Beiträge von janny1479

    Hallo webby,

    naja, du hast schon nicht unrecht mit deiner Antwort.
    Natürlich darf auch ein alkoholkranker Mensch Freunde haben. Es wäre ja sicherlich schlimm, wenn er gar keine Freunde mehr hätte. Dann wäre wahrscheinlich ein Einsehen noch schlechter möglich, wenn er von vornherein ganz allein wäre.

    Nur wenn diese Freunde vergessen objektiv zu bleiben und sich nur eine Meinung anhören und damit auch anfangen die anderen aus der Familie zu diskriminieren, dann finde ich das nicht mehr richtig. So nach dem Motto: "Als ich jetzt hier war, hat er sich ja einigermaßen zusammen gerissen, was das Bier betraf." Tja, nur dass ein Gläschen Whisky oder Weinbrand schneller getrunken ist als ein Humpen Bier und auch nicht so schnell auffällt, wenn man dafür mal schnell für 2 min verschwindet. In den 3 Wochen Urlaub habe ich Schwiegervater genau beobachtet. Wenn er vorgibt weniger Bier zu trinken, dann hält er sich an andere Sachen.

    Er wird immer aggressiver, vergisst Absprachen und schiebt dies auf beginnendes Alzheimer (wurde nicht diagnostiziert). Er trinkt seit vielen Jahren und in den letzten 2 Jahren stetig mehr. Seine verbalen Attacken haben nichts mit Alzheimer zu tun, sondern damit, dass mit steigendem Alkoholpegel die Hemmschwelle für so etwas sinkt. Wenn besagter Freund da ist, reißt er sich äußerlich zusammen. Außerdem geht besagter Freund jeglicher Disskusion mit Schwiegervater aus dem Weg.
    Selbst ein anderer langjähriger Freund, der während unseres Urlaubs über's WE da war, meinte, dass man mit Schwiepa kaum noch vernünftig reden könne. Und wenn der das schon sagt, dann will das echt was heißen!

    Wie gesagt: Natürlich gönne ich ihm Freunde. Doch ich kann nicht verstehen, dass diese die Augen verschließen und die Wahrheit nicht sehen WOLLEN!

    LG
    Janny

    Hallo Ihr Lieben,

    inzwischen lese ich wirklich täglich schon sehr lange bei euch mit.

    Nun habe ich mal eine Frage:
    Wie schaffen es Alkoholiker, andere Leute auf ihre Seite zu ziehen, wenn sie Streit mit jemandem anfangen bzw. agressiv reagieren?
    Schwiegervater und ich (damit auch er und mein Mann) liegen seit unserem letzten Urlaub dort im Clinch. Schwiegervater telefoniert mit einem langjährigen Freund der Familie und der kennt nur diese Seite Schwiegervaters wegen des Geschehens überhaupt (also jetzt nicht nur auf den persönlichen Clinch bezogen, sondern auf mehrere strittige Situationen) und weiß nicht, was wirklich gelaufen ist.
    Wie geht es, dass ein offensichtlicher Alkoholiker (siehe thread: "Schwiegervater: Ich bin Alkoholiker, na und?!" es schafft die Leute auf seine Seite zu ziehen? Dieser Freund sagt, dass er neutral bleiben will in Familienstreits bei dieser Familie, ist aber total erstaunt und nachdenklich, wenn er unsere Seite der Geschichte kennt. Er wirft uns auch vor nicht dankbar genug zu sein meinen Schwiegereltern gegenüber (kennt ja nur die nörgelnde Seite von Schwiegervater). Und wenn wir uns darüber aufregen, weil wir sogar während der Arbeitszeit Dinge für Schwiegereltern klären, dann drehen wir ja selbst ihm das Wort im Munde um (O-Ton).

    Wieso schaffen es Freunde von Alkoholikern oftmals nicht mehr objektiv zu bleiben und beide Seiten zu hören bevor ein Urteil gefällt wird?

    Vielen Dank für eure Zeit.

