Beiträge von Thalia1913

    Hallo Eni,

    ich lasse die heute auch mal wieder einen Gruß und meine Genesungswünsche da.

    Und was du hier schreibst:

    Zitat von Eniba


    Ich müsst dies...., ich müsste das...., ich müsste jenes... Und immer wieder denke ich, ich könnte einen Punkt erreichen, wo ich ALLES (???) erledigt habe! Ha, 1. was ist bitte schön "Alles" und 2. und dann? :D

    Könnte so auch von mir sein ... Ich denke und handle manchmal auch nach dem Gedanken, das Leben sei etwas, das man "erledigen" muss, damit man dann endlich Zeit hat ... Ja, wozu? Zum Totsein?

    Ich wünsch dir, dass du dir heute auf dem Sofa Zeit nehmen kannst, um mal ein schönes Musikstück zu hören z.B., und dass die Ruhe Körper und Seele guttut.

    Liebe Grüße
    Thalia

    Hallo Daniel,
    schön, dass es dir nach wie vor gut geht. Und du auf dich achtest. Wenn du jetzt deine Kraft und Konzentration für dich selbst brauchst, dann erscheint es mir als eine gute Entscheidung, erst einmal keine Liebesbeziehung einzugehen. Von deinem jetzigen achtsamen Umgang mit dir selbst kann eine zukünftige Liebe schließlich auch nur profitieren!

    Ich freue mich auf weiteren Austausch auch im erweiterten Bereich. :)

    Herzlichen Gruß
    Thalia

    Liebe Katha,

    anlässlich deines an mich gerichteten Posts erneuere ich meine guten Wünsche für dich.

    Und danke dir für weitere kluge Gedanken:

    Zitat von Katharsis


    Ruhe und Entspannung werde ich lernen müssen. Super Gelegenheit jetzt, meinst Du nicht auch? ;-). Und so bekommt vielleicht Jeder von uns oft das, was er braucht und nicht das, was er sich wünscht. Ruhig aber entschlossen nehme ich das jetzt mal als Geschenk.

    Zwangsruhe für dich jetzt; ich wünsche dir, dass es dir weiterhin gelingen möge, dies als Geschenk zu sehen,,so wie du es so positiv beschrieben hast.

    Ähnlich versuche ich die Alkoholerkrankung wahrzunehmen, die mich zwingt, mich mit Dingen in mir auseinanderzusetzen, die ich mir ansonsten weiterhin nur ganz von weitem oder durch die fast geschlossenen Finger meiner geistigen Hände angesehen hätte... Gewünscht hab ich mir die Suchterkrankung nicht, aber vielleicht hab ich sie irgendwie gebraucht.

    Ich danke dir für deine Nachfrage, es geht mir ganz gut, auf jeden Fall besser als vor einem Jahr. Im Erweiterten Bereich bin ich regelmäßig aktiv und dankbar für den geschützteren Rahmen.

    Alles Gute dir und einen herzlichen Gruß
    von Thalia

    Hallo Michaela,

    auch von mir ein Herzliches Willkommen. Ich habe mich erst vor etwa zwei Monaten hier angemeldet und bin daher auch noch ziemlich neu hier. Ich schreibe hauptsächlich im erweiterten Bereich.

    Mich würde interessieren, was für dich bei deiner zweiten LZT, welche in dauerhafte Trockenheit mündete, anders gewesen ist als beim ersten Mal. Kannst du dich da noch an Konkretes erinnern und magst davon berichten?

    Herzlichen Gruß
    Thalia

    Hallo und guten Morgen Eniba,

    ich habe vor vielen Jahren eine LZT gemacht. Dort gab es auch das Angebot, parallel eine Raucherentwöhnung zu machen. Soweit ich es im Kopf habe, steht bei dir doch demnächst auch eine stationäre Therapiemassnahme an, oder? Vielleicht ist das bei dir ja auch eine Option? Da hast du dann den zusätzlichen Rückhalt durch andere in der Therapiegruppe und durch die Therapeuten.

    Viele Grüße und dir einen guten Tag heute.

    Thalia

    Hallo Eniba,

    ich treibe mich mehr im erweiterten Bereich herum, möchte dir aber heute gerne mal Rückmeldung geben.

