Beiträge von teddamitzu

    Hallo Sunshine_33 und Seekrank,

    lange Zeit habe ich aus verschiedensten Gründen gehadert, ihn zu verlassen. Ich dachte, ohne mich gibt er ganz auf, ohne mich trinkt er noch mehr, ohne mich geht er nicht mehr arbeiten und verliert seine Existenz, ohne mich macht er seinen Bürokram nicht mehr (ist selbständig), ohne mich isst er nicht mehr regelmäßig, ohne mich fängt er wieder an zu koksen....

    Mir und meinem Sohn ging es immer schlechter. Mich hat er gemaßregelt, wo er nur konnte und das war bei fast Allem. Die Küche sieht schlampig aus, wenn du kochst, früher hast du mal besser gekocht, dein essen ist so tot, du bist ne schlechte Mutter, Du und Dein Migrantenkind (mein Kind ist adopiert), der scheiß Bastard, das kleine Arschloch, du F**ze, etc. etc.

    Die Stimmung konnte von jetzt auf gleich kippen, da langte schon ein paar Sätze mit seinem besten Freund und schon war ich die N***e. Ich durfte niemanden ansprechen, er wühlte meinen Urlaubskoffer VOR der Abreise (mein Sohn und ich sind alleine weg) durch und NACH der Abreise, unterstellte mir die abstrusesten Dinge, schrieb mir vor, was ich lesen, schauen, sagen sollte.

    Ich habe seit dem Eklat im Dezember überhaupt nichts mehr getrunken, weil mich seine Ausdünstungen immer mehr anwiderten.

    Es hat lange, lange, zu lange gedauert, diesen Schritt zu gehen. Wohnungssuche und Organisation habe ich alles heimlich gemacht, bis ich den Vertrag unter Dach und Fach hatte. Dann hatte ich es ihm gesagt, dass wir ausziehen. Daraufhin wollte er uns direkt rausschmeissen.

    Jetzt heult er halt, wie schon geschrieben, will mich umarmen, die Hand halten, teilweisen küssen und ich sage NEIN, NEIN, NEIN - ICH WILL DAS NICHT MEHR. Dann jammert er rum, das es ihm aber helfen würde. So ein Quatsch. Vor allem dreht sich auch jetzt alles nur um ihn, seine Bedürfnisse sollen gestillt werden, das ich nicht will, akzeptiert er nicht.

    Mein Sohn, 9 Jahre, sagt....Mama, soll er heulen, Tag und Nacht, wie oft hast Du schon wegen ihm geheult und es hat ihn nicht interessiert. Das er Dich auch noch umarmen will, obwohl Du ihm gesagt hast, Du willst nicht, Mama, das ist so armselig.....

    Liebe Seekrank, ich werde in der Tat Unterstützung brauchen. Nicht in dem Sinne, dass ich Rückfallgefährdet bin, sondern eher in dem Sinne, dass die Verarbeitung der letzten vier Jahre einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

    Und ich stelle mir die Frage, was mit meinem Selbstwert- und Verantwortungsgefühl nicht stimmt, dass ich das meinem Sohn und mir über vier Jahre lang angetan habe....

    LG
    Teddamitzu

    Liebe Forum-Mitglieder,

    im letzten halben Jahr ist einiges passiert und ich hatte alle Hände voll zu tun, mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

    Mein Mann hat nach einer kurzen Abstinenzphase im Dezember 2012 (nachdem ich ihm die Pistole auf die Brust gesetzt hatte) kurz aufgehört zu trinken. D.h. ein paar Wochen lang, in denen die Stimmung sehr wechselhaft und sehr anstregend war.

    Dann fing es an mit Wodka, alk-freies Bier, kein Wein. Dann ging es los mit Bier und Wodka, immer noch kein Wein. Und dann hatten wir wieder das volle Programm. Er kam immer öfter angetrunken oder betrunken nach Hause, pöbelte und beschimpfte mich, mein Kind, meine Familie - aufs übelste. Warf im Suff seinen Ehering vom Balkon auf die andere Strassenseite, ich durfte keine eigene Meinung mehr haben, alles was ich machte, war falsch, etc. etc. Echt eine Katastrophe.

    Jedenfalls hatte ich def. die Schnauze voll, er ändert sich null - die anderen sind ja dran Schuld - und ich habe im Juli eine Wohnung gesucht und gefunden und nächste Woche ziehen mein Sohn und ich um.

    Mein Mann ist seitdem nur am jammern und heulen, er liebt mich ja so, ich wäre die Beste, er könne nicht ohne mich leben und bla bla bla, er wüsste ja, er hätte AUCH einiges falsch gemacht, aber alle anderen ja noch viel mehr. Meine Familie hätte uns auseinandergebracht und sooooo oft wäre er ja gar nicht richtig betrunken gewesen und es hätte ihm ja auch immer hinterher leid getan, wenn er mich aufs Gröbste beschimpfte.

    Naja, jedenfalls bin ich durch einen schweren und anstrenden Prozess gegangen und nehme jetzt mein Kind und mich da raus. Ich möchte nicht, dass mein Kind in einem asozialen, suchtkranken Umfeld aufwächst sondern in Ruhe, Frieden und Geborgenheit.

    Insofern habt Ihr alle mit Euren Zweifeln absolut Recht gehabt....er sieht nicht ein, dass er therapeutische Unterstützung bräuchte, dass er einen Entzug nicht alleine schafft, weil er sich ja auch nicht als Alkoholiker sieht. Ich kann ihm nicht helfen, will ich auch nicht mehr.

