Beiträge von luzider Träumer

    Liebes Forum,

    es ist jetzt ca. ein Jahr her, als ich mich hier anmeldete. Heute möchte ich mich offiziell abmelden. :)

    Die ersten Monate hier im Forum waren sehr wichtig. In dieser Phase war die absolute Abstinenz der wohl beste Weg mit dem Alkohol umzugehen. Mit der Zeit zog sich dieser Zwang, nicht mehr trinken zu dürfen, wie eine Schlinge um meinen Hals. Es wurde von Monat zu Monat unerträglicher, bis ich nach acht Monaten nachgab und wieder anfing zu trinken. Zu der Zeit verschlimmerte sich zusätzlich noch meine Depression.
    Ich trank dann wieder regelmäßig jedes Wochenende Bier. Anfangs war es befreiend, doch es war nicht mehr das selbe. Ich konnte es einfach nicht mehr genießen und der Alkohol befriedigte mich nicht mehr. Zu Silvester 2016 kam es zwar nochmal zu einem Vollrausch, danach dann wieder sechs Wochen Abstinenz. Es war viel einfacher nicht mehr zu trinken als beim ersten Mal. Gleichzeitig begann Anfang des Jahres endlich meine Therapie. Der Alkohol ist dabei mitunter eines der Hauptthemen. Am meisten brauchte ich den Satz meines Therapeuten, dass es allein meine Entscheidung ist, ob und wieviel ich trinke. Seitdem ist etwas erstaunliches passiert. MIR SCHMECKT BIER NICHT MEHR.

    Nach den sechs Wochen Abstinenz öffnete ich mir ein Bier und es schmeckte nur nach Alkohol. Wiederlich. Ich kann nicht mehr nachvollziehen, wie mir das Zeug je schmecken konnte. Froh darüber, dass es mir nicht schmeckte, kippte ich den Rest in den Ausguß.

    Wie es nun weitergeht weiß ich nicht, jedoch ist der Weg des Forums und die Grundbausteine nicht für mich bestimmt. Ich bedanke mich nochmals bei allen, mit denen ich hier in Kontakt kam und wünsche euch alles Gute.

    In diesem Sinne: Namaste!

    Der luzide Träumer

    Hallo zusammen,

    in den letzten Wochen ging es mir psychisch ziemlich beschi***.
    Ich war nicht weit von einem Rückfall entfernt.

    Bin noch immer auf der Suche nach nem Therapieplatz.

    In den letzten drei Tagen ging es wieder etwas bergauf, allerdings kann sich das auch schnell wieder ändern.

    Hätte nicht erwartet, dass es mich so umhauen würde. Ohne Alkohol nehme ich meine (bzw. die) Depression ungefiltert war.
    Jetzt kann ich dran arbeiten.

    Ich versuche den Mut und das Vertrauen nicht zu verlieren.

    Beste Grüße
    lT

    Hallo Freunde der lauen Sommernächte,

    bei mir kristallisiert sich immer mehr heraus, dass ich wegen einer Depression zu den Suchtmittlen und dem Alk gegriffen habe.

    Im angeheiterten Zustand war das alles mehr oder weniger erträglich. Die letzten Jahre bestanden dem nach aus purer Verdrängung.

    Tagsüber funktionieren und so schnell bzw. oft wie möglich in der freien Zeit high und angetrunken sein...
    Eine Art ungesunde Selbsttherapie.

    Jetzt wo der ganze Beneblungsprozess ausbleibt, merke ich erst, wie trüb meine Gedanken wirklich sind.
    Die Therapeuten in meiner Umgebung nehmen entweder keinen mehr auf oder haben Wartelisten von einem Jahr.

    Neulich war ich bei meinem Hausarzt und habe meine Suchtkrankheit offenbart. Das war überhaupt nicht schlimm.
    Ich habe jetzt zwar ne Überweisung für ne Therapie, aber wie es scheint, kann ich mir damit den Hintern abwischen.

    Als erste Maßnahme versuche ich nun nochmals täglich zu Meditieren. Zu beginn meiner Abstinez hatte ich das ein paar Wochen durchgezogen, allerdings habe ich es dann vernachlässigt.
    Vor dem Umzug, war ich noch in einem buddhitischen Verein und habe mir eine Meditationstechnik zeigen lassen.

