Beiträge von heinmueck

    Hallo schnuffig,

    ich denke schon. Zumindest hat sich mein Empfinden gegenüber meiner Wut geändert. Im Moment kann ich sie annehmen und auch mitteilen. Letztes konnte ich in Arbeit eine mail schreiben, weil mich was geärgert hat. Das hatte etwas befreiendes an sich. Mal sehen es ist ja nur eine Momentaufnahme aber es ist mal ein Anfang.

    Dafür hat sich letztens wieder was anderes gemeldet. Ich habe mir Gedanken um meine Mutter gemacht. Nix ernstes aber es stört mich, mich wieder für meine Mutter oder ihr Befinden verantwortlich zu fühlen.

    Mal sehen wie es weitergeht. Im Moment hab ich daran etwas zu knabbern.

    Bis dann und liebe Grüße
    heinmueck

    Hallo,

    ich glaube meine Mutter hat sich nur selbst bemitleidet...Sie war ja das arme Opfer. Den Mist hat sie mir dann auch mitgegeben :x

    Und dieses bemitleiden und irgendwie abwarten, dass irgendetwas passiert und mir von aussen geholfen wird habe ich von ihr übernommen.

    Es ist wie Renate schreibt: diese Energie, die die Wut bringt ist so befreiend und klärend.
    Deshalb möchte ich die spüren und zulassen dürfen wann immer die Wut sich meldet.

    Viele Grüße
    heinmueck

    Hallo schnuffig,

    den Mißbrauch als emotionalen Mülleimer hat meine Mutter immer noch nicht ganz kapiert und übernimmt keine Verantwortung dafür. Sie entschuldigt dass dann mit ihrer schlechten Kindheit nach dem Motto: "Ja ich weiß und es tut mir auch leid aber...ich hatte auch eine schlechte Kindheit....blablabla...
    Echt zum k..zen. Dafür gibt es keine Entschuldigung.

    Was du über dein Herz schreibst ist schön. Wenn ich mein Herz spüre, merke ich auch wie lebendig und groß es ist. Leider höre ich noch zu selten hin, da ist mir mein Schädel noch zu oft im Weg :roll:

    Aber das wird schon, genauso wie die anderen Baustellen.
    Und weiß ich auch, dass ich mehr Kraft und Mut habe als meine beiden Eltern zusammen.

    Für Kung Fu bin ich glaube ich ein zu ungelenker Klotz... :D

    Bis dann
    heinmueck

    Hallo schnuffig,

    Hast schon recht, die Gefühle selbst machen nichts schlimmes oder sind an sich schlimm. Gefühle sind eben Gefühle ohne jede Bewertung.
    Nur leider habe ich in der Kindheit kennengelernt, daß Gefühle eben doch bewertet wurden, Wut ist was böses oder Trauer wurde mit "ach, es ist doch nicht so schlimm" oder "stell dich nicht so an" abgewertet. Ich glaube das ist das Problem: "schlimme" Gefühle wurden bewertet und versucht zu relativieren. Dadurch konnte ich nicht lernen Gefühle einfach zuzulassen und zu durchleben. Meine Eltern haben auch nie gelernt, mit ihren Gefühlen umzugehen und deshalb diesen Mist an mich weitergegeben. Meine Mutter hat schließlich ihre Angste auf mich projeziert und mein Vater hat nur im Suff seine Gefühle dann völlig unkontrolliert und brachial gezeigt.

    Ich denke an einen Kampfsport weil man da die Wut kanalisieren muss und nicht einfach unkontrolliert rauslassen kann.

    Schönen Abend noch
    heinmueck

    Hallo schnuffig,

    es gibt mehrer Künstler die ihre Kindheit in der Musik verarbeiten; Eminem fällt mir da spontan ein.

    Natürlich ist die alte Wut eine andere. Aber ich denke der Sport könnte mir helfen, meine Wut, die sich an manchen Tagen bildet, überhaupt mal zuzulassen ohne Angst davor zu haben, daß etwas schlimmes passiert. Also die Wut kanalisieren, und auch dieses Gefühl nutzen.

    Liebe Grüße
    heinmück

    P.S.: F...... too!!! :mrgreen:

    N'abend Zusammen,

    @ schnuffig: tolle Musik, hab als jugendlicher eigentlich nur solche Art von Musik gehört und mag sie heute immer noch, ich denke ich weiß nun warum.... :wink:

    Und zu der Unterdrückung von Wut und deren Auswirkungen kann ich mir auch einige Sachen erklären.

    Vielleicht sollte ich mir einen Sport suchen bei dem ich meine Wut ausleben kann. Hab früher eh viel Sport gemacht...vielleicht auch nicht von ungefähr...

    Liebe Grüße
    heinmueck

    Guten Abend Zusammen,

    ich denke das wird ein hartes Stück Arbeit - "einfach" zuhören :wink:
    Ich weiß das es geht aber ich merke auch wie schwer es mir fällt :?
    Aber es geht, das weiß ich!

