    es fällt auch meinem vater total schwer einzusehen, dass eben nicht immer
    alles so toll war, wie es nach außen aussehen sollte

    tja- und so ist auch ein quälender gedanke von mir, wenn ich schlecht
    drauf bin, "bin ich zu irgendwas nütze? bin ich nicht viel zu unfähig?
    was nutzt jemand wie ich einer gesellschaft"usw.

    das ist wie eingeimpft.

    lg

    fatima

    Zitat von dorothea

    das ist der älteste trick der welt einem menschen einzureden das er wertlos ist um ihn in abhängigkeit zu halten und gefügig zu machen. vertrau auf deine stärke und dein können

    dorothea, das ist mein satz des tages

    und liebe electrobabe- den satz pinn dir gedanklich auch an den kühlschrank

    liebe grüße fatima

    liebe ElectrOBab3

    schon mal was von dysfunktionaler familie gehört?

    das ist eine familie, in der zb bestimmte strukturen, die normalerweise
    auf respekt, zuneigung, unterstüzung etc aufbauen, verdreht sind.

    ein merkmal kann zb sein: mama hat ein (für außenstehende, die neu
    als beobachter hinzukämen vermutlich recht schnell erkennbares) problem.
    mutti und vati tun nun aber so, als gäbe es eigentlich gar nicht dieses
    problem, sondern suchen sich zb eins der kinder aus, und bestimmen
    es zum sündenbock. das geben sie natürlich nicht zu. nein: offiziell
    ist das kind jetzt schuld, in der familie die stimmung verdorben zu haben,
    weil es zb schlecht inder schule war.
    DESHALB ist vati auch vorhin so ausgerastet und aggressiv mit mutti
    gewesen (nicht, weil es in ankotzt, dass mutti wieder getrunken hatte-
    was er gar nicht laut bemerkte, sondern sie stattdessen anbrüllte, dass
    das haus "wie sau" aussieht). aber er war ja auch schon so gereizt durch
    töchterchen - edit, bitte keine realen Namen nennen, danke, Linde - , die immer nur "mist in der schule baut" und deshalb
    konnte ER nachts nicht schlafen, und wenn es "hier irgendwann zur
    scheidung kommt, soll - edit - dann bitte sehen, ob sie endlich zufrieden
    ist, dass sie sich nie in der schule angestrengt hat....!"

    verstehst du?

    andere leute sind auch frustriert, dass kinder in schule/ausbildung etc.
    versagen. eine gesunde familie hätte deshalb sicher auch streit- und nicht
    nur einmal!

    ABER: eine gesunde familie zerrt diese tatsache nicht jedesmal von neuem
    als alibi für den eigenen mist, den man verbockt hat, hervor!

    oder nein: stimmt, DU bist ja schuld, dass mutti und vati genervt sind.
    KLAR dass die schuldige dann wenigstens mal das haus putzt, die
    geschwister tröstet (mama war echt genervt und MUSSTE sich dann zusaufen,
    das zimmer vollpinkeln zu und papa der hat´s ja auch so schwer, mit
    seinem temperament, der hält das ja nicht aus), omas egozentrik
    aushält... achso, oma ist ja nicht egozentrisch - sondern DU HAST
    JA MAL GEKLAUT- tja, mit dir kann man dann ja auch nicht mehr
    so herzlich sein (und wenn man´s vorher schon nicht war, liegt das
    dran, dass man schon immer wusste, was für ein falsches biest du
    eigentlich bist...). und JA, du hast in wirklichkeit nichts geklaut. aber
    man MUSS sich bei DIR nicht entschuldigen- denn so wie du bist, war
    es dir durchaus ZUZUTRAUEN, dass du etwas tust. das ist eigentlich genauso,
    als hättest du wirklich geklaut. tja- pech gehabt, du wurdest von deiner
    familie eben ERKANNT! und deshalb musst du jetzt zur strafe kotze
    aufwischen. DU bist doch selbst schuld, dass keiner dich mag!!!

    ja, wirklich? NEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIINNNNNNN!

    dass deine ausbildung schiefging ist zuallererst mal schade für DICH.

    dass du solche eltern hast, ist erst recht schade.