    Leider muss ich hier ungefähr ne Stunde fahren, um zum nächstgelegenen buddhistischen Verein zu kommen. Das kann ich jetzt vielleicht einmal im Monat machen.

    Soweit erstmal.
    Beste Grüße
    lT

    Hallo Carl Friedrich,

    mir geht es dabei ähnlich.

    Neulich kaufte ich mir ein Mozarella-Baguette. Als ich schon abgebissen und gekaut hatte, viel mir auf, dass da Balsamico Essig drauf war.

    Ich überlegte kurz und hörte, was mein Gefühl dazu sagt.
    Es war ok für mich. Ich sehe es als Nahrung an.
    Verbinde ich nicht mit saufen und triggert mich nicht.

    Getrunken hatte ich, um meine Depressionen nicht spüren zu müssen. Die letzten Jahre auch, weil ich mit der Zeit süchtig geworden bin.

    Das verbinde ich nicht mit Nahrungsaufnahme.

    Beste Grüße
    lT

    Hallo Freunde des olympischen Gedankens,

    die letzten Tage waren zumindest in meinem Kopf ziemlich turbulent.
    Es scheint sich langsam einiges zu bewegen.
    Letzten Sonntag nach dem laufen ging es mir nicht gut. Das Gedankenkarusell drehte sich schneller als sonst.

    Mein Suchtgedächtnis wollte einen Rausch!

    Ich bin dem Wunsch jedoch nicht nach gegangen und bin der Sache u.a. mit Hilfe des Austausches im geschlossenen Bereich etwas auf den Grund gekommen.
    Ich bin ein suchtkranker Mensch. Mein Gehirn wurde von den vielen Drogen umprogrammiert. Mein Suchtgedächtnis versuchte mit voller Gewalt das zu bekommen, was es sonst immer bekam. Die Suchtmittel.

    Das wusste ich zwar schon vorher, aber nun scheine ich es auch endlich begriffen zu haben.
    Trotzdem gehe ich gestärkt aus den letzten (sinnsuchenden) Tage hervor.
    Ich weiß wieder ein Stück mehr, wo es hin gehen soll.
    Der Weg wurde ein wenig klarer. Das fühlt sich gut an.

    Soweit erstmal. ich wünsche ein schönes Wochenende.:)

    Beste Grüße
    lT

    Hallo Freunde der Sonne,

    es ist mal wieder Sonntag. Ein schön ruhiger entspannter Sonntag.
    Kein Kater, keine Kopfschmerzen, kein schlechtes Gewissen.
    Die Welt dreht sich weiter, auch wenn ich nicht auf Partys und Festivals war.

    Trotzdem fehlt irgendwas. Irgendwas fehlt ja immer. Menschen sind halt nie zufrieden mit sich und der Welt. Menschen wollen immer das, was sie nicht haben. So ist das irgendwie.

    Ich werd ma ne Runde joggen gehen, Bewegung tut gut.

    Beste Grüße
    lT

    Hallo Gaugin,

    Du meinst:

    Zitat von Gauguin

    In einem halben Jahr soll ich zur Kontrolle nochmal mein Blut untersuchen lassen, dabei werde ich auch über meinen Alkoholkonsum (hoffenlich vergangenen)sprechen, auch darüber, ob therapeutische Maßnahmen erforderllich sind.

    Das hat nix mit hoffen zu tun, sondern es liegt an dir.
    Wenn Du zeitnah mit deinem Arzt über deine Krankheit sprichst, dich an die Grundbausteine hälst und dich hier regelmäßig austauschst, dann stehen die Chancen sehr gut, dass Du in Zukunft nicht mehr trinken wirst.

    Dein Leben wird sich jedoch verändern, doch das gehört mit dazu.
    Was möchstest Du denn jetzt anders machen in der Zukunft?
    Hast Du schon irgendwelche konkreten Ziele?

    Beste Grüße
    lT

    Hallo Freunde der Pokemon,

    es geht mir psychisch wieder besser. Hätte ich wieder mit dem trinken angefangen, als es mir so mies ging, würde ich wahrscheinlich jetzt immernoch fiese depris haben.

    Da der Mist jedoch erfahrungsgemäß wieder kommen wird, werde ich nächste Woche, wenn der Arzt aus seinem wohlverdienten Urlaub zurück ist, mal nach ner Überweisung für ne Therapie fragen.

