Beiträge von Polarsternchen

    Hallo Zusammen,

    seit einiger Zeit lese ich nur noch mit, da ich mich nun schon länger von dem Mann getrennt habe, den ich immer noch liebe. Als Kopfmensch wurde mir irgendwann klar, dass dies der einzige Weg ist, um mich zu retten.

    Nun und heute?! Ich liebe ihn immer noch über alles. Wir haben keinen Kontakt mehr. Zwischenzeitlich habe ich mich nur um mich und meine Lieben gekümmert. Jogge, bis die Fußsohlen qualmen, gehe viel aus und gönne mir zusätzlich viel Ruhe. Hört sich alles toll an ...

    Die Wirklichkeit sieht anders aus. Ich leide immer noch ... Jeden Tag ... Bin traurig ... Manchmal wütend ... und immer wieder diese Ohnmachtsgefühle, nichts machen zu können, um ihn auf Dauer zum "gesund werden" zu bewegen.

    Liebe kann man nicht einfach abstellen und so sehr ich mir auch immer wieder die schlechten Situationen vor Augen hole, so bleibt dieses Gefühl ...

    Und Melanie ... ich mag mich, so wie ich bin, das hat sich niemals geändert. Sich selbst treu zu bleiben, ist an dieser Stelle -so glaube ich- ein sehr wichtiger Punkt.

    Ich wünsche Euch allen auf Eurem Weg viel Glück!

    Das Polarsternchen

    Hello again,

    nun hatte ich hier soooooooo viel geschrieben und alles ist futsch! Das ärgert mich jetzt schon ... :(

    Also versuche ich es noch einmal ... bin ja so wahnsinnig geduldig! *lach*

    Emma ... Natürlich würde ich mir wünschen, dass er eine Therapie bereits begonnen hat. Das wäre schon einmal ein positiver Aspekt. Vielleicht macht er es schon gerade, aber das weiß ich nicht. Für eine Therapie, wird er sicherlich Zeit benötigen, die mir aber ein gutes Gefühl geben würde.

    Mit meiner Wahrnehmung, dass er ein Alk.-Problem hat, habe ich nicht hinter dem Berg gehalten, da ich sehr offen und direkt bin. Anfänglich versuchte er es zu bagatellisieren. Jedoch kam auch frühzeitig dann die Erkenntnis, dass er zugab, dort ein Problem zu haben, was sich dann auch hielt. Klägliche Versuche scheiterten. Mal A.A. kurz besucht, Doc., mal ein paar Tage nix oder weniger trinken ...

    Und es gab Ereignisse, die mich mehr als gekränkt haben. Das ist richtig.

    Anerkennung tut uns allen gut und nehmen wir auch gern an. Allerdings denke ich nicht, dass ich ein Mensch bin, der seinen Gemütszustand von der Beweihräucherung anderer Personen abhängig macht.

    Gute Frage: "Was ist wichtiger für jemanden, zu lieben oder geliebt zu werden"? Wenn ich einen Menschen liebe, dann macht mich das sehr glücklich!

    Speranza ... Es fällt mir wirklich schwer nicht immer die Starke zu sein. Das hast Du richtig erkannt. Schon in der Kindheit musste ich mich gegen eine "Männerüberzahl" oft durchsetzen. Wahrscheinlich ist davon etwas hängen geblieben. *lach* Zudem waren meine vorherigen Lebensabschnittsgefährten alle Workaholics, so dass ich es lernen musste, vieles selbst in die Hand zu nehmen. Zudem habe ich einen Job und meine Kids.

    Meine Traurigkeit, Hilflosigkeit, Wut und was sonst noch so dazugehört, trage ich sicherlich oftmals im stillen Kämmerlein aus. Aber mich umgibt auch ein super soziales Netzwerk. In erster Linie meine Familie und engsten Freunde. Wir halten schon alle ziemlich gut zusammen und helfen uns immer.

    Melinak ... Du bist viel weiter als ich und hast eine Menge Erfahrung auf diesem Gebiet, die ich nicht vorweisen kann.

