Beiträge von AW1976

    Sooo... mal ein Update von meiner Seite aus.

    Zunächst: die 200-Tage-Marke ist durchbrochen.. 215 Tage trocken! :)

    Habe eben einem Freund, den ich bei meinem Aufenthalt in der Therapie kennenlernte, eine Mail geschrieben. Unter anderem schrieb ich folgendes :


    Zitat

    Tja, das mit den 7 Monaten ist schon toll! Bei mir sinds jetzt auch 215 Tage ohne. Wenn ich mich so zurückerinnere... in den letzten - was weiss ich - 10 oder 7 Jahren gabs's vielleicht 2 oder 3 Tage von 365, an denen ich *nichts* getrunken habe. Man sieht wirklich erst mit einigem zeitlichen Abstand, dass man, auch wenn man sich nicht permanent bis zum Umfallen zugekippt hat, doch wirklich süchtig war...

    Viele Dinge, über die ich mir damals keinen Kopf machte, erscheinen mir jetzt in einem ganz anderen Licht. So war ich z.B. vor ca. 1 Jahr im tiefen, tiefen Osten der Republik zum 60.Geburtstag der Schwester meines Stiefvaters. Als ich endlich - so gegen 16:00 - im Hotel angekommen war, trank ich erst mal die 2 Flaschen Bier, die ich mitgenommen(!!!) hatte... von Ulm nach ganz drüben im Koffer mitgenommen!! Nicht nachvollziehbar aus heutiger Sicht. Damals hab ich mir gar nichts dabei gedacht.. war ja nicht wirklich blau nach den 2 Seidla.

    Unterm Strich geht's mir jedenfalls auch unendlich viel besser und auch mein Verhältnis zu meiner Familie / Freunden hat sich sehr gebessert.

    Mit meinem lärmenden Nachbar hat sich leider nichts gebessert. Ihm wurde zwar inzwischen gekündigt, aber ich habe schon vorher gekündigt...

    Da meine Oma jetzt fest im Heim ist, werde ich ihre Wohnung übernehmen; allerdings ist noch recht viel zu richten. Momentan bin ich am Aussortieren. Da ich - auf Grund des Ergebnisses der Gespräche während meiner Therapie - mein Leben grundlegend geändert habe, jetzt einen neuen Job in Nürnberg (110km von meinem Heimatort) ausübe, bleibt am Wochenende immer nur wenig Zeit für die Wohnung. Bis SO muss ich fertig sein, am 16. kommt die Brücke zur Arbeit und nimmt alles mit.. Gott sei Dank! Wenn das "Zeug" draussen ist, kann ich endlich anfangen.

    Da ich inzwischen nicht mehr bis 3 Uhr Nachts warte, bis ich (wegen des Nachbarn) die Polizei rufe, bin ich mittlerweile extrem hellhörig geworden... man wartet förmlich auf *den* auslösenden Moment um die Polizei zu rufen. Wahrscheinlich könnt ihr mir nachvollziehen, dass ich sehr froh sein werde, wenn ich endlich dieses "Lärmloch" (dabei wäre meine jetzige Wohnung so schön, wenn dieser Idiot nicht wäre) verlassen kann.

    Therapeutisch läuft nicht viel z.Zt., da es zeitlich einfach sehr eng ist. Bin allerdings mit meinem Therapeuten so verblieben, dass ich Ende Mai wieder mal vorbeikomme...

    So... also: mir geht's gut und ich bin trocken... das 1. Jahr ist bald geschafft :)

    So.
    Wollte mich mal wieder melden.
    Auch wenn ich hier gleich etwas "angegiftet" wurde... bin ja nicht hier um mir standig Honig ums Mail streichen zu lassen.

    Heute bin ich stolz auf mich.