    Vielleicht hilft mir da auch das Tagebuch oder zumindest mal öfter innehalten und in mich reinhorchen.

    Ich glaube das ist ein wichtiger Punkt: mich zu spüren und in mich gehen. Dann wird auch der Kopf ruhiger.

    Bis dann und viele Grüße
    heimueck

    Hallo,

    Ich denke in mir ist noch viel Wut gegenüber meinen Eltern versteckt.

    Erstens natürlich gegenüber meinem Vater aber auch gegenüber meiner Mutter, von der ich noch bis vor einiger Zeit gedacht habe, wie toll sie mich erzogen hat! Stimmt natürlich nicht, sie als Co hat mich genauso im Stich gelassen wie mein Vater. Das habe ich aber erst in meiner Therapie erkannt und es hat verdammt weh getan. Jetzt wo ich das schreibe, merke ich ich wie ich verdammt wütend werde und gleichzeitig traurig.
    Wut habe ich immer als etwas negatives empfunden, da ich nur die absolut zerstörerische Wut meiner Eltern aufeinander kennengelernt habe. Vor allem die massive Wut meines Vaters im Suff hat mir extrem Angst gemacht und ich habe selbst immer Angst gehabt so zu werden wie mein Vater. Das war dann auch ein bestimmendes Gefühl; bloß nicht wie mein Vater zu werden.

    Liebe Grüße
    heinmueck

    Hallo Zusammen,

    aber wie kann ich diese Gedankenblitze festhalten oder einfach aussprechen? Es ist wohl wie Weidenkätzchen beschrieben hat; weil ich immer noch denke, dass es eh keinen Sinn hat und weil es unwichtig ist was ich sage.

    Manchmal ist es auch so, dass ich während eines Gespräches "abdrifte", weil ich dann im Kopf schon viel weiter bin und mir Gedanken in verschiedene Richtungen mache. Anstatt diese Gedanken auszusprechen und so am Gespräch teilzunehmen, grüble ich vor mich hin.

    Es ist wie früher als Kind; da habe ich in meinem Zimmer gesessen und mir so meine Gedanken gemacht ohne dies irgenwem mal mitzuteilen.

    Liebe Grüße
    heinmueck

    Hallo Linde,

    vielen lieben Dank für den link. Ich werde ihn nachher mal durchlesen.

    Du beschreibst recht treffend, wie alle Gefühle gedämpft bzw. unterdrückt wurden.

    Ich glaube Wut ist auch ein Gefühl was zum Selbstschutz gedacht ist und genau wie du sagst darf man auch auf jemand wütend sein und muß es der betreffenden Person eben darum mitteilen, auch wenn diese Person oder andere mich dann blöd, doof oder irgendwas findet. Das ist glaube ich bei mir der springende Punkt: Alle müssen mich mögen! Bloß nicht "negativ" auffallen...Da ist es das innere Kind, was auf gar keinen Fall wütend sein darf.

    Deine Idee mit dem Wächter oder Schutzschild ist gar nicht schlecht.

    Aber was ist mit einer allgemeinen Wut, die sich nicht gegen eine bestimmte Person richtet? Ich kann auch Wut empfinden über alltägliche Dinge; der muß ja auch Raum gegeben werden.

    Jedenfalls danke nochmal für deine Denkanstöße und den link.

    Bis dann
    heinmueck[/b]

    Hallo Zusammen,

    Ich würde gerne eure Meinung zum Thema Gefühle, im Besonderen zur Wut hören.

    Soweit ich zurückdenken kann, habe ich meine Wut schon immer unterdrückt.
    Es war mir schon als Kind nicht erlaubt wütend zu sein, da ich dann meine Mutter belastet hätte, die ja schon genug mit meinem alkoholkranken Vater zu tun hatte. Außerdem habe ich auch die extremen Wutanfälle meines Vaters miterlebt und natürlich davor Angst bekommen. Wut war also etwas schlechtes.

    Nun ist es leider so, dass ich bis heute meine Wut nur sehr schwer wahrnehmen kann, bzw. wenn ich mal wütend bin, dies nicht mitteile und die Wut verarbeiten kann. Wut ist immer noch ein Gefühl, daß verboten ist. Anstatt wütend zu sein werde ich dann stark depressiv und verurteile mich für alles mögliche selbst.

    Wie geht ihr mit eurer Wut um? Was habt ihr getan um eure Wut zulassen und / oder ausleben zu können?

    Ich freue mich schon auf eure Beiträge.

