Beiträge von Zimttee

    Hey Miriel,

    wie geht es dir denn sonst? Was macht dein Studium bzw das Ref?

    Ich horche momentan in mich rein, um zu schauen, was bei mir alles so nicht stimmt.
    Ich denke auch, dass die Co-Problematik häufig nicht das einzige "Problem" ist, sondern eine Männerproblematik noch dazu kommt. In Kombination ist es erst richtig fies.
    Sonst könnte man ja auch zu trinkenden Männern "tschüss" sagen oder so erst gar nicht darauf einlassen.

    Freut mich auf jeden Fall, wieder von dir zu hören :)

    Liebe Grüße
    Zimttee

    Hey Syrinx,

    das Gefühl der Hilflosigkeit wird aufhören, wenn du das Ruder selbst in die Hand nimmst. Wenn du aufhörst, auf seine Entscheidung zu warten und die Sache selbst beendest.

    Du schriebst am Anfang, dass es bei dir nicht so schlimm wäre wie bei anderen hier im Forum. Es wird genauso schlimm werden, sobald XY bei dir wohnt. Dann hängst du völlig drin und hast die Flasche Alkohol mit am Esstisch.

    Viele Grüße,
    Zimttee

    Hey PB,

    ich denke, dir sollte klar sein, dass 3,7 Promille nicht mal eben vom Himmel fallen.
    Mir wird momentan schon nach 1,5 Gläsern Weißwein anders- ich glaube nicht, dass ich bei 1Promille noch geradeaus laufen könnte.
    Ich würde darauf tippen, dass er dir wirklichen Ausmaße seiner Sucht ziemlich vor dir verborgen hat.

    Mir fällt auf, dass sich deine Gedanken immer noch um ihn drehen- was er so meint oder sagt... Und dann fehlt natürlich noch eine Hose für ihn und du fährst nochmal und schleppst ihm seinen Kram nach. Ich wette, dass er dir von dem "ich weiß nicht, wie es bei uns weitergehen soll"-Kram kein Wort glaubt.. Weil du noch besser mitmachst als so manche Partnerin.

    Liebe Grüße
    Zimttee

    Hallo Mautzi,

    wie kommt es, dass du glaubst, dein Freund wäre nicht abhängig, sondern hätte nur ein Problem?

    Du beschreibst schon die klassischen Symptome einer Sucht bei deinem Freund.

    "Was ist so schlimm, einfach mal 3 Bier anstatt 7 Bier zu trinken?"
    Das ist doch der Schlüssel- eigentlich kann jeder gesunde Mensch auch auf Bier verzichten und daohne Spaß haben. Kann dein Freund aber nicht. Also?

    Liebe Grüße
    Zimttee

    Hey LinusFan,

    vielleicht hilft es dir, hier Dinge aufzuschreiben und dich damit auseinanderzusetzen.
    Notiere auch, was es für unschöne Situationen gab und wie du dich dabei fühltest. Wenn du später deinen Faden durchliest kannst du Dinge schlechter verdrängen.

    Dieses Verhalten, was du zeigst, bringt mein Vater auch seit 25 Jahren. Immer, wenn er, trotz des augenscheinlichen Verfalls meiner Mutter, davon redet, dass sie bald wieder gesund wird... Fehlen mir eigentlich die Worte. Aber anscheinend ist es möglich, den Kopf so tief in den Sand zu stecken.

    Ich denke, du kannst selbst sehr gut einschätzen, wie tief dein Mann drinsteckt. Wenn er keine Intervention betreibt, wird er sich totsaufen- das ist die Endstation. Wenn du das Schiff nicht verlässt, wirst du mituntergehen. Willst du das?
    Ich würde bei dem Therapeuten anrufen und versuchen, einen neuen Termin zu bekommen. Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle darüber informieren, wie du rechtlich mit drinhängst, wenn er euer Geld versäuft.

    Wovor hast du Angst?
    Du kannst die Situation doch selbst gestalten.

    Liebe Grüße,
    Zimttee

    quote="up and down"]
    gestern war es so weit...ich bin vorübergehend ausgezogen und sagte ihm, dass ich nur wiederkomme, wenn er sich Hilfe holt. Dass ich nicht länger zusehen kann, wie er immer mehr verfällt. Dass ich für ihn dasein werde, wenn er sich Hilfe holt, aber so kann ich nicht mehr.[/quote]
    Herzlichen Glückwunsch!

    Zitat von up and down


    Er sagte, wie es wohl typisch ist, dass er es allein schaffen wird. (obwohl er dies schon seit langem versucht) Es sei noch nicht so schlimm, er brauche keinen Entzug, keine AA-Treffen... dann hat er vorgeschlagen, zu einem Suchttherapeuten zu gehen (regelmäßig) und wenn das nicht klappt, einen Entzug zu machen.