    dass du glaubst, durch besonders viel ausdauer und willenskraft das
    ganze konstrukt vor dem zusammenbruch zu bewahren ist---

    leichtsinnig? nicht nachvollziehbar für uns alle hier?

    leichtsinnig: JA, und zwar gegenüber deinem körper und DEINER seele!

    nicht nachvollziehbar: doch. deswegen aber umso schmerzhaftere vorstellung!
    man möchte dich direkt kidnappen, 1000km wegfahren, dich dann
    ausladen, ohne telefon und internetkontakt zu deiner familie, dich erstmal
    auskurieren lassen, denn:

    DU BIST KRANK. du hast eine krankheit, die dich derzeit dazu bringt,
    dich aufzuopfern, dich zu verbraten, verbrennen, auszubrennen.

    du KANNST es nicht über diesen berg schaffen, dreh um!

    löse DEIN problem, überwinde DEINE krankheit.

    DICH kannst du retten. deinen geschwistern kannst du, WENN DU DICH
    GEPFLEGT HAST, unterstützung bieten.

    du kannst aber WEDER MAMA NOCH PAPA retten- das müssen SIE tun.

    betonung liegt auf TUN, nicht reden, heulen, schimpfen, einsehen, sondern:

    TUN.

    indem du aber die "schuldrolle" in euerm system übernimmst tust du
    niemandem einen gefallen. die andern sind auf dich festgefahren, DU
    hast angeblich oder machst angeblich probleme- warum sollten also
    SIE etwas angehen?

    NÖÖ. so ist doch bequemer.

    sieh ein, dass du BENUTZT wirst- diese einsicht ist schmerzhaft, ich weiß.

    warum die eigenen leute einem DAS antun?

    man kann es kaum verstehen. aber das ist erstmal zweitrangig! schlimm
    ist DASS sie es tun, und dass DU es weiter zuläßt!

    brich damit. geh. schon andere haben ihr zuhause verlassen- sie werden
    nicht umkommen ohne dich- und wenn doch, dann NICHT WEIL DU
    gegangen bist!

    aus der ferne wirst du dann auch die tragweite, das ausmaß dieser
    ganzen traurigen familiengeschichte erkennen- und wie kurz davor du
    warst, DICH auch noch zu zerstören, nur weil andere menschen (obwohl
    sie DEINE FAMILIE sind!) ihre probleme, die auch auf dich schlimme
    auswirkungen hatten, zu lösen!

    und hol dir hilfe. geh zu einer selbsthilfegruppe für angehörige- regelmäßig.

    die kennen das- die haben schon viel gesehen und gehört, da kannst
    du endlich mal hören, wie das eigentlich auf menschen wirkt, was
    bei uns so alles los ist. auf GESUNDE menschen, die auf sich selbst
    und ihre seelische gesundheit achten (oder es gelernt haben, dies zu tun).

    viel glück auf deinem weg. schreib weiter, was läuft!

    tu was für dich!

    liebe grüße

    fatima

    Zitat von Franziska Li

    Ich weiß nicht ob das ein Fortschritt ist wenn sie schon mal selbst erkennt das sie Alkoholkrank ist

    liebe franziska

    antwort: nein. denn das weiß sie. sie hat es auch shcon erkannt, bevor
    du es erkannt hast! und erkenntnis allein reicht nicht. genauer gesagt:
    erkenntnis des problems ist nicht ausschlaggebend!

    ausschlaggebend ist: was TUT sie? nicht: was SAGT sie!

    das TUN kannst du leider nicht übernehmen. also du könntest jetzt
    viiiiiel energie in das "projekt mama" stecken, sie zu allen möglichen
    orten schleppen, oder es versuchen, aus ihr aussagen rauskitzeln, die
    dich wohl zeitweise beruhigen würden, ihr mit druck versuchen, ein
    schlechtes gewissen zu machen...

    aber solange es nicht VON IHR AUSGEHT und SIE TUT / aktiv ist, solange
    wird deine ganze energie einfach nur in ein fass ohne boden laufen. am
    ende wirst du frustriet, hilflos und noch unzufriedener sein, als du es
    jetzt schon bist.

    eine andere möglichkeit ist: lernen, sich abzugrenzen. hört sich so lieblos
    an, oder? aber warum sollen 2 leiden (deine mutter und du), wenn es
    möglich ist, dass nur einer leidet (und das wäre deine mutter)?

