Beiträge von sunshine1909

    Das ist wahr, mir ging es in den vergangenen Wochen und Monaten so gut, dass ich den Austausch mit anderen Betroffenen absolut vernachlässigt habe. Das ist wohl ein typischer "Anfängerfehler". Man fühlt sich sicher und merkt gar nicht, wie unsicher man eigentlich ist.

    Ich möchte mich zukünftig gerne intensiver austauschen, vielleicht auch im erweiterten Bereich, da muss ich mal schauen. Eine reale SHG ist leider gar nichts für mich, ich kann mich da einfach nicht so öffnen. In wenigen Wochen kann ich ja auch regelmäßig mit meiner Psychologin sprechen, ich denke das wird mir auch sehr helfen.

    Sunshine, danke für deine harten aber ehrlichen Worte. Ich bin nunmal krank, auch wenn ich mich gesund fühle. Diese Erkenntnis ist leider nicht immer ganz einfach ...

    Hallo liebes Forum,

    im Juli diesen Jahres habe ich mich hier im Forum angemeldet, da ich dem Alkohol den Kampf angesagt habe.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…pic32568-0.html

    Nach einem unschönen Entzug lief es die ersten Wochen und Monate wirklich ganz gut. Ich hatte kein Verlangen nach Alkohol, es fiel mir nicht schwer standhaft zu bleiben. Parallel habe ich mein Leben etwas aufgeräumt, Stress abgebaut, mir eine Psychologin gesucht (bei der ich leider immer noch auf der Warteliste stehe ...) - es hätte alles so schön sein können ...

    Vor 2 Wochen überkam mich dann auf einmal wieder das Gefühl etwas trinken zu wollen. Ich weiß wirklich nicht woran es liegt. Ich habe tagelang gegrübelt, was denn jetzt hierfür der Auslöser sein könnte, aber ich habe keinen blassen Schimmer. Mein Leben fühlt sich aktuell echt gut an, ich habe meinen Alltag entschleunigt, finde auch mal Zeit für mich und meine Hobbys. Ich lebe viel "bewusster" als noch vor wenigen Monaten. Und trotzdem hat mich der Alkohol nun wieder im Griff. Zwar nicht so schlimm wie vorher, aber SO KANN DAS NICHT WEITERGEHEN!

    Vor wenigen Tagen hat es mich im Supermarkt erwischt und ich habe eine kleine Flasche (0,25l) Weißwein gekauft und Abends getrunken. Noch an dem Abend habe ich mir geschworen, dass das ein einmaliger Ausrutscher war. Ich hatte (und habe) ein mega schlechtes Gewissen. Einen Tag später war ich bei Freunden eingeladen und habe auch ein Gläschen Wein getrunken ("Ach komm, gestern ist doch auch nix passiert, kannste doch noch einen Schluck trinken" <<< blödes Saufgedächtnis). Gestern abend habe ich dann schon wieder eine kleine Flasche Weißwein geleert ... Ein Blinder sieht wohl wo das hier hinführt.

    Wie komme ich aus diesem Teufelskreis wieder raus? Was macht ihr bei Rückfällen? Ja klar, einfach aufhören mit dem Mist. Nur ist es jetzt anders als beim ersten Mal ... Ich habe Angst vor einem erneuten Rückfall, frage mich die ganze Zeit, was wenn ich es nicht schaffe? Schließlich habe ich ja nun schon einmal "versagt" ... Ach je, wieso mache ich mir mein Leben selber so schwer ...

    LG, Katha

    PS: Noch eine Frage am Rande - muss man nun auch wieder mit körperlichen Entzugserscheinungen rechnen? Die waren bei mir am Anfang ja recht schlimm ... sonst gehe ich lieber nochmal zum Arzt.

    Zitat von sunshine1909

    Sonst hatte mir mein Arzt auch für den Notfall ein leichtes Beruhigungsmittel aufgeschrieben (eigentlich ein Antihistaminikum, aber es löst auch innere Unruhe und macht ein bisschen schläfrig). Eher ein "weiches" Medikament, aber manchmal versetzt der Glaube ja auch Berge ...

