Beiträge von alk_örgs

    Zitat von Sunflower8

    ...
    Und dann liegt es an ihm, ob er was ändern will oder nicht. Und wenn er keine Taten folgen lässt, dann wird es das Beste sein zu gehen, weil er dann noch nicht so weit ist. Puh.


    Hi SF,

    verzeih' das offene Wort: Es liegt eben nicht an ihm, ob sich in Deinem Leben mit ihm etwas ändert, es liegt viel mehr an Dir, ob sich in DEINEM Leben etwas ändert. 'nen Alki "erpressen" (so sieht der das nämlich, mehr oder minder deutlich) ? Bei mir kam das so an: Soso, *prost, überleg', zwei Jahre "bewähren" ?, ohne Trinken ? *prost, wer bist Du überhaupt, mir solche Bedingungen zu stellen ? *prost, sieh' doch zu, wie Du mit Dir klar kommst, *prost, ich komme noch lange klar mit mir, *prost, besser als Du, *prost, bisschen blöd ist das schon, aber *prost, leck mich doch *prost .

    lg

    alk_örgs

    Zitat von Sunflower8

    Ich bin immer noch ganz sprachlos über das Verhalten meines Freundes vor ein paar Tagen... ...

    Hi SF,

    Vielleicht hat Dein Freund einfach ein Stadium erreicht, in dem er nicht mehr anders kann, ein Stadium, das ich nur zu gut kenne - es ist auch nicht das letzte (gemeinsame Kinder und Einkommen verlängern das Leiden des Co- Abhängigen zusätzlich). Es wird sich derart, wie von Dir geschildert, noch eine Weile hinziehen, Zugeständnisse seitens des Trinkers vor dem Hintergrund möglichst viel Sauffreiheit zu erhalten. Das nicht Widerstehen- KÖNNEN, auch wenn dem Alkoholiker dumpf schwant, wenn nicht gar klar ist, dass er damit ein weiteres Steinchen aus der Hoffnung der Partnerin/ers heraus bricht, und, was er sehr erfolgreich verdrängt, mit diesem seinen Pfad abwärts pflastert. Zum Arzt oder Suchtberatung ? Na klar, wenn es gar nicht mehr anders geht, Deine Koffer gepackt vor der Tür stehen oder der Arbeitgeber aufmerksam wird, nicht unbedingt auf eine „Fahne“, allein schon durch, auch dies ein schleichender Prozess, Leistungsabfall oder soziale Isolierung. Meinen Gang zur Suchtberatung habe ich seinerzeit auch angetreten, was ich der Dame erzählte, war weit weg von der Wahrheit - Ergebnis, schlimmer Missbrauch, auweia, aber nicht abhängig, das funktioniert mehrfach. Im nächsten Stadium kommen dann, neben den sozialen Problemen, die ein- oder andere Entgiftung hinzu, wenn der Alkoholiker seinen Partner gut konditioniert hat, holt der ihm den Alkohol morgens von der Tanke, damit das Geschäft nicht zusammen bricht … Wann ist das alles vorbei ? Sicher nicht bevor der Alkoholiker sich zu seinem Alkoholismus bekennt und selbst dann noch lange nicht oder eigentlich nie, er kann „nur“ trocken werden, und das wird schwer genug. Wenn bei der „Fernbeziehung“ bleibt, sind die Enttäuschungen bei den Treffen vorprogrammiert, schon deswegen, weil Du Dich vorfreust, die wenigen gemeinsame Zeit geniessen willst, und er selbst diese kurze Zeit ohne Alkohol durchzuhalten nicht in der Lage ist.

    lg

    alk_örgs

    Zitat von Katharsis

    Hallo alk_örgs,
    Was ist es bloß, was uns da wie gelähmt unter dem Fallbeil ausharren ließ? Nur Inkonsequenz? Schuldverlagerung? Hoffnung wäre ja irgendwie idiotisch.

    Man kann nur einsam sein, wenn man nicht allein ist - und dafür muss man etwas tun, Arbeit ist da gut geeignet, distanziert und doch nah genug, um sich zu den nötigen sozialen Streicheleinheiten zu verhelfen ;)

    Zitat von Katharsis


    Ich hoffe, dem Wuffel geht es wieder besser und er konnte sich erholen, so dass Ihr vielleicht doch noch zusammen durchstarten könnt an die Ostsee. Eine frische Brise ist ja nie verkehrt. AB in der Notfallklinik – da krieg´ich Hörnchen *schnaub.

