Beiträge von Sunshine_33

    Hallo paranoia,
    der Name scheint wirklich Programm zu sein.
    Mit Deinem Verhalten trägst Du zur Stigmatisierung von Alkoholikern bei und Du weißt das auch.
    "Paranoia", weil Du einen Patienten in einer SHG treffen könntest?
    Für wen hältst Du Dich eigentlich??
    Du bist ebenso krank, wenn Du Alkoholikerin bist wie ein Patient, den Du in einer SHG treffen könntest !
    Oder bist Du ne Art "bessere Alkoholikerin" ?
    In einer SHG sitzen alle in einem Boot, meine Liebe... da ändert es auch nix dran, das Du Ärztin bist.

    Zitat

    Und bevor ich mich hier von selbsternannten Laien-Helfern, ohne suchtspezifische Ausbildung fertig machen lasse, werde ich mich von hier verabschieden.

    Ich denke, das wird vielleicht das Beste sein.
    Der Großteil hier mag keine suchtspezifische Ausbildung haben, das tut aber nix zur Sache.
    Hier schreiben Betroffene, die selbst erkrankt sind und die wissen am besten, wie die Krankheit ist !
    Und wahrscheinlich sogar besser als ein Suchtberater, der nie persönlich betroffen war und sein Wissen aus Büchern angelesen hat.
    Hier sind Leute, die den Weg in die Trockenheit erfolgreich gegangen sind, das reicht aus, um weiter helfen zu können.
    Punkt !

    Du willst hier offenbar die Erfahrungen und den Rat Betroffener nicht annehmen, weil Du es besser weißt.
    Wenn Du so schlau bist, frage ich mich, warum Du Deine Sucht bisher nicht stoppen konntest?
    Denn das hat ja wohl bisher nicht funktioniert, oder?

    Zu der Eigenmedikation bei einem Entzug schreibe ich nix, dazu wurde bereits alles gesagt.
    Es ist auch latte, bei wie vielen anderen Du Entzüge begleitet hast, Du bist hier selbst betroffen und das ist doch nochmal was anderes.

    Aber es ist Dein Leben, Du entscheidest, wie Du weiter gehen willst.
    Dabei wünsche ich Alles Gute... und wenn es doch nciht so funzt wie erhofft, und Du bereit bist,
    Erfahrungen anzunehmen und was in Deinem Leben zu ändern, weißt Du ja, wo wir sind.
    Denn noch ist das nicht bei Dir soweit...

    LG Sunshine

    Hallo Maggy,

    ich sehe das genauso wo es Morgenrot in ihrem letzten Beitrag schreibt.

    Dein XY will Dir Verantwortung aufdrücken. Weil er sie nicht haben will.
    Und wenn es nicht klappt mit dem gesetzten Ziel, dann bist Du "schuld", da kannste Dich schonmal drauf verlassen.
    Denn so läuft das mit nassen Alkies.

    Desweiteren zeigt sein Kinderwunsch außerdem komplette Verantwortungslosigkeit.
    Denn was ist es denn sonst, trotz bekannten Alkoholproblems ein Kind in die Welt setzen zu wollen ??
    Hat er sich schon JEMALS damit auseinandergesetzt, wie grausam es für ein Kind ist und wie sehr es schädigt, einen alkoholkranken Elternteil zu haben??

    Maggy, ich denke, eine Trennung ist das richtigste, was Du tun konntest.
    Du hast sonst bald die Hölle auf Erden, und dann auch nicht nur 1 Kind, sondern gleich 2.
    Und Du hast dann für den ganzen Mist auch noch die Verantwortung, weil er keine tragen will.
    Ja sach ma, wer will denn sowas?

    Klar tut ne Tennung weh, zumal, wenn man sie eigentlich vom Herzen her gar nicht will.
    Dann ist es nochmal doppel schwer.
    Trotzdem... Du handelst hier für Dich, um Dich in Sicherheit zu bringen.
    Um Dir Dein Leben nicht zu zerstören/Dir nicht zerstören zu lassen !
    Denn wenn er weiter trinkt und das nicht stoppen kann, dann versaut er sich nicht nur sein Leben, sondern Deines gleich mit.
    Es reicht, wenn sich einer sein Leben kaputt säuft, da muss er nicht noch andere mitreissen.

    LG Sunshine

    Hallo liebe Schneegans,

    erstmal Willkommen hier im Forum.

    In vielem, was Du schreibst, erkenne ich mich wieder.

    Zitat

    Mir ging es auch körperlich immer schlechter.
    Du schreibst:
    Ich komme keine Treppe hoch ohne mich setzen zu müssen und kann fast nichts mehr körperlich leisten
    ohne das mir schwindelig wird und der Kreislauf absackt - alles geht nur noch in Zeitlupe


    Da macht mir gerade eine Gänsehaut.
    Ich bin ja nun schon über 12 Jahre trocken und manche Erinnerungen verblassen mit der Zeit etwas.
    Du hast aber gerade damit eine wach gemacht!
    Ich habe lange nicht mehr daran gedacht, bis jetzt...
    Ich sah mich eben wieder vor mir, wie ich meinen Weg zum Arbeitsplatz nicht mehr in einem Stück schaffte.
    Ich hatte zu starke Schmerzen in den Beinen, mußte mich unterwegs auf eine Bank setzen.
    Und an mir gingen die anderen Mitarbeiter vorbei und ich schämte mich.
    Wenn jemand dabei war, den ich kannte, erfand ich irgendeine Lügengeschichte, warum ich da saß.
    Das macht mich grade sehr traurig.
    Aber so war das damals.
    Ich habe trotzdem noch ne Weile weiter gesoffen... ich habe es nicht allein geschafft, aufzuhören.
    Zum Glück bekam ich wenige Monate später professionelle Hilfe.
    Sonst könnte ich wohl nicht mehr hier schreiben.

    Ich kann Dir nur eins raten, liebe Schneegans... pack jetzt die Gelegenheit am Schopf und erzähle, was wirklich los ist.
    Und vor allem: Lasse Dir helfen !!
    Wenn Du jetzt noch weiter säufst, entstehen vielleicht wirklich noch irreparable Organschäden.
    Und dann heißt es wirklich Leben oder Tod !

    Bei mir mußte es erst soweit kommen, ich konnte meine Sucht nicht allein stoppen.
    Als ich endlich in die Entgiftung kam, war ich kurz vorm Leberversagen.
    Und einmal war ich kurz "auf der anderen Seite"... die Ärzte konnten mich gerade nochmal so zurückholen.
    Ich habe übrigens bei meiner Einlieferung im KH (ich kam nach der Notaufnahme gleich auf die Intensiv) alles wahrheitsgemäß und völlig ungeschönt erzählt, wie viel ich gesoffen habe.
    Und das ich es nicht stoppen kann.
    Ich bekam dort dann endlich Hilfe.
    Um die zu bitten ich vorher zu feige war. :oops:

    Meine Blutwerte waren übrigens auch katastrophal.
    Heute bin ich aber wieder soweit fit und es geht mir gut.
    Leider blieb eine Polyneuropathie in den Beinen als Folgeschaden meiner
    Alkoholkrankheit.
    Aber damit kann ich leben.
    Meine Leber hat sich überraschend gut erholt, sodas sogar meine Ärztin staunte.

    Von daher... sieht zu, das Du Deine Sucht stoppen kannst.
    Es ist nicht immer alles verloren, sehr vieles kann auch wieder heilen
    und gut werden !
    Es dauert zwar seine Zeit, bis sich alles erholt, aber wir haben uns ja auch nicht die Gesundheit in wenigen Wochen kaputt gesoffen.

    Und vor allem: Du musst das alles nicht allein durchstehen.
    Deine Ärzte können Dich unterstützen, Dir helfen.
    Ich kann mich noch erinnern, das es für mich wie ein Wunder war, als ich nach der Entgiftung keine Entzugssymptome mehr bekam.
    Das war so unglaublich erleichternd, ich konnte es kaum glauben.
    Weil ich das gar nicht mehr kannte :cry:

    Und es gibt auch SHG, Du hast hier mit uns ja auch schon eine gefunden.
    Du wirst hier auf jeden Fall auch Unterstützung finden.
    Trocken werden können wir nicht für Dich... das ist klar... aber Du bist hier unter Menschen, die das alles so oder ähnlich auch erlebt haben.
    Dir können hier Tipps gegeben werden, hier werden Erfahrungen ausgetauscht und vieles andere, was Dir helfen kann.
    Kurzum, hier werden Dir Hände gereicht.

