Beiträge von JimMorrison75

    Klar, das gehoert dazu wie Stollen und Kekse backen. ;)

    Was ich auch irgendwie absurd finde - ich habe schon immerganz gut drauf geachtet, was ich esse. Also auch Bio, nur die guten Eier mit Bio Sigel, Biofarben - aber Abends dann nen halben Kasten Bier hinterher. :roll:

    Hi, ich habe mal nach diesen Farbtuechern gegoogelt. NebenAlk sind da auch andere suspekte Inhaltsstoffe drin. Am besten so biologische Faerbetabletten auf Pflanzenbasisnehmen. Ist etwas teurer, hat aber einen schoenen Vintage Look. Zum Polieren etwas mit ner Schwarte uebers noch warme Ei. ;) voila.

    So, was gibt es Neues? Nichts. Klingt vielleicht unspektakulaer, aber das ist auch gut. Bin weiterhin clean, fuehle mich stabil, mache relativ viel an der Luft und im Fitnesstudio.

    Manchmal wache ich nachts auf und denke ich sei stockbesoffen. Dann merke ich, dass alles ok ist und penne weiter. Komisch, oder?

    Manchmal habe ich es auch, dass ich entweder geistesabwesend oder auf was anderes konzentriert da sitze und auf einmal den Eindruck habe, eine monstermaessige Fahne zu haben. Was natuerlich nicht sein kann. Das geht nach ein paar Sekunden vorbei und hat auch keinen Druck oder sonstige Reaktionen zur Folge. Erstaunlich, was das Gehirn fuer Streiche spielt.

    Hallo Marco, versuche positiv zu bleiben. Die empfundene Drepression besteht, weil Alkohol depressiv macht. Weil Verzichtsgedanken einen runterziehen. Sieh das Nichtsaufen als Gewinn. Ich habe eben eine interessante Besxhreibung ueber Ethanol auf Wiki gelesen. Es wird danach als Loesungsmittel, Reinigungsmittel und Treibstoff eingesetzt. Ach so - und als Getraenk. Kein Mensch wuerde verduenntes Terpentin trinken oder Kerosin. Warum also Alk?

    Und wenn ich ganz ehrlich bin, sorry, nicht persoenlich gemeint - da musst du jetzt mal durch. Es kann nicht sein, dass du wegen jedem Zipperlein losrennst und dir was neues in den Mund steckst. Eine echte unbehandelte Depression isteine Sache, die Leere nach dem Suff eine andere. Du brauchst keine Mittelchen. Alles was du brauchst kann dein Koerper selbst herstellen. Tu dir selbst nicht so leid. Jeder Tag ohne ist ein Gewinn. Wenn du jetzt anfaenhst, die dicken blauen Pillen zu poppen, weil du nicht schlafen kannst, ist das wieder abhaengiges Verhalten. Lieg nur Not ein paar Naechte wach, der Koerper holt sich die Erholung schon.

    Hi Olli, es ist ja nicht, dass ich es nicht glaube, sondern dass ich es trotz meiner Affinitaet fur medizinische Themen noch nie gehoert habe. Das mit der Salzsaeure ist mir zB bekannt. Ich habe auch ein paar Links zur natuerlichen BAK gefunden, nur erscheinen die nicht sonderlich vertauenserweckend. Haette gerne mehr Hintergrund bzw Erklaerung dazu gehabt, daher die wohl etwas kurz angebunden klingende Frage. ;)

    Hallo Marco, ich denke das Gehirn braucht keine Kruecke, sondern Du denkst dass Du eine brauchst. Du hast Verlangen nach Kippen, weil sie abhaengig machen. Sie bringen aber nichts. Versuche dich zu erinnern, wie es war bevor du geraucht hast. Du hast doch auch krin Verlangen dich unters Auto zu legen und am Auspuff zu saugen, oder?

    viel anders sind Kippen nicht. Vielleicht ist es einfach zu viel auf einmal. Ich habe bei meinen vergeblichen Versuchen auch immer zu viel auf einmal gewollt. Das macht muede, das macht Stress und bei Stress haben wir dad Verhalten entwickelt, diesen mit Alk zu betaeuben. Daher ist es wahrscheinlich gut, sich nicht zu ueberfordern, also nicht gleich vom Kastensaufen zum Marathon Man werden. Das schafft man eh nicht.