    Sie waren ganz gut, die freien Tage, es passierte nichts, und was passieren wollte, sollte, ggf. wünschenswert gewesen wäre, wie hier schreiben, scheiterte an Trägheit, nun langsam im Funktionsmodus, zugegeben, der Job hat auch seine angenehmen Seiten, ruft auch wieder Pflicht, Schluss mit der müßiggängerischen Trockenheit, die erfahrungsgemäss nicht von Dauer, sondern doch ein bisschen am am scheinbaren Wohlgefallen kratzen.
    Es gibt Bücher von Alkoholikern, die mehr oder minder die selbe Geschichte wiederholen, Jack London reicht eigentlich für alle, es gibt Bücher über Alkoholiker, die eigentlich immer die selbe Geschichte wiederholen, es gibt Bücher über Alkohol, wie man z.B. halb Martini/ halb Cognac mit einer Zitrone veredelt und sich freut, wenn die Gäste schon nach dem ersten Glas hinüber, Bücher gegen den Alkohol und es gibt Bücher mit Alkohol, mit Alkohol als Selbstverständlichkeit, treffen sich Freunde/ Befreundete , mal zwei, mal drei mal mehrere und dies irgendwie immer mit Alkohol, fühlen sich teilweise auch ziemlich betrunken, Alkohol als sozialer Trigger, triggert derartige Lektüre auch den Alkoholiker ? Mir zumindest fiel es auf; es wäre wohl über eine EU Verordnung nach zu denken, dieses Buch gefährdet trockene Alkoholiker, am besten mit einem Bild, mindestens 50% des Covers, Querschnitt durch ein Alkoholiker- Gehirn, mit Löchern, Korsakoff, H. Juhnke, Bacchus sei seiner Seele gnädig. Wobei, auch Holofernes wurde besoffen geköpft, Hirn in toto weg .Bacchus sieht bei da Vinchi noch am besten aus, ansonsten lernte er immerhin Ariadne kennen,letztlich endete auch diese rund 200 Jahre vor Christus Geschichte im Bacchanalien- Skandal,was bestätigt „"Hurerei, Wein und Most nehmen den Verstand weg" (Hosea 4:11), ok, damals waren die Römer noch Heiden, die glücklichen ;-). Muss man sich darüber Gedanken machen ? Natürlich nicht, wie immer reicht es glücklich und abstinent, oder glücklich durch Abstinenz, oer glücklich trotz Abstinenz (bitte streichen) usw. usf. zu sein. Ein feines Buch übrigens Marius Th. Nielsen, "Die Bibel und die Alkoholfrage" ist keine Anleitung zum lesen der Bibel oder gar des Korans). Kürzlich höre ich eine Sendung im DLF, „Neuvermessung des Bösen“, darin der Aufhänger: „James Fallon ist Professor für Neurowissenschaften an der Universität von Kalifornien in Irvine. Seit fast 20 Jahren befasst er sich mit den Gehirnen von Schwerverbrechern. Eines Tages nimmt der Forscher selbst als Kontrollperson an einer Alzheimerstudie teil. Sein Gehirn wird durchleuchtet, sein Erbgut analysiert. Als James Fallon seine Ergebnisse bekommt, traut er seinen Augen kaum. Das Hirnareal, das unter anderem für moralische Entscheidungen und Impulskontrolle zuständig ist, scheint nicht aktiv zu sein“. Schlussfolgerung, schliesslich ist er kein Verbrecher, ok, die Geschichte hat ihr Urteil noch nicht gefällt, ein totes Areal für Emotionen kann durchaus auch zu einem durchaus charmanten Umgang mit den lieben Mitmenschen führen. Emotionslosigkeit als Voraussetzung für Erfolg (den man natürlich ganz passabel auch versaufen kann, je nach Leidensdruck, und sonstiger Veranlagung/ Umständen). Die Sendung ist noch im Archiv des DLF zu lesen und soviel auch zum Inseldasein.
    Ach ja, sorry Katha, dem Hund geht es wieder gut, fast, denn mit seiner Kotzerei hat er sich Dosenfutter erkämpft, nicht weiter schlimm, für den Hund, für meinen Nachwuchs schon, die können den Geruch des Dosenfutters nicht ab - so bekommt er immer erst zu fressen, wenn ich heim komme, und sie mit Grausen und unter Würgen beobachten, wie ich die Büchse öffne und Hundi den Inhalt kredenze. Weihnachtsgrüße hi oder her, bei ihren Pullovern hatte ich ein spontanes und glückliches Händchen, was mich entschädigte.
    Silvester gab es klassische Musik in der Kirche, nur die Böller störten etwas, vorzugsweise bei einem meiner absoluten Lieblingsstücke (Händels Largo aus Xerxes - blöde Knallerei). Verblüffend gab es noch Kneipen mit freien Plätzen, gegen 22:30 ! Eigentlich ja auch kein Wunder, da ganz Deutschland auf der Fan- Meile am Brandenburger Tor war - Champagner um die Siegessäule *hüstel.
    Bevor ich nun noch weiter vom € über Pegida zur Ukraine abschweife

    Allen ein frohes Neues Jahr 2015


    alk_örgs

    Zitat von panem


    ...
    Was ich hier bisher noch nicht erzählt habe: Ich habe mit Lebensmitteln zu tun. Also auch mit Alkohol, den wir verkaufen. Für mich bedeutet das, dass ich jeden Tag vor dem Weinregal stehe und Bestellungen mache, Ware einräumen und Weinverkostungen aufbaue. (Natürlich auch andere Ware, aber Alkohol ist oft mit dabei) Ist nicht Ideal, aber ich habe festgestellt, dass ich da wie eine Schranke im Kopf habe. Ich sehe die Flaschen nicht als Alkohol vor mir, die einen Druck auslösen, sondern als normale Ware, die ich halt bestellen oder ausräumen muss. Kennt das vielleicht jemand von euch? Ich erwähne das hier, einfach weil ich offen und ehrlich sein will und weil es zu den Tatsachen in meinem Arbeitsleben zählt, die ich nicht ändern kann.

    ...

    vg panem

    Hi panem.
    zwar nicht in dieser Form aber vom Prinzip her kenne ich das auch: Ich kann mit dem ganzen Getriggere nichts anfangen. Weder triggern mich Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder Getränkeregale noch trinkende Mitmenschen; der (mein) Rückfall entsteht zuerst in unserer (meiner) Tiefe (vermutlich im limbischen System) und sucht sich dann seinen Trigger, sprich, seine Umstände, sich zu verwirklichen. Alkohol ist so gesehen erst einmal nichts anderes als sonstiges, was es auch gibt, aber nicht für mich, wie Motorrad fahren, z.B. oder Fernreisen, oder, um der Suchtverlagerung näher zu kommen, Ausdauersport.

    Frohe Weihnachten und lg alk_örgs

    Zitat von Katharsis


    Dir wünsche ich gemütliche Feiertage.