    Was denn nun? Schafft er es alleine oder nimmt er doch einen Therapeuten?
    Ansonsten hast du es selbst erkannt- keine Einsicht, keine Besserung.

    Zitat von up and down


    Ich sagte ihm, dass ich mir das noch überlegen muss (zuerst wollte er Paartherapie gehen aber ich sagte ihm, dass dies sinnlos sei weil wir kein Beziehungsproblem haben sondern er ein Alkoholproblem

    Ich möchte einfach mal die These in den Raum stellen, dass seine Suchterkrankung und dein Co-Verhalten sehr wohl ein Beziehungsproblem darstellen. Aber es stimmt- so lange ihr beide nicht an euren Verhaltensweisen arbeiten wollt, ist eine Paartherapie als Ergänzung zwecklos. Soll heißen- macht er keine Therapie samt Entzug, hilft es nichts.

    Zitat von up and down

    und wenn, dann will ich anfangs mal dabei sein und dem Therapeuten sagen, dass XY ein Alkoholproblem hat, damit dies auch thematisiert wird. (oder ist das wieder zu bevormundend?) (Ich kenne den Therapeuten, war selber eine Zeit lang dort... denke da könnte ich auch ab und an hingehen und wir könnten gemeinsam darüber sprechen?)


    Wie kommst du denn auf die Idee, dir anzumaßen, mit in diese Gespräche zu gehen?
    Du sagst, der Therapeut kenne sich aus- wieso lässt du ihn als Experten dann nicht seine Arbeit machen?
    Wenn dein XY uneinsichtig ist, hilft die Therapie auch nicht, wenn du hingehst und sagst, dass dein Xy die Finger nicht vom Alkohol lassen kann. Eine Therapie läuft nicht wie ein Feinwaschprogramm einer Waschmaschine- schmutzige Wäsche rein, die richtigen Knöpfe drücken- sauber.
    Es setzt voraus, dass die Patienten einsichtig sind, an sich arbeiten und sich Problemen stellen wollen. Selbst wenn 10 Therapeuten ihm sagen, dass er suchtkrank ist, wird das in ihm nichts ändern, solange die Erkenntnis nicht vom ihm ausgeht.
    Du scheinst noch sehr an ihm festzuhalten und weiterhin die Zügel in der Hand haben zu wollen. Ich sage dir, dass das nichts bringen wird :(
    Bei vielen Erkrankungen hilft es, wenn Angehörige an der Seite bleiben und Händchen halten- man denke an Krebs oder andere fiese Infekte. Aber bei Alkoholismus bist du machtlos- solange du an seiner Seite bist, ist für ihn alles tutti und er braucht nichts zu ändern.

    Ich habe es so erlebt, dass meine Mutter anfing zu trinken als ich drei war. Für die Sauferei hat sie alles andere verloren- sie hat unsere Kindheit versoffen und sogar die Beziehung zu den Kindern. Für sie scheint die Welt solange in Ordnung zu sein, wie genug Alk da ist. Kinder hin oder her. Hauptsache der Alk.
    Wir haben auch alles versucht, weinen als Kleinkinder, Gespräche und Konfrontationen mit wachsendem Alter. Nichts. Letztlich mussten wir feststellen, dass wir machtlos und in der Prioritätenliste hinter dem Alkohol stehen.

    Es ist klar, dass zumindest ein körperlicher Entzug erfolgen sollte- im idealfall durch eine Therapie begleitet. Solange er dem ausweicht und sich keine ärztliche Beratung einholt, würde ich ihn reden lassen. Dann hat er nichts verstanden. So hält er dich nur hin. Ein Suchttherapeut ersetzt keinen Internisten bzw. keinen Entzug.

    Zitat von up and down


    Dass er jetzt keinen Entzug machen kann, hat er damit begründet, dass bald eine große finanzielle Ausgabe ansteht.(eine wichtige...aber prinzipiell könnte er sich genauso gut dafür einen Kredit aufnehmen!) Und wenn er solange Krankenstand ist, wird er gekündigt. Irgendwie wahr, aber mein Limit ist nunmal erreicht. Ich gab ihm so viele Chancen. Will mich nicht mehr hinhalten lassen.


