Beiträge von Barthell

    Hallo Luthien,

    Herzlich willkommen auch von mir.
    Dein Mann hat alle Möglichkeiten für sich weg zu kommen. Notarzt und Co. hören sich schlecht an, ich bin mir aber fast sicher in der Klinik werden sie ihm auch sagen was er tun könnte. Machen muss er es alleine.

    Du kannst ihm nichtmehr glauben, gut, verstehe ich nur zu gut!

    Was aus meiner Sicht ganz ganz wichtig ist:
    Wenn du etwas androhst/versprichst musst du auch bereit sein es durch zu ziehen sonst machst du dich unglaubwürdig und rutschst immer tiefer.

    Wie du dich verhalten "sollst", da gibt es kein Patentrezept, leider.
    Mache dir Bewusst:
    Es ist DEIN Leben, das ist das höchste Gut das du schützen musst.
    Es ist nicht deine Schuld oder deine Entscheidung, dass Er trinkt, das ist völlig seins, lass' dir nichts anderes einreden.
    Es ist nicht DEINE Pflicht ihn zu kontrollieren.
    Konzentriere dich auf DEINE Bedürfnisse und schau' dass du da nicht viele Abstriche machst.

    Was du auch machen kannst: rufe mal bei der Suchtberatung deiner Stadt an und schildere denen deine Situation, entweder haben sie da ein eigenes Angebot, zumindest haben sie aber fast immer einen guten Draht zu Hilfestellen für Angehörige/Partner.

    Grüße

    BartHell

    Hallo Axolotl,

    Willkommen im Forum:
    Tipp von mir rufe nochmal bei der Suchtberatung an, gibt wohl stellen die auf nen 2. Anruf und was eigeninitative setzen um die ernsthaftigkeit deines tuins zu überprüfen. Einfach freundlich nochmal anrufen, fragen wie es aussieht.
    Kostenträger der Therapie wäre die Rentenklasse soweit ich weiss (auch da hilft die Suchtberatung) ich selbst bin in eine Ambulante Therapie eingetreten, das lässt sich noch gut mit einem normalen Leben kombinieren. 1-2 mal je Woche abends 2 Stunden, Dazu eine reale SHG da habe ich grade am Anfang viel gelernt.

    Gratulation zu fast 2 Wochen... bleibe dran!
    Frage dich regelmäßig wie es dir geht und was du tun kannst, damit es dir wieder besser geht falls das nicht der Fall ist... lerne etwas Selbstachtung ;)

    Rumeiern und Jonglieren führt meiner Meinung nach recht lecht zu Rückfällen, Lebensumstellung ist das Stichwort, klingt radikal, muss es aber nicht sein ;)

    Hallo Horst,

    Gratulation zum "überstandenen" Wochenende.
    Alkohol war für mich auch immer eine Art "Zeitraffer"-Knopf.

    Jetzt wo ich mehr Zeit habe (und auch mehr Zeit für mich) klatsche ich mir auch jetzt noch die Tage vergleichsweise voll, erlaube mir wenig Schlendrian, einfach die alten Muster überschreiben.

    Wenn ich ein freies Wochenende habe, habe ich auch immer einen Plan in der Tasche was ich mache wenn ich anfange gedanklich ab zu driften.
    Da muss wohl Jeder seinen Weg finden.

    Hallo Horst,

    Mein trinkverhalten war ja sehr ähnlich wie bei dir, mit dem Unterschied, dass ich keine Familie hatte.

    Die Vorstellung "für Immer" war anfangs schwer ja, anedererseits: hast du Probleme damit dir vor zu stellen "für Immer" kein Katzenfleisch zu essen?

    Jetzt aus etwas Entfernung heraus betrachtet gibt es nichts was der Alkohol "besser" macht als ohne...


    Ein Alkoholfreies Haus (oder Wohnung bei dir) und Umfeld halte ich auch für sehr wichtig.
    Ebenso das mit den Geburtstagsfeiern... ich an deiner Stelle würde die einfach "sausen" lassen.
    Warum?
    Es ist einfach "standhaft" zu sein während der Feier, aber wenn die "Wachsamkeit" nachlässt kommt der Suchtdruck um so stärker.
    Ich hatte nie Probleme auf Feuiern oder zu Anlässen nicht zu trinken (klar ich habe dann halt vorher oder hinterher heimlich was gesoffen)...

    Mein dringlicher Rat: zieh' es KONSEQUENT durch, verschließe dir alle Hintertürchen, das macht es einfacher.
    "Nur nix trinken" funktioniert nicht wenn du sonst genauso wie vorher weiter lebst.

    Leider sind "wissen" und "im Gehirn ankommen" zwei völlig andere Sachen zwei unterschiedliche Stufen... da hilft nur Geduld.
    Wenn "Für immer" dir jetzt etwas zu "lang" ist teile es in kleine Abschnitte auf: nur ein Monat, nur eine Woche, nur heute, nur eine Stunde, nur 10 Minuten und das halt immer und immer wieder ....