    ist es edler von dir, mitzuleiden?
    nein.

    hilft es deinder mutter, wenn du dich an der sache aufreibst?
    nein.

    wird sie schneller ihre sucht los, wenn du ihr hilfst?
    nein.

    sobald du diese drei NEINs (er)kennst, hast du den ersten schritt zur
    abgrenzung geschafft, die da heißt:

    nicht mamas mutti sein.

    eigenes leben leben.

    stark werden.

    glücklicher und bewusster leben.

    warum ich so "negativ" denke? zunächst: bei mir heißt es nicht "negativ"
    sondern schlicht "realistisch".

    ich habe eine mutter, die alkoholkrank ist. dadurch habe ich mir ein paar
    komische verhaltensweisen zugelegt- eigentlich nach 32 jahren kein wunder.

    seit gar nicht so langer zeit habe ich mich dazu anregen lassen (unter
    anderem hier), mich mal aus diesem muster herauszutrauen.

    das hat mir sehr gut getan.

    ich habe meine machtlosigkeit erkannt (ich KANN meine mutter nicht
    retten, SIE KANN ES, will aber derzeit nicht).

    das hat mich verändert- schrittchen für schrittchen. und es wäre mir
    UNDENKBAR, rückwärts zu gehen. ich kann nie wieder dort weitermachen,
    oder weiterdenken, wo ich begonnen habe, mich zu ändern.

    ich bin selbständiger geworden und merke, es tut mir gut!

    ist das fies? ist das selbstsüchtig?

    NEIN! ich habe mich, meine pflichten, meine zukunft, sogar meine kinder
    vernachlässigt, weil ich mich an meine mutter gebunden fühlte- und an
    die lösung IHRES problems!

    wem bitte hat das genützt? nach ALL DEN JAHREN hat es meine mutter
    nicht dazu gebracht, ihre sucht zu beenden.

    dafür hat es mich zu einem SCHATTEN meiner selbst gemacht.

    eine hilflose person, die quengelt, mäkelt, leidet, depressiv ist- ABER
    genausowenig dagegen getan hat, wie meine mutter gegen ihre sucht!

    war das dann der sinn? nein. der sinn war wohl, irgendwann meinen
    weg zu finden. irgendwann zu merken: ich strample herum, aber es
    bringt nichts- alle drehen sich einfach nur weiter im kreis, und alles
    wird immer schlimmer, immer aussichtsloser.

    also schluss, bruch, schnitt.

    das kann ich auch DIR nur empfehlen.

    lg fatima

    liebe jessie,

    das hab ich mich auch schon oft gefragt!

    bei meiner mutter hab ich mir oft gewünscht, es wär auffälliger (in der
    hoffnung, es würde sie somit schneller unter druck setzen, die dinge
    zu ändern)-- aber auch sie scheint 90% der zeit zu "funktionieren".

    die "aussetzer" passieren hauptsächlich in der familie und sind somit
    leicht zu veharmlosen (da wir alle auf harmonie geeicht sind- eben
    typisch co-alkoholische familie).

    sie verachtet auch leute, die offensichltich ungepflegt sind, oder anderes
    äußeres nicht nach ihrem standard hinkriegen.

    wenn sie mal echt einen schlimmen abrutscher hatte, machte sich das
    bei mir bemerkbar, weil sie wirklich mal nicht mehr auf sich geachtet
    hatte- da wusste ich, jetzt steht´s grad echt schlimm um sie!

    sie würde unter starkem pegel und medikamenten trotzdem fast in KEINEM
    fall auf die dusche, die körperpflege/schminke/saubere kleidung/guten
    geruch verzichten!

    und sie schafft es noch unter pegel über andere herzuziehen, die in
    ihren augen versager sind, weil sie sich in dieser hinsicht nicht zusammen-
    reißen können...

    es muss auch etwas mit erziehung zu tun haben. die familie meiner
    mutter hat sich gern durch geld/status von anderen abgegrenzt.

    das steckt TIEF drin!

    das kriegt sogar der alkohol kaum weg- außer eben beim totalen
    kontrollverlust (das passierte ja auch schon... aber da war jedesmal
    krankenhaus angesagt, zum schluss...)