    Herzliche Grüße
    Katha

    Hi Katha,

    dieses Weihnachten sieht mich stocknüchtern vor dem PC. War letztes Jahr anders, da war ich gut dabei. Zog mir den den Stoff rein und die Flaschen sammelten sich unter dem Sofa. Irgendwer wollte mich erreichen, riefen von unten, wohnte damals noch woanders, Kleinstadt des Arbeitgebers . Gerade mal 1 Monat, ein halbes Jahr später hatte sich das mit dem AG erledigt. Der Rest auch. Ein halbes Jahr war es dann auch bis zur Entgiftung. Immerhin, fast kontrolliert ;) . Blöder Gedanke: Flucht in den Alkohol - Flucht durch Alkohol ? Letzteres scheint denn, wen ich mir mein „Unterbewusstsein bewusst“ mache (kleines Oxymorönchen) nicht so ganz abwegig. schliesslich wusste ich vorher, was passieren wird - und habe es laufen lassen, natürlich auch Flucht in den Suff, vor den Umständen, Nun ja, hätte ich auch einfacher haben können, Kündigung und wechseln, aber da war sie wieder, fremd- und selbsteingeredete Verantwortung gegenüber dem AG und, nicht zu vergessen, Schulbindung der Kinderlein; da brauchte es schon einen plausiblen Grund, etliche 100km weiter zu ziehen, Bemäntelung der Inkonsequenz gepaart mit Schuldverlagerung, clever, oder ?.
    So eigentlich ist dieses Weihnachten gar nicht übel, Alleinsein in Pusseligkeit, Schlafen, wann ich mag, essen, wann ich mag, putzen, wann ich mag, rumbasteln, wann ich mag, Wäsche waschen wann ich mag, ein ausgedehntes ungestörtes heisses Bad und alles bei deutlich geringerem Aufwand, und, alle Flecken von tropfender Kaffeekanne bis bematschten Schuhen sind allein meine, wunderbar. Kein Weihnachtsgruss der lieben Kinderlein, kräftig rede ich mir ein, dass sie zu beschäftigt, bei ihrem anderen Elter. Aber eigentlich weiss ich, dass meine mangelnde Bindungsfähigkeit bei ihnen noch so sich ausdrückt, wie bei mir in ihrem Alter und wie auch wohl bei ihrem Grossvater: Gleichgültigkeit, und die noch nicht einmal böswillig. Eigentlich reizt es mich jetzt hoch zu fahren, in’s Hüttchen an der Ostsee, ein Klotz am Bein, weil unverkäuflich (oder nur zum halben Preis), aber nach dem Rechten muss geschaut werden. Bin nur unsicher, ob der Hund durchhält; in der nächtlichen Dunkelheit des Dienstagabends hörte ich, zu spät, ein knackendes Geräusch, seine Zähne malmten Unbekanntes, von dem er auch nicht abzubringen war. Mittwoch früh die ausgekotzte Bescherung, also gab es nur Reis . Den fand ich dann gegen Mitternacht. Und keinen Bock auf saufen - der Hund (ich auch nicht, zu meinem Erstaunen kein Gedanke, trotz silent night und Kerzchen), auch nicht mit Hand die die Zunge benetzt. Also die Hundelieblingsdose geöffnet und zur Hundesuppe verdünnt - der Napf war blank, jetzt heisst es abwarten, ob es drin bleibt, aber zumindest war etwas Flüssigkeit dabei (die universitäre Notfaltierklinik in der nächsten Grossstadt hatte am Notfalltelefon nur den AB).
    Zeit für einen KakaomitKaffeeundKondensmilch - sährr nahrrhaft.
    Die Gänsekeulen baden dauer in Buttermilch mit Knoblauch und Chmeli Suneli, zum Schmoren kommen dann noch Nüsse dran, experimentelles Kochen, muss ja keinem schmecken und schon gar nicht nach Weihnachtsgans !

    Einen schönen 1. Weihnachtstag

    lg alk_örgs

    Zitat von panem

    Hallo alk-örgs,

    gehts Dir gut?

    vg, panem

    super ;)

    Hi Katha, hi panem,

    niemand hatte die Absicht eine (Schweige-) Mauer zu bauen, trotzdem war sie plötzlich da, denn auch langmütigere als mein Provider wollen irgendwann Geld sehen.
    Bisschen rum fahren musste ich auch, Kinder über die Weihnachtsferien abgeliefert, Muskelkater im Hintern, denn der Aufzug ist kaputt und das genau jetzt, da der Hund mit mir allein, Murphy’s Hund sozusagen. Hat sich auch sonst verändert, früher hatte er die Schnauze voll, wenn der Regen zu lange pieselte, heute pieselt er in den Regen und die Schnauze ist voll Dreck - kein Erbarmen, der Köter, dafür Gier im Übermaß, in der 9. (gefühlt 40.) Etage angekommen bin ich ausser Puste, korrekter, diese ist aus mir; also Einkaufstüte (in politisch korrekter dritter Nachhaltigkeitsperiode, es sollte die letzte werden)) abgestellt, aus Regenponcho und sonstigem gepellt, die nassen Pfoten getrocknet (dem Hund), Leckerli spendiert (dem Hund) und hingesunken (ich),so lange, besser: so kurz, bis ein raschelndes Geräusch und Kratzen nicht mehr zu ignorieren waren und ein finales Plumpsen harten Materials mich auffahren ließ, im Film wären die gefrorenen Gänsekeulen jetzt dramatisch mir entgegen gerollt, taten sie aber nicht, deren einzige Bewegung war Folge hündischen Anstupsens, ok, er hätte sicher von meinem Weihnachtsmahl abgelassen, aber irgendwie behagte es mir nicht, es mit ihm, kalt, gefroren und tot, wenngleich auch nur folienplatonisch, teilen zu sollen. Hoffe sehr, dass die Erinnerung bis zum 1, Weihnachtsfeiertag verblasst und mich nicht triggert. „Wie kam es zu dem Rückfall ?“ „Durch die kalte Gans“, „Sie meinen sicher kalte Ente“ (*Kaläuerchen, sorry, bin müde, die vielen Treppen. ). Also Thema präsent, auch trocken, oder erst recht dann. Über 15€ habe ich übrigens für Briefmarken ausgegeben, Bettelbriefe an meine Gläubiger - statt Weihnachtskarten. Also es tut sich was, zumindest soviel, dass die Lethargie angesichts der aufgelaufenen Probleme als überwunden gelten kann, zumindest vor einem Insolvenzrichter *reureu. Aber ich kann nicht klagen, anderen geht es schlechter, sieht man ja im TV, gerade jetzt.
    „Warum hat er das getan ? Er hatte doch ein zufriedenes und ausgefülltes Leben“ - „Das ist einfach“ meinte Herr K(B), „er hatte ein zufriedenes ausgefülltes Leben.“ In die Bredouille zu kommen geht recht schnell, vor allem jenseits der 3‰ Grenze, wieder raus dauert länger, ist aber eigentlich viel spannender . Ein Schelm, wer dahinter Methode vermutet, so eine Art Selbstversuch mit den eigenen Lebensumständen, wie tief darf das Loch sein, aus dem es kein Entrinnen gibt.
    Es wurde mir nahegelegt, einen Freundschaftsring zu tragen, naja, diese Geschichten kenne ich, vor allem die Enden, Extremform geschmiedeter Erwartungshaltung; wie blöd kann eigentlich jemand sein, von mir etwas zu erwarten, so richtig verheimliche ich nix, ich sage nur nicht alles, residuelle Scham, ja und warum sollte ich denn überhaupt müssen, nie hatte ich die Absicht, die eigene Mauer zu durchbrechen !
    „Warum hat er das getan, wir hatten doch so große Hoffnungen in ihn gesetzt ?“ , „Eben“ bemerkte Herr K (B).
    Tolerieren, akzeptieren, respektieren .. das Leben bleibt ein Tauschgeschäft, beim Tauschen von Küssen, hat noch jeder die selbe Währung, bei anderem sind es die reizigen biologischen Unterschiede, die den Tausch notwendig machen, umfeinert von schmachtenden Blicken, lackierten Nägeln, süssem Gesäusel und einem Dispokredit. Hier liegt wohl der Ursprung unseres Sozialverhaltens, sinnierte der zynische Pascha der Paviane, als ihm notgeile Nebenbuhler, die das natürlich auch wussten, die Flöhe aus dem Fell puhlten .
    An Kathas Zeilen orientiert:
    Herr K(B) wurde gefragt, was er an sich ändern müsse, damit er sich mögen könne, „mein Vermögen zu Mögen“ antwortete dieser.
    „Geht man mal von seinem Potenzial aus, hat er wenig aus sich gemacht“ „Wieso das denn, hast Du schon mal 59 Bier getrunken?“ alles relativ, murmelte der Gefangene von Alcatraz, als die Freiheit Vogelkacke auf ihn fallen ließ. So ist das auch mit dem Leben, warum und womit sollte ich etwas füllen wollen ? Das was ist, ist alles schon gesagt, gemalt, entdeckt, komponiert, geglaubt, geschrieben - nur nicht von Jedem .
    „Hier ruhet in Frieden ein redlicher Geist“ <<< dem bleibt auch gar nichts anderes übrig ;-).

