Das Paradies ist anderswo

  • Hallo,

    getrunken habe ich meistens abens, 4 bis 7 Bier, manchmal auch 10, danach war die Bettschwere erreicht.

    Am Samstag sind es 4 Wochen, daß ich nichts mehr trinke. Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich keine. Im Forum lese ich fast täglich und hole mir Anregungen.

    Beim Arzt war ich im Juni, habe aber nur Blutwerte untersuchen lassen. Ich habe eine Fettleber und mir wurde empfohlen gesünder zu leben.

    In einem halben Jahr soll ich zur Kontrolle nochmal mein Blut untersuchen lassen, dabei werde ich auch über meinen Alkoholkonsum (hoffenlich vergangenen)sprechen, auch darüber, ob therapeutische Maßnahmen erforderllich sind.
    So sieht mein Zeitplan aus, sollte ich in der Zwischenzeit wieder Akohol trinken, werde ich den Zeitplan ändern.

    Telephonnummer einer realen Selbsthilfegruppe habe ich mir schon notiert und ich werde mich morgen mal informieren. Selbshilfe erscheint mir sympathischer als Therapie, sollte ich eine Therapie brauchen, werde ich diese auch nicht ausschlagen.

    Bin gespannt, wie es hier weitergeht Smilie

  • Hallo und willkommen. Vier Wochen ohne Alkohol sind ja schon mal ein guter Anfang.

    Aus deinem Beitrag lese ich nicht heraus, ob du dich als Alkoholiker siehst. Magst du dazu noch etwas schreiben?

    Hast du den Vorsatz, dauerhaft nüchtern zu leben?

    In dem Fall kann dir der Austausch hier im Forum eine wertvolle Hilfe sein.

    Warum erscheint dir Selbsthilfe "sympathischer" als Therapie? (Wobei wir hier natürlich überwiegend sympathisch sind ;))

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo!
    Herzlich willkommen hier!
    Aus welchem Grund hast Du denn aufgehört zu trinken? Wegen der Fettleber? Oder hattest Du noch andere Gründe? Wie gings Dir in den ersten vier Wochen?
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Thalia,

    bei der Menge Alkohol habe ich sicher ein Alkoholproblem, ich kann auch nicht nach belieben mit dem Trinken aufhören, ich würde von einer psychischen Abhängigkeit sprechen. Ich habe mal von einer gefährlichen oder gefährdenden Alkoholmenge gehört, ich bin aber nicht belesen/informiert genug um mich da einzuorden.
    Dauerhaft aufhören wäre schon, ich denke von Tag zu Tag, von Monat zu Monat, von Meilenstein zu Meilenstein.

    Hallo Calide78,

    der Arztbesuch war sicher ein Anlass, in meinem Bekanntenkreis haben auch andere im letzten Jahr mit dem Trinken aufgehört. Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, habe ich genug getrunken. Ich will nicht mehr.
    Die letzten vier Wochen verliefen ohne Probleme, heute war der erste Tag an dem ich mich durchsetzen mußte, ich treff mich immer mit einer Bekannten zum Kochen und das Rezept war mit Rum, sie wollte unbedingt Rum auf ihre Hälfte des Backbleches, sie hat aber dann doch nachgegeben.

    Viele Grüße

    Gauguin

  • Hallo Gaugin,

    herzlich willkommen im Forum!

    Anfangs hangelt man sich am besten von Tag zu Tag. Die ersten Wochen kamen zumindest mir am intensivsten vor.

    Kannst Du denn jetzt gut schlafen?

    Beste Grüße
    lT

  • Danke der Nachfrage lT,

    wenn ich abens keinen Kaffee mehr trinke, schlafe ich wie ein Stein, vor allem morgens, wenn ich aufstehen sollte.

    Beste Grüße

    Gauguin

  • Hallo Gaugin,

    Du meinst:

    Zitat von Gauguin

    In einem halben Jahr soll ich zur Kontrolle nochmal mein Blut untersuchen lassen, dabei werde ich auch über meinen Alkoholkonsum (hoffenlich vergangenen)sprechen, auch darüber, ob therapeutische Maßnahmen erforderllich sind.