    LG
    janny

    Ja, da magst du wohl Recht haben.
    Ich habe gestern bzw. heute Nacht (von 1 bis 3 Uhr morgens) angefangen einen Brief an Schwiemu zu schreiben. Es sind schon 3 Seiten. Ob ich ihr den jemals sende, weiß ich nicht. Aber es tut schon ein wenig gut sich die Gedanken von der Seele zu schreiben. Auch wenn das nicht gerade gut ist für meine Arbeit (heute Vertretung der Chefsekretärin... *seufz*).
    Es wird sicher auch eine Weile dauern, bis ich mich mit der Situation arrangieren kann. Auch mein Mann ist zur Zeit einfach nur sauer auf seinen Vater.
    Hoffentlich können wir solche unschönen Geschichten irgendwann einfach ausblenden. So schlimm das ist, dass WIR uns mit ihm arrangieren müssen und nicht umgekehrt. Schließlich ist ER derjenige, unter dem wir zu leiden haben und nicht umgekehrt!
    An solchen Umständen wächst man dann wohl und wird hoffentlich erwachen?

    Weißt du, Henri,

    ich ärgere mich auch ein bisschen über mich selbst (vielleicht sogar mehr als ich gerade zugeben will). Warum lasse ich mich von so jemandem fertig machen?!
    Andererseits habe ich ihn als umgänglichen (vielleicht etwas eigenwilligen und manchmal rohen) Menschen kennengelernt, der gerade heraus seine Meinung sagt, ob das anderen gefällt oder nicht. Aber von seiner Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit von vor 3 Jahren ist heute nichts mehr zu merken. Soweit ich weiß, ist er schon länger dem Alkohol sehr zugetan. Aber seit 2 Jahren wird das immer extremer und offensichtlicher für andere. Da dieses agressive Verhalten immer mehr zutage tritt.

    Was mich dabei ärgert ist, dass ich mich davon ärgern lasse! Dass ich nicht weggehen kann und das vergessen. Es macht mich auf mich selbst und meine Schwiema wütend, dass wir ihm nicht das Glas aus der Hand schlagen und die Meinung geigen können. Denn wie ich hier immer wieder gelesen habe, kommt es wohl nie bei ihm an. Er fühlt sich wohl dabei und merkt nicht, wie er seine Umwelt immer mehr vergiftet. Das ist so hoffnungslos!!!!

    Hallo Ihr Lieben,

    ich war (Gott sei Dank) in meiner Kindheit und Jugend sehr weit von Alkoholikern entfernt. Ich konnte mir nicht vorstellen wie schlimm diese Menschen sein können.

    Für meinen Mann muss es aber schon seit einiger Zeit schlimm gewesen sein. Sein Vater ist Alkoholiker, was durch agressives Verhalten immer mehr an den Tag kommt. Bis zu unserem Sommerurlaub bei Schwiegereltern habe auch ich eher die Augen verschlossen und nicht sehen wollen. Aber da wurde mir extrem bewusst, wie schlimm es um meinen Schwiepa steht.

    Und je mehr ich hier lese, desto mehr Parallelen kann ich ziehen zu meinem Mann und meinem Schwiepa.

    Mein Mann ist auch sehr anhänglich und liebebedürftig. Ständig muss ich ihn für erledigte Aufgaben oder selbständig in Angriff genommene Probleme und Lösungen loben. Ja, das sollte man sowieso tun. Aber bisher habe ich keinen Mann erlebt, der dermaßen darum bettelt Anerkennung zu bekommen. Seine Schwierigkeiten zum Thema Ausbildung und die fehlende Möglichkeit mich als seine Frau und ein bis zwei Wunschkinder von seinem Gehalt ernähren zu können hilft seinem Selbstwertgefühl sicherlich auch nicht weiter. Doch bin ich nach euren Beiträgen beinahe der Meinung, dass seine Unsicherheiten nicht nur aus eigenen Rückschlägen und Misserfolgen resultieren, sondern auch daraus, dass sein Vater (der für ihn bisher fast ein Halbgott war) ihm keinen entsprechenden Respekt, Anerkennung und Lob entgegen bringt. Und wenn, dann muss man ziemlich lange danach bohren, was auch nicht gerade befriedigend ist.

