Beiträge von Syrinx

    Ich kenne dieses Gefühl, das habe ich immer, wenn ich ganz entspannt auf meiner Couch sitze, ein Film läuft, mein Hund neben mir schnarcht und ich dieses Glück spüre.... Gut im Moment ist das leider nicht so, aber es wird nicht lange dauert und es wird wieder so sein! :) Es ist toll deinen Weg mitzuverfolgen und zu sehen wie du Schritt für Schritt nach vorne gehst! Und es macht Spaß sich mit dir zu freuen! :!:

    LG Syrinx

    Am Sonntag war es soweit, wir hatten vereinbart, dass ich ihm dann meinen endgültigen Entschluss mitteile. Was in mir davor vorging, kann sich wohl jeder vorstellen… immer wieder versuchte mein "Co-Verhalten" sich durchzusetzen und ich war öfter nahe dran wieder nachzugeben, ihm doch noch eine Chance einzuräumen, denn vielleicht sagt er ja die Wahrheit und ich habe mir alles nur eingebildet… ;)… Aber zum Glück hat mein Verstand die Oberhand behalten und ich habe ihm gesagt, dass es endgültig vorbei ist. Ich glaube er wusste, dass ich mich so entscheiden würde. Er war sehr gefasst und es gab kein Drama. Natürlich hatte er bis dahin auch keinen Schluck Alkohol getrunken (dass ich das merkte, bestärkte mich auch wieder in der Gewissheit, dass meine Einschätzung richtig war). Und nun haben wir so etwas wie eine WG und es funktioniert bisher recht gut, zum Glück ist meine Wohnung groß genug! Er ist nun auf Wohnungssuche und ich hoffe, dass er bald etwas findet. Es fühlt sich richtig an und ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war. Erst recht seit gestern Abend, wo ich wieder das Gefühl hatte, er hätte etwas getrunken.

    Der Mann, den ich vor 30 Jahren kennen gelernt habe, gibt es leider nicht mehr. Das habe ich endlich begriffen…

    Ja, dieses Forum hat mir SEHR geholfen, von Anfang an. Vor allem um gewisse Zusammenhänge zu verstehen und auch das eigene Handeln zu hinterfragen. Auch wenn es nicht immer so ausgesehen hat, habe ich mich die letzten Monate sehr bewusst verhalten. Für meinen Freund ist diese Situation im Moment auf jeden Fall schwieriger und vielleicht mal wieder ein Grund um wieder mit dem Trinken so richtig weiterzumachen. Aber für mich war das eine Erfahrung, die ich auf jeden Fall brauchte, sonst hätte ich immer hinterfragt, ob bei anderen Umständen alles anders geworden wäre... Nun weiß ich, dass es rein gar nichts damit zu tun hat. Es gibt einfach Dinge, die man erfahren muss... nur hören oder wissen reicht eben manchmal nicht aus.

    Wie schon erwähnt glaube ich, dass alles mit einem Grund passiert. Gestern hatte ich wieder so ein Erlebnis. Arbeitsbedingt habe ich manchmal Kontakt zu Alkoholikern. Gestern ist eine Frau (Alkoholikerin) einfach so aus dem Krankenhaus abgehauen. Die Braunüle steckte noch in ihrem Arm und ihre Sachen hat sie einfach da gelassen.... Wenig später kam sie mit ihrem Lebensgefährten zurück. Ein Blick in seine Augen reichte, um all das Elend zu erahnen, was er durch macht. Ich weiß nicht wer von den beiden schlechter aussah... Sie war so betrunken, dass nur Wirrwarr aus ihrem Mund kam und er war völlig überfordert. Das ging mir unheimlich nahe, weil ich mich dort habe stehen sehen, wenn ich nun nachgebe.... Denn natürlich versucht er nun einen auf Gutmensch zu machen. Schreibt Briefe und Co. Aber nein, dieser Weg ist zu Ende! :?

    JUF, ich glaube das haben wir schon verstanden. Natürlich ist direkter Kontakt etwas anderes! :)

    Danke Aurora!

    Zitat von Sunshine_33

    Ach Syrinx, das sind doch nur die üblichen Spielchen, die wir als nasse Alkoholiker so spielen.
    Besonders wenn sich der CO vom Acker machen will.
    Dann werden nochmal alle Register gezogen.
    Traue bitte Deinem Gefühl, es täuscht Dich sicher nicht.

    Genauso sehe ich das auch. Ich vertraue meinem Gefühl auch, wie schon gesagt, anders geht es gar nicht, sonst gebe ich mich selbst auf und das kommt für mich überhaupt nicht in Frage!! Ihm kann ich nicht vertrauen. Er hat einen Hochmut, auch was seine Sucht betrifft und das ist für mich wirklich unverständlich. Aber gut, er ist definitiv nicht bereit Hilfe anzunehmen. Den Antrag für die ambulante Therapie hat er ja auch immer noch nicht abgegeben und hier ist natürlich wieder der Arzt schuld, weil er die Papiere nicht fertig gemacht hat (auch hier bin ich mir nicht sicher, ob das so ist, wie er sagt). Auch seinem Ansprechpartner bei der Diakonie hat er nicht von den zwei Rückfällen erzählt, die er zugegeben hat. Allein das spricht schon Bände...

    Egal! Ich kümmere mich auch nicht mehr, JUF. Im Vorfeld machten sich zwar wieder so Gedanken breit und ich war auch kurz auf immobilienscout, um nach 1 Zimmerwohnungen zu schauen, aber dann fiel mir auf was ich da tue... Warum tue ich das? Es ist sein Leben, seine Entscheidungen.
    Hier habe ich auch den entscheidenden Vorteil, dass ich mit meinen Freunden darüber spreche und von ihnen eine klare Meinung höre. Das hilft auch dabei zu reflektieren, denn sie machen mir klar was nicht "normal" ist... was ich schon gar nicht mehr merke. So war ich z.B. bereit wieder Geld "reinzubuttern", um z.B. die Kaution für seine eventuelle neue Wohnung zu zahlen. Als ich das einem Freund erzählte, schaute er mich an wie ein Auto und sagte nur: Warum? Ja warum sollte ich das tun?! Geht es mich etwas an? NEIN!