    Das hat nix mit hoffen zu tun, sondern es liegt an dir.
    Wenn Du zeitnah mit deinem Arzt über deine Krankheit sprichst, dich an die Grundbausteine hälst und dich hier regelmäßig austauschst, dann stehen die Chancen sehr gut, dass Du in Zukunft nicht mehr trinken wirst.

    Dein Leben wird sich jedoch verändern, doch das gehört mit dazu.
    Was möchstest Du denn jetzt anders machen in der Zukunft?
    Hast Du schon irgendwelche konkreten Ziele?

    Beste Grüße
    lT

  • Hallo!
    Weiß denn Deine Backbekannte, weshalb Du Alkohol meidest?
    Dass viele andere aufgehört haben, ist doch schon mal sehr gut! Sprecht Ihr denn gemeinsam darüber, wie es Euch geht und wie Ihr es schaffen wollt, trocken zu bleiben? Ich wünsch mir manchmal, dass ich einen trockenen freund im real life hätte. Einfach zum Reden über die Krankheit. Hab ich nich, hab nur Freunde ohne Alkoholproblem. Aber für Dich könnte das doch ne gute Begleitung werden!
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo lT,

    ich trinke nicht, ich lese regelmäßig im Forum, ich besitze keinen Alkohol mehr, die eine oder andere Situation, die mit Alkohol verbunden ist, vermeide ich auch. Damit bin ich gut beschäftingt- für den Moment, weit in die Zukunft blicke ich nicht. Aber im Heute geht es mir gut damit.:) Wenn ich mal mehr Muse habe, will ich einen Roman fertig lesen, den ich mal angefangen habe.

    Hallo Calida78,

    Ja, meine Back/Kochbekannte weiß Bescheid, auch habe ich 2 Freunde die früher Alkoholprobleme hatten und mit denen ich reden kann.

    Viele Grüße

    Gauguin

  • Guten Morgen Gauguin,

    Ich begrüße dich herzlich hier im Forum und wünsche dir einen erfolgreichen Weg in deine Trockenheit.
    Es ist eine spannende Erfahrung, die ein Leben ohne Alk bieten kann.
    Viele Erfahrungen kann man aber erst begreifen, mit einem gewissen Abstand von dem Suchtstoff.
    Mich hat vorallem im Nachhinein geradezu geängstigt, wie sich meine Persönlichkeit durch den Alk verändert hat.
    Das sind Prozesse, die dauern.

    Letztlich verzichtest du nämlich nicht, sondern gewinnst etwas ganz wertvolles: dein eigenes Leben.

    Dazu wünsche ichr dir Kraft und Mut.
    Ich freue mich, weiterhin von dir zu lesen.
    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Hans im Glück,

    danke für Deine guten Wünsche.

    Von einem auf den nächsten Tag verändert sich bei mir nicht soo viel, da hast Du recht mit dem "gewissen Abstand".

    Ich bin gespannt auf jede Veränderung. Ich möchte auf alle Fälle berichten, natürlich muß ich es erst erleben.


    Liebe Grüße

    Gauguin

  • Mir hilft es direkt beim erfahren darüber zu berichten, bzw. es einfach nur aufzuschreiben.
    Das nimmt ein wenig die Last des ganzen.

    Oft bekommt man ein hilfreiches feedback oder aufmunternde Worte hier.

    Beste Grüße
    lT

  • Hallo!

    Ein freundliches Willkommen auch von mir.

    Die ersten Schritte sind getan. Sei dir aber bloß nicht zu sicher. Es warten noch genügend Herausforderungen und Strapazen auf dich. Das Suchtgedächtnis ist tief verankert. Es meldet sich gerne dann, wenn Du es am wenigsten gebrauchen kannst.

    Da Du für dich ja ohne Therapie auskommen möchtest, warst Du überhaupt bei der Suchtberatung oder gehst Du alles alleine an?

    Wie sieht es mit Fachlektüre aus?