    Ich hoffe, das verstößt nicht gegen die Forenrichtlinien? Ich möchte hier natürlich keine Empfehlung aussprechen - immer schön zum Arzt gehen!! ;)

    Zitat von Dr.Gerner

    Was macht man am besten, wenn man diese innere Unruhe und Gereiztheit spürt???

    Ich bin zwar selber noch ein Neuling, aber da hilft wohl am besten Ablenkung. Du machst doch auch gerne Sport oder hatte ich das falsch in Erinnerung? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich nochmal ordentlich auszupowern. Ich mache mittlerweile auch oft Abends Sport, gehe vorm Schlafengehen nochmal eine Runde joggen oder schwimmen, dann bin ich auch müde genug um gut einzuschlafen. ;)

    Oder du machst sonst irgendetwas, das dir Spaß macht und ablenkt ... Kino, DVD's, Bücher, irgendein Hobby? In stressigen Situationen werkel ich auch schon mal gerne ein bisschen rum.

    Sonst hatte mir mein Arzt auch für den Notfall ein leichtes Beruhigungsmittel aufgeschrieben (eigentlich ein Antihistaminikum, aber es löst auch innere Unruhe und macht ein bisschen schläfrig). Eher ein "weiches" Medikament, aber manchmal versetzt der Glaube ja auch Berge ... ;)

    Du wirst sehen, in ein paar Tagen geht es dir schon wieder besser. Wenn ich eines bisher gelernt habe: dieser Weg ist ein ständiges auf und ab ...

    LG, Katha

    Danke, mir geht es sehr gut. Ich hatte bereits einen Termin bei der Suchtberatung. Dort hat man mir einen Psychologen empfohlen, mit einer Verhaltenstherapie soll ich die Ursachen für meinen Alkoholkonsum aufarbeiten. Jetzt muss ich nur noch gefühlte 100 Psychologen abtelefonieren um einen Termin zu ergattern ...

    Ich bin wirklich froh, dass es mir körperlich mittlerweile besser geht. Auch mental bleibe ich stark und trinke keinen Tropfen - erstaunlicherweise fällt mir das überhaupt nicht schwer. Wenn ich so im Supermarkt an den Weinregalen vorbei laufe denke ich mir natürlich schon manchmal "hach, so ein Gläschen heute abend wäre schön", aber mein Verstand reagiert in nullkommanix und ich lasse die Weinflaschen links liegen.

    @ Dr. Gerner: Diesen mahnenden Schatten habe ich nun auch. Manchmal denke ich mir, dass der anfänglich harte Entzug auch etwas Gutes hatte ... den werde ich nämlich nie wieder vergessen und nochmal möchte ich sowas bestimmt nicht durchmachen ...

    Leider bin ich seit dem Entzug wirklich etwas hypochondrisch veranlagt ... Zwar habe ich keine Panikattacken mehr o.Ä., aber bei jedem Zwicken und Ziepen kommt kurz der Gedanke auf "ohje, hoffentlich ist das nix Schlimmes". Momentan bin ich erkältet, gestern hatte ich hohes Fieber (meine Tochter hat mich angesteckt), Gliederschmerzen und ein bisschen Luftnot - da fangen dann direkt schon wieder die Gedankenkreise an ... In solchen Situationen wünsche ich mir dann mein unbeschwertes Leben vor dem Alkohol zurück.

    Aber ich bin ja noch am Anfang und meine Therapie folgt ja auch noch (hoffentlich bald). :)

    Liebe Grüße,
    Katha

    Danke für die unterstützenden Worte, gestern konnte ich doch noch ganz gut einschlafen. Meine Stimmung ist heute viel besser, ich hatte einen schönen Tag. Vormittags habe ich mit meiner Tochter getobt, nachmittags endlich mal ein paar unerledigte Näharbeiten abgeschlossen. Dann war ich noch kurz beim Hausarzt, habe am Montag nochmal eine Blutuntersuchung. Mittlerweile bin ich mir auch ohne Bluttest ziemlich sicher, dass mir Magnesium fehlt, ich habe schon wieder unangenehme Wadenkrämpfe. :/ Hab mir eben mal eine Brausetablette aufgelöst, leider wird mir immer schlecht, wenn ich sowas trinke ... Bäh!