    Nicht wahr. Weißt du, wie lange ein stationärer Entzug dauert? 7 bis 10 Tage. Vielleicht ginge auch ein ambulanter Entzug, das muss ein Arzt entscheiden. Den könnte er neben der Arbeit machen, ebenso wie eine ambulante Therapie.
    Wie oft passiert es, dass man mal für eine Woche krank wird... Das ist kein Beinbruch.
    Geld für wichtige Anschaffungen kann man sich leihen und dann auch später zurückzahlen. Aber mit dem Attest würde er ja dennoch bezahlt.
    Seinem Chef sollte der Entzug recht sein- denn ohne die aktive Suchterkrankung wird er mehr von seinem MA haben- bessere Leistung und geringerer Ausfall; langfristig.
    Es gibt sogar spezielle Suchtprogramme in vielen Firmen, da sie das eben erkannt haben.
    Vielleicht sollte er nun 1-2 Wochen investieren, um später ein glücklicheres, gesünderes und längeres Leben zu haben.

    "Wer will, findet Wege.. Wer nicht will, findet Gründe." Dein XY führt ziemlich viele Gründe an- rechne nicht damit, dass er Krankheitseinsicht besitzt.
    Auf einen Entzug zu bestehen bringt dir nichts. Er will ja keinen und windet sich wie ein Aal.
    Du hast es ihm schon gesagt- Entzug, Therapie... Trocken sein. Er will das nicht, obwohl es der Weg aus der Sucht wäre.
    Nun musst du Konsequenzen ziehen. Willst du ihn so weiter begleiten, wenn er nicht bereit ist, an seiner Sucht zu arbeiten?

    Liebe Grüße,
    Zimttee

    Liebe Mara,

    warum schreibst du nicht alles in einen Faden? Das wäre viel übersichtlicher. So hast du 4 oder 5 verschiedene Fäden offen und mir fällt es schwerer, mich in alle einzulesen und 4 oder 5 verschiedene Beiträge zu antworten.

    Ich weiß jetzt gerade nicht, wie oft du schon mit ihr darüber gesprochen hast- nehme an, das steht in einem der anderen Beiträge irgendwo.
    Falls ich noch nie mit meiner Mutter gesprochen hätte, wäre es eine Möglichkeit.
    Wenn ihr aber schon zig Gespräche hattet, was soll dann noch ein Brief bringen? Sie wird ja schon wissen, was du denkst und ignoriert es eben.

    Meiner Mutter würde ich jedenfalls keinen Brief schreiben- es wurde schon alles in ein paar Gesprächen festgehalten, sie hat die ärztliche Meinung erhalten und säuft dennoch weiter. Von daher- es gibt nichts unausgesprochenes.
    Geh du mal davon aus, dass sie damals in derselben Rolle steckte wie du nun und daher ganz genau weiß, was in dir, vor allem wegen deines Kindes, vorgeht.

    Ich finde es gut, dass sie damals den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen hat- meine Eltern haben den Kontakt zu und den Einfluss meines trinkenden Opas auf mich bestehen gelassen.
    Warum schaffst du es nicht, den Kontakt zu deiner Mutter nun zu unterbinden?
    Immerhin hat deine Mutter, als sie in derselben Situation war, auch so gehandelt.

    Hast du Konsequenzen entdeckt, für den Fall, dass sie den Brief nicht ernst nimmt?

    LIebe Grüße,
    Zimttee

    Hey Dreamy,

    ích denke, ich fände es schrecklich, wenn mein Freund plötzlich ausflippt , rumschreit und mir Essen aus der Hand nimmt, nur weil ich früher mal dick war. Dazu hat niemand ein Recht, selbst wenn ich jetzt 20kg mehr wiegen würde als nun.
    Ich würde mir das nie im Leben bieten lassen, denn für seine Ängste oder Vorerfahrungen kann ich nichts und möchte mich nicht einschränken lassen. Irgendwann sagte er auch mal zu mir, dass ich nur einen Joghurt kaufen sollte statt zwei- ich habe schon alleine aus Protest 2 Joghurts gekauft und ihm diesen Zahn auch fix gezogen. Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wieviel ich esse.

    Ich denke, dir bleibt nichts anderes übrig, als sein Verhalten zu betrachten und zu gucken, was es mit dir macht. Anscheinend kannst du sein Verhalten nicht ertragen. Er hat die Möglichkeit, sich freiwillig zu ändern oder so zu bleiben. Da hat er sich wohl entschieden.
    Nun musst du gucken, ob du damit leben kannst oder nicht.

    Mir scheint auch 1l Whiskey an einem Abend ziemlich heftig; 6 Mischer oder 7 Flaschen Bier (=3,5l) auch.
    Selbst wenn er jetzt nicht mehr so viel trinkt- es gab einen Zeitpunkt, an dem er soviel vertrug und das spricht für eine Gewöhnung, die sich auch erstmal aufbauen muss. Die kommt nur durch regelmäßigen, sehr hohen Konsum.

