Beiträge von Paco_123

    nachdem ich meinen Lappen zurück hatte, meine Beziehung super gut war und ich zu diesem Zeitpunkt überzeugt war, nicht krank zu sein, bin ich der SHG nach einiger Zeit dann fern geblieben.....mit der Zeit verblaste alles erlernte, ich habe den Fokus auf mich verloren wurde unachtsam .....dies war der Startschuss für meinen späteren Rückfall!

    ich versuche es noch mal anders zu erklären.

    In meiner SHG gibt es unterschiedliche Gruppen für Alkoholkranke ( je nach Phase, d.h. Erkenntnis und Dauer der gelebten Abstinenz ), und auch eine MPU Vorbereitungs-Gruppe.
    In der MPU Gruppe sitzen keine Leute die weiter saufen, wollen Sie doch ihren Führerschein zurück, und das geht nur mit Abstinenznachweisen....
    ABER, nicht jeder sieht sich als Alkoholiker obwohl Ihr Konsumverhalten keine andere Alternative zu lässt, und besuchen deshalb eben keine Gruppe
    die den Schwerpunkt hat, sich um die Alkoholkrankheit zu beschäftigen!

    Ich selbst bin in beide Gruppen gegangen, und dennoch bin ich rückfällig geworden, weil ich mich damals nicht als krank angesehen habe!

    Erst mit dem 2. heftigen Einschlag habe ich MIR bewiesen, das ich Alkoholiker bin und habe dies aufgearbeitet bzw. bin immer noch dabei!

    Ich hoffe ich konnte es verständlicher rüber bringen?

    LG

    Zitat von Karsten

    ob jemand alkoholkrank ist oder doch weiter saufen kann.

    Hallo Karsten,

    ja klar, das ist natürlich Unsinn, jeder kann nur für sich die Entscheidung treffen nicht mehr saufen zu wollen.....alles andere, u.a. gut gemeinte Ratschläge von anderen Personen / Partnern sind für die Tonne, da mMn.
    wenig erfolgreich!

    Zitat von Slowly

    ...in dem Moment, in dem du dir schon klar bist, dass du Alkoholiker bist und nie wieder Alkohol trinken kannst und die Auseinanderssetzung dann nutzt um aufzuarbeiten, dann ist das ja wunderbar.

    nein, es hat mir erst danach die Augen geöffnet, und erst dann wurde mir klar, das ich nicht nur ein bisschen krank bin!

    Zitat


    Wenn der Abgleich mit anderen Konsumenten dazu dienen könnte, dir das eigene Trinkverhalten schön zu reden, dann ist es eher kontraproduktiv.

    100% richtig!

    Hallo Slowly,

    Zitat von Slowly

    in dem Moment wo du über Trinkmengen nachdenkst, aufschreibst, Antworten liest, beschäftigst du dich doch mit dem, was du nicht mehr tun möchtest und kannst, wenn du Alkoholiker(in) bist.

    In diesen Momenten steckst du also ganz tief in der nassen Vergangenheit und Gegenwart und verhinderst zudem noch, dass du dich mit anderen, wegweisenden ( in´s trockene Leben ) Dingen beschäftigst.


    Sehe ich etwas differenzierter, und habe ich weder bei der Suchtberatung noch in der SHG dies so gehört.
    Niemand kommt in die SHG und sagt, ich bin krank und trinke einfach nix mehr, wäre ja zu schön um wahr zu sein!!

    Im Gegenteil, ich habe mich nach meinem 2. Einschlag bewusst hingesetzt und mich mit MIR beschäftigt, ich habe meine Trinkkarriere zu Papier gebracht.....mit Zeiten, mit Trinkmengen, Trinkanlässen , Konsumsteigerungen, Ausreden für mein Saufverhalten....die vielen peinlichen Auftritten auf z.b. Party´s, Festen usw.

    Nur so konnte ich mir beweisen, das ich krank bin!

