Beiträge von Calida78

    Hi!

    ich seh das wie Elly. Ich bin trockene Alkoholikerin und kann Dir sagen: ein Alkoholiker ändert nur etwas, wenn er selbst an einem Punkt ist. Da kann er auch nur selbst hinkommen. Also musst Du etwas ändern, wenn Du damit nicht leben kannst.

    LG - Calida

    Hi!
    Mein Mann verzichtet meinetwegen auf Alkohol, wir haben nie welchen zu Hause. Viele meiner Freunde tranken und trinken ohnehin nicht. Wenn ich mich erinnere fand das nur eine einzige Person komisch, dass ich gar nichts mehr trinke. Für mich ist es v.a. wichtig, dass ich ein trockenes Zuhause habe, ich glaub das ist ganz wichtig. Ansonsten ging ich Alkohol anfangs aus dem Weg. Und nach einer Zeit wollte ich auch gar nicht mehr dahin, wo viel getrunken wird. Ich gehe lieber ins Kino oder trinke Zuhause einen Tee, anstatt mich in eine Kneipe zu setzen.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo John!
    Dieses Glück hab ich auch gespürt. Mich sicher fühlend in Trockenheit sah ich auch viele Vorteile durch die Krankheit, z.B. dass ich nun viel bewusster lebe. Allerdings gab es zwei Rückfälle bei mir. Da habe ich die Krankheit verflucht. Heute habe ich Respekt und weiß, dass es keine absolute Sicherheit gibt.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo!
    Wie alt bist Du, wenn ich fragen darf?
    Meinst Du, Du wirst dement?
    Es gibt ja Überzeugungen, dass man diverse Hirninhalte neu überschreiben kann. Ich glaube nicht, dass das auch das Suchtgedächtnis betrifft und würde es nicht darauf ankommen lassen.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo!
    Da möchte ich unbedingt etwas schreiben:
    Für mich gibt es beim nassen Denken noch eine andere Dimension, die erstmal gar nichts damit zu tun hat, ob ich an Alkohol denke oder nicht.
    Wenn ich mich klein mache z.B.. Wenn ich mich dabei ertappe, dass ich in die Ich-armes-Schwein-Rolle verfalle. Oder wenn ich merke, dass ich mich von allen zurückziehe. Oder nur den Gedanken habe, dies zu tun. Das ist für mich persönlich nasses Denken. Denn als ich trank, war das so. Und die armes-Schwein-Rolle verführt gerade dazu zu trinken, weil ich ja eh ein armes Schwein bin. Nun hab ich aber gelernt, dass ich entscheide, in welcher Rolle ich bin. Ich allein bin es, die entscheidet, ob sie wieder die Ärmel hochkrempelt und weitermacht.
    Deshalb ist für mich ein Gedanke wie: aus mir wird ja eh nichts oder mich mag halt doch keiner ein nasser Gedanke und ein Alarmzeichen. Und tatsächlich: wenn so ein Gedanke mal kommt, kann es auch sein, dass ich mich auch an die Flasche Wein erinnere.
    Solche Gedanken kommen und zu denken, die dürfen nie wieder kommen, ist für mich illusorisch. Denn sie haben mich mein Leben lang geprägt. Aber: ich nehme sie bewusst wahr und kann entscheiden, ob ich Ihnen Raum gebe oder nicht. Das ist für mich entscheidend.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo Struggling,
    ich finde, es klingt gut, wie Du das machst. Du bist Dir über ziemlich viel bewusst. Pausen für Dich nutzen - das ist super!
    Ich kann ja auch nicht raus aus meinem Leben - ich nehme mir dann auch Pausen, zum Beispiel nach der Arbeit erstmal eine Viertelstunde für mich - in Ruhe - und wirklich in Ruhe (ich habe zwei Kinder) - etwas lesen oder Musik hören, um runterzukommen. Wenn ich das nicht mache, dann merke ich auch ziemlich schnell, dass mir das dann nicht gut tut.
    Liebeskummer ist total schmerzhaft! Das tut mir leid für Dich! Ich hab früher solche Gefühle auch mit Alkohol betäubt. Rückblickend sehe ich aber, dass ich mich dadurch in die Arme-Schweinchen-Rolle reinmanövriert habe: keiner liebt mich, ich bin's eh nicht wert, also muss ich am besten noch mehr trinken..... Aber es bringt nix. Ich könnte Dir jetzt noch x Gründe nennen, warum vielleicht alles irgendwann positiv erscheinen könnte. Das lass ich aber jetzt, denn jetzt hast du ja den Schmerz. Und es ist gut, dass Du ihn zulassen kannst.
    Viele Grüße
    Calida

