Beiträge von Sunshine_33

    Hallo Clärchen,
    ich schreibe Dir hier, wie von Dir gewünscht.
    Du schriebst:

    Zitat

    Sunshine, es gibt keinen Grund diesen Faden zuverlassen. Ich schreibe nur was mich stört, was du im übrigen doch auch immer tust. Und noch viel deutlicher als ich.
    Von unerwünscht war niergends die Rede.
    Wieso also jetzt so empfindlich?
    Kannst gerne auch in meinem Faden hier im Offenen antworten.

    Ich bin nicht so empfindlich :wink:
    Es ist nur so, das ich die CO-Abhängigkeit nicht wirklich nachfühlen kann,
    das wurde mir auch entsprechend im Geschlossenen Bereich vermittelt.
    Und das ist ja auch so.

    Mir fehlt es einfach daran, CO-Abhängigkeit nachvollziehen zu können, weil ich das nie so erlebt habe.
    Mir wurde kein entsprechendes Frauenbild vermittelt, ich bin eher selbstbewußt erzogen werden, mir fehlen also schon einige Grundlagen zur CO-Abhängigkeit.
    Ich kann hier im Grunde einzig als Frau schreiben, die auch schon gescheiterte Beziehungen hinter sich hat und diese Schmerzen durchaus nachvollziehen kann.
    Ich kann hier ansonsten nur als Alkoholikerin schreiben, und das macht eher wenig Sinn im CO-Bereich.
    Denn ich denke nicht, das es zielführend ist, sich als CO intensiv mit der Alkoholsucht auseinander zu setzen, wo es doch viel wichtiger sein sollte, auf sich selbst zu schauen.
    Um aus der CO-Abhängigkeit nochmal wieder so weit wie möglich herauszukommen.
    Ansonsten schaut man ja wieder nur auf den nassen Alkie und versucht zu verstehen, was nicht logisch zu verstehen ist.

    Ich möchte das hier auch nochmal klar stellen, mir tut jeder nasse Alkie zutiefst leid, der tief in der Sucht steckt.
    Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie schlimm das ist und wie sehr man leidet.
    Ebenso empfinde ich einem Angehörigen oder CO gegenüber, das tut mir auch unendlich leid.
    Ich KANN dann auch nur raten, diesem Leid ein Ende zu machen, was denn sonst?
    Immer weiter leiden und sich selbst damit am Ende zu zerstören?
    Das kanns ja wohl auch nicht sein, es reicht, wenn einer im schlimmsten Fall am Alk zugrunde geht.

    Nun ist es aber in diesem Forum (und auch in realen SHG) so, das man nur von eigenen Erfahrungen berichten soll.
    Auch wenn das im "echten Leben" anders abläuft, der Mensch ist ja keine Insel und lebt in sozialen Netzen und vieles betrifft eben auch die Interaktion mit anderen.
    In meiner ehemaligen realen SHG blieb es also keinesfalls dabei, das man nur von den eigenen Erfahrungen berichtete... aber nu ja... wie auch immer.

    Ich persönlich bin eben nicht CO-Abhängig, habe also dazu keine wirklichen eigenen Erfahrungen und halte von daher ab jetzt einfach lieber die Klappe.
    Das hat nichts mit Überempfindichkeit zu tun, sondern eher was mit Tatsachen. :wink:

    LG Sunshine

    Hallo,
    Ich denke, hier stößt wohl besonders das Wort "suhlen" so auf,
    hätte ich geschrieben, der CO versinkt mitunter sehr im Selbstmitleid,
    wäre es wohl anders angekommen. :wink:
    Ich mache da übrigens auch keine Unterschiede zwischen einem nassem Alkie und CO.
    Auch ein nasser Alkie (ich tat das ebenfalls) versinkt mitunter im Selbstmitleid und
    selbst das ist dann wieder ein neuer Grund zum Saufen.

    Was mich etwas nervt, ist, wenn jemand anderen die Verantwortung für das eigene Leben zugeschoben werden soll.
    Egal ob das ein nasser Alkie oder ein CO oder SONSTWER versucht.
    Und das lese ich eben oft hier.
    Der nasse Alkie ist an ALLEM SCHULD !
    Er ist "der Böse" und wenn er aufhören würde zu saufen, würde alles gut.
    Aha.
    Diese Rechnung geht aber nur selten auf, wie man weiß.
    Hier werden immer beide an der Beziehung arbeiten müssen und somit auch an sich selbst.
    Nur ist es schön einfach, dem nassen Alkie die alleinige Schuld zu geben
    und sich selbst als reinsten Engel darzustellen.
    Ebenso ist es schön einfach für nen nassen Alkie, der meckernden Frau die Schuld zuzuschustern, das man wieder saufen MUSSTE.
    Dabei hat die ja auch keine Schuld, sondern man ist ganz einfach alkoholabhängig geworden.
    Und solange man das nicht wahrahebn will, wird man Schuldigkeiten woanders suchen wollen, um seine Sauferei zu rechtfertigen.

    Meine Meinung.
    Aber ich werde hier nicht mehr schreiben.
    Denn ich habe den Eindruck, das ist nicht erwünscht und ich mag mich nicht aufdrängen.
    Angepasster schreiben mag ich auch nicht. Das ist nicht so meins.
    Von daher... lasse ich es einfach sein, nicht schlimm :wink:

    LG Sunshine

    Hallo LinusFan,

    Du hast es ja schon ganz richtig erkannt:
    Wenn er seine Krankheit nicht stoppen kann, wird er sich totsaufen.
    Und vorher Euer Geld versaufen.
    Du kannst entweder dabei zusehen und selbst mit untergehen oder eben
    die Reissleine ziehen und da aussteigen.

    Zitat

    Rechtlich habe ich mich beraten lassen, das sieht wohl sehr düster aus,
    da ich für alle Dinge meinen Namen gegeben habe.


    Was bedeutet das, Du hast "für Dinge Deinen Namen gegeben"?
    Ich kann mir nicht vorstellen, das es aus Miseren keinen Ausweg mehr gibt.
    Nicht in unserem Land.
    Wie schwer das in Deinem Fall ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.
    Aber ich weigere mich, zu glauben, das man mit einem nassen Alkie untergehen MUSS.
    Da muss es Wege und Hilfen geben !

    Weißt Du, LinusFan, CO`s suhlen sich auch mal ganz gern in der Opfer-Rolle.
    Dabei ist es nicht so, hier in diesem Land gibt es keine Leibeigenschaft mehr und man kann Beziehungen beenden !!
    Einfacher ist es aber manchmal, sich als armers Hascherl darzustellen,
    und demzufolge nich selbst handeln zu müssen.
    Oder als "ach so liebende Frau, die ja ihren Mann ihr Wort in guten und in schlechten Zeiten gegeben hat".
    Auch das ist für mich oftmals immer nur rumlavieren, um nicht handeln zu müssen.

    Zitat


    Ich sitze hier an einem sonnigen Sonntag und neben mir liegt der Mann , der mal mein Leben war,
    und schnarcht, da er sich seit Tagen mal wieder bereits ab 9 Uhr morgens aus dem Leben knallt.....


    Seine Entscheidung, er darf das !!
    Saufen ist nicht verboten. Auch nicht, sich totzusaufen.
    Wenn ich schreibe, es ist seine Entscheidung, stimmt es allerdings nicht so ganz,
    da bestimmt wohl schon lange die körperliche und psychische Abhängigkeit?
    Und somit sind im Grunde keine Entscheidungen mehr freiwillig.
    Aber nun ja, es liegt in seiner Hand, das zu stoppen.
    NUR in seiner, da kannst DU gar nix dran drehen.

    Nur, LinusFan, was veranlasst Dich denn dazu, daneben zu sitzen und Dir den besoffenen XY anzuschauen?? :shock:
    Und Dir so einen ganzen schönen Sonntag zu zerknallen ??
    Das verlangt NIEMAND von Dir.
    Wie wäre es denn, das eigene Leben mal in die eigenen Hände zu nehmen und was zu tun ?
    Was spräche dagegen, wegzugehen und Dir den Tag so zu gestalten, wie Du es gern möchtest?
    Bitte wälze die Verantwortung für DEIN LEBEN nicht auf nen Alkoholkranken ab !
    Außerdem bringt das niemanden weiter.

    Vor was hast Du denn konkrekt Angst?
    Was würde denn schlimmes passieren, wenn Du beginnst, Dein eigenes Leben zu leben?

    Zitat

    Und ich bin unfähig etwas zu tun.