    lg fatima

    liebe/r SpeedyG

    was wäre also die alternative?

    durchhalten, solage es die oma auch noch tut?

    ist die frage: opfert man sich dafür oder nicht. ich weiß, du weißt das
    bereits selber- es ist nur so eine laute nachdenkerei, sozusagen...

    vielleicht kann man das alles ja aushalten, wenn man weiß, man tut
    es eigentlich für die oma?

    den wunsch, für oma alles auszuhalten, kann ich verstehen.

    nur was die umsetzung dieses wunsches angeht, habe ich doch starke
    zweifel. ich hätte das auch gern für meine oma ausgehalten (sie ist jetzt
    schon verstorben), aber ich weiß, ich hätte es nicht gekonnt.

    einfach weil das zusammenleben mit einem alkoholiker immer ausartet.
    es ist eine emotionale achterbahn. und am ende gäb´s zeter und mordio-
    und was hat deine oma davon? vielleicht putzt sie ja lieber doppelt, als
    euch beim streiten/ausflippen zuzusehen?

    dann wäre es ja sogar beidseitig, für oma und euch, eine erleichterung!

    wie sieht oma das denn eigentlich? kann sie das problem denn beim
    namen nennen? oder gehört es zu den dingen, die unter den teppich
    gekehrt werden, zu den tabuthemen?

    lg fatima

    liebe billy,

    ich bin kein experte, aber ist es nicht auch "co", dass du das problem
    deiner eltern lösen willst? traust du den beiden nicht zu, das allein
    mit deinem bruder zu klären?

    ich sage das, weil mein "co-vater" mir auch immer sehr leid getan hat,
    und es oft auch tut.

    einige leute hier haben mich aber auch schon zum nachdenken gebracht,
    als sie sagten: er ist für sich verantwortlich ergo auch dafür, dass seine
    unmöglich frau ihn durch ihr verhalten zum leiden bringt. es könnte eine
    "co-typische" verhaltensweise sein, SEIN problem an seiner stelle lösen
    zu wollen!

    für mich ist es schwer zu akzeptieren, dass jeder seines glückes aber
    eben auch seines peches eigener schmied ist. am liebsten würde ich
    meinen vater retten, oder eben meine alki-mutter. beide leiden. es tut
    mir weh, das zu sehen. überhaupt neige ich zu mitleid und kann das leid
    anderer schlechter als mein eigenes ertragen-

    dem versuche ich mich in letzter zeit ein wenig zu widersetzen, denn
    diese gefühle haben mich oft dinge tun lassen, die ich hinterher bereute.
    grob gesagt: mich für andere einsetzen und dabei mich und mein glück
    zu verbauen/zu vernachlässigen!

    das war also schädliches mitleid- im nachhinein betrachtet.

    könnte es bei dir auch so eine für dich typische haltung sein? anderen
    ihre probleme lösen zu wollen?

    klar hast du recht- was dein bruder macht, ist nicht ok. aber ich gebe
    zu bedenken: was bringt es, dich einzumischen? zeitweise würde vielleicht
    alles besser laufen für deine eltern. aber solange sie ihm nicht SELBER
    ihre grenze gezeigt haben, würde es -glaube ich- auf dauer wieder in
    alte bahnen zurücklaufen. und WENN sie selber grenzen setzen würden,
    müssten sie es so sehr wollen, dass sie auch seine gegenwehr aushalten!
    denn als verwöhntes kind räumt man nciht einfach mal so, kampflos, den
    platz- erstmal schreit das kind noch lauter nach dem lolli!

    um dafür gewappnet zu sein, müssten deine eltern selbst ein wut im
    bauch haben und dadurch seinem zu erwartenden widerstand stand
    halten - und ihn somit irgendwann brechen.

    und all das willst du ihnen abnehmen? den wunsch verstehe ich- aber
    ich halte es nicht für durchführbar... im übrigen ist es natürlich auch
    frustrierend, falls es nicht klappt- das verhältnis zwischen dir und
    deinem bruder dann aber vermutlich noch schlechter ist (denn ich
    kann mir vorstellen, dass du dann in seinen augen diejenige bist, die
    ihm sein leichtes leben oder sein glück mißgönnt, und versucht hat,
    es ihm zu nehmen).