    Ich fasse das nicht als Kritik auf, sondern sehe einfach diverse Sichtweisen. Und selbstverständlich mache ich mir Gedanken darüber, ob er eine Therapie beginnt und es schafft. Klar! Wenn das Co-Abhängigkeit bedeutet, dann bin ich es wohl in diesem Fall. Wäre die Zwangsläufigkeit, die aus dieser Aussage resultiert nicht, ich dürfte überhaupt nicht mehr an ihn und die Thematik denken? Das erschließt sich mir einfach noch nicht so ganz, aber vielleicht kommt das ja noch.

    Es grüßt Euch ein nachdenkliches

    Polarsternchen

    Liebe Melinak,

    selbstverständlich hilft mir der Austausch hier in diesem Forum, denn -wie gesagt- hatte ich in meiner Vergangenheit wenig Berührungspunkte mit Menschen, die ein Alkoholproblem haben. Ich wurde hier auf Dinge aufmerksam gemacht, die vorher außerhalb meines Vorstellungsbereichs lagen. Dafür bin ich sehr dankbar!

    Außerdem gab es in den letzten Tagen ein paar Aussagen von Menschen, die es "geschafft" haben. Das fand ich ganz schön klasse und zeigt mir, dass es wohl auch Ausnahmen gibt. Ja, das alles hilft mir!

    Und wie kommst Du nun darauf, dass ich meine Co-Abhängigkeit ausleben möchte? Das habe ich jetzt nicht wirklich verstanden.

    Darf ich mich hier nur "negativ" austauschen? Wie gesagt Melanie, ich bin ein wenig anders gestrickt, aber das heißt nicht, dass ich nicht oftmals sehr traurig bin. Ich muss dies aber doch nicht hier immer schreiben, oder?

    Viele Fakten und Sichtweisen diverser Menschen hier, ergeben für jeden ein eigenes Bild. Und vielleicht interessiert den einen oder anderen hier auch, wie ich dieses Problem sehe und es ist hilfreich für ihn.

    Wenn wir alle der selben Meinung wären, dann müsste wir uns hier nicht austauschen. Und die Tatsachen, dass ich hier bin und mich mitteile und austausche, hilft mir sehr.

    Ich wünsche Dir und allen eine tollen Tag!

    Das

    Polarsternchen

    Guten Abend Zusammen,

    Hallo Emma,

    vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich bin mir sicher, Ihr habt alle viel mehr Erfahrungen in diesem Bereich, als ich. Somit ist "trocken" und "nüchtern" wohl ein Unterschied. Okay ... Letztendlich sehe ich es so, dass ich einem Menschen immer nur vor die Stirn schaue. Sicherheiten gibt es nicht und ein Risiko bleibt immer. Glaube ich dem Typ Mann, der mir fremd gegangen ist hinterher, wenn er mir verspricht, dass er dies nie wieder tun würde?

    Sicherlich habe ich noch ein paar Dinge aufzuarbeiten. Auch da gebe ich Dir vollkommen Recht. Da bin ich jeden Tag dabei! :)

    Welche Motivation in schlussendlich begleitet, eine Therapie zu machen und dem Alk. die Stirn zu zeigen, ist mir eigentlich egal. Hauptsache für ihn ist es der richtige Weg, der für ihn zum Erfolg führt.

    Übrigens war er betrunken niemals selbstbewusst. Dieses hat er nur im nüchternen Zustand verkörpert. Betrunken war er ein kleines Kind, ohne jegliches Selbstbewusstsein.

    Wie wir verblieben sind? Er geht seinen Weg und ich meinen Weg. Ein gemeinsamer Weg wird erst dann möglich sein, wenn ER dazu bereit ist. Ich bin da, wenn er bereit ist den steinigen und schweren Weg zu gehen, um ihn zu motivieren und im Hintergrund zu begleiten.

    Ich warte nicht, ich bin bereit ...

    Melinak ... um es kurz zu sagen, wir hatten/haben die selben Träume! Ziele ... Mmmmhhhh ... Ich lebe HEUTE, gestern ist schon vorbei, MORGEN kommt erst noch. Der heutige Tag ist mir gegeben, um das Beste daraus zu machen. Wenn es überhaupt ein Ziel gibt, dann ist es ein Wunsch. Der Wunsch, dass er es schafft und einer der großen Ausnahmen ist.