    Zitat von Eniba

    ?.. Wie oft fange ich schon im Vorfeld an, hin und her zu überlegen, ob ich da nun hingehe, oder lieber doch nicht, was dafür und was dagegen spricht, welche Ausrede und ob es denn nun gut ist, schon wieder auf dem Sofa zu verweilen etc..

    Ich denke oft und immer wieder/noch, dass ich Spaß an solchen und anderen Veranstaltungen haben müsste, haben ja schließlich alle anderen auch. Habe ich aber meist nicht. Mehr als 4 Menschen auf einmal stresst mich, mag ich nicht. Zu wie vielen Festivitäten habe ich mich schon geschleppt, waren auch oft nette Begegnungen, aber selbst dann reicht es mir nach maximal 2 Stunden!

    Ich kann dich gut verstehen. Mir geht es sehr ähnlich, und ich kenne sehr gut diesen Zwiespalt, einerseits sich "gesellschaftskonform" verhalten zu wollen, wogegen aber andererseits das eigene Bedürfnis spricht. Argumente und Rechtfertigungen zu suchen.

    Ich find's für mich auch viel schöner, mich mit weniger Leuten zur gleichen Zeit zu treffen, und ich brauche auch nach einer gewissen Zeit dann lieber wieder etwas Ruhe und das Alleinesein.

    Das "Blödste" ist mitunter, sich so zu verhalten, wie man es sich wünscht, es dann aber nicht genießen zu können. :roll:

    Das zu vermeiden ist dir heute gelungen! Daher wünsche ich dir weiterhin einen schönen Abend bzw. eine entspannte Nacht.

    Viele Grüße
    Thalia

    Vielen Dank noch einmal an Daniel, Katharsis und Matthias, für das herzliche Willkommen hier.

    Ich schreibe momentan im erweiterten Bereich, und es würde mich überfordern, zusätzlich auch regelmäßig hier zu schreiben.

    Ich gucke aber immer wieder mal herein und sende euch heute ganz herzliche Grüße.

    Thalia

    Hallo Katha,

    Vielen Dank für deine Antwort; ich kann gut verstehen, wie es dir geht bei dem Gedanken, dass da noch Worte von dir übriggeblieben sind, als du deine Siebensachen im Geschlossenen zusammenpacktest.

    Ich habe über deine Frage nachgedacht hinsichtlich des Mitteilens versus Beisichbehaltens von Gedanken. Bei mir ist es so, dass ich einerseits von Natur aus ein sehr verschlossener Mensch bin, aber dennoch (gerade drum?) ein großes Bedürfnis habe, mich verständlich zu machen. Fast ohne jemals das Gefühl zu haben, es ist gelungen. Das heißt, wenn ich meine Gedanken äußere, ist es immer ein Suchen, ein Sich Annähern, und im Zuge dessen nähere ich mich mir selber im besten Fälle auch weiter an. So dass ich eben am Ende nicht "leer" bin, sondern mehr bei mir. Mir gefällt da das Bild, etwas abgewandelt, von Rilke "lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich um die Dinge ziehn", nur eben umgekehrt, umkreise mich selbst, mithilfe von Worten, in immer kleineren Ringen, in der Hoffnung, einmal in meiner Mitte anzukommen.

    Dein Glühwürmchenerlebnis stelle ich mir magisch vor. Ich habe so etwas noch nie gesehen.

    Dir ganz herzliche Grüße
    Thalia

    Liebe Katharsis,

    ich habe deine (zum Glück etwas längere) Vorstellung im Vorstellungsbereich gelesen, von "damals", und bedaure sehr (für mich!), dass du deine weiterführenden Threads hast löschen lassen.
    Deine Art zu denken erinnert mich in vielem an mich, so dass ich dir gut folgen kann, aber dann denkst du/schreibst du doch wieder um eine Ecke herum quasi, die ich gar nicht gesehen hätte... so ungefähr... ich hätte jedenfalls gerne noch mehr aus deiner ersten Zeit hier (in 2013) gelesen.

    Wollte ich dich nur mal so wissen lassen :)

    Viele Grüße
    Thalia

    Hallo,

    Erstmal danke Dir, Matthias :) ich freu mich auch sehr, dass du vorbeischaust und über deine netten Kommentare.
    Und das der Weg, auf dem ich bin, ein guter ist, davon bin ich auch überzeugt.

