Hallo Yuna,
das war von langer Hand geplant. Es war die letzte Woche seiner Montagetätigkeit, danach sollte er wieder zu Hause eingesetzt werden. Das hab ich abgewartet, da wir Haus und Hof haben und ich die Tiere immer noch versorgt habe. Also hatte ich die Woche Zeit, alles vorzubereiten. Ich hab mein Handy dann abends ausgeschaltet. Er wusste nicht wo ich war. Es gab ja auch nichts mehr zu reden, stand ja alles im Brief und ich wollte keine Ausreden und leeren Versprechungen mehr. Er hat mich dann gefunden und um ein Gespräch gebeten. Ich hab ihm gesagt, dass ich so nicht mehr leben will, dass ich erstmal ne Kontaktsperre möchte um zur Ruhe zu kommen und er sich dann in Ruhe überlegen kann, was er möchte. Das war alles nicht so einfach, wie es jetzt klingt. Um die Kontaktsperre hab ich 4 Wochen gekämpft.
Und warum du die Kraft nicht gehabt hättest?
... ich war doch voll im System drin. Ich konnte den Armen doch verstehen, die böse Welt war so schlecht, er musste so schwer arbeiten .... - da muss man doch Trinken, damit man ein bisschen glücklich ist (Ironie aus). Wir waren über 20 Jahre zusammen und es hat sich doch alles langsam entwickelt. Ein viertel Jahr vorher war mir noch nicht mal bewusst, warum ich unglücklich mit meinem Leben bin. Nachdem mir das bewusst (gemacht) wurde, hab ich nach Wegen raus gesucht. Erstmal natürlich nach Lösungen für ihn, denn mit mir war ja alles paletti, ich trank ja nicht ( ). Bei meiner Suche bin ich dann auf dieses Forum gestoßen und danach war nix mehr wie vorher. Mir wurden die Augen geöffnet, mal sehr einfühlsam und mal mächtig direkt, aber es hat gewirkt.
Ich wünscht, ich könnte mir sicher sein, dass ihm die Trennung gut tun wird....
... ich bin mir zu 99,999999 % sicher, dass Dir die Trennung gut tun wird. Er ist erwachsen und kein Baby. Wenn er was gegen seinen Konsum tun will, dann hat er alle Möglichkeiten. Es gibt so viele Hilfsangebote. Nur muss er auch die Einsicht und den Willen haben. Das kannst du ihm nicht abnehmen, im Gegenteil, so lange du ihm alles bequem machst, verlängerst du sein Leid. Wobei nicht gesagt ist, dass er nach einer Trennung die Einsicht hätte. Yuna, du hast es nicht in der Hand, ob er trinkt oder nicht, dass ist ganz allein seine Entscheidung. Du kannst entscheiden, ob Du so oder schlimmer weiter leben willst oder ob du dir ein zufriedenes Leben aufbaust.
sonnige Grüße
Lütte