    Ach so, wenn ich unterschreibe mit Tedda oder Mitzu, das ist einfach nur eine Abkürzung aus Teddamitzu, aber immer noch der gleiche Name, aber um nicht für unnötige Verwirrung zu sorgen......

    LG
    teddamitzu

    Liebe Menschen,

    jetzt habe ich mal eine Frage: mein Mann ist Gewohnheitstrinker, trinkt, seit er 17 Jahre ist (jetzt 47). Es gab immer mal 1 Gemüsesafttag im Quartal aber ansonsten nie ohne Alk.

    Selbst als er einmal operiert wurde, ist er am OP Tag aus dem KH und hat sich Alk gekauft.

    Jetzt habe ich ihn vor die Wahl gestellt: entweder ich oder der Alk und er trinkt seit 12 Tagen keinen Tropfen. Nichts. Lediglich Wasser, Cola, Gemüsesaft oder alkoholfreies Bier.

    Wenn er was getrunken hatte, was ja ständig war, war er überwiegend wirklich völlig asozial, beleidigend, schlimm halt.

    Jetzt möchte ich ihm gerne eine 2. Chance geben, weil ich der Auffassung bin, jeder hat eine zweite Chance verdient. Ich glaube ihm auch, wenn er sagt, er trinkt nichts mehr. Ich sehe es ja auch und höre es.

    Ist das jetzt so eine Phase von wegen: ich kann dir zeigen, das ich nichts trinken muss oder kann ein Gewohnheitstrinker mir nichts dir nichts aufhören? Er hat einen extrem starken Willen muss ich dazu sagen.

    Herzlichen Dank für Eure Antworten.

    LG
    Tedda

    Hallo Ihr Lieben,

    ich bin wieder da, meinem Kind geht es gut, auch wenn er jetzt Angst hat, über die Straße zu gehen. Aber das ist - erst mal - gut. Nicht die Angst, aber die Vorsicht, die aus diesem Erlebnis entstanden ist.

    Mit meinem Mann war es eine Katastrophe. Ich hatte ihn natürlich gleich angerufen (er war beruflich ein paar Tage unterwegs) und ihm berichtet was passiert sei. Auch habe ich den Vater meines Kindes angerufen, der dann gleich ins Krankenhaus kam. Außerdem kamen noch meine Nichte und mein Neffe ins KH.

    Mein Mann hat sich fürchterlich darüber aufgeregt: ich wäre kaum instande gewesen, einen Satz rauszubringen. Er wäre am Arbeiten gewesen und dann ruft so eine hysterische Frau an und er war ganz abgelenkt. Klar, ich, ich, ich, ich, ich. Das war es an "Hilfe", die ich von ihm bekam.

    Warum ich den Vater meines Kindes informiert hätte, ob wir in trauter Zweisamkeit uns getröstet hätten. Was mein Neffe und meine Nichte im KH gewollt hätten, er würde nicht wollen, das ich so einem schlechten Einfluß ausgesetzt sei. Als ich ihm sagte, das a) der Vater meines Kindes ein Recht darauf hätte, informiert zu werden und b) meine Verwandten mein Kind (und mich) lieben, sich Sorgen gemacht haben und deshalb ins KH gekommen sind, finde ich gut und ich habe mich darüber gefreut.

    Er hat nur darüber geschimpft. Er war einen Tag später da, ich hatte noch dieses Schreckenszenario vor Augen und meine Stimmung war entsprechend gedrückt. Mitgefühl - Fehlanzeige.

    Mein Kind solle gefälligst besser aufpassen, es hätte auch Schlimmeres passieren können und er würde keinen Behinderten im Rollstuhl durch die Gegend fahren.

    Außerdem ist ja mein Kind eh schlecht erzogen usw. Daraufhin ist mir dann der Kragen geplatzt. Wenn Du ein Vater gewesen wärst, der seine Kinder gut erzogen, Ihnen Liebe und Aufmerksamkeit geschenkt hätte und immer für Sie wirklich da gewesen wäre, dann könntest Du mir VIELLEICHT jetzt was sagen, aber so gar nicht. Du hast kein Mitgefühl, es dreht sich alles nur um Dich und wenn Du das nächste Mal mit mir über solche Themen sprechen willst, hör' vorher auf zu saufen.

    Daraufhin ist er aufgestanden, hat seinen Wein weggeschüttet (ein Novum), die Flasche weggestellt und war beleidigt.

    Ich lass' mir nichts mehr sagen, die Zeiten sind - hoffe ich - vorbei.

    Daraufhin war er erst mal lammfromm, aufmerksam, wie sehr er mich liebt usw. die Beste. etc.

    Er war dann wieder ein paar Tage beruflich unterwegs und ich fand's ganz toll, endlich alleine, keiner der meine Gedanken zu 100 Prozent in Anspruch nimmt, keiner der ständig was von mir will und mich nicht mal lässt. Das sind beziehungstechnisch gesehen - keine guten Zeichen - aber in dieser Beziehung gesehen - gute Zeichen.

    Ich warte ab, versuche peu à peu das zu machen, was ICH will. Versuche, meine Gedanken nicht mehr durch ihn steuern zu lassen.

    Alles Liebe
    Mitzu

    Ihr Lieben,

    ich bin noch da. Mein Kind hatte nur einen Unfall, ist vom Auto angefahren worden. Ist nichts Schlimmeres passiert - zum Glück!!!! - mein Kind ist schon wieder fit und frech :) aber ich bin noch ganz geschockt und furchtbar müde.

