Beiträge von krümmelkäfer

    Ich melde mich zurück. Nach Monaten.

    Und nun kann ich endlich ein wenig meine Überzeugung untermauern.

    Ich hatte in meiner Alkoholsucht nichts. Gar nichts, ausser diese Forum und diese Entgiftgungen...

    Doch reicht das?

    Was heißt an sich zu arbeiten, trocken zu leben? Und vor allem wen braucht man dazu, das man es schafft.

    In erster Linie braucht man sich selbst. Aber sich selbst ist zu schwach um die Sucht zu kontrollieren und zum Stillstand zu bringen.

    Es gibt auch kein Geheimrezept, wie man es schafft. Jeder hat seinen eigenen Weg, den er erfahren hat, um erfolgreich trocken zu bleiben.

    Ich bin seit meinem Posting nun trocken. Knapp ein halbes Jahr. Natürlich ist das nicht viel, aber ich arbeite intensiv daran.

    Jeder Tag ist ein Kampf gegen dieses Gift, jeden Tag führe ich mir vor Augen, was mit mir geschehen würde, wenn ich weitermache.

    Nein ich kann es 1. nicht mehr und 2. will und möchte ich nicht mehr.

    Die geniale Euphorie in den ersten Abstinenz-Wochen sind gewichen. Da wo man denkt, Bäume auf einmal ausreissen zu können, alles zu schaffen. Gewichen ist es danach in Resigination. Einfach in das tiefste Loch zu fallen, was man je im Leben erlebt hat.

    Doch irgendwie kommt dann so eine Leiter und man schaut aus dem Loch hinaus und merkt: Da ist noch ein Licht. Da gehts noch weiter. Das Loch ist nicht alles.

    Und dann kommt diese Glückseeligkeit. Dieses eine Gefühl, was einen weder übertrieben darstellen lässt, noch dazu führt das man in naher Zukunft aufgibt.

    Und das ist genau der Zeitpunkt, das Gefühl, genau auf den Punkt gebracht, der Zeitpunkt, wo man in sich geht und sich nun fragen muss...

    Welchen Weg gehe ich? Der, wo ich einfach unbeschwert war, und mir alles auch scheissegal war. Oder den, der schwieriger ist und den man deshalb geht, weil es sich lohnt ihn zu gehen.

    Bisher habe ich mich für den zweiten Weg entschieden. Ich bin trocken. Ob ich es jemals sein werde, das kann ich nicht wissen. Das weiß keiner.

    Aber im Moment fühle ich mich sicher...

    Und obwohl in den ersten Wochen Euphorie da war, und ich einen Job hatte, kam dann dieses tiefe Loch und ich verlor den Job.

    Klar ein Grund zum Saufen, oder nicht? Nein, natürlich nicht. Weil nur nüchtern schafft man Dinge, die so nicht möglich sind.

    Also nun habe ich einen neuen Job. Nur als Verkäufer, aber ich verdiene sehr gut. Ausserdem habe ich so einen Literaturverlag gegründet, von dem ich natürlich im Moment nicht leben kann, der aber auch nur dadurch enstanden ist, weil ich meine eigenes Buch günstig publizieren wollte.

    :D

    Das war es vorerst von mir.

    Ach PS: Ich habe nie eine Therapie oder Selbsthilfegruppe besucht. Bisher noch nicht. Ich fühle mich aber derzeit gut. Auch wenn das ein unkalkulierbares Riskio birgt.

    So nun muss ich morgen um 15 Uhr wieder arbeiten. Gute und trockene Nacht euch allen!

    Und hört bitte wieder auf alles zu relativieren oder zitieren!

    Z.b. Wird wohl jemand auf mein Zitat antworten:

    Ach 40 Bücher gelesen und nun ist dir erst bewusst, das du Alki bist...

    Das habe ich extra eingebaut. Wie auch andere Dinge.

    Also bitte, hört auf mit diesem Katzengewäsch!

    Gipfel?

    Oder auch alle anderen im Forum. Jetzt mal Butter bei die Fische!

    Also geht ja in meinem Beitrag nur um mich und ich muss sagen, das ich immer wieder versucht habe hier anhand anderer Menschen mich zu orientieren und dabei derbe vor die Wand mit etlichen Kopfschmerzen gefahren bin.

    Einsicht? Scheiss drauf! Alkohol besiegen? Scheiss drauf! Schlechte Manieren? Ja!