    Übrigens gibt es heir auch einen Erweiterten Bereich, in dem sich intensiver ausgetauscht wird.
    Ich denke, das könnte auch was für Dich sein in Deiner momentanten Situation.
    Aber nun mache erstmal einen Schritt nach dem anderen... morgen also zur Ärztin.
    Und sage da bitte echt, was Sache ist.
    Und auch, das Du da allein nicht mehr rauskommst und entsprechende Hilfe brauchst.
    Brauchst Dich auch nicht zu schämen, es gibt so viele, denen das ebenfalls passiert ist, was Dir passiert ist.
    Und jeder Arzt hat auch alkoholkranke Patienten, das ist nix neues für die.

    Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, das sich Deine Werte wieder recht schnell bessern.
    Und das Du noch keine Folgeschäden hast.
    Aber bitte tue das nicht weiter Deinen armen Körper an (und Deiner Seele auch nicht, denn die leidet doch auch sehr unter allem, oder?)
    Steig aus dem Suchtkarussel bitte aus, das kann ich Dir nur raten.
    Es gibt ein schönes und zufriedenes trockenens Leben, das kann ich Dir versprechen.
    Da ist zwar auch nicht alles rosarot, aber ohne die Sche*iss-Sauferei ist einfach ALLES besser und man kommt mit Problemen auch viel besser klar.

    Berichte bitte mal morgen, ja?

    LG Sunshine

    Liebe Maggie,

    ich kenne übrigens so einen Fall, wo ein Mann mit "Alkoholproblem"
    unbedingt heiraten wollte. So geschah es dann auch.
    Ich denke, er wollte diese Heirat als ne Art Therapie "missbrauchen", um
    so mit dem Saufen aufhören zu können.
    Hat aber nicht geklappt, er hat weiter gesoffen.
    Dann wünschte er sich ein Kind, seine Frau ebenfalls.
    Damit sollte dann alles besser werden... ein Kind gibt doch dem Leben Sinn,
    und dann würde er sicher aufhören.
    Die Woche nach der Geburt seiner Tochter, als Mutter und Kind noch im KH waren, hat er komplett im Saufkoma verbracht.
    Zur Arbeit isser auch nicht gegangen.
    Einige Monate später veror er beinah seinen Job, er durfte ihn nur behalten, wenn er einen Entzug macht.
    Das tat er, aber er soff kurz darauf weiter.
    Den Job verlor er.
    Und spätere Jobs auch.
    Glücklicherweise war seine Frau keine CO, sie trennte sich und brachte sich mit dem Kind in Sicherheit.
    Sie ist heute schon seit über 25 Jahren glücklich mit einem anderen verheiratet und hat noch weitere Kinder bekommen.
    Er säuft immer noch... mal mehr, mal weniger... ab und zu isser mal wieder zur Entgiftung, er ist ein typischer Drehtürpatient.
    Heute ist er außerdem schwer krank.

    Ich erzähle Dir diese Geschichte nur, um darauf hinzuweisen, das Dein XY Dich und ein eventuelles Kind vielleicht zur Eigentherapie einsetzen will.
    Sowas ist nicht mal selten.
    Und ein Alkie glaubt wahrscheinlich sogar selbst dran, das sowas funzen kann.
    Tut es aber meist nicht, vermute ich mal.

    Und man kann auch daran sehen, das auch "rationale Gründe" (Angst vor Jobverlust, Angst vor Füherscheinentzug, Angst vorm Verlassenwerden, Angst vor evtl. Kindesentzug aufgrund der Sauferei)
    die Sucht nicht stoppen können.
    Denn wenn eine Frau und ein kleines Kind kein "rationeller Grund" ist, dann weiß ich nicht, was sonst?

    LG Sunshine

    Hallo,

    Emma schrieb:

    Zitat

    Fakt ist: Es braucht für einen Trinker immer einen rationalen Grund, warum er/sie das Saufen sein lassen soll.


    Wer sagt denn sowas? :shock:
    Das würde ja bedeuten, das man die Sucht mit Verstand oder gar Logik stoppen könnte.
    So ist es aber nun mal nicht !
    Das ist ja gerade das charakteristische an der Sucht, das sie mit o.g. nichts zu tun hat !!
    Wenn ich so einfach das saufen hätte aufhören können, hätte ich dann nicht nach "rationalen Gründen" gesucht ?
    Anstatt immer weiter zu saufen, bis ich einen schlimmen Tiefpunkt hatte...

    Zimttee schrieb:

    Zitat

    Du trägst auch Verantwortung für zukünftige Kinder- willst du denen einen solchen Vater antun? Ganz davon ab, dass sie seine Gene haben werden..
    Kinder werden selbst mit ca 30%iger Wahrscheinlichkeit Alkoholiker. Ist es das, was du für deine Kinder willst?

    Es ist meines Wissens nicht erwiesen, das die Alkoholkrankheit vererbbar ist.
    Es gibt wohl Hinweise auf eine Art "Suchtgen", mehr aber auch nicht.
    So habe ich es vor einiger Zeit in einem TV-Beitrag explizit über Sucht gesehen.
    Ich habe übrigens weder alkoholkranke Großeltern oder Eltern gehabt und mein Bruder ist auch nicht betroffen.
    Vererbt hat mir das also keiner aus meiner Familie :wink:

    Erwiesen ist allerdings, das Kinder alkoholkranker Eltern ein erhöhtes Risiko haben, selbst auch Alkoholiker zu werden.
    Das liegt aber oft am sozialen Umfeld.
    Das Kind lernt, das Alk "Probleme" löst und schließlich sind die Eltern immer das erste Vorbild für Kinder.
    Sie wachsen da regelrecht rein in so eine dysfunktionale Familie.

    Ich finde es außerdem grundsätzlich menschenverachtend, Menschen mit einer Erbkrankheit zur Kinderlosigkeit zu "verdammen".
    Ähnliches hatten wir schon mal in Deutschland, in ganz dunklen Zeiten.
    Ich hoffe nur, das sich so etwas nie wieder wiederholt in unserer Geschichte !

    Nur trifft das eben auf Alkoholismus nicht mal zu, oder kannst Du Quellen nennen, wo das als nachgewiesen gilt?

    LG Sunshine

    Hallo Maggy,

    falls Dich meine Meinung als trockene Alkoholikerin interessiert:

    Zitat

    Er hat Einsicht gezeigt, dass es zuviel ist und gesagt, dass er es reduzieren will. Als Ansatzpunkt was er (darauf hab ich gedrängt) darüber hinaus an seinem Verhalten ändern kann, um den Mechanismus auszuhebeln, sagte er, er wolle sich mehr Zeit und Ruhe für sich nehmen und mehr auf sich achten.

    Für mich ist das eine reine Hinhaltetaktik.
    Ich habe auch mehrmals "Einsicht" gezeigt, habe aber nicht gehandelt.
    Weil ich weiter saufen wollte. So einfach ist das.
    Diese Einsicht vermittelt man, damit Ruhe im Karton ist und der Partner (erstmal wieder) mit der Rummeckerei aufhört.
    Also Einsicht zeigen, kleine Brötchen backen und danach langsam zum alten Status Quo zurückkehren.
    So läuft es oftmals...

    Wäre er wirklich einsichtig, bräuchte er keine weitere Zeit mehr, um nachzudenken, mehr Zeit für sich zu nehmen, alte Mechanismen auszuhebeln...das ist alles Augenwischerei und dient nur dazu, Zeit zu gewinnen und Wogen zu glätten.
    Wäre er wirklich einsichtig, könnte er zu einem Arzt gehen... und das nicht erst nächsten Montag, übernächste Woche oder nächsten Monat...und dort um Hilfe bitten (und der kann dann eine professionelle Entgiftung veranlassen)
    Das wären Nägel mit Köpfen... alles andere ist nur blabla...

    Zitat


    Was meint ihr, war dieses Gespräch richtig? Kann es etwas bewirken?


    Nö, glaube es bewirkt nix. Gespräche mit nassen Alkies bringen eher gar nichts.
    Nur Taten und konsequentes Handeln.
    Nur so merkt der nasse Alkoholiker, das jetzt Schluss mit lustich ist.
    Wie er sich dann beziehungstechnisch entscheidet, ist auch fraglich.
    Kann sein, das es was bewirkt, kann aber auch sein, das er Dich kurzerhand gegen nen neuen CO auswechselt.
    Wäre einfacher und er kann erstmal wieder "neu anfangen" :wink:
    Überschätze Deine "Wichtigkeit" für ihn nicht, für nasse Alkies ist nur der Stoff wichtig und dann erstmal ne ganze Weile gar nix.... dann wieder der Stoff, dann wieder gar nix... und ganz weit dahinten... da stehst Du irgendwo...
    Wird zwar kein nasser Alkie gern zugeben, ist aber meist trotzdem so.
    Ich weiß, das ist eine unangenehme und auch schmerzhafte Vorstellung,
    aber läuft es mit der Sucht nun mal. :?