    Nein, bist Du nicht !
    Du bist verzweifelt, ja... aber trotzdem bist Du nicht unfähig, was gegen Dein eigenes Leid zu tun.
    Jeder Mensch hat innere Kräfte, die er mobilisieren kann, daran glaube ich ganz fest.
    Du auch.
    Außerdem haben wir einen Überlebensinstinkt.
    Bitte mobilisiere Deine inneren Kräfte !
    Beispielsweise, um Dir selbst Hilfe zu holen !
    Denn Deinem alkohokranken XY kannst Du nicht helfen !
    Das muss er allein in die Wege leiten, wenn er denn wollte.
    Ich lese aber nix, das er da irgendwas machen will.
    also mache Dich drauf gefasst, das er noch lange weiter saufen wird... evtl. Jahre bis Jahrzehnte und vielleicht säuft er sich auch ins Grab.
    Nur muss DU nicht dabei zusehen !
    Niemand velangt sowas.

    Rufe bitte den Psycho nochmal an und bitte um einen neuen Termin.
    Eine SHG hast Du hier ja schon gefunden.
    Vielleicht gibt es auch noch eine Reale Gruppe in Deiner Nähe?

    Was kannst Du noch für Dich tun ?
    Kannst Du Hobbys neu aktivieren?
    Dich mit anderen Menschen treffen?
    Was macht DIR denn Spaß imn Leben ?

    Oder willst Du irgendwann allein als alter, verbitterter und resignierter Mensch enden, nur weil er sich von seiner Angst lähmen lies?
    Und vielleicht noch krank dazu?
    Dein XY beamt sich immer weiter weg, von ihm hast Du nichts mehr zu erwarten.
    Es sei denn, er würde trocken und selbst dann wäre es ein langer Weg.
    Und auch dann zerbrechen noch sehr viele Beziehungen, weil der CO mit einem selbstständigen trockenen Menschen nicht
    mehr zurecht kommt etc. pp.
    Also, selbst das Stoppen seiner Krankheit wäre nicht mal ein Garant dafür, das alles gut würde.
    Was hast Du also noch zu verlieren?
    Allein bist Du doch eh schon in dieser Beziehung, oder?
    Alleiner als mit jemanden, der sich dauer-wegbeamt kann man wohl kaum sein.
    Von daher kann ich Angst vorm Alleinsein bei CO`s eigentlich nicht wirklich verstehen.
    Denn sie waren ja meist schon JAHRELANG allein.
    Weil nur noch ne versoffene, stinkende Hülle neben einem saß, der mit dem einst geliebten Menschen nix mehr zu tun hatte.

    Also, was KANNST DU JETZT FÜR DICH GUTES TUN ?
    Heute, morgen un übermorgen?

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin)

    Hallo up and down,

    Willst Du ne ehrliche Meinung von einer trockenen Alkoholikerin, up and down?
    Auf so einen Vertrag hätte ich mich mit dem Hintern gesetzt !
    Und ich hätte GENAU DAS getan, was auch Dein XY tut, ich hätte einfach heimlich weiter gesoffen.
    Ich habe überhaupt sehr oft heimlich gesoffen.
    Auch um unliebsamen Gesprächen aus dem Weg zu gehen.

    Außerdem: Ein Alkoholiker kann nicht mehr einfach so aufhören oder die Trinkmenge selbst kontrollieren.
    Könnten wir irgendwas davon, wäre keiner von uns Alkoholiker geworden, denke ich mal.
    Desweiteren kommt man auf Entzug, wenn man nix mehr zu saufen hat.
    Wie schwer, hängt von dem erreichten Grad der Abhängigkeit ab.
    Wenn ich am Schluss meiner Säuferinnen-Karriere auf Entzug kam, führte das zu zittern, zu Schweißausbrüchen und schweren Panikanfällen bis hin zur Todesangst.
    Und Du weißt, wenn Du wieder Alk trinkst, verschwinden diese Symtome auch wieder, was meinst Du denn, was man dann tut?

    Wenn man abhängig säuft, hält man sich an keinerlei derartige Verträge, die die Alkoholmenge limitiert.
    Man kann es im Grunde gar nicht mehr.
    Man kann ja nicht mal mehr die Verantwortung fürs eigene Leben übernehmen.

    Und mal ganz ehrlich, up and down... würde mein Partner mit mit "Verträge" abschließen wollen, würde ich darüber auch heute herzlich lachen.
    Ich schliesse doch mit meinem Partner keine Verträge, entweder es passt mit uns oder eben nicht.
    Ein Vertrag kann doch keine persönlichen Verhaltensweisen abändern oder einen Partner so passend machen, wie man ihn gerne hätte.
    Ich würde bei so einem Vorschlag meinem Partner eine Trennung nahe legen,
    dann soll er doch besser nach einer Partnerin Ausschau halten, die besser zu ihm passt.

    Zitat


    Mein Problem ist jetzt, dass ich schreckliche Angst vor seiner Entscheidung habe.


    Ja.
    Und das weiß Dein saufender XY auch !
    Ein Alkoholier weiß ganz genau, wie abhängig der andere von einem ist, wenn es denn so ist.
    Und genau das versetzt einen Alkoholiker auch in die Lage, tun und lassen zu könnnen, was ihm Spaß macht oder er für richtig hält.
    Mit solchen Ängsten lässt es sich ganz hervorragend arbeiten und ein nasser Alkie wird das auch ausnutzen.

    Zitat


    Würde ich ihn verlassen, wäre ich wieder von starker Armut, Verzweiflung und Zukunftsängsten betroffen. Im Grunde bin ich wohl ein Fall für die Frührente, in den letzten Jahren hatte ich auch eine posttraumatische Belastungsstörung wegen meiner vorigen Beziehung mit einem richtigen Psychopathen... meine Kindheit war auch nicht viel besser...

    Bleibst Du bei einem Säufer (ich wähle beabsichtigt solche Wörter, halte nämlich nix davon, das noch irgendwas zu verschleieren durch Dumherumreden) wirst Du aber auch LEIDEN.
    Und zwar immer etwas mehr.
    Denn besser wird die Sauferei nicht, wenn Dein XY bereits abhängig säuft !!
    Das wird nur immer schlimmer.
    Und am Ende wirst Du auch mit krank.
    Du kannst Dir so nur aussuchen, welches Leid Du haben willst.

    Wie wäre es denn, wenn DU Dir neue Hilfe holst, um aus dem eigenen Dilemma erstmal wieder rauszukommen?
    Wie wäre eine SHG für Angehörige für Dich?
    Das hier ist ja auch eine, aber vielleicht wäre zusätzlich noch eine Reale auch sinnvoll?

    Ich kann Dir nur den dringenden Rat geben, kümmere Dich um Dich selbst.
    Denn bei Deinem saufenden XY kannst Du GAR NIX ausrichten.
    Da kannst ebenso mit dem Sofakissen Verträge abschließen.

    Ob eine Trennung zur Einsicht bei einem Säufer führen kann?
    Ja kann, aber ich glaube, das ist eher selten der Fall.
    Es sei denn, der Säufer wollte auch selbst aufhören und bekäme dadurch nur noch nen letzten Schubs.

    Mich hätte das wenig beeindruckt, CO`s gibt es wie Sand am Meer, da sucht man sich lieber n neuen und fertich.
    Da kann man dann erstmal wieder so weitermachen (saufen) wie immer und gut is.

    Zitat

    Und wenn ich jetzt nicht gehe... wird dann alles noch schlimmer, weil er mich nicht mehr ernst nimmt?


    Ich schätze mal, der nimmst Dich auch jetzt schon lange nicht mehr ernst.

    LG Sunshine

    Hallo Schneegans,
    abermals erkenne ich mich sehr indem von Dir geschriebenen wieder :)

    Zitat

    Entgegen meiner Befürchtungen waren sowohl die Ärzte als auch das personal dort sehr bemüht und freundlich zu mir - keine Ahnung,
    irgendwie hatte ich ja angst, jeder der erst mal einen blick in meine krankenakte wirft, würde sich spontan von mir abwenden ála "Alkoholikerin, tja, da ist sie doch selbst schuld".
    aber das Gegenteil war der fall, ich fühlte mich verstanden und angenommen und super gut aufgehoben.