    Ich hatte überlegt eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, bin aber davon wieder abgekommen. Ich werde einfach sehen wie sich alles entwickelt, wie ich mich entwickel. Zurzeit helfen mir meine Freunde und meine Familie sehr. Sollte ich an einen Punkt kommen, wo das nicht ausreicht, werde ich aber darüber noch einmal nachdenken. Aber nun steht erstmal Weihnachten vor der Tür, vor nächstem Jahr werde ich hier nichts unternehmen!

    Danke für eure Worte!!

    LG Syrinx

    Er streitet alles ab und sagt, dass er die ganze Woche keinen Schluck Alkohol getrunken hat. Er ist das Opfer, ich die Böse. Er ist ein unheimlich guter Rhetoriker und es wäre nicht das erste Mal, dass er mich anlügt. Und genau hier ist der Bruch, selbst wenn er die Wahrheit sagt, würde/ könnte ich ihm nicht mehr glauben. Außerdem, wenn ich nicht mal mehr meinem eigenen Gefühl Vertrauen könnte (und ich bin mir immer noch sicher das er getrunken hat, wenn auch nicht viel), wäre es schon ziemlich schlecht um mich bestellt. Wenn ich das zulasse, verrate ich mich selbst. Denn bisher hat sich dieses Gefühl immer als richtig erwiesen. Um seine Unschuld zu untermauern, hat er mich aufgefordert den vermeintlichen Alkohol zu suchen und hat mir auch seine Autoschlüssel hingeworfen. Aber das habe ich nicht getan... Denn es hätte ja nichts geändert, so oder so.

    Danke für deine Meinung Sun! Das Schöne ist ja, dass ich hier mein Leben habe, meine tolle Wohnung, meinen süßen Hund, nächste Woche habe (davon gehe ich aus) meine Fortbildung erfolgreich abgeschlossen. Ich habe einen unheimlichen Rückhalt in der Familie, habe tolle Freunde... Mein Leben ist sehr reich. Auch wenn er jetzt hier seit kurzer Zeit wohnt, wird er mir all das nicht wegnehmen können! Wenn er geht, verliere ich "nur" ihn... Und wie du es sagst, wahrscheinlich hat es nie eine wirkliche Chance gegeben! Aber es ist gut, ich habe es versucht und bin "gescheitert". Man muss sich das auch eingestehen können... Man kann nicht immer " gewinnen"... Ihm mache ich keine Vorwürfe, er ist wirklich arm!

    Wie auch immer... Ja, es wird wieder schön!!! :)

    Du hast absolut recht! Ich musste noch etwas lernen, das war mir im Vorfeld bewusst. Das war auch einer der Gründe, warum ich mich darauf eingelassen habe. Ich habe mir auch ganz klare Grenzen gesetzt und die werde ich auch einhalten und da möchte ich dir auch noch für deinen Beitrag danken. Ich glaube daran, dass Dinge nicht einfach so geschehen, sondern das alles einem Plan folgt.... So kam dein Beitrag genau zur rechten Zeit! Er hat mich bei dem bekräftigt, was mir bevor steht.

    Er trinkt natürlich wieder seit dem Wochenende! Und es war ist klar, was nun kommt! Ich habe gesagt, dass es vorbei ist. Nächste Woche habe ich meine letzte Prüfung (die schriftliche habe ich trotz aller Umstände mit 2,5 bestanden) und ich dachte solange warte ich noch, damit ich mich in Ruhe vorbereiten kann... Ja, natürlich war da auch eine Hoffnung, dass es doch endlich mal klick bei ihm macht und er wieder aufhört. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es nicht geklickt hat. Er trinkt jeden Abend heimlich!

    Dein Beitrag hat mich nun so gestärkt, dass ich so lange nicht mehr warten mag. Ich werde das Gespräch heute Abend suchen!

    Co oder nicht, das hängt bestimmt auch von der Definition ab. Ich habe mal wo gelesen, dass es mit Selbstaufopferung definiert wird... Das trifft nun auf mich nicht zu. Sicherlich hänge ich an dem Menschen, aber ich werde mich nicht für ihn opfern. Diese Grenze überschreite ich nicht mehr. Das habe ich gelernt!!

    Bis dahin ....

    So, die ersten 3 Wochen sind rum. Leicht ist anders :wink: , aber das wusste ich auch vorher. Ich bin von Natur aus ein sehr sehr ausgelassener und zuversichtlicher Mensch. Ich lache gerne und sehe die Dinge von der guten Seite. Ich denke positiv. Er ist natürlich das genaue Gegenteil. Er sieht überall das Schlechte, hat immer etwas zu meckern, ist mit sich unheimlich unzufrieden (Gesundheit und Co.). DAS ist anstrengend... aber ok. Ich wusste das vorher und ein Mensch, der versucht trocken zu bleiben hat es wohl auch nicht immer leicht und ich kann mir vorstellen, dass es auch unheimlich Kräfteraubend ist.

    Er hatte bisher 2 kleine Rückfälle. Das erste Mal hat er mich noch angelogen und wollte es bestreiten. Beim 2. Mal hat er wohl schon gemerkt, dass es wenig Sinn macht und hat es zugegeben. Wir hatten dann ein sehr ernstes Gespräch und ich habe ihm klar gemacht, dass es 2 Möglichkeiten gibt. 1. Er hört auf zu trinken und wir schaffen das gemeinsam oder 2. Er zieht wieder aus. Seitdem ist er wieder trocken, morgen wird es 1 Woche. Tag für Tag merke ich aber, dass seine Laune sinkt... Das ist im Moment wohl sehr kritisch... Naja mal sehen.