    Zitat

    Bin ich also zu pessimistisch was die lange Perspektive angeht? Oder realistisch und sollte mich besser ganz trennen?

    Ich glaube, es ist realistisch, das er nicht mit der Sauferei aufhört.
    Wollte er... siehe oben... davon ist aber bisher nichts geschehen, oder?

    Kann also sein, das er noch Jahre/Jahrzehnte weiter säuft, weiß man nicht.
    Vielleicht kreigt er noch die Kurve, vielleicht säuft er sich aber auch irgendwann ganz einfach und erbärmlich tot.

    LG Sunshine

    Hallo Latifa,
    und Herzlich Willlkommen hier im Forum.
    Schön, das Du hergefunden hast.

    Was mir gleich auffällt, ist, wie viel Du über "ihn" schreibst und wie wenig über Dich selbst.
    Um ihn kann es hier aber nicht gehen, sondern nur um Dich.
    Er ist für sich selbst verantwortlich, auch für seine Sucht und auch für Wege daraus.
    Er kennt sie ja auch bereits, gelle?
    Kalte Entzüge gehören allerdings auf keinen Fall dazu.
    Du hast ja selbst miterleben "dürfen", wie schlimm sowas ausgehen kann.

    Zitat

    Ich hadere sehr viel mit mir, ob ich mir einen Gefallen tue und in dieser Beziehung bleibe, aber ich liebe diesen Menschen. Weiß aber auch mittlerweile nicht mehr, ob es auch gut für ihn ist, oder ob getrennte Wege, die bessere Wahl wären.

    Ich denke, das sich kein Mensch einen Gefallen tut, in einer Beziehung mit einem nassen Alkoholiker zu sein und zu bleiben.
    Denn da ist großes Leid vorprogrammiert.
    Und am Ende kann man selbst krank davon werden, CO-Abhängige haben beispielsweise sehr oft psychosomatischer Erkranungen.

    Zitat

    In seiner Kindheit ist viel passiert, es gab keine Vaterfigur, Gewalt, Drogen,Alkohol, schlechter Umgang, wechselnde Wohnorte und Schulen. Und nichts davon hat er verarbeitet.

    Viele Menschen hatten es nie leicht im Leben, saufen aber nicht.
    Das alles ist doch keine Entschuldigung zum Saufen, sorry.
    Das sind nur geeignete Vorwände, um weiter zu saufen.
    Saufen ist auch keine schicksalhafte Erkrankung für mich, sondern eine Krankheit, die man stoppen kann.

    Zitat

    Hinzu kommen (meiner Meinung nach) Panikattacken. Volle Busse kann er nicht besteigen, Einkaufscentren kann man nur manchmal betreten, Flohmärkte auch nur hin und wieder.
    Jeden Tag beim Einkaufen bekommt er Schweißausbrüche und weiche Knie. Er meint, dass dies unter Alkohol eben nicht so sei. Und er sich (stand gestern) besser von mir trennt, damit er diesen Schüben entgegenwirken und trinken kann ohne mir täglich damit vor den Kopf zu stoßen.

    Hatte ich auch alles, und zwar ganz genau so !
    Kam alles von der Sauferei. Ich traute mir ohne Alk am Ende gar nix mehr zu.
    Auch die Panikanfälle kenne ich gut, die Angst vor engen Räumen, vor vielen Menschen, ich konnte am Ende kaum noch ohne Alk im Blut überhaupt einkaufen gehen.
    Da war ich bereits schwerst abhängig und das waren die Symptome bei mir.
    Und sie verschwanden alle, als ich trocken werden konnte.

    Aber darum soll es hier nicht gehen, liebe Latifa.
    Sondern wie es DIR damit geht?
    Wie stellst Du Dir denn Dein weiteres Leben an der Seite eines Säufers vor?

    Zitat

    Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich zusammen mit ihm Termine bei Ärzten ausmache, die genau diese körperlichen Symptome erkennen und in den Griff bekommen. Da er dazu neigt, aus Reflex, gegenüber Fremden zu Lügen bzw Märchen zu erzählen, würde ich gern wissen, ob es eine Art Hypnose-Therapie gibt.

    Sage mal, was hast DU denn damit zu tun ?? :shock:
    Ich kann Dir nur ganz dringend davon abraten, Dich so vor seinen Karren spannen zu lassen.
    Dein XY braucht professionelle Hilfe und vor allem muss der Alk aus dem Körper.
    Seine Symptome sind völlig typisch für einen schwer abhängigen Menschen.
    Der Weg da raus ist nur die Trockenheit oder zumindest die wichtigste Grundlage.
    Es nützt nix, an irgendwelchen Symptomen rumzubasteln anstatt an den Kern der Dinge ranzugehen.

    Zitat

    Sollte ich mich erstmal an eine Institution für Co-Abhängige wenden?

    Da wäre eine gute Sache, mache das bitte.
    Hier schreiben ja auch CO-Abhängige :wink: und werden Dir sicher auch noch antworten.

    Aber eines kann ich Dir nur raten, lasse Dich da nicht so reinziehen.
    Das gibt nix Gutes und hilft auch nicht.
    Er braucht Hilfe, die Du nicht leisten kannst, das ist einfach so.
    Und auch das funzt nur, wenn er auch wirklich Hilfe annehmen will.
    Alles andere ist verlorene Zeit, sinnloses Gequassel, Hinhaltetaktiv, Augen-verschliessen-wollen-vor-dem, was ist.

    Ich würde mich freuen, mehr von DIR zu lesen...
    Beispielsweise, wie es Dir mit der ganzen Sache geht?

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin)

    Hallo Francine,
    schön, das Du Dich entscheiden hast, hierzubleiben.
    Weglaufen macht auch keinen Sinn, wenn man Hilfe möchte.
    Hier fallen aber auch mal kritische Worte oder es wird gezielt da nachgefragt, wo es weh tut. :wink:
    Das macht hier niemand, um Dich zu ärgern, sondern um abzuchecken, wo Du überhaupt stehst und wie Du weitermachen willst?

    Ich will mal zu zwei Punkten was schreiben. Zuallerst dazu:

    Zitat

    Ich setze mich nicht um 14.30 Uhr mit meiner Krankheit auseinander, sondern rund um die Uhr!

    Mir ist nicht 100% klar, inwiefern Du Dich mit Deiner Krankheit auseinandersetzt?
    Meinst Du damit Trockenheitsarbeit oder eher, warum Du alkoholabhängig wurdest?

    Wenn ich mal von Fall 2 ausgehe, dann ist meine Meinung dazu folgende:
    Ich halte so eine Vorgehensweise für ungünstig, weil sich während dieser Auseinandersetzungen
    mit sich selbst (warum ich? Wie kam es dazu ? ...und pipapo) praktisch nichts ändert.
    Außerdem haben diese Auseinandersetzungen mit sich selbst auch wenig Sinn in der nassen Birne.
    Und für mich denkst Du noch total nass, liebe Francine.
    Denn Du trinkst ja noch.... und solange der Stoff nicht für Wochen und Monate komplett aus Deinem Körper raus ist, solange läuft auch die Denke noch schräg, sorry.
    Ich will Dich damit nicht beleidigen.
    Und ich denke, wir alle standen mal an diesem Punkt, wo wir dachten, wenn wir wüßten, warum wir saufen, könnten wir es ändern und aufhören damit.
    Und während wir grübelten und nach "Schuldigen" suchten, haben wir weiter gesoffen.
    Weil die Sucht eben so stark ist, stärker als der Wunsch, aufzuhören.

    Für mich machen Rückschauen in die Vergangenheit erst Sinn, wenn eine einigermaßen stabile Trockenheit aufgebaut wurde.
    Denn man braucht auch für solche Rückblicke oftmals viel Kraft.
    Von daher: Erstmal trocken werden ! Dann in der Vergangenheit wühlen, falls nötig.
    Und evtl. auch mit therapeutischer Begleitung.
    Und herausfinden, warum man gesoffen hat. Um das künfitg anders machen zu können.

    Du schreibst, Du hast Angst vor einem Leben komplett ohne Alkohol.

