[quote='Frozen Tears']Du schreibst, dass Du noch sehr jung warst als Du angefangen hattest zu trinken. War Dir zu diesem Zeitpunkt schon bewußt, dass Du dadurch abhängig werden könntest oder hattest Du derzeit über das Thema Sucht noch nicht nachgedacht. [quote/]
Guten Morgen, Frozen Tears (immer wenn ich deinen Nickname lese, denke ich an Gefrorene Tränen aus der Winterreise...),
mir war vollkommen klar, dass Alkoholtrinken grundsätzlich eine Alkoholsucht auslösen kann.
[quote='Frozen Tears']Ich frage deshalb, weil Du über Dich schreibst, dass es sehr dumm war. Meinst Du das jetzt im Nachhinein wo Du gemerkt hast, dass Du abhängig bist oder wie bewertest Du Dein damaliges Verhalten. [quote/]
Ja, es war dumm, durch das Trinken von Alkohol die anderen zu kopieren, um, so falsch dachte ich damals, leichter (hexuelle) Beziehungen zu Frauen eingehen zu können. Genutzt hatte es ohnehin nichts. Ich konnte nie erkennen, ob eine Frau mich begehrenswert findet oder nicht. Deshalb habe ich sie nie angesprochen, ob mit oder ohne Alkohol. Sie haben mich angesprochen oder angerufen und sind dann recht schnell zur Sache gekommen, wie man sagt. Ihre ars amatoria habe ich dann aber sehr genossen. Ich kann eben nicht aus Gesichtern lesen und weiß auch nicht, was Frauen an mir finden, zumal ich wohl völlig gleichgültig und desinteressiert wirken soll, so die Einschätzung einer Frau.
[quote='Frozen Tears']Gewöhnlich folgt ja nach der Entgiftung eine Therapie, wo man sich mit den ursächlichen Problemen/ Gründen auseinandersetzt. Wirst Du so etwas auch in Angriff nehmen? [quote/]
Nein, ich bin therapieresistent. Was ich emfinde ist Scham gegenüber meinen Töchtern. Das überstrapazierte und unscharfe Wort "Schuldgefühle" verwende ich nicht. Ich spreche von der Einsicht in das eigene Fehlverhalten, von Einsicht in die eigene Schuld. Weil die dumme Bierroutine nun auf dem Müllhaufen der Lebensgeschichte liegt, kann ich tätige Reue gegenüber meinen Kindern üben. Die kann sich bekanntlich strafmildernd auswirken. Auch bei Prozessen, die man gegen sich selbst führt.
Das abstinente Leben ist für mich und meine Kinder vorteilhaft. Es wäre dumm, es wieder aufzugeben. Und eine Dummheit dulde ich bei mir höchstens ein Mal.
LG Jonas