    In der Hoffnung, dass ich nicht wieder abgeschaltet werde (hinterlistig nutze ich eine Prepaid Karte) verbleibe ich mit somigwarmen Wünschen für eine weisse Weihnacht

    lg alk_örgs

    Zitat von Katharsis

    Hallo alk_örgs,

    hm… nee, könnt ich für mich so nicht unterschreiben, die ganze Sache mit dem Ende, obwohl ich Deine Überlegungen durchaus nachvollziehen kann.
    Wir sprechen ja nicht von einer gemütlichen Dauer-Sause, bei der man sich in Ruhe überlegen kann, ob es heute noch ein Gläschen mehr sein darf oder ob die Bauchspeicheldrüse quiekt und wir das Ganze besser auf morgen vertagen sollten.

    Katha

    Hi Katha,
    mir bleibt nichts anderes, als die Endüberlegungen zu unterschreiben, sind sie doch Ergebnis der entsprechenden Erfahrung (das ganze plant man natürlich vorher und muss den richtigen Moment abpassen, am Willen hat es ja nicht gemangelt, nur an der Technik und danach am Willen zur Wiederholung).
    Dieses Ende fällt für mich alsoaus, Entgiftungen sind ja irgendwie auch schon mal ein Ende - wenn sie nicht zu häufig werden und willkommener Anlass, sich für die nächste Sause fit machen zu lassen.
    Wo siedelt man Wunsch und Wille an ? Es wäre ja höchst commod, wenn man die Alkoholzufuhr beliebig unterbrechen könnte, also abends immer schön pünktlich aufhören und morgen erst gar nicht anfangen. Unabhängig von der Hinterhältigkeit des Prozesses, das funktioniert (bei mir) auch eine ganz Weile, kommt es dann morgens irgendwann zum Entzug - oder, da bin ich nicht so sicher, zum eingebildeten Entzug, der in der Zufuhr kleiner Alkmengen führt. Der Tag wird dann bestimmt vom Arbeitsschluss und dem Sturztrunk. Dan fleissig den Promillerechter gequält… Trotzdem setzt bei mir dann irgendwann der Wille noch dem Ende ein,den kalten Entzug zu vermeiden helfen die einen oder anderen Pillen (es sind keine anderen, als jede, die bei der Entgiftung verabreicht werden), bis auch diese „übersoffen“ werden und man nahe an einer doppelten Sucht dran ist. Unvernunft hin oder her, spätestens dann ging ich in die Entgiftung, irgendwann bestimmt der Körper und gleichzeitig kann er nicht mehr. Die Selbsttäuschung zu Rückfall beginnt schon früher, bei mir zumindest, es ist eine spürbare innere Demotivation (Abstinenz) oder Motivation (zum Trinken) die sich da anschleicht, kein brüllender Suchtteufel auf Weihnachts- oder in Supermärkten, hier eigentlich wird die Vernunft aufgeweicht. Auch schon durch defätistische Äusserungen bezüglich der glücklichen Abstinenz, wie selbstkritisch anzumerken ;-). Spätestens dann,sollte einen die Sehnsucht nach dem Stuhlkreis packen (ok, Forum tut es hoffentlich auch). Ernsthaft ! Man muss ja die autosuggestiven Ansätze anderer Betroffener nicht teilen, nur ohne eigene wird auch kaum gehen. Und wenn es kein innerlich gefühltes Für gibt, dann muss halt ein Gegen reichen.

    Reinstürzen kann man sich in vieles ;-), wenn man einigermassen stabil da und, das gehört dann auch dazu, das künftige Verhältnis nicht als ONS anstrebend, zu seiner Abstinenz steht.

    lg alk_örgs


    Hallo Befreiung,

    das ist der klassische (weibliche) Weg, Entscheidung innerlich getroffen, über kurz oder lang mit sich hadern und bzw. Argumente suchen; die passenden finden sich, nicht so ganz passende passen ja fast und die, die gar nicht passen, die gibt es nicht ;-). Das ist nun mal so und nur menschlich. Wenn ich das richtig verstehe trinkt Dein Mann weiter, wenngleich reduziert, wenn er um Deiner Willen reduziert hat, wird es für ihn ein böses Erwachen, und er wird eine Weile brauchen zu begreifen, dass der Zug abgefahren ist (Männer sind da halt anders) und alles nichts genutzt hat usw. Hast Du mal erfahren, wie er „wirklich“ ist, wenn er lange zeit nicht nicht trinkt, also nicht nur in seinen Trinkpausen ? Wenn nicht, dann wirst Du es wohl kaum noch erleben können - sicher ist da gar nix, LangzeitabstinenzlerInnen können ebenfalls sehr eklig sein.

