Beiträge von Pellebär

    Ich spreche ja nur für mich von meiner Einstellung. Kurz nachdem ich hier aufschlug habe ich mich intensiv mit der alkoholfreien Zone auseinander gesetzt, mit den Ergebnis, meine alkoholfreie Zone ist in meinem Kopf und da fest installiert. So nehme ich den Alkohol wahr, so wie ich mein gesamtes Umfeld wahrnehme, nur er belastet mich nicht, er löst keine Reaktion aus.

    LG PB

    Moin

    Nun bin ich ja schon ein paar Tage länger trocken und gehe nur von meinem eigenen Erleben aus. Eine gesunde Portion Selbstsicherheit hat mir bisher geholfen mein nüchternes Leben zu leben.

    Alkohol begegnet mir überall, ich kann keinen Schritt gehen ohne mit ihm konfrontiert zu werden, kein Buch lesen, keinen Film sehen, er ist da und wenn ich nicht in der Lage wäre mit diesen täglichen Begegnungen zu leben, wäre mein Leben ein einziger Kampf.

    Nur so lange ich gegen den Alkohol gekämpft habe, bin ich nicht nüchtern geworden. Erst als ich nicht mehr trinken musste, ich mir meiner sicher war, konnte ich problemlos neben dem Alkohol leben.

    LG PB

    Moin 9leben

    Es geht hier um Austausch, um selbst gemachte Erfahrungen, nicht um Meinungen, Angelesenes oder Annahmen.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du Angehörige. Woher nimmst du die Erfahrung,, warum, wieso, weshalb ein Alkoholiker rückfällig werden könnte?

    LG PB

    Moin

    Nun bin ich ja auch schon ein paar Jahre dabei. Meine Auseinandersetzungen hatte ich hier auch, aber mir war immer sehr klar, ich bin für mich hier, für meine Nüchternheit, mein Leben, nicht für Begrifflichkeiten und Wortklauberei.

    Für solche Sachen hatte ich den Kopf gar nicht frei.

    Ich gehe gern auf Empfindungen ein, denke aber, viele erwarten, ohne wirklich begriffen zu haben, wie böse, ja tödlich Alkoholismus enden kann, dass in erster Linie die eigene Einzigartigkeit berücksichtigt werden soll.

    Das hat sich hier geändert und nicht nur hier. Ich fürchte, so kommt keiner weiter, nicht nur hier.

    LG PB

    Woher willst du denn wissen, ob es für ihn ein Risiko ist? Komm aus seinem Kopf raus, er denkt seine Gedanken und du deine.

    Es könnte jemand zu wild tanzen, sich ein Bein brechen, Uroma könnte plötzlich tot umfallen, Risiken gibt es mehr als genug auf jeder Feier. Warum soll es nun ausgerechnet der trockene Alkoholiker sein?

    Alle Beteiligten haben Gefühle, fühlen sie, leben mit ihnen, müssen mit ihnen fertig werden, nicht nur du.

    Moin

    Ich versuche es mal andersrum. Solange ich den Alkohol im Kopf habe, solange riskiere ich einen Rückfall. Was hilft mir jede Risikominimierung, wenn ich dabei die Faust in der Tasche habe, mir selbst meine Trockenheit nicht zutraue, an ihr, an mir zweifel?

    Von Anfang an habe ich gesagt, meine alkoholfreie Zone ist in meinem Kopf, da ist sie fest verankert, die ist nicht verhandelbar, sie ist meine Lebensversicherung.

    Diese Haltung, Einstellung ist meine Freiheit, sie lässt mich entscheiden, wo ich wann, und wie lange hingehe und wieder gehe.

    Nüchtern habe ich wieder die Verantwortung für mich übernommen, warum sollte mir mein Umfeld sie wieder abnehmen?

    Ich habe hier jede Warnung sehr ernst genommen, die Warnungen sind wichtig, lebenswichtig, aber mich letztlich so entschieden, dass ich mich auf meinem trockenen Weg wohl fühle, ich mit mir im Einklang bin.

    Anders hätte ich meinen Weg nicht gehen können.

    LG PB

    Moin

    Ich bin eine alte weiße Frau und Alkoholikerin, das habe ich verinnerlicht, akzeptiert, achte mich selbst und lebe seit vielen Jahren glücklich und zufrieden, frei in meinen Entscheidungen und Handlungen, damit.

    Nun will mir ausgerechnet eine Co einreden, wie ich mich damit zu fühlen habe, mich damit fühlen könnte, es vielleicht nur noch nicht für mich erkannt haben könnte, meine Selbstachtung vielleicht mal überprüfen sollte, dass der Begriff Alkoholiker mir in irgendeiner Form schaden könnte.

    Es schüttelt mich gerade.

    Es ist ja modern geworden, dass Leute meinen, sie müssen sich für andere stark machen, damit wiederum andere bevormunden, wie sie sich wann, wo, wie gegenüber wen in welcher Form zu verhalten haben.