    Und eines ist verdammt richtig! Von solchen Menschen, sollte man die Finger lassen! :) Zu spät ... ich liebe ihn und das hört nicht auf und wird auch nicht besser.

    Kennt Ihr das Buch "Der Kleine Prinz"? Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar! Man sieht nur mit dem Herzen gut. Darin steht viel Wahres ...

    Ich habe mich mit ihm "vertraut" gemacht und trotz allem, musste ich ihn loslassen, "in Liebe"!

    Ja, und ich mache alles für mich, damit es mir gut geht, denn ich achte auf mich! Schöpfe Kraft und Energie, denn nur so kann ich leben.

    Ich verfalle nicht in Selbstmitleid! Und sollte er es nicht schaffen, dann ist es sowieso nicht der richtige Mann für mich. Also, warten wir es ab ... Er hat die Chance, sein Leben zu ändern. Nutzt er sie nicht, verliert er alles, was ihm jemals etwas bedeutet hat.

    Jeder hat die Wahl ...

    Gute Nacht

    Euer

    Polarsternchen

    Guten Morgen Zusammen,

    Orlando, ich glaube Du hast es verstanden. Ja, ich bin im Fluss, ich stagniere nicht, ich lebe MEIN Leben zur Zeit. Auch lerne ich gerade zum ersten Mal, geduldig zu sein, was überhaupt nicht meine Art ist. Und es fällt mir immer leichter.

    Und ja Melinak, wir haben gemeinsame Ziele. In erster Linie, dass er gesund wird. Als wir uns vor ein paar Wochen sahen, sprachen wir viel über unsere gemeinsamen Träume und Ziele, so wie wir es eigentlich geplant hatten.

    Aber es kommt nun immer alles anders, als man denkt. Nichts ist sicher ... Irgendwie wollen wir doch alle glücklich sein, aber auch dafür muss jeder einzelne etwas tun. Partnerschaften sind keine Selbstläufer ...

    Und wer weiß, vielleicht züchten wir irgendwo als Rentner im Süden Olivenbäumchen. :)

    Wünsche Euch einen schönen sonnigen Herbsttag mit vielen positiven Gedanken!

    Danke Euch

    Das

    Polarsternchen

    Ja Karsten, dem Dank möchte ich mich hiermit auch anschließen. Ich bin sehr glücklich, dass ich mich hier mit Betroffenen austauschen kann.

    Eine gemeinsame Basis hätten wir wohl, denn -wie bereits gesagt- mögen wir die selben Dinge und wir haben schon als Patchwork-Familie super Zeiten erlebt. Es passt schon ... deshalb bin ich ja auch so daran interessiert. :)

    Ich werde berichten, wie es weiter geht, wenn es denn weiter geht ...

    Einen schönen Abend

    Das

    Polarsternchen

    Danke für Eure Kommentare und ich fand es jetzt echt nett, auch einmal positive Sichtweisen zu bekommen. Geht doch! *lachganzlaut*

    Wahrscheinlich bin ich diese Schildkröte Orlando mit dem dicken Panzer, die rechtzeitig den Kopf einsteckt, um anschließend zu schauen, ob die Luft rein ist und dann trotzdem weitergeht.

    Und Silberkralle ... das hört sich für mich genial an und Du kannst sehr stolz auf Dich sein.

    Wenn ich denn noch 40 Jahre mit ihm hätte ... oh, das könnte nüchtern spaßig werden. Sorry, ist wohl ein wenig Galgenhumor, aber als rheinische Frohnatur lasse ich mir meinen Humor nicht nehmen. :)

    Danke für die positiven Beiträge.

    Euer

    Polarsternchen

    Hallo Zusammen!

    Erst einmal vielen Dank für Euer Feedback.

    Allerdings vermisse ich so manches Mal eine etwas positive Sichtweise. Können wir alle über einen Kamm scheren? Gibt es überhaupt keine Menschen, die es geschafft haben, dauerhaft dem Alkohol zu entsagen?

    Ich weiß es nicht genau, denn wie bereits gesagt, gab es in meiner Vergangenheit keinerlei Berührungspunkte in dieser Hinsicht.