    Mein Kind war auf dem Nachhauseweg, ich war zu Hause und höre nur den dumpfen Aufprall und wusste genau, das ist mein Kind....in 10 Sekunden war ich bei ihm....zwei Minuten später war schon der Rettungswagen da, die Polizei, Notarzt. Aber er hat "nur" Prellungen und Abschürfungen und ist heute schon wieder frech und lieb, wie immer. Nur dieses Geräusch geht mir nicht aus den Kopf und das Bild, wie er auf der Straße liegt und dieser kleine Fuß, von dem der Schuh weggeflogen ist...

    Nur aus diesem Grund bin ich im Moment nicht so oft hier bzw. habe keine Energie, viel zu schreiben.....ich melde mich wieder, wenn ich fitter bin....

    bis dahin, grüßt Euch ganz lieb

    die Mitzu

    Lieber Matthias, lieber Rhein, liebe Renate,
    vielen Dank für Eure Zeilen....heute ist Mittwoch, ich bin im Moment ganz schrecklich erschöpft und müde und habe zu nichts mehr Energie.

    Die Sache mit den Geschenken nagt immer noch schwer an mir; Ich verstehe einfach nicht, wie jemand so brutal mit den Gefühlen anderer Menschen umgehen kann. Da ist keine Empathie, nichts. Ich glaube, ihm schwant so langsam, welchen Bock er da geschossen hat und sagte vorgestern zu mir, er wolle die Geschenke doch. Sind im Keller, habe ich daraufhin gesagt, wenn Du sie willst, hol' sie dir, ich mach's nicht.

    Sie sind immer noch im Keller. Aber mittlerweile haben sie auch für mich die eigentliche Bedeutung verloren. Das Bild, tausend Ideen, viel Arbeit - es ist mir egal. Der Pullover, ein schöner, dicker, warmer Pullover - ist mir egal, ob er ihn sieht, trägt oder eben nicht.

    Das ist traurig.

    Wisst Ihr, was auch traurig ist: mein Kind hat am Geb. meines Mannes meine Stiefkinder begrüßt und gesagt: der Papa schläft (weil er betrunken war, aber das hat mein Kind hoffentlich nicht mitbekommen und seine Kinder kennen ihn eh nicht anders). Aber dieses "der Papa" schläft und einen Abend vorher sagt mein Mann noch zu mir: dein Kind ist nicht mein Kind. Damit hat er zwar faktisch recht, aber ich weiß, welche Botschaft darin steckt. Und das ist so gemein, weil mein Kind so eine Unschuld/Vertrauen in dieses "der Papa" legt ....und dann bin ich sauer darüber, weil mein Kind es nicht verdient hat, von ihm abgelehnt zu werden oder zumindest nicht akzeptiert zu werden, das müsste er sich erst verdienen, Kinder wären Affen und hätten nichts zu sagen....

    Und dann lese ich hier die Berichte der EKA's und bekommen große Angst....

    Mitzu

    Ihr Lieben,

    ich habe mir alle Kommentare und Beiträge durchgelesen und bin schockiert. Das ist auch der Grund, warum ich erst mal nicht hier war, ich musste darüber nachdenken und es verdauen.

    Wisst Ihr, es ist nicht so einfach, von jemanden, den man mal sehr geliebt hat, weg zu gehen. Das kennt Ihr aus Euren eigenen Erfahrungen, das ist Euch nicht fremd. Teilweise haben es hier im Forum einige geschafft, einige kämpfen noch, andere harren aus.....

    Ich harre auch NOCH aus....aber die Fassade bröckelt und die Liebe stirbt immer weiter ab. Es passiert einfach zu viel und vieles, was ich vor einem halben Jahr noch nicht mal registriert habe, so verblendet war ich, fällt mir jetzt auf, stößt mich ab, ja widert mich sogar teilweise an.

    Mein Mann hatte am Samstag Geburtstag. Ich habe vorbereitet, eingekauft, eine supertolle Torte gebacken, gekocht, aufgeräumt, nebenbei sein Geschenk - natürlich handgemacht, viel Arbeit und Zeit investiert - fertiggestellt, Blumen besorgt, den Tisch gedeckt. Freitags nachts wurde es spät, weil wir ein großes Kind von ihm noch vom Bahnhof abgeholt haben. Wir haben in seiner Stammkneipe kurz auf seinen Geburtstag angestoßen und sind dann heim. Es war halb 1 nachts an seinem Geb. Für die Geschenke war er zu müde (und zu voll), außerdem stand ihm eine kurze Nacht bevor, er musste an seinem Geb. arbeiten.

    Die Blumen hat er vielleicht registriert, aber es kam keine Reaktion - nur eine kleine, als ich ihn fragte, ob die Blumen schön seien, sagte er, ja schön, so wie Du. Kann ich gar nicht mehr ernst nehmen, darüber freuen auch nicht.

    Morgens war er dann zu müde für die Geschenke. Das machen wir heute Mittag mein Schatz, sagte er. Mittags wollte er um halb 1 da sein. Um 2 rief ich ihn an, da war er mit einem Kumpel in einer Kneipe. Er käme jetzt. Um kurz vor 3 rief ich ihn an, da war er in seiner Stammkneipe. Um halb 4 kam er sturzbetrunken, für die Geschenke hatte er keine Lust, außerdem wäre er voll. Er schlief dann auf der Couch.