    Ja, ich denke schon, dass es vor allem für Kinder von Alkoholikern extreme Spätfolgen geben kann.

    LG
    Janny

    Hallo Ihr Lieben,

    ich habe schon einige eurer Beiträge gelesen und auch selbst den einen oder anderen geschrieben. Bin trotzdem neu hier und habe noch viele Fragen.
    Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiter helfen.

    Was bedeutet co-abhängig? Wann ist man co-abhängig?

    Ist meine Schwiegermutter co-abhängig, weil sie mit meinem Schwiegervater zusammen lebt, obwohl sein Bierkonsum (inzwischen zusätzlich auch ca. 1/2 Fl Whisky oder ähnliches täglich zu 50 l Bier in 14 Tagen bis 3 Wochen) stetig steigt und er immer agressiver im Umgang mit anderen wird?
    Komischerweise kann er sich zusammen reißen, wenn ein guter Freund von ihm da ist. Zumindest behauptet entsprechender Freund dieses. Aber ein anderer langjähriger Freund der Familie hat letztens auch gesagt, dass es kaum mehr möglich ist mit Schwiegervater eine konstruktive Diskussion zu führen. Es artet schnell in einem Streitgespäch aus, wenn man eine andere Meinung hat als Schwiegervater.
    Schwiegermutter sitzt dann nur daneben und sagt gar nichts mehr, wenn Schwiegervater anfängt agressiv zu werden. Sie will wenigstens ein bisschen Harmonie im Haus bewahren.
    Sonst hat sie auch zu vermitteln, wenn Probleme aufgetaucht sind - was eigentlich bei mehr als 90 % unserer Besuche dort (ca. alle 14 Tage bis 3 Wochen, da 180 km entfernt wohnen) passiert. Aber beim letzten heftigen Wutausbruch von Schwiegervater, der zu einem Nervenzusammenbruch meinerseits führte, hat sie zu mir nur gesagt: "hör doch auf zu heulen!".

    Ich hab Angst, dass sie überhaupt nicht mehr sieht, wie schlimm es um ihren Mann steht, da finanzielle Sorgen und die Pflege ihrer Schwiegermutter sie zu sehr vereinnahmen. Sie hat anscheinend auch gar keine Kraft mal etwas in seine Richtung zu sagen. Sie schiebt seine Gereiztheit und Vergesslichkeit und Verdrehtheit (heute so gesagt, morgen so) auf das schlechter werdende Wetter und seine schmerzenden Knochen und die Geldsorgen und das schäbige Verhalten der Tochter ihnen gegenüber.
    Aber sind das nicht eigentlich alles reine Schutzbehauptungen?

    Ich kenne diese Familie jetzt seit über 3 Jahren. Ein Jahr und 4 Monate bin ich verheiratet und merke, dass seit über einem Jahr die Gesamtstimmung in diesem Hause dort immer schlechter wird aber sich alle bemühen eine gewisse Fassade aufrecht zu erhalten. Mein Schwiegervater sagt: "Ich bin Alkoholiker: Na und?!" und nimmt damit jeglicher vernünftigen Argumentation in Richtung weniger oder gar nichts trinken den Wind aus den Segeln.
    Es gibt immer häufiger eskalierende Situationen, die an mir oder meinem Mann festgemacht werden. Von wegen ich könne ja nicht akzeptieren, dass mein Schwiegervater "der King" in seinem eigenen Haus ist und wäre selbstherrlich und ignorant und mein Mann wäre ja seinem Vater viel zu ähnlich, dass sie deshalb ständig aneinander rasseln würden. Wenn mein Mann aber von seinem Vater offensichtlich übergangen wird und dieser das nicht einsehen will, sondern die Probleme anfängt auch noch auf beginnendes Alzheimer (noch nicht diagnostiziert, aber seine Mutter hat Alzheimer und muss deshalb rund um die Uhr betreut werden) zu schieben, dann ist es klar, dass es ab und an richtig knallt zwischen den beiden.