    Ich habe - im Zuge der Veränderungen im Bezug auf mein früheres, "nasses" Leben, auch die Wohnung gewechselt. Mir wurde zwar vom Vermieter mitgeteilt, dass des andere Mieter, der die Etage unter mir bewohnt, aus "schwierigen Verhältnissen" stammt und gerne "mal" laut Musik hört.
    Hätte ich geahnt, was das bedeutet, hätte ich die Wohnung, in der ich mich ansonsten sehr wohl fühle, nie angemietet.
    Ich selbst bin - wie man in meiner Vorstellung lesen kann - 35 Jahre alt. Bin damit zwar weit entfernt vom Teenager, aber auch kein "verstockter Alt-Nazi-Opa". Mein "lieber" Nachbar schafft es doch tatsächlich, *jede* (ich betone nochmals *jede*) freie Sekunde seines Aufenthalts im Haus durch andauerndes extrem lautes Musikgetöse zu untermalen. Gestern Abend, oder besser heute Nacht (02:13) war ich - mal wieder - unten, um ihm klar zu machen, dass ich seine Dauerbeschallung, und das Gegröle seiner 5-6 Kumpanen zu nächtlicher Stunde nicht gerade schätze und ich keine andere Möglichkeit mehr sehe, als, sollte nicht endlich innerhalb vom 10 Minuten Ruhe einkehren, die Polizei zu rufen.
    Zum Glück hat das dann gewirkt.
    Der Vermieter, der das ebenso sieht, hat im jetzt eine schriftliche Abmahnung zukommen lassen. Sollte keine Besserung eintreten, folgt die Kündigung.

    Warum schreibe ich das alles?
    Warum schreibe ich "Heute bin ich stolz auf mich"?

    Wer meine Vorstellung gelesen hat, weiss, dass mein Alkoholproblem stets mit hartnäckigen Schlafstörungen einher ging. Ich bin heute den 153. Tag trocken. Ich bin unendlich froh, wieder zu einem gesunden und erholsamen Schlaf gefunden zu haben.

    Ich bin kein Mensch für Konflikte.
    Nach dieser Polizei-Ankündigungs-Aktion hatte ich dermassen Herzrasen, dass ich, hätte ich Alkohol im Haus gehabt, wahrscheinlich zum Schnaps getgriffen hätte. "Nur einen zur Beruhigung!".
    Wo das enden kann (und wahrscheinlich würde), wissen die meisten hier.
    Die Nüchternheit bringt es ja mit sich, dass ich auch problemlos nachts um 02:30 zur Tankstelle hätte fahren können.

    Ich habe es nicht gemacht.

    Ich lag noch lange wach im Bett und bin heute recht gerädert, aber ich habe *nicht* getrunken.

    "Heute bin ich stolz auf mich"

    Hallo!

    So richtig trifft zum Glück keines der von Dir vorgeschlagenen "Themen" auf mich zu. Am ehesten kommt mir dann das "ich bin minderwertig" in den Sinn und zwar im Bezug darauf, nicht wie die anderen Alkohol "vernünftig" trinken zu können. Morgen Abend bin ich z.B. zu einer Geburtstagsfeier eingeladen und ich werde höchstwahrscheinlich der einzige sein, der überhaupt keinen Alkohol trinken wird. Da ärgert es mich dann schon, dass ich nicht "normal" bin. Allerdings denke ich in solchen Situationen dann daran, wie schlecht es mir -vor allem am Ende- meiner "aktiven Phase" ging und bin froh, dass es mir heute so unendlich viel besser geht.

    Hallo Erik!

    Von "problemlos" auf 3 Promille besoffen kann man nicht reden.
    Das hat sich über einen Zeitraum von einer Woche oder so aufgebaut. Ich hab ja quasi nicht mehr gelebt während dieses Zustands. Gedämmert, getrunken, erbrochen, getrunken, gedämmert, getrunken, erbrochen etc.
    War wirklich keine schöne Zeit. Ich hab mich sogar mal selbst mit dem Handy gefilmt ... hebe ich mir auf als Mahnung und Erinnerung.
    Meine Bauwerte waren trotzdem gar nicht so mies : GammaGT von knapp 400. In der Klinik hatten wir einige mit 1200 und mehr..

    Zitat

    Was mir auffällt du warst lestes Jahr 4 mal auf entzug der ja nicht ohne war.

    Da habe ich mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Sorry.
    Eine Entgiftung wurde bei mir bisher nur ein einziges Mal durchgeführt und zwar bei meinem letzten Aufenthalt im Krankenhaus im September 2011.