    Warum ich das so arg schreibe? Weil ich nun circa 40 Alkoholbücher gelesen habe und ich selbst mir meiner Sucht bewusst bin.

    Aber ich bin noch Mensch mit Kopf! Ob wir nun ein Wesen sind mit Intelligenz oder nur aus neuronalen Ansammlungen von Milliarden Botenstoffen und Rezeptoren bestehen, das weiß ich nicht. Ihr auch nicht.

    Einzig und alleine, weil es mein Beitrag ist, will ich schreiben:

    Scheisse Leute, es geht immer um die Menge des Alkoholkonsums, ob man Schwer-Alki ist (Gamma, Beta etc... z.b. Spiegeltrinker, Quartalsalki etc...)

    So nun habe ich mal wiede seit meinem letzten Besäufnis den Versuch unternommen, wieder klar zu werden. Das glückte. Und ich will auch nicht immer wieder dieses Gelabbere hier abgeben. Och mal 10 Tage nix gesoffen, 10 Tage wieder...


    Verdammt noch mal, es gibt Unterschiede. Auf meiner Entgiftungsstation habe ich einige Schwerst-Alkis gesehen. Die konnten Tagelang nicht aus dem Bett, haben im Raucherraum gezittert.

    Klar bin ich auch Alki, aber das MUSS man realtivieren! Ich saufe seit fast 10 Jahren die gleiche Menge an Alk. Mein Problem warum ich vom Alkohol weg will:

    WEIL ich, egal ob ich 4 oder 8 Flaschen Bier gesoffen habe, es einfach nicht schaffe aus dem Bett zu kommen. ABER! Damals kam ich mit der gleichen Menge auch aus dem Bett und habe jahrelang gearbeitet.

    Evtl. Ist es nicht der Alk sondern eher meine Einsamkeit oder die Stadt oder die Wohnung. Aber dem Alk, in diesem Falle schiebe ich nicht die Schuld in die Schuhe!

    Vor allem!!! Wenn man mal wie ich an einem Tag circa 70 KM mit dem Mountainbike zurückgelegt hat, und dann ein Weizen trinkt... das baut die Muskeln mehr auf, wie alles andere...

    Gut genug gemeckert. Wie es weitergeht? Klar nicht mehr weiter saufen, die Langzeit-Therapie nehme ich mit. Aber nicht weil es dem Standard eines Alkis entspricht, mal dort aufgeschlagen zu sein, sondern weil ich mir die anderen Leidensgeschichten anhören möchte und weil ich wissen will, ob Menschen wirklich Intelligenz besitzen oder doch nur biochemische Wesen sind.

    In diesem Sinne... alles Gute!

    Nun haben wir fast 2 Uhr und ich muss immer und immer wieder an meine medizinische Rehabilitation denken. Umso näher der Tag rückt, desto mehr erwarte ich und desto mehr habe ich aber auch Angst.

    Ich hoffe ich erwarte nicht zuviel von den Profis, von den Ärzten die mir den ersten Schritt in ein lebenswürdiges Leben ebnen. Denn ich muss selbst mit mir klar kommen und zu mir finden, das weiß ich. Sie begleiten mich nur einen kleinen Schritt bis dahin. Den Rest muss ich selbst machen.

    Aber ich selbst habe schon einige kleine Pläne ausgehäkelt. Ich will Mützen häkeln in meiner Therapie und diese mit vielen Weltmotiven behäkeln. Dann werde ich diese ganzen Mützen in einem Schups an einen Obdachlosenverein verschenken.

    Aber nun zur Therapie: Ich habe nun viele Fortschritte gemacht. Habe bald meinen Sozialbericht und habe auch vor (nächste Woche mit Termin) zwei Kliniken zu besuchen, wo ich ein Vorstellungsgespräch habe.

    Ich will endlich wieder leben können. Nie wieder schwitzen, nie wieder kaputt und k.o. im Bett liegen und den Alltag an sich vorbeischleifen lassen.

    10 Tage mal nichts trinken, dann wieder eine Woche trinken, dann 1 Tag nicht, ein Tag ja. Das geht nicht gut. Das ist einfach nur Mist und das nicht nur für den Körper. Nur weil ich meinte, 10 Tage nicht getrunken zu haben, bin ich stark. 10 Tage die irgendwo zwar nicht schwer waren, aber doch wohl schwer genug, das ich wieder angefangen habe zu trinken. Da kam die geilste Ausrede, oder wie immer: Ach du hast 10 Tage nichts getrunken, jetzt gehste mal raus und testest dich, ob du Alkohol überhaupt brauchst. So ein Mist, wieso hat man in einigen Stunden seines Lebens wieder solche miesen Anfälle und Gedanken?