    lg alk_örgs

    Hi Katha,

    das mit dem Durchsaufen bis zum Ende, ist dann eine Option, wenn das Ende am Ende sicher ist. Als Motivation ist das natürlich stark, Du kannst trinken so viel du magst, weil Du am Ende nicht mehr bist, und vor allem nach Deinem Ende nicht, musst nicht gerade stehen für Deine Schulden, Deine Fehltage, die enttäuschten Erwartungen anderer (soweit da überhaupt welche waren) und erst recht nicht für Deinen Entzug. Nur ist das mit dem Ende nicht so leicht, für einen echten Alk ist jeder Tag, an dem er trinken kann, ein Gewinn, und je länger, desto weniger will er drauf verzichten, ergo wird das Ende hinaus gezögert, weil, wenn dann wirklich kein Tropfen mehr zu besorgen ist, die Glock, ein Strick oder extra für diesen Zweck zurück behaltene Tabletten der Sache ein Ende bereiten sollen. Man kann hier durchaus den richtigen Moment abpassen, slo nicht nicht zu besoffen zu sein, durchladen und zu entsichern, und dann drückst Du ab und das Schie… teil hat Ladehemmung. Jetzt entscheidet es sich, versuchst Du es noch mal oder nimmstDu es als Fingerzeig einer höheren Macht. Wenn letzteres, dann bist Du für Durchsaufen bis zum Ende nicht geeignet, diese Erfahrung wird Dir keiner nehmen. Nicht die Erfahrung des Misserfolges sondern Deine Inkonsequenz, die Erfahrung, dass der Wille zum zweiten Versuch nicht gereicht hast (Du kannst das Ganze dann poetisch mit Fingerzeig Gottes u.ä. verklären). Die wenig erbauliche Folge des gescheiterten Selbstmordversuches ist naturgemäß, dass Du weiterleben musst. Wenn dann noch einer mitbekommen hat, warum Du noch bist dann beginnt dein Weiterleben in der geschlossenen Anstalt. Ach da gibt es nette Menschen, mal so neben bei, auch Dauergäste, allerdings sind die häufig nicht so ganz richtig kooperativ - irgendeiner flog mal über ein Kuckucksnest. Irgendwann fliegt man auch aus der Geschlossenen und darf aufräumen, was einem mehr nüchterne Zeit beschert, als man vorher besoffen gebraucht hat, den Schaden anzurichten. Du musst anderen unter die Augen treten, Abbitte leisten, vorbildlich sozial integriert und emotional intelligent Dein Umfeld, neu oder alt, verarschen und die Idee mit dem Saufen bis zum Ende lässt Du zumindest eine Weile ruhen .

    „was ist es dann, das Dich noch (oder wieder) treibt oder zieht. Und wohin?“

    Diese Frage zu beantworten habe ich knapp zwei Tage Zeit mir gelassen. Es gibt ja die tollen Begründungen wie „Welt retten wollen“, „für die Kinder da sein“ oder das Mantra „ich bin nüchtern also happy“ … das ist natürlich alles toll, nur stimmt es tgl. stündlich ? Immer die Frage im Hinterkopf mit momentaner Wertung nach Schulnoten: Morgens mit dem Hund zum Bäcker (50min, 3), Frühstücken allein mit Schnickschnack (Kinder schlafen samstags aus, 2), Bürokram erledigen (Mahnung an meinen Schuldner, Bettelbriefe an meine Gläubiger, mal 5), dabei kam mir die Idee, dass eine privatinsolvent eine Erhörung ist, die ich noch nicht machte - starkes Motiv (1), Essen vorbereiten (Rinderbrust (Angebot), Kisten aufräumend (noch vom Umzug, 3), TV ins Schlafzimmer legen (2), Feststellen, dass Zweit- TV kaputt (stand vorher bei den Kindern, 5), Blumen giessen (2), Glasschrank entstauben/ Gläser spülen (Massen von Gläsern, selbst in besten Trinkzeiten nie gebraucht, 2), TV Signal auf Monitor gelegt (2), olles Blitzgerät rausgeholt und ausprobiert (2), zwischendurch irgendwann gegessen (2), Überflüssiges in den Keller geräumt (3), Herr der Ringe geschaut (2), sicherheitshalber mal wieder Doku „Trocken oder Tod“ geguckt (auf der bekannten Videoplattform, 1), Hörbuch eingestellt und zig Kapitel verschlafen . Heute kein Frühstücksbohai, Kaffee und Banane (2), sie Sonne verflucht (dunkle Möbel, jedes Staubkorn sichtbar. also alles auf Anfang 4), Nachmittags dafür mit Hunde r zum Kanal (wenn die Zeit reicht, 2), vorher Kochen (2)… und endlich die Frage beantworten (gefühlte2).

    Dir stärkste also eigentlich eine Negativmotivation „Ihr kriegt mich nicht klein“.

    Das Verliebtsein mit allen (edit).. ähm „Ausschweifunen“ (sorry, Schweif ist hier missverständlich) hält sicher nicht lange vor, die Frage ist da eher, ob eine Partnerschaft draus wird, wobei auch die ohne besagte Aktivitäten nicht auskommt, wenn da der andere irgendwie immer wieder „toll“ ist, dann passt es schon (passen im übertragenen Sinne).

    Mitmenschen- sind da, mit Menschen, jo mei, solange ich mich so verhalte, wie es den anderen halbwegs in den Kram passt, ist alles gut, das geht schon mal bis zum „Du musst jetzt zuhören, Anteil nehmen, Interesse heucheln“ .

