hallo trockner
erstmal herzliches willkommen im forum hier.
und auch glückwunsch zu deinen 8 wochen ohne alkohol.
bei mir war es so gewesen, das ich zu meiner schlimmsten zeit nach 10 jahren des saufens körperlich und psychisch am ende war.
ich hatte die schnauze gestrichen voll. vorher hatte ich unzählige versuche, kontrolliert zu trinken, hat nicht geklappt. versucht alleine aufzuhören, auch nicht geklappt. von der gefahr eines kalten entzuges hatte ich damals keine ahnung.
bin dann zum arzt, entgiftung von 3 wochen, überall geoutet, privatleben, arbeitskollegen und mir endgültig eingestanden alkoholiker zu sein.
es fiel mir auch nicht leicht mir das einzugestehen, doch im hinterstübchen hab ich es irgendwie immer gewusst. wollte es entweder nicht war haben, oder hab´s mir schön gesoffen.
die paar bier machen ja nichts. von wegen, grade dieses bier wird mich umbringen das weiß ich heute.
die erste zeit ohne alkohol war für mich sehr hart. es war ein auf und ab der gefühle, auch körperlich war ich zu nichts mehr in der lage.
ich hatte schwere depressionen, seit kurzem bin ich deswegen auch in behandlung.
die erste zeit hat mir nichts mehr spaß gemacht, egal was ich gemacht habe. mir fehlte der alkohol. ich war ständig niedergeschlagen, kaputt und müde, ich hab meinen arsch einfach nicht mehr hochgekriegt.
es gab auch zeiten, wo mich der suchtdruck überrollte. da ging es in meinen kopf nur noch hin und her. aber ich wusste genau, ich will nicht mehr saufen.
natürlich hab ich heute auch noch immer mal wieder gedanken an alkohol bzw. verlangen, aber es ist in letzter zeit weniger geworden, und wenn dann nicht mehr so stark. ich kann es aushalten.
das wichtigste jedoch ist, in solchen situationen sich mitzuteilen. mit irgendwem sprechen, oder hier dieses forum. hier ist immer jemand erreichbar, 24 std. am tag, 7 tage die woche. ich wollte es komplett alleine machen, das ergebnis war ein beinahe rückfall. alleine würde ich das nicht schaffen.
mittlerweile geht es mir gut, sehr sogar. aber ich weiß das es gute und schlechte tage gibt. aber auch wenn es mir mal nicht so gut geht, weiß ich wofür ich bis hierhin gekämpft habe.
würde ich jetzt wieder anfangen, würde ich nicht lange brauchen um wieder da hin zu kommen wo ich war, oder noch schlimmer. nach oben wird´s nicht mehr gehen. ich weiß ich bin alkoholiker, und ich stehe dazu.
mir hat es auch unglaublich geholfen, das ich wusste alles wird in meinem leben irgendwann besser werden. ich brauchte viel geduld, aber es lohnt sich bzw. hat sich gelohnt.
ich bin jetzt 8 monate trocken, und ich habe mich im gegensatz zu früher sehr verändert. und mein leben macht mir auch wieder spaß, auch wenn es manchmal nicht so einfach ist, das leben nüchtern zu leben, es ist allemal besser als besoffen vom alkohol bestimmt zu werden.
ich hoffe du kannst was mit dem wirrwarr anfangen was ich geschrieben habe.
gruß
NNGNeo