    Oft habe ich erlebt, dass auch mir in der Vergangenheit bei bestimmten Vorhaben z.B. gesagt wurde: "Das hat keinen Sinn" oder "Das bringt NICHTS" etc. Letztendlich bin ich persönlich oftmals gegen den Strom geschwommen und habe das gemacht, was ich für richtig hielt und Erfolg damit gehabt.

    Wir sind alle individuell gestrickt und haben unsere positven und negativen Erfahrungen gemacht. Beide -positiv, wie negativ- machen uns heute zu dem, was wir sind.

    Ich kenne Menschen, die hardern mit jeder Entscheidung, die sie treffen müssen. Aus Angst, sie könnte falsch sein. So bin ich nicht. Wenn ich eine Entscheidung treffe und sie stellt sich als falsch hinterher heraus, dann kann ich auch daraus etwas positives ziehen.

    Melinak ... Du schreibst, ich mache mich, egal, wie man es dreht und wendet, von ihm abhängig. Wir kennen uns nicht sehr gut, aber ich bin mir sicher, würden wir das, dann könntest Du es vielleicht auch anders sehen.

    Ich bin selbstbewusst und mache mein Glück nicht von ihm abhängig. Mein Leben -ohne ihn- findet statt, denn es gibt auch noch andere Menschen in meinem Leben, die mir sehr nah stehen.

    Alles, was man erreichen möchte, schafft man, wenn man es will. Auch er hat sich vor Jahren einen großen Traum verwirklicht und dafür musste er härter kämpfen, als wir uns das vielleicht vorstellen können. Deshalb weiß ich, dass er über ein großes Potential verfügt. Es wird an ihm liegen, ob er über Hilfe dieses wieder aktivieren kann.

    So lange ich jeden Morgen fröhlich in den Spiegel schauen kann und weiß, dass ich mir selbst treu bleibe, ist alles okay.

    Ich lasse mich von niemanden in den Abgrund ziehen, denn ich habe Verantwortung ... nicht nur mir selbst gegenüber. Aber so lange ich ihn liebe, werde ich wohl an ihn glauben! Ein zeitnaher Start in die richtige Richtung, wäre ein guter Anfang. Für sich selbst in erster Linie, nicht für mich.

    Die Reißleine für mich habe ich noch rechtzeitig gezogen und vielleicht wird der Tag kommen, an dem ich erkennen muss, dass er doch zu schwach war.

    Aber vielleicht kommt auch alles ganz anders ... wer weiß das schon ...

    In diesem Sinne ...

    Liebe Grüße

    Das

    Polarsternchen

    P.S.
    Noch eine kleine Geschichte ...

    Edit - bitte keine fremden Gedichte hier einstellen


    Hallo Zusammen,

    ich hoffe, ich habe das mit dem Zitat hier so richtig gemacht. :)

    Möchte gern zu einigen Aussagen von Euch noch etwas schreiben.

    "Abseits der Gefühle ..." - Wie kann ich meine Gefühle ausklammern? Aus diesem Grund, war ich doch mit dem Menschen zusammen! Wenn es diese positiven Emotionen nicht gäbe, müsste ich mir keine Gedanken mehr machen.

    Ich habe bisher immer langjährige Beziehungen geführt, in der Alkohol niemals ein Thema war. Diese Männer haben entweder nie Alkohol getrunken oder nur ganz selten. Man trennte sich irgendwann aus völlig anderen Gründen. Auch dabei gab es Trennungsschmerzen, die ja ganz normal sind, aber ich traf diese Entscheidungen, weil ich wusste, nachdem was geschehen war, konnte ich mit diesen Männern nicht mehr zusammensein. Gradlinig ... und irgendwann war dann auch gut!

    Jetzt ist es anders und mit diesem Mann war ich noch nicht einmal über Jahre zusammen. Ich liebe ihn nüchtern und wir sind uns dann total ähnlich. Lieben die selben Dinge und einfach alles passt, wie "A ... auf Eimer"! Habe ich so noch nie erlebt!