    Zu den 3 anderen KKH-Aufenthalten:
    - 1. Aufenthalt ca. 3 Tage (Medikament gegen Schlafstörungen erhalten)
    - 2. Aufenthalt : Eine Nacht, dann entlassen worden, keine Medikation.
    - 3. Aufenthalt : Eine Nacht, dann entlassen worden, keine Medikation.

    Seit meiner Entlassung im Oktober bin ich weiterhin in therapeutischer Behandlung.

    Bei der Suchtberatung war ich im während meiner Sanatoriumszeit zwei Mal und wie ich oben bereits erwähnt habe, sehe ich mich - nach den Ratschlägen hier im Forum - momentan nach anderen realen Gruppen in meiner Umgebung um.

    Tut mir leid, wenn Du das anders siehst mit meiner Strichliste.
    Für mich jedenfalls ist sie eine bisher eine große Hilfe, die mich motiviert nicht zu trinken. Muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm hilft und was nicht ..

    Ja, ich lese hier mindestens 1x täglich :)

    Was mir bisher recht gut hilft:
    Ich habe eine Strichliste.
    Jeden morgen mache ich einen senkrechten Strich wenn ich am Tag davor nichts getrunken habe. Wenn ich dann manchmal daran denke etwas zu trinken, stelle ich mir vor, wie sehr es mich ärgern würde am nächsten Tag einen waagrechten anstatt eines senkrechten Strichs machen zu müssen.
    Mir hilft's jedenfalls :)

    Hallo allerseits!


    Da ich eben erfahren habe, dass die Postings im Vorstellungsbereich nicht öffentlich zugänglich sind, hier eine Kopie meiner Vorstellung:

    Als "Neuer" und neuer trockener Alkohilker möchte ich mich kurz vorstellen und Euch meine - bisher recht kurze - Geschichte erzählen:

    Ich bin 25 Jahre alt und wohne in Süddeutschland.