    OK, anscheinend ist es so, das diese Einsicht vor Anmeldung hier im Forum statt gefunden haben muss, finde ich allerdings schade, denn nach einer Anmeldung und lesen von Beiträgen von anderen Betroffen, kann diese Einsicht auch schnell kommen.....

    Hallo up and down,


    Zitat von up and down

    Mein XY hat das auch öfter gesagt, dass ich das falsch angehe und es nur noch schlimmer mache, wenn ich so einen Druck mache.

    Ich habe dies nie gegenüber meiner EX so geäußert, da ich diese Erkenntnis ( zusätzlicher Druckaufbau durch Ihre Bevormundung ) damals noch gar nicht so hatte, erst heute weiß ich, das Sie es nur gut gemeint hat, leider war der Weg Ihrer Hilfe falsch!


    Zitat


    "jetzt hast du schon wieder getrunken".

    das darfst DU sagen, denn Du kannst es nicht mehr ertragen!


    Zitat


    Aber was hätte es geändert, wenn deine Ex zb kein Wort gesagt hätte über deinen Konsum?

    NICHTS!

    Zitat


    Und du schreibst, nach der räumlichen Trennung hattest du einen Rückfall. Das klingt so als wäre immer die Ex schuld gewesen mit ihrem Verhalten.


    NEIN, nicht meine EX ist schuld, ICH bin Alkoholiker, nicht SIE!
    Ich habe weiter getrunken weil ich dachte noch alles im Griff zu haben, ich habe mich nicht zu diesem Zeitpunkt als ALKOHOLIKER selbst gesehen, für den der Zug " Du kannst kontrolliert trinken schon lange abgefahren war " ,
    denn ich kann NIE mehr Alkohol kontrollieren!
    Dies dauert aber manchmal eine lange Zeit, bedarf manchmal auch richtige EINSCHLÄGE, nur so konnte ich meine Krankheit annehmen!

    Zitat


    Ich meine damit, ob die Frau nun nörgelt oder nicht...dann ist es halt der stressige Job, die Rückenschmerzen, Schlafprobleme oder was auch immer.

    Alkoholiker sind keine dummen Menschen, soll ich Dir noch mehr meiner zahllosen Ausreden schreiben???


    Zitat


    Ich "verbiete" ihm nicht zu trinken.

    Meine EX hat zum Schluss mir meine alkfreien Feierabende vorgeschrieben,
    weißt DU wie ich mir vor kam ? Genau, wie ein Bevorwundeter, ein kleines Kind......ICH bin aber ein erwachsener Mann, der sich leider zu spät eingestehen konnte, das er ( ICH ) KRANK bin!


    Zitat


    Trennung war für euch der richtige Schritt...

    Was die Zukunft bringt wird sich zeigen, derzeit denke ich NUR an mich, um eine stabile Abstinenz zu leben......meine Trinkpause von 14 Mon. war unsere schönste Zeit in knapp 5 Jahren Beziehung, keine Diskussionen um alkoholfreie Feierabende, Trinkmenge etc.


    Zitat


    dass längst nicht alle Fälle so schlimm enden und es durchaus auch einige alleine schaffen, mit dem Trinken aufzuhören.

    Sehe ich anders! ICH würde ohne prof. Hilfe und Unterstützung der Fam.
    immer noch SAUFEN.....und mit 100%iger Sicherheit hätte sich mein Konsum weiter gesteigert, vielleicht sogar in Richtung harte Sachen, wie Schnaps???
    ICH WILL ich mir ersparen!!!

    Zitat


    Hast du auch zu deiner Ex gesagt, du willst es alleine schaffen, damit aufzuhören?

    Natürlich nicht, ich wollte doch mein Feierabend- Bierchen nicht aufgeben!
    Ich habe es jahrelang nur schön geredet.....da ich im Kopf nicht so weit wie heute war!

    LG

    in 2012/2013 sah ich mich nicht als Alkoholiker, genau deshalb tappte ich in die Falle und wurde rückfällig ( wie schon geschildert schleichend )
    eben aus der Überzeugung doch kontrolliert trinken zu können,
    fieser Trugschluss!