    Ja, ich gebe zu, das will ich wieder. Bekomme ich ihn so nicht zurück, kann ich auch mit ihm nicht mehr zusammenleben. Nüchtern ist er sensibel und wir konnten soooooooooo viele tolle Dinge zusammen machen, die uns beiden absolut Freude bereitet haben. Ich habe nicht den Alkohol vorgeschoben, um mich von ihm zu trennen. Wäre dieser nicht im Weg, dann könnten wir ein tolles Leben haben, denn ich liebe ihn so, wie er dann ist.

    Weder nüchtern, noch alkoholisiert sind Grenzüberschreitungen wohl annehmbar. Dies steht außer Frage. Aber in einer normalen Partnerschaft, wird über so etwas dann geredet und man lernt hoffensichtlich aus diesen Fehlern und macht es zukünftig besser. Oder verlasst Ihr immer direkt Eure Partner, wenn etwas heftiger schief läuft? Das denke ich nicht ...
    Nun haben wir es aber zusätzlich hier noch mit einem kranken Menschen zu tun, der eine Grenze überschreitet. Resultiert daraus zwangsläufig, dass wir uns nun noch schneller trennen? Nein, wir versuchen ihn darauf Aufmerksam zu machen, dass er professionelle Hilfe braucht, eine Therapie machen muss, sich in Behandlung begeben muss ...

    Kommt diese Einsicht allerdings nicht, ist die Konsequenz die Trennung. Da bin ich ganz dabei. Entscheidet er sich für "Hilfe", bin ich bei ihm. Unterstütze, wo ich kann und gehe mit ihm diesen Weg im Hintergrund. Nicht als sein Rettungsanker und nicht als seine Therapeutin. Als die Frau, die ihm irgendwann versprochen hat, mit ihm durch Dick und Dünn zu gehen, auch wenn ich nicht mit ihm verheiratet bin.

    Er muss allerdings auch seinen Beitrag dazu leisten. Nicht in Worten, sondern in Taten. Step by Step ... alle Baustellen abbauen, die durch den Alkoholkonsum auch nicht mehr gelöst werden konnten. Ein schwieriger und steiniger Weg für ihn, aber nur gesund wird er vorwärts kommen.

    Nein, niemand kann wirklich sagen, ob ich lediglich mein Helfersyndrom aktiviere, aber ich höre auf meinen Bauch in diesem Fall.

    Ich möchte diesen Mann wieder nüchtern, so wie wir auch viel Zeit miteinander glücklich verbracht haben.

    Zur Zeit habe ich keine Ahnung, was er macht und ob er vielleicht schon in Therapie ist. Er weiß, wo er mich findet, wenn es Fortschritte und positive Neuigkeiten gibt. Wenn nicht, dann kann ich auf jegliche Kommunikation verzichten, denn es wurde alles gesagt.

    Danke für Eure Beiträge! Es hilft mir sehr!

    Euer

    Polarsternchen

    Guten Abend ZUSAMMEN, Hallo Lea,

    inzwischen sind einige Monate vergangen und ich möchte Euch noch einmal schreiben. Die Geschichte lässt mich immer noch nicht los und das wird wohl nie ganz passieren.

    Wir sind zwar seit einiger Zeit getrennt, wie Ihr wisst, aber dies scheint irgendwie nur "räumlich" zu sein. Seit unserer Trennung geht es nur noch bergab mit ihm.

    Zwischenzeitlich gab es einen kurzen Klinikaufenthalt, weil er wieder einmal nach mir "schrie"! Als er mir die Tür öffnete, wusste ich, dieser Tag würde nicht gut für ihn enden, wenn jetzt nicht etwas passiert. Nach langem Hin und Her landete er in einer Klinik, aber dort war er nur, bis er sich selbst wieder entlassen konnte (lediglich ein paar Stunden ...).

    Ich versuche seither mein Leben ohne diese Problematik zu leben. Gehe aus, tanzen, Kino, Freunde, viel Sport und gebe mir die Ruhe, die ich immer noch brauche, um mich von diesem Horror-Trip zu erholen. Dies geht an niemanden spurlos vorüber.

    Aber letztendlich liebe ich diesen Mann. Nicht, als Co-Abhängige oder eine Frau die zwingend ihrem Helfersyndrom nachkommen möchte. Selbstverständlich fühle ich mich auch immer noch für ihn verantwortlich, aber nur weil ich ihn liebe.