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallöchen!
    Was hast Du denn bisher für Veränderungen erlebt?
    Sind doch bestimmt schon einige.....
    Mir hat es anfangs - als ich noch öfter das Verlangen nach Alkohol hatte - sehr geholfen, mich in der Situation zu fragen, was jetzt gerade ist, warum ich jetzt an Alkohol denke. Häufig war es Reizüberflutung oder Überforderung. Ich habe mir dann neue Strategien gesucht. Bspweise indem ich mich einfach eine Weile zurückziehe und zehn Minuten alleine bin. Das ist für mich wie Akkuladen. Ich fahre damit immer noch gut.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo lT, hallo Carl Friedrich, hallo Calida78

    beim Suchtberater war ich nicht und Fachliteratur habe ich nicht gelesen, ich will aber beides nicht ausschließen und wäre über einen Literaturtipp dankbar.

    Bisher fällt mir das Nicht-mehr-trinken leicht, ich schaue, daß ich abens noch ein Stündchen fürs Forum übrig habe, ich gehe davon aus alles Nötige hier zu finden. Wahrscheinlich beschäftige ich mich mit dem abstinenten Leben nicht so intensiv wie z.B. in einem qualifizierten Entzug, dafür läuft mein Alltag weiter und am Ende muß man eben im Alltag abstinent Leben.

    An positven Veränderungen kann ich nennen: Etwas mehr Energie, normalisierte Verdauung und Wasserhaushalt, Gedanken etwas geordneter.

    Den Tipp mit dem Zurückziehen werde ich berücksichtigen, wenn es mir möglich ist.

    Viele Grüße

    Gauguin

  • Hallo Gauguin,

    Ich bin mir nicht sicher, ob du mit deiner Strategie, mit dem geringsten Aufwand trocken zu werden, Erfolg haben wirst.

    Hast du dich schon mal über deine Motivation befragt, keinen Alkohol mehr trinken zu wollen?
    Was hat sich vor 4 Wochen verändert, dass du den Entschluss gemacht hast, eine Trinkpause einzulegen.
    Oder hattest du bereits damals das erklärte Ziel der lebenslangen Abstinenz.

    Das ist meistens der erschreckende Gedanke: den Rest des Lebens keinen Alkohol mehr.

    Oder erschreckt dich das nicht?
    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Gauguin!
    Ich habe anfangs das Buch "Jetzt ist es genug! Leben ohne Alkohol" gelesen. Manche Kapitel wie das über stationäre Entgiftung hat mich zwar nicht betroffen, aber sehr vieles habe ich mit großem Interesse gelesen - v.a. habe ich da zum ersten Mal verstanden, wie tückisch meine Krankheit ist. Auf jeden Fall gut, um mögliche Fallen zu erkennen und nicht hineinzufallen.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Calida,

    ich habe das Buch bestellt. Heute war Kochtag, Felchen gebraten und nicht mit Wein abgelöscht :)

    Hallo Hans im Glück,

    die schweren Geschütze kann ich noch auffahren, wenn es nicht funktioniert, im Moment denke ich kaum an Alkohol. Ich gehöre mehr zu der Fraktion, die heute nichts trinkt und morgen ist ein neues Heute. Das kann den Rest meines Leben reichen, aber 100%ig kann das keiner wissen, erschreckt mich nicht.
    Ich habe erst mit Trinken aufgehört und dann mit Lesen angefangen, ein Grund ist, daß ich wieder mehr Zeit haben möchte. Der Alkohol ist schlimmer als die grauen Männer bei Momo-ein Zeitdieb.

    viele Grüße

    Gauguin

  • Guten Morgen Gauguin,

    Das stimmt, du wirst mehr Zeit haben. Und das ist ein toller Effekt.
    Zumal auch die geisige Leistung ohne Alkohol steigt.
    Wenn du die neue Zeit mit Tätigkeiten ausfüllst, die dir Freude machen, ist das eine gute Absicherung gegen einen Rückfall.
    Von Tag zu Tag zu leben ist eine gute Methode.

    Sei wachsam mit dir, denn das Suchtgedächtnis arbeitet trotzdem im Untergrund und wird alles dransetzen, dich wieder zum Trinken zu animieren.
    Es arbeitet nicht rational, sondern nur emotional.
    Das ist gerade das heimtückische daran.

    Dann wünsch ich dir erst mal gute 24 Stunden.
    Liebe Grüße
    Hans

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