    Hier kann dir keiner sagen, welchen Status er vielleicht hat. Ich hätte bei deinen Beschreibungen die Befürchtung, dass er gar nicht in der Lage ist, seinen Konsum zu kontrollieren und unter eine bestimmte Menge einzuschränken. Deswegen trinkt er weiter, deswegen lässt er sich vorher auf keine Mengen freiwillig ein. Der Kontrollverlust ist von Angfang an direkt da und beginnt nicht erst bei einer höheren Menge. Alkoholiker können nach kleineren Mengen Alkohol nicht einfach aufhören, bis sie eine bestimmte Menge haben.

    Dreamy, ich bin auch auf dem Dorf aufgewachsen und bin in den "Am-Wochenende-wird-gesoffen-Zug" geraten. Es schien normal zu sein, weil viele das machten. Irgendwann habe ich darüber nachgedacht und bin selbst zu dem Schluss gekommen, dass das so nicht geht und zu viel und zu krass ist.
    Für mich ist "ist auf dem Dorf aufgewachsen und kennt es nicht anders" keine Entschuldigung- nachdenken und reflektieren sollte man in dem Alter schon können. Mir kam die Erkenntnis mit 16.

    Ich finde es auch erschreckend, dass er anscheinend gar nicht versteht, dass es sooo krasse Ausmaße annimmt. Das, was du beschreibst, geht gar nicht. Wenn er jedes Wochenende regelmäßig trinken würde, wäre mir das auch zu heftig. Wenn er bis zum Rausch trinkt.

    Wie stellt er sich das denn vor, wenn ihr mal Kinder habt? Sollen die dann an 2-3 Tagen pro Woche einen berauschten Vater um sich haben?
    Ich habe da vor Augen, dass die Alkoholikerkarriere meiner Mutter genau so begonnen hat. Erst war sie jeden Samstag betrunken, dann freitags und samstag... Und nun, innerhalb von 25 Jahren, ist sie über weitere Stufen bei täglich.

    Ich denke, ein gesunder Mensch kann auch auf Alkohol verzichten, wenn alle anderen um ihn herum trinken und kann sich auch ein Leben ohne Alkohol vorstellen. Wenn er das nicht kann und über Manipulation (bspw. dir einzureden, dass du zu empfindlich bist) versucht, deine Meinung zu unterwandern und weiterzutrinken, ist er nicht gesund. Fertig.

    Wie soll es denn für dich weitergehen? Wie fühlt sich der Gedanke für dich an, dass eure Beziehung ein Leben lang so weitergeben könnte?

    LIebe Grüße,
    Zimttee

    Hey Kucerova,

    Zitat von Kucerova


    Mein Mann ist plötzlich wie ausgewechselt, ganz lieb und sanftmütig. Das irritiert mich total :cry: ist das ein Teil der "Strategie", weil er merkt, dass ich auf dem Absprung bin?

    vermutlich.

    Du hast an anderer Stelle geschrieben, dass die Kinder nicht so viel von ihm mitbekommen, wenn er richtig betrunken ist.
    Ich bin selbst mit einer alkoholkranken Mutter aufgewachsen. Ich fand es weniger schlimm, wenn sie randvoll war.. Am schlimmsten war es, wenn sie tagsüber und abends ihre Stimmungsschwankungen hatte- das war wirklich schlimm und hat mich massiv negativ geprägt.
    Die grundsätzlich schlechte Stimmung war auch schrecklich- wir Kinder merkten, dass dieses Problem besteht, sind an unsere Eltern herangetreten und haben sie darauf hingewiesen- es war ein schreckliches Gefühl, diese Verantwortung zu tragen.

    Bedenke auch, dass deine Kleinen durch den Vater lernen, dass es vermeintlich gut wäre, wenn man Alkohol trinkt, da Alkohol beruhigt. Das könnten sie sich abgucken und dann später selbst als Strategie einsetzen.
    Immerhin 30% aller Kinder von Alkoholikern werden später auch alkoholkrank.

    Liebe Grüße
    Zimttee

    Noch ein kurzer Nachtrag..
    Mein Partner kommt auch aus einer Familie, in der viel getrunken wird.
    Er hat es aber selbst erkannt, dass sein Vater zu viel trinkt und es längst den "Genuss-Trinker-Bereich" übersteigt.
    Sein eigenes Trinkverhalten ist so, dass er zu besonderen Anlässen im Restaurant oder besseren Mahlzeiten (Grillen, Familienfeiern...) Alkohol trinkt und dann auch nicht so viel, dass man ihm den Rausch anmerkt oder er gar betrunken ist.