    mir scheint das eher auf noch mehr frust hinauszulaufen.

    hoffe, ich bin dir nicht zu nahegetreten- letztlich kenn ich euch ja nicht,
    es ist jetzt nur so eine einschätzung aus der ferne!

    lg fatima

    Zitat von heidi13

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe

    hallo ihr alle!

    den spruch pinne ich mir auch an den kühlschrank.

    liebe kathi!

    ich bin auch finanziell abhängig. es ist einfach sch***

    aber wie einige hier schon schrieben: es stimmt- wir machen uns eben
    auch selbst abhängig!

    ich bin (vielleicht weil ich eka bin??) auch so ein mensch, der laufend
    unstet war/ist und den es viel kraft kostet, dinge durchzuziehen.

    statt elan also immer mal wieder depressive abstürze, bei denen
    haus & seele im chaos versinken.

    seit ich mich in ein paar kleinen dingen unabhängiger von meinen
    eltern gemacht habe (bin immer noch auf sie angewiesen, aber
    weniger als vorher), scheine ich aber auch mehr kraft zu haben!

    die kommt glaub ich, weil man sich dann mehr zutraut! d-h- die
    abhängigkeit ist ein teufelskreis. einerseits suggerieren sie einem,
    man sei unfähig, allein ohne sie klarzukommen- andererseits verliert
    man (zusätzlich dazu) auch noch an selbstbewusstsein. das macht
    einen depressiven mensch ja noch depressiver- und schon fehlt
    einem die kraft, es allein zu versuchen, noch mehr!

    wir sind nicht die ersten, denen es so geht! andere haben es auch
    geschafft! und im notfall aktiviert der mensch reserven, die er nicht
    glaubte zu haben!

    meine mutter nennt mich (provozierend) dann auch gern blutegel-
    ich würde sie zeit- und geldmäßig aussaugen! zumindest "zeitmäßig"
    habe ich mich "gebessert"! statt mich drauf auszuruhen, dass sie
    in ihren "gut-drauf-phasen" regelmäßig meinen sohn genommen
    hat, habe ich beschlossen: das ist unverantwortlich von mir, und
    ab jetzt werde ich eben weniger baby-/kindfreie zeit haben- und?!
    ich fühle mich besser. zwar hab ich weniger zeit- aber dafür
    das gefühl: hey, ich kann es doch eh allein. (während sie mir gern
    weismachte, ohne sie käme ich ja nicht klar, auch so eine masche).

    im übrigen wurde es ja schlimmer: sie war eben manchmal nur den
    halben tag gut drauf. danach verkrpch sie sich mit alk und medikamenten
    ins bett und mein vater durfte sich um die kinder kümmern!

    den anblick erspare ich den kindern gern!

    lg fatima

    Wolfsfrau : danke für deinen "einblick"--- echt unglaublich, was wir
    alles an krankheit mitgenommen haben, eine art ansteckung, wirklich.

    einerseits beruhigend, zu erkennen: aha, ich bin nicht "schuld" an meinen
    "macken"- es gibt einen beginn, der sich irgendwie benennen lässt...

    andererseits zieht es mich runter, dass ich nun arbeit mit etwas habe,
    dass ich selbst nicht hätte ändern können! mein ICH ist eben in ein
    paar falsche richtungen gewachsen...

    @ersuka: *seufztief* -- mir fehlen die worte. es ist ein umbruch, und
    sicher kein kleiner. ich hoffe aber, nach geraumer zeit kannst du es
    mehr genießen.

    meine mutter abzuschießen hieße meinen vater mitabzutrennen. beides
    kriege ich nicht hin. nur distanz hat bisher geklappt- das hat mich aber
    ECHT schon erleichtert. hätte ich nie geglaubt, aber es ist so!

    traurig ist es natürlich irgendwie auch. sozusagen traurige erleichterung
    (gibt es sowas??)

    aber mein halt sind gespräche mit freunden und das forum hier.
    allein würde ich verzweifeln an diesem unlösbaren problem.
    uns können wir ändern - SIE nicht. harte einsichten.

    lg fatima

    hallo liebe leute...