    Gegen 5 kamen seine Kinder. Das Geschenk hat er gleich ausgepackt. Meine Geschenke hatte ich zwischenzeitlich weggeräumt.

    Am Samstag Abend war er voll, am Sonntag wollte er die Geschenke nicht, weil er sich so schämen würde, er wäre manchmal ein A...... und es tue ihm leid.

    Heute am Montag habe ich heulend die Geschenke, schön eingepackt wie sie sind, in den Keller gebracht.

    Und wieder ist ein Stück zerbrochen. Es ist bald nichts mehr da, was noch zerbrechen kann.....

    Auch wenn Ihr mich nicht versteht, auch wenn Ihr zu Recht denkt, mensch Mädel, mach' das Du da weg kommst....ich weiß das alles, aber es tut trotzdem so unendlich weh.....Danke Euch für's Lesen, Zuhören, Eure Ratschläge, auch wenn ich sie nicht sofort umsetze (n kann).....

    Mitzu

    @ silberkralle: nein, er ist kein Tier. Das sei ein Ausdruck von Liebe, ich würde es nur nicht verstehen.

    Melinak : Du hast sicher mit allem Recht, aber ich gebe mir auch die Schuld daran. Ich hätte ja nicht provozieren müssen. Allerdings hat er gesagt, er hätte kein Problem damit, auch Frauen zu schlagen. Wenn sie es herausfordern und auch hauen, kann er auch zurückschlagen.

    Es liest sich jetzt vielleicht wie ein mieser kleiner Versuch, die eigene Handlung zu beschönigen...ich bekomme ja sowieso immer gesagt, das seine Bisse ja gar nicht weh tun, sein an den Haaren ziehen auch nicht und die leichten Schläge an den Kopf wären auch nur Liebesbeweise. Wenn ich ihm dann erkläre, das mich jede einzelne Tat verletzt, auch wenn sie teilweise wirklich nicht weh tun (schreibe ich jetzt, weil es so ist, nicht weil ich es beschönigen will), empfinde ich es jedoch als als Grenzübertritt. Und das ist doch das was zählt oder? Wenn der andere das noch 1000 Mal nicht schlimmt findet....sobald der Partner es 1x mal schlimm empfindet, ist es schlimm, oder?

    Aber trotzdem bin ich jetzt die Dumme...ich habe mich gewagt, ihn zu schlagen, ich habe gewagt, mich zu wehren, wo er es doch nur lieb meint.

    Das Glas, das er mir freundlicherweise ans Bett gebracht hat, hat er 6-7 Mal weggezogen, hoch gehalten, mich gezwickt, ich war schon ganz genervt.

    Mitzu

    Ihr Lieben,
    bin gerade im Büro, daher leider nicht so viel Zeit.

    Aber doch ein bisschen etwas: erst mal vielen Dank für Euro Posts - ich habe das alles durchgelesen, darüber nachgedacht, mit meiner Therapeutin gesprochen.

    Sie hat mich gefragt, was ich machen würde, wenn ich alleine wäre und spontan sind mir mind. 10 Punkte eingefallen: katze kaufen, Wohnung aufräumen und schöner gestalten, meine alten Bilder aufhängen (die er doof findet), zu meiner Schwester fahren, meine Familie einladen - natürlich immer Huckepack mit meinem Kind.

    Ich habe wieder Kontakt zu meiner Nichte aufgenommen. Den Kontakt hat er ja untersagt, weil er ja meine Familie nicht leiden kann. Das war so schön, mich mit ihr zu treffen, zu reden, das hat mir richtig gut getan. Ich habe nichts von meiner Beziehung/Ehe gesprochen, ich wollte das auch nicht, ich wollte einfach mal ein bisschen Zeit ohne einen Gedanken oder Satz an ihn haben. Versteht Ihr das? Natürlich weiß er nichts davon, er würde ausrasten.

    Komischerweise hat er dann aber am vergangenen Wochenende wieder auf extrem verliebt gemacht oder war es, keine Ahnung. Ich wäre die Beste, er läßt mich nie mehr weg, wenn ich ihn verlassen würde, dann hätte er ein richtiges Problem, dann würde für ihn eine Welt zusammenbrechen. Er fände es toll von mir, das ich für ihn meine Familie aufgegeben hätte......das kam mir echt ein bisschen unheimlich vor. Gerade jetzt, wo ich mich mit meiner Nichte treffen - seit Monaten/Jahren das erste Mal und er weiß def. nichts davon....

    Naja, nachts hat er mich dann wach gemacht, brauche bitte nicht zu schreiben, warum, hoffe, ihr versteht es auch so und ich war sooo müde und wollte nicht und er hat einfach keine Ruhe gegeben. Das war so was von anstrengend und nervig. Mit dem Resultat, das er dann gepennt hat und ich noch stundenlang wach lag.

    Sonntags abends war ich dann wieder so was von müde. Er war wieder "etwas" angeheitert, hat nachmittags gepennt, was ja immer schlecht ist, weil er dann die ganze Nacht den Fernseher laufen lässt, weil er nachts dann nicht mehr schlafen kann und ich kann dann auch nicht mehr schlafen (schlafen im WZ). So kam es dann auch prompt. Ich bin eingeschlafen und wach geworden, eingeschlafen und wach geworden, im halb Stunden-Takt. Irgendwann bin ich wach geworden und hatte schrecklichen Durst und ihn schlaftrunken gebeten, mir mein Glas vom Tisch zu geben. Er kam zu mir, hält mir das Glas hin und als ich zugreifen will, zieht er es weg. Darüber habe ich mich schrecklich aufgeregt. Dann hat er mich noch in den Oberschenkel gebissen (hat ja gar nicht weh getan) und ich habe ihn abgewehrt und kam dabei an sein Gesicht. War er sauer. Sein Gesicht wäre tabu.