    Alles andere käme für mich als Partner nicht in Frage, da ich jahrelang mitbekommen habe, wie der Konsum ausufert und dadurch ganze Familien zerstören kann.
    Für mich wäre die Beziehung dann beendet- ihn bekehren würde ich nicht.

    Zitat von Dreamy042015


    Weil es für ihn eben auch ein Problem ist, dass er sich so einschränken muss und immer Angst hat dass ich beim nächsten Bier/Mischer rumzicke und es Stress gibt.

    Daran kannst du den Unterschied zwischen krankhaftem Konsum und gesundem Konsum sehen- gesunde Menschen hätten eben kein Problem damit, ihren Konsum einzuschränken bzw auf Alkohol zu verzichten. Gesunde Menschen würden sich um dich sorgen und nicht wollen, dass es dir schlecht geht. Darauf würden sie dann Rücksicht nehmen- freiwillig und ohne große Streitgespräche.
    Er scheint dir da eine sehr verquere, nasse Meinung eingeredet zu haben.

    Liebe Grüße
    Zimttee

    Liebe Dreamy,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Ich denke, du solltest dich hier erstmal durchlesen und dich etwas sortieren; herausfinden, was dir für dein Leben wichtig ist und welche Kriterien eine Beziehung erfüllen sollte.

    Wir beide haben den selben familiären Kontext- auch meine Mutter ist Alkoholikerin.
    Ich sagte immer, dass es für mich der persönliche Horror wäre, wenn sich der Freund später auch als Alkoholiker entpuppt.
    Nebenbei gesagt finde ich die Argumentation "Auf dem Dorf trinkt man eben viel..." als Augenwischerei, um den Alkoholismus mancher Menschen, die angeblich "das Dorf" repräsentieren, kleinzureden. Ich komme auch vom Dorf und bei den 1,5 Flaschen Whiskey deines Partners könntest du mich ins Krankenhaus bringen.
    Ich kenne auch viele Leute, mit denen ich aufgewachsen bin- und die trinken bei weitem nicht so viel bzw kaum. Aber es gibt natürlich immer mal wieder Grüppchen, die viel saufen und dann, um ihr Gewissen zu beruhigen, so Sätze wie "ich komme halt vom Dorf, da trinkt man viel" von sich geben.
    Soviel dazu ;)

    Ob er jetzt Alkoholiker ist oder nicht, kann ich dir nicht sagen. Das Verhalten, was du aber schilderst, würde ich mir im Leben nicht bieten lassen. Auch seinen Konsum finde ich sehr hoch- 1,5 Flaschen Whiskey- das spricht für eine hohe Gewöhnung und eine solche kennzeichnet eben Alkoholiker. Du solltest dich vielleicht hier mal umschauen- es gibt viele Arten von Alkoholikern- nicht nur den klassischen "trinkt von morgens bis abends und das jeden Tag". Es gibt auch Quartalstrinker, als Bsp.

    Ich finde seinen Umgang mit dir eine Frechheit.
    Er spricht dir deine Gefühle und Wahrnehmungen ab- nicht er muss seinen Konsum ändern, sondern du musst mit dem Konsum klar kommen. Das sind Inhalte von klassischen Gesprächen zwischen Co und Alkoholiker.
    Dann sollst du auch noch dankbar sein, dass er seinen Konsum um "90%" reduziert hat- ja gehts denn noch? Das ist quasi die Königsdisziplin der Manipulation.. Die Sahnehaube auf dem "du solltest deine Wut und Zickereien in den Griff kriegen"-Eis. Und du hast die Kröte anscheinend geschluckt.

    Du schriebst, dass ihr den Kompromiss hattet, dass du ihn auf eine Pause ansprichst, sobald er zu viel trinkt und er da völlig ausrastete. Da würde ich ziemlich hellhörig werden. Entweder hat er dir diesen Kompromiss nur angeboten, damit du ruhig wirst und dich in vermeintlicher Sicherheit wägst.. Oder aber er hat sich selbst falsch eingeschätzt und bei der Feier wurde ihm klar, dass er seinen Konsum dann nicht mehr drosseln kann.
    Beide Möglichkeiten sprechen eben nicht dafür, dass er seinen Konsum im Griff hat.

    Im geschlossenen Bereich hast du geschrieben, er habe dir empfohlen, dass du dir ein Forum suchen sollst, in dem du lesen kannst, wie DU DICH und deine Wut besser im Griff halten kannst.
    Das ist sehr übel. Was sagt denn sowas über sein Bild von dir und deiner Beziehung aus? Du sollst ihn machen lassen, wie er will und dich zurecht biegen, um ihn zu ertragen.. Und deine eigenen Bedürfnisse sollst du bitte ausblenden können.