    heute war echt zum... heulen? kotzen?

    meine mutter hat mir über meinen vater bestellen lassen, dass
    sie wohl die enkel noch sehen will- mich aber nicht mehr.

    mein lieber papi (co..) hat nachgegeben- wollte mir das enkelchen
    also an der bushaltestelle abnehmen um mir den weg nach drin
    "zu ersparen".

    das ganze ist eine reaktion auf meine forderung, dass sie ab
    jetzt nur noch zu zweit auf die enkel aufpassen- oder mein vater
    allein.

    sie hat natürlich nix eingesehen, war stinkwütend und macht ihm (der
    ja im gegensatz zu mir in reichweite ist) die hölle heiß. er tut
    mir leid. darum habe ich auch mit ihm nochmal gesprochen.

    manchmal kommt es mir dann aber so vor, dass er erwartet,
    ich würde einsehen, dass mein verhalten nur ärger und nichts
    gutes bringt.

    davon habe ich früher immer schlechtes gewissen gekriegt- jetzt
    auch (ein bischen), aber es weicht dem gefühl: nein! sie ist nicht
    in einem "normalen" zustand"! sie will weiter süchtig sein! (angeblich
    hat sie bei ihrem stressigen job keine chance, die sucht erfolgreich
    zu bekämpfen, also kann sie erst etwas dagegen tun, wenn sie
    auf rente geht- das ist diesen sommer).

    mein vater wird bald 70! sie ist auch schon über 60. ich kann mich
    100%ig erinnern, dass sie bereits, als ich ca. 12 war, komische phasen
    hatte (aggressiv, den ganzen tag im bett liegen... abwesend sein-
    so sehr, dass sie nicht mehr antworten konnte...)

    und jetzt wär es immer noch zu früh was zu fordern!

    mein vater regt mich total auf! und ich find´s ungerecht, dass er
    mich dann belasten will (du machst hier ein riesenfass auf.. du
    stellst übrtriebene anforderungen...)!

    heute schlug ich ihm vor: geh doch mal zu al anon! da kannst
    du auch mal über DEINE rolle reden/nachdenken.

    dann war das tElefonat nur noch monolog meinerseits!! als ob keiner
    mehr dran wär!

    ich sagte ihm, ich entziehe ihr die kinder nicht als strafe, ich will
    NIX damit erreichen- nur ein besseres gefühl für mich selbst haben!

    solange sie die sucht wählt, kann ich sie zu nichts zwingen.

    aber ich kann nicht zulassen, dass sie in eindeutig nicht sauberem
    zustand allein mit einem der beiden ist (sohn=8, tochter=16mon).

    dass ich es früher doch erlaubt habe, war meine verdrängung
    und meine bequemlichkeit- ich fühl mich echt mies jetzt, dass
    ich das zugelassen habe!

    sie ist zb einmal besoffen mit meinem sohn radfahren gegangen.
    das habe ich erst hinterher von ihm herausgelriegt- noch schöner:
    mein vater war da, sah es, wollte aber konnte sie nicht hindern!

    sie ist dann 2 mal vom rad gefallen- mein sohn war da so 6j alt,
    hat sich gewundert und sicher gesorgt um oma.

    ich hätte so etwas verhindern können, wenn ich nicht immer
    verdrängt hätte, dass sie eben doch keinen SO starken willen
    hat, komplett aufzuhören! bzw. das ist vielleicht falsch formuliert!

    sie war nie stark genug, die dinge ECHT anzugehen: zum entzug,
    in LZT, regelmäßig zur selbsthilfegruppe.

    sie war bei den AA und dann plötzlich nicht mehr - auf nachfrage
    war sie wütend, sie bräuchte den sch*** nicht mehr.

    und jetzt bin ich wieder die böse, undankbare tochter, die
    grausam die arme mutter quält- und mein vater scheint sie
    zeitweise auch davon überzeugt zu haben!!!

    aber ich MACHE DA NICHT MEHR MIT!

    mir reichts, das getue und heidschi-bumbeidschi-wir-haben-uns-
    alle-lieb!!!

    nix ist ok, meine jugend und kindheit ein merkwürdiger, versumpfter
    mist, den ich jetzt allein zerpflücken darf, weil im nachhinein alles
    neu überprüft und bewertet werden muss...