    Mein Mann hat Schwiegervater dann gefragt ob dieser den Alk nicht für 14 Tage weglassen könnte. Kam die Antwort: "Könnte ich schon, will ich aber nicht!".

    Sind wir vielleicht in gewisser Weise auch co-abhängig, weil wir uns so tyrannisieren lassen?

    Ich bin zur Zeit mit dieser Situation total überfordert. Mein Mann will sich von seinem Vater distanzieren, ruft auch seit unserem Urlaub dort nicht mehr an. Das finde ich einerseits (nachdem ich darüber hier sehr viel gelesen habe) sehr gut, andererseits tut es mir sehr leid für seine Mutter, die sehr lieb ist und es nicht verdient hat, dass man sie damit auch schneidet.

    Kann man denn gar nichts tun?

    Mein Mann hat seit 1,5 Jahren erfolgreich mit dem Rauchen aufgehört. Ich möchte auch gerne, schaffe es bei diesem Stress im Moment aber nicht. Im Gegenteil. Statt sonst einer guten halben Schachtel pro Tag rauche ich seit unserem Urlaub (14 Tage her) eine gute ganze Schachtel pro Tag.
    Bin ich denn auch schon co-abhängig, wenn mich das Ganze so fertig macht?

    Vielen Dank vorab schonmal für eure Antworten.

    LG
    Janny

    Hallo MamaB,

    ich weiß nicht ob das wirklich hoffen lassen kann, wenn er jetzt anfängt offen zuzugeben, dass er trinkt. Auch wenn es nur zögerlich ist.

    Mein Schwiegervater gibt offen zu, dass er Alkoholiker ist (siehe "Schwiegervater: Ich bin Alkoholiker, na und?!") und brüstet sich damit teilweise sogar ("in der Kur durfte ich zum Frühstück immer meinen Sekt trinken und hab dafür sogar noch ein richtiges Sektglas bekommen!").

    Aber aufhören wird er damit trotzdem nicht. Die Erkenntnis alleine, dass man Alkoholiker ist, reicht nicht. Man muss damit aufhören WOLLEN!!! Und wer das nicht für SICH SELBST will, sondern nur anderen zum Gefallen tut, hört nicht wirklich auf oder wird schnell wieder rückfällig.

    Bitte klammer dich nicht so an ihn. Es fällt uns schon bei Schwiegervater sehr schwer uns von ihm zu distanzieren, weil ja auch noch seine Frau dran hängt, die sehr lieb ist (eigentlich). Aber auch sie will den Ernst der Lage nicht wirklich erkennen und versucht immer Ausflüchte und Gründe zu finden, warum ihr Mann so ausrastet. "Seine Knochen tun ihm so weh." "Es macht ihn so fertig, dass kein Geld vorhanden ist, um die 2 noch fehlenden Wohnungen zur Vermietung fertig zu bekommen." "Ihm macht das Wetter hier zu schaffen. Er müsste wieder nach Australien. Dort geht es ihm gut." "Er wurde so oft enttäuscht, dass er keine Nähe mehr zulassen kann."
    All solche Antworten bekommen wir zu hören, wenn wir uns über sein Verhalten uns und anderen gegenüber beschweren.
    Und wenn er selbst nicht mehr weiß, was vor einer Woche besprochen wurde, dann schiebt er es auf beginnendes Alzheimer!!! Seine Mutter hat dies nähmlich und wird von seiner Frau bei ihnen zu Hause gepflegt.
    Dann hat sich seine Tochter auch noch vor 2 Jahren mit einem Paukenschlag von ihm und seiner Familie distanziert und schießt nur noch per Anwalt und Gericht gegen Schwiegereltern. Das macht ihm angeblich auch total zu schaffen.