    Wie gehe ich mit dieser Situation als ehemalige Co. um?! JUF hatte es in ihrem letzten Beitrag schon geschrieben. Natürlich muss man ständig auf der Hut sein und aufpassen. Man muss andauernd reflektieren und sich selbst und das eigene Verhalten hinterfragen. Es ist anstrengend, aber es klappt. Seitdem er hier auch alles kennt (wo der Arzt ist, das Arbeitsamt und Co.), ziehe ich mich mehr und mehr zurück und lasse ihn alles alleine mache. Auch in seine Finanzen menge ich mich nicht hinein, nur dann, wenn es uns beide betrifft. Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit mir und nun muss man mal sehen wie er sich weiter verhält und ob er trocken bleibt.

    LG Syrinx

    Hallo!

    Ich danke euch für eure Meinungen und nein, ich nehme sie auf gar keinen Fall übel! Es hat ja einen Grund, warum wir hier sind bzw. hergekommen sind. Ich bin ein Mensch, der die Wahrheit sehr schätzt und es auch gut findet, wenn jemand das sagt was er denkt. Das macht das Forum hier doch aus!

    Du stellst natürlich etwas ganz Wichtiges in den Raum JUF.

    Zitat

    Und auch die Frage, warum du dich nicht getraut hast abzuwarten, was er selbst und ganz alleine auf die Beine gestellt hätte...
    Hattest du Angst, dass er es alleine nicht schaffst und du ihn da "beschützen" musst?

    Das hatte eigentlich nichts mit "trauen" zu tun. Es war nicht so, dass ich es ihm nicht zugetraut hätte, dass er es alleine schafft. Als er im Entzug war, gab es von ihm eine ganz klare Aussage. Nämlich, dass er nicht mehr damit gerechnet hätte, dass wir wieder zueinander finden, geschweige denn, dass er doch hier runter zieht.
    Ab einem gewissen Punkt war es für mich einfach klar, dass das genau mein Weg ist. Es ist schwierig das zu beschreiben, eben weil es ein Gefühl war. Ich bin nicht religös, aber ich glaube an Schicksal und genau das ist es... Ich weiß nicht wohin unser Weg führt (das weiß niemand, auch nicht in einer Beziehung mit einem "Gesunden"), aber es ist mein Weg.

    Ich habe im Sommer ein sehr gutes Buch gelesen, in dem ein trockener Alkoholiker seinen Weg beschreibt und er widmet auch ein Kapitel den Co's. Er schrieb nicht viel Neues, nichts, was wir nicht auch wissen, aber ein Satz war sehr interessant. Er schrieb, dass man auf gar keinen Fall einem Alkoholiker alles abnehmen soll, das wiederum heißt aber nicht, dass wir ihnen nicht helfen können/ sollen. Wenn unser Partner an einer schlimmen Krankheit erkrankt, kümmern wir uns ja auch um ihn. Man tritt in einer Partnerschaft füreinander ein, stützt sich gegenseitig, wenn der andere mal Hilfe braucht. Was hier aber ganz wichtig ist, dass es eben von beiden Seiten kommt. Ich glaube ein nasser Alkoholiker kann das nicht, er ist nicht in der Lage für einen anderen Menschen da zu sein. Ein trockener Alkoholiker kann das aber durchaus.
    Ich glaube man muss ganz klar trennen zwischen krankhafter Selbstaufopferung und gut gemeinter Hilfe. Die Selbstaufopferung habe ich hinter mir und ich bin geimpft (der Begriff ist eigentlich sehr passend). Was aber wiederum nicht bedeutet, dass ich nicht weiterhin aufpassen muss! Es gibt Grenzen und die muss ich einhalten. Ja, natürlich kostet es mich manchmal auch viel Kraft, denn wie man sich denken kann ist ein gerade trockener Alkoholiker nicht gerade ein Quell an positiver Energie. Aber ich weiß wie hart sein Kampf ist und dann habe ich wieder Respekt vor der Leistung, die er gerade vollbringt. Es freut mich unheimlich für ihn, dass er so tapfer jeden Tag meistert.

    Und es kam nun noch ein "Grund" hinzu, weshalb ich mir noch sicherer bin, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Sein gesundheitlicher Zustand ist schlimmer als ich es angennommen hatte. Ich habe mir den Krankenhausbericht durchgelesen. Ich werde hier jetzt nicht mit Diagnosen um mich werfen :wink: - auch aus Respekt vor ihm - nur so viel, es ist eigentlich schon 5 nach 12. Ich gehe nicht davon aus, dass er in der Lage ist sein "normales" Leben mit Arbeit und Co. wieder aufzunehmen. Es würde mich sehr glücklich machen, wenn wir noch ein paar gute Jahre zusammen haben!

    Danke für eure Wünsche! :)

    LG Syrinx

    Na klar lese ich hier bei dir mit! :) Ist nicht so schlimm, Syrinx ist auch ein sehr seltsamer Name, kommt übrigens aus den griechischen Sagen. Syrinx ist eine Waldnymphe, die vor Pan flieht, es aber nicht schafft und sich (um sich zu verstecken) in ein Schilfrohr verwandelt. Pan merkt das leider und baut sich aus ihr eine Flöte (die Panflöte...) und seither spielt er auf ihr.... Ich fand den Namen sehr passend. :wink:

    Zitat

    Wie soll ich weiter vorgehen?
    Diakonie und mich betraten lassen???
    Ich weiß nicht wo ich anfangen soll …

    Ja, warum nicht! Versuche es und vielleicht hast du Glück und hast wirklich kompetente Menschen dort. Sie können dir vielleicht auch weiterhelfen um Selbsthilfegruppen zu finden usw. Ich würde das an deiner Stelle unbedingt probieren. Sie kennen sich aus, hören dir zu...