    Grüße

    Barthell

    Ich kann nur von mir sprechen:

    Ich hatte beim Kalten entzug panikartige Attacken so Tag 2-4.

    wobei die Panik eher daher kam, dass ich Angst hatte, dass das bescheidene Gefühl und die Schmerzen und das Zittern nicht mehr weg gehen.

    Also Panik darüber wie mein Körper reagiert hat.

    Echt ein absolut ungutes Gefühl

    Du KANNST es nicht verhindern, das ist eine Verantwortung die du dir selbst auferlegst und die du garnicht tragen kannst.


    freue dich an den kleinen Dingen wenn du nix großes hast.

    Aurora hat es schon ziemlcih genau getroffen ... es wurden halt die richtigen Knöpfe bei dir gedrückt, und da ist es schwer NICHT an zu springen.

    Da gibts nen paar Kriterien zu...

    Prinzipiell: wenn er sich selbst als "süchtig" sieht und "Probleme mit seinem Konsum" hat... besser davon ausgehen, dass er Alkoholiker ist, "mal zuviel trinken" klingt finde ich sehr beschönigend, falls man wirklich krank ist.

    War er mal beim Arzt, macht er ne Therapie, geht er in ne SHG? oder will er einfach nur "weniger" trinken...

    Im Endeffekt muss er das wissen und dir kanns erstmal egal sein.

    Du willst ihn nicht bedrängen, klar, darum ja mein Ratschlag (aber ich bin nicht allwissend und habe auch nicht immer den richtigen Rat oder er muss unbedingt befolgt werden)
    Bedränge ihn nicht, lebe dein Leben tu' was du nicht lassen kannst solange es dir nicht schadet.

    Aus Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass (bei mir) 2-4 Bier auch mal 2-4Bier +halbe Flasche Vodka waren, und ich ganz schnell dabei war zu sagen "ich habe nix getrunken".

    Alkoholiker trinken, tricksen, tarnen und täuschen fast zur Perfektion.
    Ja das klingt jetzt alles sehr Misstrauisch, ist mir bewusst und aus der Ferne zeichne ich damit vielleicht ein zu schlechte Bild von einem zu guten Menschen, ich weiss es nicht, ich schildere nur das Wesen der Krankheit wie ich es kennen gelernt habe)

    Sollte er Alkoholiker sein -> Renn' so weit du kannst
    Trinkt er "nur ab und zu zuvie" -> Deine entscheidung ob du damit leben willst und ob du deine Kraft darauf verwenden willst ihn zu kontrollieren -> Co.-Abhängig zu werden

    Alles nicht leicht und je tiefer man drinne steckt, desdo schwerer wird der Rückweg wenns schief geht (oder man erkennt erst garnicht, dass es schief geht)

    "Schlimm" wäre es sicher nicht, die Frage ist ob es zielführend wäre ;)
    Ihr seind beide alt genug. Nach deiner bisherigen Schilderung ist das alles andere als "sich im Griff haben".
    Er ist immer noch "nass" wenn er sich regelmäßig am Wochenende abschießt, und du wirst hier von niemandem hören dass man sich mit einem Nassen Alkoholiker einlassen sollte (ausser als Arzt/Therapeut).
    Das kostet einfach viel zu viel Kraft, grade weil du ja auch bereit bist, soooo viel Energie da rein zu pumpen. Das ist wie beim Lotto: du schiebst jede Woche Geld rein in der Hoffnung doch mal den Jackpot zu knacken, die "kleinen" Gewinne Halten dich an der Stange, aber die Chancen mit Gewinn raus zu gehen sind verschwindend gering.

    Schwierig, ich würde nicht zig Jahre auf "Verdacht" andere Möglichkeiten ausschließen, sonst stehst du wahrscheinlich irgendwann da und machst dir Vorwürfe warum du so lange auf was gewartet hast das nicht eingetreten ist und so viele andere Dinge dabei verpasst hast.

    Es gibt soviele Dinge die (d)ein Leben berreichern können :) und das Gute ist: man muss sie nicht alle ausprobieren.

    ... ich habe haargenauso lange getrunken:

    Am Wochenende Abschuss, Sontag bis Dienstag ausnüchtern, Freitag wieder von Vorne...

    Ich würde dir auch den Rat annehmen, geh' und lass' ihn ziehen.
    Wenns in 2-3-6 Jahren dann doch irgendwann zustande kommt, OK vielleicht, aber verbau' dir nicht deine Chancen!

    Achte auf dich, lerne auf deine Wünsche zu hören, lerne auch mal NEIN zu sagen wenn du grade nicht willst, Sei nicht immer die die "akzeptiert" und "schluckt" ....

