Beiträge von lottemotte

    Hallo Inga,

    schönes Bild mit dem Nebel. Erinnert mich an das Bild von Caspar David Friedrich, wo der einsame Wandere mit einem Stock in der Hand seinen Blick über die Felsen schweifen lässt. Es freut mich, dass Du wieder bei Dir angekommen bist. Und ich will auch raus aus Nebel, zurück ins Licht, weg von den Problemen und Dramen.

    Alles Liebe
    LotteMotte

    Zitat von JJE

    Hallo Lottemotte,

    wie aeussert sich diese bei Dir? Dann schreibst Du, dass Du mit Deinem Freundeskreis nicht mehr darueber sprichst, es waere nur noch laecherlich, was genau empfindest Du als laecherlich?

    Auch sagst Du, Du willst da raus, wie ist Dein Plan, was genau machst Du um da raus zu kommen?

    JJE

    Liebe JJE,

    ich bin wütend, vor allem auf mich, dass ich immer noch am gleichen Punkt stehe. Wütend, dass ich mich immer wieder verletzen lasse. Wütend darauf, dass ich das mit mir machen lasse. Wütend auf ihn, dass er nicht merkt wie verletzend das ist. Das ist für mich Gewalt, wenn er sich auf den Boden legt betrunken, sagt er will da schlafen, weint und mich beschimpft das ich einen Neuen habe. Grrrrrrrr. Als ob ich das nicht schon hundert Mal durch habe. Wütend auf mich, dass ich immer wieder ausgeblendet habe und schön geredet habe und auch von mir aus wieder den Kontakt gesucht habe und am Ende immer wieder unsamt aufgewacht bin.

    Lächerlich fühle ich mich in meinem Freundeskreis, da meine Freundinnen niemals so etwas mit sich machen lassen hätten und ich ihnen so oft erzählt habe das ich nicht mehr will und dann doch immer wieder den Kontakt zu ihm gesucht habe oder keine klaren Konsequenzen gezogen habe. Ich glaube die nehmen mich auch nicht mehr ernst. Lächerlich weil alle meine Freundinnen feste förderliche Beziehungen führen, viele geheiratet haben und auch Kinder bekommen haben. Ich fühle mich krank, warum habe ich so eine kranke Beziehung?

    Was ist mein Plan? Kontaktabbruch! Egal was ist - keine Reaktion. Er hat mir noch mal geschrieben. Ich habe nicht mehr reagiert. Einfach gelöscht. Meiner Mutter sagte zu mir: Und wenn er vor Deiner Haustür liegt im Dreck. Steig drüber. Ein schönes Bild. Er muss Dir egal sein.

    Was ich tue ich lese morgens wie abends und schreibe jeden Tag im Forum im Moment. Beratungsstellen habe ich mir ausgedruckt, aber ich schaffe es nicht anzurufen, weil ich so viel zu tun habe beruflich gerade.

    LotteMotte

    Zitat von JJE

    Hallo Lottemotte,
    Damals in meiner aktiven co-abhaengigen Zeit glaubte immer wieder das "schlimme" was ich mit meinem alkoholkranken Partner miterlebt habe, ausblenden zu muessen oder spaeter, wenn wir schoenere Stunden miteinander gehabt haben, glaubte ich, dass alles nicht so schlimm ist, dass gehoert zur Co-Abhaengigkeit dazu.
    JJE

    Hallo JJE,

    ja dieses ewige hin und her kann man ganz gut bei mir verfolgen. Und tatsächlich gab es immer wieder Zeiten in den ich mir versucht habe, die Dinge schön zu reden. Oder gemeint habe ich bin stark, ich habe genug Abstand. Ich habe versucht das alles als Affäre mit Gefühl zu sehen. Aber in Wirklichkeit hat es mich jedesmal wieder in tiefes Leid und Wut gestürzt. Im Moment ist die Wut wieder sehr stark. Das Schlimme ist das dieses hin und her schon so lange geht, dass ich mir selbst nicht mehr traue und mir selbst nicht mehr glaube. Mit meinem Freundeskreis rede ich schon lange nicht mehr darüber. Das ist nur noch lächerlich.

    Ich kann nur sagen ich will daraus. Und ich versuche es jetzt erneut.

    LotteMotte

    Hallo Forum,

    Zitat von Aurora

    Hallo Lottemotte,
    Welchen Schritt willst du als nächstes machen?