    Seit Ende September ich jetzt, dass auch ich ein ernsthaftes Problem mit Alkohol habe.
    Mir war schon jahrelang bewusst, dass ich viel mehr trinke, als für mich gut wäre und dass ich das Zeug weniger wegen des Geschmacks, als vielmehr wegen der Wirkung trank.
    Ende 2010 stellten sich bei mir urplötzlich seltsame Schlafstörungen ein. Ich konnte sehr schlecht einschlafen und schlief dann - unruhig - immer nur phasenweise. Mein alter "Trick", dem monotonen und sich immer wiederholenden Programm eines Nachrichtenradiosenders zu lauschen, brachte leider auch nichts. So lag ich also und wälzte mich stundenlang hin und her. Ein paar dieser Nächte später ging es mir logischerweise immer schlechter und ich erhöhte den abendlichen Alkoholkonsum. In dieser Zeit litt ich oft unter allen möglichen Erkrankungen. In erster Linie Magen/Darm-Geschichten, aber auch eine Gürtelrose "durfte" ich erleben. Kurz vor Weihnachten 2010, ich lag mal wieder schlaflos im Bett, erinnerte ich mich daran, dass meine Großmutter immer einen Schnaps trank, wenn sie nicht einschlafen konnte. Bis dahin hatte ich - obwohl insgesamt viel zu viel - noch nie zu anderen Zeiten als Abends getrunken. Also nachts um 2 oder drei einen Cognac getrunken (4-5 Bier hatte ich sowieso schon am Abend konsumiert). Da er nichts halt, trank ich halt noch einen. Ein paar (3 oder 4) Schnäpse später konnte ich dann auch wirklich einschlafen. Ich war zwar morgens alles andere als fit, musste mich auch oft übergeben und Galle spucken, aber immerhin hatte ich einen Weg gefunden, etwas Schlaf zu bekommen. Ein häufiges Problem war die Uhrzeit. Morgens um 2 oder 3 Schnaps zu trinken "geht ja noch", redete ich mir ein; in der Früh um 5 oder 6 sieht die Sache allerdings schon anders aus. Benebelt durch den abendlichen Bier- und nächtlichen Schnapskonsum war's dann irgendwann soweit, dass ich auch (um endlich endlich einschlafen zu können) auch noch morgens um 6 Schnaps trank. Mit Aufstehen und Arbeiten war's dann natürlich nichts mehr. Da ich selbstständig bin, fiel das auch niemanden besonders auf. Überhaupt habe ich mich nach aussen hin immer recht gut verkauft. Alle wussten zwar, dass ich zuviel trank; wie es wirklich um mich stand, wusste aber wohl niemand.
    Mit ging es immer schlechter und schlechter.
    Tagsüber trank ich jetzt quasi nur noch Bier, nachts Schnaps und Bier. In besagter Zeit, kurz vor Weihnachten 2010, lag ich dann irgendwann nur noch im Bett. Trank, dämmerte vor mich hin, trank, dämmerte... Tag und Nacht vermischten sich langsam.
    Eine Bekannte von mir, Heilpraktikerin, empfahl mir Johanniskraut. Ich besorgte mir entsprechende Tabletten und es wurde auch etwas besser. Allerdings nur für ein,zwei Tage, in denen ich meinen Konsum etwas(!) herunterschrauben konnte.
    Die Wirkung wurde wieder schwächer, ich auch, aber ich schluckte weiterhin die Tabletten und trank und trank.
    Üblicherweise fahre ich über Weihnachten zu meiner Familie ins Rheinland; 2010 war dies nicht mehr möglich, so dass ich - zum ersten Mal in meinem Leben - Weihnachten alleine und im Bett verbrachte. Dieser Zustand zog sich dann bis Januar 2011 hin. Anscheinend fiel meinem Umfeld so langsam aber sicher doch etwas auf, jedenfalls bewegte mich mein Großvater Mitte Januar dazu, ins Krankenhaus zu gehen. "Was soll ich denn da?" Er meinte, ich sollte ein paar Sachen einpacken, er würde mich dann hinfahren. Kopfschüttelnd packte ich also ein, sicher glaubend, dass die mich nie im Krankenhaus behalten würden, mir fehlte ja eigentlich nichts - bis auf Schlaf. Nach den Aufnahmeuntersuchungen mit so komischen Fragen wie "sind Ihre Zähne noch fest?" (ich bin 35!!) nahm mich der Neurologe bei der Hand. Ich fragte, ob ich jetzt wieder nach Hause gehen könne, er meinte, dies hienge von der Blutalkoholkonzentration ab und fragte mich, wieviel Promille ich denn meiner Meinung nach hätte. Ich fühlte mich nicht sonderlich betrunken und schätze so 1-1,5. Da Ergebnis brachte dann 2,3 ans Tageslicht. Erschrocken über mich selbst willigte ich dem stationären Aufenthalt ein und trottete mit meinem Infusionsständer hinter der Schwester Richtung innere Station. Insgesamt blieb ich 3 oder 4 Tage im KKH; die ersten waren ziemlich übel. Seltsamerweise konnte ich kaum laufen und ansonsten ging's mir auch nicht gerade blendend.
    Mit wurde dann Doxepin verabreicht, das ich anschliessend etwa 5 Wochen einnahm. Meine Schlafstörungen vergingen, wenn auch sehr langsam. Ich war sicher: das war ein heilsamer Schock! Nie wieder Suff!!

    Naja, hätte das geklappt, würde ich hier nicht schreiben :)
    Insgesamt war ich 2011 4x im Krankenhaus.

    Ende September war es dann irgendwann (endlich, sage ich jetzt rückblickend) mal wieder so weit, dass der "finale" Absturz kam. Ich hatte Freitags mal wieder zu tief ins Glas geschaut und Samstag morgen ging es mir dermassen miserabel, dass ich gleich morgens mit Schnaps weitermachte um den Zustand etwas abzumildern. Ich hatte schon seit Wochen wider meine Schlafstörungen und trank immer mehr und immer öfters, um diese zu bekämpfen. Genutzt hat es nichts (heute weiss ich, dass die Schlafstörungen vom Alkohol kamen). Ich trank dann 10-14 Tage durch, also rund um die Uhr. Ab und zu fiel ich (unabhängig von der Tageszeit) in einen Dämmerzustand; Schlaf fand ich allerdings nie wirklich.