    Genau so habe ich das auch erlebt während meiner Entgiftung.
    Ich war damals knapp 4 Wochen im KH.
    In dieser Zeit wurde sich sehr fürsorglich im mich gekümmert, obwohl ich mich da während der akuten Entgiftung sehr daneben benommen habe :oops:
    Habe die Schwestern getreten und total rumgeprollt, aber die sagten meiner Tochter, die das entsetzt mitbekommen hatte, das das "normal" sei und mit den Medikamenten zu tun habe, die ich bekommene.
    Ich habe ja auch tagelang gar nix mehr gerafft, war mal ein paar Minuten wach, dann schlief ich wieder ein paar Minuten und zwischendurch hatte ich schlimmste Halluzinationen.
    Aber bei mir war das auch keine "normale" Entgiftung mehr, die fand erstmal auf der Intensiv statt und sie wußten ja nicht mal, ob ich die Entgiftung überhaupt überlebe, so runter gesoffen hatte ich mich.
    Aber auch später auf der normalen Station wurde ich regelrecht umsorgt
    und zum Schluss nahm mich noch die eine Schwester in dem Arm und sagte:"Wir haben jetzt alels für Sie getan, was wir konnten, machen sie bitte das beste draus".
    Das sind so Worte, die ich nie vergesse und ich habe auch diese nie vergessen.
    Ich denke, ich habe bisher "das beste" draus gemacht :D

    Zitat

    und vor allem, ich hatte keinerlei blöde Entzugserscheinungen (z. b. beschaffungsdruck, trockenes erbrechen, würgen, zittern, schwitzen,
    Herzklopfen, diverse Angstgefühle und vor allem das endlose, schlechte gewissen und verachten meiner eigenen Person),
    ALLES war schlagartig weg. nun sind die tropfen ja schon seit 14 tagen abgesetzt und mein zustand blieb unverändert -
    kein trinkbedürfnis und auch keinerlei Gedanken daran

    Das war bei mir ebenso :)
    Ich wartete regelrecht auf das Zittern und die Ängste und all die anderen Begleiterscheinungen, die ich sonst ohne Alk bekam. Entzug halt.
    Nichts davon machte sich bemerkbar. Es war einfach alles weg, genau wie bei Dir.
    Ich empfand das als ungeheuere Erleichterung.

    Zitat

    parallel dazu fange ich aber auch an misstrauisch zu werden weil ich mir zum einen nicht vorstellen kann,
    dass dieses aktuelle "wohlfühlen" jetzt bis ans ende meiner tage einfach so bleibt - und zum anderen
    weil ich ja auch schon viel davon gehört und gelesen habe, dass sich das alte trinkego garantiert wieder bei mir melden wird.
    natürlich möchte ich eine Änderung nicht herbei "unken", aber so einfach wie die letzten 3 Wochen für mich verliefen - das kann es ja nicht gewesen sein fürchte ich.

    Ich hatte auch diese Gedanken.
    Ich empfand es irgendwie als "zu einfach"... :wink:
    Ich glaube, es ist unterschiedlich mit dem gefürchteten Saufdruck.
    Das schließe ich zumindest aus dem, was ich hier so lese.
    Die einen haben unheimlich viel damit zu kämpfen, andere sehr viel weniger.
    Ich gehöre zu denen, die kaum Saufdruck hatte.
    Ab und an kam es aber doch vor. In Situationen, wo ich da gar nicht mit gerechnet hätte.
    Bei mir was das dann aber so ein "erstauntes inneres Beobachten", so nach dem Motto "ach da schau her, olles Suchtgedächtnis, gibt es Dich also wirklich und auch immer noch?"
    Ich hatte nie vor, wieder zu Saufen, ich war sooo froh, das ich das Zeug nicht mehr brauchte.
    Ich spielte dann also durch, was passieren würde, wenn ich wieder saufen würde.
    Ich würde wieder ALLES verlieren, mein schönes, neues, buntes und zufriedenes Leben.
    Neee, das wollte ich auf keinen Fall !
    Also konnte ich da schon viel über den Kopf steuern.
    Ansonsten richtete ich mich an die Ratschläge, die auch hier oft gegeben werden: Viel trinken, sich ablenken mit was schönen, neue Belohungsmuster aufbauen etc.
    Und beides zusammen hat dann bis auf den heutigen Tag gut geklappt.

    Ich denke allerdings auch, das ich es vielleicht einfacher hatte, weil mir vieles einfach auch klarer war als bei einigen anderen, die ich hier manchmal lese.
    Mir war nach der Entgiftung SONNENKLAR, das:
    Ich eine Alkoholikerin bin.
    Das ich nie wieder kontrolliert trinken kann.
    Das meine Krankheit nie wieder weggeht, es also keine Heilung gibt.
    Das ist eben einfach so und ich konnte das auch gleich so akzeptieren, ohne Rumeierei.

    Aber dafür habe ich doch soooo viel bekommen: Nämlich, mein Leben zurück !

    Von daher... mache Dir mal keine Sorgen wegen Suchtdruck, es kann so sein, das er wirklich nur ganz selten auftritt.
    Du solltest nur schon mal so im vorhinein wissen, was Du dann dagegen tun kannst, solltest Du in eine akute Situation kommen.
    Schaden kann da ja nix, gelle?
    Aber mache Dich deshalb auch bitte nicht selbst verrückt, indem Du geradezu darauf wartest.

    Liebe Grüße und weiterhin so einen tollen Weg in die Trockenheit/ im torckenen Leben wünsche ich Dir !
    Und super, das Du so schnell Nägel mit Köpfen gemacht hast und konsequent gehandelt hast !
    Sunshine

    Maggy, Du fragtest:

    Zitat

    Hat vielleicht jemand noch eine Idee/Meinung/... oder haben euch meine letzten, zu allgemein gefassten Worte abgeschreckt?

    und ich schrieb:

    Zitat

    Hier können Dir nur Betroffene aus ihren eigenen Erfahrungen schreiben.
    Oder auch mal einen Rat geben.
    Davon kannst Du Dir was mitnehmen oder es auch sein lassen.
    Wenn aber der andere keinen Rat und keine Erfahung annehmen möchte und so viele "ja aber" hat, dann macht es auch keinen Sinn,
    weiter zu schreiben.
    Man will doch auch dem anderen nicht etwas aufdrängen, ich zumindest nicht.

    Ich meinte das auch so ganz allgemein, nicht explizit, das Du keinerlei Rat annehmen möchtest.
    Du fragtest, ob noch jemand ne anderen Meinung hat?
    Ja, manchmal ist das so und dann kommt sicher auch noch ne Antwort.
    Manchmal ist aber auch von den anderen bereits alles gesagt zum Thema :wink:
    Und dann macht es auch keinen Sinn, alles wieder und wieder gebetsmühlenartig zu wiederholen.
    Darum kommt dann manchmal wahrscheinlich auch kein Feedback mehr.
    Denn wer mag schon immer das Gleiche erzählen/schreiben?
    Verstehst Du, wie ich das meine?

    Ich sehe es auch so, das Du gerade in einem Gedankenkarussel steckst.
    Und dann drehen sich tatsächlich die Dinge immer im Kreis.
    Das ist ja nicht nur in Beziehungsfragen so, ich kenne das bei anderen Sorgen auch so.
    Man grübelt und grübelt und sucht nach Lösugen und findet keinen Weg mehr aus dem Karussell.
    Manchmal ist es dann auch einfach gut, Dinge mal unerledigt/unbearbeitet (im Kopf) ruhen zu lassen.
    Auch hier gilt dann: Zur Ruhe kommen und versuchen, Abstand zu gewinnen.
    Ich glaube, man nennt sowas auch, etwas "von der Metaebene aus zu betrachten", um es kurz zu machen :wink:

    Darum raten hier doch auch so viele, erstmal selbst zur Ruhe zu kommen.
    Und Abstand herzustellen.
    Und dann weiter sehen, wenn mehr Klarheit herrscht (auch im eigenen Kopf).
    Du wirst sehen, dann kann man sich wirklich auch Fragen irgendwann selbst beantworten.
    Oder aber die Zeit hat die Probleme längst gelöst.
    Auch das gibt es ja, das sich manche Probleme einfach auch mal von selbst lösen.
    Ich habe das jedenfalls schon öfters so erlebt :wink:

    LG Sunshine

    Hallo Maggy,

    Viele Fragen, Maggy... die Dir auch keiner letztendlich beantworten kann.
    Hier können Dir nur Betroffene aus ihren eigenen Erfahrungen schreiben.
    Oder auch mal einen Rat geben.
    Davon kannst Du Dir was mitnehmen oder es auch sein lassen.
    Wenn aber der andere keinen Rat und keine Erfahung annehmen möchte und so viele "ja aber" hat, dann macht es auch keinen Sinn,
    weiter zu schreiben.
    Man will doch auch dem anderen nicht etwas aufdrängen, ich zumindest nicht.

