Beiträge von Oliver13777

    Möglicher Weise sind das auch alles Symptome meiner Angststörung. Mein Erregungszustand ist so hoch vor lauter Erwartungsangst von wegen Entzug, dass ich überhaupt nicht mehr zur Ruhe komme. Ich steigere mich derart in etwas rein, was ich vermutlich gar nicht habe, nämlich ein starkes Entzugssyndrom, dass ich darüber die Realität vergesse.

    Die Verspannung, die Mundtrockenheit, die Appetitlosigkeit, das ist vermutlich nur Angst. Ich habe seit Tagen Angst vor einem Krampfanfall, davor, dass dieser Anspannungszustand nicht mehr aufhört, dass mich meine Frau verlässt, ich meine Firma verliere usw. usf.

    Mir geht es heute furchtbar. Ich habe kaum geschlafen und die Ängste sind fürchterlich. Mein Mund ist trocken obwohl ich Liter Weise Wasser trinke, ich habe schwarze Augenringe. Das kann doch unmöglich der Entzug von den paar Gläsern Wein am Abend sein.

    Ich glaube, meine Angststörung macht hier die größten Probleme. Gestern Abend ging es mir Top. Dann bei jedem Zucken wach geworden wegen Angst vor einem Krampfanfall. Gestern hatte ich Entspannungsübungen gemacht, vielleicht hat das geholfen.

    Inzwischen habe ich micht etwas beruhigt. Weniger als 1% der Alkis auf Entzug bekommen ein Delirium. Und die sind fast ausnahmlos "harte" Trinker mit großen Mengen Schnapps. Und die Dosis macht nun mal das Gift. Ich habe viel zu große Angst vor dem Benzo und stehe jetzt die paar Stunden noch durch. Ich kann nichts einnehmen, was mich den Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit vergessen lässt.

    10 große Flaschen Bier am Tag ist aber auch schon die 2,5 fache Dosis von meiner. Das macht bestimmt auch einen Unterschied. Ich weiß ja nicht, wie lange du soviel getrunken hast.

    Hallo Sunshine,

    ich habe bis jetzt keine Entzugserscheinungen und seit die Wirkung der Benzos nachgelassen hat, kehrt auch wieder Leben in mich zurück. ich weiß, dass mir niemand zu einem kalten Entzug raten kann. Aber die Tabletten sind der Horror.

    Ich habe das Saufen im enspanntesten Moment der letzten Jahre wieder angefangen. Hochsommer, viel Freizeit, mir gings gut. Dann habe ich meine Frau bequatscht, dass ich mal ein Weinchen trinken darf. Ab dann jeden Tag und jeden Tag mehr.

    Hallo Step,

    Frauchen ist heute auf dem Weihnachtsmarkt mit den Kindern. So kann ich meinen 2. trockenen Tag alleine genießen. Das schlimmste an der Entgiftung ist die Angst vor einem Delirium. Ich habe das schon mal bei meinem Nachbarn erlebt. Er hat dann weiße Spinnen gesehen und ich war als Jugendlicher überfordert. Wenn ich diese Angst nicht hätte, würde ich sagen "Augen zu und durchund ohne Medis". Die Benzos machen es in meinen Augen nicht besser, die Nebenwirkungen sind ja schon übel genug. Die Strafe für den Rückfall ist hoch

    Hallo Atze,

    danke für deine Antwort. Ich weiß jetzt nur heute nicht, was schlimmer ist. Der Hangover vom Beruhigungsmittel, die Angststörung oder ob ich tatsächlich Entzugserscheinungen habe.

    Habe jetzt erst mal auf die Einnahme des Benzos verzichtet, so wirklich angenehm ist es nicht. Ich weiß jetzt auch nicht. Ich bekomme das Zeug ja nur vorbeugend gegen ein Delirium oder Krampfanfälle. Dafür macht mich das Benzo aber total bettlägerig und Wirklichkeit und Traum verschwimmen vor dem Einschlafen. Sehr eklig!

    Gibt es denn Warnanzeichen für ein Delirium? Ich bin ja jetzt nicht so ein ganz ausdauernder Trinker gewesen mit meiner halben bis ganzen Flasche Wein am Tag.

    Hm, war nachts öfters wach, bin aber sofort wieder eingeschlafen. Bin heute morgen ziemlich aufgeregt, aber körperlich total müde. Könnte im Prinzip gerade weiterschlafen, werde aber alle paar Minuten wieder wach.

    Ich weiß jetzt nicht, ob die Müdigkeit normal ist, schließlich habe ich wochenlang nur besoffen und nur kurz geschlafen oder ob es vom Benzo kommt. Habe heute das Problem, dass ich den ganzen Tag alleine bin.