    Jedenfalls hat er dann rumgemotzt, ich war dann wieder glockenhell wach, bin aufgestanden, habe mich an den Tisch gesetzt und wollte die Stimmung auflockern (blöde Idee, ich weiß und erst recht, wenn ihr lest, wie toll ich sie auflockern wollte), habe also mit meinem Fuß immer an seine überkreuzten Beine gestumpt und hey, hör auf zu motzen usw.

    er dann: pass bloß auf Mädchen, du fängst sie gleich. Hab ich natürlich nicht ernst genommen, und muss sagen, provoziert. weiter gemacht, und er hat mich drei mal voller Wucht mit der flachen Hand auf die Oberschenkel gehauen. Das hat gebrannt wie verrückt. Da habe ich ihm eine runtergehauen und er steht auf und scheuert mir richtig eine. Das nächste Mal haut er mir die Fresse ein.

    A) total asozialer Umgangston, B) total asoziale Umgangsformen (nehme mich da nicht aus, hätte es auch eben lassen können, zu provozieren und erst recht lassen müssen, ihm eine Ohrfeige zu verpassen.

    Er ist jetzt total sauer auf mich. Ich hätte eine Grenze überschritten, sein Ohr würde immer noch pfeifen (von meiner Ohrfeige).

    Also mal ganz ernst, wenn ich das selbst so lese, was ich hier schreibe, schäme ich mich richtig. Ich schäme mich, gehauen zu haben und ich schäme mich, gehauen zu werden.

    Das ist doch nicht mein Leben.

    Kann mich auf nichts konzentrieren. Sitze hier im Büro und mir geht es nicht gut.

    Mitzu

    Ihr Lieben,

    zunächst einmal zum Thema, mal einfach nicht da sein, wenn er nach Hause kommt.......Das gibt das mega-Theater pur.

    Ich bin eigentlich immer zu Hause, wenn er heim kommt. Wenn ich mal (ca. alle 8-12 Wochen einmal) unter der Woche bei meiner Freundin bin (sie wohnt 30km entfernt) und sage, ich komme um 20 Uhr nach Hause und komme dann erst um 21 Uhr, ist der Teufel los. Er ist dann total beleidigt, geht kurz bevor ich zu Hause ankomme, weg (...in die Pizzeria, in die Kneipe) und er ist nur deshalb so sauer, weil ja mein Sohn Schule hat am nächsten Tag und es unmöglich von mir ist, mit ihm so spät heimzukommen. Aha. Sonst interessiert er sich 0,0 für meinen Sohn, aber dann achtet er darauf, das er pünktlich ins Bett geht. Lächerlich.

    Dieses Beleidigtsein zieht sich dann über 1-3 Tage hinweg.

    Dann: er hat mich schön von Anfang an von meiner Famlie versucht zu isolieren. teilweise hat er das auch gut geschafft. Meine Familie versteht nicht, warum ich mit so einem Menschen zusammen bin, immer wenn ich mit meinem neffen oder Nichten oder Schwestern gesprochen habe oder mich mit ihnen getroffen haben, hatte ich tagelanges Theater, er hat sie schlecht geredet und von mir verlangt, nie mehr mit Ihnen Kontakt zu haben.

    Wie gesagt, ich bin in einer Therapie und leide extrem darunter. Ich kann nicht von meinem Neffen sprechen, ohne in Tränen auszubrechen. Er war immer wie ein Sohn für mich. Auch jetzt heule ich schon wieder, wenn ich nur darüber schreibe. Meine Nichte heiratet im Herbst. Es war immer ein unausgesprochenes Gelöbnis, das ich ihre Hochzeit organisiere. Mein Mann verlangt, das ich nicht an der Hochzeit teilnehme, weil er nicht möchte, das ich mit ihnen in Kontakt bin.

    Ich will mich jetzt mit meiner Nichte treffen. Ich will sie sehen, ich will meinen Neffen sehen. Ich vermisse die beiden sooooooo sehr. Es bricht mir mein Herz.

    Aber ich weiß genau, wenn ich das mache, wenn ich mich mit ihnen treffe, habe ich WOCHENlanges Theater, wer weiß was noch.

    Körperlich aggressiv wird er mir gegenüber noch nicht. obwohl das ja auch nicht stimmt. Im Urlaub hat er mich einmal gewürgt und einmal voll in die Nieren geschlagen. Beißen und Haareziehen ist ja normal für ihn. Wehre ich mich, ist....tagelanges Theater da. Es hätte ja gar nicht weh getan, ich stelle mich an, es wäre gar nicht so gewesen, ich bilde mir das ein und wenn es so gewesen wäre und er es aufgrund seines Suffes nicht mehr wüsste, dann wäre es wohl besser, ich würde ihn verlassen.

    Vielleicht will er das ja. Vielleicht provoziert er mich ja solange, bis ich ihn endlich verlasse. Ist das sein Wunsch?

    Das ist alles so unendlich ermüdend.

    Mitzu

    Liebe Lindi, Broti, Hiob und alle Anderen,

    er schläft, in voller Montur und sturzbetrunken auf dem Sofa.