    Mein Fazit wäre er, dass ich seinen Konsum so nicht normal finde, dass ich selbst seinen Umgang mit dir nicht ertragen könnte und dass ich finde, dass er dich ganz schön einwickelt.
    Ich kann dir nur raten, dir deine Empfindungen und Bedürfnisse nicht ausreden zu lassen, dich nicht zu verbiegen.. Sondern nüchtern zu gucken, ob dieser Mensch so das ist, was du dir als Traumtypen vorstellst. So, wie er gerade ist und wie er mit dir umgeht. Danach solltest du handeln. Tut dir sein Verhalten gut?
    Wäre sein Verhalten gesund, würde er dich ernst nehmen- das macht er aber gewiss nicht.

    Liebe Grüße
    Zimttee
    (und ich wette, wenn du ihm von den Antworten hier berichtest, wird er eine Millionen Argumente gegen uns finden und dir ganz schnell wieder von dem Forum abraten ;) )

    Nicht "du du du du du" sondern dein Vater sollte die Sorge um die Firma tragen. Der verbockt es alles und der Rest der Familie unterstützt.
    Jeder sorgt dafür, dass er in diesem Schlamassel steckt- dein Bruder, deine Mutter.. Dein Vater. Wenn du dich dann entziehst, ist es nicht deine Schuld.
    Sondern dein Recht. Schuld an der Situation ist in erster LInie dein Vater udn es ist mehr als nachvollziehbar, wenn du mal abspringen würdest.

    Meinst du wirklich, dass alle anderen diesen Plan, deinen Vater rauszuziehen, durchsetzen würden?
    Ich wette, dass es bestimmt noch Leute gibt, die Mitleid mit dem armen, kranken Mann haben werden und sich dann querstellen. So funktioniert das Co-System.
    Wenn jetzt schon Kunden abspringen- wird die Firma dann noch 2 Jahre überstehen?

    Hier im Forum gilt das Sprichwort "Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe".

    Was willst denn du?

    Hey Toru-Chan,

    meine Therapeutin prophezeite mir das damals.
    Sie sagte, dass das System um Rita herum wie eine Sekte funktioniert. Entweder man ist "für Rita" oder "gegen Rita". Wer dagegen ist, wird zum Feind erklärt und abgelehnt. Es stimmte.
    Allerdings muss ich sagen, dass ich als "Sektenausbrecher" dann auch nicht mehr mit den "Sektenmitgliedern" über die Sekte und Rita sprechen wollte- darum schien sich alles zu drehen. So war der Kontakt dann vorbei.

    Ich denke, ich werde es so handhaben, wie gedacht: Ich halte mich raus.
    Falls irgendwann mal das Thema auf sie kommt, werde ich meine Meinung sagen und erwähnen, dass sie Dinge weitergibt und eben nicht loyal ist. Es ist seine Chance nachzufragen, ob das auch ihn betrifft.. Wenn er nachfragt, erhält er die Info, ansonsten schweige ich. Fertig.
    So ist jeder seines Glückes Schmied.

    Ich gehe mit 3-4 Extrakilos aus dem Ref- morgen ist Tag 1 meiner Diät.

    Hallo Anina,

    tja, das ist heftig.
    Ihr alle funktioniert wunderbar für euren Dad. Dadurch ändert sich nichts.
    Was er sich wünscht, hat er ja ja schon offen kommuniziert: Ebnet ihm den Weg für seine Sucht und räumt ihm die Steine aus dem Weg- aber lasst ihn dann bitte weiter saufen.

    Ich denke, dass es vergebene Lebensmühe ist, ihn bekehren zu wollen, weil er sich lieber totsaufen will. Er kennt seinen Status und weiß, was er nun tut- also lasst ihn machen. Ihn trockenlegen könnt ihr nicht.

    Du solltest wissen, dass ihr alle seine Sucht unterstützt, weil jeder einzelne von euch ein kleines Rädchen im großen Alkoholismus-Co-System ist. Ihr alle haltet eurem Vater den Rücken frei und unterstützt so seine Sucht, weil er sich nicht ändern braucht, da bisher alles auch mit Flasche funktioniert. Klar wird seine Leber den Dienst quittieren und die Firma vor die Wand fahren- aber das ist ja erst in Zukunft der Fall.