    Hallo Linde,

    es geht mir besser als erwartet gut. Mein Frauchen hat eben leckeren Saft mitgebracht. Pizza-Service war auch da, habe einen köstlichen Meeresfrüchtesalat gegesen. Und ca. 1 Liter Flüssigkeit zu mir genommen. Mein Hausarzt hat eben auch noch mal angerufen und mich darauf hingeweisen, das ich auf jeden Fall für die Nacht das Benzo nehmen soll.

    Meine arme Frau, da habe ich was angerichtet.

    mfg
    Oliver

    Hallo!

    Wirkliche Pläne für das Wochenende habe ich nicht. Vielleicht spiele ich Computer oder lade mir einen Bekannten ein (trockener Alki). Aber eine konkrete Idee habe ich nicht. Auf jeden Fall werde ich nichts trinken. Ganz langsam werde ich auch etwas fitter, der letzte Alkohol müsste meinen Körper ja auch inzwischen verlassen haben. Hoffentlich ist die Sache in ein paar Tagen durch und ich hoffe, ich bin nicht noch einmal so leichtsinnig.

    Mein Arzt hat zwar gesagt es wäre keine Katastrophe, aber der muss ja auch nicht meine Ängste durchstehen und sich nicht rechtfertigen. Aber er war mal Chefarzt einer Entzugsklinik.

    Im Moment spüre ich aber ganz klar das Verlangen nach einem Rotwein. Es ist jetzt auch eigentlich "Trinkzeit". Ich habe eiskaltes Mineralwasser am Start und gleich bestelle ich mir eine Pizza.

    Hallo Karsten,

    ja, die Beruhigungsmittel sind nur für die nächsten 3-5 Tage. Und ich finde es jetzt auch gut so, dass ich sie habe. So werde ich heuteNacht vielleichtendlich mal wieder richtig durchschlafen.

    Habe jetzt 15 Stunden hinter mir. Mein Mund ist total trocken, ich habe ja die letzten 2 Tage nur noch Wein und Bier getrunken, vielleicht ist mein Körper dadurch etwas ausgetrocknet. Ich bin hundemüde weil ich seit Wochen immer zwischen 2-3 Uhr wach geworden bin. Konnte heute auch noch nichts essen. Der Alk hat in der kurzen Zeit und in der "kleinen" Dosis meinen Körper ziemlich runtergewirtschaftet.

    Hallo Karsten,

    vielen Dank für deine Antwort. Wenn ich nicht trinke, sind die Ängste erträglich. Zudem wurde mir just eine Psychotherapie bewilligt und einen Platz habe ich auch schon. Macht natürlich nur nüchtern Sinn.

    Das Beruhigungsmittel möchte ich eigentlich nur bis Montag nehmen, dann sollte laut Arzt der körperliche Entzug, insofern es einen gibt, abgeschlossen sein. Ich in froh dass ich diesmal "nur" eine Flasche Wein am Abend getrunken habe und "nur" 3-4 Monate. Aber in dem Moment wo ich die Rotweinflasche mittags schon gekauft habe, damit sie um 18 Uhr auch auf jeden Fall da ist, hätte ich zum Arzt gehen sollen. Oder besser gar nicht erst wieder anfangen.

    Hallo! Mein Name ist Oliver. Angefangen täglich zu trinken habe ich mit 16. Durch den Alkohol hat sich bei mir bereits in der Jugend eine Angststörung entwickelt. Ich habe dann solange getrunken, bis gar nichts mehr ging. Der erste völlige Zusammenbruch war mit Anfang 30.

    Der Alkohol verringert die Ängste im ersten Moment und vergrößert sie, sobald er den Körper wieder verlässt. Ich bin jetzt zum 3. Mal drauf reingefallen und jedes Mal endet es so, dass ich nicht mehr aufhören kann zu trinken, weil die Ängste unerträglich werden.

    Letzte Nacht um 24 Uhr habe ich das letzte Bier wausgeschüttet und bin seit dem am Entgiften. Gewirkt gegen die Angst hat es die letzten Tage ohnhin immer nur noch kurze Zeit.

    Meine Frau ist bei mir, der Arzt steht mit mir in Kontakt und ich habe ein Beruhigungsmittel bekommen gegen Entzug und die Ängste. Ich habe es jetzt auch genommen und es geht mir viel besser. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat nach 4 Jahren Trockenheit und mit wenig Angst wieder Alkohol zu trinken?! Ich schäme und ärgere mich fürchterlich.