    Alles keine Gründe um zur Flasche zu greifen. Bei ihm ist es ja sogar ein 50l-Fass Bier in ca. 14 Tagen. Dazu noch Whisky oder Weinbrand (ca. 1/2 Flasche pro Tag). Der Alkohol steht bei Schwiegereltern offen herum und niemand macht einen Hehl draus, dass Schwiegervater so viel Bier trinkt.

    Helfen tut ihm das aber mit Sicherheit nicht. Wir versuchen uns jetzt soweit es geht von Schwiegervater zu distanzieren. Werden in nächster Zeit nur noch die Mieter besuchen, nicht aber Schwiegereltern. Was mir im Grunde sehr weh tut. Aber nach dem letzten Eklat mit Schwiegervater mir gegenüber ist auch mein Mann nicht mehr bereit über die Trinkerei hinweg zu sehen, da das Verhalten von Schwiegervater nicht aus beginnender Alzheimer resultiert, sondern daraus, dass er einfach zuviel trinkt.

    Denk darüber nach, ob du wirklich mit jemandem zusammen leben möchtet, für den du dich dein Leben lang verantwortlich fühlen wirst - NEBEN deinen Kindern, die dich VOR ALLEM brauchen!!!! Was ist dir wichtiger? Ein Leben mit einem alkoholkranken Menschen, der irgendwann offensichtlich trinken wird, weil du nichts dagegen unternehmen wirst oder ein Leben ohne alkoholkranken Menschen, in dem du dich auch auf dich und vor allem auf deine Kinder konzentrieren kannst.

    LG
    Janet

    Hallo Henri,

    vielen lieben Dank für deine Zeilen.
    Leider leben Schwiegereltern ca. 180 km von uns entfernt. Dort hinzufahren, um sich mit Schwiemu zu treffen und zu unterhalten, um dann abends wieder heim zu fahren, wäre absolute Spritverschwendung. Selbst über's WE ist das schon heftig: Freitag nach der Arbeit hin, Sonntag nach dem Mittag nach Hause. Das ist gerade mal ein Tag vor Ort.
    Bisher lief das auch immer mehr oder weniger gut. Schwiepa hat immer einen Grund gefunden sich zu streiten. Aber das letzte Mal so ausgerastet wie vor 14 Tagen ist er uns gegenüber vor über einem Jahr einen Abend vor unserer Hochzeit. An meinem Hochzeitstag morgens total verheult nach 2,5 Stunden Schlaf aufzustehen war schon nicht prickelnd. Aber das vor 2 Wochen war echt die Krönung.

    Nur macht es mich zusätzlich so fertig, dass diesmal auch Schwiema nichts dazu sagt. Weder zu ihm, noch zu uns. Im Gegenteil. Ich hab das Gefühl, dass sich seit diesem Vorfall ihr Verhältnis uns (speziell mir) gegenüber auch um einiges abgekühlt hat. Ich bin darüber traurig und wütend und enttäuscht. Das ist doch echt nicht mehr normal, dass jetzt auch noch die ganze Familie drunter leiden muss (zumindest was davon noch übrig ist, seitdem die Schwester meines Mannes sich komplett zurück gezogen hat).

    Dazu kommt noch, dass wir Schwiegereltern in finanzieller Hinsicht sehr viel zu verdanken haben und ich Angst habe, dass bei einem abrupten Kontaktabbruch angefangen wird diese Dinge aufzurechnen und zurück zu fordern. Das könnten wir gar nicht alles auf einen Schlag auf den Tisch packen!! Schließlich war das mit dem Aufrechnen auch eine Reaktion auf die Anfeindungen von meiner Schwägerin und ihrem Mann Schwiegereltern gegenüber. Gut, sie übertreibt ziemlich und hat die Kinder da mit hinein gezogen... Aber ich bin im Moment froh noch keine Kinder zu haben, die ich vor diesem Opa schützen müsste.
    Schwiegermutter hat uns mal das Versprechen abgenommen, dass wenn wir mal Streit haben sollten, das nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden darf. Doch um ehrlich zu sein, hätte ich jetzt Kinder, ich würde sie auch nicht mehr zu ihren Großeltern lassen.