    Auf der Arbeit läuft es gut und der Umbau im Haus geht in kleinen Schritten voran.

    Ich bin froh, dass ich nicht mehr trinken muss und es von Woche zu Woche immer weniger will.

    Den Worten von correns kann ich mich nur anschließen. Es hilft ungemein, sich beim Prozess des trocken werdens hier auszutauschen.
    Ich kann es jedem nur empfehlen.

    Beste Grüße
    lT

    Hallo Matthias,

    sehe ich ähnlich. Es kommt auf das Motiv drauf an.

    Wenn ich heute statt zu trinken jeden Tag 15km joggen gehen würde, um dadurch irgendwelche Probleme zu verdrängen oder nicht mehr zu spüren, dann ist es ne Suchtverlagerung.

    Wenn ich stattdessen mehr Kaffee trinke, gleichzeitig aber aktiv versuche meine Probleme zu lösen, dann eher nicht.

    Meist kommt ja auch erst mit der Zeit der Wunsch nach absoluter Selbstbestimmtheit und Freiheit von der Sucht.
    Um dort hin zu gelangen, ist es doch legitim, anfangs eine weniger schädliche Sucht (Koffein) in kauf zu nehmen.

    Beste Grüße
    lT

    Hallo Elisa-Chrissy,

    ganz genau sagen, ob man schon Alkoholiker ist oder noch Risikotrinker, ist nicht so einfach.
    Der Übergang ist fließend. Sobald man sich Gedanken macht, ob man evtl. zu viel oder zu regelmäßig trinkt, ist man eigentlich schon drin in der Sucht.
    In dieser Phase gestehst du es dir dann ein und du versuchst trocken zu werden oder du versuchst deine Trinkmenge zu kontrollieren.

    Die meisten werden den zweiten Weg einschlagen und sich Jahr für Jahr selbst quälen.
    Weil sie entweder ihre vorher zurecht gelegten Mengen immer wieder überschreiten oder es einhalten, sich aber permanent auf den Tag X (alternativ Tageszeit X), an dem es endlich wieder Alkohol gibt freuen, ohne dabei, in den Zeiten des nicht trinkens, wirklich ausgelassen und zufrieden zu sein.

    Heisst, so richtig frei ist man erst dann, wenn Alkohol keine Alternative mehr darstellt und man das trinken für sich ausschließt.
    Das begreift ein Alkoholiker/in aber erst dann, wenn er/sie ne Weile klar im Kopf ist.
    Solange man seine Gewohnheiten beibehält, können die biochemischen Prozesse im Gehirn nicht verändert werden, denn diese werden permanent durch Alkohol manipuliert und beeinflusst.
    Allerdings muss man das trocken sein auch wirklich wollen, denn sonst wird man in unserer Gesellschaft, in der Alkohol (leider) überall mit dazu gehört, die ersten Wochen und Monate nicht ohne Rückfall überstehen.
    Von daher ist es m.M.n unmöglich jemanden von außen zu zwingen, mit dem trinken aufzuhören.

    Ich gehe mal davon aus, dass Du möchtest, dass Person xy (also dein Mann) mit dem trinken aufhört.
    Aber wie gesagt, solange das Person xy nicht auch selber möchte, solltest Du da keine Energie rein stecken.
    Denn die ist kostbar und begrenzt. :wink:
    Leider ist das von außen leicht gesagt, denn ich stecke nicht in deiner Haut. Wenn man sich jedoch die Inhalte der threads in diesem Bereich durch ließt, dann wird das immer wieder so geschrieben.
    Inwieweit Du damit leben kannst, dass dein Mann trinkt, musst am Ende Du entscheiden.

    Beste Grüße und alles Gute
    lT

    Hallo Zusammen,

    der Arztbesuch wird verschoben, hat Urlaub...
    Ist aber momentan ok. Es war nur eine depressive Regenwolke, die wieder vorübergezogen ist.
    Es ist zwar immernoch eher grau als sonnig, aber es ist nicht kritisch.

    Irgendwann wird es wieder passieren, aber ich weiß nun, dass auch sowas mich nicht zum trinken führt.
    Dann geht´s mir halt nicht gut. Kein Grund zum saufen. :wink:

    Langfristig werde ich ne Therapie machen, ich plane für den Wolkenaufklärungsprozess eher 1-2 Jahre ein.