    Wenn ich dir etwas raten darf: Du kannst ihn nicht ändern oder bekehren, also spar dir deine Kraft und investier die in dein Leben. Das fährt nämlich mit gegen die Wand.
    Entzieh dich dem System und sieh zu, dass du dir ein eigenes Leben aufbaust und werd unabhängig.
    Du solltest dir einen anderen Job suchen, weil die Firma gegen die Wand fährt. Wer sorgt dann um dich? Niemand. Dann kriegst du Arbeitslosengeld. Deswegen such dir vorher was anderes- du hast ein Recht auf ein abgesichertes Leben.

    Liebe Grüße
    Zimttee

    Hey Lizzy,

    ja das was du beschreibst, kenne ich.
    Die Wut kam auch bei mir, als ich ent-täuscht wurde.
    Ich fand es aber gut so, weil alle anderen Gefühle mich zurückhielten und verhinderten, dass ich mich befreie. Die Wut ist heilsam und helfend.

    Liebe Grüße,
    Zimttee

    Guten Morgen Maggy,

    Zitat von Maggy09


    Worüber ich nur viel nachgedacht hab: Von euch beiden hab ich jetzt gelesen, dass sich meine Zeile nicht unbedingt nach Liebe seinerseits anhören, sondern mehr nach Manipulation. Nun aber meine Frage: mal angenommen, jemand liebt einen anderen, handelt man dann nicht auch so ähnlich? Möchte man dann nicht auch so bald wie möglich wieder Kontakt und bittet um einen Neustart? Also alles Sachen, wie er sie auch macht? Sehe da irgendwie nur in einigen Dingen, aber nicht so richtig den Unterschied? Oder bezieht ihr euch mehr darauf, dass er mich erst sagen wir nicht so nett behandelt hat, noch vor ein paar Tagen, und jetzt wieder versucht anzukommen?


    Wenn ich jemanden liebe, dann geht es mir um den Menschen. Ich möchte, dass es ihm gut geht. Klar wäre es schön, wenn die Gefühle erwiedert werden und ich ihm nahe sein kann... Aber ich akzeptiere auch ein nein, mir geht es ja um den Menschen- ich würde da nicht mich über diesen Menschen stellen. Und genau das tut dein XY. Nicht du stehst da im Fokus, sondern seine Bedürfnisse. Ein Nein wird nicht angenommen, sondern übergangen. Liebe geht mit Freiheit und Zeit einher- das alles gibt dir dein XY nicht. Es geht ihm nur um sich. Wenn, dann liebt er sich selbst.

    Zitat von Maggy09


    Zu den "vergessenen" Geschenken, also denen, die er vergessen hat, mir zu meinen Sachen mit einzupacken, meinte er übrigens, dass er sie übersehen hat und sie jetzt zusammen gepackt für mich bei nächster Gelegenheit warten ... tue mich schwer mit dieser Erklärung?!?


    Das gehört für mich in dieselbe Kategorie- er will dich nicht gehen lassen und sucht nun über vermeintliche Gegenstände den Kontakt. Er kann sie dir doch schicken?

    Was kannst du denn für dich machen, das den Fokus von ihm runternimmt? Genieße dein Leben und hör auf, dich auf ihn zu konzentrieren.
    Ich habe irgendwann aufgegeben, meine Mutter nachvollziehen zu wollen- ich merkte einfach, dass sie eine ganz andere Sicht auf die Dinge hat als ich. Eine total verquere, auf die ein "Normaldenkender" gar nicht kommen würde. Daher könnte ich ihre Handlungsgründe auch nie erschließen.

    LIebe Grüße
    Zimttee

    Hey Toru-Chan,

    danke für deine Glückwünsche!
    Ich bin unheimlich erleichtert, dass das Ref nun vorbei ist. Aber jetzt gehts mit Papierkram weiter- ich kann mich noch mit meiner Versicherung rumschlagen, Überstunden auszahlen lassen.. Und so weiter.
    Dann kommen da noch ein paar Bewerbungen.