    Nachdem er mir eröffnet hat, das er sich überlegt, arbeitsmäßig ins Ausland zu gehen, damit dann Schluß (mit mir ) ist, das wäre besser für mich, ich soll mich verpissen, er geht sofort, um dann jetzt hier zu pennen.

    Geschwätz. Überlege wirklich ein Foto zu machen, nur für mich, und immer wenn ich ins Zweifeln komme, schaue ich mir das Foto an.

    Ich guck sowieso in die Luft oder auf den Fernseher, wenn es zuviel wird, dann schweige ich einfach. Das ist für ihn nicht auszuhalten. Sobald ich ihn angucke, kommt sofort: was guckst Du denn so bescheuert oder einfach nur ein "Was isss....?". Heulen ist auch ganz schlecht. A) zeige ich dann eine Schwäche, die ich nicht mehr zeigen will und B) ist er dann natürlich sofort in einer überlegenen Position.

    Ich würde ihn stalken, weil ich ihn angerufen habe. Abends auf einer Sauftour. Oder wenn er in seiner Kneipe ist und ich wage anzurufen, um zu fragen, wann er kommt. Das muss ich mir verkneifen. Um meiner Willen. Ich sitze nur immer auf glühenden Kohlen, bis er heimkommt. Wie ist er drauf, was war los usw.

    Das Schlimmste (mit Schlimmste) sind die Annäherungsversuche. Augen zu und durch, denke ich mir dann. Und bin in einer anderen Welt. Lehne ich ab, ist ein riesengroßes Theater da. Solange bis ich mir denke, ok.....du schaffst auch das.....lass' ihn einfach das benutzen, das bist nicht du, das ist nur dein körper. Dazu muss ich sagen, das ich als Kind von meinem "Onkel".....daher kenne ich das Gefühl.

    Oh Gott, furchtbar.

    Und dann kommt wieder dieses Mitleid. Mitleid mit dieser armen Kreatur, mit diesem Stück Mensch und das Verantwortungsbewußtsein, so einen armen Menschen doch nicht wegschmeißen zu können.

    Provoziert mich aber immer dazu, selbst zu gehen. Wäre, wie gesagt, besser für mich, sagt er (und hat sogar Recht damit) und wenn ich nicht gehe, sagt er, zeig doch mal, wie stark du bist. Andererseits, wenn ich entgegne, er soll doch gehen, geht er nie.

    Ich nehme seine Aussagen nicht mehr für voll oder doch voll schon, aber nicht mehr Ernst. Früher konnte er mich damit schocken, heute nur noch ganz selten und auch nur dann, wenn ich es zulasse. Und das will ich nicht mehr.

    Und übrigens, er fährt zwar des öfteren sturzbetrunken, aber in den Baumarkt habe ich ihn gefahren. Ich trinke mal ein Cola Bier, ansonsten nur Wasser oder Cola oder Kaffee.

    Das ist alles so verlogen. Er sagt, er isst nichts mehr, weil er im Hungerstreik ist (das ist er öfter), aber dann im Kontext aus dem Gespräch mit seinem Kumpel höre ich, das er sich vorher Schnitzel mit Pommes reingezogen hat. Das ist so krank.

    Distanz - meiner Meinung nach der einzige Weg....und zwar weg.

    Mitzu

    @Linde: stimmt, ich stecke meine Kraft ins Überleben, aber nicht ins Leben!
    Hiob : Er findet sich toll, gutaussehend, der Beste halt. Ich mache mir bewußt sein Aussehen bewußt. Hört sich jetzt komisch an, aber ich zwinge mich dazu, hinzusehen.

    Ganz neutral und objektiv, soweit das möglich ist, zu beobachten. Ich glaube, das ist schon mal ein erster Schritt. Ich brauche die Distanz, ich muss diese Distanz aufbauen, einfach als Schutz. Ich will mich nicht mehr verletzen lassen. Und trotzdem entdeckt er immer wieder eine Lücke in meinem Panzer.

    Ich rieche auch bewußter. Ich rieche seine Fahne, seine Alkoholausdünstungen, seinen Schweiß. Und es ist eklig. Ich beobachte, wie er sturzbetrunken und völlig überheblich in einen Baumarkt geht (er ist Handwerker) und die Verkäufer distanziert bis überheblich reagieren und es ist mir seit Neuestem so unendich peinlich, das ich mich dann räumlich von ihm distanziere. Er merkt das nicht.

    Ich habe ihm gestern gefragt, was er eigentlich für mich tut? Wann er für mich da ist? Sobald ich nicht so bin, wie er es will (immer gut gelaunt, lustig, belastbar, geduldig usw.) ist alles toll. Fordere ich von ihm etwas, bin ich eine Stalkerin, die ihn terrorisiert. Er kann das nicht, das will er nicht, er packt das nicht, dann müssten wir uns trennen. Um dann 4 Sätze weiter zu sagen, das er doch nicht von Trennung reden würde.

    Versteht Ihr, was ich sagen will? Ich komme mir vor wie in einer Wäscheschleuder, mal links, mal rechts rum, mal quer durcheinander. Aber welche Richtung jetzt gerade dran ist, weiß nur er. Ich frage mich oft, ob ich ihn einfach falsch verstehe, ob ich so dumm bin, den Kontext zu erkennen. Wenn ich nachfrage, habe ich Bildzeitungs-Niveau.