    Ich denke aber, dass die massive Befeuerung mit Kippen undKaffe dein System unnoetig stresst. Villeicht kannst du es soweit einschraenken, dass du wirklich nur noch die wirklich wichtigen Kippen rauchst, was weiss ich, die zum Kaffe, die nach dem Essen?

    Ich habe selbst viel geraucht und weiss dass das nochmal eine komplett anders scheinende Kiste mit einer eigenen Dynamik ist. Oder doch nicht? Bei mr hat nur eines geholfen: sofort aufhoeren, weniger Rauchen geht genauso wenig wir weniger Saufen. Durch die groesseren Abstsende wird die Kippe, die man dann endlich rauchen darf so unendlich viel wichtiger und scheint verlockender. Auch macht man sich das Leben in der Wartezeit unnoetig schwer.

    Wie auch immer: schon dich, entspann dich, hauptsache kein Alk mehr. Was die frei gewordene Zeit angeht: fuell sie aus. Arbeite ne Stundr laenger, Sport, Hobby, usw... vor der Sucht konnten wir unsere Zeit auch als sinnvoll erleben.

    Nimm den fehlenden Alk nicjt als Luecke wahr, sondern als Gewinn von Lebenszeit. Gesunder Lebenszeit jetzt und nach hinten raus. Du bist noch jung, was glaubst du, wie sehr du dir in den Hintern trittst, wenn du in 10 Jahren zB mit Leberschaden und Diabetes in der Ecke liegst und denkst, mensch vor 10 Jahren hatte ich mal nen trockenen Lauf, aber irgendwie wars mir zu langweilig, nicht zu trinken. Wenn man so will haben wir JETZT Verantwortung vor unserem spaeteren ich.

    Hi Alex, das kenne ich. Ich bin/war auch der Gute Laune Saeufer, also gute Situationen wie Feierabend, Ferien, erledigte Aufgaben mit einem Getraenk kroenen.

    Dabei verlenrt man, die Sache aus sich selbst heraus zu schaetzen. War die Hochzeit so toll, weil ich gesoffen habe? Nein, weil die Stimmung so gut war. Ist es toll, in dem verrauchten Jazzcafe abzuhaengen? Nein ist es nicht, man ertraegt es nur, weil man seine Sinne betaeubt und sich unzurechnungsfaehig macht. Ich wette mit die, wenn es ein Alkoholverbot gaebe, wuerde innerhalb von 2 Jahre Karneval und Oktobefest abgeschafft.

    Man kann auch ohne Alkohol Spass haben. Stimmt. Was aber wesentlich entscheidender ist: man kann auch mit Alkohol keinen Spass haben.

    Hallo Marco.

    Alkohol ist neben diversen anderen Effekten, zB Hirnschaeden, Leberzirrhose, Impotenz auch voruebergehend ein Gift, das die Nerven stimuliert, bzw reizt.

    Nikotin und Kaffe tun dies im Ergebnis auch. Daher ist es sehr gut moeglich und auch regelmaessig der Fall, dass trockene Alkoholiker unheimlich viel Kaffee trinken und rauchen. Bei uns gabs ein Selbsthilfe Cafe fuer Ex Junkies, was die weggequarzt haben geht auf keine Kuhhaut.

    Daher als Tipp: lass Kaffee, aber auf jeden Fall die Kippen weg. Diese lassen Mechanismen ablaufen, die einem Rausch aehneln, de facto ist es auch ein Vorgang der Intoxikation und des folgenden Entzuges.

    Am besten, du goennst deinem Hirn Ruhe, also am besten alle Stimulanzen weglassen, dazu gehoert auch Zucker und Schokolade - wenn es denn geht. Das oberste Gebot ist die Trockenheit, etwas mit anderen Dingen kompensieren geht, aber nicht Kaffe und Kippen als heiligen Gral sehen.

    Vielleicht ist es hilfreich, den Genuss von Alkohol zu entzaubern - dann relativieren sich auch das Verzichtsdenken und Kompensationsbeduerfnis.

    Hi Leute, ih danke Euch fuer Euer Engagement und die deutlichen Reaktionen zeigen mir, dass es wohl doch unklug war, sich in Situationen zu begeben, in denen man die Versuchung geradewegs provoziert.