    Die meisten der Geschichten, die ähnlich wie bei Dir liefen, nahmen eben kein gutes Ende. Das kannst Du hier ja auch überall nachlesen.
    Ich würde mich dann ganz realistisch fragen, warum sollte es denn bei mir/und anders laufen?
    Ich würde mich auch ganz schnell von dem Gedanken verabschieden, das "bei uns doch sowieso alles ganz anders ist".
    Denn das ist es fast nie :wink:

    Mein Tipp:
    Klinke Dich erstmal komplett aus der Sache aus.
    Ein halbes Jahr wäre eine gute Zeit.
    Gewinne Abstand, und den bekommst Du niemals, wenn Du weiterhin Kontakt hältst.
    Mit Abstand kannst Du dann wahrscheinlich auch nach und nach Deine Fragen selbst beantworten.
    Weil der Blick darauf immer klarer wird.
    Und am Ende wirst Du selbst viel genauer wissen, was Du willst und was nicht.

    Du schreibst:

    Zitat

    Ich hab mich bereits unabhängig gemacht, durch die Trennung.


    Das sehe ich komplett anders.
    Lies Dich doch oben mal selbst :wink: ALLES dreht sich da im Grunde nur um ihn und sein weiteres Verhalten.
    Du machst ja Dein weiteres Verhalten davon abhängig.
    Wo bitteschön bist Du dann da innerlich unabhängig??

    Auch ist es oft so, das trotz Trennung der XY weiter kontrolliert wird.
    Dann eben über Bekannte, Anrufe, mails und pipapo.
    Eine nach außen ausgesprochene Trennung muss noch lange keine wirkliche sein 8)
    Zu einer wirklichen Trennung gehört auch das komplette Loslassen.
    In Taten und ebenso in Gedanken.
    Davon spüre ich bei Dir noch nichts.
    Im Gegenteil, ich denke, all Dein Denken kreist um ihn, ihn und nochmals ihn.
    Und ich darf ja auch denken, was ich will, gelle? Die Gedanken sind schließlich frei :wink:

    Maggy, sei mir nicht böse, aber ich denke, Du drehst noch ne Runde/noch ne Extraschleife.
    Ich habe hier so viele Geschichten gelesen, das sind sicher mittlerweile einige Hundert.
    Und ich habe dabei ein ziemlich sicheres Bauchgefühl bekommen, wer sich lösen kann/wird und wer nicht.
    Manch einer muss noch ne Runde drehen... und manchmal auch noch eine und noch eine...
    Auch auf CO`s trifft das so zu.
    Sie wollen auch oftmals einfach nicht ihr Suchtmittel loslassen, denn der XY ist ebenso das Suchtmittel des CO,
    wie der Alk das Suchtmittel für den nassen Alkie ist.
    Ich weiß, liest sich nicht so nett... der nasse Alkie soll doch an allem schuld sein und was ändern ! :evil:
    Der soll seine Sucht aufgeben, während der CO lustig weiter rumsüchtelt und kein Stück an sich ändern will.
    Man selbst ist doch komplett frei von Fehlern oder gar Süchten, macht alles richtig und weiß somit NATÜRLICH auch, was für den nassen Alkie richtig ist und blabla.
    Selbst abhängig?? :shock:
    Nu hörn se aber ma uff !

    LG Sunshine

    Hallo portugalbaby,

    Du schreibst:

    Zitat

    Ich denke ich selbst kann wirklich damit klarkommen, ich denke ich kann schon eine gute Grenze ziehen zwischen Beziehung und einfach wichtiger Mensch in seinem Leben sein.

    Wenn es denn wirklich so ist, das Du Dich so gut abgrenzen kannst, dann nur zu.
    Wenn Du meinst, Du kommst damit klar, warum nicht?
    Du bist doch eh schon auf dem Weg zurück zu ihm 8)
    Die Frage ist nur, wie lange wird es Dir mit dem allen gut gehen?
    Meine Prognose:
    Wenn Dein XY sich keine professionelle Hilfe von aussen sucht, wird das nichts mit einer Trockenheit.
    Die Zahl der Menschen, die sowas schaffen, ist verschwindend gering, warum also sollte ausgerechnet Dein XY dazu gehören?
    Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ihr wieder an der gleichen Stelle steht.
    Nur hast Du dann noch mehr Lebenszeit investiert, die Dir niemand mehr zurück geben kann.
    In der Zeit hättest Du Dich um Dich selbst kümmern können, Dir gutes tun können, Unternehmungen mit Freunden machen können etc. pp.
    Und die Wunden heilen lassen !
    Und könntest dann irgendwann auch ganz bestimmt einen Mann kennenlernen, der nicht abhängig säuft.
    Wenn es eben soweit ist.

    Ich lese hier immer wieder von dieser ach so "großen Verbundenheit", "Seelenverwandtschaft", die man nur zu diesem einen Menschen emofinden kann und pipapo.
    Ich kann dazu nur sages, das stimmt so nicht.
    Ich habe diese Art Verbundenheit und sogar Seelenverwandtschaft schon zu mehreren Menschen empfunden.
    Einige davon waren Beziehungspartner, andere waren Freunde.
    Ich will damit also nicht sagen, es gäbe sowas nicht.
    Ich will damit aber sagen, das es nicht nur mit diesem einen Menschen möglich ist.

    Du möchtest ein wichtiger Mensch in seinem Leben sein?
    Warum eigentlich?
    Weil das so schmeichelhaft ist, wenn man für jemanden sooo wichtig ist?
    Weil man daraus prima ein tolles Selbstwertgefühl ziehen kann?
    Weil man sich sonst komplett wertlos fühlt, wenn da niemand mehr ist, den man betüddeln kann?
    Weil man den anderen keinesfalls wirklich loslassen will, sondern weiter kontrollieren will?
    Schau mal nach, ob was davon zutreffen könnte?

    Wenn irgendwas davon zutrifft, dann benutzt man seinen Partner nämlich nur, um sich selbst besser fühlen zu können.
    Das hat dann mit Liebe aber nu ma echt nix mehr zu tun, das ist dann purer Egoismus.
    So funktionieren aber oftmals Beziehungen zwischen CO`s und nassen Alkoholikern (es können aber auch anderweitig Erkrankte sein).
    Sie beruhen auf puren Egoismus, der CO benutzt den Alkie ebenso für sich wie der Alkie den CO.

    Es ist Deine Entscheidung, portugalbabay, was Du tust.
    Du kannst auch noch eine Runde drehen, musst es evtl. sogar noch.
    Davon kann Dich auch hier niemand abhalten.
    Du kannst hier Rat bekommen und Unterstützung, aber handeln kann hier niemand für Dich.
    Das liegt allein in Deiner Hand.
    Und falls Du nun wirklich rückfällig wirst (denn nix anderes ist das ja :wink: ) dann ist das Forum immer noch für Dich offen.
    Ich halte nix davon, jemanden noch bequatschen zu wollen, der eh schon so gut wie rückfällig ist.
    Ich hoffe nur, das derjenige wiederkommt, wenn er wieder Hilfe annehmen möchte.

    LG Sunshine

    Hallo Poster,
    Du schriebst:

    Zitat

    Ja auch wenn es einige von Euch nicht so gerne hören
    ich meine die Nikotinsucht, der jährlich nur in
    Deutschland ca. 300 000 Menschen zum Opfer fallen und zum Teil ein
    jämmerliches Ende erleiden.

    Für mich ist die Nikotinsucht eine Sucht wie jede andere auch.
    Und wenn mir ein Raucher damit kommt, das die Alkoholsucht aber viel
    schlimmer sei, weil auch bewußtseinsverändernd und blabla... dann kann ich
    nur sagen, das ich Leute kenne, die SEHR unangenehm werden, wenn sie nix mehr zu quarzen haben.
    Soviel mal nur dazu :wink:

    Ich wollte gern ein suchtfreies Leben haben.
    Das war wirklich mein größter Wunsch.
    Als ich noch gesoffen habe, habe ich jahrelang nicht geraucht, dann wieder doch und am Ende wieder nicht.
    Leider wurde ich rauchrückfällig, als ich bereits über 2 Jahre trocken war.
    Und ich habe GERN geraucht, Jawoll !
    Bis ich nicht mehr gerne geraucht habe...
    Bis mir das alles lästig wurde, ich mich selber mit dieser ollen Quarzerei nicht mehr mochte,
    bis ich mich zum x-ten Mal darüber abends im Bett ärgerte, tagsüber wieder zuviel geraucht zu haben :roll:
    Und dann habe ich das von einem Tag auf den anderen beendet.
    Denn ich wollte doch ein suchtfreies Leben !
    Solange ich aber rauche, bin ich doch im Grunde noch meilenweit davon entfernt,
    so zumindest meine persönliche Meinung.