    So klingt es für mich, leider, Helfersyndrom, für andere da sein wollen.
    Das ist viel leichter als auf sich selbst auf zu passen...

    ...
    "leise" rocken werden habe ich auch nicht vor ;)


    Der "elan" des Neuanfangs flaut langsam ab, der Glückshormonspiegel sinkt, die Gedanken an Alkohol kommen wieder.

    (klar Alkohl hat dafür gesaorgt, dass mein Körper mit seiner Produktion runtergefahren hat und verlernt hat selbst zu produzieren, gestern Abend fühlte sich das alles leer und einsam an...)

    Auch da hilft ein Notfalltelefon oder ein Gespräch.
    Meine Freunde/Familie haben mit Sucht wenig am Hut, daher verstehen sie mich nicht wirklich sie halten es für ne Phase oder Willenssache...


    Da sind selbst Betroffene finde ich besser zum Reden, sie verstehen es einfach besser....

    Sodela alle zusammen.

    Grade auch für die "Mitleser"

    am Dienstag fängt meine Therapie an (Ambulant, neben dem Job.)
    Dafür darf ich als Einstellungsuntersuchung einmal zu einer Psychologin (denke es ist eine Sie).

    Nachdem ich mich in der Suchtberatung und in der Selbsthilfegruppe schon ziemlich blank offen gelegt habe erwarte ich da keine Überaschung. ich halte es nur fest falls mal jemand wissen will "wie das Ganze so abläuft".


    Glaubt mir: der kontakt zu anderen Trocken Alkoholikern, Menschen die Ihr leben geändert haben, Menschen die die Krankheit "Sucht" verstehen ...
    das ist Gold Wert!

    Benathy....

    Danke für deine Antwort,in meinem Thema im Offenen, Wenn dein Schwiegersohn nasser Alkoholiker ist kannst du wirklich Quasi nur dich bzw. deine Tochter schützen ... er muss sich selbst helfen wollen sonst wird das wenig/nix...

    Du bist NICHT Hilflos! es gibt genug Anlaufstellen, du kannst vielleicht ihm nicht helfen... ist aber auch garnicht dein Job!

    Du kannst dir, deiner Tochter und evtl den Kindern Helfen (bei deiner Tochter, falls sie auch Co. ist ... muss auch bei ihr die Einsicht kommen, dass SIE was tun muss.
    So hart es Klingt... an einem Punkt muss man sich entscheiden, dass man nichtmehr der "Kümmerer" ist... die Sind alt genug, es ist Ihr Leben ...

    Und ja: Lügen, abstreiten, verharmlosen etc. sind vollkommen Typisch ... leider

    Benathy....

    Danke für deine Antwort, Wenn dein Schwiegersohn nasser Alkoholiker ist kannst du wirklich Quasi nur dich bzw. deine Tochter schützen ... er muss sich selbst helfen wollen sonst wird das wenig/nix...

    Du bist NICHT Hilflos! es gibt genug Anlaufstellen, du kannst vielleicht ihm nicht helfen... ist aber auch garnicht dein Job!

    Du kannst dir, deiner Tochter und evtl den Kindern Helfen (bei deiner Tochter, falls sie auch Co. ist ... muss auch bei ihr die Einsicht kommen, dass SIE was tun muss.
    So hart es Klingt... an einem Punkt muss man sich entscheiden, dass man nichtmehr der "Kümmerer" ist... die Sind alt genug, es ist Ihr Leben ...

    mit Kommerziell meine ich, dass es horrende Mitgliedbeiträge o.Ä. gibt...

    Ist hier nicht der Fall.
    Die "InfoGruppe" sind halt nur 4 Leute mit mir... allerdings gibts fats jeden tag "feste Gruppen" das gehe ich die Tage mal an da durch zu schauen welche mir am ehesten zusagt.
    Antrag auf Ambulante Therapie ist durch Rückmeldung der rentenversicherung, dass sie genehmigt ist auch.
    Das wären erstmal 36 Wochen, jede Woche eine Gruppensitzung, alle 14 Tage eine Einzelsitzung zusätzlich.

    Wenn ich merke, dass ich "mehr" brauche wird wohl was stationäres angepeilt. Aber aktuell will man mich nicht aus dem Arbeitsrythmus rausreißen.

    Ich lerne jeden Tag etwas neues über Sucht, Alkohol, wie er im Körper wirkt etc. aber auch dass in meinem Alter in aller Regel neben Alkohol noch mehrere Süchte vertreten sind.
    Hier im Suchtzentrum bin ich als "Selbstmelder" mit unter 50 und nur einer Sucht und dem Willen was zu ändern eher ein Exot.
    Nichtsdedotrotz werde ich sehr gut behandelt und habe das Gefühl ernst genommen zu werden.

    Das tut gut!


    Ansonsten ... Frohes Neues Jahr