Beiträge von Cemend

    Hallo Forum,

    in den letzten Tagen kam ich kaum zum schreiben, gab so viel zu tun und zu organisieren, sodass ich meine täglichen Besuche hier im Forum mehr zum lesen, denn zum schreiben genutzt habe.

    Hab mir mittlerweile eine neue Wohnung angesehen und hoffe, dass ich sie bekomme. War ein schöner Zufall, da ich mich letzte Woche mit dem Gedanken beschäftigte, evtl umzuziehen, oder zumindest meine Wohnung komplett zu renovieren, um mir eine gewisse Distanz zu meiner Vergangenheit herzustellen und nicht täglich mit Erinnerungen konfrontiert zu sein. (nicht nur, was den Alk angeht..)
    Da erzählte mir ein Freund (kein Trinkfreund), dass bei ihm im Haus gerade eine schöne Wohnung frei wird. Das nenn ich mal Zufall.. :)
    So, nun hoffe ich, dass der neue Vermieter mit mir einverstanden ist und ich meinem Neustart auch räumlich ein Fundament geben kann.
    Ansonsten geniesse ich jeden Tag und freue mich über die gewonnene Zeit und Perspektiven. Mir war ja garnicht bewusst, wie sehr ich "gelähmt" war in den letzten Jahren.. Krass.

    Liebe Grüsse

    Cemend

    Hallo Forum, hallo Zotti,

    ...wie gesagt, das war wohl einfach unglücklich formuliert. Wollte eigentlich meinen Stolz damit zum Ausdruck bringen. ...so schnell kanns gehen und jmd liest das in einem völlig anderen Kontext. :(

    Andererseits, ein bissel mulmig ist mir schon dabei, wenn ich daran denke, wie erfolgreich und easy meine Abstinenz bisher verläuft. Ich hab da schon ein wenig Angst davor, dass das aus meiner momentan Euphorie, endlich klar zu sehen, heraus so unproblematisch ist und sich eine gewisse Stagnation einstellt und ich in ein "Loch" falle..

    Bitte nicht falsch verstehen, ich such mir kein "Hintertürchen", ich bin einfach nur nachdenklich und vorsichtig.

    Deshalb bin ich auch hier und in einer realen SHG angemeldet, mein Therapieantrag läuft und bis dahin hab ich regelmässig Termine in der Suchtberatung und beim Hausarzt, um in regelmässigen, nicht zu grossen Abständen mit der Thematik konfrontiert zu sein und reflektiert zu werden.

    ...weil ich nicht leichtsinnig werden möchte.

    ..auf dem Weg..

    LG Cemend

    Hallo Miteinander,

    "Männertag" ist ja nun längst vorbei und gestern waren überall noch Spätfolgen zu erkennen.. (in Form vonMüll oder ledierten Menschen)
    Ich muss zugeben, ich habe diesem Ritual noch nie etwas abgewinnen können, war selbst noch nie an Himmelfahrt auf Sauftour, sondern hab diesen Tag Tag immer zum arbeiten und biken genutzt.. (wahrscheinlich auch, um mich von "Alkoholikern" abzugrenzen und um einfach anders zu sein..)
    Aber am Donnerstag war mal wieder an "allen Ecken" die hässliche Fratze Alkohol zu sehen und was sie aus Menschen macht.
    Das gibt mir wahnsinnig Kraft in meinem Entschluss, keinen Alkohol mehr zu trinken und nie wieder etwas so über mich Kontrolle zu erlangen! (allein, wenn ich mir vorstelle, genauso betrunken, bedeppert, unkontrolliert und lallend muss ich selbst auch früher auf andere gewirkt haben. Traurige und beschämende Sache... :()

    Euch allen ein schönes Wochenende

    LG Cemend

    Ps. Ich halte nun Abstand davon Tage zu zählen, damit es nicht wieder zu Missverständnissen kommt und für mich selbst spielt die Anzahl der Tage, die waren auch keine Rolle mehr.

    ..auf dem Weg..

    Hallo Zotti,

    Nein, ich warte nicht auf die erst beste Unpässlichkeit, um wieder was zu trinken. War vielleicht einfach bissel unglücklich formuliert. Und zählen tu ich für mich, weil ich noch vor ziemlich genau einem Monat nie für mich auf die Idee gekommen wäre und schon garnicht an der Realisierung gearbeitet hätte...

    Einen schönen Feiertag noch.

    ..auf dem Weg..

    LG Cemend

    Hallo ihr Lieben..