    Hi Lunki!
    Bring Dich ein, schreib, dann wirkst Du aktiv am Foren leben mit. Es schwankt hier draußen etwas, wie viele aktiv schreiben. Ich bin drinnen in der Villa und hier draußen mal mehr mal weniger. Aber es liegt an jedem einzelnen. Schreib doch über Dich, vielleicht hast Du auch Fragen....
    viele Grüße
    Calida

    Hallo Struggling,
    Herzlich Willkommen hier!
    Und herzlichen Glückwunsch zu Deiner Einsicht!
    Was Du schreibst erinnert mich an meine Studentenzeit.
    Da allerdings bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass ich Alkoholikerin sein könnte. Bei mir war es erst mit Mitte 30 so weit, dass ich erkannt habe, dass ich abhängig bin und dann so unter der Sucht gelitten habe, dass ich mir Hilfe gesucht habe.
    Alkohol ist keine Freiheit für den Abhängigen. Frei ist er erst dann, wenn er es schafft, unabhängig zu werden.
    Hast Du einen Plan, wie Du es schaffen willst, abstinent zu bleiben? Wie sieht’s mit Deinen Freunden aus? Trinken die alle? Saufparties sind total gefährlich, wenn man gerade aufgehört hat. Kannst Du anderes für Dich finden? Ich liebe Wellness und verbringe gern den ganzen Abend in der Sauna mit einer Freundin. Das ist cool und mit klarem Kopf quatschen ist soooo schön.
    Jedenfalls ich kann Dir nur Mut machen, dran zu bleiben.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo Horizont!
    Mir ging es wie Dir. Ich hab auch viel geschluckt in Beziehungen und dann Alkohol geschluckt. Mich entfalten und kennen lernen wie ich bin und lernen, zu meinem Ich zu stehen, dafür war Nüchternheit die absolute Voraussetzung bei mir. Es ging Schritt für Schritt und ich bin immer noch im Lernprozess. Man braucht also Geduld. Noch heute stelle ich fest: wenn ich irgendwo unauthentisch bin, weil es im Moment vielleicht bequemer ist als irgendwo möglicherweise anzuecken, dann kotzt mich das nicht nur selber an, sondern es passiert tatsächlich, dass mein Suchtgedächtnis aktiviert wird und der Gedanke kommt: mann, ich würd' jetzt gern was trinken. Das merke ich aber heute sofort und kann dann gegensteuern.
    Und dann fällt mir noch was ein: Sich vornehmen, wegzugehen, wenn die Lust auf Alkohol kommt..... Ja - was aber, wenn die Lust so stark ist, dass es Dir egal wird und Du dann trinkst? Was meinst Du, wie es zu Rückfällen kommt? Manchesmal sicher in solchen Situationen. Ich würd mich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass ich als suchtkranker Mensch immer rational handeln kann.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo Horizont!
    Du schreibst, Du suchst das Gespräch nicht, aber Du hast Bammel vor dem Gespräch. Das klingt für mich etwas unentschlossen.
    Ich habe in den letzten Jahren gelernt, wie wichtig es ist, möglichst immer über alles zu reden. Ich habe gemerkt, dass ich Leuten so oft Dinge unterstellt habe oder sie missverstanden habe, weil ich nicht nachgefragt habe. Als ich mit dem Nachfragen begonnen habe, habe ich gemerkt, dass es ganz oft ganz anders ist, als ich das vermutet oder mir aus Unwissenheit zusammengereimt habe.
    Was Alkohol und Veranstaltungen angeht - ich mache es so, dass ich Veranstaltungen oder Orte, an denen es mir nur um das Trinken ging, komplett meide. Und dazu muss ich mich noch nicht mal zwingen. Mit Kollegen in die Kneipe gehen - da hab ich gar keine Lust mehr zu. Ich habe neue Interessen entwickelt und hab eben jetzt Spaß an anderen Dingen.
    Das Rockkonzert.... für mich klingt das gefährlich, weil um Dich herum so viel getrunken wurde. Du hast jetzt eine gute Erfahrung gemacht und ich finde es auch gut von den Leuten, dass sie akzeptieren, dass Du nicht trinkst und Dich nicht auffordern zu trinken. Ganz ehrlich: mir wär's trotzdem zu gefährlich, v.a. am Anfang. Aber bin eben Ich und Du bis Du.
    Viele Grüße
    Calida