    Bin ich deswegen eine schlechte Schwiegertochter? Oder übe ich auf meinen Mann einen schlechten Einfluss aus, dass er jetzt sogar von sich aus den Kontakt zu seinen Eltern eingeschränkt hat? Muss ich ihn nicht eigentlich dahin gehend unterstützen, für seine Eltern da zu sein, wenn es ihnen nicht gut geht????

    Fragen über Fragen, die einem im Grunde wohl niemand beantworten kann... *seufz*

    LG
    Janny

    Kann man ihm mit Missachtung überhaupt begreiflich machen, dass er einen Fehler macht???!!
    Einer seiner Mieter (inzwischen guter Bekannter von uns) hat ihn eine Woche lange gemieden, weil er diese Szene mir gegenüber in seinem Beisein absolut daneben fand und auch sonst seine eigenen Differenzen mit meinem Schwiegervater hat.
    Doch statt einen Schritt auf diesen zuzugehen, leidet Schwiegervater angeblich vor sich hin wie ein Hund und versteht die Welt nicht mehr.

    Uns gegenüber ist er nur sauer. Aber wenn andere ihn meiden, dann leidet er darunter. Was soll das???!!! Ist das immer so bei Alkoholikern?

    LG
    Janny

    Hallo Henri,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Tja, das mit Schwiegermutter ist nicht so einfach, da sie ihre eigene Schwiegermutter pflegt, die an Alzheimer erkrankt ist. Und von dieser Frau will Schwiegervater auch nichts wissen, da er bei ihr eine ziemlich schwierige Kindheit hatte. Sie hat sich lieber ne neue Bluse gekauft statt für Essen auf dem Tisch zu sorgen, hätte ihn als Kleinkind beim Baden beinahe ersäuft... usw. Er kann sich an die Zeit vor seinem 12. Lebensjahr nicht erinnern und war bis dahin Bettnässer. Die Frau jetzt so zu sehen (vergesslich, immer schwächer werdend, man kann sie keine 5 min mehr alleine lassen) macht ihm sicherlich zu schaffen. Dazu kommt noch, dass seine eigene Tochter ihn und seine Frau fast buchstäblich mit Füßen tritt und er seine 3 Enkel seit 2 Jahren nicht gesehen hat.
    Aber alles keine Gründe zur Flasche zu greifen!!!! Nur begreiflich machen kann man ihm das nicht.

    Fazit: Schwiegermutter kann uns nicht besuchen, weil sie ihre eigene Schwiemu pflegt.

    *heul*
    Alles ziemlich blöd.

    Aber danke nochmal für deine Antwort.

    LG
    Janny

    Hallo Ihr Lieben,

    ich möchte mich auch kurz vorstellen: Ich bin Janny, 27 Jahre alt, seit letztes Jahr Mai verheiratet und der Schwiegervater, um den es geht, ist diesen März 60 geworden.