    Dass ihr dies mit grossen Engagement fuer einen Fremden im Internet tut, ist alles andere als Selbstverstaendlich und dafuer danke ich euch vielmals.

    Ich hoffe, dass ich eines Tages soweit bin, anderen auch sinnvolle Ratschlaege gegen zu koennen.

    Was die Arroganz angeht oder den Begriff Intellekt - ich moechte keinesfalls den Eindruck etwecken, als stuende ich ueber den Dingen oder als koenne Wissen um die Gefahr von Drogen einen vor ihnen bewahren.

    Was ich im Beispiel mit dem Konzert beschrieben wollte war, wie sehr ich mich selbst in einigen Gaesten wieder erkannt habe. Und wie deutlich es war, dass die Leute saufen, um ihre Schuechternheit zu ueberwinden.

    Ich war sozusagen der Typ am Eingang, der auch alleine da war und sich krampfhaft an Bier und Kippe festhalten musste, um ueberhaupt mal aufschsuen zu koennen. Ich wardie Gruppe plappernder Leute, die nach erfolgreichem Warmlaufen gscheit daher geredet haben. Ebenso wie der Typ, der bei der Mitte der Show mehrmals in die Menge getaumelt ist und schliesslich der Spezi, der am Ende auf den Stufen lag. Ich habs zwar immer nach Hause geschafft, aber das Ergebnis war das selbe.

    Mir ist es erfreulicher Weise gelungen auch dieses WE erstmals ohne groesseres Craving zu ueberstehen. Und natuerlich trocken.

    Hi Alex, ja das kommt mir bekannt vor bei den Shootern. Die haben sogar die Spirale noch mehr befeuert. Ich spiele seit den seligen Zeiten von "Schicksal" FPS Games, ca. 1993/94, und trinke seit 1996 gerne dazu. Ich war auch in Clans und konnte das daher zeitweise ganz gut. Mit dem Alter lassen die Reaktionszeiten jedoch nach und ich konnte irgendwann nicht mehr mit den hyperaktiven Kids mithalten, die ihrerseits nuechtern jeden Tag 8 Stunden spielen und Energydrinks trinken. Mein Trugschluss: Cola mit Schuss und davon amtlich. Ergrbnis: niederschmetternd. Lektion: Alk macht Dinge nicht spannender und einen schon gar nicht besser in irgendwas. Sport oder einfach draussen sein, ist wirklich befriedingender. Ausserdem stehen Frauem nicht auf "grosse Jumgs", die zocken. Am Anfang mag das noch charmant, jugendlich und ggf etwas hipstermaessig / nerdy kommen, aber nach ein paar versoffenen Wochenende vor der Kiste wirds schnell zum Oberabturner.

    Hallo Alex, ich bin ebenfalls neu hier und ein paar Wochen ohne. Ich muesste jetzt in den Kalender sehen, aber ich meine drei oder vier Wochen. In jedem Fall noch "frisch". ;)

    Was du geschrieben hast, hat mich teilweise so sehr an micherinnert, dass ich fast glaube, diesen Beitrag heute Nacht schlafwandelnd selbt geschrieben zu haben.

    Die typische Story, angefangen mit den Jungs, immer weiter gemacht, auf einmal festgestellt, dass es ohne nicht mehr geht. Und mit natuerlich auch nicht.

    Ich denke momentan viel daruber nach, wie ich in die Situation gekommen bin. Auf einmal war auf den Parties Bier, wo vorher noch Softdrinks standen. Es hat nicht geschmeckt, aber ich bin drangeblieben.

    Was mivh vor allem an mich erinnert ist das zurueckziehen am Wochenende. Ich will keinen mehr sehen, alle sollen ihr Maul halten, ich will mich jetzt abschiessen, das habe ich mirverdient. Und dann naechtelang vor dem PC. Erst gespielt, dann nur noch im Sitzen schwankend Videos geschaut und dann mit Kopf aufm Tisch eingepennt. Bis es kalt wurde oderich spucken musste. Halb wegen der Koerperhaltung, halb wegen Alk.

    Was ich allerdings nie gemacht habe, ist nach dem Aufwachen weitersaufen. Dafuer war noch genug drin.