    Tag 29 und noch immer ohne nennenswerte Probleme. :)
    Ich weiß, mein Job ist alles andere als hilfreich, lässt sich aber so schnell nix dran ändern (wenngleich ich grad schon die Weichen dafür stelle...)

    Aber selbst auf Arbeit verspüre ich keineswegs das Gefühl, trinken zu wollen/müssen. Zu gross sitzt in mir das Erschrecken vor der Fratze, die der Alkohol aus mir gemacht hat. Wie er meine Persönlichkeit und meine Gedanken unbemerkt unterwandert hatund mich "zwang" Dinge in einem völlig irrealen "Licht zu sehen" und entsprechend zu reagieren, während ich selbst mich immer als objektiv und realistisch angesehen habe.
    Mit jedem trockenen Tag wächst meine Erkenntnis und mein Erschrecken darüber. Wie konnte ich bloss so selbstgefällig sein??? :(

    Gestern war ich zum ersten Mal bei einer SHG. Der Gang dorthin viel nicht leicht, Scham, Zweifel, Skepsis...
    ...hat sich zum Glück schnell gelegt. Ist eine neu gegründete Gruppe mit einem Alters und Erfahrungsspektrum von 0-100.
    Fühle mich dort ziemlich gut aufgehoben. Da die Gruppe grad neu ist, hab ich auch nicht das Gefühl, der Neue zu sein. Sind ja alle Neue.
    Musste gestern erstmal ein wenig reflektieren, deshalb auch erst heute mein Eintrag.

    ..auf dem Weg..

    LG Cemend

    Hallo euch allen und einen schönen, sonnigen Sonntag!

    Hallo Rockqueen und Hallo Pink-Lady,

    herzlich willkommen.

    Auf die Frage bezüglich meines Berufes, ist es momentan für mich das grössere Problem, meinen Alltag anders zu strukturieren und alte Sozialkreise zu verlassen, da ich ja in gewisser Weise auch davon mein Geld verdiene (um nicht zu schreiben, abhängig bin..;))
    Das Verlangen zu trinken hab ich da eigentlich gar nicht. Mein Personal und mein enger Umkreis sind informiert, sodass auch die Gelegenheit recht selten entsteht.

    Neue Freizeitaktivitäten zu finden ist grad ein bissel schwieriger, da ich mich gern täglich sportlich auspowern möchte, hab aber grad eine Entzündung im Ellenbogen und kann noch nicht mal biken. :( (geschwiege denn, anderen Sport..)

    Dazu kommt noch die Trennung meiner Frau, die noch nicht allzu lange her ist, die mir wahnsinnig zu schaffen macht und mir die Lebensfreude grad nicht so leicht von der Hand geht. Nicht zuletzt, weil an jeder Ecke eine Erinnerung auf mich lauert..

    Gestern war ich, ehrlich gesagt das erste Mal in den letzten 27Tagen, in einer Situation, wo die Konfrontation mit Alkohol für mich bewusst akut war. Ich hab beim Umzug eines Freundes mit geholfen. Als wir fertig waren haben wir uns alle zusammen auf den Bordstein gesetzt und ALLE anderen haben sich ein Bier aufgemacht, nach vollendeter Arbeit. Ich selbst nicht, aber die Situation, dieses "Ritual" hat schon ein bissel ein Verlangen in mir hervorgerufen. Da wurde mir so richtig bewusst, dass ich einen langen Weg vor mir hab...

    LG Cemend

    Hallo Varescu

    Leider muss ich mich hier anschliessen und aus meiner persönlichen Erfahrung leider zugestehen, dass Du ihm nicht helfen kannst.
    Auch ich war in ebendieser Situation wie dein Partner (Ex)..
    Auch ich habe gelogen. Vor allem mich selbst und damit ja auch meine Partnerin. Ich habe mein Alkoholproblem selbst nicht einsehen wollen/können. Dadurch habe ich mich ständig bedrängt und angegriffen gefühlt. Das durchdringt dann auch ganz schnell ALLE anderen Lebens- bzw Beziehungsbereiche, weil ein grosser Teil des Vertrauens in einer Beziehung durch ständiges Zweifeln und Misstrauen ersetzt wird.
    Auch ich habe mich oft zurückgezogen, hab mich durch Streitereien ja auch noch bestätigt gefühlt und hatte damit ja auch wieder einen Grund zu trinken...
    Eine wahnsinnige Abwärtsspirale.
    Selbst eindeutige Zeichen wie einen Alkoholkalender, den sie über mich geführt hat, brachte mich eher zur Raserei, als zur Einsicht.
    (ich hab da echt in meinem vernebelten Kopf Möglichkeiten gefunden, die Wahrheit umzudeuten und ihr vorgeworfen, sie hätte "keine Ahnung von der Realität" etc..)