    Leicht fiel es mir nicht, mit dem Rauchen aufzuhören.
    Es fiel mir sogar schwerer, als trocken zu werden.
    Ich rauche nun seit 3,5 Jahren nicht mehr und es geht mir gut damit.
    Schwerer fiel es mir wohl deshalb, weil ich es allein vom Kopf her steuern mußte.
    Beim Saufen hatte ich meinen absoluten Tiefpuntk erreicht, körperlich wie auch psychisch.
    Beim Rauchen nicht.
    Da wollte ich "nur" nicht mehr.
    Und ich bin froh, das ich mich so entschieden habe.

    Denn mal ganz ehrlich, wo ist denn da der Unterschied, ob ich durch Lungenkrebs vorzeitig den Löffel abgebe oder durch ne Leberzirrhose??
    Beides ist ein schauerliches verrecken... ich habe das bei Menschen miterlebt, die an den genannten Krankheiten starben.

    Nee echt ma jetzt... ich kann auch nur jeden dazu ermutigen, die ollen Glimmstengel wegzuschmeissen, das IST MACHBAR !
    Die braucht nämlich auch kein Mensch zum Glücklichsein.
    Ich fühle mich wohler und wesentlich gesünder ohne das olle Drecksgift Nikotin.
    Und wenn ich nu morgen von nem Bus überfahren werden, dann ist das eben so.
    Aber dann wenigstens ohne Alk und Nikotin im Blut :wink:

    LG Sunshine

    Hallo Maggy
    Du schriebst:

    Zitat

    Neben den charakterlichen Sachen oben bewegt mich dazu auch, dass er bloß aufpassen, keinen Alkohol im Haus haben
    und sein Leben besser ausbalacieren will, weniger arbeiten etc, um eben nicht mehr trinken zu "müssen"
    (wobei ich nicht glaube, dass er Alkoholiker ist, aber es zur Gewohnheit geworden ist). Halte das für nahezu unmöglich ...

    Wenn er kein Alkoholproblem hätte, sondern es nur eine "Gewohnheit" wäre, könnte er es von jetzt auf gleich sein lassen.
    Ohne dieses oder jenes "ausbalancieren" zu müssen und blabla...
    Er würde klar sehen, das es ihm nicht gut tut, und diese unangenehme Gewohnheit deshalb einfach abstellen.
    Genauso wie ich Kiwis schlecht vertrage und sie meide, obwohl ich sie geschmacklich mag, aber die Nebenwirkungen blöd sind.

    Sucht aber ist anders !!
    Da hat man diese Entscheidungsfreiheit eben NICHT MEHR !!
    Ich weiß, das mag für einen Nichtbetroffenen schwer vorstellbar sein,
    ändert aber nichts.

    Vielleicht ist es eine Möglichkeit, nicht in so großen Zeitdimensionen zu denken?
    Wir trockenen Alkoholiker sagen uns ja auch gerade am Anfang:
    "Heute trinke ich nicht", weil das "nie mehr" wie ein großer Berg vor einem steht und auch Angst machen kann.
    Sich einfach sagen: Heute (oder diese Woche oder eben diesen Monat, wie von Dir geschrieben)
    kontakte ich "ihn" nicht und so langsam eben schrittchenweise vorangehen?
    Ist nur ne Idee, weiß nicht, ob es auch bei CO`s helfen könnte?

    LG Sunshine

    Zitat

    Und klar sollte er erstmal für dich aktiv werden!


    Nöö Maggy, für mich nicht, das tut nich not :lol::lol:
    Und für Dich sollte er das auch nicht, sondern für sich selbst :wink:
    Ich weiß, war nur ein Tippfehler, aber das mußte grad mal so raus :lol:

    Zitat

    Nur ob ich danach in x Monaten noch zu haben bin, dass weiss ich ja selber noch nicht, oder? Vielleicht ist ihn das zu unsicher?


    Klar, könnte durchaus sein, das es ihm zu unsicher ist.
    Aber so ist nun mal das Leben.
    Es gibt keine Garantien, für gar nix im Grunde.
    Es gibt auch keine Garantien in der Liebe.

    Zitat

    Oder er vermisst mich ja, wie er sagt und geht deshalb jetzt schon wieder auf mich zu?


    Ich denke, es hängt auch evtl. stark mit dem oberen zusammen, er will sich Dich auf eine Art "sichern".
    Und jemanden zu sagen, wie sehr man ihn vermisst, kann ja sehr manipulierend/steuernd eingesetzt werden.
    Wer hört denn nicht gern, das er vermisst wird?
    Wer möchte denn nicht gern für jemanden "wichtig" sein?

    Zitat

    Richtig ist jedenfalls, dass ich momentan noch an der Trennung leide und zweifle (und deshalb evtl aus seiner Sicht eher zu überreden bin?)


    Natürlich leidest Du noch unter dieser Trennung.
    Ich glaube, ich habe nach beinah jeder Trennung auch gelitten oder war zumindest sehr traurig darüber.
    Aber... das Leben geht trotzdem weiter !
    Und wir sind glücklicherweise in der Lage, mehrere Menschen in unserem Leben zu lieben.
    Und zwar ohne Unterschiede in der Intensität.
    Natürlich bist Du in dieser Situation leichter zu manipulieren, um das zu wissen, braucht man ja kein Verhaltensforscher zu sein,
    das weiß doch im Grunde jeder.
    Auch Dein XY :wink:

    Zitat


    Als später, wenn ich schon mehr Abstand hab und mir auch die ganzen Sachen, die er mit geboten hat klarer sind...


    Für Deinen XY wäre es wahrscheinlich günstiger, wenn Du diesen Abstand erst gar nicht herstellen kannst.
    Und er unterbindet das ja auch gezielt, indem er jetzt schon wieder unbedingt Kontakt will.
    Denn er ahnt ja, das der Abstand Dich immer klarer denken lässt und er dann immer schlechtere Karten hat.

    Ich frage mich bei diesen ganzen Spielchen allerdings, hat das auch nur IRGENDWAS mit Liebe zu tun?
    Es hat doch eher damit zu tun, einen Menschen so funzen zu lassen, wie man es gern hätte.
    Es hat damit zu tun, den anderen in seiner Entscheidungsfreiheit einzuengen.
    Es hat damit zu tun, dem anderen die Augen zu verwischen, damit er nicht klar sehen kann.
    Es hat mit großem Egoismus zu tun, den anderen nicht loszulassen.

    Außerdem, liebe Maggy, bitte nicht böse sein, aber ich habe manchmal den Eindruck, CO`s leiden besonders unter einem extremen Kurzzeitgedächtnis :?:wink:
    Darum erinnere ich Dich nochmal:

    Zitat

    Dann hab ich nur gefragt!!, ob wir auch unsere gegenseitigen Sachen austauschen, oder ob wir das später machen (da beide aktuell viel zu tun und wie haben einiges noch beim anderen). Er meinte, nein, das wolle er heute nicht, hat aber immer wieder, auch wenn ich das deutlich verneint hab, gemeint, ich wolle das aber so, das würde er ja merken.
    Also, waren zusammen essen, konnten uns auch ganz gut unterhalten. Zwischendurch meinte er dann, er habe alles von mir nun doch schon dabei, weil ich das ja so wolle und im Anschluss könnten wir ja zu mir fahren und dann das abladen und er sein Zeug mitnehmen. Als ob ich das so gewollt hätte! Hab ihm dann auch deutlich gemacht, dass das ja wohl eher sein Entscheidung sein muss. Bei mir lief es dann sehr geschäftlich, kurz alles hin, dann alles her und als ich noch zwei Fragen stellte (zur Klärung von was) musste ich ihm schon fast hinterher rufen, weil er schon aus der Tür raus war. Hat sich so verhalten, als ob er sich getrennt hätte. Und ich Blöde bemüh mich noch, nett (im Sinne von nicht zu nett, aber auch nicht abweisend) zu sein. Vielleicht hab ich keinen wirklichen Grund, aber ich bin unglaublich enttäuscht davon, wie er sich verhalten hat. Hat auch von den Geschenken, die er mir in der gemeinsamen Zeit gemacht hat, nur die mit"eingepackt", die ich schon benutzt hab. Zwei quasi noch neue sind nicht dabei. Und von meinen Geschenken für ihn, hat er mir auch fast alles mitgegeben, was soll das??? Verhält man sich so, wenn man fair ist? Ich war ja schließlich nicht "böse", sondern hab einfach nur für mich - und das ist/war schmerzhaft - festgestellt, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben können. Wieso dann plötzlich diese Kälte? Oder nennt man das jetzt neuerdings Konsequenz?

    ...Naja, ein Gutes hat es, es erleichtert mir den Abschied. Weil, wie unnötig ist sowas denn?!