    Nehme jetzt erstmal ganz viel auf von dem, was hier an Erfahrungen (mit)geteilt wird - seit heute lese ich zusätzlich auch im erweiterten Bereich - und freue mich darüber, hier zu sein.

    Mein Hirn ist eindeutig dankbar für die Chance, ausgetretene Pfade zu verlassen; und ich will mir Zeit nehmen, und manches auch mal sacken lassen.

    Grüße von Thalia

    Hallo Step,
    ich schicke dir auch einen herzlichen Gruß; "willkommen heißen" kann ich noch nicht, da ich selber erst seit einigen Tagen hier im Forum bin und insofern mich (noch) nicht dazu berechtigt fühle :-).

    Ich habe aktuell bereits einige Monate Abstinenz hinter mir, aber davon einmal abgesehen kann ich mich in vielem wiederfinden, was du in deinem Vorstellungspost geschrieben hast. Besonders diese seelenzersetzenden Heimlichkeiten.

    Ich finde es ganz mutig und stark von dir, dass du dich deinem Partner offenbart hast. Und deine Erleichterung und Freude über seine Reaktion spürt man aus deinen Zeilen deutlich heraus.

    Ich habe zu Beginn meiner Abstinenz auch zum ersten Mal zumindest eine Teiloffenheit umsetzen können und schon dadurch eine Erleichterung und Stärkung verspürt. Gerade wenn jemand wie ich nach langer Heimlichtuerei es schafft, die Karten auf den Tisch zu legen, so wie du es jetzt geschafft hast, dann setzt das sicherlich unheimlich viel Kraft frei, die vorher im "Trinken kontrollieren wollen und verheimlichen müssen" gebunden war.

    Ich wünsche dir, dass du mit dieser freigewordenen Kraft jetzt deine Abstinenz festigen kannst.

    Alles Gute für dich, und danke dir für dein Vorbild, schonungslos und ehrlich sein zu können.

    Grüße von Thalia

    Hallo und danke für die Rückmeldungen, die so ganz verschiedene Gedankenanstösse geben. Ich merke wirklich, wie es mir schon jetzt guttut, aus der eigenen Gedankenschleife mal so ein bisschen rausgelockt zu werden.

    Dr. Gerner, du trittst mir überhaupt nicht zu nahe, und dein Gedanke von "tu's ganz oder lass es gleich bleiben" ist ja tatsächlich auch das, was mich derzeit bewegt.

    Meine Fassade ist tatsächlich tiefer in mir verankert als "nur" durch die Alkoholsucht; weil ich schon immer ein Mensch war, der sich verantwortlich für das Wohl der anderen fühlte und zu diesem Zwecke eben einfach mal so eben zu dem Menschen wurde, der die Bedürfnisse meines Gegenübers am besten erfüllen konnte. Wenn dies nicht mit meinem "inneren Ich" übereinstimmte, war das unerheblich. Und fiel mir mit den Jahren auch immer öfter selber nicht mehr auf. Die Verdrängung und Verleugnung, die mit dem wachsenden Alkoholmissbrauch einherging, passte da einfach nahtlos ins Schema der ultimativen Fassadenbauerin.

    Und insofern trifft eigentlich beides auf mich zu, Jürgens und Kathas Einschätzung. Ich lege komplett andere Maßstäbe an mich an als an andere (Wow, 'ne Menge ans). Aber ist das nicht im Grunde auch eine Art Hochmut, viel schlimmer sogar?

    Katha, dir danke ich, denn ich fühl mich erkannt. Das ist schön!

    Ich habe tatsächlich den Plan, eine reale SHG zu suchen. Mein Kopf weiß ja, dass der Selbstwert erst dann real wieder steigen kann, wenn ICH es wirklich bin, die sich da zeigt.

    Zitat von Katharsis

    Schwierig? Ja. Unmöglich? Nein!

    Hoffentlich.

    Zitat von Katharsis


    Ruhe ist unbezahlbar und selten geworden in den Bäuchen der Menschen.

    Unglaublich treffend!

    Insofern wünsch ich allen einen Wochenstart mit "Ruhe im Bauch".

