Hallo Sunshine_33 und Seekrank,
lange Zeit habe ich aus verschiedensten Gründen gehadert, ihn zu verlassen. Ich dachte, ohne mich gibt er ganz auf, ohne mich trinkt er noch mehr, ohne mich geht er nicht mehr arbeiten und verliert seine Existenz, ohne mich macht er seinen Bürokram nicht mehr (ist selbständig), ohne mich isst er nicht mehr regelmäßig, ohne mich fängt er wieder an zu koksen....
Mir und meinem Sohn ging es immer schlechter. Mich hat er gemaßregelt, wo er nur konnte und das war bei fast Allem. Die Küche sieht schlampig aus, wenn du kochst, früher hast du mal besser gekocht, dein essen ist so tot, du bist ne schlechte Mutter, Du und Dein Migrantenkind (mein Kind ist adopiert), der scheiß Bastard, das kleine Arschloch, du F**ze, etc. etc.
Die Stimmung konnte von jetzt auf gleich kippen, da langte schon ein paar Sätze mit seinem besten Freund und schon war ich die N***e. Ich durfte niemanden ansprechen, er wühlte meinen Urlaubskoffer VOR der Abreise (mein Sohn und ich sind alleine weg) durch und NACH der Abreise, unterstellte mir die abstrusesten Dinge, schrieb mir vor, was ich lesen, schauen, sagen sollte.
Ich habe seit dem Eklat im Dezember überhaupt nichts mehr getrunken, weil mich seine Ausdünstungen immer mehr anwiderten.
Es hat lange, lange, zu lange gedauert, diesen Schritt zu gehen. Wohnungssuche und Organisation habe ich alles heimlich gemacht, bis ich den Vertrag unter Dach und Fach hatte. Dann hatte ich es ihm gesagt, dass wir ausziehen. Daraufhin wollte er uns direkt rausschmeissen.
Jetzt heult er halt, wie schon geschrieben, will mich umarmen, die Hand halten, teilweisen küssen und ich sage NEIN, NEIN, NEIN - ICH WILL DAS NICHT MEHR. Dann jammert er rum, das es ihm aber helfen würde. So ein Quatsch. Vor allem dreht sich auch jetzt alles nur um ihn, seine Bedürfnisse sollen gestillt werden, das ich nicht will, akzeptiert er nicht.
Mein Sohn, 9 Jahre, sagt....Mama, soll er heulen, Tag und Nacht, wie oft hast Du schon wegen ihm geheult und es hat ihn nicht interessiert. Das er Dich auch noch umarmen will, obwohl Du ihm gesagt hast, Du willst nicht, Mama, das ist so armselig.....
Liebe Seekrank, ich werde in der Tat Unterstützung brauchen. Nicht in dem Sinne, dass ich Rückfallgefährdet bin, sondern eher in dem Sinne, dass die Verarbeitung der letzten vier Jahre einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Und ich stelle mir die Frage, was mit meinem Selbstwert- und Verantwortungsgefühl nicht stimmt, dass ich das meinem Sohn und mir über vier Jahre lang angetan habe....
LG
Teddamitzu