    Ich wette, dass du bestimmt auch Verlustaengste hast, was das Zocken angeht. Ohne Saufen macht das Zocken keinen Spass mehr. Ohne Zocken fehlt der sinnstifende Moment fuers Saufen. Was ist wenn ich zwar weiterzocken will - das ist ja alleine nicht so schlimm - aber es den Wunsch zu saufen ausloest?

    Ich habe meine PS verkauft und alle Spiele. Ich habe bei - edit, bitte keine Seiten bennenen, danke Tina - meine Email Adresse auf eine sinnlos Adresse geaendert und dann ein Nonsenspasswort eingeben, was ich mir nie merken konnte. Ergo: der Zugriff ist fuet immer gesperrt.

    Mach was anderes, lenk dich ab, mit etwas, was bisher nicht mit Saufen infiziert war, zB in meinem Fall TV oder DVD.

    Freue mich auf Austausch.

    "Das Internet" war in dem speziellen Fall Foodwatch, die diese bestimmte Firma ohnehin auf der Liste haben wegen der unglaublichen Fett- und Zuckermengen, die das Zeug hat.

    Und nein, da ich einen ausgepraegten Hinterfragungsdrang habe, Sunshine wird das bestaetigen, glaube ich nichts unkritisch. Frag mal meine ehemaligen Lehrer.

    Dass Obstsaefte gaeren ist mir bewusst, genau wie dass bestimmte Sojasaucen sogar einstellige Pozentzahlen erreichen koennen.

    Auf der anderen Seite kann es aber bei aller Vorsicht passieren, dass man vollmundig in ein Stueck Kuchen Torte beisst, bei dem man gar nicht vermuten wuerde, dass da jemand Alk dran packen wuerde.

    Die offensichtlichen Bad Boys meide ich eh, also die mit der Kirsche, Rumkugeln usw. Vor allem aber weil ich das Zeug ohnehin nicht mag.

    Hi Nitram. Ob es falsch oder richtig war, es so zu sehen, ist jetzt im Moment nicht so entscheidend. Aber wenn wir den Vergleich zum Sport bemuehen wollen: wie oft ist wohl Segeij Bubka von der Stange gefallen, bis er Weltmeister wurde? Usw.

    Das wixhtigsze ist denke ich: keine Panik. Es ist nicht toll, aber es ist auch nicht der Untergang. Hast du jemanden, dem du dich anvertrauen kannst, bei dem du bleiben kannst?

    Jetzt erst recht zu trinnken, nach dem Motto, es ist eh alles egal, ist nicht der Weg. Schuett den Alk weg und ruf einen Arzt.

    Sieh es nicht als scheitern, sondern als einen Schritt auf dem Weg. Du bist motiviert, du hast ein Ziel. Du kannst es erreichen, Bro, da bin ich mir sicher.

    Die Produkte einer italienischen Firma mit Sitz in Frankfurt haben "immerhin" seit 2000 keinen Alkohol mehr. Sagt dad Internet. Ich meine dass auch in diesem Minikuchen, der mit einsamen Geburtstagen im verregneten Zelt beworben wurde, auch deutlich Sprit drin war. Naja, frueher gabs von der Oma auch mal Eierlikoer uebers Eis. Bin froh, dass da tendenziell etwas mehr Vernunft um sich greift.

    PS: Nennt mich gerne blauäugig oder unerfahren aber ich vertrete die Theorie dass natuerlich die Vermeidung von Alkohol in Form von Trinken, bewusst daran schnueffeln und sonstiges rumsuechteln absolut Tabu ist.

    Ebenso muss die Bude als Rueckzugsort alkfrei sein. Gerade bei mir als Schranksaeufer.

    Aber ich denke, dass man durch pure Vermeidung nicht das Thema psychisch aufgearbeitet bekommt. Ich hatte Flugangst. Wie habe ich diese ueberwunden? Durch Fliegen. Und Gesprsaeche mit Piloten und Crew, die ich privat kenne.

    Mir ist natuerlich klar, dass man Alkoholismus nicht durch weitersaufen - nur aber mit anderer Einstellung loest. So geht es nicht.

    Aber ich denke schon, dass man je nach Tagesform, wach und praesent, sich Situationen aussetzen kann, die Trinkrelevant waren. Diese Erfolge sind mE auch greifbarer, als der Ansatz, ich habe meine Flugangst ueberwunden: ich fliege nicht mehr.