    Grüße von Thalia

    Hallo,

    ich trau mich als Neue mal kurz hier herein, einfach, weil Euer Diskurs der letzten Tage mich genau da abholt, wo ich gerade bin (um es mal kommunikationstechnisch auszudrücken ;-))

    Zitat von Katharsis


    die Erkenntnis, dass ich Alkoholikerin bin, schwappte über und in mich wie eine Welle. Sie machte mich endlich ruhig. Vorher war ich – wie Jürgen es beschrieb – alles Mögliche, nur keine Alkoholikerin: Fighter, Opfer, Grübler, arme Sau, „Alkoholmissbräuchler“ und von entschlossen, rigoros und hart gegen mich selbst bis hin zu selbstmitleidig und verzweifelt zog ich abwechselnd alle Register, um mir zu beweisen, dass ich nicht „verloren“ bin. Nur ne Phase, da komme ich wieder raus… habe ich doch in allen Bereichen immer wieder geschafft. Nee, ICH doch nicht! Ich erwähnte ja mal: Kapitulation hatte ich nie im Programm und hätte mir das auch in meinem Leben in keinem Bereich leisten können. Ich habe dadurch Jahre vergeudet.

    Danke, Katharsis, du schreibst mir aus der Seele.

    Zitat von Katharsis


    Ich schreibe aus dem Verständnis heraus für alle Eiertänzer da draußen, die sich in einem Prozess befinden und denen ich nahebringen möchte, dass es Vielen nicht anders ging am Anfang in der schwierigsten Phase. Suchtkrank zu sein macht uns nicht zum Totalausfall und Vollversager!

    Auch hier: genau meine Baustelle. Und zwar schon seit vielen Jahren.

    Eure Diskussion, auch die Beiträge der anderen, haben einige Hirnrädchen schön in Bewegung gesetzt, die vorher irgendwie festsaßen.

    Das musste ich mal loswerden mit einem Dankeschön.

    Grüße
    Thalia

    Danke, Dr. Gerner, für die Grüsse und die Aufmunterung. :)

    Vermutlich ist meine Angst z.T. einfach die vor der "Kapitulation" - es wurde hier im Forum schon einmal (oder vermutlich öfter) sehr treffend geschrieben: So fürchterlich es ist, wirklich ganz unten "im Dreck" anzukommen, so fällt einem die Kapitulation eventuell leichter, als wenn man noch irgendeine Chance hat, sich an dem letzten Fitzel Pseudo-Selbstwert, den man aus der Verleugnung zieht, festzuhalten.

    (Tut mir leid wegen der "Knoten" in meinen Sätzen, ich kann mich irgendwie gerade nicht so gut ausdrücken.)

    Zitat von Dr.Gerner

    Ich hatte meinen Tiefpunkt erreicht, der brüchige Boden war eingebrochen und ich lag am Boden. Durch die Hilfe von Anderen hier, bin ich in die Klinik gegangen und dankbar, diesen Schritt gemacht zu haben.

    Und hält deine "Kapitulation" weiter vor? Gelingt es dir, deinen Tiefpunkt nicht womöglich nach und nach zu verdrängen, und wenn nicht, wie hältst du ihn präsent?

    Zitat von Dr.Gerner

    Auseinandersetzen mit mir selber musste ich mich auch...sowas ist am Anfang unangenehm, aber man lernt auch eine Menge.

    Ich habe einiges an Therapie hinter mir und bin es durchaus gewöhnt, bei mir tief zu graben. Nur eben "die eine Sache" habe ich in vergangenen Therapien nicht vollständig ehrlich miteinbezogen. (Und dadurch womöglich auch alle anderen therapeutischen Erkenntnisse über mich in Frage gestellt... )


    Zitat von Dr.Gerner

    Ich werde einen Weg finden, dass wieder gut zu machen, aber das braucht wohl Zeit...es ist verdammt schwer mit sich selber ins Reine zu kommen, vorallen wenn man sich ehrlich damit auseinandersetzt

    Ja, genau.

    Krankheitseinsicht, Schuld, Scham, der Wunsch, sich nicht völlig entwertet zu fühlen ... bei Ehrlichkeit vor sich selbst und anderen, wie kriegt man das unter einen Hut.