    Man kann sicher soviel trinken, bis einem alles, bis auf die tägliche Dosis, gleichgültig wird, allerdings fürchte ich, dass hier der Körper gelernt hat: Wenn ich nicht rechtzeitig zur Entgiftung fahre, nach einem kräftigen Abschiedsschluck (von dieser Phase), dann gibt es keine neue - oder ich kann nicht mehr zurück, in den Nüchternmodus, weil ich mir einrede, dass Obdachlosigkeit und langsames Verrecken auch eine Erfahrung sind, bloss, die interessiert keinen und so richtig spanend sind die immer gleichen Geschichten (bekannt aus Entgiftungsaufenthalten/ Therapie) auch nicht, auf Dauer . Meine Fristen sind andere: Probezeit sind eh 6 Monate, dann brauchen die Kindlein noch zweieinhalb Jahre Schule, und dann kann man weitersehen (unabhängig von der Trotzhaltung wider die materiellen Unpässlichkeiten).
    Der Mangel an dieser Außenorientiertheit ist mir bewusst.

    lg alk_örgs

    Zitat von Katharsis

    Moin alk_örgs,

    Bist Du denn nie unbeschwert oder hast Freude, wenn Du nüchtern bist?
    Die Anzahl Deiner Ehen und der Aufbau einer eigenen Firma lässt zumindest darauf schließen, dass da Hoffnung ist oder war.
    So albern wie es klingen mag: Wenn ich in Deinen Stiefeln laufen würde, wäre jetzt der Zeitpunkt für mich gekommen, mal eine Aufstellung zu machen von den Menschen, Dingen oder Unternehmungen, die mir jetzt noch Spaß oder auch Freude bereiten, mich bereichern und auch umsetzbar sind. So ganz ohne Freude oder auch reinem Wohlfühlen oder genießen können, wird’s schwierig.

    Herzliche Grüße
    Katha

    Hi Katha,

    ich schriebest mal auf meine Weise Antwort.

    Blöderweise bin ich auch im Suff nicht glücklich: Betäuben, Vergessen, Dulden.

    Die Suche nach dem Selbst: „Warum ist er so erbleicht ?“ , „Er hat sich gefunden“ sagte Herr K(B).

    Wie auch immer, in den Hochzeiten meiner Karriere marschierte ich stramm mit einem Buch in die Kneipe, soff da vor mich hin und las. Dann ging ich in’s Bett. Ich setzte mich auch schon mal in ein Tanzlokal - und trank und las. Befremdlich ? Wohl wahr, Sicher gab es auch ne Stammkneipe, 0,5l Bier tgl. ohne ging es nicht, das Unterhalten, schade um die Zeit. Es wäre ein übler Euphemismus, wollte ich mir einreden, dass durch Alkohol ich in orgiastischer Lebensfreude zu suhlen ich nicht lassen konnte. Nüchtern ist das auch nicht schlechter. Momentan ist es mir eigentlich, auf die Stimmung bezogen, egal, ob nüchtern oder halbbesoffen, irgendwann mutierte ich zum Spiegelsäufer auf hohem Niveau, zur letzten Entgiftung fuhr ich.. ok, das hier zu sagen kann gefährlich werden, also ich habe mal von einem gehört, der von einer gehört hatte, dass die mit 3,1Promille zur Entgiftung fuhr. Ist übrigens praktisch - man kann nicht abgewiesen werden . Entgiftungen sind auch so ein Thema. auf die 100, die ein „Mitstreiter“ rapportierte habe ich es bei weitem nicht gebracht, aber irgendwann Anfang der 90er hat sich eine eher familiäre Atmosphäre in den entsprechenden Einrichtungen eingeschlichen, man kennst sich, die Schwestern die Patienten, letztere untereinander und die eine oder der andere werden in regelmäßigen Abständen wieder erwartet. Man kann sich auch über das Für und Wider der unterschiedlichen Langzeittherapieeinrichtungen austauschen, Freizeitangebote, Einkaufsmöglichkeiten, Essen usw. Gibt auch Einrichtungen für kontrolliertes Trinken (zahlt aber nicht die Kasse, den Alk). Wobei es schon betroffen macht, wenn Neuzugänge 2 Tage nur schreien und wüten oder in einem desolaten Zustand sind, manchmal stirbt auch einer, von denen, die da in regelmäßigen Abständen erwartet werden. Spektakulär natürlich, wenn da jemand, zwar ohne Geld, dafür mit Unterhose zum shoppen über den Zaun macht und eingefangen werden muss; soll schon Schilder geben, so ähnlich wie die mit dem Elch, da ist einer drauf, mit Unterhose (und ohne Geld) und es wird derart vor Anhaltern aus der Landesklinik gewarnt. Entgiftungen sind so lustig also nicht, haben aber den Vorteil, dass es eine AU gibt (so man diese noch braucht). Der Nachteil an einer solchen AU ist, dass der Arbeitgeber weiss, wo man ist und gemeinhin werden in derartigen Einrichtungen weder Herzen transplantiert noch Krebse bestrahlt, alles ehrliche und anständige Erkrankungen, sondern Ausgetickte, aus welchen Gründen auch immer und dann ist es ganz blöd, wenn man einen Job hat, in dem nicht nur Suchtmittel sondern auch psychische/ psychiatrische Leiden sowas von tabu sind, dass schon der Verdacht ausreicht um von der Personalleitung eingeladen zu werde, verständlich, irgendwie. Z.B. Piloten, mit einem depressiven Piloten fliegen ist dem Passagier wohl ebenso wenig zu zumuten wie mit einem hysterischen, ok, bei der DB wäre das anders, deren Autopiloten funktionieren so perfekt, dass es nur eine Rückmeldung braucht, dass der Kapitän der stählernen Wege und kühnen Dampfrösser nicht eingeschlafen ist, wenn aber einer in der Luft den Zebrastreifen überfährt - Heidewitzka (Herr Kapitän).
    Was lob ich mir da das betuliche Kneten mit Ton oder das Malen mit Fingern, auch das Schreiben kleiner Geschichten oder meditatives Trommeln sind Beschäftigungen auf dem Weg zum Ich (wessen Ich zu ergründen, war mir nicht vergönnt); die kreativen Schöpfungen mittelmäßig (ich liege darunter *schäm) Begabter dann aber zu interpretieren kommt dem Gipfel der Selbstverleugnung gleich. Auch wenn einem Urteil, dass die Bemühungen anderer auf ein einfaches „schei…“ reduziert weder von subtilem Sprachumgang und noch weniger von sozialer Kompetenz zeugen mag, so muss es doch deswegen nicht falsch sein. Ich habe dann mal, um die Erfahrungen auf den Punkt zu bringen, Ton mit Acrylfarbe verknetet, bis es wie ein bunter Marmorkuchen aussah, damit die Wanne gefüllt, mich reingelegt und „Bis(s) zum Ende der Nacht“ auf die Kopfhörer gegeben (Hörbuch) . Es sollte ein bunt- fröhlicher Abdruck meines Ich’s werden. Dann wurde es mir durch die Gasbrenner unter der Wanne zu heiss, was dann passierte ist klar: Als ich mein angetrocknetes Ich aus der Wanne heben wollte, zerbröselte es, nur ein kurzer Schmatzer auf die erdige Wange war uns vergönnt, - da half nur noch der Dyson, und ich fühle mich wie Max oder Moritz .