    1000e Fehlversuche sprechen gegen meine Auffassung? Gibt es denn auch positive Beispiele?

    Wie gesagt, es ist die Euphorie des Anfangs, das versuche ich mir bewusst zu machen und praesent zu halten. Aber ein paar Gedankenspiele, das Austauschen von Ansaetzen finde ich jedenfalls interessant.

    Hi Bruce und Marco.

    Vielen Dank fuer Eure Beitraege. Sollte der Eindruck entstanden sein, dass ich meine, es damit geschafft zu haben, dann war das nicht so gemeint.

    Ich werde natuerlich Alk meiden und mich solchen Situationen nur stellen, wenn ich mich stabil genug fuehle.

    Allerdings besteht fuer mich die groesste Gefahr alleine und zu Hause. Da weiss ich nichts mit mir anzufangen bzw war das die Situation, aus der ich die Abaengigkeit entwickelt habe.

    Wegehen, also Tapentenwechsel ist daher risokomindernd. Allerdigs muss es bildlich grsprochen auch nicht gleich das Oktoberfest sein.

    Ich bringe mal ein Beispiel - ich habe zu allen Ueberfluss auch Jahre graucht. Kaffe, Kippe. Nach dem Essen, Kippe. Am Telefon, vor dem PC, zur Belohnung, als Trost. Nahezu jede bot Anlass, zur Fluppe zu greifen. Anfangs hatte es Charme, spaeter war es nur noch ekelhaft. Gedanken aufzuhoeren kamen, wurden verdraengt. Das alte Spiel.

    Irgendwann hatte ich keinen Bock mehr auf die Dinger, als ich im Urlaub war und in den Bergen gewandert bin. Zurueck zu Hause hatte ich einen Woche Vorsprung und habe gesagt,ich rauche jetzt mal so lange nicht, bis ich es nicht mehr aushalte. Das ist bis heute so.

    Ueber die Zeit ist es mir also gelungen, bestimmte Situationen und Rauchen zu entkoppeln. Bis heute zuckt bei bestimmten Situationen manchmal kurz die Erinnerung auf. Dann sage ich mir: ekelhaft. Und weg ist es. Ich denke auch nicht permanent an Nichtrauchen. Es ist ueber die Zeit verblasst. Dennoch ruehre ich keine einzige Kippe, weil ich weiss, dass mich das wieder aif den Geschnack bringen kann.

    Es waere schoen, eine solche Situation mit Alk hinzubekommen, Respekt, aber nicht Angst. Und Enkopplung von Situationen. Wenn der Hund im Pavlov Experiment 20 Mal nach der Glocke doch kein Essen bekommt, wird das Signal entwertet und damit beliebig. Ich denke beim Telefonieren an keine Kippen mehr.

    Ich bin mir bewusst, dass bei mir die Euphorie des Anfangs ganz klar ausgepraegt ist. Ich kenne auch die internen Verhandlungen, komm du hast doch gezeigt, dass du es kannst, einen ganzen Monat. Komm, nur einen. Ja, und der eine wurde zu mindestens weiteren 6 Monaten, bis ich wieder halbwegs die Bereitschsft entwickelt habe, es wieder zu versuchen.

    Aber wiegesagt: diesmal will ich es anders machen und daher tausche ich mich sehr gerne aus und vertraue auf eure Erfahrungen als diejenigen, die es laenger und auch nachhaltig geschsfft haben.

    Hi, ich habe ein paar Tage nichts geschrieben. Neben anhaltender Trockenheit habe ich auch viel Sport gemacht, drinnen wie draussen und beschaeftige mich auch nicht mehr taeglich mit dem Thema. Nicht weil es erledigt waere, aber mir gehts es gut und eine gesunde gedankliche Distanz empfinde ich gerade als hilfreich. Ich lese zudem gerade zwei Buecher zu dem Thema wie sie unterschiedlicher nicht sein koennten. Interessant, verschiedene Ansaetze zu sehen.

    In der Woche ging es mir so gut, dass ich mich auf ein Konzert in einem schrammeligen Rockschuppen gewagt habe. Nach ca. 20 Minuten stand der Laden vor Schweiss, Pilsmuff und Zigarettenrauch. Widerlich! ;)

    Da ich alleine und mit Kfz da war, 90 Min Fahrt!, war Trinken eh keine Option, aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Beduerfnis zu saufen.