    Mir ist absolut bewusst, dass ich ihm nicht helfen kann und ich spüre er steht nun vor dem Abgrund. Diese Tatsache könnte in ihm endlich den Absprung auslösen, damit er beginnt, sein Leben in die Hand zu nehmen.

    Vor zwei Wochen haben wir uns nach Monaten zum ersten Mal wiedergesehen. Er stand vor meiner Haustür ... Ja, wir lieben uns abgöttisch, dies wurde an jenem Abend und an dem darauffolgenden wieder noch deutlicher. Tränen, endlose Umarmungen, Küsse, Gespräche über die versäumten Monate, Liebe, Liebe, Liebe ...

    Nützt nur nichts! Weder ihm, noch mir! Ich lasse ihn los, weil ich ihn liebe, denn in diesem Zustand würde er mich mit in den Abgrund ziehen. Er ist krank ... sehr krank.

    Ich werde da sein, wenn er mich braucht. Das heisst, wenn er bereit ist, Dinge zu ändern in seinem Leben, werde ich ihn im Hintergrund begleiten.

    Trinkt er weiter, so wird er alles verlieren, was im je etwas bedeutet hat. Er ist nicht dumm und ich hoffe für ihn, dass er nun langsam begreift.

    Wünsche Euch allen einen wunderschönen Abend!

    Das

    Polarsternchen

    ... nun ist es vorbei und ich habe es geschafft. Ich weiß, alles ist gut und alles ist richtig. Ich habe ihn zwar nur ein paar Tage nicht gesehen, aber er hatte total abgenommen. Auch war er beim Doc. und hat in Zukunft sehr viel vor. In erster Linie, NICHT mehr trinken. Bin gespannt, wie lange dieser Vorsatz erhalten bleibt und ob er sich wirklich Hilfe holen wird.

    Gute Vorsätze hat er auf jeden Fall, aber ich bin natürlich skeptisch. Es ist aber auch egal, denn ich bin raus aus der Nummer. Egal, was er irgendwann oder irgendwie tun wird.

    Ich muss mich jetzt erst einmal von diesen ganzen Ereignissen erholen und um mich kümmern.

    An dieser Stelle allen noch einmal ein dickes Dankeschön, weil Ihr mich so toll unterstützt habt. Werde Euch berichten, wie es MIR in der nächsten Zeit ergehen wird. Ohne Angst, mich fragen zu müssen, ob er wohl heute wieder bis tief in die Nacht trinken wird ...

    Ein Stück Freiheit für mich, wenn auch das Herz immer noch blutet.

    Sonnige Grüße

    Euer

    Polarsternchen

    Vielen Dank für Eure Anteilnahme und die lieben Worte. Es hilft ... Morgen wird ein harter Tag für mich werden. Er holt die restlichen Klamotten bei mir ab. Vielleicht stelle ich alles einfach in den Hausflur, damit ich ihn nicht mehr sehen muss.

    Es tut so verdammt weh und ich wünschte, ich würde zur alten Form auflaufen. Die Frau, die immer alles schafft ...

    Guten Nacht Ihr Lieben

    Polarsternchen

    Danke für Deinen aufbauenden Worte und Umarmung Clärchen. Es liegt trotz allem außerhalb meines Vorstellungsbereichs, wie Alk. das schaffen kann. Natürlich werde ich für mich etwas tun, aber momentan sitzt das alles ziemlich tief und ich bin keine Verdrängerin. Ich muss immer alles verstehen, analysieren, einen Sinn erkennen ...

    Aber hier erschließt sich mir wirklich nicht mehr der Sinn! Fühle mich einfach leer und energielos und das bekomme ich so schnell nicht kompensiert.

    Es ist nun so und ich kann es nicht ändern. Gott sei Dank muss ich mir nun den Kopf nicht eine Woche lang wegblasen, damit ich nichts mehr merke.

    Ciao

    Polarsternchen

    HALLO ZUSAMMEN!

    konsequent bin ich nun geblieben! Trotz ewiger Anrufe, er bräuchte so dringend meine Hilfe und ich müsse sofort zu ihm kommen, ansonsten würde er eingehen. Liebesschwüre folgten, Verzweiflung, Zorn, bitteres weinen etc.etc.etc. - Aber ich bin hart geblieben, denn ich wusste, der Tiefpunkt ist da. Somit hatte ich die Hoffnung, er würde sich Hilfe holen. Das machte er dann auch ... aber nicht so, wie "wir" uns das vorgestellt haben.