    lg alk_örgs

    Zitat von Katharsis

    Hallo alk_örgs,

    danke für Dein aufrichtiges Mitgefühl, meine Aufmerksamkeit hast Du.
    Hard stuff, aber offensichtlich bist Du ein Fighter. Klingt, als wäre trotz all Deiner Bemühungen der letzte Berg dann doch zu hoch, als dass Du drüberkraxeln könntest, um mal zum Horizont zu plieren. Reicht nur fürs Jammertal. Kann ich nachvollziehen.

    Einiges verstehe ich aber nicht. Bislang war ich der Meinung, dass die Sinnfrage eher mal hinter dem „Abstinenzteufel“ (oder auch dem Saufsatan) hervorlinst, nicht umgekehrt.
    Unwichtig jetzt. Ich verstehe aber auch Deine Überlegung(?) nicht ganz: Trocken sein allein reicht nicht.
    Davon bin ich z.B. überzeugt, aber Du hast eine Monatelange stationäre Entgiftung (also eher Entwöhnung) gemacht und warst in einer Tagesklinik. Das ist doch ein ganz anderer Schnack hinsichtlich therapeutischer Unterstützung, Einzel- und Gruppengesprächen und dem ganzen Zinnober.. ...

    Hi Katha,

    meine LZ war 1982, was nicht heisst, dass ich alles vergessen habe, auch nicht den Pessimismus meines damaligen Therapeuten. Worauf der sich gründete, kann ich nur erahnen, schließlich war ich mustergültiger Patient.
    Weit davon entfernt irgendwie meine Karriere entschuldigen oder begründen zu wollen, leider auch von der Hoffnung, dass sich meine Persönlichkeit noch grundlegend würde ändern lassen, wobei ich vermute, dass es letztere war, die meinen seinerzeitigen Therapeuten zweifeln ließ, durchaus aber im Bewusstsein, dass mein Schaden angeboten oder halt ich der pubertären Reifung schon zu deren Beginn erfolgreich durch Alkohol ausweichen konnte, stellt sich die oben benannte Sinnfrage denn doch als primäre, setzt doch das Freuen ohne Alkohol voraus, dass eine derartige Emotion überhaupt möglich ist, oder zumindest war, und dann zugeschüttet wurde, aber woher die Erfahrung nehmen ?
    Der Effekt meiner Langzeittherapie trat erst 1998 ein (Beginn der Trockenphase), die Zeit davor war geprägt von Trinkpausen und Entgiftungen. Die Attitüde des pflichtbewussten Preussen begleitet von Suche nach innerer Ruhe hat gut 15 (trockene) Jahre gereicht, aber nicht dazu zu gut sagen zu können, bis an das Ende meiner Tage. Allerdings, es gibt nicht nur ein Sucht- es gibt auch ein Abstinenzgedächtnis (damit ist nicht die Zeit vor Beginn der Sucht sondern eine Abstinenzphase in der Sucht gemeint). Diesem Muster folge ich nun wieder, hat ja mal eine ganze Zeit funktioniert, nicht sicher bin ich, ob es, ohne Änderung, noch einmal so lange vorhält. Der Erfolg der Abstinenz hielt sich in recht engen Grenzen, die letzte Beziehung hielt über 20 Jahre, davon 15 nüchterne… ohne subversiv wirken zu wollen: Vielleicht gibt es auch eine Co- Abstinenz ;-), aus der dann irgendwann der Partner ausbricht, weil es ja die alkoholbedingt „unbeschwerten“ Phasen nun auch nicht mehr gab (was allein in meiner Persönlichkeit begründet ist), dass das Familienunternehmen dabei den Bach runter ging, ist nur der natürliche Lauf der Dinge - und damit hat die berühmte Katze ihren noch berühmteren Schwanz wieder gebissen, unbesehen des Einwandes, dass dies nicht alkoholkranken Nichttrinkern auch passieren kann, was allerdings rein spekulativ bleiben muss, weil diese ja, möglicherweise aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur nie die „positiven“ Anfangserfahrungen machen konnten, die uns so lange am Trinken festhalten ließen.

    lg alk_örgs

    Zitat von panem

    Hallo alk_örgs,

    *... Machst Du diesem Mal etwas anders, als bei deinen anderen Versuchen (ohne dir unterstellen zu wollen, dass dies nur ein Versuch ist!) "

    ahoi,

    panem


    Hi panem,

    hab’ Dank für Dein Interesse.

    Mal sehen, ob es anders wird, in meinen fast 16 trockenen Jahren habe ich mich weder um SHG noch um alkoholbezogene Foren- Diskussionen gekümmert. ‚Du bist halt trocken‘, so what (reicht aber offenbar nicht). Dann kam ein Rückfall über ein Jahr, dann war ich dort, wo ich vor 5 Monaten war (also Entgiftung und Jobverlust, die Reihenfolge stimmt).