    Er merkt gar nicht was er alles anrichtet, er ist nur auf sich selbst fokusiert. Was er dir antut ist schlimm, aber noch schlimmer ist, dass dein Sohn völlig hilflos der Situation ausgeliefert ist, seinen Papa liebt und nun erleben musst, dass diese Liebe mit Füßen getreten wird.

    Für mich war es irgendwie tröstlich, als ich feststellte, dass es nicht der Mensch ist, der mir wehtun will, sondern das es wirklich ganz allein der Alkohol/ die Sucht ist. Die Sucht macht alles kaputt, sie ändert das Weltbild deines Mannes, sie verzerrt die Wahrnehmung, sein Urteilsvermögen und und und. Die Sucht ist stärker als jede Vernunft. Du musst nun für dich entscheiden, wie es weitergehen kann und soll. Du ganz alleine musst diese Entscheidung treffen. Du kannst dir Rat einholen, aber entscheiden musst du. Dein Mann kann nichts entscheiden, will es sicherlich auch nicht. Und es geht um dich und deinen Sohn. Was wünscht du dir für ihn und für dich (losgelöst von deinem Mann)? Entdecke deine Wünsche neu und dann verfolge sie... und ich bin mir sicher, dass du dein Glück wieder finden wirst.

    R.M. Rilke sagte immer, wenn es schwer ist, ist es gut, denn dann können wir daraus etwas lernen.
    Versuche dieser schrecklichen Situation etwas Gutes abzugewinnen. Ich drücke dir die Daumen!!

    LG Syrinx

    Hallo ihr!

    Er hat es nicht getan und ich freue mich sehr für ihn. Er ist nun seit 2 Wochen zu Hause und hält durch. Er hat all seine "Baustellen" bearbeitet, hat alles geklärt. Natürlich heißt das noch gar nichts... was sind schon 2 Wochen... aber was sind bei einem trockenen Alkoholiker schon 2 Jahre oder 5 Jahre?! Ich weiß nicht, es ändert nichts oder?

    In meinem Freundeskreis habe ich für großen Unmut gesorgt, denn ich habe mich dazu entschlossen mit ihm - wie ursprünglich geplant - zusammen zu ziehen. Er wird zu mir kommen. Am 18.11. haben wir zusammen einen Termin bei der Diakonie für eine ambulante Therapie. Außerdem möchte er gern noch zu einem Therapeuten für eine Einzeltherapie.
    Meine Familie steht hinter uns, was mich unheimlich freut!! Auch auf meine Ankündigung hin, dass es bei mir keinen Alkohol mehr geben wird, haben sie sehr positiv reagiert "Man kann ja auch mal auf das Bier verzichten, das ist kein Problem!".

    Ich habe mir diesen Schritt sehr gründlich überlegt. Habe mir jedes Worst-Cast-Szenario ausgemalt und mir überlegt wie ich darauf reagiere. Fängt er wieder an zu trinken, damit meine ich nicht einen Ausrutscher, sondern das Verfallen in alte Trinkgewohnheiten, werde ich ihm eine Wohnung suchen und ihn mit Sack und Pack in diese Wohnung verfrachten. Aber ich hoffe natürlich (ja, ich kenne die Statistiken), dass er es schafft. Hier wird er nur zur Untermiete befristet einziehen, bis Juni und dann sehen wir mal weiter.

    Nun kann ich nur hoffen, dass ihm ein stabiles Umfeld hilft wieder auf die Beine zu kommen und sein Leben ohne Alkohol zu organisieren. Ich habe für mich auch schon einige Pläne für nächstes Jahr gemacht, so möchte ich z.B. einige Kurse besuchen, Kunstkurs und vielleicht auch einen Englischkurs.

    Tja, da bin ich gespannt was die Zukunft bringt!

    LG Syrinx

    Hallo ihr! :)
    Und danke JUF! Ich hoffe es geht voran? Die ersten Kisten schon gepackt? :lol:

    Update:
    Wie erwartet, habe ich etwas gehört, allerdings nicht über ihn selbst, sondern seine Schwester wandte sich an mich. Sie hat mir mitgeteilt, dass er in der Klinik ist um einen Entzug zu machen. Erst dachte ich mir, dass das klar war, jetzt wo er auf der Straße sitzt, sieht er keinen anderen Weg und im Krankenhaus hat er einen warmen Platz.
    Ich habe dann einige Tage später in der Klinik angerufen und habe kurz mit ihm gesprochen. Nein, kein Rückfall meinerseits, sondern es war mir wichtig ihm zu sagen, dass ich es gut finde was er gerade tut und das er am Ball bleiben soll. Das Gespräch war so kurz, dass wir auch nicht tiefer ins Thema sind.
    Gestern hatten wir nun ein längeres Gespräch und ich war sehr überrascht. Zum einen ist er noch in der Wohnung drin (wegen diverser Gründe) und zum anderen ist er in das Krankenhaus, weil er so nicht weiter machen wollte. Außerdem will er danach in eine Therapie gehen, stationär oder ambulant, je nachdem.
    Heute wird/wurde er entlassen und möchte sich nun um die weiteren Schritte kümmern, Finanzierung d. Therapie klären, Wohnung aufräumen usw. Es sind unzählige Bomben bei ihm aufgelaufen, wie man sich denken kann, wenn man monatelang keine Rechnungen zahlt...

    Soweit zu ihm, nun zu mir.
    Ich habe endlich meine Prüfung hinter mir, die wirklich sehr sehr schwer war und ich bin nun unheimlich erleichtert. Mal sehen, ob es auch für das Bestehen reicht! :wink: Mein Sohn ist für 9 Monate ins Ausland gegangen und ich bin nun mit meinem süßen Hund ganz alleine, seit ungefähr 4 Wochen schon. Es geht mir sehr gut! Ich fühle einen inneren Frieden in mir... und es fehlt mir an nichts.