    Das schafft mich seelisch und ich brauche meine Seele. Nur für dieses Leben, einmalig! Und meine Seele will ich nicht mehr in die Flasche Alk stecken! Da geht sie unter, ertrinkt und stirbt. Und damit mein Leben.

    Bis dann ihr Lieben!

    Das ist mein Ziel...

    Danke Linde!

    Ich denke diesen Beitrag habe ich wohl verfehlt.

    Nein! Ihr habt Recht! Und da jeder seines Glückes Schmied ist, habe ich eine Langzeit-Therapie beantragt. Mal paar Wochen nichts trinken ist gar nichts.

    Ich habe kapiert das es mich körperlich und seelisch kaputt macht, habe aber auch kapiert das ich es alleine mit meiner Willenskraft nicht schaffen werde.

    Daher gehe ich in die Therapie, um wieder leben zu können. Mein momentanter Nebelzustand kann man nicht als Leben bezeichnen.

    Immer und immer wieder dachte ich: Ach das geht schon von alleine. Nur weil ich mal 2 Wochen nichts getrunken habe. Das war eine gute Zeit, daran ist nichts zur rütteln, aber weiter hat diese Zeit mich nun ja nicht gebracht. Nein das geht nicht, es funktioniert nicht, dieses Denken.

    Aber ich will mir helfen lassen und arbeite daran mit - (Mit) - weil ich das Problem erkannt habe, aber noch nie eine Therapie hatte und nicht weiß ob sie mir hilft. Ich hoffe es!. Es kann nicht sein, das ich einen Job nach einem Tag wieder verliere. Ja, ich hatte einen Job, aber ich konnte ihn wegen Notaufnahme und Entgiftung nicht antreten. Und das trifft mich schwer in der Seele.

    Meckern muss ich dennoch. Viele lesen hier Beiträge und sicher lachen auch einige. Ich finde es schade das immer nur andere positive Rückmeldungen bekommen, ich aber keine!

    Ich dachte das hier ein paar Leute sind, die mich verstehen. Was in mir momentan brodelt und in mir vorgeht.

    Morgen ist beim Sozialberater um 11 Uhr der Termin für den Sozialbericht, dann werde ich hoffe bald die Therapie machen können.

    Hallo Forum,

    ich war einige Zeit nicht mehr hier. Und warum? Weil die "alten" Hasen hier recht hatten!!! Ich hatte zwei Rückfälle und wollte es nicht glauben. Ich wollte einfach nicht begreifen, das ich es ohne fremde Hilfe nicht schaffen kann.

    Ja, ich war mir ziemlich sicher, das ich vom Alkohol alleine loskommen würde.

    Doch weit gefehlt. Sturheit hat mir nur eines gezeigt: Wie schwach ich
    wirklich bin und das ich Hilfe brauche.

    Hätte ich doch mal wirklich an Leute geglaubt, die das alles schon
    durchgemacht haben, anstatt auf mich selbst zu hören und meine Steherqualitäten testen zu wollen, dann wäre sicher alles leichter gewesen.

    - edit, bitte keine Beschreibungen vom Kalten Entzug, danke, Linde -


    Ich komme mir vor wie ein Kleinkind, was gerade anfängt zu laufen und immer wieder auf die Nase fällt.

    Damit ich nicht mehr hinfalle und sichere Schritte gehen kann, brauche ich jemanden der mich führt und stützt. Ich möchte nicht nochmal hinfallen, nicht noch einmal alles durchmachen. Jemand der da ist, nicht nur in schlechten Zeiten oder in Notfällen, sondern auch in glücklichen Zeiten. Jemand mit dem ich reden kann, der mit mir redet.

    Und diesen Jemand habe ich in meiner SHG gefunden. Außerdem hilft mir diese Forum sehr. Ich habe stundenlang die Beiträge gelesen und sehr viel gelernt und mich oft auch selbst entdeckt. Damals war ich naiv und wollte nicht alles glauben, was hier so stand. Ich habe mir gedacht: "Ach das kann doch gar nicht sein, was der oder die schreibt. Die übertreiben doch alle!".

    Nein, das ist nicht wahr! - Pustekuchen hoch 2 - Es ist nichts übertrieben und ich musste es am eigenen Körper und Geist erfahren.