    Davor hatte ich keine Angst, ich hatte mich fast totgesoffen und keine andere Wahl mehr,
    entweder langsam ins Leben zurückkriechen oder mich totzusaufen.
    Ich wünschte mir sehnlichst ein Leben ohne Alkohol !
    Ich hatte aber sehr wohl Angst davor, das nicht zu schaffen.
    Ich hatte große Angst, rückfällig zu werden.
    Denn einen Rückfall kurz nach meiner Entgiftung hätte ich niemals überlebt.
    Ich hatte auch durchaus Zukunftsängste.
    Das alles ja, aber Angst vor einem trockenen Leben hatte ich nicht. Es war mein größter Wunsch.

    Und es gab einige Gedanken, die mir anfangs ein langes Gesicht machten,
    wie beispielsweise "Wie soll ich denn je wieder lustig sein ohne Alk?". Das war aber ein echter Schwachsinnsgedanke, auch irgendwie noch triefend nass denkend.
    Denn so kam es überhaupt nicht. Der Humor ist ja in mir, ich bin von Natur aus ein humorvoller Mensch,
    der sich über vieles kaputt lachen kann.
    Und trocken ist das irgendwie noch viel schöner, mein Leben wurde wieder lustig, bunt und schön
    und ich kann es heute sooo sehr genießen... völlig ohne Nebenwirkungen wie nen dicken Kopf, Erinnerungslücken,
    Scham und alles, was mit dem Gesaufe einherging.

    Und ich bin nicht im "Alltag trocken geworden", nach meiner Entfgiftung gab es allein aus medizinischen Gründen lange erstmal keine Alltag mehr.
    Ich mußte mein Leben sehr ändern.
    Ich mußte erstmal wieder laufen lernen, Essen lernen und die einfachsten Dinge, weil ich während der Entgiftung erstmal ne Woche auf der Intensiv lag
    und dann wochenlang auf der normalen Station.
    In dieser Zeit hatte ich auch auch Zeit, darüber nachzudenken, wie mein Leben weiter gehen kann.
    Ich habe instinktiv alle Grundbausteine beachtet, obwohl ich sie noch gar nicht kannte.
    Aber mein Bauchgefühl sagte mir ziemlich genau, was gut für mich ist und was auf keinen Fall.
    Ich habe Freunde verabschiedet, die mir schadeten. Das waren jetzt nicht sooo viele, einige konnte ich auch behalten.
    Aber es gab auch welche, die "weg mußten" aus meinem Leben, habe ich auch nie bereut.
    2 von denen liegen übrigens mittlerweile ne Etage tiefer, haben sich schlicht und ergreifend tot gesoffen.
    Ein anderer ist mittlerweile schwer krank, wie ich hörte.

    Und nach Monaten, als ich wieder arbeiten ging, gab es auch erstmal Veränderungen für mich,
    die nicht besonders lustig waren und auch rechtlich nicht okay.
    Mein Chef wußte offenbar nicht, wie er mit einer erkrankten Kollegin umgehen sollte und ich mußte Repressalien hinnehmen, gegen die ich mich aber schnell erfolgreich wehrte.
    Glücklicherweise regaierte mein Chef nicht beleidigt.
    Sondern beschäftigte sich mit der Materie, auch mit Hilfe eines Suchtberaters unserer Firma, der ihn erstmal auf den Pott setzte
    und ihn klar machte, das man aufgrund einer Krankheit nicht benachteiligt werden darf.

    Und last but not least gab es auch Veränderungen in der Beziehung zu meinem Partner und auch häusliche
    Veränderungen wie beispielsweise, keinen Alkohol mehr im Haus zu haben etc.

    Ich kann also echt nicht sagen, das ich nebenbei im Alltag einfach mal so trocken wurde, ich habe mir einiges sehr erarbeiten müssen, teilweise sogar erkämpfen müssen, siehe oben.

    ABER... es hat sich allemale gelohnt !!
    Ich würde mein trockenes Leben für nichts auf der Welt eintauschen mögen.
    Und manchmal bin ich sogar etwas froh, das ich so weit unten war.
    Denn wenn ich hier lese, denke ich oft, das ich es trotzdem einfacher hatte, trocken zu werden.
    Da gab es nicht mehr viele Fragen und Hin-und Hereierei... sondern es ging wirklich nur noch um Leben oder Tod.
    Das einzig bedauerliche ist, das ich körperliche Schäden zurück behalten habe. Damit kann und muss ich nun leben.
    Aber selbst das ist besser als wieder zu saufen.

    Und falls jetzt jemand denkt, "ach herrje, die war aber weit unten... soweit bin ich ja noch lange nicht und blabla"... und "wie kann man nur?"
    Demjenigen sage ich nur, ist alles nur ne Frage der Zeit bei einem alkoholkranken Menschen und nichts anderes.
    Ich kann nur jedem von Herzen wünschen und auch raten, VORHER auszusteigen aus dem Suchtkarussell.

    Also liebe Francine, wenn Du Deine Krankheit nicht stoppen kannst,
    geht es immer weiter bergab, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Lasse es bitte nicht soweit kommen.
    Und suche Dir bitte einen Arzt, der wirklich kompetent ist und Dich entsprechend begleiten kann.
    Dein bisheriger ist und kann es offensichtlich nicht!

    LG Sunshine

    Lieber Hartmut,
    Wenn hier ein Mensch schreibt, der angeblich ein abstinentes Leben anstrebt und dann extrem rumeinert und keinerlei Rat annehmen will,
    findest Du recht deutliche Worte. :wink:

    Warum sollte man das dann nicht im CO-Bereich auch dürfen?
    Da kommst Du auf einmal mit so einer Nummer:

    Zitat

    Warum lässt man nicht die Zeit und unterscheidet CO oder Angehörige und pocht strikt auf die Umsetzung der eigen gemachten Erfahrung ?

    Lässt man hier einem nassen Alkie endlos Zeit und erzählt ihm beispielsweise, das er vielleicht doch nur ein Alkoholmissbräuchler ist, wenn alle Anzeichen dagegen sprechen?

    Und natürlich sind nicht alle Partner zugleich auch CO, mein eigener Partner war es beispielsweise nicht.
    Nur schreiben diese Leute hier ja wohl eher nich... ein Nicht-CO wird wohl kaum Hilfe in einem Co-Bereich eines Alkoholikerforum suchen, oder?
    Warum sollte er?

    Ich denke im übrigen nicht, das im CO-Bereich auf die Umsetzung der eigenen Erfahrungen "gepocht" wird, ich empfinde das zumindest nicht so.

    Zitat

    Hängt denn bei den "Über COs " die Verbitterung noch so tief oder ist die eigen gemachte Erfahrung wirklich der Auslöser .

    Manchmal wirkt die eigene, schmerzhafte Erfahrung vielleicht wirklich noch tief nach, das empfinde ich manchmal auch so.
    Ich kanns denjenigen aber auch nicht verdenken, denn man wurde schwer verletzt, und das bei einem Selbstbewußtsein, was oftmals nicht das gesündeste ist/war.
    Dafür kann ein CO aber nichts !
    Die Weichen für die CO-Abhängigkeit werden meist sehr früh gestellt, oft schon in der Kindheit.
    Und Kinder sind grundsätzlich unschuldig.
    Die CO-Abhängigkeit wurde auch nicht absichtlich herbeigeführt weils so witzig is, ebenso wenig wie die Alkoholkrankheit !

    Trotzdem darf man nicht alle CO`s über einen Kamm scheren als verbitterte Personen, die nun partout ihre eigenen Erfahrungen anderen überstülpen wollen.
    Das wäre nu echt nicht fair.

    LG Sunshine

    Wenn du hier gehen würdest,liebe girasole,dann würde der co-bereich ein mitglied
    verlieren,was wirklich helfen kann aus eigener erfahrung.
    Darum gehe bitte nicht...und vor allem nicht wegen sowas :(
    Freaks gibts in jedem forum... aber lasse das bitte nicht so nah an dich ran.
    Es gibt hier aber auch sehr viele, die deinen rat schätzen!
    Und das ist doch viel wichtiger.

    Liebe Grüsse
    Sunshine

    Hallo Kalliopi,
    Du fragtest:

    Zitat

    Woran machst Du es fest, dass Dein Partner kein Co geworden ist? Bei all den Manipulationen, denen er ausgesetzt war? Wenn er Dir sogar Alk besorgt hat, nur um Ärger mit Dir aus dem Weg zu gehen?

    Mein Mann ist ein ziemlich selbstbewußter Mensch, der seine Stärken und Schwächen gut kennt.
    Er ist nicht besonders harmoniebedürftig, aber sucht auch nicht gerade Streit.
    Er hat keine Angst vorm Alleinsein, und ich habe bisher auch keine Verlustängste/Verlassensängste an ihm bemerkt.
    Er kontrollierte mich auch nie.
    Er hat kein Helfersyndrom, wenn jemand Hilfe braucht, muss er ihn drum bitten. Sonst passiert da nix. Wird er aber freundlich gebeten, ist er schon hilfsbereit.
    Er hat nie für mich gelogen oder etwas schön geredet. Was ich im Suff anrichtete, mußte ich auch immer allein wieder richten.
    Er zeigte also keine CO-Verhaltensweisen, wie ich sie hier schon oft gelesen habe.