    Ich denke selber, handle selber, in Eigenverantwortung, in Selbstachtung vor mir und zwar für mich.

    Ich sorge mich gerade, nicht um mich, sondern um die, die hier wirklich Hilfe suchen.

    PB

    Moin

    Es geht doch darum, dass ich mich vor mir selbst "oute", dass ich für mich erkannt und begriffen haben, dass ich Alkoholiker bin. Das hat nichts damit zu tun, ob ich es in meinem Umfeld aus posaune.

    Es geht um die Tatsache, dass ich einsehe, eine tödlich Krankheit, also Alkoholismus, zu haben, die ich nur stoppen kann, wenn ich aufhöre zu trinken.

    Habe ich das nicht kapiert, habe ich noch Kapazitäten, mich um Begrifflichkeiten zu streiten, geht es mir noch nicht schlecht genug.

    Natürlich hat jeder das Recht hier für sich zu klären, wo er steht, wie weit er ist. Ist er noch nicht so weit, hat er seine Krankheit noch nicht akzeptiert, ist er hier falsch.

    PB

    Moin

    Es geht nicht um Begrifflichkeiten, es geht nicht um Meinungen, es geht um Fakten, es geht um meine Einsicht, dass ich Alkohiker bin.

    Erst als ich das für mich erkannte, mich als alkoholkrank akzeptiert habe, war ich in der Lage meine Haltung zum Alkohol so zu verändern, dass ich im Einklang mit mir ohne Alkohol leben konnte.

    Als ich hier, völlig am Ende, aufgeschlagen bin, hätte es mich vor Diskussionen dieser Art geschüttelt.

    Ich denke, wer die führt, sollte sich ernsthaft fragen, ob er schon so weit ist.

    PB

    Moin Mollyfisch

    Ich habe volles Verständnis für dich, kann dein Handeln voll und ganz verstehen und nachvollziehen. Ähnlich habe ich es auch erlebt. Absolut blöde ist, lebst du mit einem Alkoholiker zusammen, er trinkt sich in einen lebensgefährlichen Zustand und du verständigst keinen RTW, wirst du im Zweifel noch wegen unterlassener Hilfeleistung zur Verantwortung gezogen. Du hast für dich gehandelt und für dich einen Weg geschaffen. Geh ihn weiter, aber bitte ohne ihn, jetzt liegt sein Leben in seiner Hand, nicht mehr in deiner.

    LG PB

    Moin

    Ein herzliches Dankeschön an dich, lieber Alex, an das Moderatoren Team danke dafür, dass ihr das Forum gerettet habt.

    Danke an alle, die hier aktiv schreiben, mit ihren Erlebnissen und Erfahrungen das Forum vielseitig und lebendig gestalten.

    Das Forum ist nun schon über 14 Jahre meine SHG. Wie überlebensswichtig diese SHG ist, wurde mir in den schweren Monaten am Anfang des Jahres einmal wieder bewusst. Ich habe in dieser Zeit nicht einmal gewackelt. Täglich habe ich einfach nur aufgeschrieben, meine Stimmungen, meine Verzweiflung, meinen Ängste und wieder meine Hoffnung in meinem TB gelassen. Ihr seid für mich da gewesen. Das war und ist so wichtig.

    Und wenn ich mir noch so sicher bin, Achtsamkeit ist gehört zu meinem Leben, sie lässt mich überleben.

    Ich wünsche uns allen ein friedliches Jahr 2023.

    LG PB

    Stimmt, Hartmut, Selbsthilfe ist nicht gleich Selbsthilfe. Jedenfalls nicht so, wie ich sie verstehe.

    Zu der Erkenntnis, wie ich meinen Weg zufrieden gehen kann, bin ich hier gekommen. Den Weg bin ich wohl nach dem allgemeinen Forenmassstab recht krumm gegangen, habe um ihn gestritten, habe allerdings jeden Einwand überdacht, meinen Weg durchaus korrigiert, aber es war mir immer wichtig, mir treu zu blieben. Das hat sich ja viele Jahre so bewährt.

    Nun habe ich keine professionelle Therapie gemacht, meine Therapie war und ist das Forum. Was mich zunehmend irritiert ist, dass sich immer mehr auf Therapien, Therapeuten berufen wird, darüber ausgetauscht wird, was da vermittelt wird. Wieviel Selbsthilfe ist das noch, wenn immer wieder im WARUM, WESHALB habe ich getrunken rumgestochert wird. Da werden Wege vorgegeben, die eine Hintertür auflassen.

    Ich bin in die Abhängigkeit gerutscht, weil ich fröhlich gefeiert und dabei regelmäßig zu viel getrunken habe. Bis eben nichts mehr ging. Hier habe Hilfe bekommen, mir selbst geholfen.

    Selbsthilfe.

    LG PB