    Danke Frank!
    Im Moment bin ich ziemlich gelassen. Das versuche ich mir zu bewahren.
    In der Villa ist es mal so, mal so.
    Ich liebe es, dort offen schreiben zu können, weil eben nicht jeder mitliest.
    Und es ist eben bisher meine einzige Gruppe, deshalb ist es mir sehr wichtig, da einen Austausch mit anderen Menschen mit der gleichen Krankheit zu haben. Preis nun ja.... Wenn ich bedenke, wie viel ich früher versoffen habe, dann ist das auf den Monat umgerechnet für mich auf jeden Fall tragbar.
    Aber klar, natürlich muss jeder eben für sich entscheiden, ob er einen persönlichen Gewinn hat oder nicht.
    Liebe Grüße und einen schönen Tag!
    Calida

    Hallo Horizint!
    willkommen hier.
    Ich denke, Du solltest Deinen Freund fragen. Sonst wirst du es nicht wissen. Es ist eben die Frage, ob sich jemand selbst als Alkoholiker sieht oder nicht. Wenn nicht, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass jemand eine Trinkpause einlegt und dann wieder trinkt. Er ist eben nicht Du. Vielleicht hört er aber auch für immer auf. Warum solltest nur Du das tun?
    Ich persönlich habe mich Alkohol nicht ausgestezt, als ich trocken wurde. Ich konnte das nicht sofort jedem erzählen und habe manches dann einfach "vermieden" - nach und nach hab ich es meinen Freunden erzählt. Und heut hab ich kein Problem, wenn irgendwo jemand am Nebentisch Wein trinkt. Ich bin für mich froh, dass mein Mann nichts trinkt, wenn ich da bin. Und auch meine wichtigsten Freund würden nie in meiner Anwesenheiten trinken.
    Von daher ist Dein schlechtes Gefühl bzgl. Deines evtl. wieder trinkenden Freundes absolut verständlich. Das wirst Du aber nur lösen können, indem Du offen bist.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo garcia!
    Bist Du hier auch unter F.... Glaub schon, aber bin mir nicht sicher.
    Geduld ist nicht meine Stärke. Deshalb haben sich meine Probleme womöglich auch hingezogen. Und durch mangelnde Zuversicht. Jetzt lebe ich heute den dritten Tag in relativem Frieden und ich hab das Gefühl, ich kann wieder alles sein lassen. Ausgelöst wurde das durch ein spezielles Geschenk.😊
    Meditiert hab ich stetig, aber zeitweise hatte ich auch Angst davor. Dann hab ich mich gezwungen, was aber so nicht gut funktionieren kann. Hingabe ist alles, sagt der Mensch, der sich hingeben kann. Der, der es gerade nicht kann, weiß es auch, aber aus Unvermögen verflucht er die Hingabe. Das sind meine beiden Menschen in mir.
    Liebe Grüße
    Calida

    Hello:-)
    Ich melde mich mal aus der Villa und hole mich hier nach oben.
    Ich war in letzter Zeit nicht wirklich offen für die Welt. Ich bin sehr auf der Suche nach neuen Wegen. Habe gemerkt, dass Altes nicht mehr so passt, aber das Neue ist noch nicht in Sichtweite. Das hat mich sehr verunsichert. Ich habs noch nicht überwunden, denke ich, weil das Neue ist ja immer noch nicht da. Aber heute habe ich das Gefühl, ich kann mich ein bisschen in der Unwissenheit entspannen. Ich denke nur wenn das so bleibt, kann ich überhaupt Neues erkennen. Und deswegen wünsche ich mir jetzt weiter Entspannung. Das reicht mir schon fürs erste.
    Viele Grüße
    Calida