    Nun kommen wir natürlich zu der entscheidenden Frage: War mein Anruf - bzw. die 2 Telefonate - ein Rückfall? Wahrscheinlich würden viele das so sehen. Ich nicht. :lol: Ich brauche ihn nicht, ich habe ein wunderbares Leben auch ohne ihn. Es mangelt mir an nichts, sogar körperliche Zärtlichkeiten fehlen mir nicht. Aber (!! :!: ) ich liebe diesen Mann und ich werde ihn immer lieben. Nein, nicht den besoffenen Kerl, der keinen vollständigen Satz heraus bringt. Ich liebe den nüchternen Mann, mit dem ich stundelange Gespräche führen kann, der mir wirklich zuhört, der mich "sieht". Es gibt so unheimlich wenige Menschen, die wirklich die Fähigkeit haben zu zuhören. Ja, das Gespräch gestern war sehr gut. Wir haben gelacht und haben auch über ernste Themen gesprochen.
    Und nein, ich beginne deshalb nicht gleich zu rotieren. Ich genieße es ohne mich selbst wieder weg zu werfen. Ich bin ja auch nicht blöd. Er war nun 2 Wochen im Krankenhaus (seine körperlichen Schäden sind auch nicht ohne...) und wird heute wieder auf die Welt los gelassen. Er geht in seine Wohnung zurück, wo er mit Sicherheit noch Flaschen stehen hat... volle Flaschen. Er braucht nur die Hand auszustrecken. Und nur die Hand ausstrecken ist sehr viel einfacher, als sich an den Tisch zu setzen und die ganzen Mahnungen usw. zu sortieren, Telefonate zu tätigen.

    Ich bin sehr sehr gespannt was nun passiert. Ob er tatsächlich so willensstark ist, dass er das nun durchsteht ohne Alkohol. Ich würde es ihm wünschen, denn ich glaube noch mal so eine Alkoholphase steht er nicht ohne bleibende Schäden durch...

    Machts gut,
    Syrinx

    Hallo ihr!

    Nun habe ich einen Monat nichts von mir hören lassen, das ist doch eigentlich ein gutes Zeichen! :D:wink: Ich stehe zur Zeit unter großem Druck, habe in 3 Wochen meine Prüfung zur Fachkauffrau und war Anfang September auch noch 2 Wochen in Nürnberg zu einem Seminar. Ich habe also gar nicht viel Zeit mir über irgendetwas Gedanken zu machen. Es ist (abgesehen von der Fortbildung) ruhig in meinem Leben. Ich habe durch die Erfahrungen der vergangenen Monate sehr sehr viel gelernt. All der Schrecken hat mich unheimlich voran gebracht. Trotz dem Lernstress versäume ich es nicht mich ständig immer wieder selbst zu reflektieren und ich hoffe sehr, dass ich das beibehalte.
    Wie schon vor einigen Monaten vermutet, fällt es mir aber unheimlich schwer andere Menschen näher an mich heran zu lassen (also in Bezug auf eine Liebesgeschichte/Lebensgemeinschaft). Es wird noch viel Zeit brauchen, bis ich wieder soweit bin. Wenn ich das überhaupt wieder möchte... Es hat sich nämlich etwas verändert. Ich fühle mich nicht mehr unvollkommen ohne Beziehung, sondern eher das Gegenteil. Durch mein Alleinsein bin ich unheimlich stark geworden und ich fühle mich "ganz" und ich kann diese Freiheit genießen. Es wäre schön, wenn das auch so bleibt!

    In wenigen Tagen wird X seine Wohnung räumen müssen... und ich habe das Gefühl er wird sich wieder bei mir melden. Ab und zu denke ich noch an ihn, aber da ist keine Verzweiflung, Wut oder Sorge mehr. Er ist ein erwachsener Mann und hat sein Leben selbst in der Hand. Ich wünsche ihm einfach nur, dass er es schafft... wie auch immer er das anstellt.

    Ich habe all die Neuankömmlinge hier gelesen und möchte euch allen ein herzliches Willkommen sagen. Leider reicht meine Zeit nicht, um zu euren Beiträgen zu antworten. Ich wünsche euch jedoch sehr, dass ihr euren Frieden findet...

    Bis demnächst!! :)

    LG Syrinx

    ...das Leben geht weiter , auch wenn es humpelt ...

    Das ist wirklich gut!! :lol:

    Schön zu lesen, dass du den Schritt wagst, ich kann mir sehr gut vorstellen das es bis dahin ein sehr langer Weg war. Umso schöner, dass es nun soweit ist und du mit Volldampf ins neue Leben startest. :!: Ich drücke dir alle Daumen, dass es bald aufhört zu humpeln. :wink:

    LG Syrinx

    Hey, das klingt toll!! Ich freue mich sehr für dich! :) Solche Sätze gehen auch wieder Mut, wenn man selbst einen kleinen Durchhänger hat. Schön!

    Zitat von JUF2015

    Ansonsten bin ich im Moment damit beschäftigt an mir und meinem Verhalten zu arbeiten.
    Ich möchte gerne auch weiterhin mitfühlend und gerne-helfend bleiben ohne mich dabei aufzugeben.
    Aber ich möchte diesen herzlichen, aufgeschlossenen und auch hilfsbereiten Teil in mir nicht verlieren, weil ich ihn an mir mag.
    Lieber möchte ich erkennen, wann ich mir damit selbst schade und dann in diesen Situationen die Reißleine ziehen.
    Das ist schwer, aber ich finde es ist die Mühe wert.

    Und es fühlt sich für mich richtig an.

    Diesen Entschluss habe ich für mich auch getroffen. Ich bin auch so, mitfühlend und ich helfe auch gern anderen Menschen. Warum sollte ich diese - für mich positiven Seiten - völlig wegschließen? Ich glaube auch, dass es einen Weg gibt vernünftig damit umzugehen und aus dem Vergangenen zu lernen. Man muss nur mit sich achtsam umgehen und das kann man lernen. Gedanken beobachten und korrigieren.