    ich danke GOtt oder wie ihr ihn nennen wollt, dem schicksal,
    dem gefüge--- dass ich hier mal lesen konnte, was ich jahrelang
    nicht in worte fassen konnte!

    ich will das nicht mehr.

    ich will klarheit, frieden in mir und mit meinen kids...

    ich grüße euch, und danke euch, dass ihr meinen seelenmüll
    mal wieder aufgefangen habt.

    fatima

    liebe skye

    danke nochmal für dein vertrauen und deine offenheit, das weiß ich zu schätzen-

    ich habe auch angst, mir anzusehen, wie sie sich zugrunde richtet.

    ich habe auch feste vorstellungen über das mutter-tochter-verhältnis.
    diese nährt sich aus allen bisherigen positiven erfahrungen ("so soll
    es immer sein"). mein wunschgedanke (utopie, aber wunsch) wären
    diese "guten zeiten" am laufenden band.

    nun- so ist es nicht und vermutlich auch ohne süchte selten.

    ich versuche, es "cooler" zu sehen. es als krankheit zu sehen, die auf
    ihren wunsch teil von ihr ist.

    sie weiß jetzt, dass sie die enkel nicht mehr allein betreuen soll- mein
    vater hat ihr gesagt, f. will nur noch gemeinsame betreuung.

    sie war- eh klar- beleidigt, wütend, hat eine szene gemacht (ihm- bei
    mir hat sie sich seitdem nicht gemeldet).

    ich finde es alles sehr traurig- fühle mich aber seit langem zum ersten
    mal etwas besser: ich habe mein verdrängen ein stückweit abgelegt.
    verdrängt habe ich, dass sie die kontrolle verloren hat. ich habe sie
    an ihren "guten tagen" meine kinder nehmen lassen (natürlich war
    es für mich auch bequem, die risiken auszublenden- bequemer, als
    sich einzugestehen: auch die enkel sind kein hindernis für meine mutter,
    bzw. die sucht ist stärker als liebe und verantwortung).

    aber das war falsch. falsch!

    mich hat noch eine sache bestärkt (und schockiert/wachgerüttelt):

    vor ca.1,5 jahren hatte sie einen epileptischen anfall, mein vater und
    mein sohn waren dabei. dies kam ca. 3 tage nach der entlassung aus
    einer klinik, wo sie zur entgiftung war- es war wohl eine späte nachwirkung.

    es war für alle sehr beunruhigend.

    aber viel schlimmer ist: mein sohn sagte mir vorgestern, er habe immer
    gedacht, der anfall sei seine schuld gewesen, da er vorher mit ihr getobt
    (im spiel) habe!

    es hat mich total mitgenommen...

    nun musste er solche dinge verarbeiten, nur weil mein vater und ich nicht
    offener mit der sache umgegangen sind bzw. wir keine grenzen gesetzt
    haben (kinder nicht bringen wenn noch akute probleme bestehen wie:
    betrunken sein, bedröhnt im bett liegen etc.)

    *seufztief*

    nun, mal sehen, wie die dinge weitergehen. am liebsten würde ich
    manchmal auswandern. dass mein getrennter ehemann dabei ist, seine
    sucht erst richtig ins rollen zu bringen, erleichtert die dinge nicht gerade!!!

    liebe grüße

    fatima

    liebe frau ho-chi

    nimms mir nicht übel und denk nicht, ich wär ganz ohne probleme--

    aber grad weil auch ich co zu meinem partner bin, klingeln bei
    mir ein paar alarmglocken, wenn ich so lese, was du schreibst--

    ich habe ein bild im kopf: von einem alki, der neben einem mit
    alkohol gefüllten kühlschrank sitzt und sagt, ich lasse den kühlschrank
    jetzt erstmal zu und gehe in mich. ich trinke dabei jetzt nur so ein light-bier
    und denke drüber nach, wie ich bald als trockener alki leben werde.

    du klingst, als wolltest du von irgendjemandem hören: hey, du
    machst ihm wegen einmal im monat trinken stress? das ist doch keiner,
    der ein echtes alkoholproblem hat. check doch erstmal eure beziehung,
    ohne trennung, da findet sich sicher das problem- aber nicht beim alk!

