Liebes Forum!
Tag drei und ich sitze heute wieder im Büro meines Mannes.
Alleine zu sein ist noch zu gefährlich. Leider.
Gestern musste ich ja meine restlichen Unterlagen in der neuen Arbeit abgeben.
Auf einmal begann mein Gehirn wieder zu rattern:
"Wenn alles gut geht, geh trinken. Und, wenn es nicht gut geht, dann geh erst Recht trinken!"
Ich sagte mir, dass das nicht ICH bin die da spricht. Das bin nicht ich und das will ich nicht sein.
Also beschloss ich meine Schwester anzurufen und gleich einen Autotausch vorzunehmen.
Sie arbeitet in der gleichen Stadt, in der ich wohne.
Ich fuhr hin, gab ihr das Auto samt Wohnungsschlüssel, und bekam ihre.
Das ist auch nicht so unpraktisch, da ich keinen Kindersitz im Auto hab. Die Dinger gehen gar nicht soo leicht rein und raus montieren.
Wir hatten ja einen Tag vorher ausgemacht, dass ich ihre Tochter vom Kindergarten abhole. Zur Sicherheit für das nichts Trinken.
Nun brauchte ich zur Sicherheit noch eine Sicherheit.
Ich fuhr mit ihrem Auto zur Arbeit und alles lief gut.
Hab den ganzen Tag gut gemeistert.
Aber es ist schrecklich, dass ich immer wo sein muss.
Dass die Dinge die ich mit mir alleine ausgemache habe, noch nicht funktionieren.
Ich will das in den Griff bekommen.
Mein Mann hat es gerne, wenn ich bei ihm im Büro bin. Er teilt mich auch diverse Aufgaben.
Auch meine Schwester hat mich gestern als Babysitter voll ausgenützt: sie war viel länger in der Arbeit als geplant. Konnte viel aufarbeiten.
Es wirkt fast so, als ob alle nur darauf gewartet hätten, dass ich sie um Hilfe bitte.
Das ist ein komisches Gefühl.
Es tut mir gut, dass ich das aufschreibe.
Einen lieben Gruß, michi