    Ok, was ich jetzt gemacht habe ist ihn aus dem Sozialen Netzwerk online als Freund gelöscht. Damit ich von ihm nichts mehr mitbekomme und er auch nichts schreiben oder posten kann. Außerdem habe ich seine Nummer vom Handy gelöscht. Und ich habe mir jetzt Adressen vom Psychosozialen Dienst raus gesucht. Ich weiß nicht ob ich dort so schnell einen Termin bekommen kann, bin ich selbst beruflich sehr eingespannt. Außerdem bin ich bei den ganzen Adressen ziemlich überfordert. Keine Ahnung wo ich anrufen soll.

    Und ich habe gestern mit meiner Mutter darüber geredet. Die versteht mich nicht. Ich dachte Du bist stark hat sie zu mir gesagt. Hätte ich nicht von Dir gedacht. Tja bin ich wohl nicht stark genug für den Psychoterror.

    So weit der Anfang. Ich war schon öfter an dem Punkt. Deswegen verfalle ich noch lange nicht in Euphorie.

    Danke fürs Lesen.

    Hallo Sperenza,

    ok ich bin an einem Punkt, wo ich zu gebe, ich habe es nicht im Griff. Ich bin nicht stark genug und habe es nicht unter Kontrolle. Ich brauche offentsichtlich Hilfe, um auszusteigen. Ich weiß noch nicht, wo ich Hilfe finden kann, habe bisher immer gedacht ich schaffe das allein irgendwie. Ich gebe es auf allein zu schaffen zu wollen.

    Schönen Wochenstart
    LotteMotte

    Hallo Forum,

    ich bin immer noch so sauer, deswegen habe ich das Gefühl ich muss hier schreiben. Ich platze sonst. Es wird sich nichts ändern. Ich halte es nicht länger in dieser Ambivalenz aus, des ewigen hin und hers. Genau das ist der Leidensprozess in einer Suchtbeziehung. Sowohl für ihn und auch für mich. Die Krankheit ist für mich persönlich nicht aussteigen zu können und in der Ambivalenz der Gefühle zu verharren. Gerade ist das Pendel nur auf Hass. Wie kann ich mir sowas immer noch antun und das wo ich wirklich hoffnungsvoll war und mich auf ihn gefreut habe.

    Schönen Sonntag.
    LotteMotte

    Liebe Lindi,

    wie schlimm, wenn das Leben, so ist, dass du nicht mehr auf das Wochenende freuen kannst. Ich hasse es so sehr. Ich hasse jede Nacht, wo mir der Schlaf geraubt wird und meine Kraft gestohlen wird. Für was? Dafür, dass sich doch nichts ändert. Du hast so recht, wenn Du schreibst:
    "Eigentlich hab ich mir abgewoehnt, das leidige Thema mit ihm ueberhaupt noch zu besprechen, weils nix bringt und sofort die Stimmung umschlaegt." Es bringt nix. Ich für meinen Teil will mir nicht mehr die Nächte oder die Wochenenden versauen lassen. Grrrrr. Habe das aber auch schon so oft gesagt, dass ich weiß wie gefährdet ich bin.

    LotteMotte

    Hallo Schwarzblume,

    willkommen im Forum. Es wird sich nichts ändern. Du gehst nur mit daran zu Grunde. Genau das ist die trügerische Hoffnung, sich zu wünschen, dass er so wie früher wird. Vermutlich war er so wie er jetzt ist auch schon am Anfang. Ich glaube, dass wir Menschen (besonders mit Coabhängigkeits Anteilen) dazu neigen Widersprüchliches nicht sehen zu wollen, besonders in der ersten Verliebtheitsphase. Kein Mensch hält es lange in dieser Ambivalenz aus, des ewigen hin und hers. Genau das ist der Leidensprozess in einer Suchtbeziehung. Sowohl für ihn und auch für Dich. Die Krankheit ist für mich persönlich nicht aussteigen zu können und in der Ambivalenz der Gefühle zu verharren.

    Schönen Sonntag.
    LotteMotte

    Hallo Inga,

    ja Du hast Recht vom Bauchgefühl wissen wir alles. Nur der Kopf kommt dazwischen und redet sich alles schön: "So schlimm ist er doch gar nicht. Er ist doch wirklich hilfsbereit...." Das ist für mich der Kern der Coabhängigkeit, längst alles zu wissen und immer noch alles Schönzureden mit Hilfe des Kopfes.