    Ich weiß, das ich noch eine lange Reise vor mir habe. Eine Reise, um mich selbst zu finden. Doch diese Reise trete ich an. Ich möchte wissen wer ich bin. Ich weiß das es keine leichte Reise wird. Es wird der härteste Trip meines Lebens. Aber nun ist mir eines klar geworden:

    Du wirst dich vielleicht alleine finden, aber auf deiner Reise dorthin, wirst du immer wieder Hilfe erfahren können und auch Hilfe anfordern müssen.

    Um dieses Ziel zu erreichen, lasse ich das erste Glas heute einfach stehen.

    Ich denke das ist ein gutes Geschäft für mich.

    Außerdem habe ich mich von sogenannten "Bekanntschaften und Freunden" getrennt, die einfach nicht mehr zu meiner Reise passen. Es geht schließlich nur um mich!!!

    Was morgen ist, weiß ich noch nicht. Das ist mir auch egal. Es geht um mich und es geht um heute. Und heute trinke ich nicht und fühle mich gut dabei!

    Und es ist natürlich sofort etwas positives im Leben ohne Alkohol geschehen: Da man wieder ohne Nebel im Kopf leben kann, also klar in der Birne ist, ist man auch bereit sich um sein Leben aktiv zu kümmern. Nun habe ich seit einer Woche einen Vollzeit-Arbeitsplatz. Das wäre vor Monaten für mich undenkbar gewesen!

    Am 31. hatte ich die Feuertaufe, wie ich mit Extremsituationen umgehen kann. Mir wurde meine letztmalige Hartz 4 Leistung nicht überwiesen. Es wurde einfach, aufgrund eines Systemfehlers gespeert. Bei so Hiobs-Botschaften, bin ich damals gleich in den Supermarkt gegangen und habe versucht das Problem einfach wegzuspülen. Heute weiß ich, das ein Problem solange besteht, bis man es gelöst hat. Und ein Problem lässt sich nicht wegspülen, wie der Rest einer Erbsensuppe in einem Suppenteller!

    Und ob es sogar selbst alte Hasen hier nicht glauben wollen. Da ich schon lange mit dem Alk aufhören wollte, ist mir klar gewesen. Wie wusste ich allerdings damals noch nicht. Irgendwie haben mir drei negative Erlebnisse auf dem Pfad zum Verständnis geholfen. Viele werden jetzt grübeln und sich fragen? Hmmm... negative Erlebnisse + Alkoholiker = sofortiger Alkoholkonsum. NEIN, sage ich! Diese Erlebnisse habe ich mir durch den Suff selbst eingebrockt und das war das I-Tüpfelchen auf dem langen, trockenen Weg.

    Ich hoffe, das ich auch in Zukunft nur Positives berichten kann.

    In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen, trockenen Tag.

    Danke für euer Feedback,

    So wir haben 1:04 und ich habe zum Glück morgen frei. Jetzt ist es so, wie ihr es mir geraten habt, das ich meiner Freundin meine Krankheit gebeichtet habe.

    ABER! Vorher habe ich sie quasi ausspioniert. Ich wollte wissen wie sie über Alkohol denkt. Sie wollte niemals einen Alkoholiker, denn ihr Vater ist einer. Sie wollte mit "solchen" Leuten nichts zu tun haben.

    Es kam aber anders als ich es mir dachte. Und ich hoffte der auf Verständnis. Und ich bekam es.

    Ich erzälhte ihr von meiner Alkoholsucht und es dauerte eine Weile bis sie mit ihrem Problem herauskam. Es war eine stundenlange Unterhaltung. Dann gestand sie mir das sie manisch depressiv ist.

    Vorerst war es ein Schockmoment für mich. Habe aber dann gedacht: Du hast auch eine Krankheit. Du willst auch das sie es akzeptiert. Also tue es genauso.

    Nun sind wird ja schon einige Wochen zusammen. Mein Gedanke an Alkohol verschwindet zwar nicht, aber ich habe eine weitere Stärke gefunden.

    Eine Frau die auch Schwächen hat und wir geben uns beide gegenseitig Kraft.

    Danke lieber Gott das sie mich akzeptiert und nicht weggestossen hat.

    Übrigens ihre Krankheit ist heilbar, Alkohlismus nicht...

    Hallo liebes Forum,

    habe endlich Arbeit gefunden, auch wenn die nur gerinfügig ist. Bin gerade von der Spätschicht heimgekommen (arbeite in einem Imbiss).

