In der Gerichtsverhandlung wurde beschlossen, dass die Kinder weiterhin vorerst keinen Umgang mit dem Vater haben. Die Richterin hat vorgeschlagen, dass der Vater den Kindern zur ersten Kontaktaufnahme einen Brief schreiben könne, um zu sehen, wie die Kinder darauf reagieren.
Es sollen nun erst einmal Elterngespräche geführt werden, um die Probleme auf Elternebene für die Kinder zu lösen, damit die Kinder entlastet werden. Sie würden in einem Loyalitätskonflikt stecken, der aus den gegensätzlichen Meinungen der Eltern entstanden sei... Ich habe bzgl. der Elterngespräche klar und deutlich meine Bedenken geäußert, da meiner Meinung nach nach wie vor das Alkoholproblem des Vaters und seine diesbezüglichen Verhaltensweisen (Unzuverlässigkeit, Lügen, aggressives Auftreten etc.) das Problem für die Kinder und auch für mich sind was den Umgang betrifft und ich diese Gespräche für wenig sinnvoll halte. Allerdings werde ich natürlich daran teilnehmen und meinen guten Willen für die Kinder zeigen, da ich auch an einer langfristig guten Lösung für die Kinder interessiert bin. Der Vater hat nun die Aufgabe bekommen, sich um diese Gesprächstermine zu kümmern. Ich bin gespannt, ob diese überhaupt zustande kommen werden.
Einen ärztlichen Nachweis, dass keine Alkoholabhängigkeit vorliegt und auch einen Nachweis über Wiederaufnahme des Führerscheins legte der Vater - wie von ihm selbst vorgeschlagen und auch im Bericht des Verfahrensbeistands der Kinder schriftlich fixiert - natürlich nicht vor. Laut seinem Anwalt wäre das das falsche Signal an die Kinder... Unglaublich!
Als sein Anwalt dann auch noch die Lügen ins Lächerliche zog, ist bei mir wirklich die Hutschnur geplatzt und ich habe ihn mal danach gefragt, was denn sein Verhalten eigentlich soll... Dass es hierbei schließlich um einen der Hauptgründe ginge, warum die Kinder nicht mehr zu ihrem Vater möchten! Der Richter war im Gegensatz zum Anwalt des Vaters sehr nett und ich hatte den Eindruck, dass dieser das Ganze durchschaut hat.
Es ist jedenfalls für den Vater nun eine ziemlich ungünstige Situation eingetreten, in der er sich bemühen und kümmern muss, wenn er die Kinder wiedersehen möchte und sie davon überzeugen will, dass er sie ernst nimmt und etwas dafür tut, dass sich die Situation für sie verändert und verbessert.
Gestern wurde ich schon wieder von einer wieder mal neuen Bekannten des Vaters übers Handy belästigt und gemaßregelt: ich solle doch die Kinder da raushalten und mit dem Lügen aufhören...
Ich hab das Gefühl, das alles hört nie auf, gebe mir die größte Mühe, nicht darüber nachzudenken, abzuschalten und mich ausschließlich auf unser Leben zu konzentrieren, aber ich habe keine Chance, zur Ruhe zu kommen, da ich den Kontakt einfach nicht komplett abblocken kann. Das ist wirklich eine sehr schreckliche Situation. Ich will das alles nicht mehr! Aber ich bin froh, dass die Kinder so erst einmal aus der Schusslinie sind.
LG Ayki