    Das ganze Spiel nennt man im Grunde auch "Zuckerbrot und Peitsche", oder?
    Schau, wie alle Register gezogen werden, um Dich da hinzubekommen, wo er Dich haben will.
    So leid es mir tut, aber von Liebe sehe ich da gar nix.
    Sondern leider nur Manipulationen ohne Ende. :(
    Um den anderen da hinzuzwingen, wo er hin soll.
    Die Liebe ist aber "ein Kind der Freiheit", so sagt man.
    Und davon kann ich leider bei Euch nach Deinen Ausführen so gar nix spüren.

    Zitat

    Bisher hat er glaube ich konkret noch nichts unternommen, sondern sagt nur, es tun zu wollen. Insofern, ja, ich zweifle ja auch...


    OHNE WORTE !
    Deine Zweifel sind berechtigt.

    LG Sunshine

    Liebe Maggy,
    wenn er wirklich was ändern will an seinem Leben, braucht er DICH doch nicht dazu.
    Soll er doch erstmal machen !
    Du bist ja nicht ab jetzt auf einem anderen Stern, der nie wieder erreichbar wäre, oder irre ich mich?

    Ich kann Dir nur ganz dringend raten, Dich nicht mit Worten (erneut ?) einwickeln zu lassen.
    Nur Taten zählen !
    Also, was tut er ?
    Und zwar ohne Dich !
    Was hast DU denn mit seiner Sauferei zu tun?
    Hast DU ihn zum Saufen gezwungen oder was?

    Außerdem ist eine Trockenheit, die auf jemand anderen aufbaut, extrem brüchig.
    Trocken werden kann man nur für sich selbst.
    Sicher können Angehörige eine sehr gute Unterstützung sein.
    Aber man hat sie nicht "verantwortlich" zu machen.
    Und ich denke, Dein XY will Dir schon wieder eine Art Verantwortung zuschustern, die er aber selbst zu tragen hat.

    Kurzum, will er sein Leben ändern, kann er das doch gern tun.
    Auch ohne Dich !
    Hat er was geändert, kann er Dich doch wieder kontakten, warum jetzt schon wieder??

    Maggy, ein nasser Alkie ist nicht blöd und weiß genau, wie seine CO`s ticken. Und er wird dieses Wissen nutzen!
    Ich hätte Dir damals, als ich noch gesoffen habe, sonstwas erzählen können,
    und zwar so glaubhaft, das Du an meinen Worten nicht gezweifelt hättest.
    Nur mit dem Hintergrund, das Du wieder so funktionierst, wie ich das will.
    Und ich denke, Dein XY ist da nicht so viel anders.
    Der weiß auch ziemlich genau, wie Du tickst 8)

    Du kannst selbst entscheiden, ob du wieder auf dieses Karussell aufsteigen möchtest und weitere Runden drehen willst?
    Für Deinen XY ist schnell wieder alles in Ordnung, es ist wieder alles so, wie er das wollte und warum sollte er nun ernsthaft die Sauferei aufgeben?
    So tickt ein nasser Alkie, der noch lange nicht trocken werden will, is einfach so.
    Und wenn er ernsthaft trocken werden will, dann soll er das tun.
    So einfach ist das.
    Wo hat er sich denn nun Hilfe geholt ?
    Hat er da was konkret unternommen?
    Oder redet er nur davon, sich Hilfe zu holen?
    Wie gesagt, reden kann man viel, wenn der Tach lang is... es kommt aber auf das Handeln drauf an.
    Schöne Worte sind null und nichtig und meist auch völlig unverbindlich.

    LG Sunshine

    Hallo portugalbaby,

    Ja schade, das alles so gekommen ist, aber es war voraussehbar.
    Tut aber trotzdem weh, ich weiß. :(

    Zitat

    Das er frei ist und er selber entscheiden kann ob er trinkt, aber das ich nicht damit leben kann und möchte.

    Dem ist leider nicht ganz so. Wenn jemand alkoholABHÄNGIG ist, ist er ja KEINESFALLS mehr frei!
    Sondern eben abhängig, wie das Wort ja auch schon sagt.
    Ein nasser Alkoholiker entscheidet von daher auch nichts mehr wirklich, sondern das hat der Alkohol längst übernommen.
    Man kann immer noch versuchen, sich einzureden, das es anders ist, ist es aber nicht.
    Von daher, liebes portugalbaby, sieh es bitte nicht als Entscheidung gegen Dich von Deinem Ex, weil er Dich nicht genug liebte.
    Er entschied sich auch nicht so, um Dir vorsätzlich weh zu tun, der Alk macht hier so viel kaputt, er zerstört eben auch WIRKLICH Beziehungen.
    Wäre Dein Partner wirklich frei gewesen in seinen Entscheidungen, wäre seine Entscheidung vielleicht ganz anders ausgefallen...

    Zitat

    Ich hatte mich seit seinem letzten rückfall dazu entschieden nochmal alles zu geben, damit ich hinterher nicht sagen kann dass ich es nicht versucht hätte

    .

    Hm, das hier glaube ich allerdings nicht :wink:
    Es geht meist nicht darum, alles getan haben zu wollen, sein Gewissen beruhigen zu wollen, es geht doch eher darum, noch nicht loslassen zu wollen. :wink:
    Dafür macht es sich ganz nett, die Mutter Theresa-Nummer vorzuschieben, das man doch alles geben wollte/gegeben hat...
    so uneingennützig und soooo gut, wie man doch ist... 8)
    Meist steckt da doch ganz einfach der pure Egoismus dahinter, seinen Partner (noch) nicht gehen lassen zu wollen, um nicht allein zu sein. 8)

    Es ist auch keine Seltenheit, das sich dann hier völlig zurückgezogen wird, denn es soll einem da auch niemand mehr bei "reinquatschen".
    Das ist so wie bei einem gerade abstinent lebenden Alkie, der innerlich einen Rückfall vorbereitet.
    Da wird sich dann auch zurück gezogen, jeder gute Rat wird auch innerlich abgelehnt, weil man ganz schlicht und einfach wieder saufen WILL.
    Und ein CO will oftmals ebenso nochmal ne Weile "weitersüchteln".

    Was dabei herauskommt, kannst Du hier an vielen Stellen nachlesen. Und hast es gerade mal wieder am eigenen Leib erlebt.
    Du hast nur eine Wahl, ebenso wie ein nasser Alkoholiker:
    Du kannst aus dem Suchtkarussell CO-Abhängigkeit aussteigen oder Runde um Runde weiter drehen.
    Wobei ich mich gerade frage, inwieweit ein "nasser CO" willentlich Entscheidungen treffen kann, solange er akut rumsüchtelt ?
    Das kann ich leider nicht beantworten.

    Aber was anderes kann ich Dir versprechen:
    Je mehr Abstand zwischen Deinem saufenden Ex und Dir entsteht, desto klarer wirst Du vieles sehen.
    Und am Ende wirst Du evtl. sogar erkennen, das alles gut so ist, wie es gekommen ist.

    Wie geht Dein Leben denn nun weiter?
    Wenn Du CO-Abhängig bist, geht das ja nicht von allein wieder weg.
    Wie wirst Du daran arbeiten, bzw. willst Du das überhaupt?
    Denn genau DARUM geht es hier im Forum und nicht um das Gesaufe oder Nichtgesaufe des Noch-Partners oder schon Ex-Partners.

    Zitat

    Es tut mir sehr leid für Ihn das er den Absprung nicht geschafft hat aber ich weiss das ich rein garnichts daran machen kann...

    Man weiß nicht, ob er nicht doch noch den Absprung schafft?
    Vielleicht gibt Deine konsequente Haltung ja doch Anlass, nochmal durchzustarten in Richtung Trockenheit.
    Vielleicht aber auch nicht. Weiß niemand.
    Nein, Du konntest nicht mehr machen als das, was Du getan hast, das ist richtig.
    Vielleicht wird er aber trotzdem noch trocken, völlig ohne Dein "zutun".
    Und anders hätte eine Trockenheit auch kein stabiles Fundament, wenn es auf jemanden anderen aufgebaut wäre.
    Auch das zeigt sich immer wieder in der Form von Rückfällen, wenn der Partner nur irgendwie mal kurz wegbricht aus welchen Gründen auch immer,
    muss ja nicht mal ne Trennung sein.

    LG Sunshine

    Liebe Maggy, ich mache es kurz:
    Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. :wink:
    Wenn er meint, sich so verhalten zu müssen, ist das sein Ding.
    Mach Du doch Deins und er seins.
    Ich denke, er ist auch enttäuscht, auf seine Art.
    Wenn Beziehungen zerbrechen, gehen da selten die Beteiligten bester Laune und extrem liebevoll zueinander raus.
    Was hast Du denn erwartet?
    Das er das alles verständnisvoll hinnimmt und Dir recht gibt, das die Trennung notwendig ist?
    Das er der "Böse" ist und Du die "Gute"? :wink:
    Wäre dann alles okay?