    Zitat von Dr.Gerner

    Und hast du diesmal einen kalten Entzug gemacht oder eine qualifizierte Entgiftung? :)

    Ich habe keine stationäre Entgiftung gemacht. Damals, vor der ersten Entwöhnungsreha habe ich unter Aufsicht einer Tagesklinik aufgehört, und diesmal (also letzten Herbst) war ich sozusagen durch meine Hausärztin "beobachtet". Die körperlichen Entzugssymptome waren bei mir nicht sehr stark ausgeprägt, (was wiederum meinem verleugnenden Ich in die Hände spielt ...)

    Danke nochmals für den Austausch und Dir ein schönes Wochenende!

    Grüße von Thalia

    Danke, Martin, für dein freundliches Willkommen.

    Wenn ich von Angst spreche, so ist dies wohl in erster Linie die Angst vor der Auseinandersetzung mit mir selbst (und dann erst in zweiter Linie die vor Euch :-)).

    Hier zu sein, mich hier auch zu äußern, ist eben ein bisschen wie ein Schritt in einen dunklen Raum, in dem ich den Boden nicht sehen kann - ich weiß nur, der Boden in dem Raum, aus dem ich komme, ist so brüchig (obwohl ich daran seit Jahren verzweifelt herumgeflickt habe) dass er mich nicht mehr hält; morgen schon, vielleicht erst übermorgen bricht er ein.

    Aber den Schritt zu wagen bedeutet, Vertrauen zu haben, dass da ein Boden unter meinen Füßen sein wird, auch wenn ich ihn - durch die dunkle Wolke der Scham (und anderer unerfreulicher Gefühle) nicht sehen kann.

    Insofern ist's natürlich doch wiederum richtig: Euch (den anderen Forumsteilnehmern) ins virtuelle Gesicht sehen bedeutet mir selbst ins Gesicht sehen zu können; bzw. hat nur dann Sinn.

    Das möchte ich hier versuchen, und davor hab ich eben auch Angst.

    Habe übrigens den erweiterten Zugang beantragt.

    Nochmal danke für deine netten Worte,

    Grüße von Thalia

    Hallo,

    ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich hoffe, dass mich das Schreiben und der Austausch mit anderen hier zum einen in meiner Abstinenz und vor allem in meiner Bemühung um Ehrlichkeit mir selbst gegenüber stärken wird.

    Ich lebe zum jetzigen Zeitpunkt seit etwa sieben Monaten abstinent. Dem voraus ging eine Phase des (heimlichen) Trinkens, die sich über einige Jahre erstreckte - zuletzt definitiv nicht mehr kontrollierbar und daher auch nur noch bedingt heimlich.

    Im Jahr 2004 habe ich eine viermonatige Entwöhnungstherapie in einer psychosomatischen Klinik gemacht. (Davor war ich in einer ähnlichen Situation wie letztes Jahr.) Im Anschluss an die Langzeittherapie damals, die ich als sehr hilfreich empfand, habe ich mehrere Jahre abstinent gelebt, bis ich mich dann langsam (und fast von Anfang an wiederum heimlich) etwa ab 2009 wieder ins Trinken "hineingeschlichen" habe. Mehrfach auch mit mehrmonatigen abstinenten Phasen dazwischen.

    In der damaligen LZT und auch in der ambulanten Psychotherapie, die ich im Anschluss gemacht habe, ist es mir nicht gelungen, zutiefst einzugestehen, dass ich alkoholabhängig, also Alkoholikerin bin. Und bis heute ist diese Erkenntnis nicht in meinem innersten Kern angekommen. - Oder vielleicht doch im innersten Kern, aber nicht in den Schichten zwischen mir und der "Außenwelt"?

    "Den Schein aufrechtzuerhalten", quasi als "alternative Realität", auch mir selbst gegenüber, war in der Vergangenheit immer mein Mittel, vermeintlich einen Rest Selbstwertgefühl zu erhalten. Das Eingeständnis, die Kapitulation, empfand ich als endgültige "Zerstörung". Der es um jeden Preis zu entrinnen galt.

    Zu Beginn meiner derzeitigen Abstinenz war ich zumindest zwei mir nahestehenden Personen sowie meiner Hausärztin gegenüber ehrlicher, als ich es in diesem Bereich vorher je gewesen war, und das hat fast sofort die Ahnung einer Erleichterung entstehen lassen.

    Auch deshalb also jetzt auch mein - durchaus angstbesetzter, aber eben auch hoffnungsvoller - Schritt in eine - Eure - Selbsthilfegruppe.

    Grüße von Thalia