    Schönen Sonntag
    LotteMotte

    Guten Morgen,

    ich bin aufgewacht und unsamt aus dem Karussell geflogen. Nach dem ich mir ein paar Wochen eingeredet habe, dass ich gern Karussell fahre und alles im Griff habe und er sogar bei der Suchtberatungsstelle war. Jetzt zum hundersten Mal die Erkenntnis: Es wird sich nie etwas ändern. Erneute Gefühle von Wut, Hass und auch Selbsthass auf mich.

    Gestern waren wir verabredet ich habe ihm gesagt, dass ich mit einem Freund zu - edit - einem Möbelhaus fahre und gegen 9 Uhr abends wieder hier bin. Er meldete sich gar nicht. Ich habe lange überlegt, was ich mache, ob ich ihn anrufe. Dann gegen halb zwölf habe ich ihn versucht zu erreichen. Als er zurück rief war er betrunken. Ich habe ihn gesagt er soll nicht kommen. Wir beide wissen wie das endet, mit endlosen Diskussionen. Dann habe ich das Handy ausgemacht. Irgendwann klingelt es an der Tür. Habe den Fehler gemacht und die Tür aufgemacht. Er hat sich meldodramtisch auf den Fußboden gelegt, geweint und meinte er schläft hier und er wer ein Stinker. Habe ihn dann versucht zu überreden auf der Matratze auf dem Fußboden zu schlafen. - edit -

    Er entschied sich zu gehen. Vier Uhr morgens werde ich durch das Telefon wach. Handy hatte ich zwar aus gemacht. Es half nichts ich war wach. Sofort hat sich mein Co-Programm eingeschaltet. Was ist wenn ihm was passiert ist? Ich ihn zurück gerufen. - edit -

    Jetzt wärend ich hier schreibe bekomme ich eine SMS nach der anderen.
    - edit -
    Ohne Worte.

    Schönen Sonntag.
    LotteMotte

    Liebe Speranza,

    die Frage ist welche Vorteile hat es weiter Karusell zu fahren. Sonst würde ich es nicht so lange schon machen. Sicher lich habe ich blinde Flecken. Vielleicht fühle ich mich auch manchmal als nicht normal. Ich bin nicht umsonst hier. Aber offentsichtlich bin ich noch nicht genügend Runden gefahren. Und ja ich hätte es ihm nicht zugetraut, dass er diesen ersten Schritt in die Beratungsstelle geht und es freut mich. Ich bin ja auch ein Mensch und er ist mir nicht egal. Aber ich versuche trotzdem Abstand zu halten und mich nicht jeden Tag damit zu beschäftigen, was er tut oder auch nicht tut.

    Liebe Grüße
    LotteMotte

    Liebes Forum,

    ich fühle mich nicht krank. Ich lebe mein Leben sehr eigenständig, bin finanziell unabhängig und er spielt nur am Rande eine Rolle. Klar manchmal denke ich auch bist du krank, welche Frau würde das alles mitmachen? Seit wir in getrennten Städten leben, sehen wir uns maximal ein mal pro Woche. Dies schafft eine gewisse Distanz. Das mal am Rande. Im Moment sind wir beide von den auf und ab unserer Beziehung? erschöpft. Aber das Gefühl zu einander ist immer noch von beiden seiten da.

    Außerdem freue ich mich, dass er den ersten Schritt gemacht hat und wirklich zu einer Suchtberatungsstelle gegangen ist und dort jetzt regelmäßig hingehen will. Ich war wirklich überrascht, hätte ich nicht gedacht, dass er es tut. Ein Grund zur Hoffnung. Hoffnung ist wohl der größte Fallstrick für coabhängige.

    Schönes WE
    LotteMotte

    Manchmal bin ich so verzweifelt und misstraue mir selbst, dass ich es nie schaffen werde mich aus dieser ambivalenten Beziehung zu befreien. Diese Beziehung hat eine so starke Bindungskraft wie ich sie noch nie zuvor erlebt habe. Es ist der ständige Wechsel von Ablehnung: "Du stinkst" und Anziehung "Ich liebe Dich". Die ständige Spannung von Hoffnung: Wir werden doch noch glücklich. Wir lieben uns doch. und Enttäuschung: "Es wird sich nie was ändern. Du weißt es doch längst. Tue endlich was". Diese Dynamik ist so kraftvoll und wirksam, dass ich mich seit zwei Jahren in dieser Dynamik befinde. Obwohl ich mittlerweile so viele aggressive Gefühle gegen diese endlosen Diskussionen habe, kippe ich immer wieder um aus Sehnsucht nach Liebe. Was kann ich tun um mich aus der Dynamik zu befreien? Wie geht es euch damit? Wisst ihr wovon ich schreibe? Ich glaube, dass kann kein Mensch nachvollziehen, der in einer normalen förderlichen ausgewogenen Beziehung lebt.