    LG Sunshine

    Zitat

    PS. Ist das so richtig, dass ich einfach eine Antwort im alten Thread erstellen oder soll ich pro Thema einen neuen anfangen?

    Neee... bloß nich !!
    Schreib bitte hier in Deinem Thread weiter, sonst kommen wir ja voll durcheinander :roll::lol:
    So kann man besser Deine ganze Geschichte lesen und verstehen und Du vermeidest auch selbst, Dich dauernd wiederholen zu müssen.
    Du wirst hier in Deinem Thread gelesen... keine Angst :wink:

    LG Sunshine

    Hallo Maggy,

    Zitat


    Und wieso scheine ich wohl alles, was mich gestört hat, so schnell wieder zu vergessen?? Das müsste mich doch eigentlich davon abhalten können, ihn so zu vermissen?

    Ich glaube, das ist so, weil wir Menschen so gemacht sind, das wir unangenehme und auch schlimme Dinge verdrängen und hoffentlich auch ein Stück weit vergessen können.
    Wie grausam wäre es, wenn alle schlimmen und schmerzhaften Erlebnisse tagtäglich präsent wären?
    Bei traumatischen Erlebnissen ist das sicher so, das da nichts vergessen werden kann, das ist mir schon klar.
    Aber ich konnte gescheiterte Liebesbeziehungen bisher immer soweit "vergessen", das sie mich nicht mehr belasteten.
    An einige Ex müßte man mich schon sehr gezielt erinnern, ansonsten denke ich wirklich nicht mehr an sie.
    Und eins kann ich Dir sagen, ich bin heute sooo froh, das einige Beziehungen scheiterten (und davon gab es so einige :wink: ) denn
    ich möchte die betreffenden Typen ganz sicher heute nicht mehr an meiner Seite haben, allein die Vorstellung wäre total gruselig.
    So hatten alle Trennungen am Ende doch was wirklich gutes und sie geschahen nicht umsonst.
    Egal ob ich mich trennte oder ob ich abgeschossen wurde, das macht gar keinen Unterschied.

    Klar gab es anfangs gekränkte Eitelkeiten, aber wenn ich da drüber weg und genug Zeit zum heilen vergangen war, dann war ich im Nachhinein heilfroh,
    das ich die Ex los war, denn sie hätten mein Leben auf eine
    Art beeinträchtigt, die nicht gut und auch nicht gesund für mich gewesen wäre.

    Zitat


    Zum Beispiel haben wir vorgestern abend lange telefoniert. Über Belangloses und kurz auch über uns. Uns sind dabei beiden die Tränen gekommen und ich hab mir gedacht, hach, all die schönen Erinnerungen ... :/


    Solange Du das weiterhin tust und mit ihm Kontakt pflegst, wirst Du schlecht über die gescheiterte Bez. hinwegkommen.
    Denn so pult da doch immer wieder jemand an den noch gar nicht verheilten Wunden rum und sie bluten dauernd neu.
    Ich verstehe einfach nicht, warum es sich CO`s oder auch manche andere Frauen manchmal selbst so schwer machen?
    Und vor allem, es bringt absolut nix.
    Ich habe auch schon 1x so einen Mist mitgemacht und glaubte jemanden, man könne noch "Freunde" sein, und zwar ohne Zeit zwischen
    Beziehungsende und Freundschaft.
    War Schwachsinn :lol:
    Es hat einfach nicht gefunzt :wink:
    Und genau so lange habe ich auch still weiter gelitten, denn es ging um eine Trennung, die ich nicht initiiert hatte.
    Aus anderen gescheiterten Beziehungen, wo nach der Trennung viel Zeit zum Heilen vergangen war (ich spreche hier von vielen Monaten bzw. eher Jahren) konnten dann teilweise wirklich tiefe Freundschaften entstehen, die bis heute halten.
    Darüber freue ich mich udn da tut auch überhaupt nichts mehr weh :)

    Zitat

    Also, wie komme ich damit klar? Und wie gewöhne ich mir ab, wenn wir reden zB wieder zu denken, vielleicht könnte es ja doch klappen, vielleicht wendet sich alles zum Guten? Ist das nur, weil es noch so frisch ist??


    Sich abgewöhnen, an jemanden zu denken ?
    Das hört sich lustig an... ist das so wie "sich das Rauchen abzugewöhnen" oder eine andere schlechte Angewohntheit? :lol:
    Ich denke, durch schmerzhaften Liebenkummer mussten wir alle schon durch und wir alle leben noch.
    Es TUT WEH, Maggie... zumal diese Trennung ja auch vom Kopf her kam und nicht vom Herzen.
    Ich glaube, es gibt kein anderen Mittel als die Zeit, die hier heilt.
    Aber Du musst ihr auch die Chance dazu geben :wink:
    Und einen kompletten Kontaktabbruch würde ich Dir empfehlen, damit die Wunden heilen können.

    Mir fällt da gerade etwas interessantes ein, was ich gestern von einer Therapeutin sagen hörte in Zusammenhang mit dem grausamen Flugzeugabsturz.
    Sie wurde gefragt, ob denn Medikamente helfen könnten, mit dem Schock und dem Schmerz fertig zu werden?
    Sie verneinte das und meinte, die Zeit, in der man sich mit Medikamenten betäubt, muss immer später hintendran an die Trauerarbeit gehängt werden.
    Denn dabei helfen keine Medikamente. Das braucht seine Zeit und das kann man also auch mit Medikamenten nicht pushen.
    Sie sagte aber auch außerdem, manchmal ginge es nicht ohne Medikamente, dann solle man sie durchaus auch nehmen im ersten heftigen Schmerz.
    Trotzdem gilt siehe oben...

    Wenn Du nun also Deinen XY immer wieder kontaktest trotz Trennung, ist das auch wie ein "Medikament" (oder man kann es auch "Dein Suchtmittel" nennen), das erstmal wieder Linderung verschafft.
    Ich denke aber, die Verarbeitung des Ganzen wird so nur umso länger.
    Denn Du musst die Zeit, die Du jetzt nicht zur Trauerarbeit nimmst, später auch dranhängen.
    Verstehst Du, wie ich das meine?
    "Einfacher" wäre es, sich lieber gleich mit der Trauerarbeit um die gescheitere Beziehung zu beschäftigen, als noch weiter "rumzusüchteln" :wink:

    LG Sunshine

    Hallo Schneegans,

    ich denke, eine Internistin sollte mit einem suchterkrankten Menschen nicht überfordert sein.
    Denn viele Krankheiten der inneren Organe beruhen ja nun auch auf Drogenmissbrauch.
    Und Alkohol ist auch eine Droge.
    Meine Ärztin ist auch Internistin und sie kennt sich bestens mit Suchterkrankungen/Alkohlmissbrauch aus.
    So konnte sie mir nicht nur medizinsich eine große Hilfe sein, sondern auch mit Gesprächen.
    Sie ist keine ja keine Suchttherapeutin, aber sie nahm sich immer ausreichend Zeit, mich nicht nur zu untersuchen, sondern auch über
    die psychische Seite meiner Alkohokrankheit mit mir zu reden.
    Von daher: Es gibt wirklich Ärzte, die sich mit Suchterkrankungen auskennen :wink:
    Und die einem nicht mit so einem Schnarrn wie "trinken sie mal etwas weniger" kommen, wenn man ihnen sagt, das man alkoholabhängig geworden ist.
    Sowas hilft ja nu mal keinem nassen Alkie, wäre das so einfach, gäbe es nicht so viele Alkoholabhängige auf dieser Welt.

    Ich würde dazu raten, bei dem Termin in der Suchtberatungsstelle dieses Thema nochmal gezielt anzusprechen.
    Es heißt ja "Beratung", also kann man genau dort doch auch danach fragen, ob es eine Empfehlung für einen bestimmten Arzt gibt.

    Zitat

    ich habe übrigens im Internet/Telefonbuch recherchiert, in meinem Bundesland gibt es keine suchtspezialisten - ich wohne auch nicht besonders großstädtisch irgendwie. es gibt wohl eine Klinik in einiger Entfernung die so ziemlich für alles zuständig ist von spiel- bis zu psychosomatischen suchterkrankungen, aber ob das jetzt die richtige Anlaufstelle ist?