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen für die nächsten Hürden... aber das machst du schon!!

    LG Syrinx

    Hallo Trixy!

    Schön, dass du hier bist bist! :)

    Ich glaube wir leben 95 % unseres Lebens entweder in der Vergangenheit oder der Zukunft und die wichtigste Zeit unseres Lebens, die Gegenwart, ignorien wir fast vollständig.
    Deine Gedankengänge und auch deine Fragen kann ich sehr gut verstehen, du solltest dich nur wirklich fragen, warum du darauf schon eine Antwort suchst. Du weißt ja gar nicht wie sich die nächsten Wochen oder Monate entwickeln, wie er sich entwickelt. Warum wartest du nicht einfach ab und schaust was passiert. Wie er sich verhält. Ist er offen zu dir? Redet er mit dir auch über seine Ängste, Gefühle und auch über die Therapie? Wie entwickelt sich die Zweisamkeit zwischen euch? Was fühlst du? Am sichersten bist du, wenn du versuchst diese wieder entstandene Verbindung ganz objektiv zu betrachten, so wie sie wirklich ist. Lasse nicht zu, dass Vergangenes deinen Blick vernebelt und über eines musst du dir im Klaren sein, man rutscht sehr sehr leicht wieder in alte Verhaltensmuster, wenn man nicht aufpasst.

    Musst du ihm denn etwas sagen? Ich finde nicht, dass du das musst, ganz einfach weil du ja auch nicht hellsehen kannst. Tut dir der Kontakt zu ihm gut? Fühlst du dich dabei glücklich? Und warum willst du ihm beistehen, bzw. was meinst du damit? Ihm wieder alles abnehmen, aufpassen, dass er nicht wieder trinkt?

    Meine ganz persönliche Meinung ist, dass deine Gedankengänge ein bisschen auf die schiefe Bahn geraten. Du denkst wieder nur an ihn. Eine wirklich glückliche Beziehung könnt ihr aber nur dann führen, wenn ihr zwei selbstständige Menschen seid, die vielleicht irgendwann auch wieder gemeinsame Ziele haben (was ich jetzt aber noch für verfrüht halte).

    Egal wie du dich auch verhältst, du hast keinen Einfluss darauf wie er die Sache sieht. :) Auch wenn du den Kontakt abbrichst, könnte es sein, dass er es nur für dich macht, weil er sich trotzdem Hoffnungen macht. Merkst du die Schwierigkeit..?! :lol: Du bist auch nicht dafür verantwortlich wie er denkt, was er hofft oder wovor er Angst hast.

    Warum nicht einfach den Moment genießen, ohne den Kopf glühen zu lassen und schauen was er für dich tut. Reden können immer alle gut, aber wirklich interessant wird es dann, wenn er an dich denkt, er dir etwas Gutes tun will, aufmerksam ist, dir zuhört... Das sind eigentlich immer sehr gute Indikatoren, um herauszufinden ob jemand nur blabla macht oder ob wirklich etwas dahinter steckt. Im Moment hat er wohl erstmal mit sich selbst genug zu tun. Vielleicht solltest du es ebenso halten und Dinge tun, die dir Spaß machen. Du solltest nicht wieder dein ganzes Leben auf ihn fokusieren.

    LG Syrinx :)

    Hallo Maggy!

    Du denkst tatsächlich noch über diesen sinnfreien Satz von ihm nach?? :lol: Wie lange ist das nun her, dass er den gesagt hat? Ach Mensch, befreie dich von diesen Gedanken, die dir nicht helfen und dich auch nicht weiterbringen.

    Was sollst du denn übersehen? Wie Slowly und SoRo schon sagen, dass ist nichts anderes als blödes Gelaber und dummes Geschwätz. Mich macht es auch wütend, wenn ich so etwas lese. Mein Ex hat mir doch am Freitag auch wieder tolle Sachen erzählt. "Ich verspreche dir einen Entzug und eine Entgiftung zu machen..." blabla... Warum will er mir das versprechen? Er tut das wenn doch für sich und von einer Therapie spricht er nicht, denn Mann von Welt braucht doch keine Therapie, er kommt ganz alleine damit klar, steht seinen Mann und natürlich kann Mann von Welt auch kontrolliert trinken. Er hat doch alles im Griff!! :roll: Tja warum tut er es dann nicht? Auf was wartet er denn? Dann kann er doch jetzt schon kontrolliert trinken. Und warum ist er dann jeden Tag im Vollsuff?

    Im Management benutzt man gerne die Trendanalyse und die kannst du auch nutzen. Und zwar geht man davon aus, dass Ereignisse in der Vergangenheit Aufschluss auf die Zukunft geben. Also wie war das zwischen euch und wo hat es geendet und wie groß wird wohl die Wahrscheinlichkeit sein, wenn du es noch mal probierst, genau dort wieder zu enden? Ich behaupte mal bei 98% :D

    Aber nein, eigentlich willst du ja gar nicht mehr...

    Diese Zweifel Maggy sind vollkommen normal und sie haben rein gar nichts mit Gefühlen zu tun und sind auch kein Zeichen. Diese Zweifel resultieren aus deiner Co-Abhängigkeit und der Ungewissheit vor der Zukunft. Die Angst vor dem Ungewissen lässt uns gern zurückblicken, denn da gab es etwas, dass man einschätzen konnte. Und vielleicht sind wir auch ein bisschen kaputt, dass wir noch meinen es hätte uns gutgetan. Irgendwo habe ich hier vor kurzem gelesen, dass jemand geschrieben hat, dass sie ohne dieses Achterbahnfahren gar nicht kann, das sie das selbst auch braucht, um sich lebendig zu fühlen. Das ist sehr ehrlich und ganz schön krank... aber gut, jeder von uns muss seinen Weg finden. So wie die Alkoholiker auch, einige schaffen es, die meisten nicht... Hast du dich auch in dieser Zeit lebendig gefühlt, mehr als jetzt? Ich glaube dieses "lebendig" ist ein klares Indiz für Sucht... unsere Sucht.