    Wir waren im Urlaub. Zu dritt, mit meinem Kind. Ich hatte arge Befürchtungen vorher. Auf der einen Seite freute ich mich auf den Urlaub mit meinem Kind, sah es evtl. als Chance. Herauskam eine Katastrophe. Mein Kind ist unerzogen, anstrengend, nervend. Bei jedem extra-Eis, um das mein Kind gebeten hat (wir hatten AI), hat er vorgerechnet, wie viel Taschengeld noch übrig sei. Bei jedem Spiel (da gab es Billard und so ein paar weniger Zockerspiele abends - gebührenpflichtig) hat er Nein gesagt oder wieder vorgerechnet. Sandburgen sollte mein Kind gefälligst selber bauen, es wäre alt genug (ich habe trotzdem mitgebaut), mal ins Wasser mit meinem Kind oder mal Wasserball gespielt, exakt 2x im Urlaub. Wie mein Kind isst: ist ja ekelhaft, es kleckert. Mein Kind hat eine Muschel im Sand gefunden, stecknadelkopfgroß und perfekt geformt. Ich war hingerissen. Er hat noch nicht mal einen Blick dafür gehabt. Die Freunde, die mein Kind im Urlaub gefunden hat, waren durchweg wohlerzogen, lustig und gute Kinder. Mein Kind natürlich nicht.

    Es war ein Alptraum. In diesem Urlaub ist etwas in mir zerbrochen. Ich habe mir vorgestellt, er sei tot und habe...nichts....gefühlt.

    Seit diesem Urlaub bin ich distanziert. Ich heule nicht mehr und bin nicht mehr verzweifelt, wenn er mir wieder Gemeinheiten an den Kopf wirft. Ich denke mir nur, Du bist ein assozialer Mensch, der mir gar nichts sagen kann und darf.

    Heute muss er wieder arbeiten und ich bin froh darum, Ruhe zu haben.

    Ich glaube, nicht nur der Alkohol hat ihn zu dem werden lassen, was und wer er ist. Es hat lange genug gekokst (10 Jahre exzessiv - jetzt nicht mehr) und auch da sind einige Hirnzellen abgestorben.

    Ich habe auch keine LUst mehr, mich um seine Kinder zu kümmern. Plus Enkelkind. Warum? Wer kümmert sich um mein Kind?

    Ach, das ist alles so ermüdend. Und sinnlos.

    MItzu

    Liebe Lea,

    ja, was hält mich in der Situation.

    Meine private, finanzielle Situation ist nicht so toll. Zwar gehe ich arbeiten, aber durch eine vorher gescheiterte Selbständigkeit bin ich auch insolvent. D.h. Wohnungssuche...schwierig.

    Dann, ich habe so viel für ihn aufgegeben, so viel investiert, jetzt schon wieder am Ende? Eine private Insolvenz?

    Dann, ich kann schlecht alleine sein. Jetzt bin ich zwar einsam, aber nicht alleine.

    Aber ich glaube, der wichtigste Punkt ist der, davor Angst zu haben, das wenn ich einen Schlußstrich ziehe, das ihm das ziemlich egal ist. Also die ganze Zeit einer Illusion aufgesessen bin. Diese Denkweise ist zwar ziemlich erbämlich, aber ich glaube, das ist der Hauptpunkt, das ich egal bin. Und das kann ich (noch) nicht ertragen.....

    MItzu

    Liebe Broti, liebe Anderen,

    also ich fange an:

    Meinen Mann habe ich vor ein paar Jahren "kennengelernt" Kennengelernt daher in Anführungszeichen, weil wir uns schon Jahre vorher vom Sehen kannten.

    Mich hat dieser Mann von Anfang an fasziniert. Schien mir so unabhängig von anderen Meinungen, so autark, stark, selbständig. Wir fingen also eine Beziehung an und es war von Anfang an chaotisch.

    Mein Sohn - war ihm erst mal nicht wichtig (dazu später mehr), meine Freunde - mochte er nicht (und sie ihn nicht), meine Familie - mochte er nicht (und sie ihn nicht), meine Arbeitskollegen - auf die war er eifersüchtig.

    Wir haben sein Ding gemacht, sind in die Kneipe, in die er immer ging und geht, habe seine Freunde kennengelernt (die mich mochten und mögen), habe seine Familie kennengelernt (die mich mochten und mögen).

    Irgendwann habe ich dann rausbekommen, das er mich über Monate hinweg mit seiner Exfrau betrogen hat. Natürlich wurde er dazu "gezwungen" und wollte das gar nicht. Ich hab's nicht akzeptiert, aber nachdem dann sofort Schluß war, hingenommen und....bin bei ihm geblieben.

    Meine Freunde hielten mich für völlig bescheuert und wahrscheinlich haben sie damit sogar Recht.

    Ich bin eine extrovertierte Frau, die aber auch die leisen Töne hört und spürt. Meinen Sinn für die kleinen, schönen, wichtigen Nebensächlichkeiten, die das Leben angenehm machen, konnte ich mir direkt abschminken, meine Liebe zur Musik auch, außer es war die Musik, die er auch hörte. Bücher, die er gelesen hat (schätze mal so 30 im Leben) waren toll, Bücher, die ich gelesen habe, natürlich blöd.

    Er kommt erstmal überall toll an. Ist eloquent, witzig, unterhaltsam. Ich war das auch mal. Mittlerweile glaube ich, nicht mehr.

    Es gab ganz außerordentliche Eifersuchtszenen, ohne Grund, ich wurde bei Festen oder Partys ganz einfach sitzengelassen, ohne eine Cent in der Tasche, ohne Auto, nichts. Weil er sich irgendetwas eingebildet hat.