    Was meinst Du genau mit "Suchtspezialisten"?
    Das hört sich jetzt ein wenig danach an, als suchtest Du nach einer Therapiemöglichkeit? Habe ich das richtig verstanden?
    Auch das könntest Du in der Suchtberatung nachfragen.
    Eines möchte ich aber mal vorausschicken:
    Nicht jeder braucht auch eine Therapie.
    Ich weiß, es wird hier oftmals so beschrieben, das eine Therapie unabdingbar ist, aber dem ist nicht so.
    Ich hatte beispielsweise noch nie eine Therapie, auch keine wegen meiner Alkoholkrankheit.
    Ich bin trotzdem seit fast 13 Jahren trocken.
    Ich denke, es ist einfach individuell, ob eine Therapie nötig ist.
    Hier im Forum sind auch viele andere ohne Therapie erfolgreich trocken geworden und geblieben.
    Manch einer braucht aber auch eine Therapie, ich will das nicht irgendwie in Abrede stellen, aber halt nicht jeder.

    Ganz wichtig finde ich allerdings, eine SHG zu haben.
    Das hier IST eine SHG, wenn auch online.
    Manch einer möchte aber auch gern (zusätzlich?) noch eine reale SHG.
    Auch das kann Sinn machen, denn dort hat man natürlich Mimik und Gestik des anderen vor Augen und der Austausch verläuft mitunter besser verständlich.
    Außerdem gibt es in einigen SHG eine Art Mentor, wenn man ganz frisch trocken ist, den man auch ausserhalb der Treffen im Notfall kontaktieren kann.
    Im Erweiterten Bereich habe wir allerdings unseren Notruf-Button, der auch im Notfall gedrückt werden kann und dann kommt jemand ungehend in den Chat.
    Auch das hat so eingen hier schon sehr geholfen.

    Aber jetzt erstmal einen Schritt nach dem anderen, liebe Schneegans.
    Erstmal zur Suchtberatung, dann wird wahrscheinlich eine Entgiftung eingeleitet.
    Das ist aber nix, wovor man Angst haben müßte.
    Der Alk muss halt aus dem Körper, meist wird das mit medikamentöser Unterstützung gemacht.
    Und natürlich unter fachlicher Aufsicht.
    Und dann mal weiter schauen... wenn eine Thera angestrebt wird, gibt es manchmal auch die Möglichkeit, die gleich im Anschluss an den Kllinikaufenthalt zu machen.

    Ich habe übrigens kein Problem damit, das Du momentan noch trinkst.
    Das wäre ja wohl auch etwas schräg, erst jemanden zu raten, aus
    Sicherheitsgründen erstmal noch moderat weiterzutrinken,
    bis sie/er weitere Hilfe bekommt und es dann befremdlich finden, wenn sie/er den Rat befolgt.
    Anders wäre es, wenn hier jemand immer wieder im besoffenen Kopp rumprollt und die Leute beleidigt oder so.

    LG und Alles Gute weiterhin, liebe Schneegans.
    Lasse bitte von Dir hören, wie es weiter geht.
    Sunshine

    Hallo Schneegans,

    wir dürfen hier ja keine medizinischen Ratschläge geben und das will ich auch gar nicht tun.
    Folgendes ist aber wohl okay...

    Zitat

    und leider bekam ich auch kein medikament welches diesen gigantisch schlechten Leberwert ein wenig drosselt (ich habe den eindruck ich falle manchmal jeden Moment einfach um weil einfach der Akku leer ist und kein quentchen Energie mehr in mir steckt - herz, Kreislauf alles funktioniert nicht richtig)

    Ich hatte auch katastrophale Leberwerte. Und ich bekam auch kein Medikament dagegen. Vielleicht gibt es sowas auch gar nicht?
    Meine Ärzte sagten, die Leber müsse sich von allein regenerieren.
    Mir wurde nur eine sehr gesunde Ernährung empfohlen, mit viel unbelasteten Lebensmitteln (Gemüse und Obst aus dem Bio-Laden etc.)
    Daran hielt ich mich auch.
    Mir wurde auch gesagt, das sich meine Leber evtl. auch nicht wieder regneriert, aber das ist nicht eingetreten.
    Die Leber ist ein Organ, was sich sehr gut wieder erholen kann, ich bin das beste Beispiel dafür.
    Wenn man sie lässt... und gut auf sich achtet und vor allem, nicht wieder säuft.
    Ansonsten hat auch die beste Leber der Welt keine Chance.
    Bitte jetzt nicht falsch verstehen, der Rat, moderart weiter zu trinken, ist natürlich vollkommen richtig, aber nur zur Überbrückung, bis Du weitere Hilfe bekommst.
    Ach Du weißt schon... :wink:

    Schneegans, auch alles andere ist bei mir wieder gut geworden. Bis auf die erwähnte Nervenschädigung.
    Schade, aber ich kann damit leben.
    Und die ist immer noch tausend mal besser als wieder zu saufen.

    Ich würde weiterhin an Deiner Stelle über einen Arztwechsel nachdenken.
    Leider sind nicht alle Ärzte gut mit der Alkoholkrankheit vertraut.
    Dabei kann Dir aber sicher die Suchtberatung eine Empfehlung aussprechen.
    Ich hatte eine sehr kompetente Hausärztin, die ich mir nach der Entgiftung neu suchte.
    Sie hat mich sooo sehr unterstützt in allen und nicht nur sie, auch die Arzthelferinnen.
    Sie waren mir alle eine ganz wichtige Unterstützung, und ich bin froh, das ich diese Unterstüztung bekam.
    Wir sagen ja immer hier, hole Dir alle Hilfe, die Du brauchst.
    Einen guten Arzt halte ich für eine sehr wichtige Hilfe !

    Zitat

    heute mittag habe ich mir dann ein herz gefasst und meinem mann die karten offen auf den tisch gelegt, alles gestanden und den aktuellen stand der dinge genannt. boah, war das unangenehm - noch schlimmer war als er antwortete, er weiß das alles schon lange und hätte sogar unterlagen von seiner arbeit drüben auf dem Schreibtisch von wegen entzug und co-abhängigkeit - ich wär am liebsten vor scham im boden versunken
    Verlegen
    Das tollste an dem Gespräch war aber, dass er meinte ich würde ihm mit meinem Entschluss eine "große Freude machen" und er würde egal wie auf jeden Fall hinter mir stehen, wir würden das gemeinsam schaffen!


    Sicher wußte er das schon alles :wink:
    Angehörige sind ja nu auch nich blöd und schnallen, was los ist.
    Ist es nicht toll, wie lieb er reagiert hat?
    Da hast Du gleich schon eine weitere wichtige Unterstützung.

    Bei mir/uns war es ähnlich, mein Mann war auch unendlich froh, das meine Sauferei ein Ende hatte.
    Ich habe ihn mal nach einigen Monaten Abstinenz gefragt, ob er mir überhaupt allen Mist verzeihen kann, denn ich so im Suff verzapft habe?
    Er sagte nur "das habe ich schon getan, als Du mit dem Saufen aufgehört hast".
    Er und der Rest meiner Familie unterstützte mich auch sehr und glaubte auch an mich. Das machte mir auch immer wieder Mut.

    Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute auf Deinem weiteren Weg, liebe Schneegans.
    Du hast jetzt viel in die Wege geleitet und offen über Deine Krankheit gesprochen, das sind schon ganz ganz wichtige Schritte.
    Und eine SHG hast Du hier auch schon gefunden ! :)
    Du bist hier auch nicht rumgeeiert, sondern hast gleich Nägel mit Köpfen gemacht !
    Wenn Du so weiter machst, schaffst Du es auch !
    Da bin ich mir ziemlich sicher.
    Das Leben ist zu kurz, um es kaputtzusaufen!

    Ach so... und nochmal zu den körperlichen Beeinträchtigungen, die ich von Saufen hatte (Magengeschwür, was bei der Entgiftung behandelt wurde,
    kaputt gesoffene Enzyme, Bauchwasser, starke Kreislaufprobleme und und und...), die heilten alle mit der Zeit.
    Aber es dauerte auch seine Zeit, die Geduld musst Du einfach aufbringen.
    Es ging bei mir am Anfang immer nur schrittchenweise voran, aber es ging voran ! :)
    Meine Leberwerte wurden immer einen Ticken besser, die anderen Werte und Beschwerden auch.
    Und was noch wichtig war, ich litt auch in der Saufzeit immer stärker unter Panikanfällen.
    Die machten mir wirklich Angst und vergingen nur, wenn ich wieder trank.
    Ich habe nach der Entgiftung nie wieder einen gehabt.... :wink:
    Man ahnt ja manchmal gar nicht, was der Alk alles anrichtet :cry:

    Lasse bitte von Dir hören, wie es weiter geht, okay?

    Liebe Grüße
    Sunshine