    schätze ich das falsch ein? es ist ja nur mein eindruck. der ist: du
    wiederholst und wiederholst, dass deine beschwerden ja evtl. total
    belanglos und übertrieben wären, bzw. fragst, ob du nicht total über-
    treibst, ob DU quasi die BÖSE bist- und im umkehrschluss eigentlich
    er der GUTE, zu unrecht verfolgte?

    als frau in einer solchen beziehung hört man das manchmal gern. es
    bestärkt einen ja, zu bleiben. und das will man- aber mit offizieller
    berechtigung (also weil andere einem das sagen).

    liege ich auch hier völlig falsch?

    dass du eine kurze nette zeit ohne ihn hattest glaube ich dir! ich wage
    es aber, noch einmal den suchtvergleich zu ziehen: hast du es vielleicht
    nur so toll gefunden, weil es wie ein beweis für dich sein SOLLTE, dass
    du ihn ja gar nicht wirklich brauchst? dann käme es dem alki gleich, der
    8 wochen trinkpause macht, sich eigentlich aber schon drauf freut, sich
    nach "bestandener pause" einen drink zu gönnen...

    ich hoffe, ich liege daneben. dann hätte ich zwar weniger menschenkenntnis,
    als ich es selbst gern von mir glaube- aber wichtiger und besser wäre ja,
    dass du es tatsächlich geschafft hast, direkt in seiner gegenwart und
    neben ihm und seinen launen den weg zu dir selbst zurück zu finden.

    ich wohne nun seit über 3 monaten ohne IHN und merke, dass alle
    fortschritte, die ich gemeint hatte, neben ihm zuhause bereits gemacht
    zu haben zwar durchaus ein wenig erkenntnis darstellten- im grunde
    jedoch wäre eine wirklich weiterentwicklung "mitten drin im geschehen"
    nie möglich gewesen!

    sie ist nämlich sogar jetzt noch sehr schwer für mich! selbst mich von
    seiner sucht abzugrenzen ist sehr anstrengend!

    mein problem ist, an ihm zu hängen.
    mein problem ist, mich selbst oft zu belügen.
    mein problem ist, dass ich vor der real möglichen konsequenz, ihn bei
    ehrlicher einforderung aller meiner wünsche zu verlieren soviel angst
    habe, dass ich es bis jetzt - bei aller (selbst-)erkenntnis nicht den
    schlussstrich gezogen habe.

    dass du eine therapie machst, finde ich toll. ich hoffe, es hilft dir weiter
    und macht dich stark. notfalls auch stark genug, zu gehen.

    liebe grüße

    fatima

    hallo skye!

    ich entnehme deinen worten, dass es so geblieben ist: sie trinkt, und
    du hast dich damit abgefunden?

    klingt knapp und einfach.

    ich hoffe, ich kann meine unerfüllten wünsche auch irgendwann ablegen,
    beiseitelegen, wie auch immer.

    die schleichende selbstzerstörung meiner mutter geht mir allerdings
    noch sehr an die substanz.

    WIE sehr genau, und welche konsequenzen ich für mich und die kinder
    daraus ziehe, ist mir noch immer nicht ganz klar...

    ich hoffe, mir hier im laufe derzeit klarer zu werden...

    danke+gruß

    fatima

    danke für deine antwort, liebe arv.

    auch in mir brodelt es, endlich "tacheles zu reden" und zu sagen:

    DAS IST DEFINITIV NICHT DAS LEBEN WIE ICH ES LEBEN WILL UND
    AUCH DEINS SO WIE DU ES LEBST WILL ICH NICHT TOLERIEREN
    INDEM ICH TUE, ALS WÄR ALLES NORMAL!

    mal sehen, zu was ich mich nun durchringe. es darf auf keinen fall
    wieder eine leere drohung sein, nur um sie zu irgendwas zu bringen-
    soweit bin ich gerade.

    es muss für mich und die kinder eine verbesserung darstellen. dass
    es üfr opa eine verschlimmerung (da mehr stress mit ihr) darstellt,
    lässt mich noch zweifeln, ob das nun das gelbe vom ei ist, oder eben doch
    nicht...

    liebe grüße

    fatima