Vielen Dank für Eure lieben Nachrichten!
In den ersten Tagen nach seinem Tod war wahnsinnig viel zu erledigen. Man kam kaum zum nachdenken.
Jetzt ist das "Gröbste" erledigt, die Trauerfeier ist vorbei.
In der schlimmsten Zeit habe ich oft darüber nachgedacht, wie es ist, wenn er stirbt. Der Druck, die Sorgen, die Ängste, die Hilflosigkeit- das war so schlimm und erdrückend, das ich dachte, es muß eine Erlösung sein.
Und jetzt, wo es so ist, ist da einfach nur Trauer! Er fehlt uns so! Die furchtbaren letzten Wochen sind weg. Ich versuche oft, mir diese Zeit ins Gedächtnis zu rufen, um die Trauer zu mildern.
Vergleichbar ist diese Situation mit der Geburt meiner Kinder. Nie zuvor hatte ich solche Schmerzen, wie in den Wehen. Aber als meine Kinder in meinen Armen lagen, waren alle Schmerzen vergessen. Einfach vergessen.
Wenn ich jetzt an ihn denke, springe ich automatisch 10 Jahre zurück. Sehe meinen Vater als frischgebackenen, stolzen Opa. Wie wir gemeinsam lachten, tanzten, Zeit miteinander verbrachten.
Was mein Verhalten betrifft, erinnere ich mich leider gut an die letzte Zeit. Da kommt dann schlagartig das schlechte Gewissen. Was ich zu ihm sagte, wenn er betrunken anrief. Oder wie gnadenlos wütend ich war.
Jetzt fangen bald die Osterferien an. Glücklicherweise geht es dann erstmal mit meiner Familie in den Urlaub. Für eine Woche weg hier. Ich glaube, das wird gut tun. Und nach langer, langer Zeit werde ich nicht ständig Sorgen haben, ob meine Mutter überfordert ist. Oder mir Sorgen machen, wie es meinem Vater geht.
Liebe Grüße an Euch!
Lutiste