    Bis dann
    heinmück

    Hallo Lea,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Das mit meiner eigenen Wahrnehmung und der Wahrnehmung meines Partners ist wirklich ein großer Punkt. Diese unterschiedliche Wahrnehmung führt dann bei mir zu einer starken Unsicherheit. Außerdem führt das doch dann hinwieder zum Streit, wenn ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, was meine Partnerin von mir will wenn sie nachfragt was ich eigentlich meinte. (Ist das jetzt verständlich :?: )

    An sich wäre ja der Gedanke mit dem Kranz schon wichtig gewesen, da meine Partnerin ja selbst erst kurz vor der Beerdigung daran Gedacht hat und wir einen gekauft haben. Es war dann halt kurz vor knapp. Eigentlich verdeutlicht das ja nur, daß meine Idee eben gut und richtig war und ich uns Stress erspart geblieben wäre, wenn ich es schon früher gesagt hätte. Sowas passiert auch bei wichtigen Dingen und meine Partnerin sich dann allein gelassen fühlt.

    Tendenziell ist es bei mir besser geworden, meine Wünsche mitzuteilen. Aber ich muß da noch viel an mir arbeiten.

    Aber gewisse Ideen oder Gedanken nicht auzusprechen stört mich schon, da es doch häufig so ist. So bringe ich micht nicht wirklich ins Gespräch ein. Meine Partnerin hat dann das Gefühl wie gegen eine Wand zu reden.

    Diese Gedanken festzuhalten fällt mir sehr schwer, als ob es unwichtig wäre was ich sage....

    Viele Grüße
    heinmueck

    Hallo zusammen,

    Bevor ich zu meinem Thema komme, möchte ich mich kurz vorstellen, da ich neu hier im Forum bin.
    Ich bin fast 40 Jahre alt und weiß seit etwas mehr als 3 Jahren, dass ich EKA bin. Seit dem versuche ich, daß es mir besser geht. Mein Vater war in meiner Familie der Alkoholiker (zu ihm habe ich seit ca. 15 Jahren keinen Kontakt mehr, weshalb ich nicht weiß ob er noch abhängig ist oder ob er überhaupt noch lebt) und meine Mutter die Co-Abhängige.

    Zu viel erst mal dazu. Ich denke in Zukunft werden noch genauere Ausführungen folgen. Ich bin jedenfalls gespannt auf einen Erfahrungsaustausch mit euch.

    Jetzt zu meinem aktuellen Thema; ich hoffe ich kann es einigermaßen verständlich beschreiben.
    Mir gelingt es nicht, in einem Gespräch alle meine Gedanken und Ideen auszusprechen, wobei ich das nicht aus Angst mache. Das geht so weit, daß z. B. Meine Partnerin das Gefühl hat, ich hätte kein Interesse an einem Thema (was nicht so ist), weil ich eher wie ein unbeteiligter oder gelangweilter Zuhörer agiere.
    Ein Beispiel dazu, welches ich bewußt gewählt habe weil es sich eher um eine Banalität handelte und ich nicht aus Angst meinen Gedanken wieder mal nicht ausgesprochen habe. Wir führten ein gespräch wegen einer Beerdigung. Im Verlauf dieses Gespräches schoß mir der Gedanke durch den Kopf, daß wir uns um einen Kranz kümmern müssten, den ich aber nichr gesagt habe. Wenige Tage vor dieser Beerdigung kam meiner Frau nun auch dieser Gedanke und sagte es mir mit einer gewissen Besorgnis, da bis zum bevorstehenden Termin nicht mehr viel Zeit war. Ich antwortete nur, dass ich auch schon daran gedacht hätte, worauf sie natürlich fragte warum ich denn nichts gesagt hätte.
    Ich denke, dieses Beispiel zeigt, daß es nicht Angst war, warum ich mit meinen Gedanken zurückgehalten habe sondern etwas anderes. Es ist jedenfalls so, daß mir wie beschrieben Gedanken durch den Kopf schießen, ich aber sie nicht festhalten und aussprechen kann.
    Rührt es daher, daß ich als Kind gelernt habe, daß es eh nutzlos ist etwas zu sagen und daß meine Eltern mich nicht wahrgenommen haben, da sie ja eh mit ihrem Kram (sprich übler Streit und sich gegenseitig heftigst zu Beschimpfen) beschäftigt waren? Ich habe mal gelesen, auch wenn ein Elternteil ( in diesem Fall meine Mutter als Co.) in einer suchtbelasteten zum Kind geht und seine Zuneigung und Hilfe anbietet wie; "du kannst jederzeit zu mir kommen" oder auch "ich liebe dich und bin für dich da" spürt das Kind, daß das Elternteil das gar nicht leisten kann.
    Habe ich deshalb gelernt, meine Gedanken, Wünsche oder Ängste sind es nicht wert ausgesprochen zu werden, da sie eh nur unbeachtet bleiben?
    Kennt ihr das auch und wie habt ihr euch davon befreit, eure Gedanken für euch zu behalten?

    Vielen dank schon mal. Binsehr gespannt auf eure Antworten.

    Bis dann und viele Grüße
    heinmueck