    Momentan Wissen nur meine Ärzte und mein Mann Bescheid. Meine Familie möchte ich auch bald informieren, aber momentan fühle ich mich noch nicht dazu bereit.

    Alkohol gibt es noch bei uns zu Hause - ein wenig Whiskey von meinem Mann. Der war einfach zu teuer um ihn zu entsorgen, aber solches Zeug habe ich eh noch nie angerührt, im Gegenteil - Hochprozentiges mag ich überhaupt nicht. Ich fühle mich auch nicht unwohl oder nervös mit dem Whiskey im Haus oder meint ihr das könnte zum Problem werden?

    Mein Plan für morgen vormittag ist es bei der Suchtberatung einen Termin zu vereinbaren, hoffentlich erreiche ich jemanden. Heute hat es nämlich nicht geklappt. :/

    LG
    Katha

    Klar schöne Seiten gab es in den letzten Tagen auch. Wenn ich denn dann mal eingeschlafen bin, habe ich sehr gut geschlafen. Nur selten werde ich Nachts nochmal wach. Außerdem habe ich den Kopf jetzt frei, um viele angesammelte Dinge zu erledigen. :)

    Step, wie geht es dir denn jetzt nach 4 Wochen? Verspürst du immer noch Unruhe und Anspannung?

    So schlecht wie am Anfang geht es mir nun nicht mehr, ich denke auch dass ich das gröbste überstanden habe, nur trickst mich meine Psyche wohl nun aus.

    Irgendwo habe ich neulich noch gelesen, dass es die letzten Tage der Entgiftung auch noch mal in sich haben können ... Sonst muss ich wohl wirklich nochmal zum Arzt.

    LG Katha

    Ich war erst vor kurzem (wg. etwas anderem) im Krankenhaus. Dort wurde ich fast komplett durchleuchtet. Außer einem leichten Kaliummangel nix schlimmes gefunden. Also eigentlich müsste ich beruhigt sein ... vielleicht sollte ich mich auch noch in einem Forum für Hypochonder anmelden ... ;)

    Ja über einen Termin bei der Suchtberatung oder beim sozialpsychatrischen Dienst habe ich auch schon nachgedacht, ich muss nur noch die Hemmschwelle überwinden ... :/ Ich denke, ich rufe morgen einfach mal an.

    Bis vor kurzem hatte ich diese Gedankenkreise noch nicht. Die Entzugserscheinungen haben mich da sehr sensibel gemacht ... bei jedem Ziehen und Ziepen horche ich jetzt auf und befürchte das Schlimmste. Früher hätte ich mir über so etwas niemals Gedanken gemacht ... :( Ich habe eigentlich wenig Lust, jetzt auch noch eine Angststörung zu entwickeln ...

    Ich möchte gerne zu einem Therapeuten gehen, aber bisher habe ich keinen Platz gefunden. Warte noch auf 2 Antworten, sonst muss ich mal meine Krankenkasse um Hilfe bitten. Aber die Wartezeit bis zum ersten Termin ist ja dann auch noch ein bisschen ...

    Vorher hatte ich nie Panikattacken oder dergleichen. Daher ist das für mich auch so ungewohnt. Nun habe ich ja auch noch das Talent mich in so etwas richtig schön reinzusteigern ... mein Bein tut weh - das ist bestimmt ne Thrombose - gleich bekomme ich einen Herzinfarkt ... grrrr immer diese Gedanken!!! (Mein Bein tut übrigens wirklich weh, nun rede ich mir die ganze Zeit ein, dass Aurora Recht hat und es nur ein blöder Krampf ist ...)

    Am besten kopiere ich erstmal meine Vorstellung hier rein, damit ihr wisst, wer ich bin.

    Heute ist also Tag 9 und ich fühle mich nicht so gut. Ich habe zwar kein Verlangen nach Alkohol, aber meine Psyche macht mir ganz schön zu schaffen. Ich fühle mich depressiv und verspüre schon den ganzen Tag eine innere Anspannung. Außerdem schiebe ich wieder Angst vor weiteren Panikattacken und gleich ans Schlafen gehen mag ich überhaupt nicht denken ... Ich hoffe nur, dieser labile Zustand hört irgendwann mal auf ... Kann man das noch auf den Entzug schieben oder hab ich schon nen Knacks weg?!