    Zitat von Hartmut


    Das ist richtig . Hier melden sich aber bekennende Alkoholiker an .

    Ist das so? Ok, das wusste ich nicht, ist in unserer SHG nicht zwingend so, auch wenn der Großteil sich heute SELBST als Alkoholiker angenommen hat!

    Hallo Karsten,

    ich muss ganz offen gestehen, dass ich in den ersten Gruppenstunden meiner SHG ( ab 07/2012 ) große Probleme hatte einigen in ihren Schilderungen zu folgen bzw. das zu verstehen, einfach deshalb weil ich nicht musste wie Ihr Konsumverhalten aussah....Ausdrücke wie Saufdruck
    Entzugserscheinungen etc. konnte ich mir nur durch meine starke Nikotinsucht herleiten um überhaupt zu begreifen, wie sich der Gesprächspartner gefühlt haben muss, in der beschriebenen Situation.

    Natürlich gibt es Unterschiede, wir sind nun mal verschieden und haben unterschiedliche Trink-Karrieren hinter uns.....

    Ich denke ein wichtiger Unterschied ist, ob man Alkoholiker ist, oder über längere Zeit Alkohol missbraucht hat.

    Trinkgeschichten aus alten Tagen sollte man ( ich ) nicht all zu ausführlich neu aufwärmen, das ist klar!

    LG

    Hallo Aiko,

    ich bin dabei die Leere zu füllen und das tut mir gut, ebenso das Lesen und Schreiben hier......MIR ist jede Hilfe willkommen, die mich auf meinem langen Weg in eine lebenslange stabile Abstinenz begleitet.....

    Prio1 bin ICH, dann kommt lange nichts, denn derzeit kann und darf nichts wichtigeres neben mir sein!

    LG

    PS: ich lese auch gerne bei den Co´s ,denn da haben mir viele Beiträge die Augen geöffnet! Ich kann da keine Tipp´s geben als Betroffener Alkoholiker, der am Anfang seiner Abstinenz steht, ich kann und werde gerne nur von meinem Verhalten berichten können.....vielleicht ist es dennoch eine kleine Unterstützung? ich weiß es nicht!

    Hallo Karsten,

    ok, ich glaube etwas besser zu verstehen, korrigiere mich bitte falls ich doch falsch liege, danke.

    Meine wichtigste Aufgabe ist für mich einen Weg zu finden in eine stabile
    dauerhafte Trockenheit und dies mit Prio 1.
    Dies geht selbstredend nicht von heute auf morgen, aber mit der eigenen Einsicht das ICH (man) lebenslang erkrankt bin ( nicht nur ein bisschen oder gar nur missbräuchlicher Umgang statt fand ) in Kombination mit professioneller Hilfe und dazu zähle ich mittlerweile auch das Lesen und Schreiben hier im Forum mit dazu.

    Ist aber die gelebte Abstinenz auch innerlich gefestigt, lösen sich auch dann andere Probleme ( Prio 2 , Prio 3 etc. )

    Nur können ganz konkret eintretende finanzielle Probleme sehr schnell neuen Druck aufbauen.....da sehe ich eine große Gefahr drin.

    Wer mal 6-8 Wochen aus dem normalen Alltag ausscheiden kann, der kann ohne Probleme auch auf stationäre Langzeittherapie gehen.....

    Genau dies war in meinem gestrigen Gespräch mit meinem Leiter der SHG ein großes Thema..... Für mich ist dies nicht so ohne weiteres möglich und meine Whg. möchte ich nicht auch noch verlieren....

    Zitat von saufnix87

    Ich merke bei mir selber, dass sich meine Trinkmenge in den letzten Wochen erhöht hat und irgendwie macht mir das Angst...

    d.h. Du konsumierst derzeit noch Alkohol ?