    Witzig, dass du "Rita" ansprichst. Ich habe den Kontakt nun gänzlich beendet. Sie meldet sich ab und an mal, aber diese Versuche ersticke ich im Keim. Erstaunlicherweise ist nun auch der Kontakt zur gemeinsamen Freundin beendet- wie meine Therapeutin das voraussagte.
    Ich habe eine kleine Clique hier gefunden, wir sind zu viert und treffen uns seit einem guten Jahr.
    Früher gehörte da noch jemand zu- ich nenne sie mal Hildegard, sie heißt so natürlich nicht. Sie stammt aus einer Alkoholikerfamilie (ich habe das betreffende Elternteil kennengelernt) und besitzt auch die Merkmale einer Borderlinepersönlichkeit. Alles ist immer gaaanz dramatisch, sie braucht immer Bestätigung und Aufmerksamkeit. Und wehe, die bekommt sie nicht- dann beginnt wieder das Drama. Im Grunde dreht sich immer alles um sie- alle Gespräche reißt sie an sich. Wenn sie am Wochenende auf Feiern wollte, schickte sie uns Fotos von ihrem Make-Up um zu hören, dass sie so raus kann. Auf Hochzeiten war sie gestylter als die Braut.
    Anfang des Jahres hatte sie sehr oft schlechte Laune, die ließ sie an uns aus; pampte uns an, schrie.
    Ich hatte mich schon im Sommer 2014 von ihr verabschiedet, da ich sie manipulativ und unangenehm fand. Wenn sie zu unseren Treffen mitkam, meldete ich mich ab. Den anderen sagte ich nichts über mein Problem mit ihr- aber sie kamen auch irgendwann auf den Trichter, als die Prüfungszeit begann und Hildegard ihnen zu anstrengend und miesgelaunt wurde.
    Mitlerweile hält sie sich von 3 von uns total fern und mit der 4. spricht sie noch etwas. Ich bin stolz auf mich, weil ich direkt auf mein Gefühl gehört habe, dass sie mir nicht gut tut. Im Prinzip hat sich das "Problem" nun gelöst, ohne dass ich in irgendeiner Weise Intrigen gesponnen oder gelogen habe.
    Sie hat etwas Schaden angerichtet, weil sie bei manchen intrigiert hat- aber ich habe mich nicht auf das Niveau heruntergelassen. Sie hat Geheimnisse ausgeplaudert von jemandem, mit dem ich bald zusammenarbeiten muss. Ich überlege noch, ob ich ihn darauf hinweisen kann. Es handelt sich dabei um Dinge, die mir äußerst unangenehm wären und von denen ich weiß, dass er nicht will, dass bspw. ich es weiß.
    Ich habe jedoch das Gefühl, dass ich dann nicht besser wäre als sie. Nun.. Abwarten.

    Alles wird gut!!!

    Liebe Maggy,

    für mich klingt das auch nicht nach Liebe seinerseits, eher nach Abhängigkeit und Manipulation. Wenn ich jemanden liebe, springe ich nicht so mit ihm um wie es dein XY durchzieht.
    Liebe hat mit Freiheit und Zeit zu tun- all das gibt dir dein XY nicht. Er bearbeitet dich nur so, wie er es braucht, damit du wieder anbeißt. Klappt es mit der Peitsche nicht, kommt er später mit Zuckerbrot und säuselt was von Einsicht, damit du wieder am Start bist.

    Ich würde mich da auf keinerlei Diskussionen mehr einlassen- wieso auch? Liebe ist das nicht.

    Liebe Grüße
    Zimttee

    Zitat von Maggy09

    Ich bin 30. Danke für deine deutliche Worte! Du hast wohl recht, auch wenn er nicht direkt gesagt hat, dass ich an seinem Problem schuld bin, sondern ich eher aus seinen Äußerungen das Gefühl hab, er hätte das Ende der Beziehung also mein zutun für das Problem und sein s liesse sich durch Ziele einhalten ;) lösen. Aber das ist wohl fast dasselbe?! Vielleicht hatte/hab ich auch deshalb so Zweifel, weil ich mit immer noch unsicher bin, ob er den wirklich so ein massives Problem mit Alkohol hat. Aber ein nicht so massives müsste man wohl auch anpacken, und das scheint er nicht zu wollen? Auch wenner von man kann über alles reden (zum Thema beraten lassen) gesagt hat?

    Mit 30 bist du noch recht jung und kannst dir noch etwas Zeit lassen, um den richtigen zu finden.
    Ich finde es noch fieser, dass er das so nicht direkt sagt.. Es ist heftiger, wenn man über das, was er sagt, nachdenkt und sich seine Schlüsse selbst zieht. Man würde er dazu tendieren, das Gesagte abzuwehren, wenn er es direkt ausspricht.

    Es ist doch egal, ob er nun ein massives Problem oder ein weniger massives Problem hat- es ist stark genug, dass du damit nicht leben kannst UND es wird garantiert nicht so bleiben, sondern schlimmer werden. Bis zum Tod, wenn er die Krankheit vorher nicht stoppt.

    Dass er vorgibt, mit dir darüber zu reden, ist dann wohl auch nur Taktik- etwas Hoffnung besteht ja, dass du dich mit seiner Zusage zufrieden gibst und es dann auf sich beruhen lässt. Du fühlst dich für einen Moment beruhigt, er hat einen Moment mehr Ruhe. Alle Ziele erreicht, oder? Hätte ja klappen können.

    Liebe Grüße,
    ZImttee