    Durchleuchte diese Zweifel ganz genau. Woher kommen sie und was ist der Grund dafür, dann verlieren sie auch ihren Schrecken. Und der Inhalt des Zweifels, wie bei dir

    Zitat

    Ich würde euch gern fragen: seh ich diese Aussage richtig, wenn ich sie als Ausdruck seiner scheinbar nach allem doch nicht vorhandenen Einsicht werte? Weil sonst kommt man doch nicht auf kontrolliertes Trinken, gerade bei einer solch zukunftsträchtigen Situation? Oder übersehe ich da was?

    ist einfach nur eine leere Luftblase. Wenn es nicht das wäre, dann hättest du etwas anderes gefunden, über das du grübeln würdest... Lasse diesen Kerl endlich los... er hat doch all deine Aufmerksamkeit gar nicht verdient!

    LG Syrinx

    Wir haben gestern noch ein bisschen hin und her geschrieben. Er wollte - wie zu erwarten war - alles so haben, wie wir es geplant haben. Er zieht zu mir und sucht sich hier einen Job. Auf meine Fragen wie er diesen Umzug finanziell stemmen will, bekam ich zur Antwort, dass er sich von seiner Schwester Geld leihen will. Ich war einfach neugierig was er antworten würde, inwieweit er sich Gedanken gemacht hat. Nicht nur um die derzeitige Situation zu meistern, sondern darüber noch hinaus. Ich weiß... das war nicht sehr nett von mir, Hoffnungen bei ihm zu säen, nur um meine Neugier zu befrieden (-> Schuld, Sun :D ). Aber alles ist, wie es immer war. Er bekommt Panik und der einfachste Ausweg ist die blöde Co, die sich doch bestimmt wieder erweichen lässt. Also macht man ihr erstmal böse Schuldzuweisungen, lenkt kurz darauf ein und beginnt wieder zu säuseln und Zukunftspläne zu schmieden.

    Was er nicht einkalkuliert hat ist, dass die Co keine Co mehr ist, sondern eine Ex-Co... Ich kenne seine Psycho-Spielchen und sie hängen mir zum Hals raus. Alles in mir wehrt sich dagegen. Heute Morgen habe ich dieser Geschichte den finalen Endstoß verpasst. Habe ihm gegenüber noch ein paar Lebensweisheiten geäußert und habe ihn blockiert. Nun bin ich endgültig soweit, dass ich GAR nichts mehr von ihm hören möchte. Es reicht.

    @ SoRo

    Dann befinden wir beide uns gerade in einer ähnlichen Situation! Das ich mich gerade super fühle, kann ich zwar nicht sagen, aber ich bin mit mir im Reinen und das ist schon mal gut! :) Auch deine Geschichte klingt ein bisschen nach meiner. Aber egal, das haben wir ja hinter uns! Ich habe es auch keine Sekunde bereut!!!

    @ Sun

    Zitat

    Weil Du abschließen möchtest und dabei nicht immer wieder gestört werden möchtest, weißte wie ich das meine?

    Ja, genauso ist es, ich möchte nicht mehr gestört werden. Diese Worte treffen es ganz genau.

    Hm, da bin ich etwas anderer Meinung. Es kommt natürlich auch immer ein bisschen auf den Einzelfall an.
    Gerade bei SoRo und mir war es ähnlich. Wir haben einen Mann lieben gelernt, der "normal" war. Bei mir war es nun so, dass ich viele Monate dachte er hätte einen BurnOut. Natürlich lässt man einen Menschen nicht fallen in so einer Krise und ist für ihn da. Tja und dann fand ich endlich den wahren Grund, der Alkohol. Ich steckte also schon in einer Situation fest, die sich aus anderen Gründen aufgebaut hatte. Natürlich habe ich ein Helfersyndrom, das hatte ich immer schon. Das wurde hier aber schamlos von ihm ausgenutzt, manipuliert. Ich finde nicht, dass mich eine Schuld trifft, weil ich bin, wie ich bin.
    Sonst könnte man (was ja leider oft genug getan wird) auch einem Mädchen, das aufreizende Kleidung trägt, die Schuld geben, dass sie vergewaltigt wurde.
    Schuld habe ich in einer Richtung, nämlich das ich mich zu lange auf dieses Spiel eingelassen habe. Ich habe mich zu oft von ihm "bereden" lassen, bin wieder von meinem Weg abgewichen und habe ihm eine weitere Chance gegeben. Das war irgendwie pervers... ihm habe ich damit immer wieder Hoffnung gemacht, die er gar nicht erfüllen konnte und das Scheitern war vorprogrammiert. Dadurch habe ich ihn immer weiter in seinen Sumpf getrieben, obwohl ich mir das Gegenteil für ihn gewünscht hätte. Das ist eine krankhafte Wechselbeziehung. Und wenn das hier jemand liest, der vielleicht gerade in einer ähnlichen Situation steckt, möchte ich hier wirklich mahnen: Überlegt euch gut, was ihr tut....

    Ich habe eine nette Definition von Schuld gefunden:
    Schuld im moralischen Sinne ist der Verstoß gegen das Gewissen und die sittlichen Normen nach freier Entscheidung. Schuld setzt die Freiheit des Individuums sowie dessen Einsicht in seine moralische Verantwortung notwendig voraus.