    Danke für alle Beiträge. Habe mich heute erst wieder ins Forum eingeklinkt, da ich vorher wegen der Arbeitssuche und neuer Freundin keine Zeit hatte.

    Kaum zu glauben. Ich bin jetzt einen Monat und 1 Tag trocken.

    Und ihr hattet alle Recht! Ich möchte mich in aller Form entschuldigen.

    Stärke.... was ist schon Stärke. Wie oft habe ich die letzte Zeit an Alkohol gedacht und wie oft musste ich der Versuchung widerstehen...

    Es ist nicht leicht, ich bin total durch den Wind. Hilfe habe ich bisher nicht angenommen.

    Meinen engsten Verwandten habe ich meine Sucht vor Tagen erklärt.

    Überraschender Weise haben die es eher "locker" aufgenommen. Oder habe ich das falsch wahr genommen? Oder wussten sie schon Bescheid?
    Wieso hat mir dann nie jemand etwas gesagt? Wieso wurde ich nie darauf angesprochen?

    Mir geht es seelisch im Moment total scheisse und körperlich sehr gut.
    Durchfall ist schon lange weg und auch mein Bauch spielt mir keine Streiche mehr.

    Ich habe Panikattacken und sehr tiefe Depressionen. Mein Schlaf ist auch nicht besser geworden. Ich schlafe praktisch kaum und das macht das alles so dramatisch. Diese große Leere, diese ganze übriggebliebene Zeit. Was mache ich? Soll ich wieder saufen? Manchmal wollte ich einfach wieder vergessen.

    Oft denke ich an die Zeit zurück, als ich doch meine Sorgen und Ängste einfach mit Alkohol wegspülen konnte. Klar kann ich das ja immer noch.

    Aber ich will nicht mehr! Ich will es einfach nicht. Und nun muss ich ehrlich zugeben, ihr hattet Recht. Ohne fremde Hilfe geht es nicht.

    Ich brauche Hilfe, um das auch kopftechnisch weiter zu schaffen.

    Ein Monat ist keine lange Trockenzeit, aber für mich einfach etwas, was ich noch nie hatte.

    Nur eines habe ich noch nicht gemacht. Meiner neuen Freundin erzählt, das ich Alkoholiker bin. Habe Angst wieder alleine zu sein und dann in eine noch tiefere Depression zu stürzen. Das könnte dann wieder ein Auftakt für einen neuen Rückfall sein.

    Und das ist mal wirklich eine Person, mit der ich mein Leben verbringen möchte. Diese verdammte Angst, das ich sie verliere, wenn ich es ihr sage.

    Ich will das doch gar nicht. Ich will doch kämpfen. Diese verfluchte Krankheit!

    Was soll ich tun? Soll ich mit meiner Freundin drüber reden? Was habt ihr persönlich für Erfahrungen gemacht?

    Liebe Grüße

    krümmelkäfer

    Hallo liebes Forum,

    vielen Dank für die ganzen Beiträge. Ich bedanke mich in aller Form bei euch, möchte natürlich meine falsche Interpretation von einer stationären Therapie aufklären:

    Wie es kossi schon schrieb: "manche möchten lieber anderweitig Hilfe erhalten".

    So seh ich das auch. Ich möchte keine "STATIONÄRE" Therapie, sondern ich werde mir die Unterstützung durch euch und durch eine ambulante Therapie holen.

    Natürlich bin ich schwach, sonst hätte ich keine 2 Rückfälle innerhalb einer kurzen Zeit gehabt. Habe ja auch geschrieben, das ich mir einen Ausrede gesucht habe. Das bedeutet letzendlich das ich schwach war/bin.

    Aber dennoch möchte ich den Weg ohne stationäre Therapie versuchen.

    Und da ist halt der Glaube an meine Stärke, das ich es auch ohne diese Form der Therapie schaffen kann.

    Jeder von euch war schon in der Entgiftung und ihr wisst, das man während des KH-Aufenthaltes genügend Informationen über Therapieformen und SHG bekommt.

    Vielleicht musste ich auch imm stark in meinem Leben sein. Alleine durch meine berufliche Laufbahn. Ich war entweder selbständig oder hatte eine leitende Funktion.

    Nun bin ich fast 2 Wochen nicht mehr am saufen und mir geht es richtig gut, auch wenn ich ein unbeschreibliches Angstgefühl / Kribbeln in der Bauchgegend habe.