    Wir waren auch nie ein symbiotisches Paar. Es gab zwischen uns immer klare Abgrenzungen, jeder hatte auch immer sein eigenes Leben.
    Manchmal gab es zu große Abgrenzungen vom anderen, wie wir später feststellen mußten.
    Das ging soweit, das ich dachte, es wäre ihm egal, ob es mich in seinem Leben überhaupt gibt.
    Dieses Mißverständnis führte auch später zu einer über 2 jährigenTrennung, als ich einige Jahre trocken war.
    In dieser Zeit zeigte er mir erst wirklich, wie viel ihm an mir liegt, wie sehr er mich liebt... und er kämpfte um mich. Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Und irgendwann zog ich wieder zurück in unser Haus. Wir haben dann einiges an unserer Beziehung ändern müssen.
    Mehr den anderen ins eigene Leben einbeziehen usw.
    Das war nicht ganz einfach, zumal wir von Natur aus beide eher Einzelgänger sind.
    Aber wir haben das geschafft und sind heute wieder glücklich.
    Heute sind wir viel enger zusammen als früher, dar an sind aber auch veränderte Umstände dran "schuld".
    Wir sind mittlerweile seit 25 Jahren ein Paar. Und wir sind nun auch zweifache Großeltern.
    Das hat nochmal einiges in unserem Leben verändert.
    Dazu kam, das es einige schwere Schicksalsschläge in den letzten Jahren bei uns gab, wo wir wirklich froh waren, das es den anderen gibt, der dann ein Halt sein konnte.
    Diese Dinge haben uns emotional enger zusammenrücken lassen.

    Will damit nur sagen, bei uns war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, als ich trocken wurde.
    Da tauchten nach einiger Zeit dann andere Probleme auf, siehe oben.
    Und an denen mußten wir dann beide dran arbeiten, wenn wir zusammen bleiben wollten.
    Mal ganz abgesehen davon, das Beziehungen ja auch immer von "ganz normalen" Schwankungen und Veränderungen betroffen sind.

    Und Ja, er hat mir am Ende selbst Alkohol besorgt. Das geschah, weil er Ärger aus dem Weg gehen wollte.
    Wer hat schon gern ne keifende , jammernde und nervende Frau zu Hause, wenn man eigentlich sein wohlverdienstes WE genießen will?
    Er hats einfach getan um seine Ruhe zu haben. Und ihm war sicher auch klar, das ich so oder so saufe.
    Trotzdem wollte er lange nicht sehen, das ich tatsächlich alkoholkrank geworden bin. Als ich mal sagte, das ich denke, das ich Hilfe brauche, wiegelte er das schnell ab.
    Er wußte auch wirklich nicht, wie viel ich schon heimlich soff. Das schockierte ihn dann später ziemlich.
    Das er vor meiner Alkoholkrankheit die Augen verschloß, hatte aber auch egoistische Gründe. Er ahnte, das er auch davon betroffen sein würde, wenn ich trocken würde.
    Das auch auf ihn Veränderungen zukommen.
    Mit Veränderungen kommt er grundsätzlich eher schwer klar.
    Nun ja, die Veränderungen traten dann ja auch ein... ein trockener Alkie ist nun mal ziemlich anders als ein nasser :wink:

    Ich hoffe, das beantwortet Deine Fragen ?

    LG Sunshine

    Hallo,
    Wenn hier jemand schreibt "die Hoffnung stirbt zuletzt" dann weiß ich persönlich,
    das derjenige noch nicht bereit sich, sich vom saufenden Partner zu lösen.
    Dann ist das eben so, man "darf" sich ja auch so entscheiden.
    Forum hin-oder her... jeder muss am Ende sein Leben selbst leben.

    Ich denke, das Forum kann nur dann helfen, wenn der Betroffene auch wirklich Hilfe will.
    Und er muss außerdem den Mut zu Veränderungen haben, oder sogar den Mut zur Trennung.

    Aber... wer hier erstmal angemeldet ist, hier gelesen und sich ausgetauscht hat, für den gibt es auch kein wirkliches "zurück" mehr.
    Ab dann kann vieles ja nur noch verdrängt werden, denn das man"es nicht gewußt hat", kann man ab dann nicht mehr sagen
    Die rosa Brille wird einem hier ja weggenommen.
    Und was man dann sieht, ist nicht schön.
    Da möchte man doch gar nicht gern hinsehen.
    Das der Partner ein nasser Alkie ist (und das evtl. sogar für immer bleibt)... man kann nich ja nu wirklich Netteres vorstellen. :?
    Und damit nicht genug, man wird auch noch darauf hingewiesen, das man selbst evtl. psychisch nicht so ganz gesund ist und darum in so einer zerstörerischen Beziehung landete. :?
    Man kann sich hier ja nicht in der Opfer-Rolle suhlen, zumindest nicht besonders lange.
    Also mal echt, das alles sind doch ziemlich herbe Schläge.
    Und müssen erstmal verdaut werden.
    Das geht doch nicht von heute auf morgen.

    Und manchmal prasselt es hier auch ganz schön auf einen ein und ich kann verstehen, das man dann erstmal am liebsten wieder weglaufen möchte,
    die Decke übern Kopp ziehen und hoffen, das durch ein Wunder morgen alles wieder gut ist.
    Ist es aber nicht...
    Und manch einer läuft auch wirlich weg und meldet sich hier nicht mehr.
    Erstmal...
    Oftmals ist es aber auch so, das derjenige doch wieder auftaucht, weil er sieht, das doch alles stimmte, was hier geschrieben wurde.
    Und dann wirklich aussteigen will, weil er einfach nicht mehr kann.
    Und ich denke, ab da beginnt überhaupt erst der Weg in ein neues, selbstbestimmtes Leben, wo theoretische Vorhaben auch endlich praktisch durchgezogen werden.

    Kurzum: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht"

    So, für uns Schreiber hier kann das aber etwas frustrierend sein.
    Wir tippen uns hier manchmal die Finger wund, machen uns Gedanken und der andere "tut einfach nicht, was man ihm sagt" :twisted::lol:
    Darf der aber auch. :P
    Wer damit nicht umgehen kann, der braucht hier ja nicht zu schreiben.

    Ich schreibe ja auch im Alkoholiker-Bereich, auch im Vorstellungsbereich.
    Da ist es oft ähnlich, man gibt sich viel Mühe mit einem Beitrag und "in kurz" kann ich außerdem schlecht :oops::lol:
    Ich spüre direkt das Leid des anderen, weil ich es ja ebenso erlebt habe.
    Und dann meldet der sich einfach nicht mehr.
    Säuft evtl. auch wieder, vielleicht gerade in den nächsten Vollrausch...
    Tja.
    So ist das dann eben.
    Aber vielleicht haben meine Worte ihn doch erreicht?
    Vielleicht ist doch ein klein bisschen hängen geblieben?
    Und der Betroffene ruft es vielleicht doch nochmal ab, wenn er wirklich einfach nicht mehr weiter kann.
    Das weiß man doch gar nicht.
    Die Hoffnung stibt auch hier zuletzt :wink::lol:

    Von daher sollten wir auch einfach Geduld mit den Betroffenen haben, denke ich.
    Mit den Alkoholikern ebenso wie mit den CO`s, wenn wir hier schreiben.
    Was widerum nicht heißt, ein Angehöriger/Partner sollte ebenso endlos Geduld mit dem Säufer haben, ach ihr wisst schon, wie ich es meine... :wink:
    Denn das das nix bringt, wissen wir ja.
    Aber wer hier her kommt, der weiß ja auch schon, das was komplett schief läuft.

    Außerdem lese ich immer wieder bei den CO`s, das sie eher ungeduldig sind. 8)
    Dann ist es ja hier eine gute Übung, daran zu arbeiten, indem man zwar Klartext schreibt, aber dem anderen auch seine Geschwindigkleit lässt. :P
    Und wenn man das Gefühl hat, da rührt sich auch nach Wochen und Monaten kein Millimeter was, darf man ja wohl auch mal nachfragen, wie es weiter gehen soll und ob überhaupt?