    Im Laufe der Zeit wurden sämtliche Alltäglichkeiten immer schwieriger. Ich verliess das Haus eigentlich nur noch um neuen Alkohol zu kaufen, gegessen habe ich kaum noch. Am Schluss begrenzte sich meine Welt auf mein Bett, meinen Eimer (in den alles reinkam, was so aus mir rauskam - Stuhlgang hatte ich ja wegen des Nicht-Essens so gut wie nicht), meine Zigaretten und den Wein. Normalerweise mache ich mir nichts aus Wein, aber Bier wollte nicht mehr drinbleiben (zu sauer!) und Schnaps wollte ich nicht trinken. Um wenigstens etwas Flüssigkeit zu bekommen und trotzdem eine gewisse Wirkung zu haben war der Wein ganz recht.

    Irgendwann (so genau weiss ich das alles nicht mehr, die Tage verschwimmen in meiner Erinnerung zu einem milchigen Brei) rief ich dann in meinem Elend bei der Telefonseelsorge an und die brachten mich - Gott sei Dank - so weit, den Notarzt zu holen. Ich kam also ins Krankenhaus, wo man einen Blutalkoholwert von 3(!)Promille feststellte. Die Entgiftung dort dauerte 8 Tage; die ersten Tage waren wirklich schlimm. "Dank" meines allgemeinen körperlichen Zustands und des - edit, Medikamentenname entfernt, Linde - , das sie mir gaben, schaffte ich es am Anfang nur mit Müh und Not die paar Meter auf die Toilette; ich hangelte mich an der Wand entlang, zog meinen Infusionsständer hinter mir her und kam mir vor wie ein Junkie aus einem Film (und eigentlich war ich ja auch so etwas ähnliches)...
    Nach 4-5 Tagen konnte ich dann wieder, unsicher und staksig, laufen und ich brachte auch etwas feste Nahrung herunter. Im Anschluss auf den Krankenhausaufenthalt ging ich für 3,5 Wochen in ein entsprechendes Sanatorium. Im Nachhinein war das die wichtigste Zeit in den letzten 10 Jahren meines Lebens und ich hätte diesen Schritt schon viel früher gehen sollen. Ich wollte jahrelang einfach nicht eingestehen, dass ich nicht nur "etwas mehr trinke", sondern konsequent und intensiv am Aufbau meines Alkoholproblems "arbeitete".
    Die 3,5 Wochen waren jedenfalls sehr schön und sehr sehr hilfreich. Der Kontakt zu anderen "Betroffenen" hat mir auch ungeheuer gut getan - einfach mal frei von der Leber weg erzählen zu können, wie es so war; das Gesaufe bringt ja jede Menge unschöne und zum Teil recht unappetitliche Dinge mit sich, die man "normalen" Leuten nie auf die Nase binden würde. Interessanterweise ähneln sich die Erzählungen sehr oft; die Krankheit scheint also recht vorhersehbar verlaufen zu können.

    Ich wurde Ende Oktober entlassen und bin seitdem trocken.

    Die Rückfallquoten sind ja bekanntlich enorm und uns allen wurde dringlich empfohlen, Selbsthilfegruppen zu besuchen. Während des Klinikaufenthalts mussten/durften wir 3x die Wochen zu besagten Gruppen, die sich und ihr Konzept vorstellten. Richtig gefallen hat mir keine; am meisten zugesagt hat mir noch der "Kreuzbund", zu dem ich jetzt auch 2x gegangen bin. Allerdings muss ich zugeben, dass dies nur sehr widerwillig geschah und ich mir schon wieder einrede, dass ich das doch eigentlich gar nicht nötig hätte, "ich schaff' das auch ohne SHG!"

    Als Alternative zur "echten" SHG versuche ich es jetzt einfach mal mit Euch, Erfahrung mit dem Thema gibt's hier ja genug :)

    Bei mir hilft da nur: Rausgehen!
    Egal bei welchem Wetter!
    Ich war und bin zeitlebens ein furchtbarer Sportmuffel. Seit Jahren predigt meine Familie - und seit ich in Therapie bin, mein Therapeut - dass körperliche Aktivität immens wichtig ist; allerdings konnte ich mich noch nie dazu aufraffen, mich "richtig" zu bewegen... aber einfach spazieren gehen hilft ungemein. Wenn mir also die Decke auf den Kopf fällt, schnappe ich mir den Hund von Bekannten und laufe einfach los. Das dauert dann schon mal eine Weile, aber irgendwann stellt sich eine Besserung ein!