    Aber zu meinem eigentlichen Anliegen:
    Mein Schwiegervater ist Alkoholiker. 50l Bier sind oftmals schon in 14 Tagen von ihm alleine geleert. Dazu trinkt er noch sowas ähnliches wie Metaxa oder auch Whisky. Je nachdem, was da ist.
    Er sagt offen "Ja, ich bin Alkoholiker! Aber ich werde daran nichts ändern." Punkt! Schließlich hat ihm sein Hausarzt erst vor ein paar Wochen bestätigt wie toll doch seine Leber wäre und dass einzig sein Kollesterinspiegel ein wenig hoch wäre.
    In letzter Zeit kann man aber mit ihm kaum noch vernünftig reden. Er wird in seinen Worten immer agressiver und lässt keine anderen Meinungen mehr zu. Was er macht ist alles richtig und nur die anderen verhalten sich falsch. Vor 14 Tagen wollte ich beim Fernsehen eigentlich nur sagen, dass das momentane Problem doch auch am nächsten Tag besprochen werden könnte, da seine Frau und ich eine bestimmte Sendung gerne sehen und uns nicht unbedingt dabei über Autos unterhalten wollten.
    Da ist er total an die Decke gegangen und meinte er lasse sich nicht in seinem eigenen Haus den Mund verbieten. Dann hat er mich noch selbstherrlich und ignorant genannt. Er ist so dermaßen ausgerastet, dass ich einen Nervenzusammenbruch hatte. Ich konnte mich mehrere Stunden nicht beruhigen.
    Aber statt auf mich zuzugehen und mir am nächsten Tag noch mal in Ruhe seinen Standpunkt darzulegen, hat er mich den Rest der Woche (wir hatten Urlaub bei Schwiegereltern gemacht) ignoriert und geschnitten. Ich kam mir vor wie im falschen Film! Das tue ich übrigens immer noch.
    Seine Frau hat sonst versucht zu vermitteln und für Ruhe zu sorgen. Aber diesmal hat sie einfach nur zu mir gesagt: "Hör doch auf zu heulen!"
    Mein Mann hält da total zu mir und sagt auch, dass diese Ausraster in letzter Zeit immer mehr werden und Schwiegervater auch oft subtil total unangebrachte Bemerkungen macht, die er hinterher nie gesagt haben will. Vieles von dem, was er uns an den Kopf knallt, weiß er am nächsten Tag nicht mehr oder hat er ja "so nie gesagt". Das würden wir ja alles nur falsch verstehen.

    Ich komme damit überhaupt nicht mehr zurecht. Alles, was sein Sohn und ich machen ist falsch. Erst sagt er etwas so und hinterher ist plötzlich alles falsch, wenn wir uns an seine Anweisungen für bestimmte Dinge halten. Was können wir tun? Ihn meiden? Nicht mehr anrufen? Nicht mehr hinfahren? Das kann ich irgendwie Schwiegermutter nicht antun, die sonst eigentlich sehr lieb ist, aber mit der Situation vor 14 Tagen wohl auch überfordert zu sein schien.

    Ich kann schon kaum noch schlafen, weil ich mit der Situation nicht zurecht komme, dass mein Mann nicht mehr täglich mit seinen Eltern telefoniert, wie das noch vor unserem Urlaub der Fall war. Wir hatten uns so gut verstanden vor diesem Urlaub (insgesamt 3 Wochen). Ich versteh das alles nicht mehr. Könnt Ihr mir vielleicht einen Tipp geben?

    Mein Mann tut nach außen hin so als wäre ihm sein Vater im Moment egal. Aber das ist nicht so. Ich weiß sehr genau, dass er die Telefonate vermisst. Können wir seinem Vater in irgendeiner Hinsicht begreiflich machen, dass nicht alle anderen etwas falsch machen, sondern dass er seine eigene Handlungsweise mal überdenken muss? Auf mich ist er immer noch stinksauer und daran wird sich wohl so schnell nichts ändern. Denn ich werde vor ihm nicht den Bittsteller machen. Mit den Mietern von Schwiegereltern verstehen wir uns aber sehr gut und Schwiegereltern haben für die nächste Zeit unsere Katze in Pflege (bis wir eigenes Haus haben, Nachbarn in Mietblock haben sich über die Neugier unserer Mietze beschwert). Ich möchte meine Katze ja auch weiterhin regelmäßig sehen, genauso wie wir uns mit den Mietern sehr gut verstehen. Aber ich kann doch nicht gleichzeitig meinen Schwiegereltern aus dem Weg gehen?! Schließlich verdanken wir ihnen trotz allem in finanzieller Hinsicht viel.

    Vielen Dank, dass Ihr Euch meine Geschichte mit so viel Geduld durchlest. Es tut schon gut sich das einfach mal von der Seele zu schreiben.

    Liebe Grüße
    Janny