    Über meine Trinkmenge machte ich mir so nicht wirklich ernsthafte Gedanken, hatte ich doch alles im Griff. Na klar, merkte ich Morgens an meinem Zustand ob ich 3 oder 10 Hefe am Vorabend getrunken hatte.

    Ich habe auch nicht bewusst zu mir gesagt, trink jetzt möglichst schnell 10 Hefe, denn Du brauchst 2,5 Promille damit Deine Sorgen weg sind, Dein "Kopfkino" aufhört, ich müde werde und schlafen kann....
    das läuft vermutlich unterbewusst ab, denn ich brauchte sehr wohl den Alkoholpegel....da Alkoholiker!
    Lief bei mir also etwas anders ab, was aber noch trügerischer ist, schleichender erhöhter Konsum ohne dies selbst wahrzunehmen bzw. vermutlich einfach selbst zu verdrängen.....das weiß ich leider nicht genau.
    Hatte ich zuhause 4 Hefe getrunken, ging ich los Leergut weg bringen und gleich neues Hefe mit nehmen....kompl. Bier-Kisten hatte ich schon lange Zeit nicht mehr zu Hause gebunkert, ist aber alles kein Grund weniger zu trinken, denn der Supermarkt hat bis 22:00 Uhr geöffnet!
    :wink:

    Ich kann Dir keinen Ratschlag geben, nur von mir selbst berichten, vielleicht ist es dennoch eine kleine Unterstützung, die Sachen ernsthaft anzugehen, dies wünsche ich Dir!

    Ach so, eine Frage hätte ich noch.
    Hat Dein Partner eventuell eine Vorliebe in Sachen Art der alkoholischen Getränke? Bei mir war es das helle Hefe-Weizenbier.

    Einer meiner letzten Versuche weiter Alkohol konsumieren zu können,
    ( eben mit der Erlaubnis meiner Partnerin ) war der Vertrag das ICH das Weizenbier weg lasse, da ich es nachweislich nicht kontrolliert trinken konnte.....denn spätestens ab dem 4. 0,5 L Hefeweizen waren bei mir alle vorher geäußerten Versprechungen Geschichte, somit musste ich einen anderen Weg versuchen, na klar mit Ihrem Einverständnis .....

    Ich war ja "clever" ( dachte ich ) und habe meiner EX gegenüber im vollen Ernst versprochen, das Weizen ab sofort und für immer weg zu lassen, statt dessen lieber mit Ihr "nur" ein Glas Wein zum Essen zu trinken, oder
    im Restaurant ein frisch gezapftes Pils, oder mal ein Glas Sekt mit Ihr
    zusammen etc......begründet habe ich damals meine gemachte Aussage, das dies doch zum LEBEN dazu gehört! ( welch ein fieser Trugschluss )
    Naja, was soll ich sagen.....Rückfall inkl. Weizenbier nach unserer zu erst nur räumlichen Trennung!

    LG

    Zitat von saufnix87

    Doch ich sehe mich sehr wohl als Alkoholikerin!

    Zitat


    Nur ich weiss es klingt bescheuert, denke ich manchmal, dass ich für einen klinischen Entzug zuwenig Alkoholikerin bin.!

    Diesem IRRGLAUBEN bin ich jahrelang aufgesessen, und dies führte unweigerlich in die Falle.....schleichender Rückfall, weil ich ja nicht krank war, dachte ich zu lange !
    Die Tatsache das ich 14 Mon. abstinent gelebt habe ( längere Trinkpause, mehr war es nicht ) aber dies meine beste Zeit u.a. in meiner Partnerschaft war, hilft mir gerade JETZT den Schalter unwiderruflich um zulegen, dabei alle Hilfe anzunehmen die ich brauche und bekommen kann!

    Ich wiederhole mal meine Aussage, die ich jetzt mehrfach geschrieben habe.
    " Ein bisschen schwanger, gibt es nicht "

    Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen, spreche da offen mit Deinem Arzt drüber, aber sei auch ehrlich was Dein Konsumverhalten angeht.