    ....

    Erst als sie mich endgültig verlassen hat, kam ich an meinen persönlichen Tiefpunkt, an dem ich FÜR MICH SELBST erkennen musste, wie weit ich in der Abhängigkeit gesteckt habe..

    Diesen Punkt muss aber jeder für sich selbst erkennen, denn sonst wäre es immer nur ein Ändern der "Oberfläche".

    Tut mir leid, dass so zu sagen.

    LG Cemend

    Hallo und danke für euer Willkommenheissen.

    War schon etwas aufgeregt, wie ich hier empfangen werde..

    Nun sind es schon 26 Tage. :) Das ist irgendwie nicht wirklich viel, aber wenn ich daran denke, dass ich die letzten Jahre nie mehr als zwei Tage ohne hintereinander erlebt habe und wie sich in so vielen Belangen meine Sicht auf die Dinge geändert hat, ist es wie gesagt, der Anfang eines langen Weges und die Richtung ist definitiv vernünftiger als mein bisheriger Weg.

    Mein Arzt teilte mir gestern mit, dass ich KEINE irreparablen Schäden körperlicher Natur habe. Da ist mir erstmel ein Riesenstein vom Herzen gefallen.

    Nun ist erstmal Wochenende und davor hab ich, wie schon bei den letzten, eine Riesenangst.
    Nicht wirklich davor, dass ich in Versuchung käme zu trinken, eher vor dem Alleinsein, da ja der Rest der Bevölkerung das Wochenende zu exzessivem feiern nutzt...

    Zotti : Ja, meine Wohnung ist alkoholfrei. Das war sie früher zu 95% auch schon. Denk mal, ist auch einer der Gründe, warum ich mir lange mein Problem nicht eingestehen konnte. Dachte, ich hätte alles unter Kontrolle..

    LG Cemend

    Hallo, ich bin seit ner Weile hier angemeldet und habe die Zeit ausgiebig genutzt, zu lesen,lesen,lesen...

    Nun denke ich, wird es Zeit, mich selbst kurz vorzustellen, da ich nicht länger nur "Zaungast" sein möchte und dieses Forum mittlerweile sehr wichtig für mich geworden ist...

    Ich bin 36, selbständig, habe mir in den letzten 8 Jahren ein Unternehmen mit 8 Mitarbeitern aufgebaut. Dem Alkohol war ich schon seit meinem 18ten Lebensjahr sehr zugeneigt, wenngleich mir die Grösse dessen, welche Rolle er in meinem und für mein Leben spielte, zu keiner Zeit bewusst war.
    Es gab ja immer genügend "Erklärungen" dafür. :( (das erkenne ich jetzt...)
    Zuerst waren es Parties, dann meine jugendliche Rock'n Roll Attidüde, dann schmerzhafte Erfahrungen im Leben und die letzten Jahre mein Beruf. (bin Gastronom)
    Wie gesagt, an "Gründen" hat es nie gemangelt. Ganz im Gegenteil, wenn die Situation aufkam, dass mir nahestehende Menschen sich Sorgen machten, hab ich sie mit Zorn, Hohn und Unverständnis abgetan. So sehr war ich von mir überzeugt, dass mein (zugegebenermaßen hoher Alkoholkonsum) in "meinem speziellen Fall" nichts mit einer Abhängigkeit zu tun hat, sondern dass ich mir dessen bewusst bin und alles unter Kontrolle hab..
    Ich hab ja nie tagsüber getrunken oder heimlich. Selbst zu hause war trinken für mich eigentlich kein Thema. (es sei denn, ich konnte mal wieder nicht schlafen, dann gabs halt die "grosse Kelle Einschlafmedizin" :()
    Nun bin ich seit 25 Tagen trocken, hab wahnsinnig viel gelesen, mich bei der Suchtberatung angemeldet, mich einer ärztlichen Untersuchung unterzogen

    ...und nun kommen mir mindestens einmal am Tag die Tränen. Aus tiefster Seele. Wenn ich feststelle, wie sehr ich mich selbst und mein Umfeld belogen hab..

    Ich weiss, ich kann die Uhr nicht zurückdrehen. Was ich allerdings kann, ist, zu meinem Problem zu stehen und einen anderen Weg einzuschlagen. Ich erfahre auch durch dieses Forum jeden Tag ein Stück Unterstützung auf diesem Weg, da ich hier erfahre, dass ich nicht allein bin mit meinem Problem.

    ...am Anfang eines langen Weges...

    Cemend