    Und noch was, schaut nicht zu viel Fernsehen und hört weniger Nachrichten im Radio. Das komplexe Weltgeschehen wirft man uns in einem viel zu hohem Tempo bruchstückhaft vor die Nase, kaum etwas wird adäquat erläutert, reflektiert, hinterfragt oder erklärt.
    Pure Angstmache, um noch mehr Sicherheitssysteme installieren zu können und Präventionskriege der NATO zu legitimieren (welche widerum ein Katalysator für terroristische Anschläge sind - Teufelskreis...).
    Goerge Orwell "1984 wir kommen.

    Beste Grüße
    lT

    Hallo zusammen,

    sollte ich einen Rückfall haben, könnte ich den Rausch wahrscheinlich überhaupt nicht genießen.
    Nur ein Bier trinken würde mir auch gar nicht reichen. Ich hab vorher getrunken, um was zu merken.
    Bier trinken war nie ein Genuss, es war Mittel zum Zweck.
    Es sollte meinen Dopaminhaushalt auffüllen, mich glücklich machen.

    Da ich diesen Selbstbetrug für mich erkannt habe, kann ich ihn nicht mehr genießen. Oder anders gesagt, es hat seinen Zauber verloren.
    (obwohl mir mein Suchtgedächtnis des öfteren was anderes einreden möchte)

    Mein neues Ziel ist nun natürlich glücklich zu werden. Dopaminausstoß ohne Suchtmittel. Oder zumindest das Leben so zu nehmen und zu akzeptieren, wie es ist. Mal schön und mal beschi****.

    Beste Grüße
    lT

    Hallo calida,

    hauptsächlich an gedrückter Stimmung und fehlender Lebensfreude. Auch den Sinn an vielem erkenne ich in diesen Phasen nicht.
    Zeigen tut sich das dann durch Zurückgezogenheit bzw. sozialer Isolation.
    Wenn ich nicht von Mo-Fr zur Arbeit müsste, dann würde ich nicht mehr unter Menschen sein.

    Auf einer Seite rettet mich das, denn dort versuche ich den Schein, dass eigentlich alles gut ist, aufrecht zu erhalten.
    Bis jetzt reicht die Motivation noch morgens aufzustehen, aber dies resultiert eher aus einem Zwang heraus Geld verdienen zu müssen.
    Noch dazu ist das ganze ziemlich ambivalent, denn meine Aufgabe in meinem job ist es, Menschen, denen es ähnlich geht da raus zu helfen.
    Das wird auch immer schwieriger.
    Eigentlich finde ich diesen Beruf wichtig und sinnvoll, jedoch muss ich auch davon überzeugt sein. Momentan fällt das schwer.

    Deshalb sehe ich die Notwendigkeit eines Klinikaufenthaltes noch nicht. Muss mir da jedoch schleunigst Hilfe holen. Bevor es noch schlimmer wird.

    Beste Grüße
    lT

    Hallo,

    das abstinente Leben geht nun in eine unerwartete Richtung.
    Eine Depression, die ich schon seit Jahren in mal mehr und mal weniger ausgeprägter Form mit mir rum schleppe, kommt momentan wieder hoch.

    Nur diesmal therapiere ich mich nicht selbst mit Gras und Alk, sondern ich suche mir professionelle Hilfe.
    Bisher habe ich mich durchgeschmuggelt, habs mir erträglich getrunken, mich selbst betrogen.
    Jetzt wo das keine Alternative mehr für mich darstellt, will ich es angehen.

    Mein Suchtgedächtnis hat sich schon die Hände gerieben. Jetzt ist er mürbe, jetzt kriegen wir ihn. Jetzt greift er wieder zu seiner Medizin. :twisted:

    Denkste! Fic* dich Alkoholismus, ich mach das anders. Es muss auch anders gehen.
    Zwar isoliere ich mich und möchte nur meine Ruhe, aber ich trinke dabei nicht.

    Nächste Woche geht´s erstmal zum Hausarzt. Mal schauen wie es dann weiter geht. Auf kleine bunte Pillen habe ich eigentlich keine Lust. Dann wäre ich ja wieder abhängig.
    Deshalb versuchs ich mit ner Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse. Mal schauen, ob überhaupt was frei ist.

    Beste Grüße
    lT