    Ich bin natürlich auch nicht frei davon, das ich manchmal (nicht nur innerlich!) mit den Augen rolle oder auch mal mit den Schultern zucke und denke "dann eben nicht, auch gut".
    Es hilft aber nicht, hier jemanden unter Druck zu setzen, bis derjenige wegläuft oder voll aggro wird.
    Die Menschlichkeit darf bei dem allen auch nicht zu kurz kommen.
    Denn die Lage ist oftmals schon schwierig genug...

    ...schreibt Tante Sunshine, die manchmal auch ganz schön austeilt :oops: und auch mal ungeduldig wird.
    War aber nie böse gemeint.

    Auf den Satz "Die Hoffnung stirbt zuletzt" weiß ich allerdings dann auch keine Antworten mehr.
    Das ist schon ein absoluter Totschlag-Satz, was soll man dazu noch sagen?
    Zeigt mir aber auch, das der andere noch gar nicht so weit ist, wirklich was ändern zu wollen und noch so einige Runden drehen wird.
    Der Satz ist also auch ein Indikator :wink:

    HalliHallo,
    mir ist hier gerade ein Satz auch besonders ins Auge gesprungen, den ich auch ziemlich CO finde. :wink:

    Freya schrieb:

    Zitat

    Normalerweise sehe ich bei einer Sache auch immer einen Hoffnungsschimmer, denn sonst könnte man die Situationen wohl kaum aushalten.

    Bitte nicht böse sein, liebe Freya, aber das ist ja auch wieder typisch CO,
    immer zu denken, man müsse eine Situation "aushalten".
    Egal, um was für eine Ka*ck-Situation es sich handelt...
    Das ist aber NICHT SO !
    Die meisten Situationen, die einen aufregen, extrem belasten, aussichtslos sind... KANN man verlassen.
    Ich lebe ja nicht in nem Kerker, wo man mit mir machen kann was man will.
    Ich bestimmte selbst über mein Leben und auch über das, was ICH MIR zumute!
    Und wenn da was zu schlimm wird, dulde ich das nicht weiter.

    Und nochwas... was ich immer wieder lese...
    "ich habe ihm versprochen, immer zu ihm zu halten"
    Ja, ist ja ne schöne Sache, zusammenzuhalten in schweren Zeiten.
    Mein Mann und ich haben einige schwere Situationen miteinander überstanden und auch das verbindet uns sehr.
    Da waren wir uns gegenseitig Halt.
    Aber... in der Alkoholsucht zum Partner zu halten ist völlig contraproduktiv!
    Das unterstützt die Sucht noch und nix anderes !
    Manchmal... so ganz insgeheim wünschte ich mir schon, das mein Mann meine Sauferei nicht geduldet hätte und eher Konsequenezn gezogen hätte.
    Das hätte mir nämlich evtl. Jahre Saufzeit erspart.
    Genau kann ich es natürlch nicht sagen, weil es nie passiert ist, aber ich schätze, das wäre mir schon sehr nah gegangen.
    Bedeutet jetzt aber nicht, das ich ihn für meine Sauferei auch nur irgendwie verantwortlich mache, so nicht.
    Aber es wäre vielleicht auch ne Chance für mich gewesen?
    Egal, nun ist es wie es ist.

    Will damit auch nur sagen, das ein CO, der endlich mal konsequent handelt (anstatt immer nur weiter rumzuquasseln), auch dem Partner damit eine kleine Chance gibt, zu sehen, das was komplett schief läuft
    und das es so wirklich nicht mehr weiter geht.
    Kann helfen... muss aber nicht.

    Was aber GAR NICHT hilft, sind Drohungen und immer neue Labereien, um den alkoholkranken Menschen zur "Einsicht" zu bringen.
    Alles verschwendete Zeit und Liebesmüh und im Gegenteil, solange kann der nasse Alkie noch in aller Ruhe weiter saufen.
    Oder meint hier wirklich jemand, das Reden / Vorwürfe oder halt Drohungen nen nassen Alkie wirklich kratzen?
    Dann tut man halt mal ne Weile lieb und nett, bis die Wogen sich geglättet haben und gut isses wieder... und PROST !

    LG Sunshine

    Hallo Kiki,

    ich denke, die Länge der Saufzeit hat nichts bis wenig was damit zu tun, wie lange man braucht, um eine stabile Trockenheit aufzubauen.
    Ich hatte genau 1 Entgiftung, die zugleich mit meinem absoluten Tiefpunkt einherging.
    Ich trank ca. 10-15 Jahre abhängig, genau kann man sowas kaum sagen,
    denn die Schwelle vom Missbrauch zur Abhängigkeit ist beinah übergangslos.
    Ich bin bis heute rückfallfrei und hatte gar keine Therapie.

    Hier im Alkoholikerbereich sind einige, die auch keine Therapie hatten.
    Und sie sind auch nach jahrelanger Sauferei trocken geworden.
    Manch einer braucht eine, mach einer braucht keine.
    Von einer 2 jährigen Therapie habe ich allerdings noch nie was gehört.
    Das muss aber nicht viel bedeuten, keine Ahnung, ob es so lange Therapien gibt.

    Es hat viel mehr damit zu tun, wie sehr man ein trockenes Leben möchte und was man bereit ist, dafür zu tun.
    Ob man die Trockenheit für sich zur Prio 1 macht.
    Ob man bereit ist zu Veränderungen, auch zu gravierenden Veränderungen.
    Ob man eine zufriedene Trockenheit für sich erreichen kann.
    Darauf kommt es an beim Trockenwerden, so meine bescheidene Meinung.

    Zitat

    Denkst du, das war von Anfang an seine Intention, im Internet eine "Dumme" zu finden, die er vor seinen Karren spannen kann? Ich kann diese Frage nicht eindeutig beantworten.....eigentlich will ich das nicht glauben, aber es gibt unbestritten Anzeichen, die darauf hindeuten.


    So eine Vorstellung ist sicher schmerzhaft, ohne Frage.
    Aber ich würde das echt nicht ausschließen.
    Schau, es ist doch so einfach... man sucht sich jemand raus, der liebesbedürftig ist, und kann so einen bedürftigen Menschen rasch durch liebe Worte und Zukunftsgesäusel einwickeln.
    Und auch vor seinen Karren spannen.
    Das funktioniert, was meinst Du, wie viele auf sowas schon reingefallen sind? :cry:
    Ich möchte gar nicht grundsätzlich unterstellen, das das alles vorsätzlich geschieht.
    Manchmal aber schon...

    Zitat

    Ich liebe diesen Mann einfach. Meine letzte Beziehung ist gut drei Jahre her und ich habe das Singleleben eigentlich auch genossen. Aber mit ihm habe ich wieder gefühlt wie schön es sein kann, jemanden an seiner Seite zu haben. Das fehlt mir sehr. Gerade in Bezug auf S**ät, was bei mir ja ein rotes Tuch ist, hat er mir gezeigt, wie schön es sein kann. Das alles vermisse ich sehr. Ich bin einfach unendlich traurig.....


    Ich glaube Dir das alles, liebe Kiki.
    Und klar bist Du traurig.
    Aber Du hast wahrscheinlich keine Ahnung, wie viel trauriger Du noch an der Seite eines nassen Alkies wirst.
    Da steht Dir ein megalanger Leidensweg bevor, möchtest Du Dir (und Deinen Kind!!) sowas antun?

    Schau mal, die Therapeutin hat Dir ja auch schon alles gesagt, was zu sagen ist.
    Sie hat mit allem recht, das werden Dir auch andere hier sicher noch bestätigen.
    So traurig es auch ist... so wahr ist es auch... :cry:

    Zitat


    Er hat sich FÜR den Alkohol und damit GEGEN sie entschieden! Das hat mir sehr zu denken gegeben.

    Genau so ist das.
    Und daran kannst Du gar nichts ändern.
    Die Sucht ist tausendmal stärker als die Liebe.
    Da hast Du keine Chance.
    Du bist jetzt höchstens noch gut genug, um zuzuhören, wenn er sich die
    üblichen Selbstmitleidsbäder einlässt.
    Und natürlich bist Du an allem Schuld !!
    IMMER sind anderen Schuld, nasse Alkoholiker sind so schräg inner Birne, das sie diesen Unsinn sogar selbst glauben.
    Mach Dich nicht zu seinem Mülleimer, sei Dir bitte mehr wert !

    Zitat

    Trotzdem fühlt es sich so falsch an. Das ist es, was ich gerne in Einklang miteinander bringen würde, den Kopf und das Herz.


    Das kommt schon wieder in Einklang, gib dem Herz einfach etwas Zeit, dem Kopf zu folgen. :wink:
    Es wird es tun, das verspreche ich Dir.
    Mit Abstand gesehen wirst Du froh sein, die Konsequenzen gezogen zu haben.
    Denn ein Ende mit Schrecken (und Tränen, und Traurigkeit, und Wut und Verzweiflung) ist immer noch besser als ein Schrecken ohne Ende.

