Beiträge von Geschafft

    hallo linde und matthias,

    ich versuch es mal mit dem klein schreiben, etwas hilft es schon.

    ja matthias wie hab ich das durchgehalten? indem ich mich von leben zurück gezogen habe, alles aber auch alles vermieden habe wo es alkohol gab. jahrelang war ich nicht einkaufen es war eine regelrechte angst die ich vorm alkohol hatte. mir ging es nicht gut damit und meiner familie auch nicht sie mussten auf vieles verzichten da ich ja nicht aktiv am leben teilnahm. vielleicht sind aus den grund noch weitere 4 kinder entstanden weil es keinen anderen lebensinhalt gab.das einsame leben machte mich krank ich sagte mir zwar immer das ich zufrieden sei und das so ein leben sicher besser ist als zu saufen ist es auch aber ein großer unterschied ist es dann auch wieder nicht. meine frau lebte ihr leben und nahm auch an den gesellschaftlichen leben teil was ich halt nicht konnte und ich wurde dadurch sehr ungemütlich und neidisch. mich störten kleinigkeiten bei anderen und ich wurde ein richtiger jammender grießgram.


    mfg
    georg

    Ich bin mitten im Krieg geboren, meine Schulzeit habe ich in den Nachkriegsjahren gelebt und auch in dieser Zeit den ersten Kontakt zum Alkohol. Damals war es nicht unüblich das Kinder am Mittagstisch mit trinken durften oder mit dem Vater in der Kneipe saßen. Es gehörte halt dazu. Die nächsten Jahre und Jahrzehnte waren spitzen Jahre ob wirtschaftlich oder privat. Sorgen gab es wenige mehr war der Spaß das wichtigste nur sollte dieser für mich in den 70igern erst mal zu Ende sein. Ich wachte in einem Krankenhaus auf und wusste nicht was passiert war, mir ging es sehr schlecht, ich zitterte und brauchte den Alkohol, aber ich konnte das Zimmer nicht verlassen, es gab keine Klinken an der Tür von innen. Meine Frau durfte mich nicht besuchen und auch meine 4 Kinder nicht.
    Der Arzt sagte das er mich so lange dabehalten würde bis ich verstanden hätte warum ich keinen Alkohol mehr zu mir nehmen durfte. Es gab sehr viele Gespräche und ich hatte Glück das der Arzt sich auf das Thema spezialisiert hatte. Er war Amerikaner und kannte sich auch mit der Co-Abhängigkeit aus so das er auch einige Gespräche mit meiner Frau - edit - führte. Denn selbstverständlich war das damals alles noch anders als heute. Er riet mir zu einer LZT Therapie welche ich nach etwas zögern auch machte und nicht bereute. Anfang der 90iger nach einigen Schicksalsschlägen ging es mir sehr schlecht, die Ehe stand vorm aus und viele andere dinge liefen nichtmehr so wie es mir gut getan hätte. Daraufhin beantragte ich noch eine LZT welche erst abgelehnt wurde weil ich ja trocken sei und nicht akut krank. Ich wusste inmeiner Not nicht was ich tun sollte und sagte einfach das ich wieder trinken würde und bekam die Kosten gezahlt. Meine Frau begann zur gleichen Zeit eine ambulante Therapie und wir suchten uns nach meiner Thrapie eine SHG. Ab da hat sich einiges geändert in meinem Leben, vorher habe ich nur nicht getrunken aber es hatte gereicht um zu überleben. Aber Leben begann erst als ich Veränderungen herbei führte und Träume lebendig werden lies. Nicht mehr funktionierte aber lebte.

    @Linde
    schön das es Erinnerungen gibt und wenn es noch schöne sind ist es umso schöner, sagt der olle Opa.

    dorothea
    ich versuche es in Etappen zu schreiben, dieser Beitrag hat mich 2 Stunden gekostet.

    @Matthias
    da habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht, da ich auch nicht weiß welche Kriterien ein "alter Hase" erfüllen muss. Meistens sind sie ja sehr zäh und eigensinnig und das bin ich nicht.

    MfG
    Georg

    Danke für die große Anzahl von Begrüßungen.

    Ja, 40 ist eine große Zahl besonders wenn man am Anfang steht aber es geht gar nicht um die Jahre oder Jahrzehnte sondern um jeden einzelnen Tag.

    Zitat

    Darf ich nachfragen, wie Du dazu kommst, Dich nach so vielen Jahren SHG jetzt zusätzlich noch einer online-SHG anzuschliessen?

    liv
    klar darfst du das. Es ist ganz einfach, zu Weihnachten habe wir, meine Frau und ich von unseren Kindern einen Laptop geschenkt bekommen. Meine Frau hat sich das gewünscht und oben drauf einen VHS Kurs "Senioren aktiv im Netz". Und da ich meine Finger nicht gerne still halte und der Laptop fertig zum surfen war hab ich einfach mal das Wort Alkohol eingegeben und bin hier gelandet. Es wird noch sehr spannend werden denn ich klick überall drauf und lande überall. Seiten zum Thema Alkohol gibt es ja sehr viele. Wenn ich Hilfe brauche ist eines von den Kindern zur Stelle oder Enkel.

    Schlaft alle gut und wacht morgen früh wieder auf so Gott will und wenn ihr wollt ohne dicken Kopp.

    MfG
    Georg

    Servus ClaudiA,

    die 40 hätte ich wahrscheinlich auch nicht erreicht. Du junger Hüpfer, bleib am Ball es lohnt sich.

    Ja, meine Frau war Co-Abhängig. Sie geht genauso wie ich noch regelmäßig zur SHG. Jeder in seine Gruppe, das war uns immer sehr wichtig.

    Wir haben es geschafft jeder für sich seine Krankheit zu akzeptieren und das zu ändern was zur eigenen Gesundung wichtig war. Dabei haben wir den jeweils anderen nicht aus den Augen verloren aber nicht aktiv beim anderen eingegriffen,denn das wäre für beide fatal gewesen.

    MfG
    Georg

    ich heiße Georg, bin über 40 Jahre trocken, habe knapp 20 Jahre gesoffen, 8 Kinder und 12 Enkelkinder und eine Frau mit der ich bald 50 Jahre verheiratet bin.
    Ich bin hier um an mancher Diskussion teil zu nehmen und um meine Erfahrungen hier zu lassen. Ich beantworte gerne Fragen tippe aber mit zwei Fingern und deshalb möchte ich keinen Lebenslauf schreiben da er sehr sehr sehr lang wäre.

    Ich bitte um Verständnis.

    MfG
    Georg