    Jedenfalls habe ich jetzt arge Selbstbewußtseinsstörungen, befinde mich in einer Therapie, aber auch die Therapeutin verzweifelt langsam an mir, weil ich keine Besserung zeige. Sprich, auf und davon und meine eigene Haut retten.

    Er ist eifersüchtig auf meine Vergangenheit, spricht in äußerst ätzender Weise dann von mir mit sehr schrecklichen Schimpfwörtern.

    Aber ich bin ja die Beste, er läßt mich nie mehr gehen, er bleibt immer bei mir, er liebt mich ja so.

    Jedenfalls solange, wie ich seinen Ansprüchen genüge oder nach seiner Pfeife tanze. Sobald ich mal eigene Ansprüche habe, mache ich...Terror... ich terrorisiere ihn, habe kein Feingefühl, bin ein Egoist.

    Er stößt mich mit seinem beleidigendem und kränkenden Verhalten in tiefste Tiefen, straft mich mit Schweigen, vermeidet Körperkontakt, als hätte ich die Krätze. Weil ich es gewagt habe, Forderungen zu stellen oder unbequem zu werden. Dann weiß er nicht mehr, ob er das noch lange aushält, weil ich wirklich so schrecklich bin.

    Eine schlechte Mutter bin natürlich auch. Habe mein Kind nicht im Griff. Mein Kind, der letzte Woche sagte: Mama, es hat Vorteile, wenn Du Dich trennst: Du hast wieder Deine Familie und außerdem ist der doch sowieso immer nur besoffen. Und dann sage ich mir, stimmt, mein Mann hat tatsächlich recht, ich bin eine schlechte Mutter, eine gute Mutter würde ihrem Kind sowas nicht antun.

    Und eine selbstbewußte Frau auch nicht.

    Ich will das nicht mehr. Ich will lachen, leben, lieben. Ich will mich abends auf Zuhause freuen, ich will einen Partner, der mich und mein Kind respektiert, der einen freundlich und liebevoll behandelt, der nicht jeden Tag voll ist. Der verantwortungsbewußt ist. Der ein guter Mensch ist.

    Das ist er nicht.

    Und es geht noch weiter...

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    Liebe Forum-Mitglieder,

    ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll....

    Ich bin verheiratet, beide waren wir schon mal verheiratet. Er hat aus der Beziehung große Kinder (18+ / 2 Stück) und ich habe einen Sohn (Grundschüler).

    Mein Mann trinkt. Und das seit 30 Jahren (er ist jetzt Mitte 40). Sein Trinkkonsum täglich im Schnitt sind ca. 10-15 Bier, min. 1 Flasche Wein, manchmal Schnäpse. Er geht jeden Tag in die Kneipe. Seinem Beruf geht er nach und trinkt dort den ganzen Tag nicht, um dann abends seinen Speicher aufzufüllen.

    Teilweise ist er so betrunken, das er nicht mehr gehen kann, bekommt Krämpfe in den Beinen, ist rappeldünn, geht aber nicht zum Arzt. Abends bin ich mittlerweile froh, wenn er einfach nur einschläft.

    Er war nie körperlich aggressiv zu mir, wenn er getrunken hat, verbal unglaublich verletztend, das schon. Dann werden mir meine "schlechten" Gene vorgehalten, meine Schlampigkeit (kümmere mich mein Kind, um den Haushalt, Wäsche, Einkäufe, seinen Bürokram, koche, putze usw. - ach so, gehe auch noch Vollzeit arbeiten).

    Zwei mal kam es jetzt schon vor, das er mich körperlich angegangen hat. Blaue Flecke habe ich sowieso schon immer, vom Festhalten oder Beißen (das hat doch gar nicht weh getan - höre ich dann immer).

    Dann kommen wieder Zeiten, in denen er mir 100 Mal sagt, wie sehr er mich liebt, er läßt mich nie mehr gehen, er ist so froh, das ich da bin, er findet es so schade, das wir so wenig Freizeit miteinander haben, um dann am Wochenende lieber in die Kneipe zu gehen, als bei mir zu sein, um mit mir etwas zu unternehmen (und meinem Kind).

    Dafür gibt es natürlich 80tausend Ausreden: der hat noch was gebraucht, der hat was abgeholt, der wollte noch was fragen, hier musste er noch was anschauen. Und natürlich nervt ihn das alles, weil er ja viel lieber bei mir wäre.

    So langsam frage ich mich, ob ich nicht im falschen Film bin. Nee, eigentlich weiß ich es. ABER: ich komm' von ihm nicht los. Jede verbale Ablehnung stürzt mich in Verzweiflung.

    Er ist oft auf Montage. Ist es ihm langweilig, ruft er ständig an und schreibt SMS, sind seine Kumpel bei ihm, reagiert er schroff und abweisend, ruft nicht an, obwohl vesprochen usw. Wenn ich mich darüber aufrege, ist er tagelang beleidigt und dann geht der Psychoterror los: er könne nicht damit leben, das ich so einen Terror veranstalte, er schmeißt sein Handy weg oder holt sich ein Handy, dessen Nummer nur seine Geschäftspartner erhalten usw. Und ich bin wieder die Blöde.

    Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll...die Worte passen nicht zu seinen Taten. Ich kann seinen Worten nicht mehr glauben.

    Tschuldigung für den langen Text, wollte gar nicht so viel schreiben, aber ich könnte noch 10 weitere Seiten vollschreiben.

    Danke für's Lesen.

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