    Schreib hier einfach alles auf, hier sind Leute, die Dich in Deiner Situation auffangen können.
    Weil sie das gleiche oder ganz ähnliches erlebt haben.
    Und falls Du noch intensiveren Austausch brauchst, gibt es auch noch den
    Erweiterten Bereich.
    Dort kann dann auch nicht das gesamte www mitlesen, was manchmal auch wichtig für einen persönlich sein kann.

    LG Sunshine

    Hallo liebe Kiki, und Willkommen hier im Forum

    Ich kann Dir nur dringend raten, den Kontakt komplett abzubrechen,
    bzw. ihn keinesfalls wieder aufzunehmen.
    Sehnsucht hin oder her... oder sagen wir mal lieber "Entzug" hin-oder her.
    Denn der Alkie (oder anderweitig Hilfsbedürftige) ist üblicherweise die Droge des CO`s.
    Ansonsten zieht Dich Dein rückfälliger XY immer tiefer mit rein.

    Schau mal, wie durcheinander Du schon bist.
    Und Du hast eine Tochter, für die Du verantwortlich bist!
    Für Kinder ist es sehr schwer, wenn Die Mama so durcheinander ist,
    sie wissen dann nicht mehr, woran sie sind und werden sehr unsicher.
    Noch schlimmer wird es, wenn Du partout in dieser für Dich extrem
    ungesunden "Beziehung" bleibst und Du Dein Kind da auch noch mit rein ziehst.
    "Beziehung" setze ich hier einfach mal in Häkchen, denn ist es denn wirklich eine Beziehung?
    Oder ist da nur jemand, der Dich ausnutzt für seine Zwecke?
    Mir kommt das einfach so vor, ich habe ein ganz schlechtes Bauchgefühl,
    wenn ich Dich in Bezug auf den Mann lese.
    Im internet sind schnell Kontakte geknüpft und man findet sehr schnell
    jemanden, den man für seine Zwecke benutzen kann.
    Mir ist sowas auch schon mal passiert, das geht schneller als man denkt.

    Zitat


    Es fühlt sich einfach nicht richtig an, ihn jetzt "im Stich" zu lassen. Ist das tatsächlich die Lösung, einen Alkoholiker sich selbst zu überlassen und die Flucht zu ergreifen?


    Ich sags mal ganz krass:
    Es ist sche*ssegal, wie sich das anfühlt, bring Dich bitte (und Dein Kind !!) in Sicherheit.
    Das ist dan einzig wichtige im Moment.
    Und vermeide jeden weiteren Kontakt zu dem rückfälligen Mann.
    Besorge Dir am besten gleich ne neue sim-card mit neuer Telefonnummer,
    sperre den e-mail-account für ihn etc.
    Sicher ist sicher.
    Das ist der einzige Rat, den ich Dir geben kann, als trockene Alkoholikerin.
    Denn es fühlt sich für mich ebenso an, wie die Therapeutin es Dir auch sagte.
    Er wird weitersaufen.
    Wäre es anders, hätte er längst wieder um Hilfe gebeten.
    Ich habe einfach das Gefühl, das er sich erstmal wieder fürs Saufen entschieden hat.
    Für wie lange, weiß niemand, wahrscheinlich nicht mal er selbst.
    Kann ein paar Wochen oder Monate dauern, vielleicht aber auch Jahre/Jahrzehnte.
    Oder er säuft für immer weiter und säuft sich am Ende tot.

    Zitat

    Gibt es keine Chance, so etwas zusammen und gemeinsam durchzustehen?


    Ja, diese Chance gibt es.
    Aber nur, wenn er sich neue Hilfe sucht, eine neue Entgiftung macht und dann an seiner Trockenheit arbeitet.
    Und Du bräuchtest evtl. auch Hilfe in Form einer Therapie, Du sprichst
    ein Helfersyndrom ja schon selbst an.
    Ich schliesse mich von daher girasoles Frage an, siehst Du Dich als co-abhängig?

    Ich frage mich allerdings, was hat er denn 2 Jahre lang in dieser Einrichtung getan?
    In dieser Zeit sollte man es doch eigentlich schaffen, eine einigermaßen stabile Trockenheit aufzubauen?
    Merkwürdig.
    Vielleicht war es für ihn nur ne bequeme Unterbringungsart, wo er sich um nix weiter kümmern mußte?
    Und er hat kein Stück wirklich an seiner Trockenheit gearbeitet?
    Keine Ahnung, ist aber auch egal, es geht hier nicht um ihn, sondern um DICH und auch um Dein Kind !

    Zitat

    Das einzige, was ich sicher weiß ist, dass ich den Gegner Alkohol maßlos unterschätzt habe.


    Hm Kiki, Du hast mit der ganzen Sache aber eignetlich gar nix zu tun.
    Das ist alles sein Ding !
    "Gegner" hört sich nach Kampf an, meinst Du denn, Du müßtest auch gegen den Alkohol kämpfen?
    Und wenn ja, warum?
    Bist Du Alkoholikerin oder ist ER Alkoholiker?
    Und außerdem.... gegen den Alk kämpfen zu wollen ist keine gute Idee.
    Kapitulation vor dem Alkohol heisst hier eher die Devise.
    Aber das alles wäre auch seine Baustelle.
    DEINE ist es mit SICHERHEIT NICHT !!
    Zieh Dir bitte keine Schuhe an, die kein bisschen für Dich bestimmt sind.

    LG Sunshine

    Hallo Francine,

    und Herzlich Willkommen hier im Forum !
    Schön, das Du heir hergefunden hast.

    Zitat


    ich war bei einem Internisten, der auch Suchtmediziner ist, nachdem ich ihm erzählt habe, dass ich im Urlaub (3 Wochen) nichts getrunken habe, meinte er, ich sei keine Alkoholikerin.

    Erstaunlich, wie unterschiedlich die Ärzte sein können.
    Meine begleitende Ärztin nach der Entgiftung ist auch Internistin und
    zugleich auch Hausärztin.
    Und sie war eine ganz wichtige Wegbegleiterin und auch Stütze für mich am Anfang meiner Abstinenz.
    Sie kennt sich mit der Alkoholsucht sehr gut aus und wußte sogar, welche SHG sich wann und wo trifft.
    Schade, das Dein Arzt da so dumm reagiert hat.
    Aber deshalb würde ich da auch noch nicht aufgeben, sondern so verfahren wie von Tina empfohlen.
    Und richtig, es ist auch wichtig, das Dein Hausarzt da Bescheid weiß.
    Auch beim Zahnarzt oder auch anderen Ärzten ist es wichtig, das
    die auch Bescheid wissen und bei Medikamentengabe entsprechend darauf achten.

    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg in die Trockenheit und einen guten Austausch hier.
    LG Sunshine

    Hallo Chris,

    bitte gehe zu einem Arzt und hole Dir da Hilfe für eine professionelle Entgiftung.
    Die kann unter Umständen auch ambulant erfolgen, das muss aber
    der Arzt entscheiden, ob das verantwortbar ist.
    Ein kalter Entzug kann lebensgefährlich sein und sogar tödlich enden.

    Was Du schreibst, kennen wir ja alle.
    Die Vorsätze, weniger zu trinken oder gar nix.
    Die immer nur einige Tage hielten.
    Die Sucht ist einfach stärker als der Wille.
    Ich habe das genau so erlebt.
    Ich habe immer wieder versucht, aufzuhören, ich hatte allein keine Chance.
    Zum Glück habe ich so einen kalten Entzug nie lange ausgehalten,
    denn ich bin mir sicher, im letzen Stadium meiner nassen Zeit hätte ich den keinesfalls überlebt.

    Ich konnte erst aufhören, als ich im KH vernünftig entgiftet wurde und mein Körper nicht mehr so nach dem Alk schrie.
    Und ich brauchte auch weitere Hilfe.

    Zitat

    Vielleicht bin ich zu naiv und unerfahren, aber ich glaube immer noch, dass ich das allein schaffe. Ich muss mir ja "nur" abgewöhnen für mich allein was zu trinken zu kaufen bzw. angebotene Getränke abzulehnen.

    Warum hat es dann bisher nie geklappt??
    Du hast doch schon x-mal durch, das dieser Weg bisher Null erfolgreich war, oder?
    Du musst das nicht allein schaffen !
    Und wenn Du nicht bereit bist, Hilfe anzunehmen, hast Du eh ganz schlechte Karten.
    Mache es Dir bitte nicht so unnötig schwer.
    Wenn man es so einfach allein schaffen könnte, warum, meinst Du, gibt es dann so viele SHG und anderweitige Hilfe?
    Es sind doch nich alle Alkoholiker einfach nur dumm oder willensschwach !