    Woher das kommt, kann ich mir nicht erklären. Solange war ich noch nie vom Alkohol weg.

    Mein Arzt hat mir - edit, bitte keine Medikamentennamen nennen, Linde - verschrieben, aber die liegt noch ungeöffnet in der Schublade.

    Ich melde mich bald wieder und hoffe mit weiterhin einer guten Nachricht.

    Danke an alle!

    Liebe Grüße

    krümmel

    Hallo,

    genau das ist der Grund warum ich der Meinung bin keine Therapie nutzen zu müssen.

    Ich wollte nicht alle Menschen(Alkoholiker) über einen Kamm scheren. Aber der eine ist nun mal schwächer, als der andere.

    Und ich denke nur von mir das ich die Therapie nicht brauche, auch wenn ich jahrelang sehr viel getrunken habe.

    Das eine, hat mit dem anderen nichts zu tun. Schwach war ich auch, ja, das stimmt.

    Aber ich bin auch stark genug, selbst zu erkennen was gut für mich ist und dazu brauche ich keine Therapeuten, die mir das sagen.

    Ich hoffe nicht, das meine Aussage zu negativ rüber kommt. So meine ich das nicht.

    Jedem soll geholfen werden, der seinen inneren Schweinehund nicht selbst besiegen kann.

    Aber es gibt freilich auch Ausnahmen...

    Gruß

    krümmel

    Hallo,

    ich meinte mit den nächsten Tagen. Das ich hoffe einen besseren Schlaf zu bekommen, das mein Herzrasen aufhört und ich keine Panik mehr im Bett habe werde, das mein Herz stehen bleiben könnte.

    Eine Therapie kommt für mich nicht in Frage. Erstmal dauert das zu lange, zweitens muss ich wieder arbeiten gehen um Geld zu verdienen, weil ich zwei Töchter habe, denen ich Unterhalt schulde.

    Ja klar, die Gesundheit gehr vor. Aber ich denke eine Therapie ist für Menschen konzipiert die wirklich seelisch sehr schwach sind.

    Das bin ich nicht. Ich habe immer meinen Weg gefunden. Hatte immer Arbeit. Nur im Moment halt nicht.

    Gruß

    krümmel

    Huhu Forum,

    bin Neuling. Habe vor 8 Tagen aufgehört mit dem Saufen.

    War heute beim Arzt und habe mir noch ein paar Medikamente geben lassen.

    Kurz zu mir:

    Bin 35 und trinke seit 15 Jahren, davon 10 Jahre schwer.

    Ich habe keinen Job, keine Freunde (bis auf ein paar Frauenbekanntschaften), viele Hobbys (die ich aber nur sporadisch ausgeführt habe) und ich habe Angst!

    Angst davor, das ich es wieder einmal nicht schaffen werde. Nicht wie so oft, sondern nur 2 Mal.

    Denn zweimal war ich letztes Jahr zur Entgiftung im KH. Und zweimal hatte ich einen Rückfall.

    Den ersten durch den Tod eines Familienangehörigen (Okay, ich weiß, das ist mal wieder eine Ausrede gewesen, um trinken zu dürfen).

    Das zweite Mal allerdings offensiv und mit voller Absicht. Direkt nach meiner KH-Entlassung bin ich dann in den Supermarkt und habe ordentlich eingekauft.

    So konnte es nicht weitergehen sagte ich mir. Nimm noch Silvester mit (war auch ne Top-Party. Am Morgen danach lag ich in den Armen von zwei Frauen. Was wünscht Man(n) sich mehr?)

    Aber der Kater war unterträglich. Und ich erinnerte mich an eine damalige Bekannte, die mir sagte, als ich sie fragte:

    Ich:"Warum trinkt dein Mann eigentlich auf Partys so wenig."
    Sie:"Er mag das Gefühl des Betrunkenseins nicht!"

    Es musste also aufhören. - edit, Linde-

    Heute fühle ich mich sehr gut. Habe mir eine Badehose gekauft und gehe morgen schwimmen.

    Ich habe nur immense Schlafprobleme, wenn ich überhaupt schlafe.

    Was ich aber nicht mehr haben möchte und was durch den Alkohol gekommen ist:

    Durchfall, Sodbrennen, Schwitzen, Schlechte Laune, keinen Antrieb, Potenz gleich null.

    Naja ich werde die nächsten Tage sehen wie es weitergeht.

    Gruß

    krümmel