    Danke fürs Lesen.
    Eure LotteMotte

    Liebes Forum,

    nach einer Woche Kontaktabbruch, habe ich gestern eine super heftige Reaktion gezeigt. Ein Schritt vor zwei Schritte zurück. Wie ihr es so oft wohl schon von mir gelesen habt.

    Ich war nach dem Seminar noch mit Studienkollegen etwas trinken und bin auf dem Weg nach Hause noch in eine Bar bei mir um die Ecke gegangen. Da habe ich einen Freund von meinem Exfreund getroffen. Dieser war sehr schroff zu mir. Er meinte es ist egal ob ich mit seinem Freund bin oder nicht. Er wird immer sein Freund sein und an seinem Herzen und mich so angesehen, als ob er mich hasst und ich seinen Freund nicht wirklich kenne. Es hat mich plötzlich so traurig gemacht. Und ich bin nach Hause gegangen und habe nur noch geheult und dann meinen Exfreund angerufen geheult und mich entschuldigt, dass ich kein schlechter Mensch bin. Diese Reaktion seines Freundes, der selbst richtig viel Alkohl trinkt, hat mich so verletzt und Schuldgefühle in mir geweckt. So nach dem Motto, was bist du für ein Mensch, dass du über ihn urteilst. Es war ein richtiger psychischer Absturz, verbunden auch mit Alkhohol. Krass ich kann es nicht einordnen. Mein Exfreund hat mir zugehört am Telefon und mich getröstet, aber sofort wieder gefragt, ob er mich morgen wieder anrufen kann. Ich habe nein gesagt, aber ihn gebettelt, dass wir Freunde sind. Und das er mir alles erzählen kann und mir irgendwann auch von seiner neuen Freundin erzählen soll und dass ich will dass wir ganz normal miteinander umgehen und dass es dann nicht mehr weh tut. Und ihn versucht davon zu überzeugen, dass ich kein schlechter Mensch bin.

    Danke fürs Lesen und Antworten.

    Liebes Forum,

    langsam könnte ich meinen Tread umbenennen: Ich habe mich hundert Mal getrennt und kämpfe immer noch. Mittlerweile verspricht er mir wenn er Urlaub haben wird zur Suchtberatungsstelle zu gehen. Aber das tut nichts zur Sache.

    Letzte Nacht war er bei mir. Ich konnte es nicht ertragen, dass er nach Alkhohol roch, bin auf Abstand gegangen und habe wieder eine Diskussion über Alkhol angefangen. Es hat ihn so sehr verletzt. Er meinte er sei ein Stinker und ist gegangen. Nachts um drei haben wir dann telefoniert und ich habe ihm gesagt: Ich kann Dich nicht mehr riechen. Ich liebe Dich nicht mehr und ich will nicht mehr mit Dir zusammen sein. Ich weiß wirklich nicht wie ich es noch deutlicher sagen kann. Er hat immer wiederholt: Er stinkt, er sei ein Stinker und er liebt mich. Und dabei hätte er nur zwei Bier getrunken und ich sage zu ihm er stinkt. Ich reagiere mittlerweile richtig wütend. Ich kann diese Inszenierung als Opfer nicht ertragen, dass er mich ja so sehr liebt und ich nie zu frieden bin. Klar dass er sich danach betrunken hat und mir die Schuld daran gegeben hat. Ich habe so die Nase gestrichen voll. Ich habe keinen Bock mehr auf dieses Spiel, was sich auch noch Liebe nennen soll. Das ist keine Liebe, dass ist Psychoterror. Es ist mir ehrlich gesagt am jetztigen Punkt egal, ob er wirklich aufhören will, ob er zur Suchtberatungsstelle geht oder nicht. Ich glaube ihm nicht und ich bin nicht bereit, das Theater, die Hoffnung, die Enttäuschung weiter mit zuspielen. Er hat mir schon so oft versprochen, dass er etwas tut. Es ändert sich nichts. Aber meine Gefühle zu ihm haben sich geändert, keine Spur von Mitgefühl mehr. Da ist Wut, Abwehr, Gereiztheit und Unverständnis. Ich will, dass es endlich vorbei ist.

    Schönen Sonntag. Danke, dass ihr mich begleitet schon so lange Zeit. Es hilft hier zu lesen und zu schreiben.