    Zitat


    und kann mir noch nicht vorstellen, dass es so schwer sein soll sich einfach mal zusammenzureissen

    Sucht kann man nicht durch "zusammenreissen" stoppen.
    Sie hat nichts mit Willen, Logik, Wissen oder ähnlichem zu tun, sie folgt ihren ganz eigenen Regeln.
    Du hast schon längst damit Bekanntschaft gemacht und weißt im Grunde, was ich meine.

    Für ein Arzt ist es übrigens nix Neues, alkoholkranke Patienten zu haben, die sieht er eh jeden Tag in seiner Praxis, so verbreitet ist unsere Krankheit.
    Da brauchst Du Dich nicht zu schämen.

    Hast Du übrigens unsere Grundbausteine gelesen?
    Die können ganz besonders am Anfang der Abstinenz wichtig für Dich sein, um trocken bleiben zu können.
    Denn nur nicht mehr trinken reicht einfach nicht, um eine zufriedene Trockenheit zu erreichen.
    Es stehen Dir sicher auch noch weitere Veränderungen ins Haus.
    Beispielsweise die Saufzeit zu füllen, denn da haben sich ja oft Stunden angesammelt, gelle?
    Und wie willst Du Deine Freizeit ansonsten weiterhin gestalten?
    Hast Du dazu schon Ideen?

    LG Sunshine

    So, nochmal zu den erwähnten Manipulationen von Alkoholikern...
    "Erklären" kann ich es nicht und das will ich auch gar nicht.
    Ich kann nur von mir erzählen, wie das für andere war, kann ich ja nicht sagen.

    Ich hasse Manipulationen jeglicher Art, schon immer, und auch schon vor meiner Alkoholkrankheit.
    Und mein Partner war/ist auch kein CO.
    Trotzdem bekam ich ihn dazu, mich nicht rauszuschmeissen und am Ende besorgte er mir sogar Schnaps.
    Gelogen hat er nie für mich, mein Verhalten auch nicht vor anderen gedeckt oder ähnliches.
    Und als besonders harmoniesüchtig würde ich ihn auch nicht einstufen, dazu streiten wir uns zu oft über irgend nen Mist. Und vertragen uns auch wieder. :lol:
    Trotzdem manipulierte ich ihn.
    Er wußte, das es Ärger gibt, wenn ich am WE nix zu saufen hatte und das ich dann meinen Frust und meine Wut an ihm auslassen würde.
    Ihm stand dann einfach ein extrem fieser Tag bevor und das "lernte" er mit der Zeit natürlich.
    Und er wußte auch, das ich mir auf jeden Falle irgendwie was zu Saufen besorgen werden, was machte also schon noch den Unterschied?
    Indem er gleich was mit brachte, ging er jeglichen Ärger aus dem Weg.

    Das bestätigt auch, was girasole hier schrieb:

    Zitat

    ich würde sogar sagen, dass das nicht nur mit Alkoholikern so ist, dass diese merken, was sie mit dem Co machen können.
    das ist doch generell so. Ob auf der Arbeit oder im Bekanntenkreis zb.

    Ja, so sehe ich das auch. Manipulationen finden überall jeden Tag statt, dazu muss man nicht unbedingt ein nasser Alkie sein oder ein CO.
    Wir alle manipulieren auch irgendwo und werden manipuliert.

    Ich glaube aber, in einer Alkoholiker/CO-Beziehung nimmt es doch oft böse, krankhafte Ausmaße, denn der Alkoholiker benutzt ja den CO extrem,
    um seine Sauferei aufrecht erhalten zu können.
    Aber es geschieht nicht immer vorsätzlich aus purer Boshaftigkeit.
    Die Sucht verändert einen so extrem, der ganze Ethanol in der Birne macht alle Gedanken immer schräger.
    Ich habe außerdem unendlich in der Sucht gelitten.
    Ich hatte Panikanfälle, schwere Entzugseerscheinungen, wenn ich keinen Stoff hatte, die bis hin zu Todesängsten gingen.
    Ich zitterte, schwitzte am ganzen Körper, schlief kaum noch, es war einfach furchtbar und angsteinflössend.
    Und aus Angst vor diesem Symptomen manipulierte ich oftmals, es geschah eher aus einer inneren Not heraus,
    ich tat es nicht, um jemanden vorsätzlich zu schaden oder zu verletzen.
    Kurzum, die Sucht hat mich menschlich sehr negativ verändert, immer mehr und mehr.
    Das alles kam ja nicht von heute auf morgen.
    Und die ganzen Manipulationen kamen bei mir/uns auch nicht von heute auf morgen, die sind mit meiner fortschreitenden Alk-Sucht in der Beziehung
    immer mehr "gewachsen", kann es grad nicht besser beschreiben.
    So kann man also auch Menschen manipulieren, die nicht mal CO sind.

    Mit einem CO wird die Sache nochmal viel extremer, denke ich. Denn ein CO wird alles daran setzen, den Alkie zu halten, zu heilen, zu helfen...
    und ist beinah bereit, sich dafür selbst aufzugeben. So erscheint mir das zumindest oftmals.
    Und das merkt ein nasser Alkie eben auch schnell und die Manipulationen sind in so einer Beziehung
    noch viel einfacher und unaufwändiger, schätze ich mal.
    Da der CO immer wieder hofft und hofft bei dem kleinsten vermeintlichen Anzeichen einer angestrebten Trockenheit.
    Man muss einem CO ja nur immer wieder kleine Brocken hinwerfen, damit er am Ball bleibt.

    Ich sehe übrigens bei der ganzen Sache kein Täter-Opfer-Geschichte, sondern nur eine Opfer-Opfer-Geschichte, wenn man mal bei diesem Wort bleiben will.
    Der alkoholkranke Mensch leidet ja selbst sehr in seiner Sucht, wenn die richtig akut geworden ist und den Tag komplett bestimmt.
    Das können wir hier ganz oft im Alkoholikerbereich nachlesen, das ging ja nicht nur mir so.
    Wir sind also ebenso Opfer geworden... Opfer einer chemischen Droge.
    Wir haben das ja auch nicht so gewollt oder geplant.
    Sondern sind aufgrund verschiedener Umstände da hineingerutscht.
    Ich möchte das nur noch mal so betonen, denn ich habe hier oftmals da Gefühl, der nasse Alkoholiker wird als böser Täter gesehen
    und der CO ist das reinweißeste Opfer-Schäfchen, was ja "nur das Beste" wollte.
    Nönö... auch der CO handelt immer im ureigensten Interesse, so meine Meinung dazu.

    Von daher... beide "Mitwirkenden" brauchen hier Hilfe.
    Der CO ebenso wie der Alkoholiker, um mit dem selbstschädigenden Verhalten aufhören zu können.
    Denn eins is mal ziemlich sicher:
    Wird der Alkoholiker trocken, will der üblicherweise keinen anhänglichen CO mehr an seiner Seite, sondern einen Partner auf Augenhöhe.
    Er wird sein Leben wieder selbst in die Hand nehmen, wird wieder handlungsfähig und will sich nicht mehr bei jedem pipapo helfen lassen wollen.
    Das nervt dann nämlich nur noch und man empfindet das nicht mehr als "Erleichterung" sondern als das komplette Gegenteil.
    Und gängeln lassen tut sich auch kaum ein trockener Alkoholiker.
    Kann der CO sein Verhalten also nicht ändern, wird so eine Beziehung wahrscheinlich über kürzer oder länger in die Brüche gehen.
    Nun könnte man sagen... ja nu, dann ist da eben so. Beziehungen scheitern nun eben auch mal.
    Ja.
    Nur ist es ja auch so, wenn der CO sein Verhalten (mit Hilfe) nicht ändern kann, wird er sich ja wahrscheinlich den nächsten "Hilfsbedürftigen" suchen
    und bleibt somit in einer Endlosschleife des Leidens.
    Und das wäre wirklich schade... sowas ist für mich immer wie ein "weggeworfenes Leben". Wir alle haben eins geschenkt bekommen,
    und ich finde, da sollte man auch das Schönste draus für sich selbt machen.
    Und an der Seite eines nassen Alkies wird das nicht gelingen.
    Abgrenzung hin-oder her.
    Und ich persönlich sehe auch absolut Null Sinn in einer Beziehung, in der man sich (über das "gesunde Maß" hinaus) abgrenzen muss.
    Wünschen wir uns alle nicht im Grunde das komplette Gegenteil davon ?

    LG Sunshine