    lg alk_örgs

    Vorstellung aus dem Bereich "Vorstellung" (ziemlich unklar).
    "Vorstellung, wovon eigentlich, in Litern oder Jahren, Packungsjahre heisst das bei Rauchern (bin ich auch), also wie viele Jahre mit einer Packung Zigaretten am Tag . Wenn es zwei waren, am Tag, verdoppelt sich die Anzahl der Jahre. Ist ziemlich einfach. Was passt hier ? ‰ - Jahre . Zuerst waren es Weisse- Jahre, so mit 11, „man“ sah halt älter aus, lässig eine Weisse bestellt, hin und wieder auch schon mal elterlichen „Harten“ in die Trinkflasche abgefüllt, wenig nur, aber immerhin. Mit 14 dann so ziemlich blau, da reichte noch eine Flasche Sekt, was ja Silvester, mit 15 dann Absturz, beim Aufwachen ein Eimer neben der Pritsche, der war leer, wo denn der Pullover sei (handgestrickt, von Mama - die würde sicher fragen) eingebuddelt, wieso ? Weil der voll war, von dem, was nicht im Eimer, und gestunken hatte, nach der Kotze. Peinlich, passierte auch nicht wieder ! Schule, Kneipe, immer öfter, mit 18 war es eigentlich schon zu spät, mit 24 dann mal der Versuch, nicht zu trinken, ging nicht, oder doch, aber nicht lange. mit 26 das erste mal den Job geschmissen, ging nicht mehr, da lagen schon die Nächte mit Zittern, Erbrechen, Halluzinationen und all den Versäumnissen hinter mir, es war einfach aus, ich musste raus. Ambulant dann fleissig Distra’s mit Alk gemischt, gefährlich ? Nix gemerkt. ging doch wunderbar, nur einen Fehler konnte man machen, entweder vom einen oder vom anderen zu wenig nehmen. Erste Entziehungskur dauerte bis zum ersten Heimaturlaub, welche Heimat auch immer und „bis“ heisst hier, bis zum ersten Halt des Zuges auf einem Bahnhof mit Kneipe - wie wundervoll. Gefiel dem Direktorat gar nicht, das mit dem Heimaturlaub, wobei, viel zu erzählen gab es da nicht, was ja kaum was erinnerlich. Vom zweiten Job dann unfreiwilliger Abgang, fristlos, mit 27, die Zeit vorher verbracht mit Sex, Kneipen, Zechprellerei nur leider ohne Urlaubsschein. OK, ein paar Kunden hatten sich auch beschwert: Dauerfahne. Dann 8 Monate, Entziehung stationär, dann Tagesklinik, neuer Job, auch Alkis lernen - Sex und Rock’n Roll und nüchtern am Arbeitsplatz - bis es dann wieder vorbei war. Eigene Firma gegründet, eine Krise einmal abgebogen, Bettelbrief an Kunden, dann 15 Jahre trocken, Fa.verkauft an künftigen Arbeitgeber, doof nur, dass der nicht bezahlte, dafür zahlte ich die Betriebskosten weiter, aus dem Gehalt, dafür mal wieder fristlose Kündigung, Kleinstadt, schon klar, wer da wozu in die Landesklinik einritt, war ja bekannt, das Problem.Ein halbes Jahr und eine Entgiftung später, dann also der fristlose Gruß. Neuer Job, mittlerweile 5 Monate clean. Schulden jenseits eines Kanzlerjahresgehaltes, zahlungs -unwilliger (vorgeblich -unfähiger vormaliger AG - der Segen einer GmbH) 5 Ehen gingen über die Jahrzehnte zu Bruch, dafür alleinstehend, zwei Kinder .

    lg alk_örgs"

    Unklar zur IIten (mein aufrichtiges Mitgefühl, denen, die das lesen)
    'Saufen oder Leben',

    sinngemäß aus einem anderen Thread übernommen.

    Todessehnsucht… schlimm ? Vermutlich nicht, solange man nüchtern ist. Nur wer säuft, sollte den Tod fürchten … auch nicht *grübel.

    „Irdisches Jammertal“ soweit das Auge blicket. Es gibt keinen rationalen Grund anzunehmen, dass der Blick des trocknen Alkoholikers soweit nicht reicht.

    Was sind 15 trockene Jahre, an denen nicht täglich der Abstinenzteufel, wenn auch nur einen winzigen Moment, hinter der Sinnfrage sich hervor traute. Der Abstinenzteufel ist der Bruder des „Saufsatans“ - Zwillingsbruder, andere Seite der Medaille . Natürlich sitzt er, geklont, in der SHG oder im Forum (deswegen ja auch teilnehmen). Wie war das mit den Atheisten ? Sie setzen Gott voraus, da sie ja nicht an ihn glauben - an etwas nicht glauben, was nicht ist. macht Unsinn, Machtsinn, so nebenbei, höchstes Streben nach sozialer Integration unter Wahrung der eigenen Integrität durch Anpassung der anderen an sich selbst - macht Sinn.
    Zurück zur Schönheit der Abstinenz, ne, des abstinenten Lebens, oops, ich fühl’ ja was, Schadenfreude ? Pö ! Gefühlt wird nur politisch korrekt, macht usw. Sinn.

    Sinnerfülltes Leben - Sinn des Lebens, man nehme diesen als existierend, universell und vom wen auch immer geprägt an, so im Sinne von „wer inmer strebend sich bemüht, den können wir“ Welche Verheißung, und wie unchristlich, eigentlich, den Erlöser hatten wir doch schon, oder ? Doppelt erlöst hält besser besser (doppelter Erlös noch viel mehr. Pö !).

    Fremder Sinn für’s eigene Leben - ganz und ohne Verheißung. Leben im Jetzt. Heute, diese Stunde, diese Minute, dieses Geschreibsel - Gier nach Aufmerksamkeit (PöPö !!). Ich bin gut, also bin ich. Stimmt: Opfer . Sinn des Opfers - Abraham sah einen,er wurde erlöst und Isaak blieb uns erhalten, Danke. War anders gemeint, Wie, Isaac war nicht „gut“ ? Unschuldig zumindest, unschuldiges Opfer, gibt es schuldige ? Was hatten sie getan, die schuldigen Opfer ? Gesoffen, vermutlich (Pö!). AA- Schritt 8 „Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten und wurden willig, ihn bei allen wieder gutzumachen.“ Sind wir jetzt gut, güter als gut. Hauptsache trocken - und zufrieden, gütlich.

    Leben, weil, nichttrinken weil, arbeiten, weil… Bedingungssätze, an die Akzeptanz dieser Bedingungen geknüpft. Aussenorientiert.. positiv, positive Probleme, die andere Seite der negativen, Kopf und Zahl.

    Jau sagte die Katze und spie ihren Schwanz aus (Pö!).

    Trotzdem kommt ein einsam Weihnachten, traulich mit dem Kuckuck am nicht all zu fernen Horizont und trotzdem heisst es nüchtern bleiben

    lg alk_örgs