    Wenn man nach dieser Definition geht, dann hat eigentlich keiner von beiden schuld. Der Co nicht, weil er manipuliert wurde und somit moralisch schon fast verpflichtet ist für den Alki dazusein und der Alkoholiker hat im weiteren Sinne keinen freien Willen, weil die Sucht ihn ja "zwingt". Und Einsicht in eine moralische Verantwortung hat ein Alki sowieso nicht.

    Ich habe viel und lange überlegt warum mir das passiert ist. Ich glaube ich war ausgehungert nach einer wirklich guten Beziehung, nach Liebe, Zuneigung und ehrlichem Interesse. Wie heißt es oft: Man soll vorsichtig sein mit seinen Wünschen, sonst werden sie noch Wirklichkeit! So war es bei mir... meine Wünsche sind Wahrheit geworden... Wenn man Wünsche hat, dann muss man diese sehr präzise äußern. :roll: Das ist meine Lektion.

    Liebe... nein die hat in einer so kaputten Beziehung keinen Platz mehr. Da gibt es nur noch den Kampf um das tägliche Überleben. Er hat sich bei mir auch nicht aus Liebe gemeldet, sondern einfach nur, weil ihm die Zeit knapp wird.

    Zitat

    Wie auch immer, ich bin der Meinung, der CO tut auch seinen Teil zur Aufrechterhaltung einer kranken Beziehung bei.
    Und auch seine (ich sag mal, nicht ganz gesunden) Bedürfnisse/Defizite werden in einer Bez. mit einem nassen Alkie ausgelebt und befriedigt. :P
    Darum kann ich nur dringend dazu raten, nach der ersten Enttäuschung und verrauchten Wut mal auf sich selbst zu schauen, was da los ist innendrin?
    Denn ansosnten hat man bald den nächsten nassen Alkie am Start oder anderweitig Hilfsbedürftigen.
    Muss ja nicht zwangsweise immer n Säufer sein :wink:

    Ja, das sehe ich genauso! Schuld hat hier niemand, aber man trägt ganz entscheidend dazu bei, dass diese kranke Beziehung aufrechterhalten wird. Das liegt an den eigenen Unzulänglichkeiten und denen des anderen.

    Ein Blick nach innen ist die logische Schlußfolgerung, sonst wird man diesem Teufelskreis nicht entkommen. Das ist aber auch keine Sache die von heute auf morgen geht, das braucht Zeit und sehr viel Arbeit....

    Ich wünsche euch allen (und mir :) ) viel Kraft und den Willen etwas im Leben zu ändern... sei es endlich kranke Strukturen loszulassen oder aber einem Leben ohne Alkohol. Ich denke das lohnt sich... mal sehen... :wink:

    LG Syrinx

    Er lebt noch! :roll: Soviel weiß ich, denn er hat sich heute gemeldet... mit der Frage ob wir noch eine Chance haben.

    Eigentlich war es gut, dass er sich gemeldet hat, denn es war interessant was bei mir passierte. Es war in den ersten Minuten tatsächlich so, dass ich anfing zu überlegen, ob und wie wir noch eine Chance hätten... das hat mich total geschockt :shock:, denn eigentlich habe ich das Gefühl alles im Griff zu haben. Das war aber eher so etwas wie ein Automatismus, der sofort wieder in Gang gesetzt wurde.
    Es dauerte wie gesagt einige Minuten, dann musste ich über mich selbst lachen und mir wurde wieder einmal klar, dass mein Weg genau richtig war.

    Dann habe ich einen Fehler gemacht. Zum einen habe ich nicht das getan, was ich mir vorgenommen hatte, nämlich ihn einfach zu blockieren, sondern ich habe ihm noch geantwortet. Ich habe ihm geschrieben, dass ich überhaupt kein Interesse an einer Beziehung habe, weder mit ihm noch jemand anderen. Ich war davon ausgegangen, dass er es dann auf sich beruhen lässt, aber nein... heute Abend bekam ich eine richtig lange bitterböse Nachricht. Alles hat er meinetwegen verloren und aufgegeben. Ich habe sein ganzes Leben zerstört blablabla... Und .... wie man sich denken kann bin ich STINKSAUER!! Würde er vor mir stehen, würde ich ihm irgendwas über den Kopf ziehen. Also so ganz bin ich immer noch nicht drüber weg, sonst würde er mich nicht so sauer machen oder vielleicht ist es auch einfach diese Frechheit von ihm. Natürlich hätte ich ihm am liebsten etwas ganz Böses zurück geschrieben, aber STOPP... das will er doch nur oder! Nein, ich lasse mich auf sein Spiel nicht mehr ein, warum auch, mir geht es ohne ihn sehr sehr gut.

    Was an der ganzen Geschichte gut ist:
    1. Mir wurde klar, dass ich noch lange nicht soweit bin das wirklich abgeschlossen zu haben. Das hat mich wachgerüttelt und daran erinnert, nicht aufzuhören an mir selbst zu arbeiten.
    2. Es ist genau das eingetreten womit ich gerechnet habe... er gibt an allem mir die Schuld und ich bin nur sehr froh, dass ich wirklich alles versucht habe (ihm 5x eine Chance gegeben habe) um mir jetzt keine Vorwürfe machen zu müssen.
    3. Es hat mich zwar wirklich geärgert, aber dieser Ärger hat keine Macht über meine Gedanken. Der Ärger löst keine Endlosschleifen mehr aus... ich kann das einfach beiseite legen.

    Ich habe noch nicht reagiert, aber ich glaube ich blockiere ihn nun wirklich. Da werden sonst noch mehr böse Dinge kommen... denn in 5 Wochen muss er aus der Wohnung raus und ich werde natürlich schuld sein, wenn er auf der Straße landet...

    Manchmal frage ich mich, warum ich mich überhaupt auf diesen Menschen eingelassen habe und was wirklich schade ist, das Schöne der Beziehung ist verloren gegangen, da ist nichts mehr übrig geblieben... das ist traurig...

    Euch ein schönes Wochenende!!

    LG Syrinx :)