    Jetzt hat er seine vorherige Partnerin am Start! Wahrlich, so ist es. Sie regelt alles für ihn. Geht einkaufen, macht ihn wieder "gesund" und wahrscheinlich wird er dort auch wieder Unterschlupf bekommen. Sie hat sich damals wegen des A. von ihm getrennt, aber sie haben ein gemeinsames Kind und sie funkte von Anfang an in unsere Beziehung.

    Tja, dummes Polarsternchen ... :cry:

    Danke Euch allen und

    ein schönes Wochenende!

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für Eure Antworten. Er hat gestern noch x-Mal angerufen. Geweint, mich angefleht zu kommen, war total verzweifelt und mein Herzlein ist fast zersprungen. :cry:

    Natürlich bin ich nicht hingefahren, da ich in erster Linie rational denke und somit ein Verstandsmensch bin. Doch momentan kämpft mein Kopf gegen mein Herz permanent.

    Ihr unterstützt mich (an dieser Stelle einmal DANKE dafür), meine Freundin ist immer für mich da und mein "soziales Netzwerk" ist wirklich ziemlich gut. ABER ... ER FEHLT MIR! TOTAL!!! :roll: Ich weiß, was Ihr denkt und mir sagen möchtet und ich bin mit dem Kopf voll bei Euch.

    Heute morgen hat er auch angerufen. YEAH, ich konnte ihn wieder "verstehen". Er hat weder geschlafen, noch gegessen ... Er will eine Kur machen, aber nicht jetzt ... Warum, weiß ich! Dies hängt mit seinem Job zusammen, den er verlieren würde, wenn er diese nun antritt. Kann ich leider nicht näher erläutern, aber es wäre definitiv so. Ohne Job, kann er seinen hohen finanziellen und privaten Verpflichtungen nicht nachkommen. Das Kartenhaus würde dann komplett zusammenbrechen. Übrigens, wenn er arbeitet, trinkt er nie! Seltsam, oder?

    Ich bin gespannt, wie sich das alles entwickeln wird. Momentan fühle ich mich eher als Beobachter .... Trotz allem ist die Angst, diesen -für mich- wundervollen Menschen zu verlieren, da.

    Und ich als ewige "Macherin" in meinem Leben sitze untätig hier herum. Das macht mich noch kirre!

    Ja, er ist krank ...

    Danke nochmals an Euch

    Hallo Desperate,

    ja, ich kennen auch Dein Gefühl. Gerade hat er wieder angerufen und mir vorgehalten, wenn ich ihn liebe würde, dann wäre ich jetzt bei ihm.

    Ich habe nur gesagt, dass er nun an der Reihe ist. Er weiß, was er zu verlieren hat und was er schon die ganze Zeit aufs Spiel setzt. Hoffe, dieses konsequente Verhalten wird ihn veranlassen, Schritte einzuleiten. Schritte, die UNS näher bringen und nicht noch weiter entfernen.

    Ich weiß, er leidet, aber ich auch ... Habe gesagt, ich komme, wenn er nüchtern ist und versteht, was ich sage. Jetzt hat es keinen Sinn. Sein Hirn ist benebelt und er kann nicht klar denken. Dies ist Grundvoraussetzung, um eine richtige Entscheidung zu treffen.

    Alles könnte so easy sein, so toll ... alle Voraussetzungen für ein wunderschönes Leben wäre da. Und der Alk. macht alles kaputt! Unglaublich!

    Ich drücke Dich ganz fest Desperate!

    Sei taper, so wie ich!