    Eher im Gegenteil. Ich habe es sozusagen als Mischung aus Konfrontations- und Verhaltenstherapie gesehen und fand die speckigen Rotbacken nur wiederlich. Da habe ich mir gesagt, schau DAS BIST DU! So schxxe siehst du aus. So attraktiv ist Bierfahne und Kippenmief. Aetzend.

    INnteressant auch das Verhalten der Typen. Am Anfang standen alle ganz scheu wie Piksieben in der Ecke, nach ein paar erloesenden Pils spaeter kam schon etwas Wallung in die Bude. Am Ende gabs die ueblichen Leichen inkl. ein Vogel, der in seiner Kotze eingepennt war. Und das an einem Mittwochabend.

    Die Gesellschaft ist absolut krank. Alkoholkrank. Wie auch immer, manche sagen jetzt, ich haette mit dem Feuer gespielt. De facto hat mir die Nummer sehr gut getan. Vor allem ist der "Neid" den ich manchmal auf Trinkende habe, wenn ich nicht kann oder darf nur Ekel gewichen. Und Scham.

    Hallo, nach ein paar Tagen Pause bin ich wieder da. ;)

    Der Freitag war echt hart und hat mir nochmals aufgeziegt wie stark die Sucht ist. Am Samstag ging es schon wieder und ich war echt stolz auf mich, nicht nachgegeben zu haben. Ab Sonntag ist es fuer mich eh leichter, aber ab Donnerstag heisst es wieder aufgepasst. Hat jemand auch erfahrungen mit, sagen wir mal schubweisem Suchtdruck?

    Was da Thema Offenhei angeht: ich habe viel drueber nachgedacht und war anfangs skeptisch, wenn nicht ablehnend gegenueber einer sagen wir gesunden Offenheit.

    Ich denke aber zu verstehen, dass genau diese Offenheit genau ein Schluessel zum Erfolg ist. Wie ihr schreibt, bin ich ja leise und stillschweigend in die Sucht gerutscht, aber leise kann man nicht raus.

    Ich denek auch, dass die Oeffentlichkeit sogar aktiv helfen kann, naemlich mir zu Not das Bier ais der Hand nehmen oder bei Turkey unterstuetzen.

    Bislang habe ich gedacht, dass vor allem meine Scheu vor ablehnenden Reaktionen ein Hinderungsgrund ist.

    Wenn ich aber ganz ehrlich bin, liegt es aber auch daran, dass ich mir heimlich vielleicht doch vorbehalte, irgendwann wieder zu trinken. Was keiner weiss, macht keinen heiss. Das Coming-Out ist sozusagen der Punkt ohne Wiederkehr, wenn ich es 'heimlich' versuche, enttaeusche ich niemanden, wenn ich wieder saufe.

    Das zeigt mir, wenn ich ehrlich bin, dass ich zum einen relativ fremdbestimmt bin und dass die Frage im Raum steht, ob ICH wirklich trocken werden will, oder ob ich meine, dass es natuerlich schon besser waere, blabla bla was sollen denn die anderen denken usw. Also sehr halbherzig.

    Auf der anderen Seite liegt die Antwort klar auf dem Tisch: ich bin Alkoholiker, ich werde nie massvoll trinken koennen und wenn ich weitermache, werde ich einen vorzeitigen Tod sterben. Und es gibt auch keinen Grund zur Annahme, warum ausgerechnet ich eine Ausnahme sein sollte.

    Ich stehe ja auf Musik - vielleicht war die Wahl meines Nicknames auch nicht smart, da sich der echte Jim ja bereitsEnde 20 komplett zu Grunde gerichtet hatte. Ebenso Hendrix, Joplin, Gary Moore, ...gut. der war 50+ und wurde gleube ich mit einem Wert jenseits der 3 Promille gefunden.

    Fazit: ich werde mich 'outen', auch wenn es schwer faellt. Da ich ed ja dieses Mal schaffen will, muss ich das Thema auch anders angehen, als in der Vergangenheit, da sich dieser Weg ja als nicht erfolgreich erwiesen hat.