    Nun lese ich nicht mehr nur in diesem interessanten Forum, sondern möchte kurz meine Situation schildern.
    Vor über einem Jahr lernte ich einen Mann kennen und wir waren ziemlich schnell auf einer Wellenlänge. Kurz, wir haben uns schwer verliebt! Wir hatten viel Spaß zusammen, tanzten, feierten etc. Dabei trinkt man auch einmal ein Bier, was ich persönlich nicht ungewöhnlich fand.
    Jedoch fiel mir dann relativ früh auf, dass er eigentlich immer am Abend Bier trank. Mal mehr und einmal weniger. Sobald es zu irgendwelchen Problemen kam (er ist beruflich sehr belastet, zusätzlich privat durch "Altlasten" und hinzu kommen noch große finanzielle Verpflichtungen), wurde dann noch sehr viel mehr getrunken. Es kam zu einigen heftigen "Abstürzen". Er musste sich dann auch öfter krank melden. Zu meiner Aufgabe wurde es, ihn immer wieder auf die Beine zu bringen, was mir auch meist gelang. Danach war er wieder fit für den Job ... bis zum nächsten Mal.

    Er war sogar bei den AA einmal. War dann so schockiert, dass er sagte, so würde er niemals enden. Eine Weile wurde es besser. Nicht ganz ohne Alkohol, aber mit weniger.

    Auf diese schöne Zeit folgte wieder durch Probleme, ein Komplettabsturz. Er zog aus, ich holte ihn wieder, brachte ihn auf die Beine und es wurde kurzzeitig wieder besser.

    So wiederholt es sich ständig ... Nun hat er wieder eine Wohnung seit ein paar Tagen gemietet, aber ich bin nicht hingefahren. Habe gesagt, dass ich ihn unterstütze, wenn er etwas tut, aber das will er nicht.

    Ständige Anrufe, er sei am Ende, ihm kann keiner mehr helfen, er will nicht mehr aufwachen ... etc.etc.etc. Ich solle doch endlich zu ihm kommen, denn er würde meine Hilfe brauchen.

    Ich liebe ihn über alles -besonders nüchtern- , aber ich sehe ein, dass ich ihm nicht mehr helfen kann. Er sagt, wenn ich ihm etwas bedeuten würde, wäre ich schon lange bei ihm.

    Auch er liebt mich, das weiß ich, aber der Alkohol macht alles kaputt. Selbstverständlich könnte ich mich wieder einmal ins Auto setzen, ihn zurückholen und ihn kurzzeitig auf die Beine bringen. Ich bin eine ziemlich starke Frau, aber ich stoße so langsam an meine Grenzen.

    Es gibt zusätzlich so viele wunderbare Menschen um uns herum (Kids), für die es sich lohnt, "nüchtern" zu bleiben und die unser Leben unendlich bereichern. Das weiß er, aber er ändert sein Trinkverhalten trotzdem nicht.

    Wenn er nüchtern ist und wir sind unterwegs, sieht man uns an, wie sehr wir uns lieben. Oftmals sind wir schon darauf angesprochen worden, weil auch Außenstehenden dies nicht verborgen bleibt.

    Dann die Kehrseite der Medaille ... der Alkohol ... Dr. Jekyll und Mr. Hyde ... Man versteht seine Sprache nicht mehr, er torkelt, die Gesichtszüge entgleisen, es eskaliert immer in einem heftigen Streit, etc.etc.etc.

    Ich gebe niemals auf, bin eine Kämpferin, Optimistin, lebensfroh, glaube immer an das Gute im Menschen und habe schon viele schlimme Phasen in meinem Leben gut überstanden.

    Übernehme ich mich an dieser Stelle? Wird er jetzt vielleicht etwas unternehmen? Kann Liebe diesen verdammten Alk. besiegen? Wird er jetzt wach werden? Für die Menschen, die ihn lieben ...

    Hoffe, ihr sagt mir jetzt nicht, ich bin eine hoffnungslose Träumerin!

    Ich leide wahnsinnig, denn er fehlt mir so sehr. Nicht, als Co-Abhängige ... mir fehlt der Mann, den ich über alles liebe.

    Und ja, ich setze mich nicht ins Auto ... uns selbstverständlich tue ich auch etwas für mich weiterhin und sitze hier nicht nur herum. Bin Sportlerin und das nimmt mir auch kein Alk.!

    Trotzdem wäre ich für ein paar gute Tipps dankbar, denn ich habe schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht bei ihm bin ... so, wie sonst immer.

    Danke schon einmal für Eure Antworten!

    Das

    Polarsternchen